Transition News

Transition News Feed abonnieren
Aktualisiert: vor 32 Minuten 2 Sekunden

Schweizer Waffen für alle? Wie das Parlament die Neutralität verramschen will

13. November 2025 - 0:10

Was lange undenkbar schien, soll nun Realität werden: Schweizer Waffen könnten bald wieder in Krisenregionen und Diktaturen landen. Die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats hat entschieden, dass der Bundesrat künftig nur noch ausnahmsweise eine sogenannte Nichtwiederausfuhr-Erklärung verlangen muss. Damit wird eine zentrale Schutzmauer der Schweizer Neutralität eingerissen – und das im Namen der «Wettbewerbsfähigkeit», wie gestern die Medien meldeten.

Offiziell geht es darum, der darbenden Rüstungsindustrie unter die Arme zu greifen. Denn die Hersteller klagen, dass potenzielle Kunden durch die strikten Exportauflagen abgeschreckt werden. Besonders das Nein zur Weitergabe von Schweizer «Piranha»-Radschützenpanzern an die Ukraine soll der Branche geschadet haben. Doch was als Wirtschaftsförderung verkauft wird, ist in Wahrheit ein gefährlicher Dammbruch: Waffen könnten künftig auch über Umwege in Länder gelangen, in denen Bürgerkrieg herrscht oder Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Kritiker wie SP-Nationalrat Fabian Molina sprechen von einem «kompletten Tabubruch». Die geplante Regelung komme einer faktischen Aufhebung der Exportkontrolle gleich. Damit riskiere die Schweiz nicht nur ihre Glaubwürdigkeit als neutrale und humanitäre Akteurin, sondern mache sich auch mitschuldig an künftigen Konflikten.

Die bürgerlichen Parteien hingegen feiern den Entscheid als «pragmatischen Durchbruch». Ihre Argumentation: Nur wer Teil internationaler Rüstungsnetzwerke bleibe, könne sich im Ernstfall auf Waffenlieferungen verlassen. Eine zynische Logik, die militärische Abhängigkeit mit moralischer Beliebigkeit verwechselt.

Besonders irritierend: Noch vor wenigen Jahren hatte sich die Mitte-Partei für strengere Regeln eingesetzt. Nun redet sie von einer «neuen Realität» und vom drohenden Tod der Schweizer Rüstungsindustrie. Diese Kehrtwende zeigt, wie rasch wirtschaftlicher Druck politische Prinzipien verdrängt.

Wenn das Parlament der Vorlage zustimmt, wird die Linke das Referendum ergreifen. Doch selbst mit einer Volksabstimmung kann nur ein Teil des Schadens rückgängig gemacht werden: Die Schweiz steht bereits jetzt am Rand eines sicherheitspolitischen Identitätsverlusts. Zwischen Exportbilanzen und moralischem Anspruch scheint sich die Politik längst entschieden zu haben – und zwar für die Kasse statt für das Gewissen.

Kategorien: Externe Ticker

Neue «Mind-Captioning»-Technik erzeugt beschreibenden Text aus Gehirnscans – und liefert erste Ansätze, Gedanken zu entschlüsseln

13. November 2025 - 0:08

Das Auslesen von Gehirnaktivitäten mit Hilfe fortschrittlicher Technologien sei kein neues Konzept, schreibt Medicalxpress in einem aktuellen Beitrag. Die meisten Techniken würden sich jedoch darauf konzentrieren, einzelne Wörter zu identifizieren, die mit einem Objekt oder einer Handlung in Verbindung stehen, die eine Person sieht oder denkt, oder Gehirnsignale zuzuordnen, die gesprochenen Wörtern entsprechen.

Einige Methoden verwendeten Untertitel-Datenbanken oder tiefe neuronale Netze, aber diese Ansätze seien durch die Wortabdeckung der Datenbank begrenzt oder führten Informationen ein, die im Gehirn nicht vorhanden waren. Die Erstellung detaillierter, strukturierter Beschreibungen komplexer visueller Wahrnehmungen oder Gedanken bleibe schwierig.

Im August gelang es dann Stanford-Forschern, Gedanken von Menschen in Echtzeit zu dekodieren. So entschlüsselten US-Forschern von vier Probanden mithilfe von neuronalen Implantaten, auch Brain-Computer-Interfaces (BCIs) bezeichnet, die innere Sprache, die «verankert» ist im Motorkortex ihrer Gehirne. Kritiker hat dies alarmiert, zumal Big Tech tatkräftig mitmischt (TN berichtete).

Nun haben Forscher eine sogenannte «Mind-Captioning»-Technik entwickelt, die non-invasiv ist und einen iterativen (sich wiederholenden) Optimierungsprozess nutzt. Dabei generiert ein maskiertes Sprachmodell (MLM) Textbeschreibungen, indem es Textmerkmale mit vom Gehirn decodierten Merkmalen abgleicht. Die Forscher beschreiben ihre Ergebnisse in einem Forschungsartikel, der in Science Advances veröffentlicht wurde. Dazu schreibt Medicalxpress:

«Die Technik umfasst auch lineare Modelle, die darauf trainiert sind, semantische Merkmale aus einem tiefen Sprachmodell unter Verwendung von Gehirnaktivitäten aus der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) zu decodieren. Das Ergebnis ist eine detaillierte Textbeschreibung dessen, was ein Teilnehmer in seinem Gehirn sieht.

Im ersten Teil des Experiments sahen sich sechs Personen 2.196 kurze Videos an, während ihre Gehirnaktivität mit fMRT gescannt wurde. Die Videos zeigten verschiedene zufällige Objekte, Szenen, Handlungen und Ereignisse, und die sechs Probanden waren japanische Muttersprachler und nicht-muttersprachliche Englischsprecher.»

Nachdem die Probanden im ersten Teil tausende Videos gesehen hatten (Trainingsphase), folgte der zweite Teil, in dem es keine visuellen Reize mehr gab. Vielmehr wurden den Teilnehmern verbale Hinweise (etwa kurze Textbeschreibungen) gezeigt, die sich auf einige der zuvor gesehenen Videos bezogen. Beispiel: «Ein Mann fährt Fahrrad durch eine Stadt.»

Dann sollten sie sich das entsprechende Video innerlich vorstellen oder sich an es erinnern, ohne es tatsächlich zu sehen. Während dieses Erinnerns erfolgte der fMRT-Scan, es wurde also während dieser Vorstellungsphase erneut die Gehirnaktivität gemessen – diesmal also reine Erinnerungsaktivität, nicht visuelle Wahrnehmung.

Anschließend wurde mit dem KI-System versucht, aus diesen fMRT-Daten wieder semantische Merkmale zu rekonstruieren. Und zuletzt erzeugte das Sprachmodell daraus beschreibende Textsätze, genau wie in der Wahrnehmungsphase. Der Zweck war zu prüfen, ob die Technik auch dann funktioniert, wenn die Bilder nur im Kopf existieren – also ob die semantischen Muster des «Erinnerns» ähnlich genug sind wie die des «Sehens».

Ergebnis: In dieser Erinnerungsphase («Imagery») war die Trefferquote geringer, aber immer noch signifikant über Zufall. Bei 100 möglichen Videos konnte das System in etwa 40 Prozent der Fälle das richtige Video identifizieren. Das zeigt: Die KI konnte mentale Rekonstruktionen semantisch einigermaßen richtig zuordnen – also «was die Person sich vorgestellt hat».

Für Menschen mit eingeschränkter oder verlorener Sprachfähigkeit, etwa für Schlaganfallpatienten, könnte diese neue Technologie letztendlich als Mittel zur Wiederherstellung der Kommunikation dienen, so Medicalxpress. Und weiter:

«Die Tatsache, dass sich das System als fähig erwiesen hat, tiefere Bedeutungen und Zusammenhänge statt einfacher Wortassoziationen zu erfassen, könnte es diesen Menschen ermöglichen, ihre Kommunikationsfähigkeit viel besser wiederzuerlangen als mit einigen anderen Methoden der Gehirn-Computer-Schnittstelle. Dennoch sind weitere Optimierungen erforderlich, bevor dieser Punkt erreicht werden kann.»

Ungeachtet einiger positiver Anwendungsmöglichkeiten für Mind-Captioning-Geräte, die menschliche Gedanken erfassen können, gebe es allerdings berechtigte Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und des potenziellen Missbrauchs der Brain-to-Text-Technologie. Die an der Studie beteiligten Forscher wiederum weisen darauf hin, dass die Einwilligung auch weiterhin eine wichtige ethische Überlegung bei der Anwendung von Techniken zum Gedankenlesen bleiben werde.

Bevor diese Technologien breitere Anwendung finden, müssten wichtige Fragen zur mentalen Privatsphäre und zur Zukunft von Gehirn-Computer-Schnittstellen geklärt werden. Die Autoren:

«Insgesamt schafft unser Ansatz ein Gleichgewicht zwischen Interpretierbarkeit, Verallgemeinerbarkeit und Leistungsfähigkeit – er schafft einen transparenten Rahmen für die Dekodierung nonverbaler Gedanken in Sprache und ebnet den Weg für eine systematische Untersuchung der Frage, wie strukturierte Semantik im menschlichen Gehirn kodiert wird.»

Kategorien: Externe Ticker

«Nationale Impfwoche» in der Schweiz – Nebenwirkungen werden ignoriert

12. November 2025 - 13:54

In der Schweiz startete am Montag die «Nationale Impfwoche». Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt, handelt es sich dabei um eine Initiative des Kollegiums für Hausarztmedizin (KHM) in Zusammenarbeit mit der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), dem Schweizerischen Apothekerverband (pharmaSuisse) und dem BAG.

Dem BAG zufolge kann man sich vom 10. bis zum 15. November in Arztpraxen und Apotheken gegen Grippe, COVID und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) «niederschwellig» impfen lassen. Die «Nationale Impfwoche» finde zum ersten Mal statt. Sie löse den bisherigen «Nationalen Grippeimpftag» ab. In Ihrer Mitteilung verliert das BAG kein Wort über Nebenwirkungen.

Genau so lief es ab in Deutschland bei der «Langen Nacht des Impfens», die am 8. Oktober stattfand und von der Regierung fleißig beworben wurde. Auch da wurde kein Wort über Risiken verloren, obgleich selbst die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Impf-Risiken und -Nebenwirkungen zum Thema macht und sogar auch Daten des Bundesgesundheitsministeriums den «Corona-Impf-Wahnsinn» bestätigen (wir berichteten).

Was die Schweiz angeht, so äußert sich das BAG in seiner Mitteilung zur «Impfung gegen COVID-19» wie folgt:

«Das Coronavirus (SARS-CoV-2) kann noch immer schwere Krankheitsverläufe verursachen, selbst dann, wenn man bereits mehrmals mit COVID-19 infiziert war und eine gewisse Immunität aufgebaut hat. Mit zunehmendem Alter und in bestimmten Situationen nimmt diese Immunität gegen das Coronavirus jedoch rasch wieder ab.

Ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei einer erneuten COVID-19 Erkrankung haben Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Trisomie 21. Deshalb wird für diese Personen eine Auffrischimpfung gegen COVID-19 ab Oktober 2025 empfohlen.»

Festzustellen ist hier zuerst eine gängige Ungenauigkeit: Die Vermischung des angeblich neuen Virus SARS-CoV-2 und der angeblich neuen Krankheit «COVID-19». Denn selbst nach orthodoxem Narrativ wird man nicht mit «COVID-19» infiziert, sondern mit SARS-CoV-2.

Schwerwiegender ist jedoch das Verschweigen der Nebenwirkungen. Das betrifft auch Medien wie den Tages-Anzeiger und das öffentlich-rechtliche SRF, die über die Impfwoche berichteten. Impfungen seien «eine gute Idee», stellt die SRF-«Tagesschau» fest. Das BAG empfehle «Risikopatienten alle drei Impfungen». SRF weiter:

«Entgegen früheren Empfehlungen können diese auch gleichzeitig verabreicht werden und lohnen sich doppelt.»

Zahlreiche Studien belegen inzwischen nämlich schwerwiegende Nebenwirkungen der COVID-Injektionen, insbesondere Herzkrankheiten – auch mit tödlichem Verlauf (siehe zum Beispiel hier, hier und hier). Laut einer Analyse der McCullough-Stiftung sind die Gen-Präparate sogar für die weltweite Übersterblichkeit verantwortlich. Und immer mehr Experten fordern deren Rückruf (hier und hier).

Selbst die US-Food and Drug Administration (FDA) hatte die Hersteller Pfizer und Moderna im Mai dieses Jahres angewiesen, die Gebrauchsanweisungen ihrer COVID-«Impfstoffe» zu überarbeiten und detailliertere Warnhinweise zu den Risiken von Herzentzündungen aufzunehmen.

Der Grund dafür: Sicherheitsanalysen nach der Markteinführung haben ergeben, dass das Risiko einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und einer Perikarditis (Herzbeutelentzündung) größer ist als bisher angenommen und dass diese Erkrankungen in einigen Fällen zu langfristigen Herzmuskelschäden führen können.

Zuvor wurde auf den Beipackzetteln vor allem bei jungen Männern vor Myokarditis und Perikarditis gewarnt. Der aktualisierten FDA-Richtlinie entsprechend wurden diese Warnhinweise auf alle Personen unter 65 Jahren ausgeweitet.

Das BAG erwähnt in seiner Mitteilung Herzprobleme lediglich im Zusammenhang mit der Grippe. So führe diese manchmal zu Herzmuskelentzündungen. In seinen «Empfehlung für die COVID-19-Impfung» stellt die Behörde fest:

«Myo-/Perikarditiden können durch eine SARS-CoV-2-Infektion verursacht werden, wurden aber auch als sehr seltene UIE [Unerwünschte Impferscheinungen] nach Impfung mit mRNA-Impfstoffen beobachtet. Die Fälle von Myo-/Perikarditiden wurden vermehrt bei jungen Männern nach der zweiten Impfdosis der Grundimmunisierung beobachtet und die Inzidenz war nach Impfung mit Spikevax® gegenüber Comirnaty® erhöht. Die Fälle verliefen in der Regel mild und die Daten zeigen, dass das Risiko für eine Spitaleinweisung aufgrund einer Myokarditis nach mRNA-Impfung (über alle Impfdosen betrachtet) tiefer ist als nach einer SARS-CoV-2-Infektion.»

Der Tages-Anzeiger verweist auf eine Metaanalyse, laut der vor allem für Menschen ab 65 Jahren im Monat nach einer Grippeerkrankung das Risiko für Herzinfarkte um ein Vierfaches und für Schlaganfälle um ein Fünffaches steigt. Bei einer «COVID-Infektion» sei die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, bis zu 14 Wochen nach der «Infektion» dreimal höher.

Studien zufolge können diese mRNA-Injektionen aber beispielsweise auch das Krebsrisiko erhöhen. Manche Wissenschaftler sprechen sogar von «Turbo-Krebs» (siehe zum Beispiel hier, hier, hier und hier).

Und was die Empfehlung des BAG für Schwangere betrifft: Wenn die Resultate einiger Studien berücksichtigt werden, sollten diese «Impfungen» gerade während der Schwangerschaft gemieden werden. Eine von Experten begutachtete US-Arbeit hat zum Beispiel dafür 37 Sicherheitssignale festgestellt, darunter: Fehlgeburt, fetale Fehlbildungen, Frühgeburt, Totgeburt und Tod des Neugeborenen.

Abgesehen von all dem: Es gibt weiterhin keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass die mit «COVID» assoziierten Krankheiten durch SARS-CoV-2 verursacht werden. Und die «COVID»-Diagnose erfolgt auch heute noch ausschließlich aufgrund eines positiven Resultats eines mehr als fragwürdigen SARS-CoV-2-PCR-Tests. Denn für die angeblich neue Krankheit gibt es keine spezifischen Symptome.

Kategorien: Externe Ticker

«Biotech Barbie» und andere US-Unternehmer streben genveränderte Babys an

12. November 2025 - 0:59

Die Möglichkeit, Embryos im frühen Stadium genetisch zu manipulieren, werde in der Öffentlichkeit vor allem seit dem Jahr 2018 diskutiert, schreibt das Deutsche Ärzteblatt. Damals habe der chinesische Forscher He Jiankui verkündet, dass zwei Mädchen auf die Welt gekommen seien, deren Erbgut er zuvor mit der Genschere Crispr verändert hatte, um sie immun gegen HIV zu machen. Das Ärzteblatt weiter:

«Das hatte in der Forschungsgemeinschaft und in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Jiankui verlor seinen Job und wurde von einem chinesischen Gericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Internationale Koryphäen forderten 2019 ein Moratorium für solche Eingriffe, unter anderem wegen technischer Bedenken – der Eingriff kann unerwünschte Auswirkungen haben – und ethischer Überlegungen: ‹Die Einführung genetischer Veränderungen in zukünftige Generationen kann dauerhafte und möglicherweise schädliche Auswirkungen auf die Spezies haben.›»

Doch trotz kontroverser Diskussionen würden jetzt kleine Biotech-Startups die Genomeditierung menschlicher Embryonen vorantreiben. Ausgegebenes Ziel sei es, Erbkrankheiten zu verhindern. Im April hatte der Biotech-Experte Ben Lamm bei beim Podcaster Joe Rogan konstatiert: «China genmanipuliert Embryonen»

Eine besonders schillernde Figur auf diesem Gebiet sei Cathy Tie, so das Ärzteblatt. Sie sei eine in China geborene Forscherin und Unternehmerin aus Kanada – die nach eigenen Angaben im Frühjahr dieses Jahres kurzzeitig mit dem eingangs erwähnten He Jiankui liiert war.

«Sie ist eine der Gründerinnen des Unternehmens Manhattan Genomics mit Sitz in New York», so das Ärzteblatt. Und die Firma wolle Techniken zur DNA-Modifikation bei Embryonen erforschen und habe vor einigen Tagen ein Team von Fachleuten vorgestellt, die das Projekt unterstützen sollen. Der Firmen-Slogan: «Eine Zukunft ohne Erbkrankheiten gestalten.»

Obwohl Tie erst um die 30 Jahre alt sei, habe sie bereits mehrere Biotech-Firmen gegründet, wie die Nachrichtenseite des Fachmagazins Nature schreibt. Dort wird sie auch als «Biotech-Barbie» bezeichnet, und sie selbst nutze den Hashtag «Barbie» auch unter einem ihrer Youtube-Videos.

Laut dem MIT Technology Review ist «Tie auch Partnerin des aufsehenerregenden Los Angeles Project, das die Entwicklung von im Dunkeln leuchtenden Haustieren versprach» und auch «das ehrgeizige Ziel verfolgt, Pferdeembryonen Horngene einzufügen, um ein Einhorn zu erschaffen».

Praktisch zeitgleich mit Manhattan Genomics habe auch die US-Firma Preventive mitgeteilt, die Genomeditierung bei Embryonen erforschen zu wollen, berichtet das Ärzteblatt weiter. Welche Techniken im Detail verwendet und welche Krankheiten genau im Fokus stehen, hätten sowohl Preventive als auch Manhattan Genomics allerdings weitgehend offengelassen. Doch den Verantwortlichen scheine bewusst zu sein, wie heikel und umstritten ihre Mission ist. Das Ärzteblatt:

«Manhattan Genomics veröffentlichte ein ausführliches Ethik-Statement, Preventive schreibt: ‹Wir werden diese Technologie nicht für den klinischen Einsatz am Menschen weiterentwickeln, wenn die Sicherheit nicht durch umfangreiche Forschung nachgewiesen werden kann. Wir werden keine Kompromisse bei den Sicherheitsstandards eingehen, um den Zeitplan zu beschleunigen.›

Einige Fachleute sagen, dass die Risiken für solche Eingriffe in die Keimbahn viel zu hoch sind. ‹Die Messlatte für Sicherheit ist so, so, so, so hoch›, zitiert Nature den Biochemiker Alexis Komor von der University of California San Diego, der sich mit Gene-Editing beschäftigt. ‹Wir sind definitiv noch nicht so weit.›»

Zitiert wird auch Junjiu Huang, ein chinesischer Biologe, der laut Nature den Zeitpunkt der aktuellen Vorstöße ebenfalls als zu früh einstufe. Die Technologie sei noch nicht ausgereift, sagte Huang, der 2015 als Erster das Erbgut von menschlichen Embryonen verändert haben soll, allerdings ohne sie danach einer Frau einzusetzen. Zudem sind laut Huang ethische Fragen bislang nicht geklärt, es gebe keinen gesellschaftlichen Konsens und keine ausreichenden rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz der Technologie.

Kategorien: Externe Ticker

Israelische Soldaten berichten in einer Dokumentation über Tötungen von Zivilisten in Gaza

12. November 2025 - 0:58

Israelische Soldaten berichten laut dem Guardian in einer britischen Fernsehdokumentation des Senders ITV von einem allgemeinen Chaos in Gaza und einem Zusammenbruch von Normen und rechtlichen Beschränkungen. Dabei seien Zivilisten nach Belieben einzelner Offiziere getötet worden. In der Doku mit dem Titel «Breaking Ranks: Inside Israel's War» habe Daniel, Kommandant einer Panzereinheit der israelischen Streitkräfte (IDF), beispielsweise erklärt:

«Wenn man ohne Einschränkungen schießen will, kann man das tun.»

Einige der IDF-Soldaten, die mit dem Sender sprachen, baten laut der Zeitung um Anonymität, während andere sich öffentlich äußerten. Alle hätten auf die Aufhebung des offiziellen Verhaltenskodexes in Bezug auf Zivilisten hingewiesen.

Die Soldaten bestätigten demnach den routinemäßigen Einsatz menschlicher Schutzschilde durch die IDF, was im Widerspruch zu offiziellen Dementis steht. Sie hätten Einzelheiten darüber preisgegeben, wie israelische Truppen ohne Provokation das Feuer auf Zivilisten eröffneten. Diese waren zu den von der von den USA und Israel unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) eingerichteten militarisierten Verteilungsstellen geeilt, um Lebensmittel zu erhalten. Ein Soldat, der in der Sendung nur als Eli vorgestellt werde, habe gesagt:

«Über Leben und Tod entscheiden nicht Vorschriften oder Regeln für das Abfeuern von Waffen. Es ist das Gewissen des Kommandanten vor Ort, das entscheidet. Wenn sie zu schnell gehen, sind sie verdächtig. Wenn sie zu langsam gehen, sind sie verdächtig. Sie haben etwas vor. Wenn drei Männer gehen und einer von ihnen zurückbleibt, ist das eine Zwei-zu-Eins-Infanterieformation – eine militärische Formation.»

Eli beschreibe einen Vorfall, bei dem ein hochrangiger Offizier einer Panzereinheit befohlen habe, ein Gebäude in einem als sicher für Zivilisten ausgewiesenen Gebiet zu zerstören. Er habe erläutert:

«Ein Mann stand auf dem Dach und hängte Wäsche auf, und der Offizier entschied, dass er ein Beobachter war. Er ist kein Beobachter. Er hängt seine Wäsche auf. Man kann sehen, dass er Wäsche aufhängt. Nun hatte dieser Mann weder ein Fernglas noch Waffen. Die nächste militärische Einheit war 600 bis 700 Meter entfernt.

Wenn er also keine Adleraugen hatte, wie konnte er dann ein Beobachter sein? Und der Panzer feuerte eine Granate ab. Das Gebäude stürzte zur Hälfte ein. Das Ergebnis waren viele Tote und Verletzte.»

Eine Analyse der Geheimdienstdaten der IDF durch den Guardian im August ergab, dass nach Schätzungen israelischer Militärbeamter 83 Prozent der in Gaza Getöteten Zivilisten waren, ein historischer Höchststand für moderne Konflikte. Die IDF habe diese Analyse allerdings bestritten.

Die Zeitung weist darauf hin, dass seit Beginn des Krieges laut der UNO etwa 69.000 Palästinenser getötet wurden. Und trotz eines vor einem Monat begonnenen Waffenstillstands würden weiterhin Menschen sterben. In einer schriftlichen Erklärung habe die IDF mitgeteilt:

«Die IDF bekennt sich weiterhin zur Rechtsstaatlichkeit und handelt auch weiterhin im Einklang mit ihren rechtlichen und ethischen Verpflichtungen, trotz der beispiellosen Komplexität der Operationen aufgrund der systematischen Einbettung der Hamas in die zivile Infrastruktur und ihrer Nutzung ziviler Einrichtungen für militärische Zwecke.»

Einige der in «Breaking Ranks» interviewten Soldaten gaben gemäß dem Guardian an, dass sie von den Äußerungen israelischer Politiker und religiöser Führer beeinflusst worden seien. Diese hätten nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 suggeriert, dass jeder Palästinenser ein legitimes Ziel sei.

Eine UN-Kommission kam im September zu dem Schluss, dass Israel in Gaza Völkermord begangen habe. In Bezug auf die Frage der Absicht verwies sie auf die Hetze israelischer Politiker wie Präsident Isaac Herzog, der kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober gesagt hatte:

«Es ist eine ganze Nation, die dafür verantwortlich ist. Diese Rhetorik, dass die Zivilbevölkerung nichts davon weiß und nicht daran beteiligt ist, ist absolut falsch.»

Ein Sprecher von Herzog teilte laut dem Guardian mit, der israelische Präsident habe sich offen für humanitäre Anliegen und den Schutz Unschuldiger eingesetzt.

Der Kommandant Daniel habe in der Dokumentation erklärt, dass die Rhetorik, es gäbe keine Unschuldigen in Gaza, bis in die Reihen der Armee vorgedrungen sei: «Man hört das ständig, also fängt man an, es zu glauben.»

Die Sendung liefere der Zeitung zufolge zudem Hinweise darauf, dass solche Ansichten von einigen Rabbinern innerhalb des Militärs verbreitet worden seien. So soll Major Neta Caspin gesagt haben:

«Einmal setzte sich der Brigaderabbiner neben mich und erklärte mir eine halbe Stunde lang, warum wir genauso sein müssen wie sie am 7. Oktober. Dass wir uns an allen rächen müssen, auch an Zivilisten. Dass wir nicht diskriminieren dürfen und dass dies der einzige Weg ist.»

Rabbi Avraham Zarbiv, ein extremistischer jüdischer Geistlicher, der mehr als 500 Tage in Gaza gedient haben soll, äußerte sich nach Angaben des Berichts folgendermaßen:

«Alles dort ist eine einzige große terroristische Infrastruktur.»

Zarbiv habe nicht nur der massiven Zerstörung palästinensischer Stadtviertel religiöse Legitimität verliehen, sondern selbst Militärbulldozer gefahren. Auch beanspruche er für sich, eine Taktik entwickelt zu haben, die von der gesamten IDF übernommen wurde, indem er auf den Massenkauf von gepanzerten Bulldozern hingewiesen habe. Zarbiv:

«Die IDF investiert Hunderttausende Schekel, um den Gazastreifen zu zerstören. Wir haben das Verhalten einer ganzen Armee verändert.»

Die Soldaten, die in der Dokumentation zu Wort kommen, hätten zudem auch übereinstimmende Berichte aus dem zweijährigen Konflikt über den Einsatz palästinensischer Zivilisten als menschliche Schutzschilde bestätigt. Diese Praxis sei informell als «Mosquito-Protokoll» bekannt. Daniel habe erläutert:

«Man schickt den menschlichen Schutzschild unter die Erde. Während er den Tunnel entlanggeht, kartiert er alles für einen. Er hat ein iPhone in seiner Weste und während er geht, sendet es GPS-Informationen zurück. Die Kommandeure sahen, wie gut das funktioniert. Und die Praxis verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Nach etwa einer Woche setzte jede Kompanie ihren eigenen Moskito ein.»

Die IDF habe dazu erklärt, sie verbiete den Einsatz von Zivilisten als menschliche Schutzschilde oder deren Nötigung in irgendeiner Weise zur Teilnahme an militärischen Operationen. Diese Befehle seien den Streitkräften während des gesamten Krieges regelmäßig eingeschärft worden. Die IDF weiter:

«Vorwürfe wegen Fehlverhaltens werden gründlich geprüft, und wenn identifizierende Details vorliegen, wird die Angelegenheit eingehend untersucht. In mehreren Fällen wurden Ermittlungen durch die Kriminalpolizei der Militärpolizei (MPCID) eingeleitet, nachdem Verdachtsmomente im Zusammenhang mit Palästinensern bei Militäreinsätzen aufgetreten waren. Diese Ermittlungen dauern noch an.»

«Sam», der an Lebensmittelverteilungsstellen der GHF tätig war, räumte im Film gemäß dem Guardian jedoch ein, dass er die Tötung unbewaffneter Zivilisten seitens der IDF gesehen hat. Er beschreibe einen Vorfall an einer Verteilungsstelle, wo zwei junge Männer in der allgemeinen Hektik um Hilfsgüter rannten:

«Man konnte sehen, wie zwei Soldaten ihnen hinterherliefen. Sie fielen auf die Knie und schossen einfach zweimal, und man konnte sehen, wie ... zwei Köpfe nach hinten schnellen und einfach wegkippen.»

Bei einem weiteren Vorfall habe ein Panzer der IDF in der Nähe einer der Verteilungsstellen «ein normales Auto ... mit nur vier normalen Menschen darin» zerstört.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden fast 1.400 palästinensische Zivilisten getötet, als sie in der Nähe von GHF-Hilfsstellen Hilfe suchten. Die GHF und die IDF haben dem Guardian zufolge bestritten, Zivilisten ins Visier genommen zu haben, die an Hilfsverteilungsstellen nach Lebensmitteln suchten.

Die IDF habe auch die Vorwürfe systematischer Kriegsverbrechen zurückgewiesen und betont, dass sie in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht handle und Maßnahmen ergreife, um zivile Opfer bei ihren Operationen gegen die Hamas zu minimieren. Interne Untersuchungen von Vorfällen, bei denen Zivilisten getötet wurden, hätten praktisch zu keiner disziplinarischen oder rechtlichen Rechenschaft geführt, so der Guardian.

«Breaking Ranks» zeige die psychische Belastung, unter der zumindest einige der Soldaten in Gaza leiden, schließt die Zeitung. So soll Daniel erklärt haben:

«Ich habe das Gefühl, dass sie meinen ganzen Stolz darauf, Israeli zu sein – ein IDF-Offizier zu sein – zerstört haben. Alles, was übrig bleibt, ist Scham.»

Wenn auch nicht in dem Ausmaß wie im Gazastreifen seit Oktober 2023, so ist die willkürliche Tötung von Zivilisten seitens der IDF nichts Neues. Die Veteranen-Organisation Breaking the Silence beispielsweise berichtet über lockere Einsatzregeln während des Gaza-Kriegs im Jahre 2014 und im Westjordanland, darunter wahlloses Feuer. Und sowohl die UNO wie auch Amnesty International dokumentierten den Einsatz tödlicher Munition gegen Demonstranten oder Personen im Gazastreifen, die sich oft Hunderte Meter vom Grenzzaun entfernt und weit außerhalb der von Israel einseitig eingerichteten Sperrzone befanden und keinerlei unmittelbare Bedrohung darstellten.

Kategorien: Externe Ticker

«Wieso ermöglicht das Team Trump Ghislaine Maxwell ein Fünf-Sterne-Erlebnis im Gefängnis?»

12. November 2025 - 0:57

Es gibt bereits reichlich Kritik am Vorgehen der Trump-Regierung, was die Aufarbeitung des Skandals um das Treiben des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein angeht. So sprach die Familie der am 25. April verstorbenen Virginia Giuffre, einst Hauptklägerin gegen Epstein, im Frühjahr von einer «Justizfarce».

Im Zentrum der Kritik stand, dass das Justizministerium Ghislaine Maxwell, gewissermaßen Epsteins «rechte Hand», blind Glauben geschenkt und ihr die Möglichkeit gegeben habe, Geschichtsklitterung zu betreiben – und das, obgleich man im Jahr 2020 Maxwell noch des Meineids bezichtigt habe (siehe TN-Artikel).

In dieses bizarre Bild passt, dass das «Team Trump», wie es die New York Post ausdrückt, Maxwell im Gefängnis auch noch eine Sonderbehandlung zuteilwerden lässt. Die Kritik ist derweil nicht neu, was das Ganze aber nur noch bizarrer macht.

So brachte BBC News am 1. August 2025 den Beitrag «Ghislaine Maxwell moved from Florida to women's prison in Texas». Darin wird nicht nur zum Thema gemacht, dass Maxwell in ein Gefängnis mit minimalen Sicherheitsstandards überstellt wurde. Auch wird darin die scharfe Kritik der Familie der verstorbenen Giuffre sowie von Epstein-Opfern wiedergegeben. Diese hätten «horror and disgust» (Entsetzen und Abscheu) über die als «preferential treatment» (Sonderbehandlung) wahrgenommene Verlegung geäußert und auch beklagt, dass diese Verlegung ohne Vorwarnung an die Opfer erfolgt sei und gegen BOP-Richtlinien* für Sexualstraftäter verstoße.

Seither sind mehr als drei Monate ins Land gegangen – und geändert hat sich offenkundig nichts. Dies ist nicht zuletzt deswegen äußerst pikant, weil Trump selbst vom Epstein-Sumpf erfasst ist (siehe etwa den TN-Artikel «Epstein-Sumpf: Trump beanspruchte für sich, auch minderjährige Modelcontest-Teilnehmerinnen nackt sehen zu können»). Vor diesem Hintergrund fordert die Post jetzt in einem Meinungsbeitrag:

«Die Trump-Regierung sollte der Sonderbehandlung, die die Pädophile-Möglichmacherin Ghislaine Maxwell Berichten zufolge im Gefängnis erhält, ein Ende setzen – und ihre Hoffnungen auf eine Begnadigung durch den Präsidenten zunichtemachen.

Am Montag veröffentlichten die Demokraten im Repräsentantenhaus Beschwerden von Whistleblowern, wonach Maxwell, die ihrem Kumpel Jeffrey Epstein bei der Ausbeutung von Teenager-Mädchen geholfen hatte, in dem Gefängnis mit minimalen Sicherheitsvorkehrungen, in das sie im Juli verlegt wurde, ‹auf Händen getragen› werde – so sehr, dass ein hochrangiger Beamter der Anstalt sich darüber beschwert habe, er habe es ‹satt, Maxwells Schoßhündchen sein zu müssen›.»

Dem Bericht zufolge werde sie «wie eine VIP behandelt». Individuell zusammengestellte Mahlzeiten würden direkt in ihre Zelle geliefert, sie habe Zeit für private Übungen, Zugang zu Welpen zum Spielen und eine Reihe weiterer Privilegien. Und weiter:

«Der Whistleblower behauptet, dass Gefängnisdirektorin Tanisha Hall alles getan habe, um Maxwell entgegenzukommen. So habe Hall Sekretariatsaufgaben in Maxwells Namen erledigt, Snacks für ihre privaten Treffen mit Gästen bereitgestellt, ihren Besuchern erlaubt, Computer mitzubringen, und Ghislaine [Maxwell] sogar persönlich bei der Vorbereitung ihres Antrags auf Strafmilderung geholfen – während sie gleichzeitig Gefängnismitarbeiter bestrafte, die protestierten.»

Und damit nicht genug. Auch soll Maxwell jederzeit die kostenlosen Dienste einer persönlichen Assistentin und eines Butlers zur Verfügung gestanden haben – etwas, das für ihre Mitgefangenen nicht verfügbar sei. «Die meisten von ihnen verbüßen Haftstrafen wegen Wirtschaftskriminalität, die im Vergleich zu Ghislaines perversen Verbrechen verblassen», beklagt die Post und fragt:

«Ghislaines Fünf-Sterne-Erlebnis ist verwirrend: Wer drängt darauf, dass es eine verurteilte Kindersexhändlerin im Gefängnis so leicht hat?»

Dabei möge man sich auch noch mal vergegenwärtigen:

«Die britische Aristokratin verbrachte Jahrzehnte damit, schutzbedürftige junge Mädchen für Epstein aufzuspüren und vorzubereiten, damit dieser sie missbrauchen konnte, und leistete dann wiederholt Meineid, um den Missbrauch zu vertuschen.

Sie hat keinerlei Verantwortung für ihre Beteiligung an diesen Gräueltaten übernommen, aber sie ist genauso widerlich wie Epstein.»

Der Kommentar schließt mit folgenden Worten:

«Kranke Verbrecher, die Kinder missbrauchen, sollten weder mit Samthandschuhen angefasst noch vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden.

Gebt Ghislaine die Gefängniserfahrung, die sie verdient hat – oder ihr müsst mit der berechtigten öffentlichen Empörung rechnen».

* BOP-Richtlinien sind die Vorschriften und Richtlinien des Bureau of Prisons (BOP), der US-amerikanischen Bundesbehörde, die für die Verwaltung von Bundesgefängnissen zuständig ist. Diese Richtlinien regeln unter anderem die Unterbringung, Behandlung, Sicherheit und Rechte von Insassen in föderalen Haftanstalten.

Kategorien: Externe Ticker

«Es gab noch nie einen Workaholic, der eine funktionierende Beziehungen hatte»

12. November 2025 - 0:56

Die Zeiten werden rauer – und entsprechend treibt immer mehr Menschen die Frage um, wie man Stress entkommen und Glück finden kann, vor allem auch in Beziehungen. Als bedeutende Glücks- und Beziehungskiller werden in der Regel Dinge wie fehlende Kommunikation, Vertrauensbruch, mangelnder Respekt und mangelnde Wertschätzung genannt. Viele fliehen dann etwa ins Internet oder gar in Drogen.

Doch Arthur Brooks, Verhaltenswissenschaftler und Professor an der Harvard Kennedy School, benennt im Gespräch mit Fox News einen anderen zentralen Faktor, den es zu bedenken gelte. Dabei äußert sich der «Glücksexperte» zunächst über das Gleichgewicht zwischen Glück und Unglück:

«Sie werden tatsächlich in verschiedenen Hirnhälften verarbeitet, und man braucht beide. Man braucht viel Glück, um ein gutes Leben führen zu können, und man braucht auch Unglück, denn es ist ein Signal dafür, dass es Dinge gibt, denen man Aufmerksamkeit schenken sollte.

Wenn du niemals negative Gefühle hättest, wärst du in einer Woche tot. Das ist die Wahrheit.»

Dabei ist es laut dem Experten wichtig, negative Emotionen zu bewältigen – insbesondere für Menschen, die dazu neigen, sie intensiver zu erleben. Dabei gebe es so einige ungesunde Wege, mit negativen Gefühlen umzugehen. Dazu zählen der Konsum von Drogen und Alkohol und die Nutzung von Technologie als Ablenkung. «Man scrollt durch Instagram und schaut sich diese Plattformen an, um einfach mal abzuschalten, nicht im Moment zu sein und sich von den Dingen abzulenken, die einen eigentlich belasten», sagte Brooks.

Doch eine der schlechtesten Methoden, mit negativen Emotionen umzugehen, würde dabei gerne übersehen: ständige, übermäßige Arbeit. Brooks spricht hier von «Arbeitssucht». «Die meisten Workaholics lenken sich von Dingen in ihrem Leben ab, die ihnen nicht gefallen», bemerkt er. Die Ursache dahinter sei folgende:

«Workaholics wissen, dass sie in ihrem Job super sind … und sie können in eine Art Trance verfallen, wenn sie arbeiten. Dabei denken sie nicht an die Dinge, an die sie nicht denken wollen. Daher kommt im Allgemeinen die Arbeitssucht.»

Brooks zufolge gebe es heutzutage nur noch sehr wenige Workaholics, die von ihrem Chef zu übermäßiger Arbeit gezwungen würden, obwohl dies vorkommen könne. Häufiger sei es jedoch der persönliche Antrieb, härter zu arbeiten. Brooks:

«Die meisten Workaholics sind ihre eigenen tyrannischen Chefs.»

Doch sie würden verkennen: Arbeitssucht kann zum Abbruch von Beziehungen zu Angehörigen führen, ob zu Ehepartnern, zu Eltern oder auch zu Kindern.

«Es gab noch nie einen Workaholic, der funktionierende Beziehungen hatte», so Brooks.

Brooks möchte diejenigen, die übermäßig arbeiten und spüren, dass dies ihren Beziehungen schadet, dazu ermutigen, darüber nachzudenken und sich zu fragen: «Warum tue ich das eigentlich?» «Sie müssen etwas unternehmen, um Ihre Angstzustände produktiver zu bewältigen», rät er.

Statt Angst oder negative Gedanken zu betäuben oder vor ihnen wegzulaufen, schlägt Brooks bewährte Methoden zur Stimmungsregulierung vor, darunter Sport und oder die Ausübung von Spiritualität.

Kategorien: Externe Ticker

Wie die SBB Politik, Industrie und Vertrauen entgleisen lassen

12. November 2025 - 0:45

Es ist ein Entscheid, der in seiner Symbolik kaum zu übertreffen ist: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), einst Stolz des Landes und Sinnbild für Präzision und Eigenständigkeit, lassen 116 neue S-Bahn-Züge in Deutschland bauen – nicht bei Stadler Rail im ostschweizerischen Bussnang, sondern bei Siemens in München. Der Preisunterschied: ganze zwölf Millionen Franken bei einem Auftrag über zwei Milliarden.

Was nach nüchterner Beschaffung klingt, entpuppt sich als Lehrstück über politische Kurzsichtigkeit, institutionelle Selbstgerechtigkeit und die Entfremdung eines Staatsbetriebs von seinem eigenen Land. Die offizielle Begründung ist so simpel wie fadenscheinig: Das günstigste Angebot müsse laut Vergaberecht den Zuschlag erhalten. Punkt. Doch das Schweizer Publikum darf fragen: Gilt das auch, wenn die «Ersparnis» weniger als ein halbes Promille beträgt – und dafür hunderte Schweizer Industriearbeitsplätze geopfert werden?

Die Schweizer Leitmedien sind erstaunlich wortkarg. Dafür läuft der investigative Journalist Lukas Hässig, der praktisch allein das Portal Inside Paradeplatz betreibt, zu Hochform auf. In einer Artikelserie (hier, hier, hier, hierund hier) bringt er Licht ins Dunkel – und erkennt ein Systemversagen. Die SBB rechtfertigt ihre Entscheidung mit Bürokratie statt mit Verantwortung.

Dieselben Verantwortlichen, die beim Bombardier-Dosto-Debakel – Beschaffung eines Rüttel-IC's, der auch heute nicht das hält, was er versprach und bei engen Kurven buchstäblich zum K***** ist – Milliardenverluste und jahrelange Verspätungen verantworteten, inszenieren sich jetzt als gesetzestreue Musterschüler. Ausgerechnet sie wollen sich auf Paragrafen berufen – nachdem sie einst jene Regeln so kreativ interpretierten, dass der größte Pannenzug der Schweizer Bahngeschichte entstand.

Hinzu kommt der üble Beigeschmack parteipolitischer Animosität. Dass Peter Spuhler, Gründer von Stadler Rail, ein SVP-Mitglied ist, mag in den Chefetagen der staatsnahen SBB nicht eben Sympathien wecken. In Berns Mittel-Links-Milieu gilt die bürgerlich-industrielle Unternehmerfigur als Fremdkörper. Wer also glaubt, die Entscheidung für Siemens sei völlig frei von politischen Untertönen gefallen, darf sich in gesunder Naivität sonnen.

Und der Verwaltungsrat? Unter der Leitung von Monika Ribar – bekannt für ihre Liebe zu ihrem schnellen Maserati statt Mobilitätsbescheidenheit – präsentiert sich das Gremium als Schaubühne der Selbstzufriedenheit: zwei Gewerkschafter, ein Ex-Implenia-CEO mit deutschen Verbindungen, ein französisches Mitglied aus dem Genfer ÖV. Eine Schweiz im Miniaturformat – bloß ohne das Rückgrat der eigenen Industrie.

Die Folgen reichen weit über Bussnang hinaus. Mit jedem ausgelagerten Auftrag verliert das Land Wissen, Lehrstellen und regionale Wertschöpfung. Siemens sichert zwar ein paar Montagearbeiten in Wallisellen, doch der echte Mehrwert – die Fertigung, die Wartung, das Engineering – wandert nach Bayern. Dass ausgerechnet eine milliardenschwere Staatsbahn diesen Exodus anstößt, während sie sich gleichzeitig als «Rückgrat der Schweiz» feiert, ist grotesk.

Die Parallelen zum Dosto-Desaster sind frappant: Auch damals versprach man Qualität, bekam Pannen. Auch damals entschied der Preis – und am Ende zahlten Pendler, Steuerzahler und Reputation die Rechnung. Heute beteuert man, man habe «Lehren gezogen». Offensichtlich nicht.

Was bleibt, ist der Eindruck eines verfilzten Apparats, der sich in Rechtfertigungen verliert, während Vertrauen, Leistungsfähigkeit und Patriotismus auf der Strecke bleiben. Eine Bahn, die jedes Jahr Milliarden an Subventionen verschlingt, aber kein Rückgrat zeigt, wenn es darum geht, den eigenen Werkplatz zu stärken, ist keine Staatsbahn mehr – sie ist eine Staatsaffäre auf Schienen.

Kategorien: Externe Ticker

Die Selbstzerstörung einer Ikone – Wie die «BBC» ihr Ansehen verspielt

11. November 2025 - 14:23

Einst galt sie als Leuchtturm des unabhängigen Journalismus. Nun taumelt die BBC in einen Skandal, der das Fundament ihrer Glaubwürdigkeit erschüttert. In einer Ausgabe der traditionsreichen Sendung Panorama war eine Rede des früheren US-Präsidenten Donald Trump derart zusammengeschnitten worden, dass der Eindruck entstand, er habe direkt zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 aufgerufen. Tatsächlich waren die Passagen, die die BBC aneinanderfügte, 54 Minuten voneinander getrennt – und Trumps Appell zu einer «friedlichen und patriotischen» Demonstration blieb im Schnitt liegen.

Auch Videomaterial, das in der Sendung Trumps angeblichen Aufruf illustrieren sollte, war irreführend: Es zeigte Demonstranten auf dem Weg zum Kapitol – aufgenommen vor seiner Rede. Das Ganze blieb intern nicht unbemerkt: Ein durchgestochenes Memo, über das der Telegraph berichtete, dokumentierte den bewussten Eingriff in den Kontext.

Die Folgen waren heftig. Generaldirektor Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness traten zurück, wie die Daily Mail am Wochenende schrieb (siehe auch den TN-Artikel «BBC «manipulierte» Sendung über Trump-Rede vom 6. Januar 2021»). Doch das Problem reicht tiefer: Wie konnte ein derart manipulativer Beitrag alle redaktionellen Kontrollinstanzen passieren – den Produzenten genau wie Senior Editors, Rechtsprüfer ebenso wie das Editorial Policy Team und auch die Direktion?

Die BBC verfügt über ein fein austariertes System von Richtlinien, das Genauigkeit, Fairness und Unparteilichkeit garantieren soll. Wenn all diese Sicherungen versagen, liegt die eigentliche Ursache nicht in handwerklichem Versagen, sondern im Verlust innerer Distanz. Wo politische Haltung den Platz journalistischer Sorgfalt einnimmt, wird die Faktenprüfung zur Formsache – und der Gesinnungsjournalismus zum neuen Standard.

Der Schaden für Donald Trump ist begrenzt. Der Schaden für die BBC ist existenziell. Denn wenn selbst die einst unantastbare Instanz angelsächsischer Seriosität ihre Prinzipien opfert, was bleibt dann noch als Referenz für Medien weltweit?

Die Frage ist unbequem – auch für andere westliche Redaktionen. ZDF, ARD, SRG und große Verlagshäuser stehen längst unter Druck, Haltung und Bericht zu trennen. Doch die Versuchung, moralische Deutung über akribische Recherche zu stellen, wächst. Nicht das Internet oder sinkende Werbeeinnahmen bedrohen den Journalismus. Er zerstört sich selbst – im Eifer, immer auf der «richtigen Seite» zu stehen.

Kategorien: Externe Ticker