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Aktualisiert: vor 1 Stunde 45 Minuten

Nepal: Wenn man dem Volk den Stecker zieht

10. September 2025 - 20:47

Es war wohl der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, als die Regierung Nepals letzte Woche die großen Social Media- und Messenger-Dienste in dem Land abschaltete. Die Maßnahme wurde ergriffen, nachdem 26 Plattformen wie Facebook, WhatsApp, X, WeChat und YouTube der neu geforderten, «steuerrechtlich notwendigen» Registrierung nicht nachkamen.

Seit Montag überstürzen sich die Ereignisse: 30 Todesopfer und über 1000 Verletzte (je nach Quelle) sind nach gewalttätigen Protesten zu beklagen, bei denen die Polizei das Feuer auf die zumeist jugendlichen Demonstranten eröffnete. Trotz Ausgangssperre ab Montagnachmittag weiteten sich die Unruhen in Kathmandu und anderen Städten aus – aus Trauer und Wut, wie es in Medienberichten hieß. Mehrere Regierungsgebäude, Parteibüros, Polizeistationen sowie Privatresidenzen von Politikern sind in Flammen aufgegangen.


Das nepalesische Parlament in Flammen. Bildquelle: Screenshot Himal Southasian

Noch während der Ausschreitungen hat die Regierung die Internet-Sperre am Dienstag wieder aufgehoben und Premierminister Khadga Prasad Sharma Oli sowie weitere Minister sind zurückgetreten. Inzwischen sei Oli per Hubschrauber geflüchtet, wie man hört. Der nepalesische Armeechef Ashok Raj Sigdel appellierte an die Demonstranten, zum Dialog bereit zu sein. Das Militär ist auf den Straßen der Hauptstadt präsent.

Die Ereignisse an sich seien kaum überraschend, so etwas habe sich lange angebahnt, schreibt das Online-Magazin Himal Southasian. Aber deren Geschwindigkeit und das Ausmaß der Folgen seien beinahe unfassbar. Die Wut auf das korrupte, verfilzte und gescheiterte Establishment mit Vorliebe für autoritäre Manöver habe sich jedenfalls über Jahre aufgebaut. Fortschritte seien in Nepal nach dem Bürgerkrieg und seit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 2008 häufiger trotz als dank der Regierung erzielt worden.

Den jungen Nepalesen gehe es nicht um Parteipolitik, sondern ums nackte Überleben, unterstreicht Reclaim The Net. Bei über 20 Prozent Jugendarbeitslosigkeit seien Social Media kein Luxus, sondern Sauerstoff. Die Menschen könnten mit Hilfe dieser Instrumente Geld verdienen, lernen und mit den vielen Verwandten in Kontakt bleiben, die als ausgewanderte Arbeitskräfte Geld aus anderen Ländern überweisen.

Mit dem Verschwinden der Apps sei also auch eine Lebensader verschwunden, so das Portal. Das sei wirtschaftliche Sabotage, aber es sei auch ein Klassenmerkmal. Denn die Leute, die diese Entscheidungen träfen, seien nicht auf die Applikationen angewiesen, um bezahlt zu werden oder um ihre Mutter im Ausland anzurufen. Die Kinder solcher privilegierten, wohlhabenden Eltern, die in Nepal sogenannten «Nepo Kids», wohl ebenso wenig.

Die Jugendlichen hätten die Internet-Blockade persönlich genommen, weil sie persönlich sei, befindet Reclaim The Net. Damit habe der nepalesische Staat in kürzester Zeit ein enormes Ausmaß an Ernüchterung und Frustration geschaffen. Als Folge hätten Schüler am Montag den Unterricht verlassen, um sich gegen ein Zensursystem zu wehren, das ihre Lehrer aus Angst nicht kritisieren würden.

Die Apps seien jetzt zwar wieder online, aber das Vertrauen sei immer noch offline, konstatiert das Portal. Und Himal Southasian schreibt abschließend, es gelte nun, den ganzen Schrecken dieser Tage zu verarbeiten, die Leichen einzuäschern und so etwas wie Ordnung wiederherzustellen. Nichts von dem, was danach komme, werde einfach sein.

Kommentar Transition News:

Es ist kaum anzunehmen, dass die europäischen Verantwortlichen für die zunehmenden Überwachungs- und Zensurmaßnahmen sich nicht der Gefahr solcher Protestausbrüche bewusst sind. Was gerade in Nepal geschieht, ist bei uns durchaus nicht undenkbar. Auch hier wird die Geduld nicht unendlich sein, obwohl der Leidensdruck offenbar bisher noch nicht groß genug ist.

Entsprechend wäre es nur konsequent, wenn im Hintergrund bereits Vorkehrungen getroffen würden. Die fortschreitende Militarisierung unserer Gesellschaften und das Eindringen in zivile Politikbereiche, auch durch die NATO, könnten problemlos in diesem Kontext stehen.

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Sayer Ji: Trumps Lobeshymne auf den Polio-Impfstoff ohne Fundament und sollte «Alarmglocken läuten lassen»

10. September 2025 - 14:00

In einer dreiteiligen Replik auf einen Artikel des Mediziners Michael Palmer (siehe hier, hier und hier) habe ich mit Hans Tolzin, Herausgeber des Impf-Report, dargelegt, warum Polio keine Virus-, sondern eine «Lifestyle»-Krankheit ist.

Sayer Ji, unter anderem Gründer von Greenmedinfo, hat jetzt in die gleiche Kerbe gehauen, und zwar mit seinem Substack-Beitrag «Warum Trump mit seiner Polio-Impfung Unrecht hat: Es ist alles andere als erstaunlich». Aufhänger für dieses Stück ist, wie der Titel schon verdeutlicht, eine Aussage oder besser gesagt Lobeshymne des aktuellen US-Präsidenten auf die Polio-Impfung. So äußerte sich der 79-Jährige am 5. September 2025, als er zu Floridas Ankündigung, als erster US-Bundesstaat jegliche Impfpflicht aufheben zu wollen (siehe TN-Beitrag hier) befragt wurde, wie folgt:

«Sehen Sie, es gibt einige Impfstoffe, die wirklich großartig sind. Ich finde den Polio-Impfstoff einfach großartig. Viele Leute halten [den] COVID[-Impfstoff] für großartig, viele glauben fest daran. Aber es gibt einige Impfstoffe, die so unglaublich sind. Und ich denke, man muss sehr vorsichtig sein, wenn man sagt, manche Menschen müssten nicht geimpft werden.»

Dazu Sayer Ji:

«Aus dem Mund eines Populisten, der einst mit Impfskeptikern kokettierte, markierte dieses nachdrückliche Lob für die Polio-Impfung eine erstaunliche Wende. Nur wenige Tage zuvor hatte Microsoft-Gründer Bill Gates bei einem Abendessen im Weißen Haus eine prominente Plattform erhalten. Er saß neben First Lady Melania Trump, lobte Impfstoffe und sprach davon, ‹amerikanische Innovationen auf die nächste Stufe zu heben, um Krankheiten wie Polio zu heilen und sogar auszurotten›.

In derselben Woche sagte Gates, ‹Trump habe Polio erwähnt› als Bereich, in dem neue Anstrengungen erforderlich seien. Plötzlich schien eine führende Persönlichkeit der ‹America First›-Bewegung Gates und dem globalen Impfestablishment zuzustimmen und sich dem einseitigen, widerlegten Narrativ anzuschließen, das Polio jahrzehntelang dominiert hat.»

Dieses Zusammentreffen sollte, Ji, «die Alarmglocken läuten lassen». Nicht nur sei der Zeitpunkt verdächtig – Gates und Trump beharrten innerhalb weniger Tage auf ihrem Mantra, die Polio-Impfung sei großartig –, sondern es belebe auch eine vereinfachende Geschichte über Polio und Impfstoffe wieder, die durch seriöse Forschung gründlich widerlegt worden sei.

In der Mainstream-Darstellung sei Polio eine schreckliche Virus-Plage, die durch Salks und Sabins «Wunderimpfstoffe» ausgerottet worden sei, und heute stünden wir kurz davor, sie weltweit auszurotten, wenn nur alle mitmachten. Gates selbst lasse keine Gelegenheit aus, zu wiederholen, dass die Polio-Fälle seit 1988 «dank Massenimpfkampagnen» um 99 Prozent zurückgegangen seien. Der Polio-Impfstoff, so werde uns gesagt, sei «unumstritten» – ein Modell sicherer, wirksamer Medizin, gegen das sich kein vernünftiger Mensch wehren könne. Ji weiter:

«Trump schloss sich genau dieser Meinung an und forderte: ‹Impfstoffe, die wirken … sie sind überhaupt nicht umstritten … diese Impfstoffe sollten eingesetzt werden.› Doch diese rosige Darstellung ist bei weitem nicht die ganze Wahrheit. Tatsächlich ist sie in mehrfacher Hinsicht schlichtweg falsch.

Denn hinter Polio steckte nicht einfach ein ansteckendes Virus, das wahllos zuschlug – vielmehr war es häufig ein Nebenprodukt industrieller Giftstoffe (wie Pestizide wie DDT und Arsen) und anderer Umweltfaktoren.»

Die Idee, Polio würde durch einen Keim verursacht, der durch eine Spritze auf magische Weise besiegt werden konnte, sei schlicht realitätsfern. Die Ausrottung der Kinderlähmung durch die Impfungen sei eine «Fata Morgana». Ji:

«Selbst wenn die wilde Polio-Epidemie eingedämmt ist, zirkuliert das Impfvirus weiter, mutiert und löst Ausbrüche aus. Zudem können Viren wie das Poliovirus im Labor erzeugt oder manipuliert werden – eine Tatsache, die von führenden Wissenschaftlern eingeräumt wird. Das bedeutet, dass Polio jederzeit wieder auftreten könnte, was eine echte Ausrottung praktisch unmöglich macht.

Hinter der Polio-Saga verbirgt sich ein warnendes Beispiel für unternehmerische Gier, wissenschaftliche Verfehlungen und geopolitische Macht. Die vereinfachte Fabel ‹Impfstoff besiegt Virus› diente dazu, industrielle Vergiftungen zu vertuschen, Impfopfer zu ignorieren und westlichen Mächten über philanthropische Organisationen wie die Gates Foundation einen Soft-Power-Einfluss in Entwicklungsländern zu verschaffen. Kurz gesagt: Der Polio-Kreuzzug hat ebenso viel mit PR, Politik und Profit zu tun wie mit der öffentlichen Gesundheit.»

«Trumps neuerliches Nachplappern von Gates' Polio-Argumenten» ist daher «kein Triumph der Überparteilichkeit – es ist eine gefährliche Neuzentrierung eines Narrativs, das dringend hinterfragt werden muss.»

Tatsächlich ist Polio eines der «heißesten Eisen», wenn es um das Thema Viren und Impfungen geht. Dies musste Robert F. Kennedy Jr. (RFK Jr.) Ende 2024 erleben, als er noch darum kämpfen musste, Leiter des US-Gesundheitsministeriums HHS zu werden, und dafür US-Senatoren Rede und Antwort stand (siehe dazu auch den Teil 1 unserer eingangs erwähnten Replik auf Michael Palmers Beitrag).

So gehörte zu denjenigen, die über das politische Schicksal von RFK Jr. entscheiden sollten, der republikanische Senator Mitch McConnell. Bei ihm war, als er zwei Jahre jung war, Kinderlähmung diagnostiziert worden. Ohne Kennedy namentlich zu erwähnen, sagte er Mitte Dezember vergangenen Jahres im Alter von 82 Jahren:

«Bemühungen, das öffentliche Vertrauen in bewährte Heilmethoden [wie den Polioimpfstoff] zu untergraben, sind nicht nur uninformiert, sondern auch gefährlich. Jeder, der die Zustimmung des Senats für einen Posten in der neuen Regierung sucht, täte gut daran, auch nur den Anschein einer Verbindung mit solchen Bemühungen zu vermeiden.»

Bekanntermaßen erhielt Robert F. Kennedy am 13. Februar schließlich genügend Stimmen aus dem Senat und bekam damit die Leitung des US-Gesundheitsministeriums überantwortet. Dabei stimmte McConnell als einziger Republikaner – und zusammen mit allen Demokraten – gegen den Neffen des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy. Er begründete seine ablehnende Haltung wie folgt:

«Ich bin ein Überlebender der Kinderlähmung. Im Laufe meines Lebens habe ich gesehen, wie Impfstoffe Millionen von Leben vor verheerenden Krankheiten in Amerika und der ganzen Welt gerettet haben. Ich werde es nicht dulden, dass erwiesene Heilmittel wieder in Frage gestellt werden …

Diese Regierung – geführt von demselben Präsidenten, der mit dem ‹Project Warp Speed›[1] ein medizinisches Wunder vollbracht hat – verdient eine Führungspersönlichkeit, die bereit ist, die Wirksamkeit lebensrettender Impfstoffe uneingeschränkt anzuerkennen und die ein Verständnis für die grundlegenden Elemente des US-Gesundheitssystems aufbringen kann. Herr Kennedy hat nicht bewiesen, dass er die bestmögliche Person für die Leitung von Amerikas größter Gesundheitsbehörde ist.»

Doch die Belege dafür, dass das von McConnel Vorgetragene ohne Substanz ist, sind frappierend. Allein der Umstand, dass es keine solide Placebo-Studie gibt, aus der hervorginge, dass die Polio-Impfung Nichtstun überlegen ist, entzieht jeglicher Behauptung, die Polio-Impfung sei wirksam, den faktischen Boden (siehe dazu den TN-Beitrag «Polio ist keine Virus-, sondern eine «Lifestyle»-Krankheit – eine Replik auf Michael Palmer; Teil 2»).

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist nicht zuletzt, worauf Ji bereits 2012 aufmerksam machte, nämlich dass «Polio-Impfstoffe jetzt die häufigste Ursache für Polio-Lähmungen sind».

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Der deutsche Adler macht sich bereit, den russischen Bären anzufallen

10. September 2025 - 11:00

Dieser Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung von l'AntiDiplomatico übersetzt und übernommen.

***

Deutschland zieht in den Krieg: Die Sturmtruppen versuchen es erneut mit Russland. Irren ist menschlich, aber darauf zu bestehen, ist dumm, möchte man kommentieren. Von Ende August bis Ende September führt die Bundeswehr die NATO-Übung «Quadriga 2025» durch, an der eine beeindruckende Streitmacht beteiligt ist: rund 8000 deutsche Soldaten der Marine, der Armee, der Luftwaffe, des Dienstes für Informationssicherheit und Informationshoheit und des Gemeinsamen Unterstützungskommandos sowie Truppen aus 13 weiteren Ländern.

Die Kriegsspiele finden in Deutschland, Finnland, Litauen und in der Ostsee statt. Das offizielle Ziel ist es, die Abschreckung zu verstärken und die Einsatzbereitschaft der Truppen zu erhöhen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Logistik liegt. Die Übung sieht den Einsatz von Streitkräften und Ausrüstung auf dem See-, Land- oder Luftweg in Litauen vor, um direkte multinationale Unterstützung bei der Verteidigung der Ostflanke der NATO zu leisten. Der Schwerpunkt liegt auf:

  • dem Transport auf Straße, Schiene oder See
  • der Versorgung Litauens mit Treibstoff und Trinkwasser
  • dem Schutz kritischer Verteidigungsinfrastrukturen in den Bereichen Land, Luft, See und Cyberspace
  • der medizinischen Versorgung auf See, einschließlich medizinischer Evakuierung und Zusammenarbeit mit zivilen Gesundheitsdienstleistern an Land.

Deutschland stellt sich als zuverlässiger Versorgungsstandort für die NATO in einem zukünftigen Krieg gegen Russland unter Beweis. «Fast alle Versorgungswege für die Ostflanke führen über Deutschland», erklärte General Carster Breuer, Chef der deutschen Bundeswehr.

Die Bundeswehr hat Übungen zum Truppentransfer von Deutschland nach Litauen durchgeführt. Die deutsche Marine übte den Transport von Militärfahrzeugen und Personal der 37. Panzer- und Grenadierbrigade vom deutschen Hafen Rostock nach Klaipėda in Litauen. Für den Transport von 1000 gepanzerten Fahrzeugen, gepanzerten Bergungsfahrzeugen, Sanitätswagen und Ausrüstung wurden zwei dänische Fähren eingesetzt, die sechs Überfahrten über die Ostsee durchführten.

«Ein interessanter Aspekt dieser Übungen war gerade die Übung zum Einsatz von Zivilschiffen und Landtransportdiensten für den Transport von Militärgütern, weil der Seetransport vor der Region Kaliningrad verdeckt erfolgen musste, da diese Schiffe dort zu einem leichten Ziel für Küstenraketensysteme werden», betont der russische Telegram-Kanal Dva Mayora. Diese Beobachtung ist interessant. Die Truppen von 14 NATO-Ländern üben im Rahmen eines Konflikts etwas, das als Kriegsverbrechen gelten könnte, nämlich den Einsatz ziviler Mittel für militärische Zwecke.

Die Presse deutet an, dass Quadriga 2025 eine Antwort auf die gemeinsame Übung Zapad (Westen) von Russland und Weißrussland ist, die jedoch erst später, Mitte September, stattfinden wird. Die Funktion ist natürlich anti-russisch:

«Die Bedrohung bleibt unverändert, sowohl hybrid als auch konventionell», bemerkte Breuer. «Putin beobachtet uns, und seine Pläne gehen weit über die Ukraine hinaus. Als Streitkräfte müssen wir uns darauf vorbereiten.» Breuer präzisierte jedoch: «Wir wollen Abschreckung, wir wollen keine Eskalation.»

In Wirklichkeit bereitet sich Berlin rasch auf einen Krieg gegen Moskau vor. Als ob ihm die Lektion von 1945 nicht gereicht hätte.

Die deutsche Armee zeigt «Zähne»

Die EU will keinen Krieg mit Russland, nutzt aber das Schreckgespenst Russland, weil sie sich wieder aufrüsten muss. Das europäische Szenario hat für Washington, das sich zunehmend aus der Region zurückzieht, keine strategische Vorrangstellung mehr. Auf den Tisch der europäischen Mächte wird erneut der Zankapfel der militärischen Konkurrenz geworfen. Kurz gesagt, die Belle Époque der Pax Americana scheint vorbei zu sein, und nun streiten sich vier Staaten um die militärische Vorherrschaft einer NATO, die ihren wichtigsten Stakeholder verloren hat.

Großbritannien und Frankreich übernehmen als Atommächte die Hauptrolle, aber Deutschland bleibt nicht untätig. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg erlaubten die Sieger Berlin den Wiederaufbau seiner Streitkräfte, jedoch ohne Angriffsfähigkeiten, nur zu Verteidigungszwecken. Die zahnlose Armee (Armee ohne Zähne) Deutschlands ist nun bereit, ihre ersten Backenzähne zu zeigen.

Der deutsche Kanzler Friedrich Merz kündigte im Juni einen Ausgabenplan von fast 650 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre an – mehr als doppelt so viel wie die derzeitigen Militärausgaben –, um das NATO-Ausgabenziel von 3,5 Prozent des BIP zu erreichen und die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas zu machen.

In einem Interview mit dem französischen Fernsehsender TF1 sagte Merz, er schließe die Wehrpflicht nicht aus, falls das neue Modell des freiwilligen Wehrdienstes nicht ausreiche. Falls erforderlich, würde die Wehrpflicht auch auf Frauen ausgeweitet werden.

Doch das ist noch nicht alles. Nach der Unterzeichnung von Militärabkommen mit Frankreich und Großbritannien könnte Deutschland direkt zur Stärkung der strategischen Abschreckung Europas beitragen. In Berlin wird die Option geprüft, die finanziellen Anstrengungen von Paris und London zur Erweiterung und Modernisierung ihres Atomwaffenarsenals zu unterstützen. Dies erklärte der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Jens Spahn, in einem Interview mit dem deutschen Medium N-TV. Vorerst wurde die Idee von Merz zurückgestellt, aber es bleibt eine Möglichkeit, Europa mit einem «unabhängigen Atomschutzschild» auszustatten, was «nur unter der Führung Deutschlands» möglich sei.

Die Option eines Krieges liegt auf dem Tisch

Die EU will keinen Krieg mit Russland, schließt diese Möglichkeit aber nicht aus. Und sie bereitet sich auf die Konfrontation vor. Die Geschichte lehrt uns, dass Krieg nicht das Ergebnis einer linearen Gleichung ist, sondern als Folge von Dynamiken ausbrechen kann, die sich der Kontrolle der Akteure, die sie bewegen, entziehen.

Um seine militärische Führungsrolle in der europäischen NATO zu bekräftigen, hat sich Deutschland an die Spitze der militärischen Hilfe für die Ukraine gestellt, sowohl finanziell als auch mit Waffen- und Munitionslieferungen. Es schließt die Lieferung von Taurus-Langstreckenraketen nicht aus, die es Kiew ermöglichen würden, tief in russisches Gebiet vorzudringen. Der Plan unterliegt jedoch der militärischen Geheimhaltung, um kriegerische Konsequenzen mit Moskau zu vermeiden.

Darüber hinaus bereitet Berlin die Infrastruktur für die Kriegslogistik vor. Der Bau einer Militärbahn für den Transport von Schwerlastfahrzeugen und Ausrüstung in die westlichen Regionen der Ukraine ist laut Tagesspiegel praktisch abgeschlossen.

Das beunruhigendste Element, das den klaren Wahnsinn der westlichen Mächte Europas offenbart, sich kopfüber in einen katastrophalen Krieg gegen Russland zu stürzen, betrifft die Vorbereitung von Krankenhäusern und Zivilschutz auf einen Anstieg der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle.

Deutschland und Frankreich haben Notfallpläne für Krankenhäuser ausgearbeitet, die auch Kriegsszenarien vorsehen. Laut The Sun müssen sich französische Krankenhäuser darauf vorbereiten, bis März 2026 täglich Hunderte von Verletzten und Leichen aufzunehmen, da das Land zum Zentrum für die Opfer des Schlachtfeldes werden wird (Transition News berichtete).

Großbritannien hat mobile, temporäre Leichenhallen mit harter Außenhülle bestellt, um sich darauf vorzubereiten, gleichzeitig bis zu 700 Leichen aufnehmen zu können – im Rahmen eines vom Innenministerium aufgestellten Plans zur Bewältigung von Massensterben in Höhe von 7,5 Millionen Pfund über vier Jahre, schreibt der norwegische Publizist Pål Steigan.

Deutschland bereitet Lebensmittelvorräte für den Fall eines Krieges mit Russland vor. Die Washington Post schreibt, dass Landwirtschaftsminister Alois Reiner vorgeschlagen hat, strategische Lebensmittelvorräte anzulegen, insbesondere Fertiggerichte, die schnell erhitzt werden können, wie Ravioli aus der Dose und Linsen.

Auf Kosten des deutschen Volkes

Wie immer werden die höheren Militärausgaben von den schwächsten sozialen Schichten getragen werden. Ende August erklärte Merz, dass die Deutschen über ihre Verhältnisse leben und das Sozialleistungssystem einer vollständigen Überprüfung unterzogen wird, da die Ausgaben weiter steigen und bereits den Rekordwert des Vorjahres von 47 Milliarden Euro überschritten haben.

«Der Sozialstaat, wie wir ihn heute haben, ist mit dem, was wir volkswirtschaftlich leisten, nicht mehr finanzierbar», so Merz.

Die robuste deutsche Wirtschaft rutscht in die Rezession. Nach der Konjunkturabschwächung seit 2017 ist die Wirtschaft zum ersten Mal seit Beginn der 2000er Jahre zwei Jahre in Folge geschrumpft: um 0,2 Prozent im Jahr 2024, nach einem Rückgang von 0,3 Prozent im Jahr 2023.

Die jüngsten Beschäftigungszahlen in der Industrie sind beunruhigend. Die deutsche Automobilindustrie hat in den letzten 12 Monaten 51.500 Arbeitsplätze verloren, fast sieben Prozent ihrer Belegschaft. Das entspricht fast der Hälfte aller Industriearbeitsplätze, die im gleichen Zeitraum abgebaut wurden. Seit 2019 gingen in Deutschland 112.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie verloren, die Hälfte davon allein im letzten Jahr. Berlin nimmt den deutschen Arbeitnehmern etwas weg, um es der Kriegsmaschine zu geben. Laut der Financial Times hat Deutschland von Februar 2022 bis Ende 2024 50,5 Milliarden Euro für die Unterstützung Kiews ausgegeben. Im Jahr 2025 hat die Bundesrepublik Deutschland weitere 8,3 Milliarden Euro für militärische Hilfe bereitgestellt, und für 2026/2027 sind weitere 17 Milliarden Euro vorgesehen.

Das böse Ende Deutschlands

Kurzum: Nach dem Terroranschlag auf die Nord-Stream-Pipelines und Jahren verbrannter Gelder für Waffen und die Unterstützung eines Krieges, der die Wirtschaft in die Rezession geführt hat, wird Berlin die Subventionen kürzen – und damit auch jene wenigen Mittel, die den Bewohnern die Illusion gaben, im blühenden Garten borrellscher Erinnerung zu leben.

Es ist ein Scherz der Geschichte: Im letzten Jahrhundert haben die Deutschen die Ukrainer vernichtet, während sie jetzt für Kiew sterben müssen. Eine ironische Nemesis zum Vorteil von Rheinmetall und seinem Hauptinvestor BlackRock.

***

Clara Statello, diplomierte Politologin, hat als Korrespondentin und Autorin für Sputnik Italia gearbeitet, das nach dem EU-Verbot infolge des russischen Einmarschs in die Ukraine im Februar 2022 eingestellt wurde. Sie schreibt unter anderem für L'Antidiplomaticound Pressenza. Ihre Leidenschaft gilt der internationalen Politik.

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Zensurvorwürfe: Wikipedia löscht Eintrag zur Ermordung der Ukrainerin Iryna Zarutska

10. September 2025 - 10:51

Transition News hat bereits darüber geschrieben, dass die Ermordung von Iryna Zarutskas durch einen obdachlosen Berufsverbrecher an Bord eines Zuges in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina für die meisten Systemmedien eine Art Randnotiz ist – dieselben Medien, die die Tötung von George Floyd im Jahr 2020 zum Beispiel hingegen «zum moralischen Mittelpunkt des Universums» machten.

Und die Zensur zieht weitere Kreise. So wird Wikipedia vorgeworfen, eine Seite über den Mord an der 23-jährigen Ukrainerin gelöscht zu haben. Das berichtet die New York Post. In dem Beitrag heißt es:

«Am Montag brach in den sozialen Medien Empörung aus, als mehrere konservative Influencer Screenshots teilten, die nahelegten, dass die Herausgeber der Website versuchten, eine Seite zu entfernen, auf der der grausame Tod des 23-Jährigen durch die Hand des Verdächtigen Decarlos Brown Jr. am 22. August beschrieben wurde.

‹Die Linke cancelt Iryna Zarutska, weil sie sie durch ihren Tod in Verlegenheit gebracht hat›, schrieb Tara Servatius, Moderatorin der Tara Show auf 98.9 WORD FM, einem Radiosender, der North Carolina und South Carolina und den Norden von Georgia abdeckt.»

Auf X kommentierte Servatius dazu:

Tatsächlich wurde der Beitrag auf Wikipedia gelöscht, zumindest der englische und der deutsche. Auf der deutschen Seite zu diesem Eintrag («Mord an Iryna Zarutska») finden sich auch zwei Einsprüche. Im ersten heißt es:

«Dann sollte die Seite über die Tötung von George Floyd auch gelöscht werden.»

George Perry Floyd Jr. war ein Afroamerikaner, der am 25. Mai 2020 in Minneapolis, Minnesota, von einem weißen Polizisten getötet wurde. Die Ermordung löste medial, politisch und gesellschaftlich eine Riesendebatte aus.

Der zweite Einspruch ist merklich länger. Darin lesen wir:

«Inwiefern besteht der Bedarf von Löschung, wenn die Seite auf 16 (!) anderen Sprachen international eine Relevanz zu haben scheint? Man scheint darüber hinwegzusehen, dass der Vorfall über den Mord hinweg für großes Aufsehen sorgt und eine Relevanz für künftige politische Entwicklungen darzustellen scheint. Das unterscheidet den Vorfall klar von einem sonstigen Mord.

Es werden Lücken in der Sicherheit von dem Verkehrssystem sowie das Rechtssystem an sich diskutiert. Insofern hat der Vorfall für zukünftige (politische) Entwicklungen eine Bedeutung, wodurch der Artikel auch einen enzyklopädischen Wert bietet.»

Die New York Post zitiert auch den in Malaysia lebenden Influencer Ian Miles Cheong, der sich auf X wie folgt äußerte:

Der Protest hat offenbar auch Wirkung gezeigt. Denn seit drei Stunden ist der englische Wikipedia-Eintrag «Killing of Iryna Zarutska» wieder online:

Der deutsche Eintrag hingegen ist weiterhin gelöscht ...

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Wikipedia löscht Eintrag zur Ermordung der Ukrainerin Iryna Zarutska – und sieht sich Zensurvorwürfen ausgesetzt

10. September 2025 - 10:51

Transition News hat bereits darüber geschrieben, dass die Ermordung von Iryna Zarutskas durch einen obdachlosen Berufsverbrecher an Bord eines Zuges in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina für die meisten Systemmedien eine Art Randnotiz ist – dieselben Medien, die die Tötung von George Floyd im Jahr 2020 zum Beispiel hingegen «zum moralischen Mittelpunkt des Universums» machten.

Und die Zensur zieht weitere Kreise. So wird Wikipedia vorgeworfen, eine Seite über den Mord an der 23-jährigen Ukrainerin gelöscht zu haben. Das berichtet die New York Post. In dem Beitrag heißt es:

«Am Montag brach in den sozialen Medien Empörung aus, als mehrere konservative Influencer Screenshots teilten, die nahelegten, dass die Herausgeber der Website versuchten, eine Seite zu entfernen, auf der der grausame Tod des 23-Jährigen durch die Hand des Verdächtigen Decarlos Brown Jr. am 22. August beschrieben wurde.

‹Die Linke cancelt Iryna Zarutska, weil sie sie durch ihren Tod in Verlegenheit gebracht hat›, schrieb Tara Servatius, Moderatorin der Tara Show auf 98.9 WORD FM, einem Radiosender, der North Carolina und South Carolina und den Norden von Georgia abdeckt.»

Auf X kommentierte Servatius dazu:

Tatsächlich wurde der Beitrag auf Wikipedia gelöscht, zumindest der englische und der deutsche. Auf der deutschen Seite zu diesem Eintrag («Mord an Iryna Zarutska») finden sich auch zwei Einsprüche. Im ersten heißt es:

«Dann sollte die Seite über die Tötung von George Floyd auch gelöscht werden.»

George Perry Floyd Jr. war ein Afroamerikaner, der am 25. Mai 2020 in Minneapolis, Minnesota, von einem weißen Polizisten getötet wurde. Die Ermordung löste medial, politisch und gesellschaftlich eine Riesendebatte aus.

Der zweite Einspruch ist merklich länger. Darin lesen wir:

«Inwiefern besteht der Bedarf von Löschung, wenn die Seite auf 16 (!) anderen Sprachen international eine Relevanz zu haben scheint? Man scheint darüber hinweg zu sehen, dass der Vorfall über den Mord hinweg für großes Aufsehen sorgt und eine Relevanz für künftige politische Entwicklungen darzustellen scheint. Das unterscheidet den Vorfall klar von einem sonst anderen Mord.

Es werden Lücken in der Sicherheit von dem Verkehrssystem sowie das Rechtssystem an sich diskutiert. Insofern hat der Vorfall für zukünftige (politische) Entwicklungen eine Bedeutung, wodurch der Artikel auch einen Enzyklopädischen Wert bietet.»

Die New York Post zitiert auch den in Malaysia lebenden Influencer Ian Miles Cheong, der sich auf X wie folgt äußerte:

Der Protest hat offenbar auch Wirkung gezeigt. Denn seit drei Stunde ist der englische Wikipedia-Eintrag «Killing of Iryna Zarutska» wieder online:

Der deutsche Eintrag hingegen ist weiterhin gelöscht ...

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Clemens Arvay – unvergessen! Ruhe in Frieden!

10. September 2025 - 0:40

Am vergangenen Wochenende war ich zu einer Gartenparty im südlichen Niederösterreich eingeladen. Davor wollte ich noch etwas Bewegung in der Natur machen. Da ich nicht viel Zeit hatte, entschied ich mich, von Seebenstein auf den «Türkensturz» zu gehen. Das ist eine kleine Erhebung mit einer markanten Felswand, einer künstlichen Ruine und wunderbarem Ausblick in die Landschaft.


Foto: Am «Türkensturz»; Eric Angerer

Oben angekommen fand ich dort, am Gemäuer der Ruine angelehnt, einen kleinen Bilderrahmen mit zwei Fotos von Clemens Arvay und einer Kerze davor. Ich wusste, dass sich der Kritiker der Corona-Maßnahmen und der mRNA-Injektionen hier durch einen Sprung von der Felswand das Leben genommen hatte. Ich habe mich gefreut, dass dort mit den Bildern an ihn erinnert wird.

Ich bin an der Stelle einige Minuten stehen geblieben und habe Clemens Arvay gedacht. Am Weg zurück nach Seebenstein habe ich über die Jahre 2020 bis 2023 reflektiert und meine Gedanken dazu neuerlich geordnet.

Die damalige Zeit war ein Test. Man hat gesehen, wer wie viel Stärke und Widerstandskraft, wer Eigenständigkeit im Denken und welchen Charakter hat. Clemens Arvay war einer der Ersten, der den Mund aufgemacht und der sich dabei sehr exponiert hat.

Arvay war Sachbuchautor, der sich vor allem den Zusammenhängen der menschlichen Gesundheit und der Natur beschäftigt hatte. Unter anderem publizierte er kritische Texte zur industriellen Lebensmittelerzeugung oder zum «Waldbaden», den gesundheitsfördernden Wirkungen von Aufenthalten im Wald. Dass er sehr etabliert war, zeigt auch seine Mitgliedschaft im «Forum für Wissenschaft und Umwelt». Arvay war darüber hinaus in der linksalternativen Ökologie- und Tierschutzszene gut verankert.

Als er sich dann ab 2020 kritisch zum totalitären Corona-Narrativ äußerte und bereits Anfang 2021 das Buch «Corona-Impfstoffe. Rettung oder Risiko?» publizierte, wurde er in seinem «wissenschaftlichen» und linksalternativen Umfeld zur Persona non grata. Im Ökologiemilieu wurde er weitgehend geächtet, von den linksliberalen Medien attackiert.

Seine Statements dazu sowie Aussagen von Personen, die ihm damals nahestanden, wie etwa von Raffael Bonelli, zeigen, dass Clemens Arvay diese Ächtung und diese Feindseligkeit nicht ausgehalten hat. Seine Verzweiflung war offenbar so groß, dass er sich im Februar 2023 in den Tod gestürzt hat. Es passt zu ihm, dass er sich dafür diesen schönen Platz in der Natur ausgesucht hat.

Clemens Arvay bewies in der Zeit des Corona-Regimes, dieser Zeit der Unmenschlichkeit und Bösartigkeit, Charakterstärke und Mut. Dass ihm schließlich die Kraft ausging und er von der Verzweiflung überwältig wurde, hat mutmaßlich mehrerer Gründe.

Erstens war Arvay davor etabliert und das genau in der Szene, die schließlich die schlimmsten Fanatiker des Regimes hervorbrachte. Anders als Menschen, die davor schon in oppositionellen und angefeindeten Zusammenhängen aktiv waren, muss der Kontrast für ihn dramatisch gewesen sein – verbunden mit dem Verlust großer Teile seines Umfeldes.

Zweitens hat sich Arvay eben mehr als viele andere exponiert. Er wurde damit zur Zielscheibe des Hasses des Regimes und seiner Schergen. Dass er das – anders als Sucharit Bhakdi, Andreas Sönnichsen oder Wolfgang Wodarg – persönlich letztlich nicht ausgehalten hat, lag wohl auch daran, dass er, drittens, ein sehr sensibler Mensch war – so wurde er jedenfalls von jenen, die ihn persönlich kannten, beschrieben.

Das Gefühl der Verzweiflung in den bleiernen Corona-Jahren haben damals viele von uns gespürt. Heute kommt es einem fast schon unwirklich vor. Der Druck in Job und manchmal auch Familie. Die Feindseligkeit und Aggressivität der Täter und ihrer Mitläufer. Die Sorge um die berufliche Existenz. Die Angst, die eigenen Kinder nicht vor der mRNA-Injektion bewahren zu können. Die Repressalien gegen friedliche Demonstrationen. Die Hetze der gleichgeschalteten Medien gegen Kritiker. Die Gedanken ans Auswandern.

Diese Jahre haben über den Charakter und die Stärke von Freunden und Arbeitskollegen Aufschluss gegeben. Große Teile haben mitgemacht, viele aktiv. Diese Zeit hat gezeigt, wer ein wirklicher Freund ist und wer ein Handlanger des Regimes. Die sozialen Beziehungen haben sich neu geordnet. Manche ehemalige «Freunde« sind weggefallen, andere Beziehungen haben sich vertieft, neue und bessere sind dazugekommen.

Heute stellt sich die Frage, wie man mit den Tätern des Regimes und ihren Helfern umgeht. Ich persönlich gehe das so an: Wer damals, obwohl man es besser wissen konnte, dem offiziellen Narrativ gefolgt ist, andere Meinungen aber akzeptiert und sich weiterhin persönlich anständig verhalten hat, gegenüber dem hege ich keinen Groll.

Auch die «Impfung« ist für mich kein Kriterium. Für manche war der berufliche und familiäre Druck einfach riesig oder sie haben sich zu einer «Risikogruppe« gezählt und die Propaganda soweit geglaubt, dass die Injektion dann das kleinere Übel wäre. Ich kenne auch einige Menschen, die sich die mRNA-Substanzen verabreichen ließen und trotzdem mit uns auf den Demos gegen Grundrechtseinschränkungen und Impfpflicht waren.

Bei denjenigen, die wirklich mitgemacht haben, die Freunde unter Druck gesetzt, impffreie Arbeitskollegen nicht mehr gegrüßt haben, den Lehrern, Eltern und (grünen) Schülern, die Schüler in die «Impfung« gedrängt haben, den selbstgerechten Bütteln, die mit der Rückendeckung des totalitären Regimes und der gleichgeschalteten Medien Menschen in ihrem Umfeld gemobbt und schikaniert haben, sieht es anders aus.

Denjenigen (einer kleinen Minderheit), die sagen, «es tut mir leid, ich habe mich geirrt», reiche ich die Hand. Ich behalte aber eine gewisse Reserviertheit, bis ich sehe, ob dem Eingeständnis auch Taten folgen – etwa ob sich diese Person nur mir gegenüber oder auch gegenüber den Regimetreuen in diesem Sinne äußert.

Die große Mehrheit der aktiven Mitläufer und «kleinen» Täter verharrt allerdings weiterhin in ihrer selbstsicheren geistigen Beschränktheit und kann keinen Fehler eingestehen. Oder sie, das kann man oft spüren, haben auch realisiert, dass einiges vom damals offiziellen Narrativ unhaltbar ist, sind plötzlich wieder freundlich und tun so, als wäre nichts gewesen. All diese Leute können mir gestohlen bleiben. Ich will mit ihnen nicht mehr zu tun haben als notwendig, im privaten Rahmen gar nichts.

Ich kann verzeihen, wenn sich jemand entschuldigt und Einsicht zeigt. Den anderen aber nicht. Ich sage nicht, «Schwamm drüber». Dazu waren die Ereignisse zu einschneidend. Dazu sind zu viele Menschen in die mRNA-Injektionen getrieben worden, die nun zu erhöhten Krebserkrankungen, Herzproblemen, Schlaganfällen … zu geschädigten Immunsystemen führen. Dazu haben das Corona-Regime, seine Täter und Handlanger bei zu vielen Kindern und Jugendlichen psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und Suizidwünsche ausgelöst.

Ich vergesse nichts. Den Reuigen verzeihen, ja. Aber ich weiß noch genau, welcher Politiker ein Scharfmacher war, welcher «Prominente» aus Kunst und Kultur sich für die Repressalien hervorgetan hat. Und ich habe mir gemerkt, welche Gasthäuser und welche Berghütten mit Inbrunst «Corona-Polizei» gespielt oder Vorschriften sogar übererfüllt haben – und welche Wirte versucht haben, ihre Gäste möglichst wenig zu schikanieren.

Ich kann die Menschen aus unserem eigenen Lager nicht verstehen, die nun ebenfalls so tun, als wäre nichts gewesen. Gegenüber «Freunden», die einem in diesen Jahren mit Feindseligkeit, Gehässigkeit und Druck zugesetzt haben, nun einfach nur froh und fast dankbar zu sein, dass die wieder normal mit einem reden, finde ich würdelos.

Das hat sicherlich mit einem Wunsch nach der «alten Normalität» zu tun. Und nach diesen schweren Jahren der Repression, der Eingriffe in die körperliche Integrität (über Masken, Tests und «Impfungen»), der Angst und des Kampfes ziehen sich viele ins Private zurück und wollen einfach ihre Ruhe. Eine Art neues Biedermeier. Freilich wurde das historische Biedermeier im 19. Jahrhundert durch die Revolution von 1848 abgelöst.

Und tatsächlich gärt es auch in der heutigen Gesellschaft. Die Globalisten, die die UNO, die WHO und die EU beherrschen, versuchen ihre Agenden in den Bereichen Klima- und Energiepolitik, Vorbereitung neuer «Pandemien», Krieg gegen Russland sowie Massenzuwanderung und Islamisierung Europas weiter voranzutreiben. Aber in den USA hat die Gegenbewegung bereits begonnen.

Und auch in Europa wachsen Krisen und Unzufriedenheit. In Großbritannien ist die globalistische Regierung schwer angeschlagen, gibt es wiederholt Unruhen und führt der «Rechtspopulist» Nigel Farage seit Monaten alle Umfragen deutlich an. In Frankreich kann der Globalist im Präsidentenamt kaum mehr eine genehme Regierung aufbieten. Und dabei wird der wirtschaftliche Niedergang in Europa erst so richtig Fahrt aufnehmen. Es stehen politisch turbulente Zeiten bevor.

PS: Die Bezeichnung «Türkensturz» geht auf die erste Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1529 beziehungsweise das Jahr 1532 zurück, als osmanische Einheiten erneut das Pittental plünderten. Eine Sage erzählt, dass eine türkische Streifschar ein Mädchen jagte. Als dieses vor dem Abgrund zur Seite sprang, stürzten die Reiter von der Felswand. Eine andere Legende berichtet, dass Bauern aus dem nahegelegenen Ort Gleißenfeld gegen die plündernden türkischen Reiter Widerstand leisteten und sie den Abhang hinunterstießen.

In vielen Orten im Südosten Österreichs gibt es solche Sagen, die mit den Türkenkriegen in Zusammenhang stehen. Vom frühen 16. bis ins späte 17. Jahrhundert wurden diese Gebiete ständig von osmanischen Streifscharen, den so genannten «Rennern und Brennern», überfallen.

Die betroffenen Dörfer wurden geplündert und meist angezündet, zahllose Einwohner bestialisch ermordet sowie junge Frauen und Mädchen verschleppt – so wie es zuvor im Zuge der arabische Expansion oder später von den nordafrikanischen Sarazenen oder zuletzt von Dschihadisten gegen Jesiden oder Drusen die Praxis gegenüber «ungläubigen» Mädchen war.

Die Bewohner der Siedlungen im Südosten Österreichs wehrten sich, so gut sie konnten. Soldaten kamen oft zu spät, sodass die Angreifer schon wieder weg waren. So waren die Bauern, schlecht bewaffnet, gegen die oft aus einigen hundert oder tausend Mann bestehenden Streifscharen meist auf sich allein gestellt. Besonders bemühte man sich, junge Frauen und Mädchen zu verstecken – oder sie versuchten zu entkommen, wie möglicherweise auf dem «Türkensturz».

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Studie: Künstliche Süßstoffe können den kognitiven Verfall beschleunigen

10. September 2025 - 0:35

Aspartam (E 951) ist ein künstlicher Süßstoff, der etwa 200 Mal süßer als Zucker ist und in Lebensmitteln und Getränken zur Kalorienreduzierung eingesetzt wird. Doch er ist nicht nur super süß, sondern offenbar auch super gesundheitschädlich. In der Petition «Say no to Aspartame in our food and drinks in Europe» heißt es dazu:

«Ob Softdrinks, Desserts, Kaugummi oder Joghurt – der Zusatzstoff Aspartam ist allgegenwärtig. Der künstliche Zusatzstoff (...) wird derzeit in über 2500 Produkten in der gesamten EU verwendet. Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO [IARC] stufte den weit verbreiteten Süßstoff als möglicherweise krebserregend ein und bestätigt damit jahrzehntelange unabhängige Studien, die ihn auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes in Verbindung brachten.

Gleichzeitig weckt die wissenschaftliche Forschung wachsende Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen auf die Gewichtskontrolle. Wir fordern die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten zum Handeln auf: Schreiben Sie an die Präsidentin/den Vizepräsidenten der EU-Kommission und die zuständigen Minister und fordern Sie ein Verbot von Aspartam!»

Die Petition wurde bis dato von 266.000 Menschen unterzeichnet – und sie läuft noch. Dies hänge damit zusammen, wie es auf der Seite von Foodwatch heißt, einer der Initiatoren der Petition, dass die letzte Bewertung von Aspartam aus dem Jahr 2013 stamme. Zugleich gebe es noch keine Frist, bis zu der die EU-Behörden die Zulassung von Aspartam als Lebensmittelzusatzstoff prüfen müssten. Doch laut Foodwatch, Yuka und La Ligue contre le Cancer sollte die jüngste Einstufung als möglicherweise krebserregend durch die IARC ein vorsorgliches Verbot nach sich ziehen.

Die Forderung erscheint berechtigt, wenn man bedenkt, dass einer Anfang März erschienenen Studie zufolge der Konsum von Getränken, gesüßt mit Stoffen wie Aspartam, schwere Herzleiden verursachen kann. Nicht weniger besorgniserregend klingt, was eine kürzlich publizierte Arbeit zutage förderte, nämlich dass Aspartam Darmbakterien verändert und sich darüber das Risiko für Hirntumore erhöhen kann.

Und die Negativnachrichten wollen nicht abreißen. Jetzt haben brasilianische Forscher den Zusammenhang zwischen dem Konsum von kalorienarmen und kalorienfreien künstlichen Süßstoffen (low- and no-calorie sweeteners, kurz LNCSs) und einem kognitiven Abbau untersucht. Ergebnis:

«Der Konsum von Aspartam, Saccharin, Acesulfam K, Erythrit, Sorbit und Xylit war mit einem schnelleren Rückgang der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten verbunden, insbesondere in den Bereichen Gedächtnis und verbale Flüssigkeit.»

Die Forscher untersuchten insgesamt 12.772 Erwachsene (durchschnittliches Alter 51,9 ± 9,0 Jahre) über einen Zeitraum von acht Jahren. Im Schnitt lag der tägliche Konsum von LNCS bei 92 mg Süßstoffen pro Tag, aber mit einer sehr breiten Streuung (manche fast gar nicht, andere sehr viel). Und wer die höchsten Mengen konsumierte (im Schnitt eine Dose Diät-Limo pro Tag), zeigte einen 62 Prozent schnelleren Rückgang der Denk- und Gedächtnisleistung als Probanden mit geringer Süßstoff-Aufnahme. Im Schnitt entsprach das einer «vorzeitigen Alterung» des Gehirns von 1,6 Jahren. Studienautorin Claudia Kimie Suemoto von der Universität São Paulo:

«Kalorienarme und -freie Süßstoffe werden oft als gesunde Alternative zu Zucker angesehen. Unsere Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass bestimmte Süßstoffe im Laufe der Zeit negative Auswirkungen auf die Gehirngesundheit haben können.»

Eine andere Studie aus dem Jahr 2017 weist derweil in eine vergleichbare Richtung. Sie zeigt, dass ein häufiger Konsum künstlich gesüßter Softdrinks mit höherem Risiko für Schlaganfall und Demenz assoziiert ist. In der Arbeit heißt es:

«Nach Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Bildung (zur Demenzanalyse), Kalorienaufnahme, Ernährungsqualität, körperlicher Aktivität und Rauchen war ein erhöhter Konsum von künstlich gesüßten Softdrinks in letzter Zeit und insgesamt mit einem erhöhten Risiko für ischämischen Schlaganfall, Demenz aller Ursachen und Alzheimer-Demenz verbunden. (...) Zuckergesüßte Getränke wurden nicht mit Schlaganfall oder Demenz in Verbindung gebracht.»

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Die Ermordung Iryna Zarutskas ist für die Medien eine Art Randnotiz – die Tötung von George Floyd hingegen machten sie «zum moralischen Mittelpunkt des Universums»

10. September 2025 - 0:34

Gestern früh hatte Nius-Chef Stefan Reichelt das Thema bereits aufgegriffen: dass die Systemmedien den brutalen Mord einer völlig unschuldigen Ukrainerin namens Iryna Zarutska in der Stadtbahn in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina wie eine Randnotiz behandeln oder gar verschweigen, während sie etwa im Jahr 2020 die Ermordung von George Floyd umfassend behandelten und auch ständig zum Topthema machten.

Was die Berichterstattung im deutschsprachigen Raum über Zarutska betrifft, die am 22. August gegen 22 Uhr aus dem Nichts heraus von hinten von dem 34-jährigen Obdachlosen Decarlos Brown Jr. mit langer Vorstrafengeschichte mit mehreren Messerstichen umgebracht wurde, so haben einige deutschsprachige Medien wie die Welt und Blick zwar Artikel dazu gebracht. Doch die Welt etwa bis dato nur einen Beitrag, und zwar in der Rubrik «Panorama». Und wenn man bei Spiegel.de oder auch bei Zeit.de nach «Zarutska» sucht, erhält man keinen einzigen Treffer (Stand: gestern, 21 Uhr).


Quelle: Spiegel.de und Zeit.de

Sucht man hingegen bei Spiegel.de nach George Floyd, so springen dabei mehr als 1000 Treffer heraus, beim Suchbegriff «black lives matter» sogar mehr als 1500:

Quelle: Spiegel.de und Zeit.de

Klar, die Ermordung Floyds, geschehen am 25. Mai 2020, ist schon etwas mehr als fünf Jahre her. Doch laut dem Medienportal Poynter erschienen in fast allen US-Bundesstaaten Titelseiten, die mit Bildern von Protesten und sowohl friedlichem als auch zerstörerischem Widerstand gegen Polizeigewalt nach Floyds Tod aufmachten. Schlagzeilen lauteten etwa «Time to speak up», «Silence is violence» oder «America is choking on racism».

Die deutsche Bundesregierung etwa, vertreten durch den Sprecher von Kanzlerin Merkel, zeigte sich kurz nach Floyds Tod «erschüttert» und betonte, dass Rassismus kein rein amerikanisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem in Deutschland sei. Merkel selbst bezeichnete Floyds Tod als etwas «ganz, ganz Schreckliches» und wies auf die Notwendigkeit hin, auch in Deutschland selbst gegen Rassismus vorzugehen

Die Medien wiederum reagierten besonders auf die enormen Protestbewegungen. Bereits am 6. Juni 2020 versammelten sich zehntausende Menschen in Städten wie München (bis zu 25.000), Berlin (rund 15.000), Düsseldorf (etwa 20.000), Hamburg und Leipzig zu Anti-Rassismus-Demonstrationen – teils trotz Corona-Beschränkungen.

Was die zurückhaltende Berichterstattung über Zarutska angeht, so ergibt sich ein ähnliches Bild selbst in den USA, wo die Ermordung stattgefunden hat. Dazu konstatierte gestern Blaze-Media-Mitbegründer Glenn Beck:

«Iryna Zarutska suchte Sicherheit, Freiheit und das Versprechen, dass Amerika noch immer für etwas Gutes steht. Wegen des Typen im roten Kapuzenpulli hat sie den Zug nie lebend verlassen. Er ist ein Wiederholungstäter, ein Mann mit einem langen Vorstrafenregister.

Ihr Name sollte überall stehen. Ihre Geschichte ist wie ein Horrorfilm. Sie ist außergewöhnlich böse und verstörend. Doch außerhalb der lokalen Berichterstattung findet man davon nirgendwo etwas. Nein, es gibt keine lückenlose Berichterstattung, keine atemlose Berichterstattung, keine endlosen Diskussionsrunden dazu»

Beck glaubt, dass die Mainstreammedien diese Geschichte ignorieren, weil sie «nicht ins Narrativ passt».

Ganz so arg, wie es Beck formuliert, ist es freilich nicht. Medien wie Newsweek, die Washington Post und The New York Times haben tatsächlich darüber berichtet. Doch die Times zum Beispiel bis dato mit nur einem einzigen Artikel. Und wenn man auf ihre Onlineseite geht (Stand: gestern, 21 Uhr), also auf nytimes.com, und dort nach «Zarutska» sucht, so erhält man keinen Treffer.

Der Tod von George Floyd im Jahr 2020 habe, so Beck, «zu Zehntausenden von Artikeln geführt, es wurden Städte niedergebrannt, und die Medien machten ihn zum moralischen Mittelpunkt des Universums.» Beck fragt daher:

«Warum bleibt dieser Fall für die etablierten Medien völlig unsichtbar? Eine junge Frau, eine Immigrantin, ein Flüchtling, verliert auf amerikanischem Boden brutal ihr Leben, durch einen Berufsverbrecher. Schweigen.

Der Vorfall wirft die falschen Fragen auf und zwingt einen dazu, sie zu stellen. Er wirft ein Schlaglicht auf ein Justizsystem, das immer wieder gewalttätige Männer auf die Straße lässt. Es offenbart die Doppelmoral, die lauter schreit als Worte: Manche Leben sind politisch nützlich. Andere sind entbehrlich.»

Im Laufe des gestrigen Mittwochs stimmte auch die Trump-Administration in die Medienkritik ein. Forbes Breaking News veröffentlichte dazu einen Videobeitrag und brachte dazu die Schlagzeile: «EILMELDUNG: Karoline Claire Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses, kritisiert Journalisten wegen mangelnder Berichterstattung über den Mord an Iryna Zarutska.»

Ein wenig aus dem Rahmen fällt die New York Post. Sie macht die Tragödie aktuell zu ihrem Hauptaufmacher mit der Überschrift «Reiner Horror» (siehe Screenshot unten). Teil davon ist ein Video, das die letzten Sekunden von Zarutskas Leben zeigt. Zu sehen ist dabei auch, wie Zarutska mit Schrecken in den Augen zu ihrem Angreifer Brown Jr. aufschaut, nachdem dieser wiederholt mit einem Taschenmesser auf sie eingestochen hatte. Keiner der Passagiere kam ihr dabei sofort zu Hilfe. Brown Jr. wurde unmittelbar danach verhaftet.


Quelle: New York Post

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Studie: Sanktionen töten Millionen Menschen

10. September 2025 - 0:30

Einseitige Sanktionen, wie sie der Westen und insbesondere die USA verhängen, haben allein in den letzten zehn Jahren jährlich rund 560.000 Todesfälle, also insgesamt über fünf Millionen Tote, verursacht. Diese Zahl liegt deutlich über derjenigen der in Kriegen Getöteten (rund 100.000, also eine Million insgesamt) im selben Zeitraum. Darauf macht eine Studie in der August-Ausgabe des Fachmagazins The Lancet Global Health aufmerksam. Im Editorial heißt es dazu:

«Wirtschaftssanktionen der USA oder der EU waren zwischen 1971 und 2021 mit 564.258 Todesfällen (…) pro Jahr verbunden, was höher ist als die jährliche Zahl der Kriegsopfer (106.000 Todesfälle).»

Diese Ergebnisse bestätigen demnach frühere Untersuchungen über die tödlichen Auswirkungen von Hilfssanktionen im Bereich der Entwicklungshilfe für ärmere Länder. Sanktionen werden als außenpolitische Strafmittel eingesetzt, um das Verhalten der damit angegriffenen Länder zu verändern.

Dem Magazin zufolge haben die Häufigkeit und Dauer von Sanktionen seit 1950 stetig zugenommen, während ihre Erfolgsquote bei der Erreichung des erklärten Ziels bei etwa 30 Prozent bleibt. Demnach wirken sich alle Wirtschaftssanktionen negativ auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung aus;

«Durch ihre direkten Auswirkungen auf den Zugang zu medizinischen Produkten, die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen und die psychische Gesundheit der Bevölkerung sowie durch ihre indirekten Auswirkungen auf Gesundheitsfaktoren wie Ernährungssicherheit und sozioökonomische Entwicklung untergraben Sanktionen unweigerlich oder sogar absichtlich das Recht der Menschen auf Gesundheit.»

Begründet werden vor allem westliche Sanktionen aber häufig mit dem Schutz der Menschenrechte. Dass ihre Erwähnung nur Demagogie ist, zeigt auch, dass dem Magazin zufolge die negativen Auswirkungen von Sanktionen auf die Gesundheit bei Kindern, Frauen (im Vergleich zu Männern) und den am stärksten marginalisierten Bevölkerungsgruppen am ausgeprägtesten sind.

Ein Viertel aller Länder sei zwischen 2010 und 2022 mit Sanktionen jeglicher Art belegt worden, wobei die Mehrheit davon in Afrika gelegen habe. Diese Ungleichheit bei den betroffenen Ländern wirft für die Autoren «berechtigte Fragen darüber auf, ob Sanktionen angemessen eingesetzt werden».

In dem Magazin beschäftigen sich die Sozialwissenschaftler Prof. Francisco Rodríguez, Silvio Rendón und Mark Weisbrot mit den Auswirkungen von Sanktionen auf die altersspezifische Sterblichkeit. Danach sind nur die Jugendlichen (1 bis 15 Jahre) kaum von den Folgen von einseitigen Wirtschaftssanktionen betroffen. Die Autoren stellen fest, dass einseitige Sanktionen, wie sie vor allem der Westen verhängt, gegenüber von der UNO verhängten Sanktionen dominieren.

Vor allem US-Sanktionen verursachen demnach negative Auswirkungen auf die Sterblichkeit in den Altersgruppen der Bevölkerung der betroffenen Länder. Zudem würden lang andauernde Sanktionen zu höheren Todeszahlen führen, schreiben die Wissenschaftler. Das zeigt sich ihren Angaben nach insbesondere bei der Säuglingssterblichkeit.

Neugeborene, Kinder und ältere Menschen sind den Angaben nach besonders von den Sanktionen betroffen und ihre Sterblichkeit in deren Folge deutlich gestiegen. Der Studie nach haben im Zeitraum 2010 bis 2021 alle Sanktionen (global, wirtschaftlich, einseitig) pro Jahr durchschnittlich bis zu über 700.000 Todesopfer, also insgesamt über 7 Millionen Menschen, gefordert. Ihr Anteil an allen Todesfällen in der Bevölkerung der betroffenen Länder liege bei mehr als drei Prozent. Die Autoren schreiben:

«Wir schätzen, dass einseitige Sanktionen in diesem Zeitraum 564.258 Todesfälle pro Jahr verursacht haben. Diese Schätzung entspricht einem jährlichen Anstieg der Todesfälle um 0,02 Prozent der Bevölkerung, was 3,6 Prozent der Gesamtzahl der Todesfälle in den sanktionierten Ländern entspricht. Diese Schätzung liegt über der durchschnittlichen jährlichen Zahl der kriegsbedingten Todesopfer in diesem Zeitraum (106.000 Todesfälle pro Jahr) und entspricht in etwa einigen Schätzungen der Gesamtzahl der Kriegstoten einschließlich ziviler Opfer (etwa eine halbe Million Todesfälle pro Jahr).»

Am schlimmsten sind den Ergebnissen nach die Folgen bei Kindern unter einem Jahr, gefolgt von der Altersgruppe 60 bis 80 Jahre. Insgesamt hätten die Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren 51 Prozent der durch Sanktionen verursachten Todesfälle im Zeitraum 1970 bis 2021 ausgemacht.

Zusammengenommen waren laut der Autoren die meisten Todesfälle (77 Prozent im gleichen Zeitraum) in den Altersgruppen 0 bis 15 Jahre und 60 bis 80 Jahre zu verzeichnen. Damit würden die tödlichen Wirkungen der Sanktionen auf Gruppen entfallen, «die traditionell nicht zur Erwerbsbevölkerung gehören». Es sind als die Schwächsten der Gesellschaft, jene, die sich am wenigsten wehren könne, die den westlichen Sanktionswahn mit dem Leben bezahlen.

Aus Sicht der Autoren werfen die Ergebnisse eine wichtige Frage für politische Debatten auf:

«Welche Rolle sollten wirtschaftliche und einseitige Sanktionen in der Außenpolitik der Länder oder Organisationen spielen, die sie verhängen?»

Diese Frage sei besonders relevant angesichts der im Laufe der Zeit erheblich gestiegenen Anwendung dieser Sanktionen. Der Anteil der Weltwirtschaft, der einseitigen Sanktionen unterliege, sei beispielsweise von 5,4 Prozent in den 1960er Jahren auf 24,7 Prozent im Zeitraum 2010 bis 2022 gestiegen. Und sie stellen fest:

«Aus einer rechtsbasierten Perspektive sollten die Beweise dafür, dass Sanktionen zu Todesfällen führen, Grund genug sein, sich für die Aussetzung ihrer Anwendung einzusetzen.»

Dass dieses berechtigte Ziel schwer umzusetzen ist, macht der hohe Anteil der einseitigen US-Sanktionen deutlich. Diese würden häufig darauf abzielen, «Bedingungen zu schaffen, die einen Regimewechsel oder eine Änderung des politischen Verhaltens begünstigen». Dabei werde die Verschlechterung der Lebensbedingungen in den Zielländern «als Teil des beabsichtigten Mechanismus zur Erreichung der Ziele» gesehen.

Die westlichen Staaten, allen voran die USA, würden zudem über wichtige Mechanismen verfügen, mit denen die wirtschaftlichen und menschlichen Auswirkungen von Sanktionen verstärkt werden können. Dazu zählten die weit verbreitete Verwendung des US-Dollars und des Euro im internationalen Bankverkehr und als globale Reservewährungen sowie die extraterritoriale Anwendung von Sanktionen, insbesondere durch die USA.

Angesichts der geringen Wirksamkeit und der erheblichen und ungleichen Auswirkungen auf die Gesundheit ist es fraglich, ob Wirtschaftssanktionen die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu militärischen Aggressionen sinnvoll reduzieren, heißt es im Editorial des Magazins. Die Autoren der erwähnten Studie erinnern an den früheren US-Präsidenten Woodrow Wilson, der Sanktionen als «etwas Schrecklicheres als Krieg» bezeichnet habe. Sie stellen fest:

«Es fällt schwer, sich andere politische Maßnahmen vorzustellen, die so negative Auswirkungen auf das menschliche Leben haben und dennoch weiterhin flächendeckend eingesetzt werden.»

Dass sich westliche Politiker von solchen Erkenntnissen nicht beeindrucken lassen, davon zeugt nicht nur die Aussage der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright von 1996 angesichts einer halben Million toter Kinder im Irak durch die Sanktionen gegen das Land: «Wir denken, es ist den Preis wert.» Auch danach ging das Sterben weiter.

Längst ist die Legende widerlegt, Sanktionen seien eine «friedliche Alternative zum Krieg» und einfach nur «diplomatische Mittel». Sie sind gezielt eingesetzte Waffen, worauf auch der österreichische Historiker Hannes Hofbauer in seinem aktuellen Buch «Im Wirtschaftskrieg» aufmerksam macht. In einem Interview mit dem Onlinemagazin NachDenkSeiten berichtete er von einem historischen Beispiel aus dem Jahr 1919:

«Eine britische Delegation reiste nach Ungarn, traf dort Béla Kun und einen weiteren Vertreter der ungarischen Räterepublik. Ihre Forderung war die Abschaffung der wichtigsten, eben erst erlassenen kommunistischen Gesetze. Der englische Emissär sandte daraufhin ein Telegramm an die Königin, in dem er die Notwendigkeit der Sanktionsdurchsetzung betonte, auch wenn dies den Tod von Frauen und Kindern durch Hunger bedeuten würde – eine Konsequenz der ohnehin prekären Versorgungslage nach dem Ersten Weltkrieg. Diese Sanktionen wurden schließlich konsequent umgesetzt.»

An dieser Haltung westlicher Politiker hat sich bis heute nichts geändert. Nur die betroffenen Länder selbst können ihre Widerstandskraft dagegen stärken, wie die Autoren der Studie zu den tödlichen Folgen schreiben.

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Vietnam hat 86 Millionen Bankkonten gelöscht oder eingefroren

10. September 2025 - 0:24

In der Schweiz wird am 28. September über die elektronische Identitätskarte (E-ID) abgestimmt (wir berichteten zum Beispiel hier, hier und hier). Behörden und Befürworter betonen, sie sei freiwillig. Ob das so bleiben würde, ist allerdings fraglich. Die Gegner der E-ID betonen zudem, dass mächtige Konzerne ihre Dienste an eine zwingende Ausweiskontrolle im Internet knüpfen könnten. Wohin eine digitale Identität jedenfalls führen kann, zeigt das Beispiel Vietnam, mit dem sich der US-Finanzanalyst Martin Armstrong befasst hat. Auch dort war die E-ID zu Beginn freiwillig.

Nun hat das Land jedoch 86 Millionen nicht verifizierte Bankkonten gelöscht und/oder eingefroren. Jeder, der in der Gesellschaft funktionieren möchte, muss seine biometrischen Daten preisgeben, um ein Bankkonto zu führen. Die Staatsbank von Vietnam (SBV) behauptet laut Armstrong, dass es sich bei dieser Maßnahme um eine Systembereinigung handele, die darauf abziele, Betrug zu verhindern.

«Tatsächlich ist diese Maßnahme jedoch ein weiterer Schritt in Richtung eines nationalen ID-Systems, das es der Regierung ermöglicht, jede Bewegung ihrer Bürger zu kontrollieren», so der Finanzanalyst.

«Dies ist eine Revolution der Datenbereinigung», sagte Pham Anh Tuan, Direktor der Zahlungsabteilung der SBV. Und weiter:

«Während die Gesamtzahl der Bankkonten bei 200 Millionen bleibt, werden bis September 2025, sobald der rechtliche Rahmen fertiggestellt ist, alle Konten ohne biometrische Daten geschlossen, um Betrug und Schwindel zu verhindern. Nach sieben Jahren der Förderung bargeldloser Zahlungen bewegen wir uns nun in Richtung echter Effizienz.»

Armstrong erklärt: Vietnam habe kürzlich ein landesweites digitales ID-System (e-ID) namens VNeID eingeführt, das sowohl von Bürgern als auch von ausländischen Einwohnern verlange, «sich der Matrix zu unterwerfen» und der Regierung erlaube, ihre persönlichen Daten in einer zentralen Datenbank zu speichern. Fingerabdrücke, biometrische Gesichtsdaten, Fotos, Pässe, Staatsangehörigkeit, Strafregister und sogar Krankenakten würden in der Datenbank der Regierung gespeichert. Die Teilnahme sei nicht freiwillig.

Das entsprechende Projekt 06, das damals noch auf Freiwilligkeit beruhte, wurde demnach im Januar 2022 ins Leben gerufen und als technologische Revolution zur Digitalisierung des Landes gefeiert. Der vollständige Name des Projekts 06 lautet «Projekt zur Entwicklung von Datenanwendungen für Bevölkerung, Identifizierung und elektronische Authentifizierung im Dienste der nationalen digitalen Transformation im Zeitraum 2022 bis 2025 (Vision 2030)». Das stimmt Armstrong zufolge «vollständig mit den Plänen des Weltwirtschaftsforums für den Great Reset überein». Das Konzept sei der Bevölkerung als Komfortmaßnahme verkauft worden, aber in Wahrheit sei das Ziel eine zentralisierte, uneingeschränkte Kontrolle über die gesamte Bevölkerung. Armstrong erläutert:

«Alles, vom Bankgeschäft bis zur Anmietung einer Wohnung, ist mit der digitalen ID verknüpft. Ein falscher Schritt und die Regierung kann jemanden vollständig aus dem System löschen. Eine Störung im Stromnetz und die Nation kommt zum Stillstand. Die vietnamesische Regierung hat die Macht, das Leben eines Menschen augenblicklich zu beenden.»

Im Januar 2025 hätten hochrangige vietnamesische Beamte am WEF in Davos teilgenommen und anschließend Bedenken hinsichtlich nicht verifizierter Bankkonten ohne biometrische Daten geäußert. Das Land, das eine OECD-Mitgliedschaft anstrebe, habe eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der es heißt, dass das Projekt 06 zur Erfüllung der OECD-Richtlinien für Regulierungsreformen beitragen werde. Zuvor habe Vietnam zu den letzten Ländern gehört, die sich nicht am automatischen Informationsaustausch (AEOI) zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung beteiligten.

Der Finanzanalyst weist zudem darauf hin, dass Vietnam im März 2023 dem Multilateralen Übereinkommen der OECD über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen (MAAC) beigetreten sei, wodurch der automatische Informationsaustausch mit über 146 Ländern ermöglicht worden sei. Nach Davos habe Vietnam Anfang 2025 das multilaterale Abkommen der zuständigen Behörden (MCAA) für die länderbezogene Berichterstattung (CbCR) unterzeichnet, wodurch die Steuertransparenz verbessert worden sei. Bis Februar 2025 habe das Land CbCR-Austauschbeziehungen mit 29 Ländern aktiviert, darunter mit allen Staaten der EU. Armstrong schließt:

«Globalistische Organisationen widersetzen sich der Demokratie und fordern die vollständige Aufgabe der nationalen Souveränität, da sie der Überzeugung sind, dass die Weltbevölkerung von einer zentralen Kraft kontrolliert werden muss. Die Mehrheit der Staats- und Regierungschefs weltweit hat sich bereitwillig ergeben, ohne sich über das volle Ausmaß der Macht bewusst zu sein, die eine kleine Gruppe nicht gewählter Personen ausüben wird, wenn der Great Reset erfolgreich ist.»

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Die Ermordung Iryna Zarutskas ist für die Medien eine Art Randnotiz – die Tötung von George Floyd hingegen machten sie «zum moralischen Mittelpunkt des Universums»

9. September 2025 - 22:36

Heute früh hatte Nius-Chef Stefan Reichelt das Thema bereits aufgegriffen: dass die Systemmedien den brutalen Mord einer völlig unschuldigen Ukrainerin namens Iryna Zarutska in der Stadtbahn in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina wie eine Randnotiz behandeln oder gar verschweigen, während sie etwa im Jahr 2020 die Ermordung von George Floyd umfassend behandelten und auch ständig zum Topthema machten.

Was die Berichterstattung im deutschsprachigen Raum über Zarutska betrifft, die am 22. August aus dem Nichts heraus von hinten von dem 34-jährigen Obdachlosen Decarlos Brown Jr. mit langer Vorstrafengeschichte mit mehreren Messerstichen umgebracht wurde, so haben einige deutschsprachige Medien wie die Welt und Blick zwar Artikel dazu gebracht. Doch die Welt etwa bis dato nur einen Beitrag, und zwar in der Rubrik «Panorama». Und wenn man bei Spiegel.de oder auch bei Zeit.de nach «Zarutska» sucht, erhält man keinen einzigen Treffer (Stand: heute, 21 Uhr).


Quelle: Spiegel.de und Zeit.de

Sucht man hingegen bei Spiegel.de nach George Floyd, so springen dabei mehr als 1000 Treffer heraus, beim Suchbegriff «black lives matter» sogar mehr als 1500:

Quelle: Spiegel.de und Zeit.de

Klar, die Ermordung Floyds, geschehen am 25. Mai 2020, ist schon etwas mehr als fünf Jahre her. Doch laut dem Medienportal Poynter erschienen in fast allen US-Bundesstaaten Titelseiten, die mit Bildern von Protesten und sowohl friedlichem als auch zerstörerischem Widerstand gegen Polizeigewalt nach Floyds Tod aufmachten. Schlagzeilen lauteten etwa «Time to speak up», «Silence is violence» oder «America is choking on racism».

Die deutsche Bundesregierung etwa, vertreten durch den Sprecher von Kanzlerin Merkel, zeigte sich kurz nach Floyds Tod «erschüttert» und betonte, dass Rassismus kein rein amerikanisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem in Deutschland sei. Merkel selbst bezeichnete Floyds Tod als etwas «ganz, ganz Schreckliches» und wies auf die Notwendigkeit hin, auch in Deutschland selbst gegen Rassismus vorzugehen

Die Medien wiederum reagierten besonders auf die enormen Protestbewegungen. Bereits am 6. Juni 2020 versammelten sich zehntausende Menschen in Städten wie München (bis zu 25.000), Berlin (rund 15.000), Düsseldorf (etwa 20.000), Hamburg und Leipzig zu Anti-Rassismus-Demonstrationen – teils trotz Corona-Beschränkungen.

Was die zurückhaltende Berichterstattung über Zarutska angeht, so ergibt sich ein ähnliches Bild selbst in den USA, wo die Ermordung stattgefunden hat. Dazu konstatiert heute Blaze-Media-Mitbegründer Glenn Beck:

«Iryna Zarutska suchte Sicherheit, Freiheit und das Versprechen, dass Amerika noch immer für etwas Gutes steht. Wegen des Typen im roten Kapuzenpulli hat sie den Zug nie lebend verlassen. Er ist ein Wiederholungstäter, ein Mann mit einem langen Vorstrafenregister.

Ihr Name sollte überall stehen. Ihre Geschichte ist wie ein Horrorfilm. Sie ist außergewöhnlich böse und verstörend. Doch außerhalb der lokalen Berichterstattung findet man davon nirgendwo etwas. Nein, es gibt keine lückenlose Berichterstattung, keine atemlose Berichterstattung, keine endlosen Diskussionsrunden dazu»

Beck glaubt, dass die Mainstreammedien diese Geschichte ignorieren, weil sie «nicht ins Narrativ passt».

Ganz so arg, wie es Beck formuliert, ist es freilich nicht. Medien wie Newsweek, die Washington Post und The New York Times haben tatsächlich darüber berichtet. Doch die Times zum Beispiel bis dato mit nur einem einzigen Artikel. Und wenn man auf ihre Onlineseite geht (Stand: heute, 21 Uhr), also auf nytimes.com, und dort nach «Zarutska» sucht, so erhält man keinen Treffer.

Der Tod von George Floyd im Jahr 2020 habe, so Beck, «zu Zehntausenden von Artikeln geführt, es wurden Städte niedergebrannt, und die Medien machten ihn zum moralischen Mittelpunkt des Universums.» Beck fragt daher:

«Warum bleibt dieser Fall für die etablierten Medien völlig unsichtbar? Eine junge Frau, eine Immigrantin, ein Flüchtling, verliert auf amerikanischem Boden brutal ihr Leben, durch einen Berufsverbrecher. Schweigen.

Der Vorfall wirft die falschen Fragen auf und zwingt einen dazu, sie zu stellen. Er wirft ein Schlaglicht auf ein Justizsystem, das immer wieder gewalttätige Männer auf die Straße lässt. Es offenbart die Doppelmoral, die lauter schreit als Worte: Manche Leben sind politisch nützlich. Andere sind entbehrlich.»

Ein wenig aus dem Rahmen fällt die New York Post. Sie macht die Tragödie aktuell zu ihrem Hauptaufmacher mit der Überschrift «Reiner Horror» (siehe Screenshot unten). Teil davon ist ein Video, das die letzten Sekunden von Zarutskas Leben zeigt. Zu sehen ist dabei auch, wie Zarutska mit Schrecken in den Augen zu ihrem Angreifer Brown Jr. aufschaut, nachdem dieser wiederholt mit einem Taschenmesser auf sie eingestochen hatte. Keiner der Passagiere kam ihr dabei sofort zu Hilfe. Brown Jr. wurde unmittelbar danach verhaftet.


Quelle: New York Post

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FriedensSingen, Versöhnungs-Umfrage, Joschka Fischer & Laubengeschwurbel

9. September 2025 - 19:03

Die 11. Ausgabe des Mundartmagazins «Schweiz imPuls» aus Bern widmet sich dem Thema des Friedens und der Versöhnung. Stefan Theiler hat dazu folgende Videomedizin zusammengestellt:

1:59 FriedensSingen: Tauche ein in das Singmeer auf dem Münsterplatz. Das kreativen Sing- und Friedensprojekt «StimmVolk» hat zum 11. Mal zum Gross-Singen in die Bundeshauptstadt eingeladen.
www.stimmvolk.ch

10:03 Umfrage zur Versöhnung: Was braucht es, damit echte Versöhnung möglich wird? Stimmen direkt vom Singanlass

16:11 Nachrichtenblock & Veranstaltungshinweise von Christoph Pfluger: Umfrage über das Glück, Kompass-Initiative, waghalsige GLP-Pläne, E-ID-Abstimmung & Revision des Epidemiengesetz

38:03 Jenseits der Filterblase bei Joschka Fischer: Der ehemalige deutsche Aussenminister zog die Schweizerische Gesellschaft für Aussenpolitik in seinen Bann. Zum Glück waren auch noch zwei junge Anthroposophen, ein Doktorand aus Kamerun und Alec Gagneux vor Ort.
www.youtube.com/@SGAASPE

46:19 Schwurbeln unter den Lauben mit Samuel Schwarz: In der neuen Rubrik sprach ich mit dem Autor und Regisseur Samuel Schwarz über sein SRF-Hörspiel «Der neue Meienberg» - eine Video-Collage
https://www.srf.ch/audio/hoerspiel/der-neue-meienberg-von-samuel-schwarz?id=df1c1f0f-d8f0-4ee4-9d0c-206e57589cf1

54:37 Kleine Impulse aus Bern: Kultur im Stiftsgarten, Aufmarsch von WK-Soldaten in der Altstadt & «Hie ide Schwyz» - ein Lied von Mani Matter
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