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Aktualisiert: vor 1 Stunde 11 Minuten

QSD geben Identität von Gefallenen bekannt

30. März 2024 - 15:00

Nach dem bewaffneten Angriff einer Zelle der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auf den Militärrat von Raqqa haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) die Identität der beiden getöteten Kämpfer bekannt gegeben. Es handelt sich um Basil Muhammad al-Ta‘ma und Imad Muhammad al-Arif. Sie waren als Sicherheitswachen in einem Verwaltungsgebäude des Militärrats im westlich des Stadtzentrums von Raqqa gelegenen Bezirks Al-Dariya im Einsatz, als sie sich am Mittwoch ein Feuergefecht mit IS-Dschihadisten lieferten. Die QSD sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus und kündigen Vergeltung an.

                               

Codename: Raqqawi

Vor- und Nachname: Basil Muhammad al-Ta‘ma

Namen der Eltern: Warda – Muhammad

Geburtsjahr und -ort: 1995, Shams al-Din

Todestag und -ort: 27. März 2024, Raqqa

 

 

Codename: Sultan Raqqa

Vor- und Nachname: Imad Muhammad al-Arif

Namen der Eltern: Wadha – Muhammad

Geburtsjahr und -ort: 1986, Raqqa

Todestag und -ort: 27. März 2024, Raqqa

 

Die IS-Zelle hatte versucht, den Checkpoint der QSD zu überrennen und in das Gebäude des Militärrats zu gelangen. Al-Ta’ma und Al-Arif stellten sich ihnen in den Weg und wehrten den Anschlag ab, daraufhin eröffneten die Angreifer das Feuer. Dabei verletzten sie auch einen Zivilisten. Die QSD konnten kurze Zeit später einen mutmaßlichen IS-Terroristen, der in verletztem Zustand versuchte zu flüchten, festnehmen. Die Fahndung nach den übrigen Zellenmitgliedern dauert weiter an.

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/zwei-tote-bei-mutmasslichem-is-angriff-in-raqqa-41570 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/qsd-fordert-internationale-losung-fur-is-problem-41517 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/daanes-die-turkischen-angriffe-dienen-dem-is-40867

 

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Einladung zur Hüseyin-Çelebi-Literaturveranstaltung

30. März 2024 - 15:00

Die Hüseyin-Çelebi-Literaturveranstaltung ist seit 1993 eine alljährliche Tradition der Studierendenverbände Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan (YXK) und Jinên Xwendekarên Kurdistan (JXK). In diesem Jahr findet die Veranstaltung im Oktober in Berlin statt. Die Veranstalter:innen laden zur Teilnahme ein:

„Wir freuen uns, euch zur 31. Hüseyin-Çelebi-Literaturveranstaltung einzuladen, welche am 12. Oktober 2024 in Berlin stattfinden wird! Seit drei Jahrzehnten ehren wir das Vermächtnis von Hüseyin Çelebi, einem Pionier der kurdischen Freiheitsbewegung in Deutschland und Mitbegründer der studentischen kurdischen Organisierung in Europa. Sein Engagement hat den Weg für zahlreiche Generationen der kurdischen Diaspora in politischen und kulturellen Bereichen geebnet.

Diese literarische Veranstaltung lebt von euren Beiträgen! Ob Gedichte oder Kurzgeschichten, sie können auf Deutsch, Kurmancî, Soranî, Kirmanckî (Zazakî) oder Türkisch verfasst werden. Eure Werke können sowohl zu Hause, in der Schule, an Universitäten als auch in Gefängnissen weltweit, in Deutschland oder Kurdistan entstanden sein.

Wir bitten euch herzlich, eure Beiträge bis zum 5. August an die E-Mail-Adresse literaturkomitee2024@proton.me oder per Post an die folgende Adresse zu senden: Ferat Koçak, Schierker Straße 26, 12051 Berlin. Bitte beachtet die Formatierungsvorgaben: Times New Roman, Schriftgröße 12pt, Zeilenabstand 1.5. 

Die Hüseyin-Çelebi-Literaturveranstaltung lebt von euren Werken, also lasst eurer Kreativität und euren Gefühlen freien Lauf! Wir freuen uns auf eure Gedichte und Geschichten!“

Hüseyin Çelebi

Hüseyin Çelebi wurde am 22. September 1967 als Sohn einer türkischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Hamburg geboren, wo er bis zu seinem 18. Lebensjahr aufwuchs. Seine ersten politischen Aktivitäten begannen 1974, als er an einer Demonstration gegen die Abschiebung von 169 Kurden durch den damaligen türkischen Premierminister Ecevit an das Saddam-Regime im Irak teilnahm. Alle 169 Kurden wurden nach der Abschiebung hingerichtet. Nach dem Abbruch seines Studiums widmete sich Hüseyin Çelebi ganz der politischen Arbeit. Er arbeitete vor allem daran, mehr Öffentlichkeit für die kurdische Frage in Deutschland und Österreich zu erreichen. Unter anderem war er Mitbegründer des Studierendenverbands YXK und der Zeitschrift Kurdistan Report.

Im Februar 1988 wurde er festgenommen und im Düsseldorfer Prozess mit 18 weiteren kurdischen Aktivist:innen als Terrorist angeklagt. Auch während der Haft hörte er nicht auf, für eine gerechte Lösung der kurdischen Frage zu kämpfen. Im Gefängnis tauschte er sich mit anderen politischen Gefangenen aus. Sein Briefwechsel mit der RAF-Gefangenen Christa Eckes ist 2021 als Buch erschienen. Im Sommer 1991 ging Hüseyin Çelebi nach Kurdistan, er hatte sich für den Guerillakampf entschieden. Mitte Oktober 1992 kam er bei einem Angriff südkurdischer Kollaborateure und der türkischen Armee in der Region Heftanîn in Südkurdistan ums Leben.

https://anfdeutsch.com/kultur/briefe-aus-dem-knast-huseyin-Celebi-christa-eckes-lesung-in-nurnberg-39686 https://anfdeutsch.com/kultur/huseyin-Celebi-literaturfestival-in-basel-28957 https://anfdeutsch.com/kultur/literaturveranstaltung-im-gedenken-an-huseyin-Celebi-33394

 

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Mutlak Tozun nach dreißig Jahren Haft verstorben

30. März 2024 - 13:00

Mutlak Tozun ist am Samstagmorgen in einem Krankenhaus in Wan verstorben. Der aus Panos (tr. Patnos) stammende Kurde war im Januar nach dreißig Jahren in türkischen Gefängnissen aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands aus der Haft entlassen worden. Seine lebenslängliche Freiheitsstrafe wurde erst ausgesetzt, als seine Krebserkrankung bereits unheilbar fortgeschritten war.

Tozun ist 1993 nach seiner Festnahme in Panos schwer gefoltert worden und litt seitdem unter diversen Gesundheitsproblemen. Der Menschenrechtsverein IHD führte ihn auf einer Liste schwer kranker Gefangener, die für eine medizinische Behandlung freigelassen werden müssen. Im Dezember war er in seiner Zelle in Manisa-Akhisar zusammengebrochen und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Vorher waren seine Anträge auf ärztliche Untersuchung in der Krankenstation der Vollzugsanstalt oder in einem regulären Krankenhaus von der Gefängnisdirektion abgelehnt worden. Nach der Diagnose von Magen- und Darmkrebs im fortgeschrittenen Zustand stimmte das zuständige Gericht vor zwei Monaten dem Antrag seines Rechtsbeistands auf Aufhebung des Haftbefehls zu und ordnete Meldeauflagen an.

Im Krankenhaus hatte Tozun noch im Januar erklärt, dass er kein Einzelfall sei: „Es gibt Hunderte Gefangene, die sogar noch schwerere Erkrankungen haben als ich und öffentliche Aufmerksamkeit brauchen. Sie dürfen nicht allein gelassen werden.“

https://anfdeutsch.com/menschenrechte/75-jahrige-nach-verhaftung-auf-tragbahre-abtransportiert-41512 https://anfdeutsch.com/menschenrechte/kranker-politischer-gefangener-in-isolationshaft-41400 https://anfdeutsch.com/menschenrechte/krankem-politischen-gefangenen-werden-medikamente-verweigert-41111 https://anfdeutsch.com/menschenrechte/politische-gefangene-in-krankenhaus-eingeliefert-40831

 

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FED-GEL spricht sich gegen individuelle Aktionsaufrufe aus

30. März 2024 - 13:00

Die Föderation der Völker Kurdistans (FED-GEL) hat eine Erklärung zu den Angriffen türkischer Rassisten gegen Kurd:innen in Belgien abgegeben. In der Erklärung des Dachverbands kurdischer Vereine in Bayern und Baden-Württemberg heißt es, dass die in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden sich im demokratischen Rahmen verteidigen müssen, individuelle Aktionsaufrufe, die insbesondere über virtuelle Medien erfolgen, jedoch nicht beachtet werden sollten.

Zuvor hatte bereits der Bundesverband KON-MED vor gezielten Provokationen gewarnt. Diese seien aus Ankara gesteuert und verfolgten die Absicht, die in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden als unkontrollierbare Gewalttäter darzustellen und kurdische Organisationen zu diffamieren, erklärte der Dachverband am Mittwoch. FED-GEL weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass der türkische Staat damit von der eigentlichen Agenda ablenken will: „Der Vorfall in Belgien ist eine Falle, in die uns der faschistische Staat locken will, und das zu einem Zeitpunkt, an dem unsere Bewegung an Schwung gewinnt und eine Massenumarmung stattfindet.“

Das wesentliche Thema sei die im Oktober vergangenen Jahres initiierte Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Frage, betont FED-GEL. Die Kampagne habe zu Newroz weiteren Aufschwung erfahren und bringe die türkische Regierung in Bedrängnis. „In einer Zeit, in der wir konkrete Ergebnisse der Freiheitsoffensive in Europa erzielen, sollte unsere Haltung gegenüber denen, die versuchen, uns in der öffentlichen Meinung als Kriminelle zu diskreditieren, einzig und allein im Stil demokratischer Aktionen erfolgen“, fordert der Verband und appelliert an seine Mitglieder: „Wir werden niemals unsere demokratischen Rechte und unseren demokratischen Aktionsstil aufgeben, egal was passiert. Niemand sollte in Eigeninitiative aktiv werden, solange unsere organisierten Strukturen nicht die notwendigen Erklärungen abgegeben haben. Wir werden nicht auf Provokationen eingehen und uns nicht auf Handlungen einlassen, die, aus welchem Grund auch immer, in tätliche Auseinandersetzungen münden.“

https://anfdeutsch.com/aktuelles/dem-wirft-akp-funktionaren-eskalation-in-belgien-vor-41580 https://anfdeutsch.com/aktuelles/nav-bel-ruft-zur-deeskalation-auf-41565 https://anfdeutsch.com/aktuelles/kurd-innen-fordern-schutz-vor-rassistischen-angriffen-41560 https://anfdeutsch.com/aktuelles/kon-med-verbot-der-grauen-wolfe-jetzt-41559

 

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Fatma Koçyiğit: „Wir haben Hoffnung, wir sind nicht ohne Alternative!“

30. März 2024 - 13:00

Am Sonntag sind Kommunalwahlen in der Türkei. Die seit sieben Jahren inhaftierte kurdische Politikerin Gültan Kışanak tritt als Kandidatin für das Amt der Ko-Bürgermeisterin in Ankara aus dem Gefängnis heraus für die DEM-Partei an. Im ANF-Gespräch gibt Fatma Koçyiğit vom Frauenrat der DEM-Partei eine Perspektive auf die bevorstehenden Wahlen und die Wahlsituation in Ankara.

 


Zur Kandidatur von Gültan Kışanak erklärte Koçyiğit: „Dass wir in Ankara einer Person wie Gültan Kışanak unsere Stimme geben können, freut uns sehr. Aber gleichzeitig hat uns diese Möglichkeit auch eine große Verantwortung auferlegt. Wir sehen Gültan Kışanak nicht als eine Person oder eine Frau an, die man nur auf die Wahlurne reduzieren kann. Aus diesem Grund haben wir sofort eine Reihe von Treffen mit der Koordination der DEM-Frauenrats und anderen befreundeten Frauen organisiert, um zu besprechen, was zu tun ist.

Vor dem 8. März haben wir eine große Frauenversammlung im Kuğulu-Park in Ankara abgehalten, um die Wahlkampagne für Gültan Kışanak zu starten. Alle Frauen, die dort waren, waren restlos begeistert. Sie haben sich viele Projekte ausgedacht und es gab Debatten, wie wir diesen Prozess angehen. Wir tauschten uns darüber aus, wie die Kampagne heißen soll und der Name Mor Dem [lila DEM] ließ Rosen in unseren Herzen erblühen. Natürlich hatten wir bis zu diesem Punkt viele Versammlungen. In Ankara gab es eine große Pressekonferenz sowie eine Frauenversammlung. Wir sprachen darüber, wie diese Kampagne funktionieren kann, und haben entschieden, dass sie nicht nur auf die Wahl beschränkt werden sollte.“

Die Kandidatur von Gültan Kışanak hat uns begeistert

Koçyiğit misst der Kandidatur von Gültan Kışanak in Ankara eine ganz besondere Bedeutung bei. Sie sagte: „Ankara ist ein Ort für eine Lösung. Mit anderen Worten, es ist das Zentrum des Staates. In diesem Sinne war es sehr wichtig, eine Kandidatin wie Gültan Kışanak in Ankara zu haben. Das ist sowohl eine Antwort auf die Politik der Zwangsverwaltung als auch auf den Charakter dieses Ortes. Am Tag nach der Bekanntgabe der Kandidatur von Gültan Kışanak wurden neun Frauen ermordet. An einem Ort, an dem die Gewalt gegen Frauen so sehr zugenommen hat und die Frauenfrage mit Gewalt beantwortet wird, war es wichtig, dass genau sie dort als Kandidatin für eine Lösung der kurdischen Frage antritt. Wir haben den 8. März so organisiert, dass die Kandidatur von Gültan im Mittelpunkt stand. Die Frauenplattform von Ankara hat Gültans Botschaften bei der Demonstration am 8. März mit Begeisterung verlesen. Auch während des feministischen Nachtmarsches wurden Gültans Parolen gerufen und Fotos von ihr getragen. Das hat uns alle sehr begeistert.“

Koçyiğit machte klar, dass damit die Kommunalwahlen in Ankara keine Wahl zwischen zwei Männern seien, sondern es eine Alternative gebe. Sie führte aus: „Für uns als feministische und sozialistische Frauen gibt es keine Wahl zwischen zwei Männern, die Kopien voneinander sind, zwischen einem größeren und und einem kleineren Übel. Wir stehen zwei rassistischen, patriarchalen Männern gegenüber und für uns gibt es bei keinem von beiden eine Lösung. Die Kandidatur von Gültan hat dazu geführt, dass wir diese Wahlatmosphäre auf eine andere Weise erleben. Die Frauen um uns herum, die Feministinnen, die linkssozialistischen Frauen und die Oppositionsgruppen stehen unter großem Druck. Aufgrund der allgemeinen Konjunkturlage herrscht eine Situation des Rückszugs. Aber die Frauenbewegung ist das dynamischste Element in der Türkei. Das gilt sowohl für die kurdische Frauenbewegung als auch die feministische Bewegung in der Türkei, die Frauenbefreiungsbewegung.

Neun Frauen werden an einem Tag ermordet, die AKP/MHP-Regierung greift ständig die Kleidung und die erworbenen Rechte der Frauen an. Wir befinden uns permanent im Kampf gegen diese Angriffe. Wir kämpfen ständig gegen diesen Abgrund der Gewalt, gegen die Angriffe auf unsere Rechte, gegen die patriarchale Mentalität, die uns permanent auf die Familie beschränken und uns sagen will, was wir zu tun haben, die ständig mit dem Finger auf uns zeigt. Wir sehen die Kandidatur von Gültan als einen Schritt, der es uns ermöglicht, aufeinander aufzupassen, uns gegenseitig Kraft zu geben und uns stark zu fühlen.“

Zusammen sind wir sehr stark

Koçyiğit schloss mit den Worten: „Wir haben Hoffnung, wir sind nicht ohne Optionen. Gültan Kışanak, die seit den 1980er Jahren Widerstand geleistet und gekämpft hat, die uns allen auf die eine oder andere Weise wirklich Kraft gegeben hat, ist unsere Kandidatin in Ankara. Gültan begegnet uns mit all unseren Identitäten als Journalistin, Frau, Feministin, Sozialistin, Kurdin und Alevitin. Lasst uns sagen, es ist Zeit für die DEM-Partei in Ankara und lasst uns den Kampf gemeinsam fortsetzen. Wir heißen alle Freundinnen und alle Frauen in Ankara in unserem Wahlbüro willkommen. Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam werden wir diese Zeit überwinden und wir werden siegen.“

https://anfdeutsch.com/frauen/feministische-unterstutzung-gultan-kisanak-ist-unsere-kandidatin-41407 https://anfdeutsch.com/frauen/wahlkampf-fur-inhaftierte-politikerin-gultan-kisanak-41231 https://anfdeutsch.com/frauen/brief-aus-dem-gefangnis-es-ist-zeit-den-frauenbefreiungskampf-zu-verstarken-41160 https://anfdeutsch.com/aktuelles/gultan-kisanak-wir-werden-uns-dem-imperium-der-angst-nicht-unterwerfen-40641

 

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KCK erinnert an Kızıldere-Massaker von 1972

30. März 2024 - 11:00

Am 26. März 1972 entführte Mahir Çayan, führender Kopf der revolutionären Generation der 1968er und Mitbegründer der Volksbefreiungspartei/Front der Türkei (THKP-C), zusammen mit anderen linken Aktivisten zwei britische und einen kanadischen Techniker einer Radarstation in Ünye am Schwarzen Meer. Die Entführten sollten im Austausch für die zum Tode verurteilten Revolutionäre Deniz Gezmiş, Hüseyin Inan und Yusuf Aslan freigelassen werden. Vier Tage später, am 30. März 1972, wurden Çayan und neun Mitstreiter von einer Spezialeinheit der türkischen Armee im Dorf Kızıldere (heute Ataköy) in der Provinz Tokat in einem Feuergefecht erschossen. Der HDP-Ehrenvorsitzende Ertuğrul Kürkçü war der einzige aus der Gruppe, der überlebte.

Für die kurdische Freiheitsbewegung ist Mahir Çayan ein unvergesslicher Revolutionär. Er stammte aus Samsun am Schwarzen Meer und studierte wie Abdullah Öcalan Politikwissenschaften. Öcalan war damals im ersten Semester und wurde als Anführer einer Protestaktion gegen das Kızıldere-Massaker an der Universität in Ankara verhaftet. Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat in einer Gedenkerklärung an das Massaker erinnert.

„Am 30. März 1972 verübte der mörderische imperialistische türkische Staat eine Gräueltat in Kızıldere, bei der Mahir Çayan und seine Kameraden getötet wurden. Wir gedenken mit Respekt und Dankbarkeit dieser großen Revolutionäre, die für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit gekämpft haben“, erklären die Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats. Mahir Cayan, Deniz Gezmis, Ibrahim Kaypakkaya und andere hätten sich für eine demokratische Lösung der kurdischen Frage eingesetzt. „Wir glauben, dass wir durch die Intensivierung dieses Kampfes unsere Ziele der Demokratie, der Freiheit und der Gleichheit erreichen werden. Bei dieser Gelegenheit erneuern wir unseren Aufruf zur Einheit, zur Bildung neuer Bündnisse und Koalitionen und zur Intensivierung des Kampfes für Gleichheit, Freiheit und Demokratie - insbesondere an Frauen und alle, die diese Ziele unterstützen.“

https://anfdeutsch.com/kurdistan/pkk-gedenkt-der-gefallenen-des-kizildere-massakers-31458 https://anfdeutsch.com/aktuelles/polizeiangriff-auf-kizildere-gedenken-in-istanbul-31452 https://anfdeutsch.com/aktuelles/gedenken-an-hingerichtete-revolutionaere-18979

 

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DEM-Wahlkampf in Volksfeststimmung

30. März 2024 - 10:00

In Nisêbîn (tr. Nusaybin) sind die Vorbereitungen auf die Kommunalwahlen in kämpferischer Volksfeststimmung abgeschlossen worden. Eine große Menschenmenge lief am Freitagabend mit Fackeln durch die Stadt zum Frauenwahlbüro der DEM-Partei und rief dabei „Bijî Berxwdana Zindanan" (Es lebe der Gefängniswiderstand) und „Bijî Serok Apo" (Es lebe der Vorsitzende Apo, gemeint ist Abdullah Öcalan). Auf dem Weg schlossen sich immer mehr Menschen dem Fackelzug an.

 


Vor dem Frauenwahlbüro hielt der DEM-Abgeordnete Kamuran Tanhan eine Ansprache an die Bevölkerung, in der er die Bedeutung der Wahlen am Sonntag betonte: „Es ist keine normale Wahl, es ist eine Wahl zwischen dem kurdischen Volk, das trotz allem auf Frieden beharrt, und denen, die auf dem Tod beharren. Um das Regime der Zwangsverwaltung und Plünderung aus Kurdistan zu vertreiben, werden wir am 31. März in die Wahllokale gehen und unser Stimmrecht nutzen. Wir werden Haltung beziehen gegen Isolation und die Rechtsverletzungen in den Gefängnissen.“

 


Die Rechtsanwältin Gülbin Şahin Dağhan, die für die DEM-Partei auf das Amt der Ko-Bürgermeisterin in Nisêbîn kandidiert, sagte in einer Rede: „Seit zwei Wahlperioden wird der Willen der Bevölkerung von Nisêbîn unter Zwangsverwaltung gestellt. Wir alle wissen, was das Zwangsverwaltungsregime für uns als angemessen betrachtet. Unser Volk hat ein Recht auf das Beste und Schönste von allem. Am 31. März werden wir den Zwangsverwalter wegschicken und unser Rathaus wieder selbst regieren.“

Die Politikerin rief dazu auf, die Wahllokale bis zur endgültigen Stimmauszählung nicht zu verlassen, um Betrugsversuche zu verhindern: „Ebenso wichtig wie der Wahlgang ist der Schutz der Wahlurnen. Wir werden Nisêbîn Hand in Hand wieder aufbauen.“ Die Veranstaltung endete mit gemeinsamen Tänzen.

Nisêbîn wurde im Widerstand für Selbstverwaltung 2015/2016 breitflächig zerstört. Die bei den vergangenen beiden Kommunalwahlen gewählten Ko-Bürgermeister:innen wurden vom türkischen Innenministerium des Amtes enthoben und durch einen staatlichen Treuhänder ersetzt. Wie in den meisten kurdischen Gemeinden ist das aktive und passive Wahlrecht damit faktisch außer Kraft gesetzt. Die DEM-Partei will dieses Regime am Sonntag beenden und wieder demokratische Verhältnisse einführen.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/civaka-azad-informiert-uber-kommunalwahlen-in-der-turkei-41596 https://anfdeutsch.com/aktuelles/bakirhan-der-zwangsverwaltung-die-rote-karte-zeigen-41597 https://anfdeutsch.com/kurdistan/dem-wahlkampf-jede-stimme-zahlt-41571

 

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Frauen brechen auf in ein selbstbestimmtes Leben

30. März 2024 - 10:00

Die Stiftung der freien Frau in Syrien (Weqfa Jina Azad a Sûrî) wurde am 1. September 2014 von kurdischen und arabischen Frauen als Interessenvertretung in Qamişlo gegründet, zunächst als Stiftung der freien Frau in Rojava – WJAR. Als Organisation arbeitet die Frauenstiftung unabhängig und gemeinnützig, innerhalb der Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien ist sie Mitglied in verschiedenen Räten und Kommissionen: u.a. dem Frauengesundheitsrat, dem Frauenrat Nordostsyrien, dem Gesetzgebungsrat, im Komitee für Kinderfragen und im Frauenkomitee.

Welche Fortschritte die Stiftung in den letzten zehn Jahren gemacht hat, geht aus dem beeindruckenden Bericht für 2023 hervor:

Lage vor Ort

Die Arbeiten der Frauenstiftung WJAS können nicht losgelöst von den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Nord- und Ostsyrien und der gesamten Region betrachtet werden. Die sicherheitspolitische Lage ist dauerhaft angespannt. Immer wieder versuchen Zellen des sogenannten Islamischen Staates (IS) sich zu reorganisieren. Sie stellen für die Region, insbesondere für Frauen, ethnische und religiöse Minderheiten eine massive Bedrohung dar. Hinzu kommen andauernde Angriffe durch den türkischen Staat. Fast täglich kommt es zu Beschuss durch Drohnen und Artillerie. Die zivile Infrastruktur wird gezielt zerstört, um die Menschen zur Flucht zu bewegen.

Auswirkungen auf die Stiftungsarbeit

Aus Sicherheitsgründen können die oberen Etagen der Gebäude häufig nicht genutzt, müssen Büros der Frauenstiftung zeitweise geschlossen werden. Die Angriffe des türkischen Staates richten sich vermehrt gegen Frauen, die wichtige Funktionen innehaben oder sich für Frauen engagieren. Direkt betroffen ist zum Beispiel die Leiterin der Frauenstiftung, die anonyme Morddrohungen per SMS erhält. Die Mitarbeiterinnen müssen Sicherheitsanweisungen beachten, Reisewege sind besonders gefährlich, immer wieder kommt es zu Anschlägen. Die Kommunikationsstruktur wurde der verschärften Sicherheitslage angepasst. Größere Zusammenkünfte sind zeitweise ausgesetzt. Die Leitungsfunktionen wurden mit jeweils drei Frauen besetzt. Sie übernehmen weitgehend die Kommunikation, indem die verschiedenen Büros einzeln aufgesucht werden.

Das Erdbeben in der Türkei und Syrien am 6. Februar 2023 hat die humanitäre Lage vor Ort, insbesondere in den türkisch besetzten Gebieten, nochmals verschärft. WJAS reagierte umgehend und sandte u.a. Medikamente, Zelte und Decken in die stärker betroffenen Regionen. In Kobanê wurde das Waisenhaus der Stiftung beschädigt – es mussten Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Der für 2023 vorgesehene Aufbau von Stiftungsbüros in Şehba (Flüchtlingslager der aus Efrîn 2018 geflüchteten Menschen) und Sheikh Masoud (Stadtteil von Aleppo) musste verschoben werden. Der Ausbau der Stiftungsbüros in den Camps Al Hol und Wașokanî konnte fertiggestellt werden. Mitarbeiterinnen berichten von der Bedeutung der Arbeiten:

Xewla vor dem neuen Stiftungsgebäude in Camp Hol

„Mein Name ist Xewla. Ich arbeite seit neun Jahren in der Stiftung der freien Frau (WJAS) und seit ca. fünf Jahren im Al Hol Camp. Die Frauen sind sehr hilfebedürftig. Manche wurden im Alter von elf oder zwölf Jahren mit IS-Männern verheiratet, haben jetzt mehrere Kinder und kennen kein anderes Leben. Wir als WJAS unterstützen sie durch Bildung und Ausbildungen und im Gesundheitsbereich. Wir gehen auf die Frauen zu, sprechen sie an. Später kommen sie zu uns, um Neues zu lernen – die Ideologie des IS zu ,verlernen' – und praktische Kenntnisse zu erwerben, zum Beispiel eine Ausbildung zur Näherin. Durch unsere Arbeit wissen wir, wie viel wir verändern können. Die Frauen, die bei uns waren, haben sich verändert und sind so begeistert. Sie möchten, dass wir unsere Angebote erweitern, insbesondere wünschen sie die Arbeit mit den Kindern. Je mehr wir mit den Kindern arbeiten, desto eher können wir die IS-Ideologie abbauen.“

Nähkurs im Camp Wașokanî

Im Camp Wașokanî spricht Cewaher, 21 Jahre über ihre Arbeit. Sie kommt aus Serêkaniyê und lebt seit 2020 im Camp, nachdem ihre Familie dorthin geflüchtet war: „Ich wurde von Frauen der Stiftung angesprochen, ob ich nicht mitarbeiten wolle. Ich nehme Veränderungen im Camp durch die Stiftungsarbeiten wahr. Es gibt weniger Scheidungen, weniger Gewalt an Frauen, weniger Minderjährigen-Hochzeiten.“

Organisatorische Situation von WJAS

Die Frauenstiftung hat 150 Mitarbeiterinnen an den lila markierten Standorten

Für die Stiftung ist es schwierig, qualifizierte Mitarbeiterinnen einzustellen. Aufgrund mangelnder Ressourcen ist nur eine geringe Vergütung möglich. Mitarbeiterinnen verlassen die Stiftung, wenn sie eine besser bezahlte Stelle finden. Gleichzeitig sind die vielfältigen Arbeiten der Stiftung für Frauen auch sehr attraktiv. Immer wieder zeigen Teilnehmerinnen der Bildungsangebote Interesse an interner Weiterbildung und einem Einstieg in die Stiftungsarbeit. So hat eine frühere Teilnehmerin die Leitung von Alphabetisierungskursen in Tabqa übenommen:

„Ich bin 20 Jahre alt und arbeite im Bildungskomitee. Ich studiere Sozialwissenschaften im Fernstudium. Den Alphabetisierungskurs habe ich mir selbst ausgedacht. Das Konzept ergibt sich logisch, man fängt mit Buchstaben an, dann kommt das Lesen. Jeder Buchstabe hängt mit dem Leben zusammen, wir wenden die Buchstaben auf das Leben an, damit die Frauen sich das merken können. Es ist mein erster Kurs, jede Unterrichtsstunde bereite ich sorgfältig vor. Am meisten freut es mich, wenn die Frauen Fortschritte machen, vor allem auch die älteren Frauen, deren Freude da zu sein und lernen zu können, ist ganz besonders. Ich möchte das Verhältnis Lehrerin-Schülerin aufbrechen. Die Frauen haben großen Bedarf und eine hohe Motivation außerhalb von Zuhause zu sein und Lesen und Schreiben zu lernen.“

Alphabetisierungskurs in Tabqa

Im Nachgang der Jahressitzung am 5. Januar 2023 wurden die Komitees Bildung und Wissenschaft, Gesundheit, Ausbildung/Handwerk und Ideen/Planung/Konzepte sowie Vernetzung und Finanzen personell erweitert. So kann die Kontinuität der Arbeit gewährleistet werden. Die Stiftung hat zur Finanzierung ihrer Arbeiten Salons für Laserbehandlungen in Raqqa, Qamișlo und Hesekê aufgebaut und in Girkê Legê geplant und schafft so Arbeitsplätze.

In 2023 wurden intensive Diskussionen zu den internen Strukturen und dem Umgang miteinander geführt. Ein Thema unter anderen war „Egoismus“. Die Frauenstiftung besteht seit zehn Jahren, die Selbstverwaltung seit zwölf Jahren. Veränderungen in der Gesellschaft, in der Mentalität der Menschen vollziehen sich nur langsam. So entstanden Konflikte zum Beispiel mit einer der Frauen aus der Naturheilkunde, weil sie nicht bereit war, ihr Wissen mit anderen zu teilen, oder mit Mitarbeiterinnen, die schon lange in der Stiftung tätig sind und überhebliches Verhalten zeigten. Beides wurde ausführlich problematisiert und gemeinsam an Veränderungen gearbeitet.

Arbeit des Gesundheitskomitees

Bei der Aufklärung über häufig auftretende Krankheiten liegt der Schwerpunkt auf Frauen- und Kinderkrankheiten. So wurden drei Kampagnen zu den Themen Brustkrebs, Hygiene und Prävention durchgeführt. Ein weiterer Fokus liegt auf Erste-Hilfe-Kursen. Ziel ist die Befähigung von Frauen, die Erstversorgung bei Verletzungen durch militärische Angriffe oder durch Unfälle übernehmen zu können.

WJAS betreibt an mittlerweile vier Standorten – Qamișlo, Hesekê, und seit 2023 auch in Kobanê und in dem Dorf Tepkê sog. Ari-Kliniken (Gesundheitszentren). Diese ermöglichen eine medizinische Basisversorgung. In Kobanê konnte am 18. März mit Unterstützung der Familie Orsetti die „Gesundheitsstation Lorenzo Orsetti“ eröffnen, die abwechselnd Sprechstunden für Kinder und Frauen anbietet. Im Gesundheitsposten Hesekê werden Frauen und Kinder behandelt. Es arbeiten dort zwei Ärzt:innen und drei Mitarbeiterinnen. Geöffnet ist täglich außer freitags, neben den Behandlungen werden Medikamente an die Patient:innen ausgegeben. Es gibt auch Kurse (30–60 Min) z.B. über Geburt, Infektionen bei Kindern, Hautkrankheiten. Umfassendere Bildungen werden im Gesundheitszentrum und in der Kommune angeboten.

Gesundheitszentrum der Stiftung in Qamișlo

Zur kinderärztlichen Sprechstunde kommen bis zu 30 Kinder am Tag. Auf Grund der schlechten Wasserqualität kommen sehr häufig Erkrankungen wie Magen- und Darminfektionen und Hautkrankheiten vor. Die Behandlungs- und Untersuchungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt, es mangelt an medizinischem Gerät und Medikamenten. Bei schwerwiegenden Erkrankungen wird an das Krankenhaus überwiesen.

Gemeinsam mit der Städtepartnerschaft Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik e.V. stellt WJAS mit einer Mobilen Klinik die gesundheitliche Basisversorgung im Umland von Dêrik sicher. Dreimal wöchentlich bietet die mobile Klinik Behandlungen für Frauen und Kinder an.

In den Naturheilzentren Dirbêsiyê und Hesekê werden Frauen weiterhin behandelt und auch in Naturheilkunde ausgebildet. In den Camps Al Hol und Wașokanî werden jetzt ebenfalls Naturheilkunde-Seminare und Behandlungen angeboten. Naturheilkunde wird von den Patientinnen gut angenommen und ist neben dem Aufleben von „altem Wissen“ ein Stück Unabhängigkeit gegenüber dem Medikamentenmangel.

In 2023 wurden 2.150 Seminare zu Gesundheitsthemen durchgeführt, 5.500 Frauen nahmen daran teil. Es wurden 561 Erste-Hilfe-Kurse durchgeführt, in denen 1.045 Frauen ausgebildet wurden, die Kurse werden teilweise zuhause oder auch nur für zwei Teilnehmerinnen angeboten. In den Ari-Kliniken wurden 5.423 Patient:innen, überwiegend Frauen und Kinder behandelt. Die Mobile Klinik versorgte 1.598 Frauen in zwölf Dörfern, die insgesamt 75mal aufgesucht wurden.

Arbeit des Bildungskomitees

Durch Ausbildungskurse soll es Frauen ermöglicht werden, ihr Einkommen selbst zu sichern. Bevorzugt wird das Modell gemeinschaftlicher Arbeit in Kooperativen. Aufgrund von Inflation und Embargo ist dieses Wirtschaftsmodell jedoch derzeit sehr schwer umzusetzen. Schon die Anschaffung von Nähmaschinen, um eine Kooperative zu gründen, ist aufgrund der Preisentwicklung schwierig. Der für 2023 geplante Aufbau mehrerer Kooperativen konnten daher nicht realisiert werden. Die Frauenstiftung arbeitet an Lösungen.

In 2023 führte WJAS 240 Nähkurse durch, an denen 817 Frauen teilnahmen. In 105 Friseurkursen wurden 624 Frauen ausgebildet. Es wurden 26 PC-Kursen angeboten, mit denen 182 Frauen und Kinder erreicht wurden. 216 Frauen und Kinder nahmen an Englisch-Kursen teil. Kurdisch- und Arabisch-Kurse werden fast täglich angeboten.

Friseurausbildung in Kobanê

Wie in den Vorjahren führte die Frauenstiftung Vorträge und Kurse zu Themen wie Sexismus, Frauen und Familie, Politik und Demokratie, Gewalt gegen Frauen, Kinderehe, Polygamie, Antirassismus, (frühkindliche) Erziehung sowie Frauen- und Familienrecht durch. Zum Thema Religion sind die Kurse je nach Region unterschiedlich aufgebaut. In den überwiegend arabischen und konservativen Gebieten, die auch lange unter der Herrschaft des IS standen, müssen die Stiftungsfrauen sehr behutsam argumentieren.

In internen Fortbildungen wurden Mitarbeiterinnen aus Qamișlo in Zusammenarbeit mit der Universität Rojava zu Jineologie, Ökologie und Biologie (Grundkenntnisse weiblicher Körper, Menstruation, Verhütung etc.) weitergebildet. Gemeinsam mit einer Lehrerin aus Europa wurde ein zwölftägiger Kompaktkurs in Psychologie durchgeführt. Aufgrund einer aktuellen Entwicklung wird vermehrt über den Umgang mit Sucht bei Jugendlichen und allgemein über Kindererziehung aufgeklärt. Ein neuer Schwerpunkt ist der Umgang mit psychischen Krankheiten in der Familie.

In Kooperation mit der Frauenorganisation Sara (Verein gegen Gewalt an Frauen) wurden Seminare zu Frauenrechten durchgeführt und Filme gezeigt, 8.759 Frauen haben an den Veranstaltungen teilgenommen. Zu Ursachen und Auswirkungen des Krieges niedriger Intensität wurde im Rahmen von 34 Seminaren an den Standorten Raqqa und Tabqa informiert. Gerade bei der überwiegend arabischen Bevölkerung ist Aufklärung wichtig, da sowohl das türkische Regime unter Erdoğan als auch das syrische Regime unter Assad versuchen, Vorurteile und Konflikte zwischen den ethnischen Gruppen zu schüren.

Die Überzeugungsarbeit bei den Familien zu Hause spielt eine wichtige Rolle. Gerade in konservativen Familien sind Frauen nur dort zu erreichen. Die Mitarbeiterinnen müssen hier umsichtig vorgehen, damit ihr Anliegen verstanden wird und Vertrauen entsteht. Oft sprechen sie zunächst mit den Eltern und stellen ihre Arbeiten vor. Es konnten viele Familien überzeugt werden, ihren Töchtern die Teilnahme an Bildungsangeboten zu erlauben. WJAS möchte den Bildungsbereich zukünftig stärker ausbauen und ist weiterhin bestrebt eine Frauenakademie zu gründen.

In 2023 lebten im Waisenhaus ‚Alan‘s Rainbow‘ (Keske Sor Alan) in Kobanê 23 Kinder, davon acht kleine Kinder, das jüngste 1,5 Jahre alt. Es arbeiten 13 Mitarbeiterinnen dort, eine ist Lehrerin für Ein- bis Siebenjährige. Es wird Kurdisch, Arabisch und Bildgestaltung unterrichtet. Eine Erzieherin arbeitet mit den kleinen Kindern (Spielen, Buchstaben lernen etc..). Die Kinder sind oft durch Krieg, Angriffe und Verlust von Eltern traumatisiert. Sieben Kinder konnten in Familien vermittelt werden. Die Mitarbeiterinnen des Waisenhauses besuchen sie dort regelmäßig. Sie unterstützen zum Beispiel bei Konflikten zwischen Familie und Kind.

Vernetzungsarbeit

WJAS nimmt an den frauen- und kinderspezifischen Sitzungen der Räte teil und arbeitet mit der Stiftung Nûdem (Verein für Menschen mit Behinderung zur Teilhabe am öffentlichen Leben), mit der Stiftung Sara (gegen Gewalt an Frauen) und mit Stêrk (Verein für Kinderrechte) zusammen. Sie übernahm auch Vermittlungsarbeiten und brachte zum Beispiel die Kinderhilfe Mesopotamien e.V. mit dem Verein Stêrk zusammen, die jetzt gemeinsam ein Kinderprojekt in Şehba durchführen. Mit Kongra Star (Dachverband der Frauen) gab es Austausch zu den Themen Ökologie, Gesundheit und Vernetzung.

Mitarbeiterinnen im Stiftungshaus Qamișlo

In Zusammenarbeit mit der Kinderkoordination in Nord- und Ostsyrien (vergleichbar einem Jugendamt) wurde eine Veranstaltung zum Weltkindertag im Waisenhaus Keske Sor Alan durchgeführt. Regelmäßige Online-Treffen mit dem WJAS-Europakomitee und der Besuch einer Delegation von WJAS-Europa waren ebenfalls Teil der Arbeit. Es konnte ein Kontakt zum UNHCR-Gremium hergestellt werden, das die halbjährlichen Berichte über die Lage der Menschenrechte, insbesondere der von Frauen, in Syrien erstellt. Um die Arbeiten der Stiftung bekannt zu machen, wurden zahlreiche Pressegespräche und Interviews mit regionalen und internationalen Fernsehsendern geführt. Es wurden Presseerklärungen zu Kampagnen, aber auch gegen die türkischen Angriffe verfasst.

Ausblick für 2024

WJAS plant:

• die Aufklärungsarbeit auf dem Land zu verstärken, u.a. durch Hausbesuche mit Fokus auf folgende Themen: Gleichberechtigung unter Ehepartner:innen, Frauen und Familie, Überwindung der Geschlechterstereotypen, Frauengeschichte, Einfluss und Auswirkungen von Religion auf Frauen, Gewalt gegen Frauen

• Umfragen zur Situation und dem Status von Frauen in der Gesellschaft, um diese Erkenntnisse in die Planung und Durchführung der weiteren Arbeiten einfließen zu lassen

• die Einrichtung einer Mobilen Klinik für das Umland von Qamișlo

• die Eröffnung einer Nähwerkstatt zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Raqqa

• die Eröffnung von WJAS-Büros in Sheik Masoud/Aleppo und Şehba

• die WJAS-Konferenz, sofern die Sicherheitslage es zulässt

Arbeit des Europakomitees

Wir stehen durch regelmäßige Online-Treffen und soziale Medien in Austausch mit der Stiftung der freien Frau in Syrien, begleiten deren Arbeiten und stimmen unsere Öffentlichkeitsarbeit ab. Wir arbeiten weiter zusammen mit der Kurdistanhilfe e.V., der Städtepartnerschaft Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik e.V., der Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê und mit den Freundinnen von Kongra Star und sind in der Vernetzung der zu Rojava arbeitenden Projekte vertreten.

2023 haben wir zusammen mit der Kurdistanhilfe e.V. die Kampagne zu „Bildungsarbeiten in Camp Al Hol“ durchgeführt um die Wichtigkeit der Arbeit darzustellen und den Ausbau des Stiftungsgebäudes zu ermöglichen. Auch der „rote Tresen“ auf dem „Musikfestival Fusion“ beteiligte sich mit einer Spendensammlung, um das dringend benötigte Auto zu finanzieren. Auf dem Festival wurde eine Ausstellung zum Thema WJAS und die Arbeiten im Camp Al Hol gezeigt. Es fanden zwei Workshops statt. Mehrere solidarische Gruppen/Projekte haben Gewinne aus Konzerten/Party oder Tombolas an die Frauenstiftung gespendet. Die Einnahmen aus den Lesereisen mit dem Buch über das Leben der Internationalistin Ellen Stêrk „Verändern wollte ich eine Menge“ gingen an die Frauenstiftung. Der WJAS-Flyer wurde überarbeitet und wird jetzt in mehrere Sprachen übersetzt und kann bei uns bestellt werden.

Eine lange gewünschte Delegationsreise konnte im September realisiert werden. Sie stärkt unsere gegenseitige Arbeitsbeziehung, reduziert Missverständnisse und macht es für uns leichter, die Interessen der Frauenstiftung zu vertreten. Drei Frauen konnten das Büro- und Bildungsgebäude in Qamişlo und viele weitere Einrichtungen und Orte besuchen, Angebote besichtigen und Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Teilnehmerinnen führen. Berichte und Artikel darüber können auf der Internetseite eingesehen werden. 2023 konnten insgesamt 126.000 € an die Stiftung weitergeleitet werden.

Kontakt
Website: www.wjas.org
Mail (Europa): info@wjas.org
Facebook: facebook.de/WJASInternational
Instagram: instagram.com/wjas_int

Spendenkonto
Kurdistanhilfe e.V., Hamburg/Deutschland
Stichwort: WJAS
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04
BIC: HASPADEHHXX
Die Spenden sind in Deutschland steuerlich absetzbar. Bitte die Adresse deutlich angeben.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/veranstaltung-in-hamburg-bildungsarbeit-der-frauenstiftung-im-camp-al-hol-39473 https://anfdeutsch.com/frauen/wjas-bildung-ist-weiterhin-der-schlussel-fur-die-frauen-36737 https://anfdeutsch.com/frauen/die-stiftung-der-freien-frau-in-syrien-und-der-krieg-35184 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/ngos-fordern-verurteilung-turkischer-angriffe-durch-die-bundesregierung-40458

 

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Civaka Azad informiert über Kommunalwahlen in der Türkei

30. März 2024 - 8:00

Am Sonntag finden in der Türkei Kommunalwahlen statt. Gewählt werden in allen 81 Provinzen des Landes die Oberbürgermeister:innen und Bezirksbürgermeister:innen sowie die Stadt- und Provinzräte. Während viele internationale Beobachter:innen gespannt auf die Wahlausgänge in Istanbul und Ankara blicken, wird Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.) am Wahltag insbesondere einen Blick auf die kurdischen Provinzen im Osten und Südosten des Landes werfen.

Die Mitarbeiter:innen von Civaka Azad werden in einem Liveblog während des gesamten Wahltages über aktuelle Entwicklungen, besondere Vorkommnisse und mögliche Unregelmäßigkeiten berichtet. Hierfür steht das kurdische Zentrum mit Sitz in Berlin ebenso im Austausch mit Politiker:innen und Journalist:innen vor Ort wie auch mit einer internationalen Wahlbeobachtungsdelegation, die einem Aufruf der DEM-Partei gefolgt ist.

Wahlen von besonderer Relevanz

Die Wahlen in den kurdischen Gebieten sind laut Civaka Azad aus mehreren Gründen von besonderer Relevanz:

·         So geht der türkische Staat unter Führung des AKP-Regimes seit dem Jahr 2015 massiv gegen die Kurd:innen innerhalb und außerhalb seiner Staatsgrenzen vor. Während sich dieses Vorgehen außerhalb der Staatsgrenzen vor allem durch völkerrechtswidrige Kriegshandlungen ausdrückt, sind die Kurd:innen innerhalb der Türkei massiven Repressionen ausgesetzt. Auch die Nachfolgepartei der HDP, die DEM-Partei, war im Vorfeld der Wahlen von Massenverhaftungen betroffen. Von freien und gleichen Wahlen kann unter diesen Bedingungen kaum die Rede sein.

·         Die DEM-Partei wirft der AKP-Regierung Manipulationen im Vorfeld der Wahlen vor. So seien im Vorfeld der Kommunalwahlen in der Türkei rund 54.000 Wähler, vor allem Soldaten und Polizisten, in den kurdischen Gebieten registriert worden. Die Partei DEM spricht von einer gesteuerten Manipulation zugunsten der AKP.

·         Viele Beobachter:innen sind gespannt, ob sich die DEM-Partei trotz der antidemokratischen Bedingungen in den kurdischen Siedlungsgebieten gegen die AKP behaupten wird. Offen bleibt auch die Frage, ob das AKP-Regime nach den Wahlen die gewählten Bürgermeister:innen in den kurdischen Provinzen wieder absetzen lässt, um sie durch Zwangsverwalter zu ersetzen.

Kurdische Gemeinden seit 2016 unter Zwangsverwaltung

Die DEM-Partei tritt für eine Dezentralisierung des politischen Regierungssystems und die Berücksichtigung regionaler Besonderheiten ein. In die Kommunalwahl geht die Partei mit der Forderung, die kurdische Frage zu lösen und die allgemeine Demokratiefrage der Türkei zurück auf die Tagesordnung zu bringen. Ein entsprechendes Strategiepapier wurde im Dezember veröffentlicht. Die Gemeinden, in denen 2019 die HDP als Wahlsiegerin hervorging, stehen fast vollständig unter staatlicher Zwangsverwaltung. Seit 2016 werden die gewählten Ko-Bürgermeister:innen festgenommen und vom türkischen Innenministerium durch staatliche Treuhänder ersetzt. Ein prominentes Beispiel ist Gültan Kışanak, die vor ihrer Verhaftung im Herbst 2016 Ko-Bürgermeisterin von Amed (tr. Diyarbakir) war. Die Journalistin und ehemalige Parlamentsabgeordnete wurde 2014 mit 55,1 Prozent der Stimmen als erste Frau zur Oberbürgermeisterin von Amed gewählt. Am Sonntag tritt die kurdische Politikerin für die DEM-Partei zusammen mit dem Menschenrechtsanwalt Öztürk Türkdoğan zur Oberbürgermeisterwahl in Ankara an. Weil sie weiterhin als politische Geisel im Gefängnis festgehalten wird, wurde ihr Wahlkampf vom DEM-Frauenrat und solidarischen Feministinnen geführt.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/abbas-Sahin-das-kurdische-volk-tritt-gegen-den-staat-an-41557 https://anfdeutsch.com/aktuelles/dem-partei-fordert-ruckbesinnung-auf-dolmabahce-konsens-41194 https://anfdeutsch.com/aktuelles/dem-wirft-akp-funktionaren-eskalation-in-belgien-vor-41580

 

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Newroz im Sinne von Jin Jiyan Azadî

29. März 2024 - 19:00

Guerillakämpferinnen der YJA Star haben in einer Tunnelanlage in den Bergen Kurdistans Newroz gefeiert. In einem der Widerstandstunnel in den Qadên Parastina Medyayê (dt. Medya-Verteidigungsgebiete) erklärten die teilweise maskierten Frauen, das am 21. März gefeierte Neujahrsfest symbolisiere den Sieg über die Tyrannei: „So wie es seit Dehaq Despoten gibt, gibt es gestern wie heute auch Heldinnen und Helden wie Schmied Kawa oder Mazlum.“

In der Erklärung hieß es weiter, die international geführte Offensive für die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage habe gezeigt, dass sein Paradigma weltweit verbreitet sei. Der auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali ausgetragene Kampf habe über Europa und Afrika auf die ganze Welt eingewirkt. Ein frohes Newroz-Fest im Sinne von „Jin Jiyan Azadî“ wünschten die Kämpferinnen insbesondere Abdullah Öcalan, den kämpfenden Gefangenen, den widerständigen Müttern mit ihren weißen Kopftüchern, der Guerilla und den Völkern dieser Erde. Nach der Erklärung zündeten die Guerillakämpferinnen Fackeln an und liefen singend durch die Tunnelanlage.

 


Die YJA Star (Verbände freier Frauen) sind eine autonome Frauenarmee innerhalb der PKK-Bewegung und gehören sowohl den Volksverteidigungskräften HPG als auch der Dachorganisation KJK (Gemeinschaft der Frauen Kurdistans) an. Ihr Kampf für die Befreiung Kurdistans findet parallel zum Frauenbefreiungskampf statt. Sie kämpfen grundsätzlich gegen das männliche Herrschaftssystem und führen auch innerhalb der Bewegung einen Geschlechterkampf.

„Wir glauben, dass jede organisierte Frau sich regenerieren, stärker werden und ihre wahre soziale Identität erreichen kann, so wie die Samen, die im Frühling aufgehen. Um diesen Frühling zum Beginn des Frauenfrühlings zu machen und das patriarchale, mörderische System zu stoppen, müssen wir den Widerstand auf Grundlage der Parole ‚Jin, Jiyan, Azadî‘ zur Basis unseres Lebens machen. Denn für uns Frauen ist ‚Jin, Jiyan, Azadî‘ gleichbedeutend mit dem Beharren auf einem freien Leben. ‚Jin, Jiyan, Azadî‘ ist das gemeinsame Erbe aller Frauen, die von Rosa bis Sara Widerstand leisteten. Es ist die Formel dafür, wie die Geschichte freier Frauen geschrieben werden kann. ‚Jin, Jiyan, Azadî‘ ist der Schrei, das patriarchale System zur Rechenschaft zu ziehen“, so die YJA Star in einer Erklärung zum diesjährigen 8. März.

https://anfdeutsch.com/frauen/azadi-demhat-die-yja-star-nehmen-rache-am-patriarchat-41305 https://anfdeutsch.com/frauen/panorama-2023-aktionsvideo-der-yja-star-veroffentlicht-40887 https://anfdeutsch.com/kurdistan/es-hat-sich-gezeigt-wer-kampfen-kann-und-wer-nicht-41108 https://anfdeutsch.com/frauen/yja-star-gemeinsam-gegen-den-patriarchalen-kapitalismus-41291 https://anfdeutsch.com/frauen/ein-freies-leben-ein-freies-land-und-freie-frauen-erschaffen-41336

 

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Bakirhan: Der Zwangsverwaltung die rote Karte zeigen!

29. März 2024 - 17:00

Der Ko-Vorsitzende der DEM-Partei, Tuncer Bakirhan, hat auf einer Wahlkampfveranstaltung in Wan vor Zehntausenden Menschen dazu aufgerufen, dem System der staatlichen Zwangsverwaltung die rote Karte zu zeigen. In der Türkei finden am 31. März Kommunalwahlen statt und die DEM-Partei setzt sich für eine Rückkehr demokratischer Prinzipien ein. In den meisten kurdischen Gemeinden ist das aktive und passive Wahlrecht faktisch abgeschafft, weil die gewählten Bürgermeister:innen seit 2016 vom türkischen Innenministerium durch Zwangsverwalter ersetzt werden.

 


Der Andrang bei der Kundgebung in der Provinzhauptstadt Wan war riesig, viele Interessierte passten nicht mehr auf den Platz. Die Oberbürgermeisterkandidat:innen Neslihan Şedal und Abdullah Zeydan, der als HDP-Abgeordneter mehr als fünf Jahre im Gefängnis saß, traten gemeinsam mit den Kandidierenden aus den umliegenden Kreisstädten auf die Bühne und wurden mit großem Applaus begrüßt.

Tuncer Bakirhan erklärte, seine Partei wolle am Sonntag alle 14 Rathäuser in der Provinz zurückgewinnen. Der Staat versuche seit vierzig Jahren vergeblich, das kurdische Volk mit Repression, Verhaftungen, extralegalen Hinrichtungen, der Zerstörung Tausender Dörfer und der Militarisierung ländlicher Gebiete einzuschüchtern, so der DEM-Vorsitzende. Die Menschenmenge auf dem Platz in Wan sei ein deutliches Zeichen, dass diese Politik bankrott gegangen sei.

„Die Kurdinnen und Kurden sind immer offen für einen Dialog gewesen. Wenn sie als Geschwister anerkannt worden wären, könnte die Türkei jetzt das am weitesten entwickelte Land im Nahen und Mittleren Osten sein. Stattdessen ist die Wirtschaft und die Zukunft des Landes ruiniert worden, nur damit die Kurden nicht ihre Muttersprache sprechen“, sagte Bakirhan und forderte einen ernstzunehmenden und aufrichtigen Ansatz für eine politische Lösung der kurdischen Frage.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/fatma-kocyigit-wir-haben-hoffnung-wir-sind-nicht-ohne-alternative-41590 https://anfdeutsch.com/aktuelles/dem-wirft-akp-funktionaren-eskalation-in-belgien-vor-41580 https://anfdeutsch.com/kurdistan/dem-wahlkampf-jede-stimme-zahlt-41571

 

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US-Delegation zu Gesprächen in Ankara

29. März 2024 - 17:00

Mitglieder des US-Repräsentantenhauses befinden sich zu Gesprächen mit hochrangigen Vertretern des türkischen Staates in Ankara. Am Donnerstag fand ein Gespräch mit Außenminister Hakan Fidan statt, für heute stehen Treffen mit Geheimdienstchef İbrahim Kalın, Verteidigungsminister Yaşar Güler und Hulusi Akar als Vorsitzendem des parlamentarischen Verteidigungsausschusses auf dem Programm.

Teil der US-Delegation sind der Republikaner Mike Rogers, der Demokrat Adam Smith sowie Salud Carbajal und Veronica Escobar. An den Gesprächen ist auch der US-Botschafter in Ankara, Jeffry L. Flake. Laut einer Erklärung des türkischen Verteidigungsministeriums geht es bei dem Treffen um die PKK, die Angriffe auf die Nordsyrien sowie auf die Beschaffung und Modernisierung von F-16-Kampfjets. Die Gespräche finden parallel zu den täglichen Angriffen der türkischen Armee im Norden Syriens und des Iraks und der angekündigten Großoffensive in den südkurdischen Guerillagebieten statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan plant im April einen Besuch im Irak und wird am 9. Mai in die USA reisen.

https://anfdeutsch.com/hintergrund/kalkan-erdogan-bettelt-um-unterstutzung-41476 https://anfdeutsch.com/hintergrund/diplomatischer-verkehr-fur-eine-neue-operation-im-irak-41287 https://anfdeutsch.com/kurdistan/ankara-erklart-ynk-zu-sicherheitsproblem-fur-die-turkei-41459

 

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Kommunalwahlen in Nord- und Ostsyrien am 30. Mai

29. März 2024 - 15:00

In Rojava werden am 30. Mai Kommunalwahlen durchgeführt. Den Termin nannte die Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) bereits am Donnerstag. Die Ankündigung erfolgte, nachdem der Hohe Wahlausschuss der DAANES in Raqqa seine erste Sitzung abhielt. Die Kommission wurde im Februar gebildet und besteht aus 20 Mitgliedern.

Hussein al-Sheikh, Ko-Vorsitzender der Kommission, erklärte, Ziel der Wahlen sei es, neue Gemeinderäte und ihre Ko-Vorsitzenden zu wählen. Dabei wird für jede Kommune je eine Frau und Mann als Vorsitzende, also eine genderparitätische Doppelspitze gewählt.

Logo des Wahlausschusses (c) DAANES/handout

Der Hohe Wahlausschuss ist das Gremium, das für die Vorbereitung und Durchführung der Wahl zuständig ist. Dabei kontrolliert der Wahlausschuss alle Schritte der Wahl und verkündet das Wahlergebnis. Zu den Aufgaben gehört auch, das Wählerverzeichnis zu führen, die Liste der Kandidierenden aufzustellen und über etwaige Einsprüche gegen Wahlergebnisse zu entscheiden.

Bei der Sitzung wurde auch ein dreisprachiges neues Logo für den Hohen Wahlausschuss angenommen. Zudem wurde die Bildung von drei regionalen Überwachungs-, Kontroll- und Aufsichtszentren in Nord- und Ostsyrien genehmigt. Auch diesen Einrichtungen steht ein Duo aus einer Frau und einem Mann vor. Der Wahlausschuss appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger in der Autonomieregion, an der Abstimmung teilzunehmen, „um Gerechtigkeit und Demokratie zu gewährleisten“.

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/die-selbstverwaltung-in-nord-und-ostsyrien-41563 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/die-kommune-ist-die-basis-kommune-Sehid-yasir-in-qamislo-39743 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/neuer-gesellschaftsvertrag-fur-nordostsyrien-auf-deutsch-erschienen-40273

 

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Granaten auf Dörfer in Minbic

29. März 2024 - 14:00

Die nordsyrische Region Minbic (Manbidsch) befindet sich nach wie vor im Visier von Besatzungstruppen. Wie der örtliche Militärrat mitteilt, kommt es seit vergangener Nacht in zwei Dörfern am Rande der Kontaktlinie zwischen der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien und der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone zu Einschlägen von Mörser- und Artilleriegranaten. Verletzte habe es nach bisherigem Stand nicht gegeben, jedoch verursachte der Beschuss Sachschaden.

Ziel der Angriffe waren den Angaben nach die nordwestlich von Minbic gelegene Ortschaft Saydiyah (auch Al-Sayada) und das Dorf Qawukli (Al-Kavakli) im Westen der Stadt. „Die Besatzer feuerten die Granaten im türkischen Stützpunkt im Ort Ash Shaykh Nasir ab – wohl wissend, dass es sich um zivile Siedlungsgebiete handelt“, erklärte der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossene Militärrat von Minbic. Dessen Kämpferinnen und Kämpfer antworteten mit Gegenfeuer.

Bild soll Granateneinschläge von heute Vormittag in Saydiyah zeigen (c) Militärrat Minbic

Infiltrationsversuch nahe Arima

An anderer Stelle von Minbic wehrten der Militärrat und die ebenfalls zu den QSD gehörenden Verbände Enîya Kurdan (Kurdische Front) und Revolutionäre Bridage Idlib einen Durchbruchsversuch von Söldnern des Türkei-treuen Milizverbands „Syrische Nationalarmee” (SNA) ab. Die Angreifer versuchten demnach, in ein Dorf unweit der Ortschaft Arima einzusickern, und zogen sich erst nach einem mehrstündigen Feuergefecht wieder zurück. Es soll Tote und Verletzte geben, eine detaillierte Stellungnahme des Militärrats liegt noch nicht vor.

Strategische Lage von Minbic

 Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die von der Demokratischen Selbstverwaltung (DAANES) administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte.

Primäres Ziel für neue Invasion

Seit Minbic 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt wurde, wird der Zermürbungskrieg gegen die Stadt verschärft. Regelmäßig kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen sowie Infiltrierungsversuchen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Auch Positionen der QSD werden immer wieder unter Beschuss gesetzt. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/gefechte-nach-durchbruchsversuchen-in-minbic-41554 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/eniya-kurdan-wehrt-angriff-auf-minbic-ab-41457 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/zivilist-bei-angriff-auf-minbic-verletzt-41295

 

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Vorstandsmitglieder der HDP wegen Genozid-Benennung verurteilt

29. März 2024 - 14:00

Ein Gericht in der Türkei hat zwölf frühere Mitglieder des Zentralvorstands der HDP zu Haftstrafen in Höhe von jeweils fünf Monaten verurteilt. Die Strafkammer des Landgerichts Ankara sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass die Angeklagten sich einer „Herabsetzung der türkischen Nation“ nach dem sogenannten „Türkentum-Paragrafen“ schuldig gemacht hätten. Grundlage des Urteils ist die Benennung des Genozids an den Armenierinnen und Armeniern im Osmanischen Reich.

In einer Stellungnahme, die am 24. April 2021 anlässlich des Völkermordgedenktages veröffentlicht worden war, hatte der damalige HDP-Vorstand die Anerkennung und Aufarbeitung der Verbrechen gefordert, denen im Wesentlichen zwischen 1915 und 1917 etwa 1,5 Millionen Armenier:innen zum Opfer fielen. Die Oberstaatsanwaltschaft Ankara widmete dies in eine „gezielte Demütigung der Türken“ um und stellte im Eiltempo beim Justizministerium einen Antrag für die Absegnung einer Anklage gegen insgesamt 26 Mitglieder des HDP-Vorstands. Anklagen nach Artikel 301 sind von der Autorisierung des Justizministers abhängig. In dem Antrag hieß es:

„Solange wir nicht gemeinsam geweint haben, bleibt Aghet eine offene Wunde im kollektiven Bewusstsein“ – Genozid-Gedenken 2023 in Istanbul-Tatavla. Die Deportation der armenischen Elite am 23. und 24. April 1915 und ihre spätere Ermordung markiert den symbolischen und sichtbaren Auftakt des Völkermords (c) Zeynep Kuray / ANF

Haarsträubende Begründung für Anklage

„Der türkische Staat und seine Nation werden eines Völkermords bezichtigt, der gar nicht stattgefunden hat. Genozid ist erst seit der UN-Konvention [über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes] von 1948 ein Straftatbestand im Völkerstrafrecht. Daher kann gegen eine Nation oder Gemeinschaft keine Anschuldigung des Genozids aufgrund schmerzvoller Erfahrungen erhoben werden, die zu irgendeinem Zeitpunkt vor 1948 erlebt wurden. Um eine Tat zum Völkermord zu erklären, bedarf es eines Urteils eines zuständigen Gerichts. Im Hinblick auf die Ereignisse im Jahr 1915 liegt jedoch kein derartiges Urteil vor. Wird das Gegenteil behauptet, sind die Grenzen der zulässigen Kritik, die von der Meinungsfreiheit abgedeckt werden, überschritten. Dies gilt auch für Abgeordnete einer Partei der türkischen Nationalversammlung, die den Eid abgelegt haben, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten ihres Amtes gewissenhaft zu erfüllen, sowie auch für Mitglieder des Leitungsorgans der Partei. Eklatante Beleidigungen des türkischen Staates und seiner Nation können nicht von der Meinungsfreiheit umfasst sein.“

Anklage zunächst gegen elf Personen

Das Ministerium genehmigte zunächst Anklage gegen elf Mitglieder der damaligen HDP-Spitze, darunter der im Kobanê-Verfahren inhaftierte Ökonom Alp Altınörs, der Soziologe Veli Saçılık, der beim Gefängnismassaker „Operation Rückkehr ins Leben“ 2000 seinen rechten Arm verlor, und der Sprecher der 78er-Initiative Celalettin Can. Später wurde auch Tuncer Bakırhan, der derzeitige Ko-Vorsitzende der DEM-Partei, in das Verfahren mit einbezogen. In ihrer Anklageschrift zitierte die Staatsanwaltschaft auf nahezu allen Seiten aus der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) im Zusammenhang mit Meinungsfreiheit. Im Besonderen widmete sich die Behörde der Causa Doğu Perinçek gegen die Schweiz, allerdings in verzerrter Form.

Anklage verzerrt europäische Rechtsprechung zu Meinungsfreiheit

Der türkische Nationalist hatte 2005 den Genozid am armenischen Volk während Auftritten in der Schweiz als „internationale Lüge“ bezeichnet. Es habe „ethnische Konflikte, Abschlachtungen und Massaker zwischen Armeniern und Muslimen“ gegeben, aber „keinen Völkermord“. Für diese Äußerungen war Perinçek mit Verweis auf die schweizerische Rassismus-Strafnorm verurteilt worden. Zu Unrecht, urteilte der EGMR Ende 2013 und sah einen Verstoß gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gegeben. Zwei Jahre später bestätigte die Große Kammer mit zehn gegen sieben Stimmen das erstinstanzliche Urteil, gegen das die Schweiz Rechtsmittel eingelegt hatte. Der EGMR argumentierte, die umstrittenen Äußerungen seien nicht als ein „Angriff auf die Würde“ der Armenier:innen zu werten, der eine strafrechtliche Antwort der Schweizer Justiz erforderte. Kein internationales Gesetz verpflichte die Schweiz, solche Äußerungen zu kriminalisieren. Die Schweizer Gerichte hätten den Kläger offenbar dafür bestraft, dass seine Meinung von „den in der Schweiz etablierten“ Meinungen abweiche.

Gesetz sieht keinen Schutz des „Ansehens” der Osmanen vor

Die Oberstaatsanwaltschaft Ankara sieht in dem EGMR-Urteil zu Perinçek eine Bestätigung für die offizielle Staatsideologie der Türkei, es habe keinen Genozid am armenischen Volk, sondern lediglich „kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahmen“ gegeben. Der Hinweis auf die „erst“ 1948 beschlossene UN-Völkermordkonvention – der Text wurde maßgeblich von Raphael Lemkin formuliert, der den Begriff des Genozids 1944 unter dem Eindruck der Vernichtung der armenischen Nation und der Vernichtung der Juden geprägt hatte – sollte offenbar besagen, dass das Verhalten der Täter nicht mit einer juristischen Kategorie belegt werden könne, da diese zu seinem Zeitpunkt noch gar nicht existierte. Dieser Auffassung entgegnete Verteidiger Ali Cangı, dass die Forderung auf Anerkennung und Aufarbeitung einen Völkermord betreffe, der vor der Gründung der Türkei verübt wurde. Artikel 301 regele die „Beleidigung der türkischen Nation, des Staates der türkischen Republik und der Institutionen und Organe des Staates“ und allgemein sehe das türkische Strafrecht es nicht vor, das „Ansehen des Osmanischen Reiches“ zu schützen. Die Klage sei unbegründet und die Anklagten freizusprechen.

Meinungsfreiheit auf der Anklagebank

„In diesem Saal sitzt heute die Meinungsfreiheit auf der Anklagebank“, monierte Rechtsanwältin Senem Doğanoğlu. Es liege aber gar kein Verstoß vor, der einen Eingriff in dieses Grundrecht rechtfertigen würde. „Die Forderung nach der Anerkennung großen Leids und eine Auseinandersetzung damit ist menschlich. Sie darf in einer demokratischen Gesellschaft nicht als Straftat verfolgt werden.“ Das Gericht lehnte den Antrag auf Freisprüche ab und verurteilte alle Angeklagten zunächst zu sechs Monaten Haft, reduzierte das Strafmaß dann um einen Monat. Die Urteilserläuterung wurde allerdings aufgeschoben. Das ist eine Sonderregel im türkischen Recht, die sich ähnlich wie die Bewährung auswirkt. Die Verteidigung hat bereits Berufung angekündigt.

Titelbild: Genozid-Gedenken in Berlin, April 2021 (c) ANF

https://anfdeutsch.com/aktuelles/anklage-wegen-genozid-benennung-gefahr-fur-die-nationalen-interessen-35362 https://anfdeutsch.com/hintergrund/volkermord-und-die-turkisierung-der-wirtschaft-31804 https://anfdeutsch.com/aktuelles/gedenken-in-tatavla-solange-wir-nicht-gemeinsam-geweint-haben-37192

 

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SOHR: Dutzende Tote bei israelischen Luftangriffen in Syrien

29. März 2024 - 12:00

In Aleppo sind bei schweren Luftangriffen Israels offenbar mindestens 42 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien neben syrischen Armeeangehörigen auch sechs Mitglieder der libanesischen Hisbollah, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in Großbritannien am Freitag mit. Dutzende weitere Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden. Israel äußerte sich wie üblich nicht zu den Luftschlägen.

Die Attacken erfolgten laut der Beobachtungsstelle in der Morgendämmerung in einem Gebiet nahe dem internationalen Flughafen von Aleppo und galten einem Raketendepot der Hisbollah. Es seien auch einige Fabriken getroffen worden. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf eine Militärquelle, dass bei den Israel zugeschriebenen Angriffen neben militärischem Personal auch Zivilpersonen getötet und verwundet worden seien. Eine genaue Zahl von Opfern nannten weder Sana noch das syrische Fernsehen.

Video soll Raketeneinschläge in Aleppo zeigen | Quelle: ANHA

Israel bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Das Land legitimiert die Angriffe damit, den militärischen Einfluss Irans und mit ihm verbündeter Milizen eindämmen zu wollen. Seit Beginn des Gaza-Krieges Anfang Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen. Derart hohe Opferzahlen sind allerdings selten.

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/syrien-zwei-tote-hisbollah-mitglieder-bei-israelischem-raketenangriff-41154 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/israel-beschiesst-ziele-nahe-damaskus-40965 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/ostsyrien-tote-bei-luftangriffen-auf-iran-gestutzte-milizen-41553

 

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Fatma Koçyiğit: „Wir haben Hoffnung, wir sind nicht ohne Alternative!“

29. März 2024 - 12:00

Am Sonntag sind Kommunalwahlen in der Türkei. Die seit sieben Jahren inhaftierte kurdische Politikerin Gültan Kışanak tritt als Kandidatin für das Amt der Ko-Bürgermeisterin in Ankara aus dem Gefängnis heraus für die DEM-Partei an. Im ANF-Gespräch gibt Fatma Koçyiğit vom Frauenrat der DEM-Partei eine Perspektive auf die bevorstehenden Wahlen und die Wahlsituation in Ankara.

 


Zur Kandidatur von Kışanak erklärte Koçyiğit: „Dass wir in Ankara einer Person wie Gültan Kışanak unsere Stimme geben können, freut uns sehr. Aber gleichzeitig hat uns diese Möglichkeit auch eine große Verantwortung auferlegt. Denn wir sehen Gültan Kışanak nicht als eine Person oder eine Frau an, die man nur auf die Wahlurne reduzieren kann. Aus diesem Grund haben wir sofort eine Reihe von Treffen mit der Koordination der DEM-Frauenrats und anderen befreundeten Frauen organisiert, um zu besprechen, was zu tun ist.

Vor dem 8. März haben wir eine große Frauenversammlung im Kuğulu-Park in Ankara abgehalten, um die Wahlkampagne für Gültan Kışanak zu starten. Alle Frauen, die dort waren, waren restlos begeistert. Sie haben sich viele Projekte ausgedacht und es gab Debatten, wie wir diesen Prozess angehen. Wir tauschten uns darüber aus, wie die Kampagne heißen soll und der Name Mor Dem [lila DEM] ließ Rosen in unseren Herzen erblühen. Natürlich hatten wir bis zu diesem Punkt viele Versammlungen. In Ankara gab es eine große Pressekonferenz sowie eine Frauenversammlung. Wir sprachen darüber, wie diese Kampagne funktionieren kann und entschieden, dass sie nicht nur auf eine Wahl beschränkt werden sollte.“

Die Kandidatur von Gültan Kışanak hat uns begeistert

Koçyiğit misst der Kandidatur von Kışanak in Ankara eine ganz besondere Bedeutung bei. Sie sagte: „Ankara ist ein Ort für eine Lösung. Mit anderen Worten, es ist das Zentrum des Staates. In diesem Sinne war es sehr wichtig, eine Kandidatin wie Gültan Kışanak in Ankara zu haben. Das ist sowohl eine Antwort auf die Politik der Zwangsverwaltung als auch auf den Charakter dieses Ortes. Am Tag nach der Bekanntgabe der Kandidatur von Gültan Kışanak wurden neun Frauen ermordet. An einem Ort, an dem die Gewalt gegen Frauen so sehr zugenommen hat, an einem Ort, an dem die Frauenfrage mit soviel Gewalt beantwortet wird, war es wichtig, dass genau sie dort als Kandidatin für die Lösung der kurdischen Frage antritt. Wir haben den 8. März so organisiert, dass die Kandidatur von Gültan im Mittelpunkt stand. Die Frauenplattform von Ankara hat Gültans Botschaften bei der Demonstration am 8. März mit Begeisterung verlesen. Auch während des feministischen Nachtmarsches wurden Gültans Parolen und Fotos getragen. Das hat uns alle sehr begeistert.“

Koçyiğit machte klar, dass damit die Kommunalwahlen in Ankara keine Wahl zwischen zwei Männern seien, sondern es eine Alternative gebe. Sie führte aus: „Für uns, für feministische und sozialistische Frauen, gibt es keine Wahl zwischen zwei Männern, die Kopien voneinander sind, zwischen einem größeren und und einem kleineren Übel. Wir stehen zwei rassistischen, patriarchalen Männern gegenüber und für uns gibt es bei keinem von beiden eine Lösung. Die Kandidatur von Gültan hat dazu geführt, dass wir diese Wahlatmosphäre auf eine andere Weise erleben. Die Frauen um uns herum, die Feministinnen, die linkssozialistischen Frauen und die Oppositionsgruppen stehen unter großem Druck. Aufgrund der allgemeinen Konjunkturlage herrscht eine Situation des Rückszugs. Aber die Frauenbewegung ist das dynamischste Element in der Türkei. Das gilt sowohl für die kurdische Frauenbewegung als auch die feministische Bewegung in der Türkei, die Frauenbefreiungsbewegung.

Neun Frauen werden an einem Tag ermordet, die AKP/MHP-Regierung greift ständig die Kleidung und die erworbenen Rechte der Frauen an. Wir befinden uns permanent im Kampf gegen diese Angriffe. Wir kämpfen ständig gegen diesen Abgrund der Gewalt, gegen die Angriffe auf unsere Rechte, gegen die patriarchale Mentalität, die uns permanent auf die Familie beschränken will und uns sagen will, was wir zu tun haben, die ständig mit dem Finger auf uns zeigt. Wir sehen die Kandidatur von Gültan als einen Schritt, der es uns ermöglicht, aufeinander aufzupassen, uns gegenseitig Kraft zu geben, uns stark zu fühlen.“

Zusammen sind wir sehr stark

Koçyiğit schloss mit den Worten: „Wir haben Hoffnung, wir sind nicht ohne Optionen. Gültan Kışanak, die seit den 1980er Jahren Widerstand geleistet und gekämpft hat, die uns allen auf die eine oder andere Weise wirklich Kraft gegeben hat, ist unsere Kandidatin in Ankara. Mit anderen Worten, Gültan begegnet uns mit all unseren Identitäten als Presse, Frauen, Feministin, Sozialistin, Kurdin, Alevitin. Lasst uns sagen, es ist Zeit für die DEM-Partei in Ankara und lasst uns den Kampf gemeinsam fortsetzen. Wir heißen alle Freundinnen und alle Frauen in Ankara in unserem Wahlbüro willkommen. Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam werden wir diese Zeit überwinden und wir werden siegen.“

https://anfdeutsch.com/frauen/feministische-unterstutzung-gultan-kisanak-ist-unsere-kandidatin-41407 https://anfdeutsch.com/frauen/wahlkampf-fur-inhaftierte-politikerin-gultan-kisanak-41231 https://anfdeutsch.com/frauen/brief-aus-dem-gefangnis-es-ist-zeit-den-frauenbefreiungskampf-zu-verstarken-41160 https://anfdeutsch.com/aktuelles/gultan-kisanak-wir-werden-uns-dem-imperium-der-angst-nicht-unterwerfen-40641

 

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Slowenien: Konferenz zur apoistischen Philosophie

29. März 2024 - 10:00

Das revolutionäre Denken der kurdischen Freiheitsbewegung ist längst nicht mehr auf Kurdistan und wenige internationalistische Kreise beschränkt, sondern erreicht breite Teile sozialer Bewegungen weltweit. Das zeigen auch die großen Konferenzen und Akademien, die vielerorts stattfinden. Zwischen dem 8. und dem 12. April veranstaltet die Akademie der Demokratischen Moderne in den slowenischen Städten Ljubiljana und Koper eine Konferenz unter dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft ‒ Das revolutionäre politische Denken Kurdistans“.

Im Aufruf für die Konferenz heißt es: „Abdullah Öcalan, der politische Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung, wird seit 25 Jahren auf der Insel Imrali in der Türkei in Isolationshaft gehalten. Von dort aus hat er nicht nur ein neues politisches Paradigma veröffentlicht, das auf die Befreiung Kurdistans, einen Weg zum Frieden und eine demokratische Lösung für den Nahen Osten abzielt, sondern auch eine Methode, mit der Gesellschaften in aller Welt Antworten auf ihre Probleme finden können. Die Bemühungen von Herrn Öcalan stellen eine Neubewertung der Wissenschaft dar. Es geht dabei um die Suche nach einer Antwort auf die Frage, welche Art von Sozialwissenschaft zu einem radikalen sozialen Wandel beitragen sollte, anstatt als Instrument der Unterdrückung und Ausbeutung zu dienen.

An der internationalen Konferenz werden sowohl Teilnehmer:innen und Redner:innen aus dem Ausland als auch aus Slowenien partizipieren. Es wird eine Reihe von Kurzvorträgen sowie vertiefende Seminare geben, unter anderem zum Thema „Frauen Wissenschaft - Jineologî“. Es werden auch Referent:innen aus Kurdistan Workshops zur aktuellen Lage geben. Darüber hinaus werden Workshops zur internationalen Lage, zur Problematik der akademischen Welt im Neoliberalismus, der Situation der politischen Gefangenen, Kurdistan, Palästina und der Lage auf dem Balkan geben.“

Die Konferenz wird in Zusammenarbeit mit den folgenden Institutionen und Gruppen organisiert: Journal for Critique of Science, List of Democratic Students, Academy of Democratic Modernity, ŠSD Sociopathy, ŠSD SocioKlub, Center for Political Theory, Independent Coastal Radio.

Konferenzprogramm:

Montag, 8. April in Koper

* 18:00-20:30 Uhr, Konferenz: „Welche Art von Wissenschaft brauchen wir, um multiple Krisen zu überwinden? Abdullah Öcalan und die Idee der Befreiung Kurdistans".
Akademie der demokratischen Moderne und Sozialistischer Lesekreis.

Dienstag, 9. April, Ljubljana

10:00-13:00 Uhr, Seminar: „Die Notwendigkeit der Wissenschaft für soziale und intellektuelle Revolutionen: Öcalans Soziologie der Freiheit"
Reimar Heider (Englisch)

16:00-18:00 Uhr, Aktuelle politische Lage in Kurdistan
Rojava Reports und Reimar Heider

Mittwoch, 10. April, Ljubljana

10:00-13:00 Uhr, Seminar: „Was ist Jineologî?"
Sarah Marcha vom Zentrum für Jineologî (Englisch)

16.00-18.00 Uhr, „Zwischen freiheitlicher Wissenschaft und neoliberaler Akademia"
Beja Protner, Anja Zalta, Sarah Marcha

Donnerstag, 11. April, Ljubljana

09:00-12:00 Uhr, Reihe kurzer Diskussionen: Dialoge mit Öcalan
Žiga Brdnik: „Wissenschaft leben, Leben denken: Die Befreiung vom wissenschaftlichen Dogmatismus“
Peter Korošec: „Jenseits der nationalen Befreiung: Ein Leitfaden für den Internationalismus im 21. Jahrhundert“
Brina Jeretina, Lori Šramel Čebular, Radikale Liebe als Rebellion
Luka Hreščak, Die Perspektiven zweier sozialistischer Jugendlicher: PKK und ZKJ
Gaj Kolšek, Die Aufgaben der Jugend

13:30 -14:15 Uhr, Vortrag: Revolutionäre Zeit in Räumen des Überlebens: Freundschaft und Gemeinschaftsleben unter politischen Flüchtlingen aus der Türkei und Bakurê Kurdistan in Griechenland
Beja Protner

14.15-16.00 Uhr, Treffen, „Verschlossenes politisches Denken"
Cirila Toplak, Andrej Kurnik, Žiga Vodovnik

17.00 Uhr, Vortrag/Workshop: Palästina, Kurdistan, Jugoslawien: Demokratische Nation als Antwort auf Balkanisierung/Libanonisierung
Akademie der demokratischen Moderne, Organisationskomitee der Konferenz.

Freitag, 12. April, Ljubljana

18:00-20:00 Uhr, Diskussion: Internationalismus und die weltpolitische Lage

21:00 Uhr,  Konzert: Below the Roots (Balkan-Folk) & Grunt (Ethno-Rock)

Die Vorträge werden in Slowenisch und Englisch gehalten, eine Übersetzung in beide Sprachen ist vorgesehen.
Änderungen der Öffnungszeiten und des Veranstaltungsplans vorbehalten.
Die genauen Veranstaltungsorte werden in Kürze bekannt gegeben.

Weitere Informationen über das Programm und die Teilnahmebedingungen gibt es unter den nachstehenden Links.

https://democraticmodernity.com/events/science-for-society-slovenia

https://m.facebook.com/events/722872666626397/?ref_source=newsfeed&ref_mechanism=feed_attachment&action_context=%257B%2522action_history%2522%253A%2522null%2522%257D&__hwl=1

https://anfdeutsch.com/aktuelles/konferenz-in-berlin-die-welt-neu-denken-41239

 

https://anfdeutsch.com/aktuelles/eutcc-konferenz-fordert-ad-hoc-besuch-bei-abdullah-Ocalan-41052 https://anfdeutsch.com/aktuelles/Ocalan-konferenz-an-der-universitat-des-baskenlandes-40941 https://anfdeutsch.com/aktuelles/friedenskonferenz-zur-losung-der-kurdischen-frage-in-amed-41416 https://anfdeutsch.com/weltweit/weltsozialforum-in-kathmandu-eine-andere-welt-jetzt-41104 https://anfdeutsch.com/aktuelles/basel-die-internationale-solidaritat-vergrossern-39876 https://anfdeutsch.com/kultur/new-world-embassy-kurdistan-wege-zu-einer-staatenlosen-weltdemokratie-39126

 

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Newroz in Kiel gefeiert

29. März 2024 - 9:00

Im Rathaussaal von Kiel fand am am Donnerstag ein Newroz-Empfang statt. Das Podium war mit der Fahne von Rojava geschmückt und kurdische Tänze und Parolen hallten durch das historische Gebäude. Organisiert hatte die Feier der Stadtratsfraktionsvorsitzende Bjorn Thoroe. Thoroe erklärte, dass der Freiheitskampf des kurdischen Volkes die Kämpfe der unterdrückten Völker anführe und dass man stolz sei, dass Newroz in ihrem Rathaus gefeiert werde. Thoroe beendete seine Rede mit den Worten „Bijî Newroz, Newroz pîroz be“.

 


Die Kieler Bürgermeisterin Bettina Aust (B90/Die GRÜNEN) erklärte, wie froh sie sei, die kurdische Kultur nun, wenn auch spät, kennengelernt zu haben und bekundete ihre Solidarität mit dem kurdischen Volk.

Unter den Redner:innen war auch das Europaparlamentsmitglied Özlem Alev Demirel (DIE LINKE), Sie unterstrich die Tatsache, das Newroz jedes Mal einen neuen Durchbruch schaffe und der gerechte Kampf der Kurd:innen von allen anerkannt und unterstützt werden müsse. „Mit dem Newroz-Feuer wird der Frieden nach Kurdistan kommen“, so Özlem Alev Demirel.

Auch die Eltern des in den Reihen der YPG gefallenen Internationalisten Konstantin Gedig (Anton Cotkar) hielten eine Ansprache. Die Familie Gedig wies darauf hin, dass der Kampf in Rojava gegen islamistische Gruppen und den türkischen Staat, der diese unterstützt, weitergehe und weiterhin mit großem Widerstand geführt werde. Die Eltern erklärten, dass sie voll hinter dem Kampf, den ihr Sohn geführt hat, stehen.

Mazlum Mûş, Mitglied der Kurdischen Kulturschule, hielt einen Beitrag über die Geschichte von Newroz und seine Wichtigkeit für die Kurd:innen.

Die Veranstaltung endete mit Tänzen, begleitet von Flöten und Trommeln.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/newroz-feier-in-linz-41539 https://anfdeutsch.com/kurdistan/impressionen-von-der-newroz-feier-in-qendil-41527 https://anfdeutsch.com/aktuelles/newroz-in-paris-die-kawas-der-moderne-41524 https://anfdeutsch.com/aktuelles/grosse-newroz-feiern-in-wien-und-graz-41523 https://anfdeutsch.com/aktuelles/frankfurt-newroz-bedeutet-freiheit-deine-freiheit-ist-unsere-freiheit-41521 https://anfdeutsch.com/aktuelles/newroz-piroz-be-in-nurnberg-und-stuttgart-41509

 

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Heilbronn: Protest gegen türkische Faschisten

29. März 2024 - 9:00

Die Proteste nach den Lynchangriffen türkischer Faschisten auf Kurd:innen in Belgien dauern an. Am Donnerstagabend versammelten sich kurdische, türkische und deutsche Antifaschist:innen, um gegen den von den türkischen Konsulaten aus angefachten türkischen Rassismus und Faschismus zu protestieren.

 


Die Demonstration begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen. Anschließend hallten Parolen wir „Terrorist Erdoğan“, „Bijî Gerîla“, „Bijî Serok Apo“ und „Jin, Jiyan, Azadî“ durch die Straßen der Stadt. Ein Vertreter des Kurdischen Demokratischen Gesellschaftszentrums in Heilbronn ergriff das Wort und erklärte an die europäischen Staaten gerichtet: „Ihr unterstützt den Faschisten Erdoğan in jeder Hinsicht gegen den Freiheitskampf des kurdischen Volkes. Ermutigt durch diese Unterstützung lässt Erdoğan Kurden durch seine Verbrecherbanden, die er überall gegen die Kurden aufstellt, angreifen. Bei den zwei Massakern in Paris wurden Kurden ermordet. Ihr habt dazu geschwiegen. Nun hat man versucht, Kurden bei lebendigem Leib zu verbrennen, egal ob es sich um Frauen oder Kinder handelt. Ihr müsst dieser Barbarei Einhalt gebieten. Kurden wollen wie Menschen Leben und als Kurden akzeptiert werden. Sie werden hier mitten unter euch, in euren Ländern, die ihr als Zentren der Demokratie und Menschenrechte bezeichnet angegriffen und ihr schweigt wieder einmal. Wisset, dass diese Faschisten, die Kurden angreifen, morgen auch euch angreifen werden. Die Kurden werden sich im Rahmen der demokratischen Gesetze verteidigen. Eure Pflicht ist es, diesen Faschismus zu stoppen."

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