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Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!
Aktualisiert: vor 1 Stunde 47 Minuten

Woher kommt der Strom? Preise zwei Tage im Keller

18. Oktober 2025 - 11:00
40. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Die bereits Ende der vergangenen Analysewoche begonnene Windflaute setzt sich am Montag fort und endet erst am Donnerstag um 18:00 Uhr. Dann baut sich die im Verhältnis zum Bedarf bisher stärkste Windstromphase auf. 1,894 TWh Windstrom werden an diesen zwei Tagen erzeugt. Die Strompreise nehmen in der 40. Analysewoche kontinuierlich ab. Das Besondere an dieser Woche ist das gut erkennbare Muster der Strompreisentwicklung. In der Flautenphase bis Donnerstag 18:00 Uhr und dann auch noch bis Freitag 7:00 Uhr und ein wenig zum Abend wird Strom importiert. Lediglich an den PV-Erzeugungshöhepunkten zur Mittagszeit reicht die deutsche Eigenerzeugung aus. Der Montag beginnt am Vormittag mit 222,10€/MWh um dann zur Mittagsspitze auf 77,1€/MWh abzusinken.

Da Strom zu dieser Zeit importiert wird, Deutschland Strom nachfragt, ist die Absenkung nicht besonders stark. Stark hingegen ist der Preisanstieg zum Abend. Um 19:00 Uhr wird viel Strom benötigt, der Preis steigt auf satte 406,80€/MWh. An den nächsten drei Tagen ist das gleiche Muster festzustellen, aber jeweils mit etwas geringeren Werten. Am Freitag ergibt sich durch den Windstromanstieg zum Feiertag ein Paradigmenwechsel. Der Bedarf wird erstmalig um die Mittagszeit (11:00 bis 15:00 Uhr) allein durch die regenerative Stromerzeugung überschritten.

Der Strompreis sinkt entsprechend stärker als an den Tagen zuvor. Vor und nach der Mittagszeit wird das letzte Mal in dieser Woche Importstrom benötigt. Deshalb sind die Strompreise im Verhältnis zu den Vortagen niedriger.  Um 00:00 Uhr am Samstag kratzen allein Wind- und Biomassestrom plus Strom aus Wasserkraft den Bedarf. Um diese Zeit kostet der Strom 0,7€/MWh. Der Preis verlässt danach den Bereich Null-Linie/Negativbereich in dieser Woche bis auf einen kurzen Ausnahmezeitraum (Sonntag 18:00 bis 21:00 Uhr) nicht mehr.

Beachten Sie bitte die Zulassungszahlen PKW 9/2025 nach den Tagesanalysen, die Peter Hager zusammengestellt hat.

Wochenüberblick

Montag, 29.9.2025 bis Sonntag, 5.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,4 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,7 Prozent, davon Windstrom 36,8 Prozent, PV-Strom 16,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,4 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 40. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 40. KW 2025:
Factsheet KW 40/2025 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2, Agora-Zukunftsmeter 68 Prozent Ausbau & 86 Prozent Ausbau

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 29.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 31,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,8 Prozent, davon Windstrom 10,7 Prozent, PV-Strom 20,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,5 Prozent.

Windflaute mit praktisch ganztägigem Stromimport. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 29.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 30.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 29,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,2 Prozent, davon Windstrom 13,4 Prozent, PV-Strom 16,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.

Gleiches Bild wie am Vortag. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 1.10.025: Anteil Wind- und PV-Strom 62,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,0 Prozent, davon Windstrom 49,9 Prozent, PV-Strom 12,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,4 Prozent.

Windstrom bleibt flau. PV-Strom steigt an. Außer am Mittag kontinuierlicher Stromimport. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Oktober 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 2.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 42,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,6 Prozent, davon Windstrom 18,6 Prozent, PV-Strom 24,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,7 Prozent.

Die Windflaute endet um 18:00 Uhr. Die Windstromerzeugung zieht zum Feiertag an. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. Oktober 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 3.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 65,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 77,6 Prozent, davon Windstrom 44,5 Prozent, PV-Strom 22,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,9 Prozent.

Nur noch geringe Stromimporte. Der Windkraftanstieg geht weiter. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag

Samstag, 4.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 79,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 89,3 Prozent, davon Windstrom 72,5 Prozent, PV-Strom 6,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,9 Prozent.

Windstrom oft nahe, später über der Bedarfslinie. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.10.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag

Sonntag, 5.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 79,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 88,6 Prozent, davon Windstrom 70,0 Prozent, PV-Strom 9,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,6 Prozent.

Windstrom übersteigt den Bedarf auch ohne PV-Strom  häufig. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

PKW-Neuzulassungen September 2025: Plug-In-Hybrid PKW wachsen besonders stark

Von Peter Hager

Mit 235.528 PKW-Neuzulassungen im September 2025 übertrafen diese den Vorjahresmonat um 12,8 %. Im Vergleich zum August 2025 mit 207.229 Neufahrzeugen bedeutet dies ein Plus von 13,7 %.

+ Plug-in-Hybrid-PKW sowie reine Elektro-PKW (BEV) verzeichnen einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum schwachen Vorjahr

+ Hybrid-Fahrzeuge (ohne Plug-In) legen zu

+ Rückgänge bei Fahrzeugen mit reinem Benzin- und Dieselantrieb

Antriebsarten

Benzin: 63.047 (- 5,9 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 26,8 %)

Diesel: 28.871 (- 7,2 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 12,3 %)

Hybrid (ohne Plug-in): 69.527 (+ 14,9 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 29,5 %)
darunter mit Benzinmotor: 57.376
darunter mit Dieselmotor: 12.151

Plug-in-Hybrid: 27.685 (+ 85,4 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 11,8 %)
darunter mit Benzinmotor: 25.978
darunter mit Dieselmotor: 1.706

Elektro (BEV): 45.495 (+ 31,9 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 19,3 %)

Sonstige: Flüssiggas (891 / Zulassungsanteil: 0,4 %), Wasserstoff (0), Brennstoffzelle (2) sowie Erdgas (0)

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 09/2025

VW ID 3 (Kompaktklasse): 2.979
VW ID 7 (Obere Mittelklasse): 2.597
Skoda Elroq (SUV): 2.565
Tesla Model Y (SUV): 2.227
Skoda Enyaq (SUV): 1.737
Mini (Kleinwagen): 1.714
VW ID 4/5 (SUV): 1.652
Seat Born (Kompaktklasse): 1.592
Seat Tavascan (SUV): 1.296
Tesla Model 3 (Mittelklasse): 1.173

Entwicklung der E-Mobilität in den ersten drei Quartale 2025

Die deutlich gestiegenen Neuzulassungen bei den reinen E-Autos (BEV) gegenüber dem sehr starken Einbruch in 2024 werden bereits als neuer Erfolg gesehen. Betrachtet man die Neuzulassungen der letzten 3 Jahre, so handelt es sich lediglich um eine Seitwärtsbewegung.

  • 01-09/2023: 387.289
  • 01-09/2024: 276.390
  • 01-09/2025: 382.202

Von einer neuen Dynamik ist trotz der nach wie vor hohen Subventionen (z.B. Befreiung von der Kfz-Steuer, Abschreibungsvergünstigungen bei Firmenwagen) bisher nichts zu sehen.

Die stärksten zehn BEV-Hersteller 

  • VW: 19,9 %
  • Skoda: 9,0 %
  • BMW: 9,0 %
  • Audi: 7,3 %
  • Seat: 6,2 %
  • Mercedes: 6,0 %
  • Hyundai: 5,2 %
  • Tesla: 3,9 %
  • Ford: 3,5 %
  • Opel: 3,3 %

Zum Vergleich:  Die stärksten drei chinesischen BEV-Hersteller sind BYD (1,9 %), MG Roewe (1,7 %) und Leapmotor (1,0 %).

Eine andere Entwicklung gibt es bei den Plug-In-Hybriden. Betrachtet man deren Neuzulassungen in den letzten 3 Jahren so gab es hier eine kontinuierliche Zunahme:

  • 01-09/2023: 123.345
  • 01-09/2024: 132.861
  • 01-09/2025: 217.760

Mehrere chinesische Hersteller (z.B. BYD, MG Roewe, Leapmotor) bietet ebenfalls Plug-In-Hybrid PKW an und umgehen so die Zölle der EU.

Quelle 1 , Quelle 2

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.

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… Wie können wir die Zukunft der Industrienation Deutschland noch retten?

18. Oktober 2025 - 8:00
Wissenschaftlichen Jahrestagung 2025 Bürger für Technik Einige Plätze sind noch frei! am 25. und 26.10. in Magdeburg – Information/Einladung – Hotel Stadtfeld, Maxim Gorki Str. 31/37 … Wie können wir die Zukunft der Industrienation Deutschland noch retten?! Wir freuen wir uns Ihnen folgende Vorträge ankündigen zu können:

Vortragsprogramm / voraussichtlicher Tagungsablauf (Änderungen vorbehalten):

Samstag 25.10.25

9:45 h Begrüßung durch den Vereinsvorstand Bürger für Technik

10:00 h Dipl. Chem. Dr. Martin Lindner, BfT-Vorsitzender: einleitender Vortrag von den zwei letztjährigen Vorträgen

„Wie es nicht geht – Was die Welt von Deutschland lernen kann“ und „Wende zurück zur Kernenergie“ über „Corona“ 5 Jahre und nun?, Energiewende und Klima-Katastrophe, Schuldenorgie in D für was, GOs, Ideologie, Aufrüstung etc. statt für die Bürger? … Friede, Freiheit, Selbstbestimmung

10:45 h Dipl. Chem. Prof. Dr. Andreas Schnepf: Corona – modRNA-Technik – Kontrolle / Versagen

11:45 h Dipl. Biol. Dr. Mathilda Huss: 1: Herkunft, Heimat, Herd – Bedeutung von Biologie und Vererbung für unser Dasein

12:45 h Mittagessen

14:00 h Dipl. Ing. Michael Limburg, Vizepräsident EIKE: Temperatur, CO2 und Wasserdampf, Was bestimmt das Klima? und Temperatur- / CO2-Messungen, wie weit können wir diesen trauen

15:15 h Dipl. Ing. Dr. Martin Pache, Geschäftsführer / Managing Director Westinghouse Electric Germany GmbH: Kernenergie – Brückentechnologie oder Zukunftstechnologie?“

Danach allgemeine Diskussion zu den ersten Vorträgen / Kaffeepause

16:15 h Dipl. Phys. Carsten Busch: 1. Lichtgeschwindigkeit – schneller geht es nicht, warum eigentlich oder doch?

17:15 h Dipl. Ing. Eckehard Göring: Aktuelles zum Thema Kernfusion

18:00 h: Ende des ersten Tagungstages

18:45 h bis 20:15 h: Abendessen im Restaurant (optional und außer Haus)

20:30 h bis 22:00 h: Mitgliederversammlung BfT

Am Ende eines jeden Vortrages sind 15 min für Fragen / Diskussion / kurze Kaffeepause vorgesehen

Sonntag 26.10.25

9:30 h Begrüßung durch den Vereinsvorstand Bürger für Technik

9:45 h Dipl. Phys. Dr. Heinrich Lindner: Kernenergie: Rückblick und Blick in die Zukunft 10:45 h Dipl. Ing. Prof. Dr. Marco Beier: Was kostet uns die Energiewende?

11:45 h B.Sc. Agrar Benjamin Puls: Bedeutung und Ertragsfähigkeit von Böden

12:45 h Mittagessen

14:00 h Dipl. Biol. Dr. Mathilda Huss: 2: Zeuge – Konsequenzen der Biologie und Vererbung für Miteinander und Gesellschaft

15:00 h Dipl. Ing. Hans-Jörg Schmidt: CO2 – Klimakiller, ja oder nein

16:00 h Allgemeine finale Diskussion nach und zu den Vorträgen – Die Hybris von Energiewende und

Klima-Katastrophe, Corona-Aufarbeitung, Spaltung der Gesellschaft durch Lügen … / Kaffeepause 16:30 h Dipl. Phys. Carsten Busch: 2. Überlichtgeschwindigkeit – von der Tscherenkow-Strahlung zum tachyonischen Antitelefon (Abschlussvortrag) 17:30 h Ende der Tagung

 

Anmeldung unter

eckehard.goering@googlemail.com

oder per Fax an: 0345-6866969, das Anmeldeformular findet man unter https://buerger-fuer-technik.de

Wir bitten um baldige Anmeldung.

Die Tagungsgebühr beträgt 89,00 € für Mitglieder der BfT / 99,00 € für Nicht-Mitglieder für den ersten

Tag (Sa. 25.10.) und 75,00 € für Mitglieder der BfT / 85,00 € für Nicht-Mitglieder für den zweiten Tag

(So. 26.10.), jeweils einschl. Tagungsgetränke (Wasser, Tee & Kaffee unlimitiert), Mittagsimbiss mit Portion Tagessuppe + 3 halbe belegte Brötchen sowie Kuchen und Obst in der großen Kaffeepause, freies WLAN.

Wir freuen uns auf erneut tolle Vorträge und Gespräche, diesmal wieder im Osten der Republik.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Martin Lindner Astrid Haussmann Eckehard Göring

Vorstand der Bürger für Technik e.V.

https://buerger-fuer-technik.de

Auf https://buerger-fuer-technik.de/aktuelles/ finden Sie weitere Informationen, einschl. BfT- Flyer und Vortrags-Texte / -Vorlagen und -Videos der letzten Konferenzen 2023 und 2024

Übernachtungsmöglichkeit – wir haben im Tagungshotel ein Übernachtungskontingent reserviert

EZ: 89,50 EUR/ Nacht (Übernachtung mit Frühstück und WLAN) + 5% Beherbergungssteuer DZ: 101 EUR/Nacht für 2 Personen inkl. 2x Frühstück und WLAN + 5% Beherbergungssteuer verbindlich buchbar bis 05.10.25. Anmeldung im Hotel erfolgt von jedem Teilnehmer selbsttätig, am besten per E-Mail unter Angabe von Zimmertyp (Einzel oder Doppel), Dauer (1 oder 2 Nächte), unter dem Kennwort: „Technik“! Auch die Bezahlung erfolgt von jedem Teilnehmer persönlich.

Das Zimmer steht Ihnen am Anreisetag ab 15 Uhr und am Abreisetag bis 11.00 Uhr zur Verfügung.

Das Hotel liegt direkt im Zentrum Magdeburgs, etwa 10 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof entfernt im ruhigen Magdeburg-Stadtfeld, PLZ 39108. Anfahrt per Auto über die 6 Kilometer entfernte A2, von der Abfahrt Magdeburg Zentrum und über die Stadtautobahn, Abfahrt Hauptbahnhof/Diesdorf.

MLi Stand 15.10.2025 – Info-EinlBfTTagung2025-5

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Herr Ebel und die „Grüne Falle“ – eine Antwort

17. Oktober 2025 - 8:00

EIKE lebt von und mit seinen Lesern, und auch den Kommentaren zu unseren Artikeln. Wie das so ist, gibt es darunter auch Leser, die als Kommentatoren auftreten, und das immer und immer wieder, bei denen man merkt, dass sie nicht an der Klärung des Sachverhaltes interessiert sind, sondern als Überbau eine bestimmte Ideologie haben, die sie antreibt, alles zu verteidigen, was dieser Ideologie nützt, und alles zu verwerfen, mit manchmal richtigen, oft halb wahren, besser halb-falschen, oder ganz falschen Argumenten. Um eine solchen Fall handelt es sich hier. Der Verfasser – Dr. Heinz Hug, der sich sein berufslebenlang mit Spektralanalyse beschäftigt hat, traf hier auf den Physiker Jochen Ebel. Schauen wir was Herr Dr. Hug zu sagen hat.

von Heinz Hug

Vorbemerkung: Mein Kommentar soll auch für Nichtnaturwissenschaftler nachvollziehbar sein. Deshalb benutze ich, so weit wie möglich, Alltagsbegriffe und verzichte auf jeglichen mathematischen Schnickschnack. Noch eins: Für einen Umweltschutz mit Maß und Ziel lasse ich mich in Stücke reißen, wer aber heute nach mehr „Klimaschutz“ verlangt, verlangt nach Planwirtschaft, Bevormundung, Zwangsauflagen, Verbote und letztendlich nach Knechtschaft!

Herr Ebel als Kommentar zur Rezension meines Buches, “Die grüne Falle“, schrieben Sie: „Soll man jemanden ernst nehmen, der statt der (spätestens 1906) bekannten Strahlungstransportgleichung (die auch Emission enthält) nur die Transmission (Absorption) berücksichtigt und von Transmission 10↑-2080 faselt?

  1. Ich fasele nicht von einer Transmission von 10^-2080 sondern habe eine Transmission von 10^-208 gemessen und zwar für das „Zentrum“ der 15 Mikrometerbande des CO2 (Q-Zweig):

https://eike-klima-energie.eu/2012/08/20/der-anthropogene-treibhauseffekt-eine-spektroskopische-geringfuegigkeit/

2      Das von Ihnen als Gefasel beschriebene, stimmt auch mit den Aussagen des IPCC überein, der bereits vor Jahren hervorhob, dass die besagte CO2-Bande in der Mitte (Q-Zweig) vollkommen intransparent sei. Dies entspricht der von mir gemessenen Transmission von 10^-208, wobei es wurscht ist, ob es 10^-150 oder 10^-300 oder gar 10^-2080 sind. Da kommt nichts durch! Könnte man das „Zentrum“ der besagten CO2-Bande vom Weltall aus mit einem menschlichen „Infrarot-Auge“ betrachten, dann wäre es zappenduster! Das nennt man spektroskopisch „gesättigt“. Halt, nicht so schnell mit „ja, aber“. Auf die „Ränder“ des Spektrums gehe ich weiter unten noch ein (s. Punkt 6).

3. Jedenfalls hat sogar der 2021 verstorbene Nobelpreisträger Paul Crutzen den „Sättigungseffekt“ hervorgehoben. Er ließ vor Jahren von einem Doktoranden insbesondere die 15 Mikrometerbande des CO2-Spektrums messen. Das Ergebnis beschreibt er in einem Lehrbuch: „Es gibt bereits so viel CO2 in der Atmosphäre, dass in vielen Spektralbereichen die Aufnahme durch CO2 fast vollständig ist, und zusätzliches CO2 spielt keine große Rolle mehr.“ (T. E. Graedel, Paul J. Crutzen, Chemie der Atmosphäre, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin, Oxford, 1993, S. 160). Da haben Sie wieder meine 10^-208. Klimatheologen wischen das mit dem Argument beiseite, Crutzen sei kein Klimawissenschaftler gewesen und habe zur Treibhausgasforschung nichts Wesentliches beigetragen.

4. Herr Ebel, Sie monieren, ich ginge nicht auf den Strahlungstransport ein. Den bestreite ich prinzipiell nicht! Die einschlägigen Gleichungen sind vollkommen korrekt. Hierzu sind aber ein paar kritische Anmerkungen angebracht:

Ich habe bereits vor über 20 Jahren das Buch „Radiative Transfer in the Atmosphere and Oceans“ von Knut Stamnes et. al. gelesen, in welchem der Strahlungstransport ausgiebig beschrieben wird. Natürlich kenne ich auch die einschlägigen Veröffentlichungen von Karl Schwarzschild: „Über das Gleichgewicht der Sonnenatmosphäre“ von 1906. Auch Veröffentlichungen von Veerabhadran Ramanathan, Manabe und Wetherald sind mir nicht unbekannt. Gehen Sie also davon aus, dass mir der Taschenspielertrick des Strahlungstransports bekannt ist, mit dem man entscheidende andere energetischen Prozesse in der Atmosphäre unter den Teppich kehrt.

Die Strahlungstransportgleichung als Fundamente der Klimamodellierung beruht auf der Bilanz der atmosphärischen Wärmestrahlungssenke (Absorption gemäß Lambert-Beer-Bouguer) mit der Wärmestrahlungsquelle (Planck‘sche Strahlungsgleichung). Anschaulich und stark vereinfacht gilt:

„örtliche Strahldichte“ in bestimmter Höhe = „Strahlungssenke (Absorption)“ – „Quellstrahlung“

Weshalb eigentlich Taschenspielertrick? Nun, beim klimatheologischen Missbrauch der Strahlungstransportgleichung tut man so, als sei in der Atmosphäre alles Strahlung und immer nur Strahlung, so als ob ein Strahlungsenergieerhaltungssatz existiere. Das ist Unfug!

Wie kommt eigentlich die Temperatur in einer bestimmten Höhe über der Erdoberfläche zustande, damit man sie in die Strahlungstransportgleichung einsetzen kann? Hierfür ist ganz entscheidend die Konvektion (Strömung) und untergeordnet die Diffusion verantwortlich. Prof. Gerlich von der TU Braunschweig hat das schon vor Jahren kritisiert. Demnach setzt eine ehrliche Bilanzierung des Strahlungstransports die Kopplung hydrodynamischer Flussgleichungen (atmosphärische Strömung) mit der Planck’schen Strahlungsgleichung voraus. Und genau das kann wegen des chaotischen Verhaltens des Fluids namens Atmosphäre nicht gelingen.

Um es noch einmal verständlich, didaktisch reduziert zu sagen: Will man die Temperatur in einer bestimmten Höhe berechnen, muss man die dort vorhandene Strahldichte (in W·sr^-1·m^-2) kennen. Will man aber umgekehrt die Strahldichte (Quellstrahlung) berechnen, muss man zur Anwendung des Planck’schen Strahlungsgesetzes die dort herrschende Temperatur (in K oder °C) kennen. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz!

Tatsächlich ist die ganze computergestützte Klimamodellierung nichts als Rechnerei. Rechnerei mit Algorithmen, bei denen von vornherein feststeht, was als Ergebnis herauskommt. Anfangs hat man sogar noch größere Flusskorrekturen verwendet, damit bei der Modellierung nicht vollkommener, der Realität widersprechender Unsinn resultiert.

Übrigens setzt die Anwendung der Planck‘sche Strahlungsgleichung in der Strahlungstransportgleichung den vorhandenen atmosphärischen Temperaturgradienten voraus. Dieser beruht aber auf Messwerten und nicht auf der Computerrechnerei mit der Strahlungstransportgleichung! Anschaulich stellt man es sich so vor, wie im Bild 1 gezeigt:

Bild 1: Hypothetische Verschiebung des Temperaturprofils bei steigenden Treibhausgaskonzentrationen

Unter Einfluss von Treibhausgasen soll sich das natürliche atmosphärische Temperaturprofil unter Einwirkung von Treibhausgasen verschieben. Die Stratosphäre kühlt sich ab, während es erdbodennah (Troposphäre) zur Erwärmung kommt. Dies beruht darauf, dass in dichten Luftschichten die strahlungslose Deaktivierung angeregter CO2-Moleküle zur Erwärmung beiträgt (s. Bild 3):

https://eike-klima-energie.eu/2012/08/20/der-anthropogene-treibhauseffekt-eine-spektroskopische-geringfuegigkeit/

Da in dünner Atmosphäre die Stoßdeaktivierung keine Rolle spielt, emittiert das CO2 seine Energie direkt in Richtung Weltraum (Strahlungskühlung). Dies ließ sich bisher nicht eineindeutig durch Messung belegen. – obwohl auch hierzu Veröffentlichung existieren. Abgesehen davon, müsste man, durch Messwerte gesichert, einen Ausgangswert festlegen können, sollte die Hypothese gemäß Bild 1 einen Bezug zur Realität haben. Stellt sich Frage, mit welchen Satelliten hat man um 1850 die Stratosphärentemperatur gemessen, wenn sich der Planet seit dieser Zeit, anthropogen bedingt, um 1,6 °C aufgeheizt hat? Näheres zur Strahlungstransportgleichung, den Hanel-Spektren usw. (s. pdf-Datei):

https://eike-klima-energie.eu/2021/03/08/treibhauseffekt-oder-nur-bodennahe-gasstrahlung/

5.  Herr Ebel, Sie schrieben: „Die Emissionen sind lediglich von der Temperatur des strahlenden Körpers abhängig, diese Strahlung als Rückstrahlung zu bezeichnen ist also ein Witz. Zwar bedeutet die Emission von Strahlung einen Energieverlust – wenn aber die Temperatur im Mittel konstant bleibt, wird dieser Energieverlust durch Konvektion und Absorption kompensiert.“

Hier liegen Sie richtig, Herr Ebel, die Konvektion spielt eine entscheidende Rolle und auch bedeutet die Emission ein Energieverlust. Sie wissen aber auch, dass bis in eine Höhe von ca. 60 km das lokale thermodynamische Strahlungsgleichgewicht (LTE) angenommen werden kann. Hier spielen Stoßprozesse erster und zweiter Art eine Rolle und nicht die Konvektion oder gar die Absorption.

6. Nun zum IPCC, der selbst zugibt, dass die 15 Mikrometerbande im weitesten Bereich gesättigt ist, so dass zusätzliches CO2 keine nennenswerte Erhöhung des Treibhausgaseffekts bewirkt. Nur an den Rändern dieser Bande (P- und R-Zweig) wirkt sich weiterer atmosphärischer CO2-Eintrag aus.

Richtig! Nimmt man die von IPCC vertretenen spektroskopischen Messwerte, dann erhöht sich der Treibhauseffekt des CO2 bei 100 % mehr (CO2 Verdoppelung!) um schwachbrüstige 1,2 % (Bild 6 in folgendem Link) https://eike-klima-energie.eu/2012/08/20/der-anthropogene-treibhauseffekt-eine-spektroskopische-geringfuegigkeit/

Rechnet man damit, ergibt sich eine Temperaturerhöhung um gerade einmal 0,7 °C und nicht mehr! Das nennen ich eine Petitesse, die nicht rechtfertigt unter politischer Anweisung das Fenster sperrangelweit aufzureißen und das Geld mit vollen Händen rauszuschmeißen – für überteuerte Elektroautos und Wärmepumpen, die mit zunehmend unbezahlbarerer elektrischer Energie betrieben werden, nebst kostspieliger Verpackung unserer Häuser mit einer Isolierhülle, die jeder Thermosflasche zur Ehre gereicht.

7. Da selbst dem IPCC besagte 1,2 % (s. o. Punkt 6) zu mickrig sind, hat man statt des Kaninchens die Wasserdampfverstärkung aus dem Zylinder gezogen (vgl. Clausius-Clapeyronsche Gleichung). Die 1,2% zusätzliche Rückstrahlung sollen die Ozeane erwärmen, wodurch der Atmosphäre mehr Wasserdampf zugeführt wird. Da Wasserdampf ein starkes Treibhausgas sei, soll eine Temperaturerhöhung nicht um 0,7 °C, sondern um mindestens 1,5 ° oder 2 °C bzw. 3 °C erfolgen. Wer bietet mehr? Wie sich zeigen lässt, ist der hypothetische Wasserdampfverstärkungsmechanismus eine klimatheologische Luftnummer (s. Bild 8 im folgenden Link) https://eike-klima-energie.eu/2012/08/20/der-anthropogene-treibhauseffekt-eine-spektroskopische-geringfuegigkeit/

8. Nicht zuletzt deshalb liegen die Klimamodellierer vollkommen falsch, wie die Bilder 2 und 3 belegen.

Bild 2: Klimamodellierung versus Realität (Quelle: Roy Spencer, CENTERFORENERGY, CLIMATE, AND ENVIRONMENT, No. 3809 | January 24, 2024) Bild 3: Klimamodellierung versus Realität (Quelle: Studie von McKitrick und Chroisty (2018)

Der blaue Balken in Bild 2 entspricht der gemessenen Temperaturerhöhung von 1973 bis 2023 in den „Midwestern“ der USA; die roten Balken präsentieren Klimamodellierungen basierend auf der Strahlungstransportgleichung nebst Wasserdampfverstärkungsmechanismus. Auch im Bild 3 liegen die Klimamodellierung weit außerhalb der Realität. Sowohl Bild 2 als auch Bild 3 sollten eigentlich zu sofortigen Stilllegung der milliardenschweren Treibhausgaspanik-Industrie führen. Tatsächlich gibt es nicht einen einzigen experimentellen, naturwissenschaftlich abgesicherten Beweis für das Narrativ, Treibhausgase steuern das Klima. Alles ist gerechnet und immer nur gerechnet und sonst nichts. Dies trifft auch für die 2021 verliehenen Nobelpreise an Klaus Hasselmann, Syukuro Manabe und Giogio Parisi zu (s. Die Grüne Falle, S. 20 ff). Übrigens ist der Nobelpreis kein Garant, dass die damit ausgezeichnete Forschung für alle Zeiten richtig ist. So bekam Egas Moniz 1949 den Nobelpreis verliehen für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Lobotomie, was sich später als großer Irrtum herausstellte. Arrhenius erhielt 1903 den Nobelpreis für seine Dissoziationstheorie. Demnach dissoziieren Säuren in wässriger Lösung in Protonen und Säurerest. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist dies falsch. Die Wahrscheinlichkeit ein freies Proton in wässriger Lösung zu finden beträgt ca. 10-120. Heute spricht man von einen Hydroniumion (H3O^+). Es gibt auch noch weiterführende Theorien.

9. Herr Ebel, „Die grüne Falle“ umfasst 444 Seiten. Davon befassen sich nur 64 Seiten mit der politisch missbrauchten Klimaforschung. Die restlichen Seiten greifen sämtliche Ökohorrorszenarien auf, mit denen seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die landläufige Ökopanik geschürt wird. Vom Acrylamid über Arzneimittelrückstände im Trinkwasser, der BSE-Hysterie, Dioxin, Gift allgemein, Krebs durch Alltagschemikalien, Pflanzenschutzmittel-spuren im Obst und Salat usw. bis zum Waldsterben. Allein das Literaturverzeichnis geht über 33 Seiten mit 971 Literaturangaben. Und Sie wollen das alles mit einer dürftigen Bemerkung vom Tisch fegen. Tatsächlich ist „Die grüne Falle“ eine aktualisierte Wiederauflage der „Angsttrompeter“

https://www.amazon.de/Die-Angsttrompeter-Fr%C3%BChst%C3%BCcksei-Pestizide-trotzdem/dp/377668013X

Daneben habe ich wichtige Teile meines Buchs „Der täglichen Ökohorrors“ eingefügt, die in den „Angsttrompetern“ zu kurz gekommen sind.

https://www.amazon.de/t%C3%A4gliche-%C3%96kohorror-werden-wir-manipuliert/dp/3784473547

10. Noch eins muss gesagt werden: Klima – „Mittelwertwetter“ im Zeitraum von 30 Jahren – gehorcht dem Chaosprinzip. Es ist aber prinzipiell nicht möglich mit Hilfe mathematischer Methoden – hier Klimamodellen – eine „fixes Ergebnis“ (hier Klima in 50 Jahren = „Attraktor“ in 50 Jahren) aus chaotischen Schwankungen vorher zu berechnen. Denn die Chaostheorie basiert auf dem Prinzip „nichtlinearer Gleichungen“, bei denen infolge Rückkopplung aus kleinsten Veränderungen des Ausgangszustandes vollkommen unvorhersehbare Ergebnisse resultieren. Deshalb können Klimamodelle allein aufgrund der Chaostheorie niemals funktionieren.

Das Chaos verhält sich nicht-ergodisch (vgl. Ludwig Boltzmann, statistische Physik). Dies kennt man z. B. aus dem Wetterbericht im Fernsehen. Je weiter man in die Zukunft geht, desto größer wird die Schwankungsbreite der Temperatur an einem bestimmten Ort. In der „Grünen Falle“ beschreibe ich es für Nichtnaturwissenschaftler näher – eben plausibel (S. 287 ff).

11.

  1. Immer wieder hält man mir entgegen, ich verbreitete Verschwörungs-theorien. Ganz im Gegenteil. Alles ist sauber belegt. Auch die erstaunliche und vergessenen Tatsache, dass der US-Präsident Richard Nixon 1969 offiziell mit Hilfe der NATO die grüne Politik ins Leben rief (s. u). Greenpeace und „Die Grünen“ sind nicht Initiatoren der Ökobewegung. Nein, es war Richard Nixon! Die Grünen sind sehr viel später auf den Ökomusikdampfer aufgesprungen, wie der 68er-Insider Christian Schmidt belegt. Nach seiner Schilderung hat Daniel Cohn-Bendit um 1970 Joschka Fischer auf die Möglichkeit hingewiesen mit Hilfe der aufkommenden grünen Bewegung, politische Macht zu erlangen (wird mit genauer Lit.-Angabe von mir zitiert). Dies nach vergeblichen Versuchen, die Arbeiter von Opel und der Hoechst AG für den Sozialismus zu begeistern
  2. 12. Zum Abschluss hier die offizielle Veröffentlichung der NATO von 1972, mit der Richard Nixon die Ökohysterie angefacht hat:

Und auch das steht in der NATO-Veröffentlichung von 1972:

Nach 1972 folgten Konferenzen, die u. a. von Nixons Beauftragten Daniel Patrick Moynihan initiiert wurden. Moynihan war übrigens Nixons Botschafter bei der UNO, die heute mit dem IPCC hervorragende Klima-Gehirnwäsche betreibt.

Den weiteren Verlauf findet man in den NATO-Briefen z. B. von 1969 und 1970. Es handelt sich um offizielle NATO-Schriftstücke und nicht um Papiere ähnlich deren der „Weisen von Zion“. Nichts ist Verschwörung alles lief und läuft selbstorganisiert. Macht alles platt wie eine Dampfwalze, die einmal in Fahrt gebracht wurde. Alle machen mit beim Ökogeschäft: die Industrie, die Politik, die Medien, die Schulen und selbst die Kindergärten. In letzteren bekommen schon die Kleinsten eine rot-grün Indoktrination vom Feinsten serviert.

Fleisch essen schadet den Klima, weshalb es im Kindergarten oft nur noch „Veggi“ auf den Teller kommt. Das ist ein gängiges Narrativ, weil methangashaltige Blähungen der Kühe den Treibhauseffekt anheizen. Besonders gefährlich sind die 10,3 Millionen deutschen Rinder (2025), während die 300 Millionen Kühe in Indien ihre Blähungen klimaneutral ablassen.

Hier nochmals als pdf mit der richtigen Hochstellung der Potenzen Hug - Herr Ebel

Der Beitrag Herr Ebel und die „Grüne Falle“ – eine Antwort erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.

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Unzureichende Richtlinien für Batterie-Speichersysteme zur Netzstützung

16. Oktober 2025 - 19:00

Von CFACT

Eine Arbeitsgruppe aus Massachusetts hat das Department of Environmental Protection (DEP) wegen potenziell katastrophaler Richtlinien für den Bau von Batterieanlagen im Netzmaßstab angeprangert. Die angewandten Richtlinien legen einen Standard fest, der nur für kleine Batterien gilt, wodurch einige Regeln für größere Batterien für Netzanschluss völlig falsch sind.

[Hinweis: Wiederaufladbare Batterien heißen korrekt Akkumulatoren, kurz Akkus. Umgangssprachlich haben sich jedoch auch dafür die Bezeichnung Batterien durchgesetzt.]

Hintergrund ist, dass Massachusetts im Rahmen des Energiegesetzes 2024 einen enormen Ausbau der Netzbatterien vorantreibt. In den nächsten zwei Jahren sollen im Bundesstaat Batterieprojekte mit einer Gesamtleistung von etwa 3.500 MW entstehen. Eine dieser Batterieanlagen in einem Standard-40-Fuß-Container hat die Außenmaße von etwa 12,19 m (Länge) x 2,44 m (Breite) x 2,59 m (Höhe)  – Sattelschleppergröße. Typischerweise ist darin eine Leistung von 1 MW. Daraus errechnen sich 3.500 riesige Batteriecontainer – netto -, es könnten aber auch deutlich mehr sein.

Das Energiegesetz verpflichtete das Energieministerium (DEP) dazu, Sicherheitsrichtlinien für diesen Ausbau herauszugeben, was es im August tat. Laurie Belsito, Policy Director der Massachusetts Fiscal Alliance, warf in einem Artikel im Boston Herald mit dem Titel „Belsito: Batterierichtlinien berücksichtigen nicht diese großen Anlagen  in Massachusetts“.

Siehe https://www.bostonherald.com/2025/10/03/battery-guidance-lacks-juice-to-deal-with-mass-projects/amp/ .

Die DEP-Richtlinien konzentrieren sich auf den Standard 855 der National Fire Protection Association (NFPA) – „Standard für die Installation stationärer Energiespeichersysteme“. Wie Belsito betont, gilt dieser Standard nur für kleine Batterien, nicht für die riesigen Batterien und Batteriekomplexe, die Massachusetts bald überschwemmen werden.
[Laurie Belsito ist Policy Director bei der Massachusetts Fiscal Alliance , ein Zusammenschluß von Unternehmern]

Belsito drückt es so aus:

Der NFPA-Standard 855 beschränkt sich auf Batterien mit einer Energiespeicherkapazität von 50 Kilowattstunden (kWh) oder weniger. Eine solche Batterie könnte beispielsweise als Notstromversorgung in einem Bürogebäude eingesetzt werden. Jede der im Energiegesetz des Staates aufgeführten Batterien dürfte jedoch eine Kapazität von 4.000 kWh (entspricht 4 MWh) oder mehr haben.

Riesenbatterien, die 80-mal größer sind als die Norm 855, werden von dieser Norm nicht ausreichend abgedeckt. Leider gibt es für Batterien dieser Größenordnung bisher keine nationalen Normen.

In mancher Hinsicht wäre die Anwendung von 855 katastrophal falsch. Beispielsweise besagt 855, dass bei mehreren Batterien ein Abstand von einem Meter eingehalten werden muss, damit im Brandfall die benachbarten Batterien nicht in Brand geraten. Dieser geringe Abstand würde im Falle der in Massachusetts vorgeschriebenen riesigen Batterien keinen Schutz bieten.

Das größte Risiko bei diesen riesigen Batterien besteht darin, dass eine einzige brennende Batterie den gesamten Komplex in Brand setzen kann. Das Department of Energy Resources (DOER) hat eine Ausschreibung für Energiegesetz-Batterien veröffentlicht, die vorsieht, dass Projekte mindestens 40 Batterien umfassen, möglicherweise bis zu 1.000. Die Gefahr einer Katastrophe ist unbestreitbar.“

Leider scheint NFPA 855 der richtige Standard für netzdienliche Anlagen zu sein, weshalb er häufig zitiert wird, nicht nur in Massachusetts, was ein potenziell tödlicher nationaler Fehler ist.

So hat die EPA beispielsweise kürzlich den Bericht „Batterie-Energiespeichersysteme: Wichtige Überlegungen zur sicheren Installation und Reaktion auf Zwischenfälle“ für netzdienliche Batterien veröffentlicht. Auch dieser Bericht enthält NFPA 855.

Die American Clean Power Association hat ein Informationsblatt mit dem Titel „NFPA 855: Verbesserung der Sicherheit von Energiespeichersystemen“ herausgegeben, in dem die 50-kWh-Begrenzung an keiner Stelle erwähnt wird. Schlimmer noch: Es enthält ein Foto einer netzgroßen Batterie im Hintergrund.

Die NFPA ist teilweise für diesen weit verbreiteten, potenziell katastrophalen Fehler verantwortlich. In Standard 855 fehlt die entscheidende 50-kWh-Begrenzung. In der neuesten Version von 855 konnte ich sie nur einmal finden, nämlich in Abschnitt 9.5.1.1, wobei Abschnitt 9 für elektrochemische Batterien, einschließlich Lithium-Ionen-Netzbatterien, gilt. Diese kleine Batteriebeschränkung sollte vorne rot markiert sein.

Die tiefere Frage ist, warum die NFPA keinen Standard für riesige Netzbatterien herausgegeben hat? Es gibt einen Boom beim Bau von Netzbatterien. Während die jüngste Gesetzgebung lukrative Subventionen für Wind- und Solarenergie rasch auslaufen lässt, blieben ähnliche Subventionen für Riesenbatterien unberührt.

Um tödliche Katastrophen zu vermeiden, sind klare Regeln für die sichere Konstruktion von Netzbatterieanlagen dringend erforderlich. Belsito hat diese dringende Notwendigkeit gegenüber Massachusetts deutlich gemacht. Auch die anderen Bundesstaaten und die Bundesregierung müssen davon erfahren.

https://wattsupwiththat.com/2025/10/12/deadly-grid-battery-fallacy-exposed-in-massachusetts/

 

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Empörungsrituale der Elektro-Apostel

16. Oktober 2025 - 17:00

Die Klima-Apologeten erleben, wie ihre Hegemonie unter der Realität zerbröselt. Deshalb wird das geringste Abweichlertum mit allen Mitteln bekämpft. Selbst das Lavieren von Friedrich Merz beim Verbrennerverbot wird zum Dammbruch erklärt.

Von Michael W. Alberts

Der Eiertanz der Berliner Koalition um das Verbrennerverbot ist schon eine peinliche Vorstellung, und nicht nur wegen der Gründe, die Dirk Maxeiner aufgezeigt hat. Man sieht ein, dass man den EU-Zwang nicht bestehen lassen kann, traut sich aber nicht wirklich, ihn abzuräumen. Man feilscht kleinkariert um Details, versteckt sich hinter rhetorischen Formeln, um irgendwann (als könnte man das Thema nicht innerhalb eines halben Tages abhandeln) einen faulen, halbherzigen Kompromiss als hart errungene Lösung zu verkaufen (deren Durchsetzung in der EU ungewiss ist).

Selbst Markus Söder (Regent über Audi in Ingolstadt, BMW in Dingolfing und München), der allen Anlass hat,  angesichts der kommenden Bayern-Wahl, das Ruder umzulegen, beteuert markig, wie sehr er nach wie vor zur Elektromobilität stehe, selbst nachdem ihm vermutlich bekannt ist, dass der Marktanteil der Stromer bei den Neuzulassungen immer noch nur bei einem Fünftel liegt (hierzu dieser kürzliche Beitrag).

Man sollte meinen, selbst abgesehen vom dramatischen Niedergang der Industrie, die Konsumenten und ihr Votum seien nur schwer misszuverstehen mit ihrer klaren Ansage „Danke für die Option, aber im Wesentlichen Nein Danke“. Die Politik bräuchte eigentlich nur hierauf zu verweisen und ihre Volksnähe herauszustellen: „Wir haben verstanden“, könnten sie sagen zu Verbrauchern, Arbeitnehmern, Steuerzahlern. Aber der größte Teil der Berliner Blase glaubt natürlich, schlauer zu sein als das dumme Volk, die ehemalige Volkspartei SPD allemal.

Empörungsrituale der Elektro-Apostel

Gerade angesichts der Mutlosigkeit der Regierung, die in Treue fest zur Elektromobilität steht und nur lächerliche Zugeständnisse zu machen bereit ist, erstaunt umso mehr, wie die grünen Tugendwächter der Energie- und Mobilitätswende sich im Internet auslassen: als sei die Bundesregierung ganz und gar verrückt geworden, als lasse sie alle Vernunft fahren. Die Argumentationsmuster sind kennzeichnend für ein Weltbild und ein Politikverständnis, die einer tatsächlichen Demokratie mit freiheitlicher, aufgeklärt bürgerlicher Orientierung unwürdig sind – heimisch in den Köpfen ausgerechnet derjenigen, die „unsere Demokratie“ für sich gepachtet haben, ausgrenzend besitzergreifend.

„Die Zukunft ist elektrisch“, so wird vollmundig festgestellt (und zwar flächendeckend, als hätte jemand die Parole ausgegeben). Die Schlichtheit der Ansage, als Weltformel zur Beschreibung einer hoch komplexen technischen Zivilisation und ihrer möglichen Entwicklung, ist ohnehin atemberaubend. Aber das grüne Energiewende-Idyll beruht in der Tat darauf, dass alles nur noch elektrisch betrieben wird, und zwar mit „erneuerbaren“ Energien – nebenbei bemerkt eine absurde Orwell’sche Prägung: Die Sonne ist nicht erneuerbar, sie ist ein nicht mal besonders großer Stern, wo durch Kernfusion ungeheure Energien freigesetzt werden, aber irgendwann ist das Material erschöpft und der Stern verglimmt. Zugegeben, das sprengt menschliche Zeithorizonte, aber trotzdem ist da nichts „erneuerbar“. Auch ein Windrad ist nicht erneuerbar, man muss es schon verschrotten (weit früher als ein „fossiles“ Kraftwerk) und ein ganz neues bauen. Die Vokabel macht null Sinn.

Die Schlichtheit der Parole ist auf demselben astronomischen Niveau wie die der Energiewende-Politik, die ein simples, primitives Patentrezept über alles stülpt – und was nicht passt, wird passend gemacht. Sie ist auch ebenso verlogen, denn die elektrische Zukunft verweigert sich der Orientierung am tatsächlichen Bedarf, der Nachfrage, was nicht progressiv ist sondern rückschrittlich, und sie hebt sich gleichzeitig selbst auf durch die Negation, die darin liegt, dass die Elektrizität, die doch die Zukunft wesenhaft definieren soll, zur exklusiven und unbezahlbaren Ware wird. Würde man postulieren „Die Zukunft gehört den Akademikern“, sollte man keine Bildungspolitik erwarten, die Universitäten abschafft und unerreichbar macht.

Religiöse Anbetung des Klimas

Aber selbst wenn man die Ansage im aktuellen Kontext nur auf die Antriebsstränge von Autos bezieht: Sie kommt ja nicht als politische Forderung daher. Sie wird vielmehr dargeboten als prophetische Enthüllung. Da haben welche erkannt, wo die Reise hingeht, und zwar aus beinahe schicksalhafter historischer Notwendigkeit. Der dialektische Weltgeist will, dass wir mit Batterie-Autos fahren. Diese Art des Denkens ist nicht wirklich überraschend, denn die ganze grüne Weltanschauung fußt immer schon, ideologisch wie Aktivisten-soziologisch, auf dem Marxismus.

Das grüne Establishment ist die Avantgarde, die auf wissenschaftlicher Grundlage erkannt hat, welche Revolution jetzt notwendig und unvermeidlich ist. Das große Ziel ist die Klimaneutralität, dazu bedarf es der Energiewende mit Öko-Strom als Allheilmittel, und daraus folgt die Mobilitätswende bei der Kfz-Technik. Das Vorhaben als revolutionäre, komplette Umwälzung der gesamten Zivilisation zu begreifen, ist keine unfaire Zuschreibung von außen, von Seiten der störrischen „Klimawandelleugner“, sondern Selbstverständnis der Aktivisten, und der offizielle Kampfbegriff ist „Transformation“. So heißt das, wenn eine Technokratie die Revolution mit bürokratischer Borniertheit umsetzt.

Es ist durchaus kein Widerspruch zum marxistischen Denken, bei den Akteuren eine regelrecht religiöse Inbrunst wahrzunehmen, einen missionarischen Eifer, denn das „Klima“ ist offensichtlich eine Ersatzreligion, mit kultischen Elementen, Geboten, Sündern, auch rituellen Opfern, Selbstkasteiung, Hohepriestern und bezopften Prophetinnen aus Schweden.

Die klimaneutrale Zukunft ist natürlich eine Utopie und als solche niemals erreichbar, so wie eine klassenlose, einschränkungslos gerechte Gesellschaft. Der Marxist wie der Klimaprophet ziehen daraus aber nicht den Schluss, es sei vergeblich, sondern fordern umso größere Hingabe. Kompromisslertum und Halbherzigkeit können nicht geduldet werden. Deshalb wird das ängstliche Lavieren der Merz-Truppen schon als kompletter Verrat in der Luft zerrissen, als gehe es an die Grundfesten. Das tut es für die Klima-Vorkämpfer auch; wie in jedem religiös aufgeladenen Kult ist nichts weniger als das Maximum akzeptabel.

Das Unvermeidliche braucht doch den Zwang

Die nächste Parallele liegt darin, dass die kommunistische Avantgarde (akademisch sozialisierte Bürgerkinder) zwar vorgibt, für die breite Masse der unterdrückten Arbeiter zu kämpfen, von diesen aber leider nicht allzu freiwillig als Anführer akzeptiert wird. Ebenso scheint der normale Autofahrer in Deutschland es bisher nicht so richtig zu verstehen, die Weltrettung durch Batterie-Autos – und nur einer von fünf Käufern folgt der Avantgarde bei seiner Auswahl. Die anderen vier haben leider noch das falsche Bewusstsein und müssen daher an die Leine genommen werden.

Zwischen der behaupteten Unvermeidlichkeit der „elektrischen Zukunft“ und dem Käuferverhalten klafft ein Abgrund. Die Avantgarde muss letztlich die breiten Massen zu ihrem Glück zwingen, das ist nun mal ihre geschichtliche Aufgabe. Und sofern der Zwang sich noch ein wenig schämt, ein solcher zu sein, wird nun lamentiert, die Verwässerung des Verbrenner-Verbots werde die Verbraucher „verunsichern“: Die Bundesregierung riskiert selbst mit ihrem zögerlichen Herumfummeln schon die nötige Klarheit und Eindeutigkeit in der Kommunikation mit dem gemeinen Bürger.

Solange formal noch Freiwilligkeit besteht, darf aber doch zumindest kein Zweifel aufkommen daran, was die einzig richtige Lösung darstellt. Auch (und gerade) wenn es keinen Impfzwang gibt, muss der Verweigerer zumindest eindeutig als Volksfeind angeprangert werden. Immer das gleiche Muster. Undenkbar, dass der Autokäufer abhängig von seinen persönlichen Bedürfnissen selbst entscheidet, was die beste Technik ist. Optionen sind nur verwirrend und daher von Übel. Freiheit? Nur die Freiheit der Einsicht in die Notwendigkeit. Oder, in Merkel-Deutsch: Alternativlosigkeit ist Trumpf. Sie hat ihren Marx eben gelernt und verinnerlicht.

Eine gewisse Ironie liegt darin, dass die Firma SAP offenbar beschlossen hat, nur noch BEV als Dienstwagen für die sicher hoch qualifizierten Beschäftigten zu erlauben. Selbst kluge Software-Experten würden sonst womöglich die falsche Entscheidung treffen. Man sieht, die Avantgarde ist ein ziemlich exklusiver Zirkel nur für Ausgewählte. Ganz normale Bürger, die ihr Geld als Facharbeiter oder Dachdecker verdient haben, dürfen dann natürlich erst recht nicht die freie Wahl überlassen bekommen, und solange doch, darf die Politik keinen Zweifel bestehen lassen, dass alles außerhalb von BEV-Technik übel ist: vorgestrig und verstaubt.

Von der Avantgarde-Überzeugung, dass nur BEV den Weg in die Zukunft weisen, lassen sich weitere erstaunliche „Einsichten“ ableiten. Denn wenn die Zukunft elektrisch ist, dann lassen sich eben auch nur mit BEV Gewinne erzielen – so ergibt sich das zwingend im grünen Bauchgefühl. Alles, was nicht BEV ist, gefährdet im Umkehrschluss den Bestand der Hersteller und der Arbeitsplätze. Das wird von prominenten Experten-Darstellern allen Ernstes so behauptet.

Nur das unbeirrte Festhalten am Verbrenner-Verbot verspricht in dieser Logik den ökonomischen Erfolg, denn wie gesagt: „Zukunft!“ – auch wenn die konkreten Erfahrungen der deutschen und anderer europäischer Hersteller offensichtlich das Gegenteil belegen. Gewinneinbrüche und Absatzprobleme werden einfach ignoriert – oder dreist wegerklärt. Dass bei VW jeder fünfte Neuwagen ein BEV ist, beweist angeblich die Großartigkeit des Konzepts und die Richtigkeit des eingeschlagenen Kurses. Die verbleibenden 80 Prozent sind unbeachtlich. Mit gleicher Logik müsste man eigentlich schlussfolgern, dass ein Viertel AfD-Wähler die Zukunft Deutschlands vorwegnehmen.

Das Narrativ – nur närrisch-naives Wunschdenken

Empirisch unverkennbare Realitäten der Gesellschaft und Wirtschaft spielen für Marxisten und Öko-Maoisten keine Rolle. Alles muss dem „Plan“ folgen, und wenn es nicht funktioniert, dann waren es feindliche Elemente, Abweichler und Klassenfeinde. Wenn von VW bis Mercedes keine Gewinne mehr erzielt werden, obwohl doch die Zukunft elektrisch ist und die Konzernlenker der Utopie beflissen auf den Leim gegangen sind, dann nur, weil der Weg noch nicht energisch genug gegangen wurde. Wenn die Blutegel die Krankheit noch nicht geheilt haben, dann müssen mehr Blutegel her. Noch ist Windkraft unzuverlässig, aber zehnmal so viel funktioniert!

Eine phantasievolle Variante des Arguments ist, dass die deutschen Hersteller nicht rechtzeitig auf den BEV-Zug aufgesprungen und deshalb technologisch noch nicht so weit seien. Dabei ist weder an Elektromotoren noch an Batterien viel technologisch aufregend Neuartiges. Diejenigen, die sich ein BEV zulegen, sind auch offensichtlich nicht der Meinung, nur die technologisch so fortgeschrittenen Chinesen wüssten so ein Ding richtig zu bauen. In Wahrheit beherrschen die hiesigen Traditionshersteller auch den BEV-Markt erdrückend: Zumindest die realen Autofahrer scheinen insoweit zu glauben, dass Audi und BMW durchaus attraktive Batterie-Autos drauf haben, aber aus Sicht der Avantgarde mag auch das auf falsches Bewusstsein deuten.

Dass die Kundschaft weit überwiegend beim Verbrenner bleibt, war für die Energiewende-Experten-Elite schon ärgerlich, wie immer, wenn das Volk nicht richtig spurt, aber noch erträglich, solange das Establishment die Reihen fest geschlossen hielt. Aber nun schert der Merkel-Ersatzkanzler doch tatsächlich aus, sogar mit markigen Worten. Da ist zwar wie immer weit weniger dahinter, als es erst klingt, aber postmoderne Marxisten glauben, durch ihre klugen Worte die Welt neu zu definieren und durch Kontrolle des Sagbaren die Verhältnisse zu bestimmen – insoweit ist man schon bei den Vokabeln hellhörig und alarmiert.

Die sichtliche Nervosität, wenn nicht gar Panik auf Seiten der BEV-Apostel, der Avantgarde der „elektrischen Zukunft“, beruht nicht darauf, dass man in seinem naiv-utopistischen Weltbild inhaltlich erschüttert würde. Die vorgetragenen „Sach“-Argumente sind im Grunde nur Platzhalter für etwas ganz anderes, eben die skizzierte ideologische Grundhaltung, den Machtanspruch darin, Pädagogik für vermeintlich niederes Volk und politische Sophisterei, um rhetorisch die Debatte zu kontrollieren und zu gewinnen.

Die Apologeten wissen durchaus, dass sie der Allgemeinheit nur vortragen, was man heute ein „Narrativ“ nennt. Es ist auch kaum vorstellbar, dass sie sich nicht bewusst wären, dass Deutschland und Europa so oder so nicht das Weltklima retten werden, ob nun mit Solarmodulen oder Batterie-Autos. Ihr echtes Problem ist vielmehr: Sie müssen nun erkennen, dass ihre Hegemonie unter dem Druck der Realität zerbröselt, ihre Deutungshoheit darüber, was gut und richtig sei. Sie waren gewohnt, als Klasse der „Experten“ und Meinungsführer die Berliner Politik vollständig zu kontrollieren. Selbst das lächerliche Lavieren von Merz und Söder ist für sie ein Dammbruch. Was erlauben die sich eigentlich?

Der Energiewende-Rigorismus als revolutionärer Impuls

Es ist aber noch viel schlimmer. Wenn selbst ein grüner Ministerpräsident Kretschmann in Stuttgart so viel sagt wie „Klima schön und gut, aber uns bricht hier die Industrie weg“, dann legt er damit die Axt an das Fundament der grünen Herrschaft, denn in der Klimareligion gibt es keinen weiteren Gott neben dem CO2, das in der Negation angebetet wird. In dem Moment, wo das Klima nur noch eines von vielen politischen Zielen darstellt, wo es sich pragmatisch kompromissbereit mit konkurrierenden Notwendigkeiten arrangieren muss, ist es erledigt.

Der Krieg um das Verbrenner-Verbot ist ein Stellvertreter-Krieg. Wer die reine Lehre vom BEV infrage stellt, und sei es nur zögerlich, dem ist auch sonst bei der Energiewende und der notwendigen „Transformation“ der Gesellschaft nicht zu trauen. Die Debattenbeiträge und Motive der jetzt so aufgeregt-aufgescheuchten Meinungsführer und Gesinnungswächter sind nicht verstehbar ohne Beachtung ihrer religiös-fanatisch aufgeladenen, extremistischen Haltung. Die Klimareligion verhält sich nicht anders als die neuere linke Bewegung des „woken“ Bewusstseins. Das Verrückte wird abrupt zur Normalität erklärt („new normal“!) und das Normale als praktisch Nazi. Wer die deutsche Fahne gut findet, wird wohl auch heimlich Hitler verehren. Wer „Zwangsgebühren“ sagt, ist rechtsextrem.

Der grünlinke Eifer ist eben bei allen Themen im Kern revolutionär, auch wenn er an der Oberfläche etablierte bürgerliche Verhaltensmuster an den Tag legt. So wie führende Politiker dieser Republik nichts dabei finden, der „Antifa“ und ähnlichen Horden moralische und finanzielle Unterstützung zu gewähren. Klimawahn und Energiewende sind insoweit nur Teil der Agenda einer fanatischen Bewegung, die außerhalb von Maximalzielen und Extremismus nicht existieren kann. Könnte sie es, würden sich die Protagonisten anders verhalten, nämlich tatsächlich tolerant und gesprächsoffen. Mäßigung und Kompromiss sind dem Revolutionären aber wesensfremd.

Die wohlbestallten „Experten“ und Klima-Apologeten, die sich jetzt so empört und belehrend aus ihren Wohlfühlblasen melden, weil die reine BEV-Lehre infrage gestellt wird, haben aus dieser Perspektive ganz recht, sich so aus dem Fenster zu lehnen. Es ist erstaunlich genug, dass Alt-Maoist Kretschmann sich so wahrhaft vernünftig-pragmatisch äußert. Selbst wenn sein Motiv mit den kommenden Landtagswahlen zu tun haben sollte – das ist in einer Demokratie ja Sinn der Sache. Oder es ist abgeklärte Altersklugheit – jedenfalls scheint er zu erkennen, dass fanatische Energie- und Mobilitätswende den Fortbestand Deutschlands im Kern bedrohen. Und das ist ein Paradigmenwechsel.

Der Anfang vom Ende der Klima-Verabsolutierung

Die grünen Klimafanatiker haben bisher immer suggeriert, die Energiewende werde automatisch und wie durch Zauberhand alles zum Guten wenden, denn „Wind und Sonne schicken keine Rechnung“, und als Vorreiter werden wir mit unserem Öko-Know-how Profit machen ohne Ende. Die Hardcore-Avantgarde sieht gar nicht ein, an diesem Narrativ etwas zu ändern. Sie behauptet einfach weiterhin, das sei der Weltgeist, auch wenn 90 Prozent der Welt sich gegenteilig verhalten. Das wollen wir doch mal sehen.

Das neue Narrativ aus Berlin, vom Kanzler-Verein, lautet: wir müssen weitermachen beim Klima, aber zugleich brauchen wir wieder Wachstum und Wohlstand, und so, wie wir es bisher versucht haben, scheint es nicht zu funktionieren. Das ist nicht nur eine Kritik an den Grünen oder an wem auch immer, der die bisherige Politik praktisch betrieben hat, sondern damit ist auch der grün behauptete Automatismus weg, wonach Klimaschutz wie von selbst Wohlstand produziert, regelrecht damit identisch sei.

Das ist schon mal ein Schlag ins Kontor. Nicht weil die Erkenntnis so sagenhaft originell wäre, sondern weil sie offiziell deutsche Politik wird. Aber man ist eben in den politisch maßgeblichen Kreisen, personifiziert durch mehr als einen Ministerpräsidenten, schon weiter, noch viel kontra-revolutionärer: Wenn es hart auf hart kommt, hat der Wohlstand Vorrang vor dem Klima. Klima wird zum „nice to have“ Artikel, abhängig davon, ob man es sich leisten kann.

Nichts anderes als das bedeutet das Lavieren beim Verbrenner-Verbot mit der ganzen politischen Begleit-Folklore, einschließlich Nebelkerzen und Phantomlösungen. Es ist in der Sache zu wenig, es ist absurd, es ist nervtötend. Aber es bedeutet trotzdem, dass das Klima keinen exklusiven, unantastbaren Alleinstellungs-Anspruch mehr hat. Wozu Berlin sich durchringen kann, ist nur eine kleinliche Fummelei – und doch genau der Dammbruch, der nötig war. Die Avantgarde des Klimawahns zetert zu Recht, denn für sie ist es der Anfang vom verdienten Ende.

Der Paradigmenwechsel ist offiziell auf der Tagesordnung. Klima sticht nicht mehr automatisch alles andere wie der Kreuzbube beim Skat. Und die grüne Expertenblase mit ihrem satt subventionierten Umfeld hat nicht mehr die Definitionsgewalt, nicht mal innerhalb des Berliner Establishments. Es kommt was ins Rutschen.

 

Michael W. Alberts hat langjährige Erfahrung in der Politikberatung und in politischer Kommunikation und sich für Achgut schon häufig mit Fragen der Klima-, Energie- und Verkehrspolitik auseinandergesetzt.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 

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Der neue Papst und die Klimareligion

16. Oktober 2025 - 14:00

 

Edgar L. Gärtner

Das Armutsgelübde ihres römisch-katholischen Bettelordens hat berühmte Dominikaner wie den Italiener Thomas von Aquin sowie später die Spanier Domingo de Soto und Juan de Mariana nicht davon abgehalten, die geistigen Grundlagen des Kapitalismus in Form des zivilen Naturrechts und zu erarbeiten. Der wenigstens partielle Übergang zur kapitalistischen Form des Wirtschaftens hat es seit dem Ende des 20. Jahrhunderts Milliarden von Erdenbürgern ermöglicht, der Armut zu entkommen. Die meisten der heute lebenden Menschen verdanken ihr Überleben buchstäblich dem Kapitalismus, denn die vorkapitalistische Subsistenzwirtschaft ermöglicht nicht die Ernährung von über 8 Milliarden Menschen. Da der Kapitalismus eine Wirtschaftsweise, aber kein geschlossenes System darstellt, ist er auch ohne Weiteres mit religiös begründeter freiwilliger Armut vereinbar.

Das Lehrschreiben „Dilexi te“

Doch unser neuer Papst Leo XIV., dem ich als einfacher Gläubiger eine Gnadenfrist eingeräumt habe, schloss sich kürzlich in seinem ersten Lehrschreiben (Apostolische Exhortation) mit dem Titel „Dilexi te“ (deutsche Kurzfassung hier) ausdrücklich dem Verdikt seines Vorgängers an: „Diese Wirtschaft tötet.“ Er umschreibt das lediglich mit etwas anderen Worten, indem er die nationale Abschottung und Ausgrenzung der Armen beziehungsweise Zurückweisung von Migranten anprangert und die unter US-Präsident Donald Trump verfügte Kürzung von Sozial- und Entwicklungshilfe-Programmen als unchristlich verdammt. Stattdessen fordert er weltweite solidarische Zusammenarbeit ausgehend von den Bedürfnissen der Armen. Mit jedem zurückgewiesenen Migranten klopfe „Christus selbst an die Türen der Gemeinschaft.“ Kein Wort über die mit der unkontrollierten Massen-Migration verbundene Explosion von Gewaltverbrechen.

Leo XIV.: „Der Kontakt mit denen, die keine Macht und kein Ansehen haben, ist eine grundlegende Form der Begegnung mit dem Herrn der Geschichte. In den Armen hat er uns auch weiterhin noch etwas zu sagen. (…) Ich bin überzeugt, dass die vorrangige Option für die Armen eine außerordentliche Erneuerung sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft bewirkt, wenn wir dazu fähig sind, uns von unserer Selbstbezogenheit zu befreien und auf ihren Schrei zu hören.“  Leo XIV. fällt wie sein heuchlerischer Vorgänger Franziskus in das klassenkämpferische Vokabular der vom polnischen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) verurteilten „Befreiungstheologie“, wenn er fordert: „Die Strukturen der Ungerechtigkeit müssen mit der Kraft des Guten erkannt und zerstört werden.“ Es ist bekannt, wie leicht die von der „Befreiungstheologie“ eingeforderte „soziale Gerechtigkeit“ bei einfachen Menschen leicht in den von der katholischen Kirche eigentlich als Todsünde verurteilten Neid umschlägt, der Leistungsträger zu Hassobjekten macht.

Einige Passagen des Lehrschreibens grenzen an einen Armen-Kult und wirken wie eine woke Neuauflage des Prolet-Kultes unseligen Angedenkens: „Die Armen sind in äußerst unsicheren Verhältnissen aufgewachsen, haben gelernt, unter widrigsten Umständen zu überleben, sie vertrauen auf Gott in der Gewissheit, dass niemand sonst sie ernst nimmt, sie helfen sich gegenseitig in den dunkelsten Stunden und haben auf diese Weise vieles gelernt, was sie im Geheimnis ihres Herzens bewahren. Diejenigen unter uns, die keine solchen Grenzerfahrungen in ihrem Leben gemacht habe, können sicherlich viel aus jener Quelle der Weisheit schöpfen, die die Erfahrung der Armen darstellt. Nur wenn wir unser Klagen mit ihren Leiden und Entbehrungen in Beziehung setzen, können wir eine Ermahnung vernehmen, die uns dazu nahelegt, unser Leben einfacher zu gestalten.“

Da ist der Sprung nicht weit zur so genannten Klimapolitik, die die Menschen durch die massive künstliche Verteuerung der Lebenshaltung durch CO2-Steuern und das Billionengrab „Energiewende“ zwingt, ihren Gürtel enger zu schnallen und das über die kartellierten Massenmedien zu einem Gewinn an Lebensqualität verklärt. Für die „Klimarettung“ erscheint kein Opfer übertrieben. Das Thema „Klima“ wird in dem Schreiben zwar nicht direkt angesprochen. Doch hat Leo XIV. erkennen lassen, dass er in dieser Frage ohne Abstriche die bei einem zwar kleinen, aber bedeutenden Teil des Kirchenvolks umstrittene Haltung seines Amtsvorgängers Franziskus teilt. Kurz bevor sein erstes Lehrschreiben publik wurde, hat er sich mit anderen Würdeträgern und ausgewählten Gläubigen versammelt, um vor einem Eisblock aus der angeblich wegschmelzenden Antarktis zu beten. Dabei wurde in diesem Jahr gemeldet, dass das Gewicht des Antarktis-Eises um viele Milliarden Tonnen angewachsen ist.

Beispiele für die produktive Lösung sozialer Probleme

Wer soll den Armen helfen, wenn es keine Reichen gibt? Im päpstlichen Schreiben findet sich auf diese Frage keine Antwort. Die Alternative zu dem von Leo XIV. gepredigten Herz-Jesu-Kommunismus kann sicher nicht darin bestehen, die Armen und insbesondere Alte und Kranke mit einem Almosen abzuspeisen und sie ansonsten ihrem Schicksal zu überlassen. Es gibt aber Formen der Caritas, die im Einklang mit den Interessen von Wohlhabenden stehen. Ein noch immer aktuelles Beispiel dafür aus der Geschichte des Christentums ist die Einrichtung der „Hospices de Beaune“ in der „Weinhauptstadt“ Burgunds im 15. Jahrhundert. Dieses Hospital und Altenheim wurde und wird noch heute finanziert durch Geld- und Land-Schenkungen reicher Landsleute sowie insbesondere durch die Erlöse der hier jährlich stattfindenden Versteigerungen der edelsten Burgunderweine, die Interessenten aus ganz Europa anlocken. So kam und kommt noch heute die Befriedigung der Luxus-Bedürfnisse von Reichen den Kranken und Notleidenden zugute. Demgegenüber macht die „Klimapolitik“, abgesehen von einer kleinen Minderheit politisch korrekter Investoren, fast alle ärmer.

In der zweitausendjährigen Geschichte der katholischen Kirche gibt es weitere Beispiele der einvernehmlichen und produktiven Lösung sozialer Probleme. Nicht immer beruhten diese wie in Beaune auf Freiwilligkeit. Bei der Suche nach Wohlstand mehrenden Problemlösungen taten sich vor allem die Avignon-Päpste hervor. Deren Leistungen sind im deutschen Sprachraum noch immer wenig bekannt. Deshalb konnte sich hier die vom Soziologen Max Weber in die Welt gesetzte Legende verbreiten, wonach die wirtschaftliche Freiheit des Kapitalismus eine Frucht des Protestantismus sein soll. Die historischen Tatsachen widersprechen dieser Sicht.

Unter dem zweiten Avignon-Papst Johannes XXII. (1316–1334) erfolgte nicht nur die Heiligsprechung des großen Kirchenlehrers Thomas von Aquin (1225-1274), sondern auch die Abgrenzung von der von den Jüngern des heiligen Franz von Assisi (1181-1226) gepredigten protokommunistischen Glorifizierung der Armut, das heißt in Ansätzen eine Klärung des natürlichen Grundrechtes auf Eigentum. (Nicht zufällig haben Avignon-Päpste auch für den Aufschwung des Weinbaus in Burgund gesorgt.) Doch die Anerkennung des Eigentumsrechts reichte nicht hin, um den Weg zum Wohlstand in einer kapitalistischen Marktwirtschaft freizumachen. Ihr stand als gewichtiges Hindernis das Zins- bzw. Wucherverbot der Kirche entgegen. Dieses Verbot wirkte umso abschreckender, als die Kirche bis ins 12. Jahrhundert aufgrund ihres streng dualistischen Weltbildes noch nicht zwischen Todsünden und lässlichen Sünden unterschied. Es gab also keine Verhältnismäßigkeit zwischen der Schwere eines Vergehens und der drohenden Strafe. Wer einem Reisenden den Schädel einschlug, um ihn auszurauben, den erwartete die gleiche Höchststrafe, die ewige Verdammnis, wie jemandem, der seinen Geschäftspartner lediglich geschickt übers Ohr gehauen hatte. Wer seiner Nachbarin nur lüstern hinterher schaute, war ebenso reif für die Hölle, wie wenn er gleich mit ihr ins Bett gegangen wäre.

Von der Erfindung des Fegefeuers zur kapitalistischen Marktwirtschaft

Um Abstufungen in der Schwere von Verfehlungen möglich zu machen, musste es zwischen Himmel und Hölle eine weitere Instanz geben, das Purgatorium (auf Deutsch etwas unglücklich mit Fegefeuer übersetzt). Dieses winkte kleinen Sündern, die obzwar im Stande der Gnade verstorben, noch eine Reststrafe zu verbüßen hatten, bevor sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen durften. Zwar gab es schon bei den Kirchenvätern der Spätantike wie Tertullian, Origenes und Augustinus von Hippo sowie später bei Papst Gregor dem Großen Hinweise auf eine solche Instanz, aber der Begriff „Purgatorium“ taucht, wie der französische Historiker Jacques Le Goff (1981) nachgewiesen hat, erst im Jahre 1133 bei Hildebert von Lavardin, dem damaligen Erzbischof von Tours auf. Und erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts findet der Begriff Eingang in den Sprachschatz der lateinisch sprechenden Pariser Intelligenzia. (Der längere Zeit in Paris lehrende Thomas von Aquin sprach wahrscheinlich kein Wort Französisch.) Als offizieller Bestandteil der Lehre der katholischen Kirche anerkannt wurde das Purgatorium schließlich im Jahre 1274, dem Todesjahr Thomas von Aquins, auf dem 2. Konzil von Lyon und später in der Bulle „Benedictus Deus“ des Avignon-Papstes Benedikt XII (1334–1342).

Thomas von Aquin predigte unter dem Einfluss des Platonismus zwar die Orientierung am „Gemeinwohl“, plädierte in seinem Hauptwerk „Summa theologiae“ mit seiner Theorie des „ordo amoris“ jedoch für eine Begrenzung der Solidarität: „Wir können nicht jedem Gutes tun. Daher sagt der heilige Augustinus, dass wir alle zu lieben verpflichtet sind, aber nicht gehalten sind, allen Gutes zu tun. Vor allen anderen müssen wir denen Gutes tun, die uns näherstehen,…“

Wichtiger Bestandteil der Lehre vom Purgatorium war die Annahme, dass die Menschen durch Beten und (freiwillige!) Werke der Nächstenliebe die Qualen der Reinigung für sich selbst und andere abkürzen konnten. Dieser Glaube wurde später zur Basis für die Kapitalbildung durch einen florierenden Ablasshandel. Das mit der Lehre vom Fegefeuer eingeführte Prinzip der Verhältnismäßigkeit erlaubte es gleichzeitig, das Zinsverbot zu umgehen, denn Wucher galt danach allenfalls als lässliche Sünde. Der Zins wurde von nun an vielmehr als Preis für das von den Gläubigern eingegangene Risiko beziehungsweise als Entschädigung für entgangene Gewinnmöglichkeiten begriffen. Es ist sicher kein Zufall, dass der erste Versicherungsvertrag aus dieser Zeit (1287) überliefert ist. Für meinen 2022 verstorbenen libertären Freund Philippe Simonnot stand es deshalb außer Zweifel: Es war die Erfindung des Fegefeuers, die dem Kapitalismus den Weg gebahnt hat. Die protestantische Ethik kann nicht ausschlaggebend für das Aufkommen des Kapitalismus gewesen sein, zumal Luther nach anfänglicher Zustimmung die Lehre vom Fegefeuer als Teufelswerk abgelehnt hat. Dem widerspricht auf den ersten Blick die Beobachtung, dass sich der Kapitalismus später in protestantischen Regionen viel besser entwickelte als in römisch-katholischen. Es geht hier aber um den nachhaltigen geistigen Einfluss von Religionen auf die Gestaltung des Mensch-Umwelt-Verhältnisses.

Auf dem Weg zur Grünen Ökumene

Die katholische Kirche und ihr damaliges Oberhaupt Carol Wojtyla (Johannes Paul II.) spielten eine Schlüsselrolle bei der Etablierung und Verbreitung der globalistischen Klima-Religion. Schon im Jahr seiner spektakulärer Polenreise im Jahre 1979, die Millionen der unter kommunistischer Herrschaft ihrem katholischen Glauben treu gebliebenen Polen anzog, erklärte Wojtyla den heiligen Franz von Assisi zum Schutzpatron aller Umwelt- und Klimaschützer. Ende Oktober 1986 nahm er zusammen mit dem damaligen WWF-Präsidenten Prinz Philip anlässlich des 25. Gründungstages des WWF am Grab des heiligen Franz von Assisi am Treffen der Weltreligionen teil. Ein weiterer Meilenstein auf dem Wege zur grünen Ökumene war Johannes Pauls Neujahrsbotschaft von 1990, in der er die Katholiken aufrief, ihrer „Verantwortung für die Schöpfung“ gerecht zu werden. Somit leistete er neben der löblichen Rehabilitierung der Marktwirtschaft einen wichtigen, wenn nicht entscheidenden Beitrag zum Aufkommen einer grünen Ökumene.

Die Beschäftigung mit den theologischen Hintergründen der Klima-Ideologie ist also alles andere als ein Luxus. Der historische Überblick zeigt, dass die weltweit noch immer einflussreiche, wenn nicht maßgebliche römisch-katholische Kirche, wäre sie dem überragenden Kirchenlehrer Thomas von Aquin und dem von diesem stark beeinflussten Konzil von Trient (1545-1563) treu geblieben, heute die Opposition gegen die selbstmörderische Klimareligion anführen müsste. Stattdessen breiten sich in der katholischen Kirche (wie auch bei der protestantischen Konkurrenz) seit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) starke häretische Strömungen aus, die seit den 80er Jahren Schritt für Schritt in der Klimareligion münden, die den wichtigsten Pflanzennährstoff (CO2) zum Schadstoff erklärt.

Joseph Ratzingers Warnung vor dem „Antichrist“

Chancen für ein Anknüpfen an den besten Traditionen des Katholizismus bot das Pontifikat des deutschen Top-Theologen Joseph Ratzinger, der den Stuhl Petri als Papst Benedikt XVI. von April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht Ende Februar 2013 innehatte. Doch Ratzinger hat sich nie mit dem Thema „Klima“ eingehender beschäftigt. Dafür sagte er Erhellendes über die Illusion einer „global governance“. Benedikt XVI. konnte als Augustinus-Kenner wohl nicht darüber hinwegsehen, dass es sich bei der Klima-Religion mit ihrer Verteufelung des Kohlenstoffdioxids im Kern um eine Form des materialistischen Manichäismus handelt, der dem Wesen des Christentums fundamental widerspricht. Die von einem Teil der Klima-Bewegung verfochtene These von der Gleichberechtigung aller Lebewesen steht in absolutem Gegensatz zur christlichen Lehre von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Das auch von weniger radikalen Mitgliedern der Bewegung verfochtene Ziel einer globalen „Kohlenstoffgerechtigkeit“ widerspricht dem Subsidiaritätsprinzip der katholischen Soziallehre und der dahinterstehende Machbarkeitswahn verträgt sich nicht mit dem christlichen Primat des Empfangens vor dem Machen. Ratzinger wandte sich schon 1968 in seiner „Einführung in das Christentum“ gegen eine Politische Theologie, die eine selbst ernannte „Elite“ dazu verleiten könnte, im Namen des Primats des Machbaren gegenüber dem Gemachten sich zum Gott zu erheben. Die Menschen könnten ihre Lebensressourcen „Liebe“ und „Sinn“ nicht selbst kreieren, sondern nur empfangen, mahnte Ratzinger demgegenüber. Außerdem machte er deutlich: Wer immer nur rechnet, ist ein Pharisäer, aber kein Christ.

In seinem dreibändigen Werk „Jesus von Nazareth“ (Freiburg, 2007 ff.) wiederholte Joseph Ratzinger die Warnung, Gott zu spielen, in noch eindringlicheren Worten. Auf Seite 70 legt er zwischen den Zeilen sogar nahe, in der 1992 in Rio beschlossenen „Agenda 21“ ein Manifest des „Antichrist“ zu sehen. Jedenfalls implizieren seine Ausführungen gegen eine durchorganisierte Welt meines Erachtens die Ablehnung einer globalen „Klimapolitik“ nach dem Muster des Kyoto-Protokolls von 1997 und des Pariser Klima-Abkommens von 2015. Denn diese Politik läuft auf den größenwahnsinnigen Versuch hinaus, mithilfe einer künstlichen Verteuerung der Energie eine im Detail chaotische und daher nicht vorhersehbare zyklische Entwicklung in den Griff zu bekommen. All das findet sich ausführlich in meinem Buch „Öko-Nihilismus“ (2012) und soll hier nicht wiederholt werden.

Joseph Ratzingers Warnungen vor dem „Antichrist“ wurden inzwischen von US-Vizepräsident J.D. Vance und dessen Mentor Peter Thiel aufgegriffen. Unser neue Papst Leo XIV. wird sich daran messen lassen müssen, wieweit er bereit ist, der Spur seines Vorgängers Benedikt XVI. zu folgen.

 

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Tropische Nächte machen die Hamburger ganz wirr im Kopf

16. Oktober 2025 - 11:00

Der jüngste „Hamburger Klimaentscheid“ wird der alten Hansestadt einen würdigen Platz neben den weltweit führenden Städten Schilda und Jerewan mit seiner berühmten Radiostation sichern.

 

Von Manfred Haferburg

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland und mit knapp zwei Millionen Einwohnern der zweitgrößte Stadtstaat der Bundesrepublik. Hamburg blickt auf eine traditionsreiche Geschichte als Hafenstadt zurück und sieht sich mit seinem großen Umschlaghafen als „Tor zur Welt“. Speicherstadt und Kontorhausviertel sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Stadt freut sich, mit der Reeperbahn die „sündigste Meile der Welt“ zu haben. Gleich um die Ecke liegen die womöglich noch sündigeren 100 Meter der Herbertstraße. Hamburg ist auch stolz auf seine „Elbphilharmonie“, die durch Verdoppelung ihrer Bauzeit und Verzehnfachung ihrer Baukosten schon vor ihrer Inbetriebnahme große Berühmtheit erlangte. Doch nun wird wohl der „Hamburger Klimaentscheid“ der alten Hansestadt einen würdigen Platz neben den weltweit führenden Städten Schilda und Jerewan mit seiner berühmten Radiostation sichern.

Der Hamburger Klimaentscheid, offiziell „Hamburger Zukunftsentscheid“, war ein Volksentscheid am 12. Oktober 2025, bei dem die Hamburger über eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes abstimmten. Die Volksentscheid-Initiative forderte: Klimaneutralität bis 2040 (statt bisher 2045), Verbindliche jährliche CO2-Minderungsziele und Sozialverträglichkeit aller Klimaschutzmaßnahmen. Der Klimaentscheid war initiiert von Fridays for Future Hamburg, NABU, ver.di und dem Mieterverein Hamburg und wurde unterstützt von über 160 Organisationen, darunter FC St. Pauli, Greenpeace und BUND. Über 106.000 gültige Unterschriften wurden für das Volksbegehren gesammelt.

Die Wahlbeteiligung entsprach rund 535.000 Abstimmenden von insgesamt etwa 1,32 Millionen Wahlberechtigten. 455.387 Stimmen wurden per Briefwahl abgegeben, und nur 80.261 Hamburger gingen am Wahltag in die Abstimmungsstellen.

Geschätzte 200 neue Beamtenstellen

Tja, liebe vergnügungssüchtige Hamburger, jetzt habt Ihr den grünen Salat. Weniger als jeder zweite Hamburger nahm überhaupt am Entscheid teil, der Rest ging lieber zum „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“, einer Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Oder zur Vernissage zeitgenössischer Kunst mit biologischen Anklängen: „VIELSCHICHTIG – Zellen · Gewebe · Struktur“. Manche gingen zur Comedy-Show mit dem Entertainer Mario Barth oder zum Benne Singer-Songwriter-Konzert mit emotionalen Texten, oder gar zum Bigband „Operation Grand Slam“, mit Jazz- und Swing-Klängen vom Feinsten, oder zum Chorkonzert „Music be the food of LOVE“ – Eintritt frei. Man konnte auch zu OLIVIAS WILDEN JUNGS – Party Special auf der großen Freiheit mit Strip-Show und Lounge für Frauen gehen – ideal für Junggesellinnenabschiede, zur Mamma Mia Party, dem ABBA-Feeling mit ausgelassener Tanzstimmung pilgern. Das klingt alles verlockend, man muss auch Prioritäten setzen können. So lag dann auch die Wahlbeteiligung bei eher mageren 40,6 Prozent.

Das Ergebnis überraschte selbst die Initiatoren: 53,2 Prozent Ja-Stimmen. Das notwendige Zustimmungsquorum von 20 Prozent wurde überschritten und das neue Gesetz – „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort… unverzüglich“ in Kraft, hätte Günter Schabowski gesagt und einen Monat nach der Abstimmung gemeint. Die Folgen für die Freie und Hansestadt werden dem Anlass des Schabowski-Zitats durchaus vergleichbar sein. Denn das Ergebnis beinhaltet verheerende  Ziele.

Ab sofort ist es per Gesetz in Hamburg erforderlich, den CO2-Ausstoß um 70 Prozent bis 2030 und um 98 Prozent bis 2040 zu senken. Es sind Jahresemissionsmengen und Sektorenziele einzuführen und jährliche Schätzbilanzen zur Kontrolle der Zielerreichung durchzuführen. Dazu werden geschätzte 200 neue Beamtenstellen benötigt.

Hamburg haarscharf in der Linkskurve

Hamburgs Geschicke werden von einem SPD-Oberbürgermeister namens Peter Tschentscher geführt, der in einer Koalition mit den Grünen die Geschicke der einst so stolzen Hansestadt lenkt. Die Wahlergebnisse der SPD haben sich zwar seit dem Jahr 2000 bis zur Wahl 2025 auf 22,7 Prozent halbiert, die CDU hat ein Drittel der Hamburger Wähler auf nunmehr 20,7 Prozent verloren. Die Grünen hingegen haben sich im selben Zeitraum auf 19,3 Prozent fast verdoppelt. Die Linke hat sich im selben Zeitraum von zwei auf 14,5 Prozent versiebenfacht. SPD-Linke, Grüne und Linke haben großen Einfluss in Hamburg, das einen ziemlichen Linkskurs eingeschlagen hat. Auch der Einfluss der überwiegend linken Medien ist nicht zu unterschätzen.

Hamburg gilt als einer der bedeutendsten Medienstandorte Deutschlands mit einer wirtschaftlich starken Medienlandschaft. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat seinen Hauptsitz in Hamburg und produziert u.a. die Tagesschau, Tagesthemen und das Hamburg Journal. Auch das ZDF und DeutschlandRadio betreiben Landesstudios in Hamburg. Spiegel, Zeit und TAZ-Nord sind in Hamburg zu Hause. Auch Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht von „Fridays for future“, lebt in Hamburg. Sie engagiert sich stark für Klimaschutzprojekte und war eine zentrale Figur beim Hamburger „Zukunftsentscheid“ zur Klimaneutralität bis 2040. Auch die üblichen Verdächtigen wie BUND, NABU, ver.di, und die Hamburger Kunsthalle und Kulturszene machten an der Spitze mit. Lustigerweise trieben bei der Entscheidung der Mieterbund sowie der FC St. Pauli ebenfalls gegen die ureigensten Interessen ihrer Mitglieder ihr Unwesen.

Seit 2011 führt Hamburg den Titel „Umwelthauptstadt Europas“. Die Hamburger fürchten sich zunehmend vor dem Klimawandel, beklagen eine zunehmende Zahl von Sommertagen und tropischen Nächten und ihren Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit der Stadtbevölkerung. Auch haben sich die Hamburger einreden lassen, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um 1,5 Meter ansteigt. Das sind, wenn ich richtig rechne, ganze zwei Zentimeter pro Jahr und man müsste es eigentlich mit einem Zollstock nachmessen können. Da kann es schon mal vorkommen, dass man verschreckt das funkelnagelneue Großkraftwerk Moorburg abschaltet und vorsorglich in die Luft sprengt, eine Tragikomödie, die wir hier auf der Achse in dem Beitrag „Im Sumpf von Moorburg“ beschrieben haben.

Da wollen wir mal den von den tropischen Sommernächten konfusen Hamburgern etwas in praktische Sprache übersetzen, wozu sie sich selbst da gerade gesetzlich verpflichtet haben, was also „unverzüglich – ab sofort“ gerichtlich einklagbar ist.

In Hamburg wird gerade die Aufklärung rückabgewickelt

Fangen wir mit der Zeitskala im Jahr 2030 an, was ja sehr überschaubar ist. In etwa vier Jahren muss! Hamburg jetzt seinen Kohlendioxid-Ausstoß um 70 Prozent verringern.

Wer erzeugt in Hamburg eigentlich wie viel CO2? Den Löwenanteil davon macht die Industrie (Raffinerien, Metallverarbeitung, Chemie) mit 30 Prozent aus. Dann folgen die privaten Haushalte (Heizung und Strom) 25 Prozent, dann Gewerbe (Handel, Dienstleistung, Büro, Gastronomie) mit 20 Prozent, dann der Verkehr (PKW, LKW, Hafenlogistik, Luftverkehr) 20 Prozent und zuletzt die Sonstigen (Abfall, Müllverbrennung, Kläranlagen und Tierhaltung) mit fünf Prozent.

Davon soll in vier (4) Jahren jeder Sektor 70 Prozent einsparen. Und der normale Hamburger Bürger ist ja mit fast allen Gebieten verquickt. Und in 15 Jahren soll alles CO2 verbannt sein. Per Gesetz, auch wenn das physikalisch unmöglich ist. In Hamburg werden gerade Gesetze gemacht, die den Naturgesetzen widersprechen. Viel Glück dabei.

Was bedeutet das für die Hamburger?

Was nun folgt, werden viele nicht glauben. Nicht glauben wollen. Es ist einfach zu verrückt. Aber die Ungläubigen sollten die Geschichte „Im Sumpf von Moorburg“ lesen. Das hat auch niemand für möglich gehalten. Und es ist doch geschehen.

Die Umsetzung der Ergebnisse des Hamburger Klimaentscheids bedeutet für den durchschnittlichen Hamburger Haushalt in den nächsten vier bis vierzehn Jahren: Abschaffung des PKW mit Verbrenner, Kauf eines Elektroautos, Umbau der Heizung auf Wärmepumpe oder Mieterhöhung um drei bis vier Euro pro Quadratmeter, das sind so 350 Euro pro Monat höhere Mietkosten für eine durchschnittliche Wohnung. Dazu kommt die Unbezahlbarkeit des Stroms, für viele Verlust des Arbeitsplatzes. Warum? Weil viele Arbeitsplätze verschwinden. Sie können dann aber Rikscha-Fahrer werden. Oder Lastenfahrradführer. Oder CO2-Kontrolleur.

Die Waren des täglichen Bedarfs werden unbezahlbar. Weil Brötchen dann mit teurem Strom oder noch teurerem Wasserstoff gebacken werden. Und Fleisch wegen des Schweinefurzes oder des Kuhrülpsers verboten ist. Modische Kleidung? Zu viel CO2! Urlaub? Fliegen geht nicht – CO2. Höchstens eine Wanderung ins renaturierte ehemalige Hafengebiet. Und krank sollten sie lieber nicht werden. Sie wissen schon – Arznei aus der Chemie? Nee, die ist weg. Dieselnotstrom im Krankenhaus bei Blackout? Diesel verboten, Wasserstoff knapp und zu teuer.

Im Industriebereich müssen die Raffinerien, die chemische Industrie und Metallurgie aus Hamburg verschwinden, denn Wasserstoff wird es nicht geben oder er ist mit Wirkungsgraden von 15 bis 18 Prozent nicht bezahlbar. Auch der Hamburger Hafen muss abgewickelt werden. Vielleicht wird es ja ein schöner Yachthafen für Ausländer? Oder ein schönes renaturiertes Moorgebiet?

Der gesamte Verkehrsbereich muss umgestellt werden – beim Lieferverkehr auf Lastenräder, im Personenverkehr auf Rikschas, beim Fernverkehr auf indische Bahn-Verhältnisse. Müll kann nicht mehr abgeholt und schon gar nicht verbrannt werden. Es wird aber auch kaum noch welcher entstehen, weil es nichts mehr zu kaufen gibt. Dosen- und Flaschenpfand wird obsolet, weil es keine Blechdosen und Plastikflaschen mehr gibt. Und damit entfallen auch solche genialen Ideen wie an Plastikflaschen unlösbar angebrachte Schraubdeckel.

Da bleiben keine grünen Wünsche unerfüllt. Und genau deshalb wird die Umsetzung dieses Irrsinns auch nicht zu Ende geführt, weil die Hamburger rebellieren werden, wenn sie erst mal merken, dass sie auf dem besten Wege sind, ihre Existenzen zu zerstören. Dann merken sie nämlich auch, dass Klimaschutz und sozialverträglich nicht zusammenpassen. Der Staat hat kein Geld, das er verteilen kann, es sei denn, er hat es jemandem weggenommen. Es bleibt ein ehernes Gesetz: „irgendwann geht den Sozis immer das Geld der anderen aus“. Das gilt auch in der Freien- und Hansestadt Hamburg.

Die Frage ist nur, was wurde bis zum Abbruch des Klimairrsinns alles schon nachhaltig zerstört. Man betrachte nur die Energiewende, bei der der Point of no return schon überschritten ist.

Was nützt es der Welt, wenn Hamburg Harakiri begeht?

Eine weitere ketzerische Frage stellt sich: Ist „menschgemachtes Kohlendioxid“ wirklich ein Treiber des Weltklimas, das sich seit Äonen auch ohne Menschen ständig ändert? Oder ist es wahr, was Trump sagt: Der menschgemachte Klimawandel ist nur ein Betrug, mit dem ein Geldumschaufelbagger Unsummen aus den Gärten kleiner Leute in die Schatzkammern einiger Oligarchen befördert? Stimmt es, dass es selbst in Europa mittels der „Erneuerbaren“ ein paar Millionäre zu Milliardären gebracht haben?

Selbst wenn die Theorie vom menschgemachten Klimawandel  stimmen würde, nützt der Klimaschutz-Selbstmord der Stadt Hamburg in irgend einer Weise dem Weltklima? Kurze Antwort: nichts, rien, nothing, nada, nitschewo, کچھ نہیں, 什麼都沒有, कुछ नहीं, hakuna kitu…. Europa erzeugt heute sechs Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Deutschland ungefähr 1,6 Prozent. Hamburg etwa 0,0275 Prozent. Noch Fragen?

Dröhnende Stille im Saal. „Doch, es bringt etwas!“ Ein Ruf von Luisa, der Luisa von der „Fridays for Future“-Fraktion, schneidet durch die Stille. Sie läuft nach vorn und schnappt sich das Mikrofon vom Rednerpult. „Doch, es bringt uns etwas! Wir ziehen die CO2 Ziele um 10 Jahre vor. Das vermindert den Anstieg des Hamburger Meeresspiegels um 20 cm! Ist das nichts? Die ganze CO2 emittierende Welt muss ihre Deiche bis 2100 um 150 cm erhöhen, das kostet! Wir hier in Hamburg aber, müssen die Deiche nur um 130 cm erhöhen, weil wir ja die Klimaziele zehn Jahre früher erreicht haben. 20 cm weniger Meeresspiegelanstieg, als die anderen. Wenn die anderen sehen, dass der Meeresspiegel bei uns weniger ansteigt, dann werden sie begreifen, das Klimaschutz wirkt und sinnvoll istWir sind dann ein Vorbild für die Welt“.

Spricht’s und klebt sich zwecks Unterstreichung der Bedeutung ihrer Aussage mit Sekundenkleber am schönen hölzernen Rednerpult fest, das noch aus der Vor-Klimazeit stammt. Doch im Hintergrund taucht schon der Hausmeister mit der Laubsäge auf, um Luisa schonend vom Rednerpult zu lösen. Alles wird gut. Auch in Hamburg.

 

Manfred Haferburg wurde 1948 im ostdeutschen Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik. Im KUUUK-Verlag veröffentlichte er seinen auf Tatsachen beruhenden Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 

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Immer weiter schönreden

16. Oktober 2025 - 8:00

Schönreden hat ja auch seine guten Seiten, es tröstet und beruhigt, wenn es einem wirklich schlecht geht. Allerdings, an die Ursachen einer Krise kommt man so nicht heran. Das ist wohl ein Grund, warum Cicero jetzt in einem Artikel entschlossen ausruft: „Die Zeit des Schönredens ist vorbei“. Deutschlands Wirtschaft – Die Zeit des Schönredens ist vorbei | Cicero Online

Von Peter Würdig Eine Kommission von Experten

Die Hoffnung von Cicero stützt sich dabei auf die Tatsache, dass die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche eine Kommission von Experten (und einer Expertin !) einberufen hat, die jetzt ein Gutachten herausgebracht hat. Nun fragen wir uns, ist die Zeit des Schönredens wirklich vorbei, und dazu wollen wir uns dieses Gutachten doch mal näher ansehen. Das Original gibt es hier: bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/W/wachstumsagenda-fuer-deutschland.pdf?__blob=publicationFile

Der Titel des Gutachtens lautet: „Eine Wachstumsagenda für Deutschland“, und die Experten sind Veronika Grimm, Justus Haucap, Stefan Kolev, Volker Wieland. Ganz allgemein kann man sagen, dass das Gutachten viele interessante und beachtenswerte Feststellungen enthält, wobei ich mich als technischer Physiker auch soweit einschränken muss, dass ich nicht alle dort aufgeführten Hinweise fachlich bewerten kann.

Die Lage der Wirtschaft

Cicero meint dazu: „Die deutsche Wirtschaft steht mit dem Rücken zur Wand“, und im Gutachten drückt man das etwas gemäßigter aus: „Die deutsche Volkswirtschaft stagniert seit dem Jahr 2021.“ Die im Gutachten genannten Zahlen sind sicherlich zutreffend, doch die nüchterne Aufzählung dieser Zahlen trifft nicht die wirkliche Brisanz der Entwicklung. Ebenso kann man nicht von einer „schleichenden Deindustrialisierung“ sprechen, die ist seit einigen Jahren voll im Gange. Wir erleben in der letzten Zeit fast täglich Nachrichten von Firmen, die entweder in das Ausland abwandern oder Teile der Produktion schließen, dieses verbunden mit dem Verlust von Arbeitsplätzen in großer Zahl. Was soll es einem der Betroffenen, der also seinen Arbeitsplatz verloren hat, sagen, wenn er sieht, dass im Gutachten ein Diagramm mit der Vermögensentwicklung von Milliardären besprochen wird ? So etwas wird auf Unverständnis stoßen.

Andere Punkte, die im Gutachten behandelt werden, wie etwa „Technologiedefizite, schwache Innovationskraft“ oder „Verteilung der 1.276 Einhörner auf der Welt“ haben sicherlich eine gewisse Bedeutung.

Der Elefant im Raum

Aber diese Aufzählungen treffen eben nicht den entscheidenden Kern, der die jetzige wirtschaftliche Misere herbeigeführt hat, mit anderen Worten, der Elefant im Raum wird nicht wahrgenommen. Wir erleben seit Merkels Atomausstieg 2011, dass wertvolle Industriesubstanz vernichtet wird, während brauchbarer Ersatz weder vorhanden noch überhaupt in Sichtweite ist. So wurde z.B. jetzt das Kraftwerk Moorburg in Hamburg zerstört, und Kühltürme eines Kernkraftwerks sollen in den nächsten Tagen gesprengt werden. Diese fatale Agenda geht unwidersprochen weiter. Um im Bilde zu bleiben, das ist wie auf einem Schiff, dass die Rettungsringe über Bord wirft während der sichre Hafen noch in weiter Ferne liegt.

Die Energiepolitik

Um es klar zu sagen, die Ursache für die wirtschaftliche Fehlentwicklung ist die falsche Energiepolitik, die die Preise für Energie so in die Höhe getrieben hat, dass die Unternehmen im internationale Wettbewerb nicht mithalten können. Im Gutachten wird das zwar immerhin richtigerweise angedeutet. Es heißt da: „Energieintensive Branchen etwa werden in Deutschland auf absehbare Zeit unter erheblichen Kostennachteilen leiden …“, aber das trifft eben nicht nur energieintensive Branchen, denn es gibt ja fast kein Produkt der Wirtschaft, in dem der Preis für Energie nicht eine mehr oder minder große Bedeutung hat. So hat also die alleinerziehende Mutter ein Problem, wenn die Preise für Lebensmittel weiter steigen, da ja auch für Düngemittel und Transporte erheblich Energie benötigt wird. Im Text wird dazu auch noch ganz richtig angesprochen, „…sofern sich die deutsche und die europäische Energie- und Klimapolitik nicht dramatisch ändert.“, aber in den im Gutachten am Ende aufgeführten „Fünf Hebel für ein neues Wachstumsmodell“ fehlt dazu eine klare Aussage.

Die Kernenergie

Im Gutachten wird ganz zu Recht der Ausstieg aus der Kernenergie ktizisiert („Der Ausstieg aus der Kernenergie ist zudem ein gutes Beispiel für den Verlust an Resilienz, …“), aber in den fünf Hebeln fehlt wiederum eine klare Aussage zum Ausstieg aus dem Ausstieg. Außerdem fehlt in diesem Absatz auch der Hinweis auf die fatalen Folgen des Kohle-Ausstiegs. Zwar gibt es die Klima-Psychose auch in der EU und (noch) in einigen anderen wichtigen Ländern der Welt, aber den Doppel-Ausstieg aus „Kohle“ und „Atom“ gibt es nur in Deutschland, die übrigen 193 Staaten der UNO machen das nicht mit. Ganz im Gegenteil, in China werden in einem Monat mehr neue Kohlekraftwerke aufgebaut als Deutschland in einem ganzen Jahr vernichten kann, und das machen die in China ganz richtig!

Sicherheit im Energie-Bereich ?

Nun haben wir in Deutschland durch Subventionen von vielen Milliarden Euro einige Tausend Windkraftanlagen und wohl Millionen von PV-Anlagen, jedoch gibt es keine Einzige dieser EE-Anlagen, die verbrauchsgerecht Energie liefern kann, alle diese Anlagen brauchen ein Backup-Kraftwerk, das den ständig schwankenden Output laufend ausgleicht. Das machen im Moment die noch bestehenden Reste der Kohlekraftwerke, wenn das nicht reicht muss auch noch Import aus Frankreich oder Polen dazukommen. Da diese Kohlekraftwerke alle zerstört werden sollen, sieht der Plan von Katherina Reiche Gaskraftwerke vor, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden sollen. Nun hat Katherina Reiche angemahnt, und das ist ihr Verdienst, dass man auch auf die Kosten der Energiewende schauen muss, aber für ihre eigenen Pläne hätte sie auch mal zum Taschenrechner greifen müssen. Das hat sie unterlassen, denn nach diesen Vorstellungen käme ja eine ganz irrsinnige Teuerung im Energie-Bereich auf Deutschland zu. Auch hierzu gibt es im Gutachten keine Gedanken.

Mehr Brüssel ?

Zum Ende des Gutachtens muss man noch ein weiteres Fragezeichen setzen, es wird da gefordert: „Fünftens: Europäische Integration vertiefen.“ Nun hat die europäische Integration auch ihre Vorteile, etwa wenn die Lade-Anschlüsse von Handys genormt werden, aber der Hang zur Verbots- und Kommandowirtschaft kommt verstärkt aus Brüssel, siehe dazu etwa das Verbrenner-Verbot. Da sollte man doch sehr kritisch prüfen, in welchen Bereichen wir die Integration vertiefen sollen und und in welchen lieber nicht.

 

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KLIMAKRITIKER SCHLAGEN ZU! Wie die Medien „das Hinterfragen der Persönlichkeit einer UN-Beamtin” zu einem Hassverbrechen gegen die Wissenschaft machten

15. Oktober 2025 - 19:00

Charles Rotter

Haltet die Druckerpressen an. Ruft die Faktenprüfer herbei. Alarmiert Gretas Yacht. Denn, liebe Leser, die Klima-Ketzer haben wieder zugeschlagen.

Ja, das ist die Schlagzeile dieser Woche von den Stenographen bei E&E News, einer Politico-nahen Publikation, die sich wie der Mitarbeiter-Newsletter der Kirche des Heiligen Kohlenstoff-Kredits liest. Die Geschichte beginnt mit Empörung: „Klimakritiker versuchen, IPCC-Autor zu diskreditieren, weil er Katastrophen mit der globalen Erwärmung in Verbindung bringt.“

Übersetzung aus dem Journalistenjargon: „Jemand hat bemerkt, dass der neue Laborkittel des Kaisers aus recyceltem Fördergeld hergestellt ist.“

Anscheinend hat Roger Pielke Jr. – ein Politikwissenschaftler mit der unglücklichen Angewohnheit, Daten zu analysieren, anstatt Slogans zu skandieren – einen Kommentar verfasst, in dem er in Frage stellt, ob Dr. Friederike Otto, eine Aktivistin und Mitbegründerin von World Weather Attribution, die neutralste Person ist, um den nächsten Klimabericht der Vereinten Nationen mit zu leiten. Ottos Forschungsergebnisse tauchen nämlich immer wieder in Gerichtsverfahren gegen die Öl- und Gasindustrie auf. Große Klagen. Die Art von Klagen, bei denen man mit den Anwaltskosten eine ganze Tesla-Flotte kaufen könnte und noch Geld für ein Dinner in Davos übrig hätte, um seine Tugendhaftigkeit zu demonstrieren.

Nun könnte jeder normale Reporter denken: Hmm, das klingt nach einem potenziellen Interessenkonflikt, den es zu untersuchen lohnt. Aber wir haben es hier nicht mit normalen Reportern zu tun. Wir haben es mit der hohen Geistlichkeit der Narrative zu tun. Anstelle von „UNO setzt Aktivistin ein, deren Arbeit Klimaklagen befeuert“ bekommen wir also „Verbündete der fossilen Brennstoffindustrie greifen Wissenschaftlerin an“.

Denn in der modernen Medientheologie ist es eine größere Sünde, den Priester zu hinterfragen, als das, was der Priester getan hat.

Das ist das Phänomen „Die Republikaner stürzen sich darauf“, dieser magische Zauberspruch, den Journalisten immer dann einsetzen, wenn jemand aus dem linken Lager etwas Unvertretbares tut. Ein demokratischer Gouverneur wird während des Lockdowns beim Urlaub ohne Maske erwischt? Die Republikaner stürzen sich darauf. Das FBI verliert einen weiteren Laptop? Die Republikaner stürzen sich darauf. Und was passiert jetzt, wenn ein UN-Wissenschaftler mit offenen Verbindungen zu Aktivisten einen wichtigen Posten im IPCC übernimmt? Die Klimakritiker stürzen sich darauf.

Das heilige Narrativ muss geschützt werden!

Der Artikel von E&E News beginnt in einem moralisch hochgestimmten Ton, als würde eine Anklage in Den Haag verkündet:

„Kritiker der Mainstream-Klimawissenschaft und Verbündete der fossilen Brennstoffindustrie nehmen einen prominenten Experten ins Visier …“

Haben Sie das mitbekommen? Die Kritiker sind keine Menschen, die Fragen stellen. Sie sind „Verbündete der fossilen Brennstoffindustrie“. Denn im Katechismus des Klimajournalismus hat jeder Skeptiker heimlich ein Exxon-Logo hinter dem Ohr tätowiert.

Dann erfahren wir, dass Pielkes Bedenken – nämlich, dass es der Glaubwürdigkeit schaden könnte, einen Aktivisten, dessen Studien in milliardenschweren Gerichtsverfahren verwendet werden, an die Spitze eines angeblich neutralen IPCC-Kapitels zu setzen – nur Teil eines „Angriffs” sind.

Stellen Sie sich diese Situation in einem anderen Bereich vor. Angenommen, ein Anwalt einer Tabakfirma würde plötzlich zum Hauptautor eines Berichts der Weltgesundheitsorganisation über Lungenkrebs. Glauben Sie, dass jemand bei Politico schreiben würde: „Tabakkritiker versuchen, WHO-Experten zu diskreditieren”? Natürlich nicht. Sie würden live über das Scheiterhaufenfeuer twittern.

Aber wenn es um Klimawissenschaft geht, gelten diese Regeln nicht. Die Aufgabe des Journalisten besteht nicht darin, Fragen zu stellen, sondern die Erzählung vor Kontamination zu schützen.

Die Kirche der Settled Science

Dr. Otto, die Person, um die es in dieser Sympathiekampagne geht, leitet eine Gruppe, die sich auf die sogenannte „Attributionswissenschaft“ spezialisiert hat – Studien, die behaupten aufzuzeigen, inwieweit ein bestimmtes Wetterereignis durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verschlimmert wurde. Das Schlüsselwort hierbei ist „behaupten“, denn die Mathematik hinter diesen Modellen lässt Astrologie wie Buchhaltung aussehen. Aber die Medien behandeln sie wie das Evangelium.

Ihre Arbeit wurde „in Gerichtsverfahren gegen Umweltverschmutzer verwendet”, bemerkt E&E News zustimmend, ohne auch nur anzudeuten, dass dies Stirnrunzeln hervorrufen könnte. Das ist so, als würde man verkünden, dass der eigene Forensikexperte nebenbei als Anwalt des Klägers tätig ist – und dafür Applaus erwarten.

Als Pielke darauf hinwies, dass die Umwandlung jeder Hitzewelle in eine Pressemitteilung für Sammelklageanwälte die wissenschaftliche Neutralität untergraben könnte, reagierten die Autoren, als hätte er die Schwerkraft geleugnet. Der Artikel informiert uns feierlich darüber, dass Otto – Zitat, „begutachtete Wissenschaft bewerten wird” – was offenbar die Massen beruhigen soll. Denn wie jeder weiß, ist der Begriff „begutachtet” das moderne Äquivalent eines päpstlichen Siegels.

Der Artikel fügt dann Ottos eigene Zusicherung hinzu: „Es gibt viele, viele von Fachkollegen begutachtete Studien, die zeigen, wie der Klimawandel extreme Wetterereignisse beeinflusst hat.” Sicher. Und es gibt viele, viele mittelalterliche Schriftrollen, die beweisen, dass Hexen Ernteausfälle verursachen. Quantität ist nicht gleich Qualität, aber diese Nuance schafft es nie durch die Filter der Nachrichtenredaktionen.

„Die Kritiker handeln koordiniert!“ (Natürlich – sie können alle lesen)

Nachdem der Artikel Otto als Heilige etabliert hat, wendet er sich dem Bösewicht zu: der Trump-Regierung. Denn man kann nicht über das Klima schreiben, ohne den „Orange Man“ zu erwähnen.

Uns wird erzählt, dass Trumps Regierungsbeamte „daran gearbeitet haben, die etablierte Klimawissenschaft zu diskreditieren“. Der Beweis? Sie haben einen eigenen Bericht veröffentlicht, der zu dem Schluss kommt, dass die Worst-Case-Szenarien des IPCC übertrieben sind. Wie schrecklich. Anscheinend ist es mittlerweile ein kriegerischer Akt, eigene Forschungen anzustellen.

Dann zitiert der Artikel genau zum richtigen Zeitpunkt Rachel Cleetus von der Union of Concerned Scientists – ein Name, der wie eine Garagenband aus den 1970er Jahren klingt, aber als Vatikan des Klimaaktivismus fungiert –, die uns versichert, dass die Kritik an Otto eine „absichtliche Falschdarstellung” sei.

Cleetus fügt hinzu, dass „kein einzelner Wissenschaftler den IPCC-Prozess kapert”. Allein diese Aussage verdient einen Preis für unbeabsichtigte Komik. Bürokratische Vereinnahmung ist praktisch der Haussport des IPCC. Die Organisation erstellt seit Jahrzehnten Konsensberichte, wobei „Konsens“ als „alles, worauf sich die Politiker in der Zusammenfassung einigen“ definiert wird.

Aber E&E News druckt ihre Worte pflichtbewusst als Evangelium, unhinterfragt, denn beim Klimajournalismus geht es nicht um Berichterstattung – es geht um die Verstärkung des Katechismus.

Wie kannst du es wagen, nach Voreingenommenheit zu fragen!

In der Mitte des Artikels räumt E&E News schließlich das eigentliche Problem ein: Ottos Arbeit zur „Zuordnung extremer Ereignisse” wurde in mehreren Gerichtsverfahren zitiert, darunter in einer Klage des Multnomah County in Oregon über 51 Milliarden Dollar. Die Anwälte der Kläger nutzen ihre Studien buchstäblich als Munition.

Das ist die Art von Enthüllung, die in normalen Zeiten zu harten Nachfragen führen würde: Entsteht dadurch ein Interessenkonflikt? Sollte sich der IPCC von rechtsstreitbezogener Forschung distanzieren? Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es?

Doch statt Fragen zu stellen, beeilen sich die Journalisten, die Sache zu vertuschen. Wir werden beruhigt, dass der Auswahlprozess der Autoren des IPCC „ausgewogen” und „vor dem Einfluss von Sonderinteressen geschützt” sei. Denn wenn es eine Sache gibt, für die die UN bekannt ist, dann ist es das Fehlen von Sonderinteressen.

Das sind alles Standardfloskeln – das bürokratische Äquivalent zu „Vertrauen Sie uns, wir haben alles im Griff“.

Otto ihrerseits besteht darauf, dass ihre Arbeit „absolut nichts mit Rechtsstreitigkeiten zu tun hat“. Klar. Und meine Mitgliedschaft im Fitnessstudio hat absolut nichts mit meiner wachsenden Taille zu tun.

Sie beschwert sich auch darüber, dass ihre Kritiker „ihre Kommentare aus dem Zusammenhang gerissen“ hätten. Das ist die universelle Verteidigung eines jeden, der dabei erwischt wird, etwas Unangenehmes zu sagen. Der Zusammenhang ist vermutlich, dass sie etwas ganz anderes sagen wollte, während sie genau das aussprach, was sie gesagt hat.

Der Lieblingssport der Medien: Objektivität vortäuschen

Der letzte Abschnitt des Artikels wirkt wie eine Pressesprecherin, die aufräumt. Uns wird gesagt, dass Ottos Co-Autor in Deutschland „absolut keine Bedenken“ habe, dass andere Wissenschaftler ihre Vorgehensweise als „grundlegende Wissenschaft“ bezeichnen und dass das World Weather Attribution-Projekt „super transparent“ sei.

Natürlich ist es transparent – man kann es durchschauen.

Aber das Beste daran ist der Tonfall: eine Mischung aus feierlicher Autorität und elterlicher Enttäuschung. Die Reporter schreiben, als würden sie einem verwirrten Kind erklären, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt und die gemeinen alten Skeptiker nur versuchen, Weihnachten zu ruinieren.

Die Botschaft: Die Wissenschaft ist sich einig, die Klagen sind gerechtfertigt, und wenn Sie anderer Meinung sind, besitzen Sie wahrscheinlich einen Pickup-Truck.

Das Muster der „ Anstoß“-Politik

Die Struktur dieser Geschichte könnte verwendet werden, um Journalismus 101 zu unterrichten – vorausgesetzt, der Kurs hieße „Narrative Protection for Fun and Profit” (Narrative Schutzmaßnahmen für Spaß und Profit).

Schritt 1: Identifizieren Sie einen linken Akteur, der sich zweifelhaft verhält.

Schritt 2: Verlagern Sie den Fokus von der Handlung auf die Reaktion.

Schritt 3: Verleumden Sie die Kritiker als Extremisten oder Handlanger der Industrie.

Schritt 4: Zitieren Sie ein paar „neutrale Experten”, die alle für aktivistische NGOs arbeiten.

Schritt 5: Schließen Sie mit der Versicherung, dass alles in Ordnung ist, es nichts zu sehen gibt und man weitergehen kann.

Das ist die „Republikaner schlagen zu”-Formel, die jetzt in „Klimakritiker greifen an” umbenannt wurde. Die einzige Variable ist das Substantiv. Die Struktur ändert sich nie.

Es ist dieselbe Muskelgedächtnis, das CNN dazu veranlasste, „Republikaner nutzen Bidens Ausrutscher aus“ zu schreiben, anstatt „Biden vergisst wieder, wo er ist“. Die Sünde ist nie die Handlung – es ist das Bemerken.

Der Kult um Referenzen

Ein Grund dafür, dass dies so gut funktioniert ist, dass die Klimaberichterstattung auf Qualifikationsnachweisen basiert. Die Weltanschauung der Journalisten basiert auf der Ehrerbietung gegenüber „Experten“. Wenn jemand einen Doktortitel in „Atmosphärischen Empfindungen“ von der Universität Virtue hat, behandelt die Presse seine Aussagen wie unumstößliche Gesetze.

Wenn Otto also sagt, ihre Forschung sei „Grundlagenforschung“, fragt niemand: „Grundlagenforschung für was?“ Die Antwort lautet natürlich: „Grundlegend für den weiteren Fluss der Fördergelder.“

Unterdessen wird Pielke Jr. – der über tatsächliche Erfahrung in der Analyse von Katastrophendaten verfügt – als „Kritiker im Bunde mit der fossilen Brennstoffindustrie“ abgetan. Sein Vergehen ist nicht Unwissenheit, sondern Unabhängigkeit.

In dieser Welt gibt es nur zwei Kategorien: Gläubige und Leugner. Und wenn man zur zweiten Gruppe gehört, kann einen keine noch so große Menge an Beweisen rehabilitieren.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Warum das eine Rolle spielt (und warum es komisch ist)

Hinter dieser Farce verbirgt sich etwas Ernstes. Der IPCC ist nicht nur ein wissenschaftliches Gremium, sondern auch das politische Rückgrat für Ausgaben und Regulierungen in Höhe von Billionen Dollar. Wenn seine Autoren offensichtliche Verbindungen zu Aktivisten haben, ist das keine Nebensächlichkeit, sondern eine Legitimitätskrise.

Wenn die Verfasser der „objektiven” Klimakapitel auch Studien erstellen, die vor Gericht als Waffen eingesetzt werden, verschwindet die Grenze zwischen Wissenschaft und Interessenvertretung. Und sobald das geschieht, wird das gesamte Unterfangen zu Politik mit Gleichungen.

Die Medien sollten als Erste Transparenz fordern. Stattdessen schließen sie sich zusammen und schützen die Aktivisten mit Schlagzeilen, die Kritik mit Verschwörung gleichsetzen.

Es ist das gleiche Muster, das wir bei allen anderen Themen beobachten können, bei denen die Ideologie der Linken mit der Realität kollidiert. Sie hinterfragen die Lockdowns? Dann hassen Sie Großmütter. Sie hinterfragen DEI? Dann sind Sie rassistisch. Sie hinterfragen den IPCC? Dann sind Sie ein Handlanger der fossilen Brennstoffindustrie.

Dieser Reflex – die automatische Dämonisierung abweichender Meinungen – ist es, der Journalismus zu Propaganda macht.

Satire schreibt sich selbst

Um die Absurdität zu verstehen, stellen Sie sich vor, E&E News würde eine andere Kontroverse auf diese Weise behandeln:

„Kritiker der gängigen Ernährungswissenschaft versuchen, einen Beamten des US-Landwirtschaftsministeriums zu diskreditieren, weil er einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Zuckersubventionen hergestellt hat.“

Oder:

„Rechtsethiker stürzen sich auf Richterin, weil sie Fälle unter Vorsitz führt, die ihre eigene Familie betreffen.“

Aber weil es um das Klima geht, sollen wir ernst nicken und den Journalisten dafür danken, dass sie die Wahrheit gegen die Barbaren verteidigen.

Das Lustigste daran ist, dass sie glauben, diese Darstellung funktioniere. Sie merken nicht, wie durchschaubar sie geworden ist. Jedes Mal, wenn sie „Kritiker greifen an” statt „Fragen tauchen auf” schreiben, sehen normale Leser die Voreingenommenheit wie ein Solarpaneel in der Wüste leuchten.

Selbst Menschen, welche die Klimanarrative akzeptieren, spüren instinktiv die Propaganda. Sie ist zu plump. Zu selbstgerecht. Man kann fast den Subtext flüstern hören: Keine Fragen stellen! Wir haben das Denken schon übernommen.

Die Bürokratie des Glaubens

Der IPCC höchstselbst ist das perfekte Symbol unseres technokratischen Zeitalters – ein weitläufiger Ausschuss von Bürokraten, die behaupten, für die Wissenschaft selbst zu sprechen, während sie Berichte herausgeben, die so undurchsichtig sind, dass Politiker sie nach Belieben verdrehen können.

Sein eigentliches Produkt ist nicht Wissen, sondern Autorität. Jeder Bericht wird zu einem Knüppel, um die vom Klimapapst bereits gewünschten Maßnahmen zu rechtfertigen – Kohlenstoffsteuern, ESG-Vorgaben, Verbote von Gasherden, was auch immer.

Wenn also jemand wie Otto, dessen Forschung direkt Klimaklagen unterstützt, zum Hauptautor befördert wird, ist das kein Zufall. Das System funktioniert so, wie es vorgesehen ist.

Die Aufgabe der Journalisten besteht daher darin, diesen Prozess zu segnen und den Gläubigen zu versichern, dass die Priester rein und die Ketzer böse sind. Deshalb wirkt der Artikel von E&E News wie eine Liturgie – repetitiv, feierlich und immun gegen Beweise.

Aber, inzwischen in der realen Welt…

Außerhalb der Echokammer haben die Menschen mit tatsächlichen Problemen zu kämpfen – explodierenden Energiekosten, unzuverlässigen Stromnetzen und einer Inflation der Lebensmittelpreise, verursacht durch Maßnahmen, die von den gleichen Bürokraten ausgeheckt wurden, die uns über „Nachhaltigkeit“ belehren.

Es ist ihnen egal, ob Friederike Otto oder Roger Pielke den jüngsten akademischen Streit gewinnt. Sie kümmern sich darum, dass ihre Stromrechnungen wie Hypothekenzahlungen aussehen. Aber für die Presse sind diese Sorgen irrelevant. Die einzige Krise, die zählt, ist die, die mehr Kontrolle rechtfertigt.

Und so geht es weiter: Jeder neue Sturm, jede neue Überschwemmung oder Dürre wird zu einer weiteren Predigt in der endlosen Homilie der Klimakatastrophe. Und jeder Skeptiker wird zu einem Bösewicht, der geächtet werden muss.

Die Pointe

Letztendlich hat E&E News versehentlich ein Meisterwerk der unbeabsichtigten Selbstparodie geschaffen – eine Geschichte, die nicht von Wissenschaft handelt, sondern vom reflexartigen Gehorsam der Medien selbst.

Sie hätten schreiben können: „Debatte über die Verbindungen eines IPCC-Autors zu Aktivisten entbrennt.“ Neutral. Informativ. Ausgewogen.

Stattdessen schrieben sie: „Klimakritiker versuchen, IPCC-Autor zu diskreditieren.“ Denn für sie geht es in der Geschichte nicht darum, dass ein Aktivist den IPCC infiltriert hat. Die Geschichte handelt davon, dass jemand dies bemerkt hat.

Und das ist der wahre Skandal: Im modernen Journalismus ist Skepsis selbst zum Verbrechen geworden.

Herzlichen Glückwunsch also an E&E News für die Pionierarbeit in einem neuen Genre. Vergessen Sie „Republikaner schlagen zu“. Die Zukunft gehört „Klimakritikern schlagen zu“. Bald in einer Schlagzeile in Ihrer Nähe:

• „Skeptiker greifen Wissenschaftler nach einem weiteren Rekord-Warmtag am Dienstag an.“

• „Autofahrer stürzen sich auf steigende Benzinpreise, um den Planeten zu retten.“

• „Hausbesitzer kritisieren Stromausfälle, die durch Maßnahmen zur Rettung des Stromnetzes verursacht werden.“

Denn in der Religion des Klimas gibt es nur ein Gebot: Du sollst das Narrativ nicht in Frage stellen.

Und wie immer werden die Medien da sein, um es durchzusetzen – mit dem Notizblock in der Hand, dem Heiligenschein leicht schief auf dem Kopf, und sich fragend, warum wir anderen immer noch lachen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/09/climate-critics-pounce-how-the-media-turned-questioning-a-un-bureaucrat-into-a-hate-crime-against-science/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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Der Segen des Papstes für das Meereis der Arktis offenbart einen Fluch

15. Oktober 2025 - 17:00

Joe Bastardi

Dieser Fluch offenbart sich, wenn man mit einem Fuß in der Stadt Gottes und mit dem anderen in der Stadt der Menschen steht.

Ich habe 1980 beim ersten Mal nicht für Ronald Reagan gestimmt. Frisch von der Universität kommend war ich ein „alter Demokrat“, und die Kombination aus Jimmy Carters Amt als Geistlicher und der gesamten Argumentation, die zum Thema Abtreibung vorgebracht wurde (und auch heute noch wird), hatte einen italienischen katholischen Jungen getäuscht. Und als Reagan gewählt wurde, dachte ich, er würde die Welt in die Luft jagen.

Aber wenn er die Welt in die Luft jagen würde, wollte ich zumindest verstehen, warum. Also begann ich, seine Positionspapiere zu lesen, und als ich das tat, war ich entsetzt darüber, wie sehr die Medien seine Weltanschauung verzerrten. Eins führte zum anderen, und ich begann, mich intensiv mit William F. Buckley zu beschäftigen, den ich ohnehin gerne in der Sendung „Firing Line“ gesehen hatte, obwohl ich so jung war, dass ich die Hälfte seiner Worte nicht verstand.

Später im Leben machten seine Argumente jedoch immer Sinn. Er war zutiefst spirituell und besuchte jeden Tag die lateinische Messe. Besonders interessant waren seine Ansichten über die Päpste (er verehrte Johannes Paul II.). Frei übersetzt meinte er, dass die Päpste in Schwierigkeiten gerieten, wenn sie mit einem Fuß in der Stadt der Menschen und mit dem anderen in der Stadt Gottes standen. Eine solche Haltung bedeutet den Verzicht auf spirituelle Autorität und macht einen zu einem Werkzeug der Menschen und der Welt, die sie aufzubauen versuchen.

Die letzten Päpste haben beschlossen, sich in weltliche Angelegenheiten einzumischen und versuchen, ihre „spirituelle” Autorität zu nutzen, wodurch diese jedoch an Bedeutung verliert. Es gibt kein besseres Beispiel dafür als den aktuellen Papst, der ein 20.000 Jahre altes Stück grönländischen Eises segnet.

Während er sich mit Menschen verbündet, die in der Frage, in der die katholische Kirche am stärksten ist – der Heiligkeit des ungeborenen Lebens –, weitgehend anderer Meinung sind als er, glaubt er, dass er sie dazu benutzt, um irgendwie einen Standpunkt zu vertreten, aber es ist genau umgekehrt. Er wird von Menschen benutzt, die Klima und Wetter als POLITISCHES INSTRUMENT, also als weltliche Agenda, einsetzen und damit den Fortschritt der Menschheit behindern.

Er steht also mit einem Bein in der Stadt der Menschen und zerstört damit seine spirituelle Autorität.

Die geologischen Temperaturaufzeichnungen widerlegen die Behauptungen dieser linken Gruppen, mit denen sich der Papst verbündet, und deshalb verliert er an spiritueller Glaubwürdigkeit.

Ich werde Sie nicht mit all den Gegenargumenten zur Position des Papstes langweilen, die sich auf die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen auf unserem Planeten und die Großzügigkeit der Christen weltweit stützen, zum Teil weil sie aufgrund der Fortschritte, die durch die Nutzung fossiler Brennstoffe erzielt wurden, Wohlstand genießen. Angesichts der Tatsache, dass der Mensch 100 Mal mehr CO₂ ausatmet als er einatmet, ist die logische Schlussfolgerung, dass der Mensch selbst, Gottes wertvollste Schöpfung, einen großen Teil des Problems ausmacht. Dies würde natürlich mit vielen Befürwortern der Agenda zum vom Menschen verursachten Klimawandel übereinstimmen, die eine Verringerung der Weltbevölkerung anstreben, wobei eine Methode die Begrenzung der Geburtenzahl ist. Die Gaia-Anhänger glauben, dass Menschen ein Makel für den Planeten sind, was wiederum in direktem Widerspruch zur Position der katholischen Kirche in dieser Frage steht.

Aber ich versuche herauszufinden, warum er sich den Agenden der Gores, Kerrys und anderen anschließt, die in dieser Frage unglaublich falsch lagen. Es ist fast unglaublich, wie schlecht ihre Vorhersagen zum arktischen Eis waren.

Das arktische Meereis lag 2020 über dem 10-Jahres-Durchschnitt und nimmt weiter zu. Es ist bei weitem nicht auf dem Rekordtief und sicherlich nicht verschwunden, wie diese Betrüger behaupten. Vielleicht wird sein Segen das Comeback beschleunigen (Sarkasmus), von dem er offenbar keine Ahnung hat, dass es bereits stattfindet. Jedes Mal, wenn die katholische Kirche sich in die Politik eingemischt hat, hat sie ihr spirituelles Mandat geschwächt, und dies ist ein weiterer Fall davon.

Es mag zwar fantasievoll sein, Klima und Wetter als spirituell zu betrachten – und ich tue dies tatsächlich, da es mir Lektionen über die Erhabenheit der Atmosphäre erteilt, die kein Mensch und keine Gruppe von Menschen kontrollieren kann –, aber er schließt sich Menschen an, denen dieser Aspekt völlig egal ist und die ihn als Mittel zur Kontrolle des Verhaltens der Menschheit einsetzen. Sie versuchen effektiv, eines der größten Geschenke Gottes, den freien Willen, einzuschränken oder zu beseitigen.

Sein Segen ist also in Wirklichkeit der Fluch, mit einem Fuß in der Stadt der Menschen zu stehen, was einen spirituellen Führer nur zerreißen kann. Wir sehen das in anderen Kirchen, auch in anderen weltlichen Angelegenheiten, aber in diesem Fall fällt der Segen des Eises in die Kategorie dessen, was im Laufe der Geschichte immer ein Fluch war. Man kann nicht mit einem Fuß in der Stadt der Menschen stehen, wenn die eigene Autorität von Gott kommt. Buckley wusste das, und dies ist ein klassischer Fall.

Link: https://www.cfact.org/2025/10/08/the-pope-blessing-arctic-sea-ice-reveals-a-curse/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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Energie-Versorgung des Westens wieder in der Spur?

15. Oktober 2025 - 14:00

Cap Allon

Ein Jahrzehnt der Netto-Null-Politik hat Investitionen in zuverlässige Energie zunichte gemacht. Jetzt bemüht sich der Westen, seine Infrastruktur für fossile Brennstoffe wieder aufzubauen, aber es gibt Probleme…

Angefangen bei Gaskraftwerken übersteigt die Nachfrage nach Turbinen bei weitem das Angebot der Hersteller.

In den USA gibt es einen Auftragsrückstand von 3 bis 5 Jahren, eine direkte Folge der Politik, die Investoren abgeschreckt und Produzenten zu Einsparungen gezwungen hat. Der globale Turbinenmarkt wird von drei Unternehmen dominiert – Siemens Energy, GE Vernova und Mitsubishi Heavy Industries – und nach Jahren des Rückgangs sind sie einfach nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren, um die steigende Nachfrage zu befriedigen.

Eine moderne Gasturbine wiegt bis zu 500 Tonnen und funktioniert wie ein für die Stromerzeugung umfunktioniertes Düsentriebwerk: Luft wird komprimiert, mit Erdgas gemischt und gezündet, um Präzisionsschaufeln mit einer Drehzahl von ≈3.000 Umdrehungen pro Minute anzutreiben, die wiederum einen Generator antreiben, der ganze Städte mit Strom versorgen kann. Seit den 1960er Jahren sind Ingenieure noch einen Schritt weiter gegangen, indem sie die heißen Abgase auffangen, um Dampf zu erzeugen und eine zweite Turbine anzutreiben – ein Kombikraftwerkssystem, das aus jeder Einheit Treibstoff weitaus mehr Strom gewinnt.

Diese Kapazität ist nun wieder gefragt.

Der Stromverbrauch in den USA soll bis 2030 um 25 % steigen. Deutschland plant, bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 20 neue Gaskraftwerke zu bauen, um die stabile Grundlast zu ersetzen, die durch die Stilllegung von Kohle- und Kernkraftwerken verloren gegangen ist. Japan hat seine Annahme aufgegeben, dass die Nachfrage weiter sinken würde, und erwägt den Bau neuer Gas-Infrastrukturen. Und Saudi-Arabien gibt Milliarden aus, um die Gaserzeugung im Zuge seines Wirtschaftswachstums auszubauen.

Gaskraftwerke können rund um die Uhr betrieben werden und bieten damit eine Zuverlässigkeit, die intermittierende Wind- und Solarenergie nicht bieten können. Außerdem stoßen sie nur etwa halb so viel Kohlendioxid aus wie Kohlekraftwerke, falls Ihnen das wichtig ist. Aber nach einem Jahrzehnt der Vernachlässigung existiert die Kapazität nicht mehr, sie in großem Maßstab zu bauen.

Das Ergebnis ist ein globaler Rückstau und ein Wettlauf um die Re-Industrialisierung der Energiesysteme, die ahnungslose Politiker ein Jahrzehnt lang untergraben haben.

Australien

Australiens führender Kohleproduzent hat seine Pläne zur Schließung seiner Kohlekraftwerke bis 2035 aufgegeben – eine bedeutende Kehrtwende.

Der Finanzminister von Queensland David Janetzki gab bekannt, dass die „ideologische Entscheidung der vorherigen Regierung, Kohlekraftwerke bis 2035 unabhängig von ihrem Zustand zu schließen, offiziell aufgehoben wird”. Stattdessen werden die Kohlekraftwerke des Bundesstaates „so lange in Betrieb bleiben, wie sie im System benötigt und vom Markt unterstützt werden”.

Die Politikänderung ist ein Rückschlag für Australiens Versprechen, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 mehr als zu verdoppeln, aber laut offiziellen Angaben wird sie zu günstigerem und zuverlässigerem Strom führen und rund 26 Milliarden australische Dollar an Investitionen in das Stromnetz einsparen.

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-season-cold-sweeps-thailand?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Kurzbeiträge zu neuen Forschungs-Ergebnissen aus Klima und Energie – Ausgabe 37 / 2025

15. Oktober 2025 - 11:00
Ansehen des UK Met. Office sinkt mit der Offenlegung einer direkten Lüge desselben auf neue Tiefpunkte

Paul Homewood, NOT A LOT OF PEOPLE KNOW THAT

Im UK Met. Office scheint die rechte Hand nicht zu wissen, was die linke tut!

Inschrift:Matt Ridley
@mattwridley
Ein kurzer Thread über das britische @metoffice. Im Sommer antworteten sie auf einen Artikel, den ich geschrieben hatte und in dem ich ihre Übertreibung des warmen Wetters kritisierte. Ihre Antwort enthielt wesentliche Ungenauigkeiten über ihre eigene Arbeit.
Sie behaupteten, ich hätte mich geirrt, als ich sagte, sie hätten ihre völlig unrealistischen Prognosen für das britische Klima im Jahr 2070 auf dem extremen und unplausiblen Szenario namens RCP8.5 basiert.
Doch auf ihrer eigenen Website heißt es:
„Wir stützen diese Änderungen auf das RCP8.5-Szenario mit hohen Emissionen.“ Siehe unten

Inschrift: Wie stark könnte sich das Klima in Großbritannien ändern?
Im Vergleich zu unserem Klima im Jahr 1990 prognostizieren wir bis 2070:
Die Winter sind zwischen 1 und 4,5 °C wärmer
Die Winter sind bis zu 30 % feuchter
Die Sommer sind zwischen 1 und 6 °C wärmer
Die Sommer sind je nach Region bis zu 60 % trockener
Heiße Sommertage sind zwischen 4 und 7 °C wärmer
Wir stützen diese Veränderungen auf das RCP8.5-Szenario mit hohen Emissionen, in dem die Welt weiterhin hohe Emissionen verursacht.
Diese Veränderungen würden viele Auswirkungen auf die reale Welt haben, die sich auf unser Leben auswirken werden

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/07/met-office-reputation-sinks-to-new-low-as-outright-lie-is-exposed/

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Meldung vom 8. Oktober 2025:

Startup soll nachts Sonnenlicht zur Erde reflektieren

Das kalifornische Unternehmen Reflect Orbital möchte die Nacht zum Tag machen.

Das Unternehmen hat bei der FCC die Genehmigung für Satelliten beantragt, die nach Einbruch der Dunkelheit Sonnenlicht auf Solarparks strahlen, damit die Solarzellen rund um die Uhr in Betrieb bleiben können.

Der Start einer Demo-Version ist für 2026 geplant, bis 2030 sollen 4.000 Spiegelsatelliten im Einsatz sein. Das von Sequoia Capital und dem Tech-Milliardär Baiju Bhatt finanzierte Projekt zielt darauf ab, die „Sonneneinstrahlungszeit zu verlängern”, indem es den Planeten mit reflektiertem Licht überflutet.

Astronomen bezeichnen den Plan als „ruinös”. Selbst ein einziger Satellit, so Anthony Tyson, Wissenschaftler am Rubin Observatory, würde so hell wie der Vollmond leuchten – und damit Teleskope blenden. Künstliches Licht in der Nacht verwirrt außerdem Insekten, Vögel, Fledermäuse, Frösche – sogar Menschen.

Nichts davon macht Sinn.

Die gleiche Umweltbewegung, die sich dafür einsetzt, den Himmel bei Tag zu verdunkeln, plant nun, das Sonnenlicht bei Nacht zurückzuwerfen.

Warum ist Logik immer das erste Opfer der Ideologie?

Link: https://electroverse.substack.com/p/southern-asias-early-october-snow?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 9. Oktober 2025:

Stratosphärischer Polarwirbel hat Schwierigkeiten, sich zu bilden

Die zonalen mittleren Winde bei 10 hPa und 60° N – das wichtigste Maß für die Stärke des Polarwirbels – zeigen eine nur zögernde Entwicklung der Oktober-Westwinde, d. h. der Wirbel hat Schwierigkeiten, sich zu bilden:

Das ist für Anfang Oktober ungewöhnlich.

Normalerweise verstärkt sich der Polarjet, wenn es über der Arktis dunkel wird, aber dieses Jahr bleibt die Stratosphäre schwach und unorganisiert.

Ein derart schleppender Start macht sie anfälliger für Störungen von unten, was das Risiko von wellenbedingten Störungen im weiteren Verlauf der Saison erhöht.

Wenn sich die Westwinde im Oktober nicht erholen, könnte diese Konstellation im Laufe des Winters zu Blockaden in hohen Breitengraden, plötzlichen stratosphärischen Erwärmungen und starken Kälteeinbrüchen in den mittleren Breitengraden führen.

Anmerkungen des Übersetzers hierzu: Sollte sich die in dieser Meldung beschriebene Tendenz fortsetzen, dürften die am Ende der Meldung beschriebenen Konsequenzen wohl eintreten.

Warum denke ich, dass diese Entwicklung im kommenden Winter wahrscheinlicher ist als sonst? Um das zu begründen, müssen wir auf die andere Seite unseres Globus’ blicken, die Antarktis.

Der Winter über dem Südpolargebiet ist generell deutlich kälter als der arktische Winter. Das bedeutet, dass im Mittel auch der antarktische stratosphärische Polarwirbel stärker ausgeprägt ist als sein nördliches Gegenstück. Er ist damit noch weniger anfällig für Störungen desselben. Dennoch wurde in mehreren Kältereports im Juli und August auf eine solche Störung über der Antarktis hingewiesen; es war sogar zu einem „Minor Warming“ also eine starke Verformung dieses Wirbels gekommen. Die  Konsequenzen war ein recht kalter Winter in Australien, vor allem aber eine verheerende Kältewelle in Südamerika, die offenbar einen Großteil der brasilianischen Kaffee-Ernte vernichtet hatte.

Ein solcher Vorgang ist über der Antarktis viel seltener als über der winterlichen Arktis. Man kann daraus schließen, dass die gesamt-atmosphärischen Bedingungen weltweit derartige Vorgänge begünstigen. Jedenfalls ist wohl als Fazit der Rückschluss gestattet:

Wenn ein solcher Vorgang über der Antarktis erst einmal stattfindet (viel seltener als über der Arktis), dann ist die statistische Wahrscheinlichkeit einer in obiger Meldung aufgezeigten Entwicklung über der Arktis deutlich höher als in früheren Jahren.

Jeder kann sich selbst ausmalen, was das für unsere energiepolitische Lage bedeuten würde!

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Globale Erholung des Meereises

Die Meereisausdehnung an beiden Polen liegt nun nahe den Durchschnittswerten von 1981–2010.

Das Eis in der Antarktis hat sich gegenüber dem Tiefstand des letzten Jahres deutlich erholt:

Die Eisbedeckung in der Arktis liegt jetzt im normalen Bereich…

…und zeigt seit 2007 keinen Abwärtstrend mehr – laut Daten des NSIDC also seit fast zwei Jahrzehnten Stabilität:

Aber „Stabilität” sorgt weder für Schlagzeilen noch für Forschungsgelder. Also hält die Illusion einer Krise weiter an.

Vorerst zumindest!

Link: https://electroverse.substack.com/p/siberias-deep-october-chill-snow?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Der Beitrag Kurzbeiträge zu neuen Forschungs-Ergebnissen aus Klima und Energie – Ausgabe 37 / 2025 erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.

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Japans Misserfolge im Bereich grüne Energie sollten den USA als Warnung dienen: Nicht auf die Klimapolitik hereinfallen!

15. Oktober 2025 - 8:00

Yoshihiro Muronaka

Im August 2025 berichteten japanische Medien, dass Mitsubishi Corporation sich darauf vorbereitete, sich aus drei Offshore-Windprojekten vor den Küsten der Präfekturen Chiba und Akita zurückzuziehen. Im Jahr 2021 hatte Mitsubishi diese Standorte mit bemerkenswert niedrigen Geboten von 8 bis 11 Cent/Kilowattstunde (kWh) gewonnen, was als Beweis für die Stärke japanischer Unternehmen und Japans Ambitionen im Bereich der erneuerbaren Energien gefeiert wurde.

Die Realität sah jedoch anders aus. Die Kosten für Stahl, Turbinen und Logistik stiegen sprunghaft. Der Yen schwächte sich ab, die Zinssätze stiegen und es kam zu Verzögerungen bei den Zertifizierungsprozessen. Bis 2025 hatte Mitsubishi bereits Wertminderungsverluste in Höhe von über 350 Millionen US-Dollar verbucht, und bei einer Fortsetzung der Projekte wären weitere Verluste zu erwarten gewesen. Der Rückzug ist nicht nur ein unternehmerischer Misserfolg, sondern offenbart auch offensichtliche Widersprüche in der japanischen Energiepolitik.

Auf der anderen Seite des Atlantiks sahen sich Offshore-Anlagen ähnlichen Schwierigkeiten gegenüber. An der Ostküste der USA stornierte Ørsted zwei Großprojekte in New Jersey und musste Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen. BP und Equinor kündigten Verträge in New York, nachdem die Kosten um 40 % über die Schätzungen gestiegen waren. In einigen Fällen entschieden sich Unternehmen dafür, hohe Strafen zu zahlen, anstatt sich auf verlustreiche Unternehmungen einzulassen.

Auch Europa, der Pionier der Offshore-Windenergie, ist ins Straucheln geraten. In Großbritannien hat Vattenfall sein Projekt Norfolk Boreas aufgrund einer Kostensteigerung von 40 % eingestellt. Selbst Dänemark, das oft als Vorreiter gefeiert wird, hat neue Ausschreibungen verschoben.

Die Marktsignale in diesen Regionen waren eindeutig: Wenn die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist, werden Projekte zurückgefahren oder gestrichen. Japan hingegen behandelt die Offshore-Windenergie weiterhin als zentralen Pfeiler seiner Roadmap für 2040 und strebt eine Kapazität von 45 Gigawatt an. Woher kommt dieser Unterschied?

Sobald ein Projekt als nationales Projekt ausgewiesen ist, lassen sich politische Entscheidungen in Japan nur schwer rückgängig machen. Die Offshore-Windenergie ist mit drei Zielen gleichzeitig verbunden: Dekarbonisierung, Energiesicherheit und industrielle Wiederbelebung. Milliarden an Subventionen aus dem Green Innovation Fund sind bereits zugesagt, während lokale Regierungen und Industrien Verträge und Arbeitsplätze erwarten.

Tatsächlich ist die Offshore-Windenergie zu einer neuen Art von öffentlichem Bauprojekt geworden. Häfen, Bauunternehmen, Schwerindustrie und Handelshäuser profitieren alle von der staatlichen Unterstützung. Für Politiker bedeutet dies regionale Entwicklung, für Bürokraten sichtbare Fortschritte. Unter diesen Umständen wird der Rückzug von Unternehmen als vorübergehender Rückschlag betrachtet und führt zu keiner Überprüfung der Politik.

Die Debatte über Energiekosten konzentriert sich oft auf die Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Electricity, LCOE), die sich eng auf die Kosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom beschränken. Diese Kennzahl erfasst jedoch nicht die umfassenderen wirtschaftlichen Realitäten, die in den Gesamtstromkosten (Full Cost of Electricity, FCOE) zum Ausdruck kommen. Die FCOE bieten eine umfassendere Bewertung, da sie zusätzliche Faktoren wie die Kosten für die Notstromversorgung durch fossile oder nukleare Kraftwerke zur Überbrückung der Unterbrechungen bei erneuerbaren Energiequellen, die Kosten für den Ausbau des Stromnetzes und Ausgleichsdienste zur Aufrechterhaltung der Stabilität sowie Subventionen, Prämien und öffentliche Förderprogramme berücksichtigen, die häufig bestimmte Energietechnologien unterstützen. Darüber hinaus berücksichtigt die FCOE die langfristigen Kosten für Stilllegung, Recycling und Umweltsanierung und gewährleistet so eine genauere Darstellung der tatsächlichen wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der Stromerzeugung.

Wenn diese berücksichtigt werden, können die Kosten für Offshore-Windenergie das Zwei- bis Dreifache der LCOE betragen.

Die LCOE von Offshore-Windenergie liegen bei etwa 12–16 ¢/kWh, aber wenn man die Gesamtkosten für Strom (FCOE) berücksichtigt, steigen sie auf 20–30 ¢/kWh. Kernkraft und Gas bleiben mit etwa 12–14 ¢/kWh bzw. 10–12 ¢/kWh deutlich niedriger.

Studien der OECD bestätigen, dass mit dem Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie von 10 % auf 30 % im Stromnetz die FCOE stark steigt. Japan hebt jedoch die sinkenden LCOE hervor und spielt die FCOE herunter, wodurch eine Illusion von Wettbewerbsfähigkeit entsteht.

Da Projekte mit festem Fundament mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, fördern japanische Politiker zunehmend schwimmende Offshore-Windkraftanlagen als einzigartigen Vorteil. Sie argumentieren, dass die tiefen Küstengewässer Japans für schwimmende Turbinen besser geeignet sind.

Weltweit befindet sich die schwimmende Windenergie jedoch noch in der Entwicklungsphase. Norwegens Hywind Scotland und Frankreichs Provence Grand Large liefern wertvolle Daten, aber ihre Kosten sind nach wie vor weitaus höher als bei Projekten mit festem Untergrund. Die wirtschaftliche Rentabilität ist noch nicht erwiesen. Auf schwimmende Windkraftanlagen als „Game-Changer“ zu setzen, birgt die Gefahr, den gleichen Fehler zu wiederholen: politische Begeisterung ohne wirtschaftliche Grundlage.

Die Erfahrungen Japans mit Offshore-Windenergie betreffen nicht nur Japan. Sie veranschaulichen, wie Energiepolitik überall in politische Trägheit, selektive Kostenberichterstattung, technologischen Optimismus und festgefahrene Interessen abgleiten kann.

Die Lehre daraus ist klar. Politische Entscheidungsträger sollten immer die Gesamtkosten bewerten und nicht nur Teilzahlen. Sie sollten Marktsignale beachten und ihre Politik entsprechend anpassen. Vor allem sollten sie vermeiden, Energiepolitik, die auf unbewährten Technologien basiert, zu politischer Klientelpolitik werden zu lassen.

Der Rückzug von Mitsubishi zeigt, dass selbst Giganten fehlerhafte politische Rahmenbedingungen nicht überwinden können. Wenn Japan mit seiner beeindruckenden industriellen Basis Schwierigkeiten hat, Offshore-Windenergie rentabel zu machen, sollten andere aufmerksam werden.

Japans Rückschlag bei der Offshore-Windenergie ist mehr als nur ein innenpolitisches Problem. Er ist eine globale Mahnung vor den Gefahren, die entstehen, wenn man die Gesamtkosten ignoriert und an Illusionen festhält. Ehrgeizige Ziele und politische Trägheit können die Realität verschleiern, aber die Wirtschaftlichkeit wird sich immer wieder durchsetzen.

Für politische Entscheidungsträger weltweit sollte Japans Fall nicht als Blamage angesehen werden, sondern als Warnung und Chance: Energiewenden müssen sich an Fakten orientieren wenn sie nachhaltig sein sollen, und nicht an Hoffnungen.

This commentary was first published by The Western Journal on October 6, 2025.

Yoshihiro Muronaka has extensive experience in energy and technology sectors, including R&D projects commissioned by Japan’s national research agency and others. He is a Professional Engineer (Japan) in environmental systems and a member of the CO2 Coalition. He has a master’s in chemical engineering from Osaka University and studied at Massachusetts Institute of Technology.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/07/japans-green-energy-failures-serve-as-a-warning-to-the-us-dont-fall-for-the-climate-agenda/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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Experten zufolge lassen nur 5 % der Nutzer des „günstigeren Batterieprogramms“ diese in einem virtuellen Kraftwerk (aus-) nutzen

14. Oktober 2025 - 19:00

Von Jo Nova

Da ist der Plan mit großen Backup-Batterien 

Es sieht so aus, als würden die Verbraucher das australische Stromnetz nicht retten, indem sie Tausende für Batterien ausgeben, die sich die Regierung nicht leisten kann.

Leider hat die Regierung es wieder einmal vermasselt. Sie bzw. wir mit unseren Steuern, subventionieren Solarmodule und Heimbatterien und hoffen, dass die Kunden Tausende dafür bezahlen, eine Batterie in ihrer Garage zu installieren, damit die Netzbetreiber sie zur Essenszeit nutzen können, um wilde Preisspitzen und Stromausfälle zu verhindern.

Dean Spaccavento ist Mitgründer und CEO von Reposit Power, einem Anbieter von Controllern für die Verbindung von Batterien mit Solarmodulen. Er sagt, dass sich kaum ein Hausbesitzer für Virtual Power Plans (VPP) entscheidet, bei denen er seine Batterie zur Verfügung stellt, um das Netz zu stabilisieren. Die Leute misstrauen den Betreibern, und selbst wenn sie es täten, wären die meisten Batterien auf dem Markt ohnehin nicht für den Einsatz in einem VPP geeignet. Sie sind nicht zweckdienlich. Die Regierung, so Spaccavento, sei davon ausgegangen, man könne eine Batterie einfach anschließen, aber dem sei nicht so. „Die Definition der Regierung, was als ‚VPP-fähig‘ gilt, ist bedeutungslos“, sagt er, daher könnten alle Hersteller behaupten, ihre Batterie sei ‚VPP-fähig‘, obwohl sie es nicht sei.

Nur 4 bis 5 %!

„Eine kolossal verpasste Chance“
Reposit-CEO kritisiert bundesweites Programm für günstigere Heimbatterien

„Nach den uns vorliegenden Daten werden nicht mehr als 4 oder 5 % dieser Batterien jemals an einem VPP [virtuellen Kraftwerk] teilnehmen“, sagt er in der neuesten Folge des wöchentlichen Podcasts „SwitchedOn Australia“ von Renew Economy.

… Er argumentiert, dass die Art und Weise, wie die Bundesregierung das Programm konzipiert und verwaltet hat, dazu führt, dass trotz der Milliardenausgaben an öffentlichen Geldern nur ein Bruchteil der neuen Batterien jemals zur Unterstützung des Stromnetzes beitragen wird.

„Das ist einfach eine verpasste Chance. In den letzten drei Monaten wurden wahrscheinlich 1,2 bis 1,3 Gigawattstunden an Heimbatterien installiert, und 4 % – 40 bis 50 Megawattstunden davon – werden tatsächlich zur Umstellung unseres Stromnetzes von einem Kohle- und Gasnetz auf ein Netz mit Solar- und Batteriespeichern beitragen.“

Erstens, erklärt er, trauen die Leute der Idee des VPP (Virtual Power Plant) einfach nicht.

„Die erste Hürde, sagt er, „ist Vertrauen

„Die Leute mögen die VPP-Sache nicht, weil sie sagen: ‚Ich habe diese Batterie gekauft. Das ist meine Batterie, und ich möchte sie nicht mit jemandem teilen, der damit einen Haufen Geld verdienen will.‘“

Wenn die Stromanbieter und die Regierung nicht allen Lügen darüber erzählt hätten, wie billig erneuerbare Energien seien und wie wir die Welt retten würden, könnten die Kunden vielleicht glauben, dass die Energieversorger sich einen Dreck um die Menschen scheren, denen sie eigentlich dienen sollen?

Er kritisiert die mangelnde Planung scharf:

„Sie [die Regierung] verstehen das Wesen dezentraler Energieanlagen nicht, wie sie installiert werden, wie sie funktionieren und welche Teile zusammenarbeiten müssen“, sagt er. „Und ich glaube, sie gehen von Annahmen aus, die nicht stimmen.“

„[Sie gehen davon aus], dass man eine Batterie hineinlegt, ein paar Kabel durchzieht und bing, bang, bumm, hey, seht euch all die Megawatt an, die wir unter Kontrolle bringen könnten. Aber so ist es absolut nicht.“

Die Kernfrage:

„Ich denke, es besteht eine Verpflichtung, dass diese Geräte, wenn 17.000 oder 18.000 US-Dollar an öffentlichen Geldern ausgegeben werden, tatsächlich weiterhin an einem VPP teilnehmen können.“

Hinzu kommt, dass selbst VPP-fähige Batterien ihren Nutzen verlieren können, wenn etwas kaputtgeht und niemand die Batterien überprüft. Er empfiehlt eine vierteljährliche automatisierte Leistungsprüfung. Das ist nur ein weiterer kleiner Aufwand und ein weiterer Kostenfaktor.

Bei dieser ersten Welle von Heimbatterien handelt es sich also lediglich um Subventionen der Armen für die Installation von Batterien durch die Reichen. Eines Tages werden die Standards vielleicht angepasst, und die neuen Batterien werden VPP-konform sein, aber das Problem des „Vertrauens“ wird dadurch nur schlimmer, nicht besser.

https://joannenova.com.au/2025/10/oops-expert-says-govt-cheaper-battery-scheme-is-failing/

 

Vertrauen steht auf dem Spiel, da AGL die Batterie des Hausbesitzers zu Spitzenzeiten entladen hat

ABC News, Von Energiereporter Daniel Mercer

Hier wird von einem Hausbesitzer berichtet, der sich eine Solaranlage und eine Speicherbatterie verkaufen ließ. Für die Teilnahme (-> Nutzung) seiner Speicherbatterie, im Rahmen eines „virtuellen Kraftwerks“, zur Netzstabilisierung während der Hochlastzeiten erhielt er 1.000 Aus $.

Dann stellte er fest, dass seine Batterie genau während dieser Hochlastzeiten leergelutscht wurde und er für benötigten Strom den Spitzentarif bezahlen musste.

https://www.abc.net.au/news/2025-05-09/claims-agl-drained-household-batteries-spark-trust-warning/105234050

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Ein trojanisches Pferd bzgl. Energie

14. Oktober 2025 - 17:00

Kevin Kilty

Anmerkungen der Redaktion: Umweltschützer versuchen seit langem, das Unmögliche möglich zu machen, indem sie behaupten, dass ihre Umwelt- und Klimaziele nicht nur mit konservativen Werten im Einklang stehen, sondern sogar den Kern des Konservatismus bilden. In verschiedenen Foren haben grüne Organisationen „Marktlösungen” zur Bewältigung von Umweltproblemen gefordert, doch diese Lösungen haben wenig mit Märkten zu tun, sondern vielmehr damit, dass die Regierung die Wirtschaft und die persönlichen Entscheidungen der Menschen durch Steuern, Vorschriften oder Rahmenbedingungen lenkt. Mehr Regierung ist nicht konservativ. Wie das Heartland Institute ausführlich dargelegt hat, sind Republikaner meist gescheitert, nachdem sie sich von sogenannten konservativen Umweltgruppen in die Irre führen ließen und sich in den letzten Wahlzyklen für den Klimaschutz engagierten.

Der wohl politisch am besten vernetzte und sichtbarste Anführer der pseudo-konservativen Koalition, die echte Konservative dazu verleitet, den Klimaalarmismus zu unterstützen, ist Benji Backer, der Gründer der American Conservation Coalition. Sowohl die Mainstream-Medien wie CNN und die Washington Post als auch die grünen Medien wie Mother Jones und E & E News behandeln Backer als Helden, der Konservative davon überzeugt, sich dem Kampf gegen den katastrophalen Klimawandel anzuschließen, oder, wie Mother Jones es formuliert, „versucht, Trump in die richtige Richtung zu drängen“, was Umwelt und Klimawandel angeht. Wie James Taylor, Präsident des Heartland Institute, in einer Diskussion über Backer und seine Bemühungen feststellte, versteht Backer sowohl die Klimawissenschaft als auch die konservative Politik völlig falsch.

Wie dieser Gastbeitrag zeigt, sind Backer und die American Conservation Coalition nicht die einzigen Gruppen, die sich als konservativ ausgeben, um echte Konservative dazu zu bringen, liberale oder progressive Klimapolitik zu unterstützen, die die Nutzung fossiler Brennstoffe einschränkt oder beendet und die Landwirtschaft, den Verkehr und die Energieerzeugung radikal verändert. – Ende Anmerkungen

Letzte Woche wurde ich auf einen Leitartikel in unserer kleinen Lokalzeitung aufmerksam gemacht. Er trug den Titel [übersetzt] „Energiechancen ignoriert, Gebührenzahler müssen mehr bezahlen“ und ist höchstwahrscheinlich hinter einer Zahlschranke versteckt. Einfach gesagt, war es ein furchtbarer Leitartikel. Er propagierte alle möglichen unhaltbaren Vorstellungen über Energieerzeugung und -versorgung. Um einen Eindruck von dem Leitartikel zu vermitteln, zitiere ich einen kurzen Abschnitt daraus:

„Die meisten Städte könnten einen Großteil ihres Stroms aus Solarenergie und Batteriespeichern zu einem Preis beziehen, der dem von neuen Gaskraftwerken ähnelt. Die Kosten für Solarenergie und Batterien sinken rapide.“

Es gibt keine Daten, die diese oder ähnliche Behauptungen stützen. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Autoren übersehen haben, dass unsere Stromrechnungen in zwei Jahren bereits um 46 % gestiegen sind, was zum Großteil auf den steigenden Gasverbrauch und die Kosten im Zusammenhang mit dem Ausgleich von Wind- und Solarenergie sowie auf den Kauf von Strom auf dem Markt zurückzuführen ist.

Der Artikel konzentriert sich jedoch vor allem darauf, den jüngsten Integrierten Ressourcenplan (IRP) unseres lokalen Energieversorgers dafür zu kritisieren, dass er von seinen vor Jahren gemachten Versprechen abgerückt ist, fossile Brennstoffe aufzugeben. Er fordert die Menschen auf, sich schriftlich an unsere Public Service Commission (PSC) zu wenden und sie zu bitten, bei ihren Entscheidungen über die Energieerzeugung die Kosten für die Verbraucher und die öffentliche Gesundheit zu berücksichtigen. Irgendwie soll dies dazu beitragen, dass sie fossile Brennstoffe aufgeben oder den Energieversorger dazu zwingen, dies zu tun.

Dieser Meinungsbeitrag ähnelt in keiner Weise den unzähligen Meinungen, die täglich in den Medien geäußert werden. Aber meine Aufmerksamkeit wurde nicht auf den Beitrag selbst gelenkt, sondern auf die Zugehörigkeit der Autoren. Beide sind Mitglieder der Citizen’s Climate Lobby und einer zusätzlich zu einer Organisation namens republicEN.org, die laut einem der Autoren des Meinungsbeitrags eine „Gemeinschaft von Konservativen ist, die sich für freie unternehmerische Maßnahmen gegen den Klimawandel einsetzt”.

Ich bin generell ein Befürworter der freien Marktwirtschaft. Aber was haben konservative oder progressive oder andere politische Orientierungen mit Energieerzeugung und -versorgung zu tun? Margaret Thatcher sagte vor langer Zeit: „Die Tatsachen des Lebens sind konservativ“, und die Tatsache des Lebens, die diese Aussage am meisten stützt, ist die Natur der Energie selbst. Sie wird überhaupt nicht von menschlichen Angelegenheiten bestimmt.

[Hervorhebungen im Original]

Daher habe ich mich näher mit Citizen’s Climate Lobby und republicEN beschäftigt.

Citizen’s Climate Lobby

Die Website dieser Gruppe wirbt für zwei Hauptinitiativen: 1) Reform des Genehmigungswesens und 2) überparteiliche Klimapolitik.

Die Reform des Genehmigungswesens basiert auf der Idee, dass saubere Energien (Wind, Sonne, Batterien) nicht nur Hunderte Milliarden Dollar an Steuergeldern erhalten, sondern auch von einem vereinfachten Genehmigungsverfahren profitieren könnten. Wir können gar nicht genug für saubere Energien tun.

Überparteiliche Klimaschutzarbeit sieht aus wie Lobbyarbeit mit Vanillegeschmack – natürlich ist es besser, sie als Fürsprache zu bezeichnen. Die Bezeichnung „überparteilich” ist hier falsch, wie man an den Mitgliedern des Beirats sehen kann. Einige von ihnen, wie Dr. Silvia Earle, sind kleinere Umweltprominente. Ich erinnere mich, dass sie Sprecherin für Rolex war, aber sie hat auch viele andere Umweltverbände gegründet oder steht mit ihnen in Verbindung. Dr. Steven Chu ist Nobelpreisträger. Michael Gerrard ist Direktor für Klimawandelrecht und Vorsitzender des Earth Institute an der Columbia University. Das Klimawandelrecht bietet natürlich beratende Unterstützung für Klimaprozesse und die Ausarbeitung klimabezogener Vorschriften.

Wenn man dem Weg zum Earth Institute folgt, stößt man auf eine lange Liste von Mitgliedern, die selbst Direktoren anderer Institute sind, darunter auch das NASA Goddard. Man erkennt schnell, wie die Hochschulbildung Milliarden von Dollar ausgeben kann, ohne jemanden auszubilden, sondern nur gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen.

Es handelt sich um ein sehr großes Netzwerk von Verbindungen. Und zwar ziemlich einflussreichen.

RepublicEN

Die Webseiten dieser Gruppe widmen viel Platz der Förderung ihrer „rechtsgerichteten“ Interessenvertretung – daher auch das Wortspiel mit „Republican“ in der URL der Gruppe. Anonyme Erfahrungsberichte sprechen davon, dass die Mitglieder christlich oder rechtsgerichtet sind, sich aber große Sorgen um den Klimawandel machen und übrigens keine Wissenschaftsleugner sind. Man könnte die Botschaft grob so interpretieren: „Bitte schließen Sie sich uns an, um progressive Ziele im Bereich Klimawandel voranzutreiben, und wir versprechen Ihnen, dass wir Sie in einem Umfeld unterbringen, in dem Sie wegen Ihrer anderen Überzeugungen nicht verspottet oder schikaniert werden.”

Es stellt sich heraus, dass republicEN keine isolierte Gruppe oder Basisorganisation ist. Es handelt sich um ein Projekt des Center for Climate Change Communication (CCCC) der George Mason University. Wenn man den Spuren dieser Gruppe folgt, stößt man auf eine weitere ihrer Initiativen namens Climate Matters. Ein wichtiges Projekt dabei ist die Unterstützung von Fernseh-Wettermoderatoren und Journalisten bei der Berichterstattung über lokale Klimawandelthemen. Umfragen des CCCC haben offenbar ergeben…

„…dass Fernseh-Wettermoderatoren als Informationsquelle zum Thema globale Erwärmung ein hohes Maß an Vertrauen genießen. Außerdem haben sie einen unvergleichlichen Zugang zur Öffentlichkeit und verfügen über hervorragende Fähigkeiten in der Wissenschaftskommunikation.“

Ein Link auf dieser Climate Matters-Seite führt zu einem weiteren Partner des CCCC, Climate Central. Hier werden Beiträge für lokale Nachrichtenorganisationen produziert. Zwei Dinge sind dabei besonders bemerkenswert.

Erstens, zunächst verspricht man dort:

„… Wir überlassen unseren Partnern die meisten endgültigen redaktionellen Entscheidungen, bestehen jedoch auf wissenschaftlicher Genauigkeit und Kontext. Wenn wir uns in Bezug auf die wissenschaftlichen Aspekte einer Geschichte nicht einigen können, vereinbaren wir im Voraus, das Projekt zu stoppen.“

Wenn man sich den Meinungsbeitrag ansieht, der diese Bemühungen ausgelöst hat, dann wird das erklärte Ziel der Genauigkeit nicht erreicht. Der Meinungsbeitrag war voll von den üblichen Phrasen über saubere Energie, Preise, Energiepreise und fossile Brennstoffe, die als Energiequellen hoffnungslos veraltet seien. OK, aber die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) sieht das ganz anders.

Zweitens, was die Offenlegung der Herkunft dieser Berichte gegenüber der Öffentlichkeit angeht, sagen sie…

„Wir teilen die Autorenangaben mit unseren Printpartnern und bitten unsere Rundfunkpartner, unsere Partnerschaft in ihrer Berichterstattung zu erwähnen.“

Dies untergräbt sicherlich das Vertrauen zwischen einer Medienquelle (Print oder Fernsehen) und ihrer konsumierenden Öffentlichkeit, die darauf konditioniert wurde zu glauben, dass Nachrichtenquellen unabhängig sind. Die allgemeine Bevölkerung lernt schnell, nichts mehr zu glauben, was aus den Medien kommt. Die Bemühungen von Climate Central in diesem Fall beschleunigen diese Erosion wahrscheinlich noch.

Schlussfolgerung

Zwei Organisationen, von denen die eine ihre Überparteilichkeit betont und die andere sich selbst als „rechtsgerichtet“ oder republikanisch bezeichnet, entpuppen sich als zunehmend progressiv-linksgerichtet, wenn man die Schichten anderer Zugehörigkeiten und Partnerschaften abträgt. Wir sind vielleicht die weltweit meistbesuchte Website zum Thema Klimawandel, aber wir sind bei weitem nicht so gut organisiert.

Die wichtigste Lektion, die wir daraus gelernt haben? Nullius in Verba [Nichts als Worte].

Link: https://climaterealism.com/2025/10/an-energy-trojan-horse/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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Warmes Klima erhöht die Lebenserwartung – Klimaschau 233

14. Oktober 2025 - 14:00

Seit Jahren wurde zum Beispiel in den Niederlanden oder Sri Lanka Stickstoffdünger reglementiert bis verboten, weil der irgendwie schädlich für die Umwelt sei. In Sri Lanka war das Verbot eindeutig menschenschädlich: Nach Ernteeinbußen bis zu 90% stürmten Bauern 2021 den Regierungspalast und zwangen das Kabinett zum Rücktritt.
Nun zeigt sich: Stickstoff-Verbindungen, die aus Dünger freigesetzt werden, wirken im Saldo kühlend auf die Erdatmosphäre!
Außerdem: Eine warme Umgebung ist im Schnitt günstiger für Menschen – milde Winter gehen mit weniger Karankenhausbehandlungen und Kältetoten einher. Ein polnisches Team aus Posen verglich diverse Daten aus Wirtschaft und Gesundheitswesen.

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Von der Oberfläche in den Weltraum

14. Oktober 2025 - 11:02

Kevin Kilty

[Alle Hervorhebungen im Original]

Bei meiner Arbeit an der Serie „Das Energieungleichgewicht der Erde, Teile 1–3” habe ich einige Fragen offen gelassen, die ich zu einem späteren Zeitpunkt weiterverfolgen wollte. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, unter anderem aufgrund einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung, die meine Aufmerksamkeit erregt hat.

Hintergrund

Wie im Beitrag „Earth’s Energy Imbalance Part II” zusammengefasst, lässt sich die Theorie der Reaktion auf die Strahlungsantriebe durch CO₂ am einfachsten anhand eines idealisierten, eindimensionalen Atmosphärenprofils erklären. Diese Erklärung ist in Abbildung 1 dargestellt und wird zum besseren Verständnis wie folgt erläutert:

Bei einer festen Te und einem festen Gradienten (Lapse Rate Γ) ergibt sich die Oberflächentemperatur zu: Ts = Te + ΓZe. In diesem einfachen Modell sind nur Änderungen in Ze von Bedeutung. Nun geht die Argumentation wie folgt:

Eine erhöhte CO₂-Konzentration in der Atmosphäre macht die Atmosphäre undurchlässiger für die von der Oberfläche ausgehende Infrarotstrahlung. Damit eine Atmosphäre mit doppelt so viel CO₂ oberhalb von Ze gleich transparent ist, um das Entweichen des durchschnittlichen Photons zu ermöglichen, muss Ze höher in der Atmosphäre liegen. Eine Verdopplung des CO₂-Gehalts macht die undurchlässigere Atmosphäre oberhalb von Ze+150 m gleich transparent. Der unveränderliche Gradient von 6,5 K/km bedeutet jedoch, dass die Temperatur bei Ze+150 m um etwa 1 K niedriger ist, was nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz einer Verringerung der ausgehenden Strahlung um etwa 4 W/m² entspricht (236,3 = σ 2544). Es entsteht ein Energieungleichgewicht, das die gesamte Atmosphäre und Oberfläche erwärmt.

Der hier genannte vertikale Temperaturgradient von 6,5 K/km {0,65°C/100 m} entspricht dem Gradienten in feuchtgesättiger Luft, d. h. bei Kondensation eines aufsteigenden Luftpaketes (die sog. „Feucht-Adiabate“). In trockener Luft beträgt dieser Gradient etwa 1°C / 100 m (die „Trocken-Adiabate“). Gerade in bodennahen Luftschichten, um die es ja hier geht, werden jedoch vertikale Gradienten erreicht, die weitaus größer sind. So kann sich der Boden bei vollem Sonnenschein bis auf 50°C aufheizen, während in einer Wetterhütte in 2 m über dem Boden vielleicht gerade mal 30°C gemessen werden. A. d. Übers.

Dies ist eine Analyse, die vollständig von einem Temperaturprofil mit einem unveränderlichen Temperaturgradienten abhängt. Lassen Sie mich nur am Rande anmerken, dass manchmal eine sehr einfache und stichhaltige Erklärung für ein imaginäres Problem relevant ist; aber das imaginäre Problem unterscheidet sich vom Problem der Relevanz. Ich denke, wir haben es hier mit einer solchen Situation zu tun.

Nichtsdestotrotz sind Elemente dieses eindimensionalen Denkens in der Klimadebatte allgegenwärtig.[1] Ich möchte nicht für Dr. Spencer sprechen, und vielleicht würde er dieses Thema näher ausführen, aber in einem Kommentar, den ich in „Earth’s Energy Imbalance, part II an Addendum” abgegeben habe, habe ich etwas erwähnt, das er an anderer Stelle in einer Mailingliste geschrieben hatte:

„… Roy Spencer hat gesagt, dass es beim Klimawandel nicht wirklich um das „Wetter“ geht, sondern hauptsächlich um den Strahlungstransport von der Oberfläche zum Weltraum, weshalb 1-D-Modelle genauso gut funktionieren wie globale Klimamodelle. Ich stimme dem zu, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Ich denke, dass Konvektion und Advektion von den Tropen zu den Polen ebenfalls wichtig sind, aber nicht einmal in der Liste der Rückkopplungen aufgeführt sind. Lindzen hat in letzter Zeit betont, dass Transportprozesse in Richtung der Pole sehr wichtig sind. Die ganze Frage ist so kompliziert, dass sie zwangsläufig zu starken Meinungsverschiedenheiten führen wird …”

Aufgrund der Konzentration auf die 1-D-Geometrie ist eine wichtige Frage, die es zu untersuchen gilt: „Was sagt uns ein atmosphärisches Profil, eine 1-D-Säule, über den Wärmetransport von der Erdoberfläche zum Weltraum?”

Die kurze Antwort lautet, dass sie uns nichts Definitives sagt, solange sie nicht durch andere Informationen ergänzt wird. Der Grund dafür ist, dass eine beliebige Anzahl von Prozessen zu dem gleichen atmosphärischen Profil führen kann. Das Vorwärtsproblem, das von den Prozessen zum Profil führt, liefert eine eindeutige Antwort. Das inverse Problem, das von einem beobachteten Profil zurück zu den Prozessen führt, die es erzeugt haben, ist nicht eindeutig, sondern unendlich degeneriert. Dies ist das gleiche Problem, das ich als fatal für eine veröffentlichte Arbeit identifiziert habe, in der argumentiert wird, dass CO₂ keinen Einfluss auf die atmosphärische Temperatur hat.

Jedes kleine Teilchen, sagen wir jedes Kilogramm der Atmosphäre hat eine aktuelle Temperatur. Diese Temperatur reflektiert seine spezifische innere Energie.[2] Aus Lagrange-Sicht resultieren Änderungen der spezifischen inneren Energie aus der über die Zeit integrierten Wärmezufuhr, die dem Teilchen durch externe Quellen wie Strahlung und interne Quellen wie latente Wärme oder Dissipation kinetischer Energie zugeführt werden, abzüglich der Arbeit, die das Teilchen auf seinem Weg vom Ursprungsort zum aktuellen Ort gegenüber seiner Umgebung verrichtet hat. [3] Dies stellt eine enorme Informationsmenge dar. Es erklärt die Begeisterung für das 1-D-Modell, das Strahlungs-Konvektions-Gleichgewicht (RCE), und die Vorherrschaft der darauf basierenden Rückkopplungsanalyse.

Was ist mit RCE?

Obwohl ich das Konzept des Gleichgewichts für zweifelhaft halte, bezeichnen wir den Transport von Wärme in den Weltraum durch kombinierte Strahlung und Konvektion wie Caballero und Merlis als RCE. Der einzige Ort, an dem ich jemals die unveränderliche Temperaturabnahme von 6,5 K/km beobachtet habe, die das einfache Modell der Treibhauserwärmung benötigt, ist unter den Modellen in MODTRAN.[4] MODTRAN ist ein hervorragendes Lernwerkzeug, um zu untersuchen, wie die Struktur der Atmosphäre den Transport von thermischer IR-Strahlung beeinflusst. Es ist ein vernünftiger Rechner für thermische IR-Strahlung innerhalb bestimmter Grenzen. Es kann beispielsweise zeigen, dass eine Verdopplung des CO₂-Gehalts zu einer sofortigen Abnahme der ausgehenden Langwellenstrahlung (OLR) um 3,7 W/m² in der Tropopause führt, was wiederum einen Anstieg der Oberflächentemperatur um etwa 1 °C erfordert, um die OLR wieder auf ihren vorherigen Wert zu bringen, vorausgesetzt, es gibt keine Wasserdampf-Rückkopplung.

Die größte Einschränkung besteht darin, dass die uns zur Verfügung stehende Implementierung keine Erstellung eines benutzerdefinierten Decks der atmosphärischen Struktur zulässt. Stattdessen sind wir auf die Verwendung eines festen Satzes von Atmosphärenmodellen mit einigen wenigen Anpassungen für Wolken beschränkt. Alle diese Modelle beinhalten einen langen Temperaturbereich mit einer festen, konstanten Temperaturabnahme von etwa 6,5 K/km. Eine Änderung der Oberflächentemperatur eines Modells verändert die gesamte vertikale Säule um den gleichen Wert. MODTRAN erzwingt also eine unveränderliche Temperaturabnahme, und ein Modell, die US-Standardatmosphäre von 1976, weist eine konstante Temperaturabnahme von 6,5 K/km von der Oberfläche bis zum Weltraum auf. Es ist die Verkörperung des hier diskutierten einfachen Modells der Klimaerwärmung.

Die verschiedenen Modelle, die MODTRAN zur Verfügung stellt, sind alle fiktiv. Die US-Standardatmosphäre von 1976 beispielsweise begann 1922 als NACA-Standardatmosphäre. Sie war nicht als Instrument für Wetter und Klima gedacht, sondern sollte Input für operative und technische Probleme der Luftfahrt liefern. In den 1950er Jahren weiteten sich die Probleme der Luftfahrt auf die Raumfahrt aus. In Verbindung mit dem wachsenden Verständnis der oberen Atmosphäre führte dies ab 1953 zu einer Reihe von Aktualisierungen, die schließlich zur US-Standardatmosphäre von 1976 führten. Ich kenne den genauen Ursprung der anderen Modelle von MODTRAN nicht, aber sie alle entstanden offenbar aus technischen Anforderungen im Bereich der Waffen- und Instrumententechnik und nicht aus Wetter- und Klimafragen. Dennoch haben sie durch eine schleichende Ausweitung ihres Anwendungsbereichs Eingang in die Wetter- und Klimaforschung gefunden. So liefert beispielsweise die US-Standardatmosphäre von 1976 Gewichtungen (Beitragsfunktionen) für den GOES-R-Baseline-Imager. [5]

Da es nicht möglich ist, eine Modellatmosphäre zu entwerfen, führt die Verwendung von MODTRAN als Rechner für den Treibhauseffekt zu einer Inkonsistenz. Das angegebene Temperaturprofil kann nicht allein durch Strahlungstransport aufrechterhalten werden, wie Abbildung 2a zeigt. Andere Faktoren füllen implizit die Lücke, und ohne weitere Informationen können wir uns kaum vorstellen, wie diese wirken oder wie sie sich auf die Entwicklung des CO₂-Gehalts auswirken. Abbildung 2b zeigt, dass die Temperaturprofile in MODTRAN erfordern, dass Wärme tatsächlich als Advektion aus niedrigeren Breitengraden zugeführt wird, wenn beispielsweise das subarktische Wintermodell eine reale Bedeutung haben soll.

Unser Verständnis der Rückkopplungen in RCE umfasst, wie in Referenz [1] angegeben, wirklich nur den Teil „R“, während „C“ eine Vermutung bleibt.

Abbildung 2a und 2b.

Ein gelegentlicher Mitwirkender an Beiträgen auf WUWT hat einen interessanten und meiner Meinung nach cleveren Ansatz zum „C“-Teil von RCE gewählt. Ich möchte mich nicht für diesen Korrespondenten äußern oder ihn identifizieren, aber vielleicht stellt er freiwillig einen Link zu seiner Arbeit zur Verfügung, damit die Leser sie einsehen können. Anstelle dessen fasse ich zusammen, was ich für relevant halte.

Abbildung 2 impliziert, dass der Strahlungstransport quasi linear zunimmt, während die anderen, nicht näher bezeichneten Transportwege mit zunehmender Höhe abnehmen. Unter der Annahme, dass der andere Transport vollständig aus vertikalem Wärmetransport von der lokalen Oberfläche zum Weltraum durch Materialbewegung besteht, lässt sich eine Gesamt-Transportgleichung aus der Schwarzschild-Gleichung plus einem konvektiven Beitrag in parametrisierter Form schreiben. Ein Term wie λ = A∗(1 + Bx), wobei A und B Konstanten sind, stellt eine charakteristische Länge für die Strahlungsabsorption/-emission dar – größer um den Faktor (1+AB)/A in der Tropopause (x=1) als an der Oberfläche. Dieser λ-Faktor multipliziert die Schwarzschild-Transportterme. Ein Term wie κ = C ∗ (1 − Dx), multipliziert mit dem Temperaturgradienten, beschreibt den Rückgang der konvektierten (fühlbaren plus latenten) Wärme mit der Höhe. [6] Die numerische Lösung erfolgt über eine Variationsverfahren.

Der Ansatz ist nicht ohne Einschränkungen. Erstens berücksichtigt er keine advektive Wärme. Zweitens verwendet er ein lineares, graduelles Graumatmosphärenmodell, während sich die reale Atmosphäre davon unterscheidet, da Wasserdampf in Bodennähe sehr konzentriert ist. Drittens berücksichtigt er nicht ausdrücklich die Arbeit, die gegen die umgebende Atmosphäre in vertikaler Bewegung geleistet wird, obwohl ich vermute, dass dieser dritte Mangel durch die Wahl von C und D bis zu einem gewissen Grad gemildert wird. Trotz dieser Mängel lassen sich dennoch einige relevante Schlussfolgerungen ziehen.

Erstens erzeugt das 1-D-RCE-Modell keine konstante Temperaturabnahme, sondern eine systematisch von der Oberfläche zum Weltraum variierende. Wie der Korrespondent sagt: „Obwohl die Temperaturabnahme mit der Höhe überprüfbar erscheinen mag, sehen die tatsächlichen Diagramme visuell linear aus und deuten auf etwas anderes hin.“

Zweitens führen kleine Störungen von λ, k und der Oberflächentemperatur zu Empfindlichkeitswerten, die niedriger sind als man unter Verwendung von MODTRAN und der unveränderlichen Temperaturabnahme als Rechner vermuten würde.

Interessant!

Was ist mit dem Radiative/Advective Equilibrium (RAE)?

Auch hier geht es nicht unbedingt um Gleichgewicht, sondern lediglich um Wärmetransport durch Strahlung und Advektion. Die Arbeit von Caballero und Merlis konzentriert sich auf dieses Thema. Diese Arbeit beschreibt die Konstruktion und Erprobung eines sehr einfachen Modells der Wärmeübertragung am Nordpol. Die Autoren sagen, dass die Erwärmung der Pole als Reaktion auf globale Einflüsse noch nicht vollständig verstanden ist und dass dies…

„… das Interesse weckt an der Entwicklung eines minimalistischen RAE-Modells, das die grundlegenden physikalischen Eigenschaften des Klimas in hohen Breitengraden zuverlässig erfasst und als Gegenstück zum einspaltigen RCE für niedrigere Breitengrade dient …“

Man beachte insbesondere die implizite Dichotomie zwischen einem RAE-Modell für Polarregionen und einem RCE-Modell für niedrigere Breitengrade. Ich werde später noch einige Anmerkungen zu dieser Dichotomie machen, aber zunächst möchte ich mich auf eine Kritik des Inhalts des Artikels konzentrieren.

Um den Wärmetransport vollständig zu modellieren, müsste man mehrere Differentialgleichungen gleichzeitig lösen. Die wichtigste davon ist eine Aussage des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik. Lassen Sie uns dies in Worten statt in Mathematik ausdrücken.

Wir interessieren uns für Veränderungen der inneren Energie eines Luftpakets, die sich aus der Summe von 1) Strahlungstransport (Schwarzschild) plus 2) Materialtransport (3-D-Skalarprodukt aus Materialgeschwindigkeit und Temperaturgradient) plus 3) einem Diffusionsterm zur Glättung der starken Temperaturgradienten (Frontmerkmale), die allein durch den Materialtransport entstehen, und schließlich 4) Wärmequellen und -senken ergeben.

Eine auf diesem komplexen Satz partieller Differentialgleichungen basierende Herangehensweise birgt mehrere Herausforderungen. Das geringste Problem ist zunächst einmal der dominierende Effekt auf den vertikalen Massentransport der Luftmasse, welcher der umgebenden Atmosphäre entgegenwirkt. Dies deutet darauf hin, dass zwei unterschiedliche, aber miteinander verbundene Temperaturen eine Rolle spielen: die absolute Temperatur für Kategorie 1 und die potentielle Temperatur für die Kategorien 2 und 3.

Zweitens ist das schwierigere Problem die Notwendigkeit einer 3D-Geschwindigkeit. Das bedeutet, dass man eine Aussage nach dem ersten Gesetz eines RAE-Modells nicht allein aus einer vertikalen Sondierung ableiten kann. Man benötigt eine vernünftige Lösung über einen 3D-Bereich. Dieses Problem ist rekursiv, zieht immer größere Regionen in Mitleidenschaft, und bald steht man vor der Aussicht, ein globales Klimamodell unzählige Male durchlaufen zu lassen, um eine Art faktorielles Experiment mit Ergebnissen vollständig zu füllen.

Die Autoren suchten stattdessen nach einem sehr einfachen Modell, das die Essenz des Energietransports in der Arktis erfasst, aber mit bescheidenen Ressourcen und guter Genauigkeit eine große Anzahl von Simulationen liefern kann.

Der einfache Weg, dies zu erreichen, bestand darin, ein auf die Breite beschränktes Modell mit einer einzigen Grenze am Übergang zwischen Arktis und mittleren Breiten zu erstellen und nur eine Energiebilanzgleichung zu verwenden. Tatsächlich wird die Arktis durch eine einzige vertikale Säule dargestellt. Die einzige Randbedingung konnte konstant gehalten werden, um numerische Experimente zu internen Prozessen in der Arktis durchzuführen, oder manipuliert werden, um numerische Experimente zu Faktoren außerhalb der Arktis durchzuführen. Der Artikel fährt fort, die Gültigkeit des Modells durch einen Vergleich mit Reanalyse- und globalen Klimamodellergebnissen zu belegen. Abschließend werden Schlussfolgerungen darüber gezogen, wie sich verschiedene in Zukunft zu erwartende Antriebe und Störungen auf das arktische Klima auswirken werden. Wer sich für Details interessiert, kann die Open-Source-Veröffentlichung zu Rate ziehen.

Ich befürworte das daraus resultierende Produkt nicht. Das Ziel der Autoren war es, den Klimawandel in der Arktis anhand der üblichen Antriebskräfte zu untersuchen: Veränderung der Oberflächenwärme, Veränderung der CO₂-Konzentration, Veränderung der spezifischen Feuchtigkeit, wobei die advektive Antriebskraft als etwas Neues hinzugefügt wurde. Meine Hoffnung war eine andere. Ich hatte gehofft, dass die advektive Wärmeübertragung als eigenständige globale Rückkopplung hinzugefügt würde. Meine Hoffnung wurde nicht erfüllt.

Die Dichotomie von RAE und RCE auf der Grundlage spezifischer Breitengrenzen steht nicht im Einklang mit dieser Hoffnung. Abbildung 3 zeigt, warum:

Abbildung 3: Durchschnittliche Wärmeüberschüsse/-defizite über ein Jahr auf der Erde und der damit verbundene advektive Wärmetransport, den ein stabiles Klima erfordert. [7]

Es liegt auf der Hand, dass bei einem Energieüberschuss in den Tropen und einem Defizit an den Polen die RCE allein ohne Advektion zu steigenden Temperaturen in den Tropen und sinkenden Temperaturen an den Polen führen würde. Advektion ist ein globales Phänomen, und es erscheint sinnvoll zu untersuchen, wie sich diese mit steigenden CO₂-Konzentrationen verändern wird.

Meine zweite Sorge betrifft die Beschränkung der Analysen auf einen Breitengradbereich, die von den Autoren mit Verweis auf andere Arbeiten begründet wird, die zeigen, dass…

„… die Pole zwar stark auf Einflüsse aus niedrigeren Breitengraden reagieren, das Gegenteil jedoch nicht zutrifft: Die Temperaturen in den mittleren Breitengraden werden in erster Näherung nicht von polaren Vorgängen beeinflusst …“.

Abbildung 4 zeigt eine Sondierung aus Dallas-Fort Worth. Ein Texaner sagte einmal zu mir: „Zwischen Texas und dem Nordpol gibt es nichts außer einem Stacheldrahtzaun.“ Die Relevanz dieser Aussage für Abbildung 4 sollte offensichtlich sein. Strömungen von Flüssigkeiten, Luft und Meerwasser in die Polarregionen müssen durch Strömungen in die entgegengesetzte Richtung ausgeglichen werden. Abbildung 4 zeigt die Folge einer solchen Strömung. Die Oberflächentemperatur in Abbildung 4 beträgt -17 °C, und aus den Taupunktwerten geht hervor, dass das Mischungsverhältnis weniger als 0,8 g/kg beträgt und nach oben hin abnimmt. Die normalen Werte für das Mischungsverhältnis sind in dieser Jahreszeit zwei- bis viermal höher. Die polare Luftmasse hat weit südlich dieser mutmaßlichen Grenze zwischen subarktischer / mittlerer Breite erhebliche Auswirkungen gehabt.

Abbildung 4.

Die sogenannte Oberflächen-Heizkörperlamelle

Caballero und Merlis identifizieren einen bedeutenden Prozess der Polarkühlung, der ihrer Meinung nach von einem atmosphärischen Profil wie dem in Abbildung 4 abhängt. Eine kalte Oberfläche mit einer Temperaturinversion und trockener Luft darüber kann ungehindert Strahlung in den Weltraum abgeben, da das atmosphärische Fenster für infrarote Wärmestrahlung offen ist. Die Atmosphäre kann sowohl durch Strahlung als auch durch Diffusion Energie mit der nahe gelegenen Oberfläche austauschen, und die Oberfläche, die einem schwarzen Körper ähnelt, strahlt dann effizient durch das Fenster in den Weltraum.

Es spielt keine Rolle, dass dies nicht die Funktion oder Wirkungsweise von Fins ist [8], denn der gleiche Prozess oder eine geringfügige Abwandlung davon findet weltweit statt. Selbst wenn zunächst keine Temperaturinversion vorliegt, wird diese durch trockene Luft und ein weit geöffnetes atmosphärisches IR-Fenster hervorgerufen. Abbildung 5 zeigt ein Beispiel aus dem Spätsommer in Santa Teresa, New Mexico, einem Ort und einer Situation, die denen ähneln, die ich in diesem Artikel vorgestellt habe. Über Nacht kam es zu einer systematischen Abkühlung der Luftsäule unterhalb von 730 mb und zur Entwicklung einer Inversion aufgrund der Strahlung des darunter liegenden Bodens – das Mischungsverhältnis ist mit etwa 10-12 g/kg in Bodennähe nicht einmal besonders trocken.

Abbildung 5

Während Abbildung 4 ein ungewöhnlich starkes Beispiel für die Südströmung zeigt, verdeutlicht Abbildung 6, dass im Winter flache Vorstöße polarer Luftströmungen tief in die Tropen hinein erfolgen. Diese nehmen nicht nur unterwegs Wärme auf, sondern öffnen aufgrund ihrer relativ trockenen Oberflächenluft auch das atmosphärische Fenster für IR-Strahlung direkt in den Weltraum. [9]

Abbildung 6. Zwei Beispiele für Vorstöße von Luft arktischen Ursprungs bis tief in die Tropen hinein. Ich habe das Original nur geringfügig verändert, indem ich die Landflächen schattiert habe, um die Bewegungsbahnen deutlicher zu machen.

Um diese schließlich in einen klareren Wärmeübertragungskontext zu stellen, zeigt Abbildung 7 eine numerische Simulation der Rayleigh-Benard-Konvektion, dem Prototyp-Modell der natürlichen Konvektion. Die untere Grenze wird erwärmt. Die obere Grenze wird gekühlt.

Man beachte, dass die Flüssigkeitsbewegung in diesem Fall keine gleichmäßige, regelmäßige Umwälzung der Flüssigkeit beinhaltet, sondern aus diskreten Flüssigkeitsklumpen besteht – rote steigen auf und blaue sinken ab. Das Auftreten von Klumpen im Gegensatz zu einer gleichmäßigen Umwälzung ist eine Funktion der Rayleigh-Zahl, die in diesem Beispiel Ra=10⁸ beträgt, was weit über dem Beginn der Flüssigkeitsumwälzung liegt.

Im Zusammenhang mit der Atmosphäre der mittleren Breiten sind die blauen Flecken mobile Kaltluftkörper, die entlang der Erdoberfläche in Richtung Äquator gleiten. Die roten Flecken sind die warme Gegenströmung von Luft/Feuchtigkeit, die in schräger Konvektion oder durch einen anderen Prozess, der Luft in höhere Breiten hebt und drückt, in Richtung Pol strömt. Die mobilen Kaltluftpakete nehmen relativ kühle Luft mit, die etwas Wärme und Feuchtigkeit in den mittleren Breiten und sogar in den Tropen aufnehmen kann, aber noch wichtiger ist, dass sie trockene Oberflächenluft mit sich führen, die an Orten, an denen es sonst keine gibt, ein offenes IR-Fenster bildet.

Abbildung 7. Numerische Simulation der Rayleigh-Benard-Konvektion. Bild von Lappa, Marcello. (2019). Über die Natur der Strömungsdynamik. Hochgeladen auf Researchgate von Marcello Lappa.

Schlussfolgerungen

Die Bemühungen von Caballero und Merlis, die diesen Aufsatz initiiert haben, haben nicht zu dem geführt, was ich mir erhofft hatte, vor allem weil ihr Ziel wie üblich darin bestand zu zeigen, wie CO₂ die Polarregionen erwärmen kann. Aus diesem Grund haben sie ein lohnenswertes Ziel nicht erreicht. Dieses Ziel besteht darin zu quantifizieren, wie die dadurch erwärmten Polarregionen Wärme von der Oberfläche in den Weltraum abgeben, da eine wärmere Oberfläche über die Stefan-Boltzmann-Rückkopplung mehr Wärme abstrahlt und dies in den trockensten Teilen der Atmosphäre mit einem breiteren atmosphärischen Fenster tut.

Die Advektion transportiert nicht nur Wärme über die Erdoberfläche dorthin, wo sie leichter von der Oberfläche in den Weltraum gelangen kann, sondern die sehr trockene Luft im Gegenstrom der arktischen und subarktischen Luftmassen aus den Polargebieten öffnet das atmosphärische Fenster zum Weltraum auf dem Weg zu wärmeren Regionen. Die globale Advektion verdient mehr Aufmerksamkeit, als ihr bisher zuteil geworden ist.

Referenzen und Anmerkungen

1. Caballero and Merlis, Polar Feedbacks in Clear-Sky Radiative–Advective Equilibrium from an Airmass Transformation Perspective, Journal of Climate, V 38, p. 3399, 15 JULY 2025

Diese Studie beginnt wie folgt, was meine Motivation für den vorliegenden Aufsatz war:

„Das Konzept des Strahlungs-Konvektions-Gleichgewichts (RCE) und seine Umsetzung in einem Ein-Säulen-Modell (Manabe und Strickler 1964; Manabe und Wetherald 1967) bilden die Grundlage für unser Verständnis und die Quantifizierung der Klimasensitivität.“

2. Die innere Energie entspricht der Wärmekapazität bei konstantem Volumen mal Temperatur plus einem beliebigen Referenzwert. Die Wärmekapazität ist eine Funktion der Temperatur, da bei höheren Temperaturen mehr Freiheitsgrade zur Verfügung stehen und Moleküle somit mehr Möglichkeiten haben, Energie zu speichern.

3. Wenn wir uns auf das Atmosphärenpaket als unser thermodynamisches System konzentrieren, lautet die Vorzeichenkonvention des Maschinenbaus, dass der dem Paket zugeführte Wärme positiv ist (und somit die entzogene Wärme negativ), während die Arbeit, die das Paket an seiner Umgebung verrichtet, positiv ist. Der erste Hauptsatz der Thermodynamik lässt sich als Gleichung in kleinen Mengen schreiben: δU = δQ – δW, wobei U die innere Energie ist. Physiker und Chemiker kehren die Vorzeichenkonvention für Arbeit im Allgemeinen um.

4. Die von mir verwendete Version ist an der University of Chicago erhältlich. Ich kenne nur eine weitere Version, die offenbar die gleichen Einschränkungen aufweist.

5. Timothy J. Schmit, et al, 2017, A Closer Look at the ABI on the GOES-R Series, Bulletin of the American Meteorological Society, 01 Apr 2017, p. 681-698. DOI: https://doi.org/10.1175/BAMS-D-15-00230.1

6. Der Wärmetransport durch bewegte Flüssigkeit wird mathematisch immer durch einen Term dargestellt, der in etwa einem Skalarprodukt (Vektor-Inneres Produkt) zwischen den Vektoren der Flüssigkeitsgeschwindigkeit und dem Temperaturgradienten entspricht. Daher ist die Konvektion als parametrisierte Geschwindigkeit (k-Term) und vertikaler Temperaturgradient in dieser eindimensionalen RCE-Formulierung angemessen. Das Vorhandensein einer positiven Arbeitsleistung eines Pakets beim Aufsteigen deutet jedoch darauf hin, dass die potentielle Temperatur angemessener ist.

In einem 3-dimensionalen Modell würde die horizontale Advektion von Wärme in jeder Höhe einen Term wie V·∇T beinhalten, wobei V der horizontale Geschwindigkeitsvektor ist, ∇ der horizontale Gradientenoperator (Grad von div, grad, curl fame) und der mittlere Punkt das horizontale Skalarprodukt darstellt. Die vertikale Komponente verwendet typischerweise Omega als Geschwindigkeitseinheit.

7. Adam Showman, J. Y-K. Cho, Kristen Menou, 2009, Atmospheric Circulation of Exoplanets, https://www.researchgate.net/publication/45884771; siehe beispielsweise Gleichungen 5a bis 5e. Man beachte, dass in 5e die advektiven/konvektiven Terme getrennt sind, wobei der konvektive Term in Omega (vertikale Geschwindigkeit in Druckkoordinaten) geschrieben ist. Omega ist viel kleiner als die horizontalen Komponenten, und der Versuch, es durch Beobachtungen unter Verwendung von 5c zu finden, führt meist zu Fehlern.

8. „Strahlungsrippen“ funktionieren ganz einfach, indem sie einen Weg mit geringer Leitfähigkeit für Wärme in einen großen Bereich bieten, wo die Wärme durch Flüssigkeitskonvektion abgeführt werden kann. Die typische Rippengeometrie ist ein schlechter Strahlungsemitter, weil jede Rippe einen großen Teil der anderen Rippen mit der gleichen Temperatur sieht.

9. Leroux, M, 1993, The Mobile Polar High a new concept explaining present mechanisms of meridional air-mass and energy exchanges and global propagation of palaeoclimatic changes, Global Planet Change, 7 69-93

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/07/from-the-surface-to-space/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

Der Beitrag Von der Oberfläche in den Weltraum erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.

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Neues Buch „Climate at a Glance” hinterfragt mit harten Fakten das Narrativ von der „Klimakrise”

14. Oktober 2025 - 8:00

James Taylor, Anthony Watts, H. Sterling BurnettTHE HEARTLAND INSTITUTE

Die zweite Ausgabe von „Climate at a Glance“, herausgegeben vom Heartland Institute, informiert die Öffentlichkeit über Fakten zu 40 Klimathemen

Die erste Ausgabe aus dem Jahr 2022 war ein Amazon-Bestseller Nr. 1 in den Kategorien „Wissenschaft für Kinder“, „Klimatologie“ und „Umweltwissenschaften“.

Das Heartland Institute hat eine zweite Auflage seines Amazon-Bestsellers „Climate at a Glance” veröffentlicht. Das neue Buch „Climate at a Glance (Second Edition): Facts on 40 Prominent Climate Topics” ist ab sofort bei Amazon erhältlich.

Das 118 Seiten starke Buch behandelt 40 Klimathemen, die häufig im naturwissenschaftlichen Unterricht sowie in der Öffentlichkeit und den Medien diskutiert werden, und liefert Daten, die zeigen, dass die Erde sich nicht in einer Klimakrise befindet. Das Buch ist in vier Abschnitte gegliedert: (1) Extremwetter, (2) Wirtschaft und Politik, (3) Auswirkungen des Klimawandels und (4) zugrunde liegende Wissenschaft. Damit eignet es sich ideal als Hilfsmittel für Lehrer, um die neuesten Klimadaten in ihren Unterricht einzubeziehen.

Die Daten in „Climate at a Glance (Zweite Ausgabe): Fakten zu 40 wichtigen Klimathemen“ – mit Fußnoten in jedem Kapitel, in denen die Quellen angegeben sind – wurden von den Autoren Anthony Watts, Senior Fellow für Umwelt und Klima am Heartland Institute, der seit 1978 als Fernseh-Meteorologe tätig ist, und James Taylor, Präsident des Heartland Institute, der seit 25 Jahren für Heartland zum Thema Klima- und Energiepolitik forscht und publiziert, zusammengestellt. Das Buch wurde von H. Sterling Burnett herausgegeben, Direktor des Arthur B. Robinson Center for Climate and Environmental Policy des Heartland Institute.

Die neue zweite Auflage behandelt 14 neue Themen, die in der ersten Auflage nicht behandelt wurden. Diese sind: Globale tropische Wirbelstürme; temperaturbedingte Todesfälle; Todesfälle aufgrund extremer Wetterbedingungen; das Great Barrier Reef; Bienen und Klimawandel; das Abschmelzen des antarktischen Eises; das arktische Meereis; die globale Begrünung; globale Waldbrände; Meerestemperaturen; atmosphärische Flüsse; Klimamodelle im Vergleich zu gemessenen Temperaturdaten; Kohlendioxidsättigung in der Atmosphäre und der Einfluss der Sonne auf den Klimawandel.

„Climate at a Glance präsentiert die überzeugende Wahrheit zu den am häufigsten diskutierten Themen des Klimawandels in zweiseitigen Zusammenfassungen, die leicht zu lesen und zu verstehen sind. Mit Climate at a Glance können Sie sich auf Ihr Wissen zu Themen des Klimawandels verlassen und werden nie wieder eine Debatte mit einem Klimaaktivisten verlieren.“

James Taylor, President, The Heartland Institute:

„Zu lange wurde die Klimadiskussion von Slogans und Ängsten dominiert, während echte Wissenschaft und fundierte Politik in den Hintergrund gedrängt wurden, doch die Daten erzählen eine weitaus komplexere Geschichte. In diesem Buch geht es nicht darum, den Klimawandel zu leugnen – er hat immer stattgefunden und wird immer stattfinden –, sondern darum zu hinterfragen, ob die heutigen kostspieligen, disruptiven Maßnahmen auf Fakten oder auf Politik basieren. Durch die Untersuchung der Daten, Modelle und der Geschichte unseres sich ständig verändernden Klimas durchbricht dieses Buch das Durcheinander und zeigt, dass der Klimawandel keine einseitige Katastrophe ist, sondern Teil der natürlichen Variabilität der Erde. Anstatt übereilte politische Maßnahmen zu ergreifen, welche die Wirtschaft und die Lebensgrundlagen zerstören, brauchen wir ehrliche Wissenschaft, eine offene Debatte und den Mut, eine Propaganda in Frage zu stellen, die allzu oft die Politik vor die Fakten stellt.“

Anthony Watts, Senior Fellow for Environment and Climate, The Heartland Institute:

„Der Klimawandel ist eine Tatsache. Dass er zu Katastrophen oder messbaren Schäden führt oder eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit darstellt, ist schlichtweg falsch, wie die Kapitel in Climate at a Glance, 2. Auflage, eindeutig zeigen. Die in CAAG 2nd Edition zitierten Daten und Forschungsergebnisse zeigen eindeutig, dass Klimamodelle die Realität nicht wiedergeben, dass weder die Temperaturen noch der Meeresspiegel in ungewöhnlichem Maße steigen und dass extreme Wetterereignisse und die daraus manchmal resultierenden Naturkatastrophen wie Waldbrände und Überschwemmungen nicht häufiger, schwerwiegender oder tödlicher werden. Angesichts dieser Fakten sollten Menschen, die aufgrund der ständigen, aber falschen Medienberichterstattung, dass der Klimawandel sie umbringt, Angstzustände, Depressionen oder andere psychische Erkrankungen entwickelt haben, in der Lage sein, ihr Leben wieder glücklich zu leben, ohne befürchten zu müssen, dass ihre Fahr- oder Reisegewohnheiten oder ihre Ernährungsgewohnheiten die Erde zerstören.

H. Sterling Burnett, Ph.D.Director, Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy, The Heartland Institute

Zu den Fakten in diesem Buch, die gängigen und falschen alarmistischen Darstellungen zum Klima widersprechen, gehören:

Todesfälle durch extremes Wetter, S. 20: Daten aus der realen Welt zeigen keinen signifikanten Anstieg extremer Wetterereignisse in den letzten 100 Jahren, und vorhandene Daten zeigen einen dramatischen Rückgang der wetterbedingten Todesfälle.

Globale tropische Zyklone, S. 22: Seit mindestens 1972 hat es keinen Anstieg der Anzahl oder Intensität tropischer Wirbelstürme gegeben, obwohl sich der Planet leicht erwärmt hat, und einige Daten deuten darauf hin, dass die Häufigkeit tropischer Wirbelstürme im letzten Jahrhundert sogar zurückgegangen ist. Selbst der IPCC der Vereinten Nationen konnte keinen Anstieg der Häufigkeit oder Schwere tropischer Wirbelstürme feststellen.

Arktisches Meereis, S. 69: Viele Wissenschaftler, Politiker und Medien haben fälschlicherweise prophezeit, dass das arktische Meereis im Sommer verschwinden würde. Satellitendaten zeigen jedoch, dass das sommerliche Meereisminimum seit 2007 überhaupt nicht zurückgegangen ist, sondern nach einem vorübergehenden Minimum im Jahr 2012 stabil geblieben ist.

[Im Original ist hier die gleiche Graphik bzgl. CO₂ gezeigt wie weiter unten bei dem entsprechenden Abschnitt. Eine Graphik zum Meereis fehlt; das ist wohl sozusagen ein Irrtum vom Amt. A. d. Übers.]

Ozeantemperaturen, S. 74: Die Ozeantemperaturen werden durch das Klimaphänomen El Niño Southern Oscillation beeinflusst, das innerhalb eines Jahres zu einem Umschwung von kalt zu warm führen kann. Die Super-El-Niño-Ereignisse von 1997 und 2015 verursachten einen Anstieg der globalen Ozeantemperatur, der bis heute anhält.

Kohlendioxidsättigung in der Atmosphäre, S. 93: Das atmosphärische CO₂ hat bereits 99 Prozent seines potenziellen Sättigungsgrades für die Wärmeabsorption erreicht. Mehr CO₂ in der Atmosphäre wird praktisch keinen Einfluss auf die zukünftigen Temperaturen haben, da die nahezu vollständige Sättigung für die Wärmeabsorption bereits erreicht ist.

Das Heartland Institute ist weltweit als führender Think Tank bekannt, der sich gegen Klimaalarmismus einsetzt. Es hat 15 internationale Konferenzen zum Klimawandel veranstaltet und präsentiert seit vielen Jahren die Sendung „The Climate Realism Show” auf YouTube, Rumble, Facebook und X.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/08/new-climate-at-a-glance-book-challenges-climate-crisis-narrative-with-hard-data/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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Energiewende-Knaller: EU-Recht verbietet Finanzierung von Ausfall-Sicherungs-Gaskraftwerken

13. Oktober 2025 - 18:00
„Backup-Kraftwerke dürfen nicht laufen. Sie sitzen da und warten, bis sie gebraucht werden. Für diese Leistung muß irgendjemand bezahlen. Das sind natürlich wir, die Bürger. Blöd, aber ist so, sonst geht das Licht aus. Eine kluge Kanzlei hat jetzt aber herausgefunden, dass wir das gar nicht dürfen, also die Kraftwerke dafür bezahlen, dass sie bereit stehen. Das verbietet nämlich die EU.“

(Zitat Christian Wiesner @ChristianHJW auf TwitterX)

Das Handelsblatt zu dem Fall etwas trockener:

Ein Papier kommt zu dem Schluß, daß die von Wirtschaftsministerin Reiche geplanten Beihilfen für Gaskraftwerke gegen EU-Recht verstoßen. Eines ihrer zentralen Projekte gerät in Gefahr.

Die deutschen „Erneuerbaren Energien“ – also hauptsächlich Windkraft und Photovoltaik, sind nicht grundlastfähig – liefern also fast immer zu wenig oder zu viel Strom. Da nach dem Hauptsätzen der Thermodynamik (1 und 2) und den Erkenntnissen Kirchhoffs und anderer stiller Stars der modernen Industriezivilisation ein Stromnetz stets genau so viel Energie transportieren muß, wie gerade angefordert wird, wird das bundesdeutsche Netz destabilisiert. Um das zu verhindern, muß uns das Ausland laufend unseren Überschuß abnehmen oder unsere Lücken füllen (mit Kern- und Kohlekraft!). Da die Hilfe unserer zunehmend ungeduldig werdenden Nachbarn nicht immer sicher ist, sollten bei Dunkelflaute, Hellflaute oder Dunkelbrise, mindestens 30 Tage im Jahr eigene schnell hochfahrbare Gas-Kraftwerke Unterdeckungen verhindern.

Die Energieversorgung nach dem MOtto „Sonne und Wind schicken keine Rechnung“ ist also etwa doppelt so teuer wie die bisherige, da man zwei Energie-Beschaffungssysteme braucht: 30.000 Windräder und Millionen Solar-Panneele PLUS etliche Gaskraftwerke!

Nun hat ausgerechnet der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe dem einen Riegel vorgeschoben, weil deren Anwälte feststellten, daß die öffentliche Finanzierung der zweiten Gas-Infrastruktur nach EU-Recht offenbar ILLEGAL ist.

Zitat Handelsblatt:

Die auf Wettbewerbs- und Vergaberecht spezialisierte Kanzlei K&L Gates kommt in einem Gutachten für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zu dem Ergebnis, dass die von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) geplanten Back-up-Kraftwerke im Umfang von 20 Gigawatt (GW) Leistung nicht mit dem EU-Beihilferecht vereinbar sind.

Seltsam – ein Energiewende-Superprofiteur will die Energiewende sabotieren? Warum?

Unterstützer der Position der DUH, die „Klima-Union“ der CDU/CSU, verlangen weniger Staat, sondern mehr Markt bei der Energiewende. Wie das in einem grundsätzlich plansozialistischen Projekt gehen soll, wird nicht beantwortet. Von der DUH wird lapidar auf die üblichen Luftschlösser verwiesen:

„Erneuerbare Energien, Flexibilität und Speicher müssen Vorrang genießen“

Was heißt „Flexibilität“? Vermutlich auch das, was Wirtschaftsminister Habeck uns vor zwei Jahren empfahl: Wäsche waschen, wenn der Wind weht – dann trocknet die nasse Wäsche auch gleich schneller draußen.
Aber nur, wenn es nicht gleichzeitig schüttet, würde ein Klimaleugner einwenden. Und was, wenn es wochenlang nicht windet? Soll die schmutzige Wäsche sich dann so lange stapeln? Was sagen Familien mit Kleinkindern dazu?

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Viele politische Führer machen jetzt einen Rückzieher bei der Klimapolitik

13. Oktober 2025 - 15:00

Von Jo Nova

Bloomberg titelt: Klimaleugner verstecken sich zunehmend vor aller Augen.
Donald Trump ist nicht der einzige Staatschef, der die grüne Politik zurücknimmt.

Sir Kier Starmer, Premierminister des Vereinigten Königreiches, Labour Partei,  war ein Star auf der letzten COP-Konferenz in Aserbaidschan, doch dieses Jahr will er nicht einmal zur nächsten COP-Konferenz in Brasilien gehen. Offenbar haben seine Berater „Angst  vor Kritik der Reform UK Party “. Noch vor zwei Jahren kritisierte Starmer Rishi Sunak, [Oktober 2022 bis Juli 2024 Premierminister des Vereinigten Königreichs, Conservative Party] für sein Fernbleiben von der COP27, heute hat er selbst Angst, nicht mehr hinzugehen, um nicht als verrückter Grüner dazustehen.

Überall behaupten Länder, der Klimawandel sei ihnen wichtig, tun aber das Gegenteil.

  • Die EU-Staaten streiten über ihre Emissionsziele für 2035 und 2040,
  • Mexiko verschuldet sich, um seinen Ölkonzern über Wasser zu halten,
  • Kanada hat seine CO2-Steuer abgeschafft und hält sich bezüglich seines Ziels für 2030 bedeckt.
  • Gouverneur Gavin Newsom hat gerade die Ölförderung in Kalifornien wieder aufgenommen, „ein Jahr nachdem er die Branche als das ‚verschmutzte Herz dieser Klimakrise‘ bezeichnet hatte.

Nun verspricht Kemi Badenoch, die Vorsitzende der britischen Tories, das Klimaschutzgesetz im Falle ihrer Wahl abzuschaffen. Plötzlich ist das Rennen um die glaubwürdigsten Skeptiker eröffnet. Sie befindet sich in einem existenziellen Kampf um ihre Relevanz gegen die stürmische Reformpartei, die in Umfragen mittlerweile bei 29 % liegt – verglichen mit der Labour-Regierung mit 21 % und den Tories mit nur 16 %. All diese skeptischen Wähler gab es schon immer, genug, um das Zweiparteiensystem in Großbritannien zu sprengen.

Die Klima-Voodoo-Puppe löst sich auf

Überlegen Sie einmal, wie schnell das alles geht. Noch vor einem Jahr hatten die britischen Wähler die Wahl zwischen beiden politischen Lagern: Netto-Null bis 2050. Labour bot an, rücksichtslos grün zu sein, und die Tories strebten an, zu 95 % ebenso rücksichtslos zu sein, während sie sich selbst als „pragmatisch“ bezeichneten.

Die BBC legt dar, wie ähnlich sich die beiden großen Parteien im Jahr 2024 waren – Labour wollte das gesamte Stromnetz bis 2030 dekarbonisieren, während die Tories darauf abzielten, dass bis 2030 „nur“ 95 % des Netzes kohlenstoffarm sein sollten . Labour hoffte, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselautos bis 2030 verbieten zu können, aber Richi Sunak verschob dieses Ziel auf … 2035.

Dann gewann Trump, und Nigel Farage stand auf und sagte, es sei „ völlig verrückt, CO2 als Schadstoff zu bezeichnen“, und die Menge tobte. Unglaublicherweise genießt Farage in Sachen Klimawandel inzwischen „fast so viel Vertrauen“ wie Labour , was nur zeigt, wie viele skeptische Wähler es gibt. Sie vertrauen darauf, dass er die Klimaparasiten loswird.

Kemi Badenoch verspricht Aufhebung des Climate Change Act

Tory-Chefin will die Strategie durch eine Strategie der „billigen Energie“ ersetzen und damit den jahrzehntelangen Konsens zum Klima beenden

Fiona Harvey und Helena Horton, The Guardian, Do., 2. Okt. 2025

Kemi Badenoch hat geschworen, das Klimaschutzgesetz aufzuheben, wenn die Konservativen die nächste Wahl gewinnen. Damit würden die Kontrollen der Treibhausgasemissionen abgeschafft und das, was für aufeinanderfolgende Regierungen der Eckpfeiler der Umwelt- und Energiepolitik war, abgebaut.

Der Vorsitzende der Konservativen Partei hatte sich bereits dazu verpflichtet, das Netto-Null-Ziel Großbritanniens aufzugeben, doch die Aufhebung des Climate Change Act würde noch viel weiter gehen. Sie würde die Notwendigkeit beseitigen, „Kohlenstoffbudgets“ einzuhalten – für jeweils fünf Jahre festgelegte Obergrenzen für die Menge an Treibhausgasen, die ausgestoßen werden dürfen – und das Climate Change Committee auflösen, die Aufsichtsbehörde, die darüber berät, wie sich politische Maßnahmen auf den CO2-Fußabdruck Großbritanniens auswirken.

Badenochs Ankündigung vor Beginn des Parteitags der Konservativen an diesem Wochenende bedeutet die Zerstörung des drei Jahrzehnte langen Konsenses der großen britischen Parteien in der Klimapolitik. Im Rahmen dieser Kampagne hatten sich alle für eine Stärkung der Klimaschutzmaßnahmen und nicht für deren Abschwächung eingesetzt.

Das Spiel „etwas weniger verrückt“ war für die Konservativen eine hoffnungslose Falle. Diejenigen, die versuchen, ein kleines Ziel zu sein, sind die Schwächlinge im Klimakampf. Sie haben nichts, wofür sie Wahlkampf machen können. Sie können kaum alle Mängel der Klimapolitik aufzeigen, wenn sie die meisten derselben Fehler machen wollen. Stattdessen wirken die Verrückten (zumindest) überzeugt, und die weniger Verrückten wirken einfach schwach. (Ich meine dich, Susan Ley.)

Wenn Ministerpräsidenten versprechen, mit Hilfe von Kraftwerken das Wetter zu kontrollieren, ernten sie nur Spott und Hohn.

Tatsächlich ist Badenoch selbst nach der Zerstörung des 17 Jahre währenden Uniparty-Konsenses kein großer Skeptiker:

Badenoch sagt: „Der Klimawandel ist real. Aber die Gesetze der Labour-Partei haben uns mit Bürokratie und Kosten belastet und nichts zur Reduzierung der globalen Emissionen beigetragen. Frühere konservative Regierungen haben versucht, die Klimagesetze der Labour-Partei zum Erfolg zu führen – sie haben es nicht geschafft.“

Sie sagt, „der Klimawandel ist real“, also werden die Krokodile sie nicht zuerst fressen, aber das funktioniert nicht. Donald Trump hat sich nicht angebiedert oder herumgedrückt, und sehen Sie, wohin ihn das gebracht hat – er wurde zweimal (und wahrscheinlich dreimal) gewählt?

Sobald ein Anführer das heilige Klimaversprechen in irgendeiner Weise bricht, ist er ein Abtrünniger – es hat keinen Sinn, nur ein halber Abtrünniger zu sein, denn der Blob wird genauso viele Steine werfen. Aber es hat etwas Inspirierendes, wenn ein Anführer die Tyrannen direkt angreift. Furchtlosigkeit ist inspirierend.

Alles ist eine Katastrophe

Die ehemalige britische Premierministerin Theresa May bezeichnete Badenochs Vorgehen im Namen von The Blob als „katastrophalen Fehler“ . Es gehe nicht darum, dass Tausende ertrinken würden, sondern dass eine Katastrophe den „Konsens“ breche.

Als Reaktion auf die Pläne von Frau Badenoch sagte der Tory-Peer: „Ich bin zutiefst enttäuscht über diesen Rückschritt, der 17 Jahre Konsens zwischen unseren wichtigsten politischen Parteien und der wissenschaftlichen Gemeinschaft auf den Kopf stellt.“

Als ob es etwas Wunderbares wäre, wenn beide politischen Parteien und die wissenschaftliche Gemeinschaft gleichzeitig dasselbe sagen würden.

Wie Dave in den Staaten sagt: „Für Betrüger und Subventions- und Zuschusssammler ist es eine Katastrophe.“

Und ist das nicht einfach das perfekte Zitat?

„Jetzt zurückzurudern, wäre ein katastrophaler Fehler, denn während dieser Konsens auf die Probe gestellt wird, bleibt die Wissenschaft dieselbe.“

Die Wissenschaft ist immer die gleiche, alles andere ist nicht erlaubt.

https://www.joannenova.com.au/2025/10/deniers-are-everywhere-the-race-is-on-to-be-a-skeptic-kemi-badenoch-vows-to-repeal-climate-change-act/

 

Der Beitrag Viele politische Führer machen jetzt einen Rückzieher bei der Klimapolitik erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.

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