ANF NEWS (Firatnews Agency) - kurdische Nachrichtenagentur

ANF NEWS (Firatnews Agency) - kurdische Nachrichtenagentur  Feed abonnieren
ANFDeutsch
Aktualisiert: vor 21 Minuten 24 Sekunden

Raketenangriff auf Dorf bei Minbic

13. August 2024 - 6:00

Bei einem Raketenangriff im Umland von Minbic sind nach Angaben des örtlichen Militärrats mehrere Wohnhäuser schwer beschädigt worden. Eine Drohne der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxytruppen hätte am frühen Montagabend im nördlich der Stadt gelegenen Dorf Mahsanli (Al-Mohsenli) drei Raketen abgeworfen und damit zwei Häuser getroffen. In einem weiteren Gebäude schlug eine Kamikazedrohne ein. Menschen wurden laut Angaben des Militärrats nicht verletzt. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht zu beziffern.

Etwa zeitgleich zu den Angriffen in Mahsanli wurde auch die nahegelegene Ortschaft Al-Hoshariya von Besatzungstruppen bombardiert. Hier sei es zum Einsatz von Granaten, Mörser- und Artilleriegeschossen gekommen, erklärte der Militärrat von Minbic, der ein Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist. Durch die Angriffe entstand ebenfalls Sachschaden am Eigentum der Bevölkerung. Ob Menschen verletzt wurden, sei nicht bekannt.

Bilder der Zerstörung in Mahsanli und Al-Hoshariya | Video: MMC via ANHA

Erfolgt sind die Angriffe mutmaßlich in der türkischen Besatzungszone um Cerablus (Dscharablus). Die Stadt befindet sich seit der im August 2016 unter dem Namen „Schutzschild Euphrat“ gestarteten Invasion unter türkisch-dschihadistischer Besatzung. Von dort aus verübten Soldaten und Söldner des Regimes in Ankara in den vergangenen Tagen weitere Angriffe auf Minbic.

171 Einschläge in drei Tagen

Der Militärrat zählte eigenen Angaben zufolge mindestens 171 verschiedenkalibrige Geschosse, die im Zeitraum zwischen dem 7. und 10. August in Dörfern an der Nordfront eingeschlagen sind. Die Ortschaft Al-Sayada (Saydiyah) wurde darüber hinaus mit Drohnen attackiert, ebenfalls mit lauernden Kamikaze-Waffen. „Infolge dieser Angriffe wurde massive Zerstörung am Hab und Gut der Dorfbevölkerung verursacht“, so der Militärrat.

Strategische Position von Minbic

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Rojava ein. Die von der Demokratischen Selbstverwaltung der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte.

Zuletzt sechs Verletzte bei Raketenangriff

Seit Minbic 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt wurde, wird der Zermürbungskrieg gegen die Stadt verschärft. Regelmäßig kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen sowie Infiltrierungsversuchen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Ende Juli waren im Ort Awn al-Dadat im Norden von Minbic sechs Mitglieder derselben Familie verletzt worden, als eine Granate in einem Wohnhaus einschlug.Auch Positionen der QSD werden immer wieder unter Beschuss gesetzt. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/15-jahrige-bei-artillerieangriff-auf-camp-Sehba-verletzt-43195 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/minbic-zwei-turkische-aufklarungsdrohnen-abgeschossen-42997 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/sechs-verletzte-bei-angriffen-auf-minbic-43047

 

Kategorien: Externe Ticker

Tote und Verletzte bei Explosion in Şirnex

12. August 2024 - 20:00

Zwei Zechenarbeiter sind in der kurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) ums Leben gekommen, als ein Shuttlebus mit Istanbuler Kennzeichen auf einer Verkehrsstraße im südlich gelegenen Landkreis Silopiya explodierte. Mindestens sechs weitere Kumpel seien durch die Detonation am Montag verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) mit Verweis auf Quellen in der staatlichen Klinik in Silopiya.

Ein weiterer Verletzter befand sich in einem PKW, ebenfalls mit einer 34 auf dem Nummernschild, der von entgegenkommender Richtung kam. Die Druckwelle der Explosion sorgte dafür, dass die Scheiben des Wagens zerborsten sind. Das türkische Innenministerium nannte einen Toten und acht Verletzte, darunter zwei Schwerverletzte. Zur Ursache der Detonation teilte Ressortchef Ali Yerlikaya unter Berufung auf erste Ermittlungsergebnisse des Verteidigungsministeriums mit, das Fahrzeug mit den Bergleuten sei „aus dem Nordirak“ angegriffen worden. Wen genau er meinte, ließ der Minister offen.

Ebenso machte Yerlikaya keine Angaben zu möglichen Waffen, die im Spiel gewesen sein sollen. Der „Vorfall“ sei auf eine „Fehde“ im Zusammenhang mit einer Kohlegrube zurückzuführen, die in der Ortschaft Gite (Çalışkan) an den Ausläufern des Cûdî-Gebirges betrieben wird. Die weiteren Ermittlungen übernehme der türkische Grenzschutz. Weitere Angaben machte Yerlikaya zunächst nicht.

https://anfdeutsch.com/kurdistan/Sirnex-ingenieur-von-bohrturm-erschlagen-42984 https://anfdeutsch.com/kurdistan/gabar-eine-oase-wurde-zur-wuste-gemacht-43077 https://anfdeutsch.com/Oekologie/wieder-grubenunglueck-in-Sirnex-16252

 

Kategorien: Externe Ticker

Lufthansa setzt Flüge in den Nahen Osten weiter aus

12. August 2024 - 20:00

Die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe haben für eine weitere Woche ihre Flüge in die Nahostregion gestrichen. Bis einschließlich Mittwoch (21. August) blieben alle Flüge von und nach Tel Aviv, Teheran, Beirut, Amman und Hewlêr (Erbil) ausgesetzt, teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Krisenstabs in Frankfurt mit. Bis dahin werden die Gesellschaften des Konzerns zudem den Luftraum über dem Irak und Iran nicht nutzen. Der bisherige Flugstopp hatte bis 13. August gegolten.

Hintergrund der Maßnahme sind die Spannungen zwischen Israel und Irans, die einen Krieg – weit über den Gazastreifen hinaus – in der Region befürchten lassen. Die israelische Regierung sieht Hinweise auf einen bevorstehenden Großangriff Teherans auf Israel in den kommenden Tagen. Der Angriff wäre eine Vergeltung für die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyya in der iranischen Hauptstadt Teheran Ende Juli, hieß es in Medienberichten. Israel hat seine Beteiligung am Tod Haniyyas weder bestätigt noch dementiert.

Für von Streichungen betroffene Fluggäste bietet Lufthansa die Möglichkeit der kostenlosen Umbuchung oder kostenfreien Stornierung an. Die Flugsperre gilt für sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns und für Fracht- und Passagiermaschinen gleichermaßen. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/lufthansa-setzt-fluge-in-nahostregion-aus-43150 https://anfdeutsch.com/hintergrund/turkei-geriert-sich-als-hinterland-der-hamas-42183 https://anfdeutsch.com/aktuelles/kommentar-erdogan-und-die-hamas-39557

 

Kategorien: Externe Ticker

Vergeltungsangriff auf Regimetruppen fordert 20 Tote

12. August 2024 - 18:00

Der Militärrat von Deir ez-Zor hat als Reaktion auf die tödliche Gewalt des Regimes in Ostsyrien einen Vergeltungsangriff gegen Regierungstruppen durchgeführt. Wie der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossene Verband am Montag mitteilte, seien bei dem Angriff am Westufer des Euphrat mindestens 20 Angehörige des Sicherheitsapparats der Damaszener Führung getötet worden. Dabei handele es sich neben regulären Soldaten der syrisch-arabischen Armee auch um Söldner der Regimemiliz Difa al-Watani (National Defense Forces, kurz NDF) sowie anderer Iran-naher Gruppierungen. Eine unbekannte Zahl an Milizionären sei verletzt worden, außerdem stellte der Militärrat zahlreiche Waffen sicher.

Zu den Details des Vergeltungsangriffs gab der Militärrat bekannt, die Stellungen in drei Dörfern im vom Regime kontrollierten Gebiet im Osten von Deir ez-Zor überrannt zu haben; Al-Kishma, Al-Bulayl und Al-Tub. Diese Ortschaften seien als Ausgangspunkt für die Angriffe des Regimes auf die nordostsyrische Autonomieregion genutzt worden, erklärte der Militärrat. Zwei der insgesamt 20 getöteten Armeeangehörigen des Regimes seien am Rande des Überfalls von Scharfschützen des QSD-Verbands ins Visier genommen worden. Eigene Verluste habe es keine gegeben.

„Diese Operation erfolgte als Vergeltung für das Massaker des Regimes in al-Dahla und Jadeed Bakkarah“, betonte der Militärrat. In den beiden Dörfern auf der anderen Seite des Euphrats waren am Freitag elf Zivilist:innen durch Raketen der Regimekräfte ums Leben gekommen, fünf weitere wurden verletzt. Ein Angriff zwei Tage zuvor hatte bereits zwei Tote und sieben Verletzte gefordert. Mehrfach hatten die den QSD angeschlossenen Militärverbände in der Region seither Gegenangriffe umgesetzt und auch das Regime eskaliert seine Gewalt gegen die Bevölkerung von Deir ez-Zor weiter.

Zerschossene Häuser im Dorf Al-Sabha in Al-Busaira | Video: Hawarnews

In der Nacht zum Montag bombardierten Regimetruppen weitere Ortschaften im Verwaltungsbereich der Selbstverwaltung in Deir ez-Zor, darunter Al-Kishkiya, Abu Hamam und Al-Busaira. Neben Wohnhäusern betrafen die Attacken auch eine Wasserpumpstation sowie eine Moschee, berichteten auch die Agenturen Hawarnews und North Press. Mindestens 16 Menschen sollen nach bisherigem Kenntnisstand verletzt worden sein, einige von ihnen schwer. Wie hoch die Gesamtzahl der Opfer seit Beginn der Gewalt ist, war bis zuletzt unklar. Zusätzlich zu zivilen Opfern kamen auch mindestens zwei QSD-Kämpfer ums Leben, zehn weitere sind verletzt worden.

„Wir betrachten unsere Operation in Deir ez-Zor als eine klare Warnung an das syrische Regime und die mit ihm verbundenen Kräfte“, betonte der Militärrat von Deir ez-Zor – und sprach eine Warnung an Damaskus aus: „Sollte die Aggression gegen unser Volk und unser Territorium fortgesetzt werden, werden wir von unserem Recht auf Selbstverteidigung gegen alle Angriffe Gebrauch machen, die eine Vergeltung für die Gräueltaten des Regimes an der Bevölkerung Syriens erforderlich machen.“

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/daanes-wirft-damaskus-desinformation-vor-43217 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/deir-ez-zor-qsd-kundigen-harte-reaktion-auf-massaker-an-43207 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/selbstverwaltung-verurteilt-massaker-in-deir-ez-zor-43196

 

Kategorien: Externe Ticker

Luftangriffe auf Militärlager im Zap

12. August 2024 - 15:00

In Südkurdistan sind türkische Besatzungstruppen zum wiederholten Mal von einer Luftverteidigungseinheit der PKK-Guerilla angegriffen worden. Wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) am Montag in einer Mitteilung bekannt gab, richteten sich die Luftschläge gegen Stützpunkte und Militärlager, die von der türkischen Armee an der Westfront der Zap-Region hochgezogen wurden. Mindestens fünf Soldaten wurden den HPG zufolge bei den Angriffen getötet, weitere dreizehn seien verletzt worden. Außerdem wurden fünf Armeezelte zerstört und drei Stellungen beschädigt.

Die Luftangriffe erfolgten den Angaben nach im Zeitraum zwischen dem 1. und 11. August und betrafen Ziele auf den Gipfeln Girê FM, Girê Amêdî, Girê Bahar sowie im Widerstandsgebiet Sergele. Die HPG konnten die Identität und Ränge einiger der getöteten und verletzten Soldaten klären. Demnach handelt es sich um die Stabsunteroffizier Ümit Şahin, Baki Kalan und Ziyar Vural, den Obergefreiten Halil İbrahim Güvercin sowie die beiden Söldner Tolga Armut ve Oktay Cengiz. Die HPG widmeten diese Aktionen der Erinnerung an den Beginn des bewaffneten Kampfes am 15. August 1984. 

 


Ausgeführt wurden die Luftangriffe von der Guerillaeinheit, die nach dem gefallenen Kommandanten Doğan Zinar benannt ist. Doğan Zinar war Gebietskommandant und Mitglied des HPG-Kommandorats und des Wiederaufbaukomitees der PKK. Er kam im November 2017 zusammen mit zwölf weiteren Kämpfer:innen bei einer Militäroperation in Amed (tr. Diyarbakır) ums Leben. Erstmalig war die Einheit im Juni mit Angriffen gegen die laufende Besatzungsoperation der türkischen Armee in Erscheinung getreten, ebenfalls in der Zap-Region. Auf Gerîla TV konnten Aufnahmen der Aktionen eingesehen werden. Auch die jüngsten Luftangriffe der Guerilla gegen türkische Besatzer wurden in einem Video dokumentiert.

Die HPG erklärten darüber hinaus, dass die türkische Staatsführung auch ihre jüngsten Verluste an der Kriegsfront in Südkurdistan vor der Öffentlichkeit verschweige. Trotz der doch hohen Zahl an getöteten Soldaten und verletzten Soldaten infolge der Luftangriffe herrsche sowohl in Ankara als auch in den regierungsnahen reißerischen Medien, die von den HPG als „Spezialkriegspresse“ bezeichnet werden, beharrliche Stille. „Doch wie sehr sie die Wahrheit zu verhüllen versuchen; die Besatzer werden nicht umhinkommen, von der kurdischen Freiheitsguerilla, die den Spuren des großen Kommandanten Egîd folgt, sowohl vom Boden als auch aus der Luft ins Visier genommen zu werden.“

https://anfdeutsch.com/kurdistan/hpg-kampfer-diese-berge-gehoren-der-guerilla-43211 https://anfdeutsch.com/kurdistan/aktionsserie-der-guerilla-gegen-turkische-besatzer-43215 https://anfdeutsch.com/kurdistan/Sevger-der-15-august-richtete-sich-gegen-den-verrat-43222

 

Kategorien: Externe Ticker

KON-MED verurteilt Hinrichtungswelle in Iran

12. August 2024 - 13:00

Die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V. (KON-MED) hat das iranische Regime aufgefordert, die Todesstrafe abzuschaffen und alle Hinrichtungen zu stoppen sowie die politischen Gefangenen freizulassen. Der Verband verurteilte die Hinrichtungsbilanz in Iran am Montag in Berlin als „menschenverachtend“ und verlangte ein härteres internationales Vorgehen gegen die Staatsführung des Landes.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) wurden seit Jahresbeginn mindestens 347 Menschen in Iran exekutiert. Allein Mitte vergangener Woche hat es 36 Hinrichtungen an einem einzigen Tag gegeben. Unter diesen Ermordeten war auch der Kurde Reza Rasaei, Teilnehmer der „Jin Jiyan Azadî“-Bewegung. Der 34-Jährige, der der Minderheit der Yarsan angehörte, war am Dienstag im Dizel-Abad-Gefängnis in der Provinz Kirmaşan am Strick getötet worden, weil er bei den Protesten nach dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini im Herbst 2022 einen Geheimdienstmitarbeiter erstochen haben soll.

Pakhshan Azizi droht ebenfalls Tod am Strick

Dasselbe Schicksal droht nun auch der im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftierten Kurdin Pakhshan Azizi, warnte KON-MED. Die Sozialarbeiterin und Journalistin wurde von der Regime-Justiz zum Tode verurteilt, weil sie Mitglied der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) sein soll. Sharifeh Mohammadi ist ein weiteres Opfer der iranischen Scheinjustiz. Die im Lakan-Gefängnis in der Provinz Gilan inhaftierte Arbeitsrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin wurde zum Tode verurteilt, weil sie vor 13 Jahren dem Koordinationskomitee für Gewerkschaften angehört haben soll.

Unverhältnismäßig viele Angehörige von Minderheiten unter Hingerichteten

KON-MED betonte, dass die Todesmaschinerie des Mullah-Regimes sich gezielt gegen Oppositionelle und besonders Frauenaktivistinnen richte und wies darauf hin, dass unter den Exekutierten sowie den von Hinrichtungen bedrohten Gefangenen unverhältnismäßig viele Angehörige von Minderheiten seien. Auch könne „mit hinreichender Sicherheit angenommen werden“, dass die hohe Zahl an Hinrichtungen von Kurdinnen und Kurden in Iran kein Zufall sei. „Die Regierung Irans verfolgt eine gezielte Politik der Isolierung und Spaltung der kurdischen Gesellschaft. Es ist ebenfalls kein Zufall, dass zahlreiche Hinrichtungen Frauen betreffen. Die „Jin Jiyan Azadî“-Proteste nach dem Tod der Kurdin Jina Amini verdeutlichten, dass die iranische Gesellschaft nicht länger gewillt ist, das patriarchale Gewaltregime in Teheran zu tolerieren. Mit den jüngsten Hinrichtungen und Todesurteilen demonstriert der iranische Staat jedoch, dass er an seinem autoritären und frauenfeindlichen Kurs festhalten will.“

„Nein zur Hinrichtung, Ja zum freien Leben“

Der Slogan „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit) fungiere als Leitmotiv der kurdischen
Freiheitsbewegung und sei auch für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Völker in Iran ist von zentraler Bedeutung. KON-MED erklärte sich solidarisch mit „allen mutigen und demokratischen Menschen in Iran, die sich tagtäglich gegen das islamistische Mullah-Regime zur Wehr setzen.“ Es sei nun erforderlich, auch auf internationaler Ebene den Druck zu erhöhen, um die Hinrichtungspolitik in dem Land zu beenden und den Weg für einen demokratischen Wandel zu ebnen. Der kurdische Dachverband bekräftigt auch seine Unterstützung für die Kampagne „Nein zur Hinrichtung, Ja zum freien Leben“: „Denn es ist unser aller Pflicht uns gegen die Hinrichtungen und Femizide in Iran zu positionieren und gegen diese aktiv zu werden.“ Außerdem ruft die Organisation zur Teilnahme an der Petition https://www.change.org/p/free-pakhshan-azizi für die Freilassung von Pakhshan Azizi auf.

Titelfoto: Protest gegen Hinrichtungen in Iran im August in Brüssel © Shnoyi Mendan

https://anfdeutsch.com/menschenrechte/todeszone-iran-36-hinrichtungen-an-einem-tag-43186 https://anfdeutsch.com/frauen/protest-gegen-todesstrafe-vor-iranischer-botschaft-in-pretoria-43212 https://anfdeutsch.com/menschenrechte/ihd-protestiert-gegen-todesstrafe-im-iran-43091 https://anfdeutsch.com/frauen/iran-kjar-verurteilt-todesstrafe-gegen-aktivistinnen-43028

 

Kategorien: Externe Ticker

Buschfeuer auf dem Pîremegrûn

12. August 2024 - 12:00

Auf dem Pîremegrûn-Berg nördlich von Silêmanî brach am Sonntagabend ein Buschfeuer aus noch ungeklärter Ursache aus. Der Brandherd liegt in einem Gebiet zwischen zwei Dörfern am Gebirgsausläufer und war am Morgen noch nicht unter Kontrolle. Die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews berichtete mit Verweis auf Angaben der Direktion für Zivilschutz, dass große Teile der Büsche und Wälder des Massivs den Flammen zum Opfer gefallen sind. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, war zuletzt unklar.


Auch auf dem Gare-Berg südwestlich der Stadt Amêdî brennt es seit gestern. Auslöser des Feuers dort seien laut RojNews jedoch Luft- und Bodenangriffe der türkischen Armee, das Ausmaß ist noch nicht abzusehen. Da Löschmaßnahmen durch die Behörden im PDK-geführten Gouvernement Duhok verweigert würden, werde befürchtet, dass der Buschbrand weite Teile der bewaldeten Gebiete auf dem Gare vernichten wird.

Gare | Video: RojNews

Ökozid zur Aufstandsbekämpfung

In Kurdistan wurden zum ersten Mal 1925 Waldbrände zur „Aufstandsbekämpfung“ eingesetzt. Damals ging es um die Niederschlagung der Şêx-Saîd-Revolte in Bakur. Mit der türkischen Reformgesetzgebung und dem in diesem Zusammenhang verübten Genozid in Dersim wurde diese Taktik fortgesetzt – in den 1990er Jahren erreichte sie mit der Vernichtung von mehr als 3.000 kurdischen Dörfern ihren Höhepunkt. Seit die türkische Regierung 2015 den Dialogprozess mit der PKK einseitig abbrach und einen Vernichtungskrieg gegen die kurdische Bewegung vom Zaun brach, vergeht kein Sommer ohne die „Politik der verbrannten Erde“. Ankara lässt die Wälder und Anbauflächen in Kurdistan unter dem Vorwand der „Terrorbekämpfung“ systematisch niederbrennen – auch in seinen Nachbarländern. In Başûr, wo die seit 2020 andauernde türkische Invasion im Juni ausgeweitet wurde, wird mit dieser Methode nicht nur die Vertreibung der Guerilla bezweckt, sondern auch eine beabsichtigte Entvölkerung und Besatzung. Die Barzanî-Partei PDK unterstützt die kolonialistische Denkweise und Politik der Türkei über Kurdistan.

https://anfdeutsch.com/kurdistan/besatzer-entzunden-buschfeuer-in-barwari-bala-43194 https://anfdeutsch.com/kurdistan/dorfer-in-Sarbajer-von-kampfjets-bombardiert-43188 https://anfdeutsch.com/kurdistan/turkische-luftangriffe-losen-waldbrand-bei-heskif-aus-42654

 

Kategorien: Externe Ticker

Şevger: Der 15. August richtete sich gegen den Verrat

12. August 2024 - 12:00

Der Jahrestag des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK steht bevor. Vor 40 Jahren erschütterten die Aktionen der Guerilla wie ein Paukenschlag die Grabesruhe des türkischen Putschregimes. Im ANF-Interview äußerte sich der HPG-Kommandant Fazıl Şevger über die Bedeutung dieses Tages.

Wie war die Situation in Kurdistan vor dem 15. August? Wofür wurden Waffen eingesetzt?

Bevor ich Ihre Frage beantworte, möchte ich Rêber Apo [Abdullah Öcalan], der Guerilla Kurdistans und unserem ganzen Volk Glückwünsche zum 40. Jahrestag des Aufbruchs vom 15. August aussprechen. Ich gedenke mit Dankbarkeit aller Gefallenen des 15. August und möchte hier den Kommandanten Egîd (Mahsum Korkmaz) erwähnen. Ich verneige mich mit größtem Respekt vor ihrem Andenken. Wir wiederholen noch einmal unser Versprechen, wir werden den Feind in jedem Fall besiegen.

Um zu verstehen, was am 15. August geschah, muss man wissen, was zu dieser Zeit in Kurdistan los war. Wenn wir die Geschichte der Menschheit im Allgemeinen betrachten, werden wir feststellen, dass wenn die Gefahr der Auslöschung besteht, es keine andere Wahl gibt, als Widerstand zu leisten. Das kurdische Volk befand sich in einer ähnlichen Situation, insbesondere in den letzten 100 Jahren. Es befand sich in einem Kreislauf des Völkermords, und alle haben die Augen vor dieser Situation verschlossen. Zweifellos hat das kurdische Volk immer großen Widerstand gegen diese Angriffe geleistet, aber aufgrund des Mangels an nationalem, philosophischem und ideologischem Bewusstsein konnte sich keine strategische Führung unter den Kurden herausbilden. Es gab große Widerstände, aber leider hatten die Aufstände des kurdischen Volkes keinen Erfolg. Nach so vielen Aufständen hatte das kurdische Volk eine Phase erreicht, in der der Feind meinte, er habe das kurdische Volk unter der Erde begraben und mit Beton übergossen. In dieser Zeit begann Rêber Apo den Kampf. Er schuf eine Entwicklung in Bezug auf das Denken, die Philosophie und die Organisierung im kurdischen Volk. Er deckte die verlorene Geschichte des kurdischen Volkes, der Region und der Welt auf. Diese Organisation, die von einer Gruppe junger Menschen gegründet wurde, wuchs von Tag zu Tag, sie wurde immer wirkungsvoller und weckte Hoffnung in der Bevölkerung. Der Glaube an die Organisation wuchs, sie wurde immer stärker. Deshalb sah der Feind in der Organisation eine große Gefahr. Er musste sie aufhalten, um seinen Völkermordplan verwirklichen zu können. Der türkische Besatzungsstaat wandte alle möglichen schmutzigen Methoden gegen das kurdische Volk und die Apoisten an. Dann griffen die NATO und Gladio ein und die faschistische Junta vom 12. September putschte. Dagegen gab es nur einen Weg: den bewaffneten Kampf.

Wir nähern uns dem Jahrestag des Aufbruchs vom 15. August. Was hat dieses Fanal so bedeutsam gemacht?

Als die faschistische Junta am 12. September (1980) putschte, erkannte Rêber Apo in seiner Weitsicht die Bedeutung dieses Angriffs und organisierte den Rückzug ins Ausland. Von dort ging der Kampf weiter. Über Kurdistan zogen wieder dunkle Wolken auf, große Pläne und Komplotte waren in die Tat umgesetzt worden. In einer solchen Situation war der Kampf in Kurdistan so mühselig wie das Graben eines Brunnens mit einer Nadel. Mit der Herrschaft der Junta wurden viele führende Kader der Freiheitsbewegung verhaftet. Der Kampf von Rêber Apo von außerhalb des Landes und der Widerstand in den Kerkern vereitelten die Pläne des Feindes und retteten die Bewegung und das kurdische Volk aus den Fängen des Völkermords. Der Widerstand, der im Kerker von Diyarbakır begann, insbesondere unter der Führung der Genossen Mazlum, Ferhat, Kemal, Hayri, Akif und Ali Çiçek, hat den Feind schwer getroffen. Der Feind konnte den Willen der Gefangenen trotz der schlimmsten Folterungen nicht brechen.

Dieser Widerstand hat dem kurdischen Volk große Hoffnung und Mut gegeben. Wir können mit Sicherheit sagen, dass dies der Beginn eines neuen Lebens für die Bewegung und das kurdische Volk war. Der Widerstand in den Gefängnissen hat die Freiheitsbewegung gestärkt, aber es war notwendig, den Widerstand auch von außen zu führen. Rêber Apo wusste sehr genau, dass wir unser Volk und unsere Bewegung nicht vor völkermörderischen Angriffen schützen können, wenn wir nicht die Kraft haben, uns selbst zu verteidigen. Der Feind benutzte alle möglichen niederträchtigen Mittel und Waffen, um das kurdische Volk und die Bewegung zu zerstören. Der Aufbruch vom 15. August fand zu einer Zeit statt, als alle glaubten, dass die PKK liquidiert worden sei. Viele Menschen glaubten, dass der Feind nun erneut den Genozid am kurdischen Volk fortsetzen würde. Sie waren der Meinung, dass es nach der Liquidierung der PKK keine Kraft mehr gäbe, die sich dem in den Weg stellen könnte. Die Kollaborateure wollten Rêber Apo und die Bewegung unter ihre Kontrolle bringen. Viele Menschen waren resigniert.

Eine Gruppe von Freundinnen und Freunden, die von Rêber Apo und seiner Philosophie überzeugt waren, bereiteten aber intensiv die Aktionen am 15. August 1984 in Dihê (Eruh) und Şemzînan (Şemdinli) vor und riefen die Gründung der HRK (Befreiungskräfte Kurdistans) aus. Dieser von Heval Egîd angeführte Aufbruch war ein historisches Novum. Obwohl dieser Angriff sich vordergründig gegen den Feind richtete, traf er in Wirklichkeit die Verräter und Kollaborateure, die das kurdische Volk seit Tausenden von Jahren unterdrückt und in Armut und Elend gestürzt hatten. Der Glaube und die Hoffnung auf ein freies Leben wurde in den Menschen wiedergeboren. Die unter Beton begrabenen Kurden kamen am 15. August wieder an die Oberfläche. Damit wurden die Ketten der Sklaverei gesprengt. Daher ist dieser Schritt nicht nur in bewaffneter und militärischer Hinsicht von großer Bedeutung, sondern auch in ideologischer, philosophischer, kultureller und organisatorischer Hinsicht. Er bedeutet einen neuen Anfang und ein neues Leben.

Wie reagierte der türkische Staat?

Der Feind war von der Aktion in Dihê schockiert. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, ging er mit der gleichen Einstellung gegen die PKK vor, mit der er auch an die früheren Aufstände herangegangen war, und meinte, dass er die PKK innerhalb von 72 Stunden vernichten würde. Alle früheren Bewegungen wurden durch Massaker ausgelöscht. Rêber Apo hatte aber die in der Geschichte zutage getretenen Unzulänglichkeiten ebenso wie den Feind genau analysiert. Die apoistische Bewegung unterschied sich von den anderen Bewegungen. Die Genossenschaftlichkeit von Haki Karer und Kemal Pir beseitigte die rassistischen Ideen, die die Menschen gegeneinander aufbrachten. Der Feind verübte einen kulturellen Völkermord am kurdischen Volk, beraubte es seines Denkens und seiner Ideologie und schuf Sklaven und unterdrückte Persönlichkeiten. Um den Kampf für die Freiheit führen zu können, mussten zunächst freie Menschen geschaffen werden.

Aus diesem Grund entwickelte Rêber Apo die Philosophie des freien Individuums. Durch Bildung und Kampf hob er das kurdische Volk vom Boden in die Lüfte. Er sah die Unterdrückung der Frauen und ging diese Frage nicht mit den klassischen Ideen des Sozialismus an. Er stellte die Frauenfrage nicht in den Hintergrund, sondern entwickelte die Linie der Frauenbefreiung. Davor hatte das faschistische Regime große Angst. Aus diesem Grund starteten die Besatzer einen totalen Angriff. Der türkische Staat griff zu brutalen Methoden, um die politischen, sozialen usw. Auswirkungen des Aufbruchs zu brechen. Er begann einen niederträchtigen Krieg gegen die Freiheitsbewegung und das kurdische Volk. Tausende wurden verhaftet. Die Folterungen in türkischen Gefängnissen ähnelten dem Vorgehen der Nazis. Tausende von Morden „unbekannter Täter“ wurden vom Staat begangen. Tausende von Dörfern wurden niedergebrannt. Hunderttausende von Menschen wurden in die Diaspora vertrieben. Der kurdischen Bevölkerung blieben zwei Wege: entweder das Dorfschützertum zu akzeptieren und zu Kollaborateuren zu werden, oder massakriert, ins Exil getrieben oder verhaftet zu werden.

Natürlich gab es einige, die kapitulierten, aber die Hoffnung, die die Freiheitsbewegung in den Herzen des kurdischen Volkes weckte, verhinderte die Auslöschung des kurdischen Volkes. Im Volk wuchs ein neuer Geist heran und schenkte ihm neues Leben. Tausende kämpften nun für die Freiheit. Die Freiheitsbewegung hat die Angriffe des türkischen Staates und der Hegemonialmächte vereitelt. Um es noch einmal zu sagen: Der 15. August war ein historischer Beginn für das kurdische Volk angesichts so vieler Niederlagen und Angriffe der Besatzer. Die Rebellion im Herzen von Botan hatte wieder begonnen. Die Geschichte würde wieder einmal die epische Erzählung der Kawas im Kampf gegen die grausamen Dehaqs schreiben. Der Feind gab den Kawas 72 Stunden Zeit, um sie zu vernichten, aber die Bewegung wuchs von Tag zu Tag, und heute jährt sich der 15. August zum 40. Mal.

Als der 15. August stattfand, gab es in Kurdistan verschiedene Kräfte. Welche Haltung haben diese Kräfte angesichts dieses historischen Schrittes eingenommen?

Der Aufbruch vom 15. August hat den Kollaborateuren und Verrätern größte Angst eingejagt. Deshalb wollten diese Kräfte zunächst die Bewegung verhindern. Sie wollten nicht, dass sich die Partei in ganz Kurdistan ausbreitet. Sie haben alle Methoden ausprobiert. Nachdem der bewaffnete Kampf begonnen hatte, versuchten sie, den Widerstand zu stoppen. Vor allem die PDK und der Barzanî-Clan waren dabei federführend. Sie machten ununterbrochen auf diesem Weg weiter.

Seitdem hat es viele Veränderungen in der kurdischen Freiheitsbewegung gegeben. Was waren diese Veränderungen und was waren die Ergebnisse?

Der Krieg wurde trotz aller Widrigkeiten des Jahres 1984 begonnen. Da der Guerillakrieg eine neue Art der Kriegsführung im Nahen Osten war, fehlte es an Erfahrung. Die Guerilla schöpfte ihre Kraft und ihren Glauben aus Rêber Apo und vertraute dem Volk. Das Volk sah die Guerilla als einen Teil von ihm und unterstützte sie mit ganzer Kraft. Gegenüber dem Mangel an materiellen Mitteln boten die apoistischen Ideen und die Philosophie der Guerillabewegung eine große Gelegenheit. Die kurdische Freiheitsbewegung schlug alle Angriffe des Feindes zurück. Der Feind wurde durch die Guerilla besiegt. Die Guerilla breitete sich in den vier Teilen Kurdistans aus und die kurdische Jugend ging in die freien Berge. Mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik ist eine neue Ära der Kriegsführung angebrochen. Es war klar, dass sich die Guerilla in diesem Zeitalter erneuern würde.

Es war nicht mehr möglich, mit den alten Methoden weiterzumachen. Die Guerilla schuf sich auf der Grundlage der demokratischen Moderne neu. Sie vertiefte sich ideologisch, diversifizierte sich taktisch und spezialisierte sich auf technische Aspekte. Heute vereitelt die Guerilla Angriffe des Feindes sowohl aus der Luft als auch am Boden. Mit ihrer Tunnelkriegsführung und den mobilen Einheiten hat die Guerilla den Feind besiegt. Ein Staat, der von der ganzen Stärke der NATO unterstützt wird, war in den vergangenen drei Jahren nicht in der Lage, einen von der Freiheitsguerilla gehaltenen Gipfel einzunehmen. Dieser Krieg ist eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit. Der Feind führt auf allen Ebenen einen schmutzigen Krieg gegen unser Volk und Rêber Apo. Rêber Apo ist seit Jahren isoliert. Seit mehr als drei Jahren hat man keine Informationen mehr über ihn erhalten. Eine solche Niedertracht hat es in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben. Alle Arten von schmutzigen und unmenschlichen Methoden werden gegen das kurdische Volk angewandt. Trotzdem gibt das kurdische Volk nicht auf. Jeden Tag werden in den Bergen Kurdistans chemische, thermobarische und nukleare Waffen gegen die Freiheitskämpfer eingesetzt, aber der Feind sitzt in den Bergen Kurdistans fest und kann keinen Schritt machen. Dagegen hat die Guerilla große Fortschritte im Kampf auf dem Feld gemacht.

Die PDK und der Barzanî-Clan sind Vertreter der Linie der Kollaboration. Wie haben sie auf die Fortschritte der Guerilla reagiert?

Verrat und Kollaboration haben damals wie heute gegen den Widerstand eine äußerst negative Rolle gespielt. Von den Anfängen der Freiheitsbewegung bis heute haben sich Kollaborateure immer auf die Seite des Feindes geschlagen und uns als erste angegriffen. Stêrka Sor war die erste Gruppe, die uns angegriffen hat. Der Genosse Haki Karer wurde von diesen Verrätern und Betrügern ermordet. Rêber Apo hat auf seine Weise all diese verräterischen und skrupellosen Kräfte entlarvt und bloßgestellt. Die verräterische Linie wurde unter den Kurden verurteilt. Die verräterischen Kräfte wurden zerschlagen. Der Barzanî-Clan wiederholt seit der Gründung der PDK immer wieder das Gleiche. Rêber Apo hat Dutzende Male Briefe an die Familie Barzanî geschrieben und mit ihr telefoniert. Er sagte ihnen: „Stellt Euch nicht gegen uns, wir werden Euch in allem, was Ihr braucht, helfen. Lasst uns gemeinsam kämpfen“, aber die Familie Barzanî war nicht für die nationale Einheit. Sie stellte sich auf die Seite des Feindes. Sie übernahm die Aufgabe, die kurdische Freiheitsbewegung zu eliminieren. Sie schworen, dass niemand jemals eine Kugel auf den faschistischen türkischen Staat abfeuern würde. Sie haben ihre Hände im Blut der kurdischen Kinder. Viele Vorreiterinnen und Vorreiter des kurdischen Volkes wurden von ihnen massakriert.

Die Guerilla kämpft in Nordkurdistan und in den Medya-Verteidigungsgebieten. Wie kann die Guerilla angesichts der türkischen Angriffe auf der einen Seite und dem Verrat der PDK auf der anderen Seite, solche Fortschritte verzeichnen?

Wir führen seit 2015 einen sehr umfassenden Krieg. Seit neun Jahren befinden wir uns in allen vier Teilen Kurdistans in einem permanenten Krieg. Das gilt insbesondere für die Medya-Verteidigungsgebiete. Wir kämpfen mit all unserer Kraft, um die Ehre und Würde unseres Volkes zu schützen. Der türkische Staat hat uns mit all seiner Macht angegriffen. Natürlich hatten wir Gefallene, aber wir haben Kurdistan mit dem Blut unserer Gefallenen verteidigt und der Feind hatte bisher keinen Erfolg. In allen Regionen, in die der türkische Staat eindringen will, kommt es zu Kämpfen zwischen dem Feind und der Guerilla. Am Ende dieser neun Jahre steht die Niederlage der faschistischen AKP/MHP-Clique. Die türkische Armee greift mit den fortschrittlichsten und mit verbotenen Waffen an, aber sie ist nicht in der Lage, gegen die apoistischen Fedaiyin vorzugehen. Deshalb versucht der türkische Staat Ergebnisse zu erzielen, indem er den IS und die PDK nutzt.

Hätte die PDK nicht geholfen, hätte der türkische Staat seine Niederlage bereits akzeptiert. Wir sind die Kinder dieses Landes und die türkische Armee kann sich deshalb nicht gegen die Guerilla in den Bergen Kurdistans verteidigen. Nun ist auch die PDK Teil des kurdischen Völkermords geworden. Unsere Bewegung gibt jeden Tag Erklärungen zu diesem Thema ab. Die PDK und die Familie Barzanî sind zum Sprachrohr von Erdoğan und Bahçeli geworden. Parastin ist ein Teil des MIT geworden. Die PDK-nahe Presse ist zur Spezialkriegspresse des AKP-MHP/Regimes geworden. Sie haben sich alle dem türkischen Staat vollständig unterworfen. Sie wollen die PKK mit aller Macht vernichten. Sie wollen unsere Partei diffamieren, aber in den 51 Jahren unseres Kampfes hat das kurdische Volk ein Bewusstsein entwickelt, es kennt Recht und Unrecht.

Wie werden sich die Freiheitskämpfer Kurdistans angesichts des totalen Krieges gegen die Guerilla und das kurdische Volk verhalten?

Heute hat die Freiheitsbewegung eine sehr wichtige Rolle und Aufgabe. Sie hat die Aufgabe des Freiheitskampfes für alle unterdrückten Völker übernommen. Die Guerilla kennt ihre Rolle und ihre Mission und ist davon überzeugt, dass sie diese historische Aufgabe erfüllen werden. Die Augen der Menschheit sind auf den Widerstand der Freiheitsguerilla, Rêber Apo und Kurdistan gerichtet. Unser Feind weiß, dass wenn wir besiegt werden, die Hoffnung aller unterdrückten Völker gebrochen wird. Alle Hegemonialmächte und sogenannten Menschenrechtsinstitutionen unterstützen den türkischen Besatzungsstaat. Damit die Freiheitsguerilla Kurdistans diese Aufgabe so schnell wie möglich erfüllen und die Isolation Rêber Apos beenden kann, sollten sich alle jungen Menschen den freien Bergen zuwenden. Das kurdische Volk, die Völker des Nahen Ostens und der Welt, revolutionäre Bewegungen, Frauenbewegungen, Arbeiter, Künstler und alle freiheitlichen Kräfte müssen sich um Rêber Apo scharen.

Gibt es abschließend noch etwas, dass Sie dem kurdischen Volk mitteilen wollen?

Wir haben oben erklärt, wie wir ins Heute gekommen sind. Jeder weiß, wie Rêber Apo den Kampf von Grund auf aufgebaut hat. Er hat das kurdische Volk aus der Klemme des Völkermordes befreit und es zu einem kämpfenden Volk gemacht. Wir führen jede Art von Kampf, um unsere historischen Ziele zu verwirklichen und Rêber Apo physisch zu befreien. Wir bereiten uns auf den Sieg über den faschistischen und völkermörderischen Feind vor. Als Kämpfer von Rêber Apo werden wir die Revolution des kurdischen Volkes wieder aufbauen und komme was wolle, mit Rêber Apo in einem freien Land leben. Noch einmal begrüßen wir den 15. August. Ich gedenke aller Gefallenen Kurdistans mit großem Respekt.

https://anfdeutsch.com/hintergrund/der-beginn-des-bewaffneten-kampfes-und-die-frauenguerilla-38596 https://anfdeutsch.com/aktuelles/pkk-der-15-august-entfachte-ein-feuer-der-hoffnung-33535 https://anfdeutsch.com/hintergrund/was-geschah-am-15-august-1984-33552 https://anfdeutsch.com/aktuelles/der-geist-des-15-august-lebt-27812

 

Kategorien: Externe Ticker

„Die Guerilla kontrolliert das Gebiet“

12. August 2024 - 10:00

Die türkische Armee versucht mit allen Mitteln, Fuß in den Guerillagebieten in Südkurdistan zu fassen. Die Guerilla leistet jedoch massiven Widerstand und drängt die Angreifer immer wieder in die Defensive. Die HPG-Kämpfer Azad Tolhildan und Çekdar Serhed berichteten im ANF-Gespräch über die Kriegsentwicklungen in den Medya-Verteidigungsgebieten.

 


Azad Tolhildan sprach über die großen Fortschritte, die die Guerilla in der Kriegstaktik und -strategie gemacht habe: „Vor allem die im Winter durchgeführten Aktionen haben Ankara ins Herz getroffen. Die Moral der Soldaten und der Dorfschützer, die gegen uns kämpfen, ist miserabel. Jeden Tag hören wir Berichte von Selbstmorden. Das spielt sich direkt vor unseren Augen ab. Die Besatzungsarmee hat mit Unterstützung des Barzanî-Clans Söldner aus Syrien in die Medya-Verteidigungsgebiete gebracht. Diese Söldner kämpfen gegen uns in den Uniformen der türkischen Armee. Weder die türkische Armee noch die Söldner und Kollaborateure konnten unseren Widerstand aufhalten. Diese Berge gehören uns. Sie sind unsere Heimat. Die Besatzungsarmee mag mit Panzern und Geschützen gekommen sein, aber die Guerilla hat das Feld dauerhaft unter ihrer Kontrolle. Wir haben nie aufgehört, zu agieren und gegen den Feind zu kämpfen. Der aktuelle Krieg zeigt dies deutlich. Der Feind hat selbst zugegeben, dass er uns wegen unserer Tunnel nicht bekämpfen kann. Als kurdische Freiheitskämpfer glauben wir, dass wir mit der von uns entwickelten Taktik und der Kriegsstrategie in diesem Kampf erfolgreich sein werden.“

Wir werden dem Feind den Todesstoß versetzen“

 


Der Guerillakämpfer Çekdar Serhed erklärte, der türkische Staat kenne im totalen Krieg keine moralischen Regeln. Er verwies auf den Einsatz chemischer Waffen und betonte, dass nichts von alledem die Guerilla aufhalten könne: „Die Guerilla setzt ihre Aktionen weiterhin erfolgreich fort und fügt den Besatzern schwere Schläge zu. Da der Plan der Besatzer gescheitert ist, wollen sie alle Kräfte der Region in diesen Krieg einbeziehen. Bislang arbeiten nur der Barzanî-Clan und teilweise die irakische Regierung mit dem Feind zusammen. Der türkische Staat hat trotz der Unterstützung durch Kollaborateure keine nachhaltigen Erfolge erzielen können. Im Gegenteil, er erlebt einen Niedergang im wirtschaftlichen, militärischen und politischen Bereich. Die Besatzungsarmee versucht, die Soldaten alle 10 bis 15 Tage auszutauschen, aber wegen der Guerillaaktionen können sie nicht verlegt werden. Diese Soldaten begehen Selbstmord, weil sie die Situation nicht ertragen können. Sie werfen ihre Waffen weg. Dies zeigt das Versagen der Besatzungsarmee. Der Feind hat schwere Schläge erlitten, wir haben ihn verwundet. Wir werden den Feind vollständig aus unserem Land vertreiben, indem wir ihm den Todesstoß versetzen. Dieses Land ist heilig und mit dem Blut von Gefallenen getränkt, deshalb werden wir nicht einmal den Schatten des Feindes auf ihm zurücklassen.“

https://anfdeutsch.com/kurdistan/aktionsserie-der-guerilla-gegen-turkische-besatzer-43215 https://anfdeutsch.com/kurdistan/hpg-kampfer-diese-berge-gehoren-der-guerilla-43211 https://anfdeutsch.com/kurdistan/npg-guerilla-reibt-ganze-militareinheit-auf-43189

 

Kategorien: Externe Ticker

Berliner Städtepartnerschaft baut solarbetriebenen Brunnen für Dêrik

12. August 2024 - 8:00

Im nordostsyrischen Dêrik ging vor einigen Tagen ein Solarbrunnen in Betrieb. Der Brunnen im Stadtviertel Şehid Xebat ist zentraler Bestandteil der Wasserversorgung im Ortsteil, nachdem in weiten Teilen der Region die Versorgungsinfrastruktur durch Luftangriffe des türkischen Militärs zerstört wurde. Umgesetzt wurde das von der Landesstelle Berlin für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) geförderte Projekt von der Berliner Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik gemeinsam mit der Stadtverwaltung in Dêrik und der Initiative „Make Rojava Green Again“.

Der Solarbrunnen besteht aus einer Wasserpumpe, die von dem durch 112 Solarmodule erzeugten Strom mit einer Maximalleistung von 64,96 kW angetrieben wird. Das Wasser wird tagsüber in Speicher auf den Dächern der Häuser gepumpt. Aktuell werden so mehr als 1.000 Haushalte mit etwa 5.000 Menschen sicher mit Wasser versorgt. Es wird erwartet, dass sich künftig auch noch mehr Binnenflüchtlinge aus den türkisch besetzten Gebieten Nordsyriens dort ansiedeln werden.

Ökologischer Wiederaufbau

Dem Städtepartnerschaftsverein ist es außerordentlich wichtig, die Partnerstadt Dêrik bei der Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wasser zu unterstützen. „Denn dies ist ein wichtiger Beitrag, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern“, sagte Elke Dangeleit, die zum Vorstand der Städtepartnerschaft gehört. Der Verein möchte den Menschen in Dêrik mit konkreten Projekten helfen, Bleibeperspektiven zu entwickeln. Nur so könnten sie von der Flucht nach Europa abgehalten werden. „Dass der Brunnen mit erneuerbaren Energien betrieben wird, ist ein weiterer Gewinn, denn so wird gezeigt, dass Versorgungssicherheit und die Umstellung auf erneuerbare Energien Hand in Hand gehen können.“

Versorgungssicherheit gewährleisten

Der Direktor der lokalen Wasserbehörde, Mustafa Ahmed, hebt die Bedeutung des Solarbrunnens hervor: „Dieses Projekt wird dem Stadtteil von großem Nutzen sein, weil der Solarbrunnen die Wasserversorgung sichern wird. So werden die Probleme wie Stromausfall und die dadurch verursachte Wasserknappheit beseitigt.“

In der Sitzung des basisdemokratischen Stadtteilrates in der letzten Juliwoche wurde die Relevanz für den Alltag der Einwohner:innen betont, die nun nicht mehr in andere Stadtteile fahren müssten, um Wäsche zu waschen oder Kanister aufzufüllen. Neben der elementaren Versorgung mit Wasser, ermögliche das Projekt außerdem, dass keine Dieselgeneratoren mehr benötigt würden, was sich positiv auf die Luftqualität und Lärm auswirke. 

Stabile Zusammenarbeit

„Wir würdigen die gute und gewachsene Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dêrik. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass lediglich drei Monate zwischen dem Förderbescheid und der Projektrealisierung vergangen sind. Wir danken Stadtverwaltung und „Make Rojava Green Again“ für die herausragende Vorbereitung und Umsetzung. Der Landesstelle Berlin für Entwicklungszusammenarbeit sprechen wir unseren Dank für die Förderung aus“, so der Verein.

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/trinkwasserdepot-in-derik-von-drohne-bombardiert-43151 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/luftangriffe-auf-zentrales-gaskraftwerk-40613 https://anfdeutsch.com/aktuelles/vorfuhrung-von-eine-brucke-nach-rojava-in-schwerin-38213

 

Kategorien: Externe Ticker

US-Soldaten in Rimêlan bei Drohnenangriff leicht verletzt

11. August 2024 - 19:00

Bei dem Drohnenangriff im Nordosten von Syrien in der Nacht zum Samstag sind doch mehrere Soldaten der USA und der internationalen Anti-IS-Koalition verletzt worden. Dies teilte ein US-Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das US-Militär war zunächst davon ausgegangen, dass es bei dem Drohnenangriff auf den Stützpunkt Kharab al-Jir keine Opfer gegeben habe. Eine genauere Untersuchung habe jedoch ergeben, dass einige Soldaten leichte Verletzungen erlitten, einschließlich Rauchinhalation. Einige von ihnen seien zur weiteren Auswertung an einen anderen Ort gebracht worden.

Die Basis Kharab al-Jir befindet sich in der südwestlich von Dêrik gelegenen Kleinstadt Rimêlan und wird auch von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) genutzt. Es handelt sich um den zweiten größeren Angriff auf US-Streitkräfte in den vergangenen Tagen inmitten wachsender Spannungen im Nahen Osten. Bislang hat sich niemand zu dem Angriff bekannt. Verletzte QSD-Mitglieder soll es nach bisherigem Kenntnisstand nicht gegeben haben.

Kharab al-Jir ist seit Beginn des israelischen Gazakrieges im Oktober bereits mehrfach attackiert worden. Zu den Angriffen hatte sich in der Regel die Iran-treue Gruppierung „Islamischer Widerstand im Irak“ bekannt. Im Februar waren bei einem Drohnenangriff des Söldnerverbands auf einen US-Stützpunkt in der Deir ez-Zor fünf QSD-Kämpfer ums Leben gekommen. Ziel des Angriffs war ein Abschnitt innerhalb der Basis am Ölfeld Al-Omar, in der die QSD eine Ausbildungsakademie für den Kampf gegen den IS betreiben.

Angriff auf Basis im Irak

Anfang der Woche war zudem zum wiederholten Mal ein Luftwaffenstützpunkt im Irak attackiert worden. Sieben amerikanische Soldaten wurden bei dem Raketenangriff auf die Koalitionsbasis Ain al-Asad in der Provinz Al-Anbar verletzt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte, man werde solche Attacken nicht hinnehmen.

US-Soldaten in Syrien und im Irak

Die USA haben derzeit etwa 900 Soldaten in Syrien und rund 2.500 im Irak stationiert, unter anderem wegen des Kampfes gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Die Dschihadistenmiliz hatte in beiden Ländern einst bedeutende Gebiete kontrolliert und ein Kalifat errichtet. Nach mehrjährigen und opferreichen Offensiven sowohl in Syrien als auch im Irak konnte die Terrorgruppe militärisch besiegt werden. IS-Schläferzellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv und verüben Anschläge.

Titelbild: US-Truppen in Nordostsyrien, November 2020 © Spc. Jensen Guillory | gemeinfrei

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/drohnenangriff-auf-us-basis-in-rimelan-43205 https://anfdeutsch.com/aktuelles/raketenangriff-auf-militarbasis-im-irak-43153 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/raketenangriff-auf-basis-in-rimelan-41895

 

Kategorien: Externe Ticker

QSD geben Identität von Gefallenen bekannt

11. August 2024 - 19:00

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben die Identität ihrer beiden Kämpfer veröffentlicht, die bei Auseinandersetzungen mit Regimetruppen in Deir ez-Zor ums Leben gekommen sind. Wie es in einer Erklärung des multiethnischen Bündnisses heißt, handelt es sich bei den Gefallenen um Muhammad Hassan Al-Sayyid und Thaer Asaad Al-Mujil. Die 22 und 24 Jahre alten Kämpfer gehörten den Angaben nach dem Kommando Spezialkräfte (Hêzên Komandos) an und starben am vergangenen Mittwoch in der Ortschaft Diban (auch Ziban) im Südwesten von Deir ez-Zor. Ihre persönlichen Angaben wurden wie folgt angegeben:

                             

Codename: Saido

Vor- und Nachname: Muhammad Hassan Al-Sayyid

Namen der Eltern: Zahra – Hassan

Geburtsort und -jahr: Hesekê, 2002

Todestag und -ort: 7. August 2024, Diban

 

 

Codename: Raman

Vor- und Nachname: Thaer Asaad Al-Mujil

Namen der Eltern: Amal – Asaad

Geburtsort und -jahr: Al-Kosra / Deir ez-Zor, 2000

Todestag und -ort: 7. August 2024, Diban

 

Zu den Gefechten in Diban sowie weiteren Ortschaften in der Region war es infolge von Angriffen auf zivile Siedlungsgebiete der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES) sowie Durchbruchsversuchen in die Autonomiezone gekommen. Verübt wurden die Attacken vom Sicherheitsapparat der Führung in Damaskus, zu dem neben regulären Armeeeinheiten auch die Regimemiliz Difa al-Watani sowie pro-iranische Söldner und arabische Stammesangehörige gehören.

Die DAANES und QSD werfen dem Regime vor, Chaos und Verunsicherung in Deir ez-Zor stiften zu wollen und die Grundlage eines weiteren Konflikts im Land zu schaffen. Bei den Attacken von Dienstagnacht waren neben zwei QSD-Mitgliedern auch zwei Zivilpersonen getötet und sieben weitere verletzt worden. Raketen- und Artillerieangriffe am Freitag auf Teile von Deir ez-Zor hatten elf Tote und fünf Verletzte gefordert. Unter den Opfern waren auch mehrere Kinder und Frauen.

Die QSD würdigten Muhammad Hassan Al-Sayyid und Thaer Asaad Al-Mujil als „mutige Weggefährten, die für die Freiheit und Sicherheit der Völker Nord- und Ostsyriens selbstlos allen Gefahren und den Angriffen aller Feinde trotzten“. Den Familien der beiden Gefallenen sprach das Bündnis sein Beileid aus, den verwundeten Kämpfern wünschten die QSD baldige Genesung. Am Samstag hatte der Verband mitgeteilt, dass insgesamt zehn Mitglieder bei Gegenangriffen und Auseinandersetzungen in Deir ez-Zor verwundet wurden. In den Reihen der Angreifer habe es 25 Tote und eine unbekannte Zahl an Verletzten gegeben.

Titelfoto: QSD-Fahne bei Veranstaltung in Rojava, Symbolbild © Şopdarên Rojê ya Çandê

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/daanes-wirft-damaskus-desinformation-vor-43217 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/deir-ez-zor-qsd-kundigen-harte-reaktion-auf-massaker-an-43207 https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/selbstverwaltung-verurteilt-massaker-in-deir-ez-zor-43196

 

Kategorien: Externe Ticker