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Aktualisiert: vor 24 Minuten 50 Sekunden

Impressionen von der Newroz-Feier in Qendîl

24. März 2024 - 14:00

Bevor der türkische Staat den Friedensprozess mit der kurdischen Freiheitsbewegung 2015 einseitig aufkündigte und im Juni 2015 das Qendîl-Gebirge in Südkurdistan bombardierte, war Newroz in der Berggemeinde Binarê Qendîl ein riesiges Volksfest, auf dem sich die Bevölkerung mit Guerillakämpfer:innen und internationalen Gästen aus dem Ausland vermischten und alle gemeinsam den Frühlingsbeginn feierten. Die Region Qendîl gehört zu den Medya-Verteidigungsgebieten und ist ständiges Angriffsziel der türkischen Armee. Trotz des Krieges und erschwerter Bedingungen bei der Anreise hat auch in diesem Jahr wieder eine Newroz-Feier stattgefunden, an der Menschen aus allen Teilen Kurdistans und aus Europa teilnahmen.

 


Die Veranstaltung am 21. März stand unter dem Motto „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“. Cemil Bayık, Ko-Vorsitzender des KCK-Exekutivrats, ging in einer übertragenen Videobotschaft auf die Bedeutung der gleichnamigen Kampagne ein und sagte, Binarê Qendîl sei wie ein Mikrokosmos des Kampfes für Demokratie und Freiheit.

Im Kulturprogramm traten unter anderen Fevzi Kılıç, Hozan Welat, Hozan Şemdîn und weitere Mitglieder der Kulturbewegung TEV-ÇAND aus Europa, Midya Hüseyin, Firmêsk Hafiz, Casim Saz, Jîna Seqizî aus Rojhilat, Ravîn Hewramî und Musik- und Tanzgruppen aus dem Flüchtlingslager Mexmûr und aus Şengal. Ein Überraschungsgast war die Guerillagruppe Koma Awazên Çiya, deren Auftritt mit großem Applaus gefeiert wurde.

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https://anfdeutsch.com/kurdistan/newroz-botschaft-an-die-bevolkerung-qendils-von-cemil-bayik-41493 https://anfdeutsch.com/kultur/das-epos-der-pkk-pionierarbeit-der-revolutionaren-kunst-35275 https://anfdeutsch.com/aktuelles/kck-das-kurdische-volk-machte-seinen-willen-an-newroz-deutlich-41504 https://anfdeutsch.com/aktuelles/turkische-drohne-greift-rathaus-von-binare-qendil-an-38904

 

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Friedensorganisation CPT warnt vor türkischer Operation im Nordirak

24. März 2024 - 12:00

Die Community Peacemaker Teams in der Kurdistan-Region im Irak (CPT - Iraqi Kurdistan) haben einen Hintergrundbericht über die zu erwartende Militäroperation der Türkei veröffentlicht. Dem Bericht zufolge zielt die angekündigte Operation auf die Region Gare in den Medya-Verteidigungsgebieten ab. Die Friedensorganisation befürchtet eine dauerhafte Vertreibung der Dorfbevölkerung und weitere zivile Opfer des türkischen Expansionismus und fordert eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen der PKK und dem türkischen Staat. Die irakische Bundesregierung, die kurdische Regionalregierung und die internationale Gemeinschaft werden zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen.

64 türkische Militärstützpunkte im Nordirak

Laut dem Bericht hat die Türkei hat von Dezember 2017 bis April 2022 sieben militärische Luft- und Landoperationen mit dem strategischen Ziel durchgeführt, die Grenzregion von Irakisch-Kurdistan „abzuriegeln". Als Ergebnis dieser Operationen kontrolliere die Türkei nun 86,2 Prozent der irakisch-türkischen Grenze. Darüber hinaus habe die Türkei 64 Militärstützpunkte auf irakischem Hoheitsgebiet eingerichtet, die zwischen fünf und vierzig Kilometern Entfernung von der Grenze liegen.

Gare soll besetzt werden

Der Hauptschwerpunkt der nächsten Operation ist laut CPT die Bergregion Gare: „Ziel der bevorstehenden Militäroperation und der derzeitigen Vorbereitungsphase ist es, die Grenze zur Türkei vollständig abzuriegeln, die vollständige Kontrolle über die Grenzregion zu erlangen und die Guerillabewegungen der PKK wirksam zu verhindern und zu zerschlagen. Es wurden bereits vorbereitende Militäraktionen durchgeführt, bei denen vier Zivilisten ums Leben kamen und einer schwer verletzt wurde.“

Strategische Bedeutung von Gare

„Der Berg Gare ist von strategischer Bedeutung. Er gilt als das Hauptnetz für PKK-Bewegungen und verbindet außerdem die beiden Gouvernements Erbil [ku. Hewlêr] und Duhok miteinander. Außerdem dient der Berg einem großen Teil der PKK-Mitglieder als Zufluchtsort, Operationsbasis und Trainingsgelände. Der Berg liegt 2251 Meter über dem Meeresspiegel. Er erstreckt sich über eine Länge von 38,9 Kilometern und dient als Zentrum für vier Bezirke: Mergasor, Akre, Amêdî und Zaxo. Am Fuße des Berges und an seinen Hängen befinden sich 94 Dörfer, von denen 55 seit 1996 aufgrund türkischer Bombardierungen vollständig entvölkert wurden. Nur 39 bewohnte Dörfer sind übrig geblieben.“

Vertreibung der Bevölkerung als Vorbereitung der Operation

„In Vorbereitung auf ihre öffentlich angekündigten Operationen hat die Türkei eine Vielzahl von Bombardierungen durchgeführt. In nur 70 Tagen des Jahres 2024 hat die Türkei das Gouvernement Duhok mindestens 141 Mal bombardiert, davon 75 Mal den Berg Gare. Ziel der Bombardierungen ist es, die zivile Dorfbevölkerung in den Gare-Bergen unter Druck zu setzen und zum Verlassen zu zwingen, damit die Türkei ein größeres Gebiet für ihre Operationen einrichten und kontrollieren kann. Diese Taktik wurde vom türkischen Militär in Irakisch-Kurdistan schon häufig angewandt, um die Kontrolle über zivile Gebiete zu erlangen.“

Seit Jahresbeginn vier Zivilisten bei Luftangriffen getötet

Der Bericht des CPT enthält Angaben über die Todesopfer der türkischen Luftangriffe im Nordirak. Seit Anfang des Jahres sind demnach vier Zivilisten ums Leben gekommen: „Am 20. Februar 2024 bombardierten türkische Kampfjets das Dorf Kafia südlich des Gare-Gebirges im Unterbezirk Dinarte im Gouvernement Duhok und töteten Arif Taha und Bashir Ali. Darüber hinaus bombardierten türkische Kampfjets am 8. März das Dorf Dewike nördlich des Berges Gare im Unterbezirk Dinarte in der Region Akre und töteten Araz Faraj und Saeed Mubarak, während Salih Mubarak schwer verletzt wurde.“

Nicht der erste Besatzungsangriff auf Gare

Das CPT weist in diesem Zusammenhang auf den gescheiterten Besatzungsangriff der türkischen Armee in Gare im Februar 2021 hin: „Es ist nicht das erste Mal, dass die Türkei militärische Operationen durchführt, um den Gare-Berg zu kontrollieren. Im Februar 2021 führte die Türkei eine Operation durch, bei der sechs Hubschrauber mit Unterstützung von Kampfjets und Drohnen eingesetzt wurden. Die Truppen wurden auf dem Berg stationiert, um ihn zu sichern. Zwölf türkische Soldaten und ein kurdischer Mann wurden von der PKK in den Höhlen des Gare-Bergs gefangen gehalten und kamen bei der Operation ums Leben. Nach vier Tagen intensiver Gefechte zogen sich die türkischen Streitkräfte von dem Berg zurück und beendeten die Operation.“

Die Zivilbevölkerung muss geschützt und der Konflikt friedlich gelöst werden

Zuletzt heißt es in dem Bericht: „Das CPT Irakisch-Kurdistan ist sehr besorgt darüber, dass im Falle einer weiteren türkischen Operation am Gare-Berg 190 Familien dauerhaft aus ihren Dörfern vertrieben werden. Darüber hinaus ist das CPT-IK besorgt über die möglichen zivilen Opfer, die bereits in der türkischen Vorbereitungsphase zu beklagen sind. Das CPT unterstreicht und fordert einen friedlichen Ansatz zur Lösung des 40-jährigen militärischen Konflikts zwischen der PKK und der Türkei. Es ruft die irakische Bundesregierung, die kurdische Regionalregierung und die internationale Gemeinschaft auf, das Leben der Zivilbevölkerung in den Dörfern nahe der Grenze zu schützen.“

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Buch über internationalistische Gefallene in Rojava erschienen

24. März 2024 - 11:00

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist ein Buch über internationalistische Gefallene der Rojava-Revolution erschienen. „Martyrs never die – The internationalist heroes of the Rojava Revolution“ wurde von Internationalist:innen geschrieben. Das Buch enthält Vorwörter der YPG-Kommandantur und der YPG Enternasyonal sowie eine Einführung in die Geschichte Rojavas. Beschrieben wird der Kampf von 54 Internationalist:innen, die bei der Befreiung von Kobanê, Hesekê, Raqqa und Minbic sowie im Widerstand in Efrîn und Serêkaniyê ums Leben gekommen sind. Das Buch soll heute, am Gedenktag für internationalistische Gefallene am 24. März, vorgestellt werden.

Die Arbeit an dem Buch hat 2022 begonnen. Nach der bereits gedruckten englischen Ausgabe und der fertig gestellten portugiesischen Version soll das Buch auch auf Kurdisch, Arabisch, Deutsch, Französisch und Spanisch übersetzt werden. Die Internationalistin Dîrok aus Deutschland teilte gegenüber ANF mit, dass für die geschilderten Lebensgeschichten auf Informationen aus den Archiven der YPG/YPJ und QSD (Demokratische Kräfte Syriens) zurückgegriffen wurde und Angehörige und Bekannte der Gefallenen dazu beigetragen haben.

Dîrok betonte, dass ein Buch niemals ausreichen kann, um den Einsatz von Menschen aus aller Welt in Rojava zu würdigen. In dem Buch werde geschildert, wie das von Abdullah Öcalan vorgelegte Modell „Demokratischer Konföderalismus“ umgesetzt werde. „Diese Philosophie ist universal. Sie hat die Grenzen Kurdistans überschritten und sich in der Welt ausgebreitet. Das legen wir in dem Buch dar, der Kampf unserer gefallenen Freundinnen und Freunde wird sichtbar gemacht. Die Revolution von Rojava ist eine internationalistische Revolution. Hunderte Menschen sind aus ihren Ländern nach Rojava gekommen, um sich daran zu beteiligen“, so die Internationalistin Dîrok.

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Newroz in Paris: Die Kawas der Moderne

24. März 2024 - 9:00

Der Demokratische Kurdische Rat Frankreich (CDK-F) hat am Samstag eine große Newroz-Veranstaltung im Pariser Vorort Villiers le Bel durchgeführt. Die Feier war der Kampagne für die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage gewidmet.

 


Neben Reden von kurdischen, armenischen und französischen Politiker:innen wurde auf der Bühne eine Grußbotschaft der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) verlesen. Die PKK erklärte in Anlehnung an die Newroz-Legende, in der der Schmied Kawa den Tyrannen Dehaq besiegte und die frohe Botschaft mit einem Freudenfeuer verkündetete: „Alle Menschen, deren Herzen nach Freiheit brennen, rufen wir auf, gegen die Dehaqs von heute die Kawas der Moderne zu sein.“

 


Im Musikprogramm traten Hozan Aydın, Mem û Zîn Botan und Ferhat Tunç auf, außerdem gab es eine Aufführung einer Folkloregruppe der kurdischen Kulturbewegung TEV-ÇAND. Großen Applaus erhielt auch eine Performance der Revolutionären Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger), bei der die Attrappe einer türkischen Kampfdrohne in Flammen aufging. Die Menschenmenge rief dazu „Bijî Serok Apo“ und „Zap, Avaşîn, Metîna; Bijî berxwedana gerîla”. Die Performance der kurdischen Jugendbewegung war eine Reaktion auf die zuvor als Freudenbotschaft angekündigte Erklärung der HPG-Kommandantur, dass die Guerilla inzwischen über ein Abwehrsystem gegen den Drohnenkrieg der Türkei verfügt und in Südkurdistan innerhalb des vergangenen Jahres 15 Drohnen abgeschossen hat.

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https://anfdeutsch.com/aktuelles/ypg-sprecher-nuri-mehmud-bei-newroz-empfang-in-paris-41502 https://anfdeutsch.com/aktuelles/kck-das-kurdische-volk-machte-seinen-willen-an-newroz-deutlich-41504 https://anfdeutsch.com/aktuelles/frankfurt-newroz-bedeutet-freiheit-deine-freiheit-ist-unsere-freiheit-41521 https://anfdeutsch.com/kurdistan/gerila-tv-veroffentlicht-weitere-bilder-abgeschossener-drohnen-41486

 

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Große Newroz-Feiern in Wien und Graz

24. März 2024 - 9:00

In Wien und Graz haben am Samstag Tausende Menschen Newroz gefeiert. Im Gasometer in Wien traten die Musiker:innen Delîl Xidir, Hîvron, Nûarîn, Bengîn Agirî und Bajar auf und begeisterten die Feiernden. Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes. Nurcan Güleryüz vom Frauenrat Avesta hielt eine Ansprache, in der sie die Freilassung von Abdullah Öcalan forderte. Die PYD-Vertreterin Mizgîn Ahmet ging in einer Rede auf die Situation in Rojava und die Spezialkriegsführung des türkischen Staates ein: „Der Staat behauptet, dass kein Mensch mehr in Rojava ist. Das stimmt nicht, Millionen Menschen haben zu Newroz erneut Freiheit für Abdullah Öcalan gefordert. Wir haben keine Angst.“

 


Bei einer Feier in Graz traten Ahmet Elban mit Band, Koma Dem und Şivan Perwer auf. Perwer sagte auf der Bühne, dass Abdullah Öcalan seit 25 Jahren Widerstand im Gefängnis leistet und die kurdische Frage auf politischem Weg gelöst werden muss. Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende des kurdischen Europaverbands KCDK-E, hielt eine Rede.

Die Newroz-Veranstaltungen in Österreich werden heute mit Feiern in Linz und Innsbruck abgeschlossen.

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https://anfdeutsch.com/aktuelles/newroz-empfang-im-wiener-rathaus-41470 https://anfdeutsch.com/aktuelles/frankfurt-newroz-bedeutet-freiheit-deine-freiheit-ist-unsere-freiheit-41521 https://anfdeutsch.com/aktuelles/kck-das-kurdische-volk-machte-seinen-willen-an-newroz-deutlich-41504

 

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