Richtungsstreit in SPD: Nein heißt nein, bis die Hündin auch heiß ist.

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Richtungsstreit in SPD: Nein heißt nein, bis die Hündin auch heiß ist.
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Nein heißt nein, bis die Hündin auch heiß ist.

von Egon W. Kreutzer

Es gibt nur wenige Irrtümer, die aus der Verallgemeinerung der Annahmen frigider Feministinnen heraus ihren Weg ins Gesetz und in die Gerichtsstuben gefunden haben, wie die nun festgeschriebene Regel: Nein heißt nein.

martin_schulz_gerechtigkeit_wackeldackel_neoliberalismus_spd_sozialdemokraten_sozialdemokratie_kanzlerkandidat_bundestagswahl_hartz_iv_wuerselen_ceta_kritisches_netzwerk.pngWer noch eine einigermaßen normale Sozialisation durchleben durfte, der weiß: Wenn "nein" wirklich immer "nein" hieße, wäre die Menschheit gleich nach den Dinosauriern ausgestorben. Das erste Nein gehört zum Flirt und ist keineswegs als endgültiges Nein gemeint, sondern lediglich ein Ansporn zu vermehrter Anstrengung. Der Bewerber soll zeigen, dass er nicht schon aufgibt, wenn sich ein erstes Hindernis in den Weg stellt, sondern sein ernsthaftes Bemühen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, durchaus mit Steigerungen, durchaus auch mit sanfter Gewalt so lange unter Beweis stellen, bis die Auserwählte sich endlich gestattet, sich hinzugeben.

Wer anderer Auffassung ist, mag sie behalten - aber bitte beachten, dass selbst so überpersonale Strukturen wie die große, große Volkspartei SPD dem Werben der CDU erst einmal ein knallhartes Nein entgegengestellt hat, bevor die CDU überhaupt zu erkennen gab, dass sie die SPD zu begatten begehrt.

Es grummelte im Herzen der SPD als sich die CDU schnell von ihr abwandte und mit den kleinen Gelben und Grünen ins Bettchen hüpfen wollte. Und als das scheiterte, sagte sie ganz schnell noch einmal Nein.

Doch dann wurde sie ganz schnell von vorne und hinten umgarnt: Es sei doch schon einmal so schön gewesen, miteinander - und es würde sicher auch wieder alles sehr schön werden, und ob sie denn nicht doch schon ein kleines bisschen hitzig sei, doch unter Aufbietung aller Kräfte erklärte die SPD erneut ohne auch nur das leiseste Zittern in der Stimme: Nein. Ich habe nein gesagt - und nein heißt nun einmal nein.

groko_spd_cdu_kritisches_netzwerk_postdemokratie_demokratirverlust_staatsfaschismus.pngPfeifendeckel!

Die CDU hat sich Verstärkung geholt. Der Bundespräsident hat die SPD in den Schwitzkasten genommen. Dabei ist sie dann so richtig heiß geworden. Ja, man sieht es den feuchten Augen der Führungsriege an: Sie können die Wiedervereinigung im Lotterbett der GroKo kaum erwarten, doch um die Form zu wahren, sagt die SPD jetzt: Ich weiß noch nicht. Ich muss erst in mich gehen, muss mein Herz befragen ...

Dass wir die GroKo wiederbekommen, entweder mit, oder ohne Neuwahlen, habe ich doch gerade erst gestern geschrieben.

Nun scheint die Entscheidung gefallen.

Klar, die Braut wird sich noch zieren. Die Befragung der Basis wird sich hinziehen, dann wird es zu Koalitionsverhandlungen kommen - und die Braut wird ihren eigenen Sportwagen und getrennte Schlafzimmer und ein monatliches Taschengeld von 20.000 Euro für sich fordern, die Mitgliedschaft im besten Fitness-Club der Republik selbstverständlich auch, jederzeit einen Jet oder einen Hubschrauber, um von A nach B zu kommen, sowie das Zugeständnis, dass in einer freien Ehe auch Platz für gelegentliche dauerhafte, oberflächliche oder nachhaltige Seitensprünge sein muss.

Die Bräutigamin von der anderen Seite kann ja viel versprechen, ist ja nicht ihr Geld, ist ja Steuergeld, und so wird sie von dieser Wunschliste alles großzügig abhaken.

chulz_is_chuld_martin_schulz_ruecktritt_wahldebakel_hartz_iv_wuerselen_ceta_kritisches_netzwerk_spd_sozialdemokraten_sozialdemokratie_gerechtigkeit_neoliberalismus_schulz-ruecktritt.pngDoch wenn die SPD dann auch noch fordert, entscheidenden Einfluss auf das Regierungsprogramm zu nehmen, wird dem sehr schnell die eiskalte Dusche folgen. Wie in guten alten Ehezeiten vor 1950 wird es dann heißen: Ich regiere - und du gehorchst!

Doch weil die Braut in dem Augenblick gar nicht mehr anders kann, wird sie auch diesen Teufelspakt mit ihrem Blut unterschreiben und sich vier Jahre lang derart in die Mangel nehmen lassen, dass sie danach froh sein wird, noch einen Platz im Pflegeheim zu ergattern.

Was sind das doch für erbärmliche Memmen!

Und was ist das für ein Volk, von dem sie heute schon wissen, dass es so etwas, wie einen Wortbruch in einer kriegsentscheidenden Frage, in weniger als drei Wochen schon wieder vergessen haben wird.

Ein Mann, der heute nein und morgen jein und übermorgen ja sagt, der ließe sich auch durch einen Zufallsgenerator oder ein astrologisches Wahrsageprogramm ersetzen. Und vermutlich wäre eine solche SPD-Partei-Vorsitzer-App sogar noch zuverlässiger und vertrauenswürdiger.

Egon W. Kreutzer



Quelle: erstveröffentlicht auf  Egon W. Kreutzer.de >> Artikel vom 24. November 2017. Die oben gezeigten Fotos/Grafiken, Hervorhebungen und Verlinkungen sind NICHT Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN HelmutSchnug eingefügt, für sie gelten unten genannte CC-Lizenzen.

Wie immer finden sich auf der Seite von Egon W. Kreutzer sehr lesenswerte Beiträge, ebenso Leserkommentare. Absolut empfehlenswert!

Liebe Leser, kauft bei Interesse an Kreutzers Bücher lieber auf direktem Wege über dessen eigenen Shop!

             

Bildquellen:

 1. Martin Schulz (* 20. Dezember 1955 in Hehlrath, heute Eschweiler) war von 2012-2017 EU-Parlamentspräsident. Bei der Bundestagswahl 2017 trat er als von den Medien gehypte Kanzlerkandidat für die SPD an, die schließlich bei der Bundestagswahl ein amtliches Endergebnis von 20,5 % der abgegebenen Stimmen und damit das schlechteste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte erreichte. Als SPD-Parteivorsitzender könnte Wackeldackel Schulz bald als Wackelkandidat zum Problembär seiner Partei werden. Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa)

2. GoKo - gibt es eine ungeliebte Neuauflage der Großen Koaliltion aus CDU und SPD? Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa).

3. CHULZ ist CHULD. Ein Mann, der heute nein und morgen jein und übermorgen ja sagt, der ließe sich auch durch einen Zufallsgenerator oder ein astrologisches Wahrsageprogramm ersetzen. Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa).
 
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Verbunden: 10.09.2016 - 11:31
Die SPD und der [vermeintliche] Zufall


Die SPD und der [vermeintliche] Zufall 

Zwar werden sich so manche über die Aussagen zu Beginn ärgern oder gar echauffieren - ganz besonders (und womöglich auch nicht völlig zu Unrecht) über den letzten Satz das zweiten Absatzes mit der „sanften Gewalt“. Das hat schon was Grenzwertiges.
Davon abgesehen: Schöne Persiflage.

Mit der bitteren Erkenntnis, dass unsere obrigkeitshörige Gesellschaft diesen krassen Wortbruch schon nach kurzer Zeit vergessen haben wird, anstatt diesen bei der nächsten Wahl hart abzustrafen. Der derbe Stimmenverlust der SPD bei der letzten Wahl, der anderen Ursachen geschuldet war als einer elektoralen Ohrfeige für einen Wortbruch, scheint noch nicht genug Leidensdruck bei selbiger ausgelöst zu haben. Die SPD muss [noch] mehr Stimmen an die LINKE verlieren - und augenscheinlich tun die alles, damit es so kommt.

Im letzten Absatz allerdings hat sich Herr Kreutzer in der Sache schwer verhauen: Nein, das Verhalten der SPD-Führungsriege ließe sich nicht durch "einen Zufallsgenerator oder ein astrologisches Wahrsageprogramm ersetzen".  Und nein, sowas wäre nicht zuverlässiger als die SPD.
Denn auf Zufall kann man sich nicht verlassen - der fällt mal so und mal anders aus.
Und lässt sich insbesondere nicht voraussagen.
So aber ist die SPD nicht.

Bei der SPD kann man sich darauf verlassen:

Die SPD wird wieder umkippen! 

So wie sie IMMER umgekippt ist.[1]

Was ich übrigens nicht erst gestern, sondern schon vor über einem Monat halböffentlich „vorhersagte“:Falls Jamaika scheitern sollte, würde es mich nicht im Geringsten wundern, wenn die SPD wieder umkippt.

[1] Dass sich das folgende, etwa hundert Jahre alte „geflügelte Wort“ bis heute gehalten hat und in vielerlei Munde geführt wird, ist mitnichten einem Zufall, sondern genau diesem Umstand geschuldet - sorry: gechuldet.

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"Das Hohelied der SPD (Lied der Sozialdemokraten)" - von Christoph Holzhöfer.

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Dipl.-Ing. Maschinenbau, Jhrg. 64

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