«Der Staat ist eine Institution, die von Banden geführt wird, die aus Mördern, Plünderern und Dieben besteht, umgeben von willfährigen Handlangern, Propagandisten, Speichelleckern, Gaunern, Lügnern, Clowns, Scharlatanen, Blendern und nützlichen Idioten - eine Institution, die alles verdreckt und verdunkelt, was sie berührt.» (– Prof. Hans-Hermann Hoppe).
Transition News
Meta wird Nutzer-Interaktionen mit der KI für Werbezwecke verwenden
Meta wird «Unterhaltungen» von Menschen mit seinen KI-Chatbots nutzen, um personalisierte Werbung auf seinen Plattformen zu platzieren. Wie der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und WhatsApp am Mittwoch bekannt gab, werden in Kürze die Inhalte von Chats mit der Meta-KI zum Verkauf gezielter Anzeigen über seine gesamte App-Suite verwendet. Darüber berichten verschiedene Medien, darunter die Financial Times.
Der Zuckerberg-Konzern reiht sich damit in einen Trend ein. Auch andere Technologie-Riesen wie Google und OpenAI haben inzwischen begonnen, ihre größtenteils freien KI-Produkte zu monetarisieren, um die erheblichen Investitionen wieder einzufahren.
Das Kerngeschäft von Meta basiert auf der Erstellung detaillierter Profile von Nutzern seiner Social Media-Plattformen, um zielgerichtete Werbung zu verkaufen. Die KI-Funktionen nutzen laut Meta jeden Monat mehr als eine Milliarde Menschen, schreibt das Portal Tech Crunch.
Die Managerin für Datenpolitik bei Meta, Christy Harris, habe den jetzigen Schritt als «natürliche Weiterentwicklung unserer Personalisierungsbemühungen» bezeichnet. Sie vermutet auch eine problemlose Akzeptanz durch die Nutzer:
«Die Menschen werden bereits davon ausgehen, dass ihre Interaktionen mit der Meta-KI für diese Personalisierungszwecke genutzt werden.»
Gesammelt werden Daten aus der Kommunikation mit Metas KI-Diensten via Sprache, Text und Bildern sowie über Geräte wie beispielsweise die Ray Ban-Brille, erklärt die Financial Times. Eine Möglichkeit für die Nutzer, sich von der Verarbeitung abzumelden, gebe es laut Meta nicht. Sie könnten jedoch auf die Benutzung von Meta-KI verzichten, so Harris. Ebenso könnten sie ganz auf Meta verzichten und alternative Tools benutzen, wäre zu ergänzen.
In WhatsApp können Nutzer gleichzeitig Chats und die Meta-KI durchsuchen. Man kann auch eine «Unterhaltung» mit dem Chatbot beginnen oder ihn in einen Nachrichten-Thread mit einer anderen Person einbinden. Meta habe erklärt, dass nur an die Maschine gerichtete Eingaben und die Antworten des Bots erfasst und ausgewertet würden. Die Verschlüsselung der WhatsApp-Nachrichten werde dadurch angeblich nicht beeinträchtigt.
Die Änderungen in der Datenschutzrichtlinie treten am 16. Dezember weltweit in Kraft, außer in Südkorea, Großbritannien und der Europäischen Union, wo Gesetze diese Art der Datenerfassung verhindern. Meta hoffe jedoch, diese Regionen im Laufe der Zeit «nach unseren üblichen regulatorischen Aktualisierungen» hinzuzufügen.
«Aufrecht gegen den Strom» – Peter Hahne rüttelt auf
Am 25. September 2025 sprach der bekannte Publizist und frühere ZDF-Moderator Peter Hahne im Rahmen eines Anlasses der Partei «Aufrecht» in Schwarzenburg (BE). Was die Zuhörer erlebten, war kein gewöhnlicher Vortrag, sondern ein leidenschaftlicher Rundumschlag gegen politische Heuchelei, mediale Gleichschaltung und ideologische Verirrungen – mit viel Humor, persönlichen Anekdoten und klarem Kompass.
«Ich sage, was ich denke» – so könnte man Hahnes Haltung auf den Punkt bringen. Ob bei Demonstrationen, im Fernsehen oder auf Lesereisen: Er nehme kein Blatt vor den Mund, auch wenn der Gegenwind stark sei. «Ich lasse mich nicht abwimmeln», sagte er mit Blick auf Antifa-Proteste bei Auftritten, etwa in Dresden. Er komme nicht allein, sondern mit «wehrhaften Freunden». Seine Vorträge seien alle auf YouTube abrufbar, und er sage weiter das, was in den Mainstreammedien oft nicht mehr gesagt werden dürfe.
Für Hahne ist der Zustand Deutschlands «desolat», die Schweiz sei «nicht ganz so schlimm», aber auf demselben Weg. Er schilderte etwa die Löschung eines kritischen Podcasts eines jungen Mannes («Ketzer der Neuzeit») und übte scharfe Kritik an Sprachregelungen, Genderpflicht und autoritärer Corona-Politik.
Einprägsam war seine Anekdote über ein Ereignis während einer Zugfahrt: Ein junger Fahrgast habe ihn erkannt, da er ihn auf TikTok gesehen hatte, und habe dem Kondukteur versichert: «Dem können Sie vertrauen, der mogelt nicht!» Ein Moment, der Hahne sichtlich berührte.
Hahnes aktuelles Buch thematisiert die Mischung aus Ideologie und «Idiotie», wie er es nennt, sowie den Verlust christlicher Werte. Er machte deutlich, dass hinter vielen modernen Forderungen keine Logik stehe – etwa wenn Baerbock Putin auffordere, sich «360 Grad zu drehen». Auch der Umgang mit Klima, Energie und Migration sei geprägt von Widersprüchen: Windräder zerstörten Vögel und Wälder, während man unter dem Banner des Umweltschutzes agiere.
Mit bissigem Witz kritisierte er bargeldlose Zahlung («Nur Vollidioten bezahlen mit Karte»), Totalüberwachung, EU-Vorgaben, Bildungsferne von Politikern und das Schwinden echter Meinungsvielfalt. «Rechts» sei mittlerweile ein Schimpfwort, während Politiker «Biegsamkeits-Yoga» betrieben und sich beliebig anpassten. Hahne: «‹Aufrecht› heißt Rückgrat – das fehlt heute vielen.»
Bewegt sprach er über Schuld, Vergebung und Verantwortung – besonders im Zusammenhang mit der Coronazeit. Viele Menschen hätten gelitten, seien isoliert oder alleine gestorben. Er warf Pharmafirmen wie Pfizer vor, bewusst Informationen zurückgehalten zu haben. «Vergebung braucht Einsicht und Reue», so Hahne. Bisher sei davon wenig zu sehen.
Sein eindringlichster Appell: Keine EU-Anbindung der Schweiz. Die Aufgabe der Neutralität bedeute das Ende der Schweiz. Nur ein Land, das sich heraushalte aus geopolitischen Machtspielen, könne langfristig Frieden stiften. Europa ohne christliche Werte sei nicht Europa, so Hahne. Er betonte: «Kirche ist nicht gleich Glaube. Das Schönste in Europa ist seine Barmherzigkeit.»
Zum Schluss forderte er: Zurück zu den Wurzeln. Christliche Werte, Eigenverantwortung, Zivilcourage – das müsse wieder in den Vordergrund. Der «kulturelle Bürgerkrieg» könne nur durch Aufrichtigkeit, Mut und Zusammenhalt überwunden werden.
Mit einem dreiteiligen Leitspruch verabschiedete er sich unter Applaus:
«Zusammenkommen ist der Anfang. Zusammenbleiben ist der Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.»
Veneers verheißen ästhetische Zahnperfektion – doch die Reue nimmt zu
Was haben Kylie Jenner, Miley Cyrus und George Clooney gemeinsam? Sie alle verdanken ihr perfektes Hollywood-Lächeln strahlend weißen Veneers. Und nicht nur in den USA, auch in Ländern wie der Schweiz und Deutschland werden die Zahnverblendungen offenkundig immer mehr «verbaut».
So wird in der Schweiz berichtet, dass «immer mehr Anbieter» mit Veneers werben und die Nachfrage steige. Auch wächst der Markt für ästhetische Zahnheilkunde in Europa und speziell in Deutschland. Deutschland hat laut einer Marktprognose einen der größten und am schnellsten wachsenden Märkte für kosmetische Zahnbehandlungen (inklusive Veneers) in Europa.
Ein weiterer Bericht spricht davon, dass der weltweite Markt für Veneers und ähnliche Produkte sehr dynamisch wächst und bis 2031 eine jährliche Wachstumsrate von mehr als zehn Prozent verzeichnen werde.
Doch obgleich «Veneers, einst ein Hollywood-Geheimnis, zu einem Symbol ästhetischer Perfektion geworden sind und so ‹einfach› wie Botox und Füllmaterial zu sein scheinen – so sehr hinterlassen verpfuschte Operationen bei den Menschen Tränen, Schmerzen und Schulden». Das schreibt die New York Post in einem Beitrag mit der Überschrift «Promis machten Veneers zu einer beliebten kosmetischen Schnelllösung nach der Pandemie – doch die Reue nimmt zu: ‹Mein Mund ist dauerhaft verzogen›».
Influencer und Prominente wie Miley Cyrus, Dua Lipa und Simon Cowell würden zwar auf dem roten Teppich ihr strahlendes «Warum-sind-ihre-Zähne-so-weiß»-Lächeln zeigen, damit ihre neidischen Fans sie sehen könnten. Doch Promis wie Demi Lovato, Bad Bunny und Kehlani hätten zugegeben, dass sie den Einsatz ihrer Veneers bereuen.
Die Autorin Taylor Brazinsky sei eine von vielen, die sich in den sozialen Medien von dem Eingriff abwenden, nachdem sie körperlich und finanziell darunter gelitten habe. Der Post habe sie erzählt, dass sie satte 30.000 Dollar für die Reparatur ihrer zehn Veneers, die sie 10.000 Dollar gekostet hätten, ausgegeben habe.
Wie sie weiter berichte, habe sie bereits zweimal eine Zahnspange gehabt, sei aber weiterhin mit der ungleichmäßigen Größe ihrer Zähne unzufrieden gewesen. Mit 19 Jahren habe die heute 24-jährige gebürtige New Jerseyerin dann begonnen, im Internet nach Lösungen zu suchen – und schließlich sei ihr Wahl auf Veneers gefallen. Die Post:
«Brazinsky dachte, die Veneers würden zu einem strahlenden Lächeln führen – aber stattdessen brachten sie sie zur Verzweiflung. ‹Mein Mund ist dauerhaft verzogen›, sagte Brazinsky der Post niedergeschlagen. ‹Ich bin wegen allem, was passiert ist, immer noch unsicher, was meine Zähne angeht.›
Ursprünglich wollte Brazinsky nur vier Veneers, um ihre Bedenken auszuräumen, doch als ihr ein Zahnarzt aus Miami zehn Zähne für 10.000 Dollar anbot – den gleichen Preis, den ein anderer Zahnarzt in Jacksonville, Florida, ihr für ein Quartett genannt hatte –, entschied sie sich für alle zehn.»
Der erste Eingriff habe auch gut ausgesehen, doch doch was wie eine einfache Lösung ausgesehen habe, habe sich bald zu einem Albtraum entwickelt. So habe nicht nur ihr Zahnfleisch nach etwa einem Jahr zu bluten begonnen. Auch habe sie schwarze, dreieckige Lücken zwischen den Zähnen entwickelt – ein Zeichen für eine «biologische Breitenverletzung», so die Experten.
Die Probleme wurden bei der Autorin Taylor Brazinsky nach dem Einsetzen der Veneers schließlich so gravierend, dass sie sich mehreren Korrekturoperationen unterzog; Quelle: New York Post
Als sich ihre Probleme verschlimmerten, habe sich Brazinsky gleich mehreren schmerzhaften Korrekturoperationen unterzogen oder unterziehen müsssen, darunter einer Kronenverlängerung, bei der ihr Zahnfleisch geöffnet, Knochen abgeschliffen, ihr Zahnfleisch wieder befestigt und ein weiterer Satz Veneers angebracht worden sei. Dies sei die Folge davon, wenn Veneers falsch angebracht würden, so die Post. Und weiter:
«Dies ist ein häufiges Problem, bei dem das Zahnfleisch reagiert, als würde es versuchen, einen Fremdkörper – in diesem Fall das Veneer – vom Zahn zu schieben.»
Brazinsky habe schließlich auch noch schockiert feststellen müssen, dass sie an einen zwielichtigen Zahnarzt geraten sei, der keine Lizenz besessen habe. Ihr Fazit:
«Wenn Sie kein echtes Zahnproblem haben, lohnen sich Veneers nicht.»
Zumal hier vor allem auch zu bedenken ist, dass vor dem Einsetzen der Veneers die Zahnvorderseiten sowie die seitlichen Flächen abgeschliffen werden müssen. Allein dies kann Zähne kaputt machen.
Schleiftraumata können Zähne kaputt machenNicht von ungefähr sterben nicht wenige Zähne, die beschliffen worden waren, im Lauf der Zeit ab – obwohl sie nach dem Beschleifen überkront und damit besonders gut abgedichtet wurden. Schleiftraumata können sich ergeben, wenn ein Zahn zu heiß beschliffen wurde (zu hohe Schleifdrehzahl, zu wenig Wasserkühlung) oder mit zu starkem Druck (siehe dazu meinen Artikel «Zahnherde: die unterschätzte Gefahr», veröffentlicht 2012 von Natur & Heilen).
Nicht zu unterschätzen ist hier auch, dass die meisten Kleber (Zemente), mit denen die Kronen und Veneers eingesetzt werden, insbesondere solche auf Harzbasis, einen sauren pH-Wert haben, was den Zähnen arg zusetzen kann. Auch deshalb kommt es nicht selten zu Zahnschmerzen, nachdem eine Krone auf einen Zahnstumpf aufgeklebt worden ist.
Eine weitere mögliche Ursache für ein Trauma ist ein drehzahlbedingter Sog an der Oberfläche eines Zahnes, hervorgerufen durch die Bearbeitung des Zahns mit hochtourigen Schleifkörpern (Turbinen). So verlaufen die feinen Dentinkanälchen größtenteils senkrecht zur Zahnoberfläche bis zur Schmelz-Dentingrenze. Durch die hohe Drehzahl der zum Schleifen verwendeten Bohrer entsteht nun ein Sog am Kontakt zum Zahn.
«Ein solcher Sog kann sich an dieser Oberfläche so auswirken, dass die feinen Zahnnervenausläufer in jedem dieser Kanälchen nach außen gezogen werden und zugleich der in der Pulpa befindliche Zellkern dieser Ausläufer in den kleinen Kanal gezogen und dadurch vorgeschädigt wird», so der Zahnarzt Dr. Helge Runte. «Dies wurde in den 1950er-Jahren in einer Dissertation beschrieben und ist für mich und viele andere nachvollziehbar.» Runte gehört daher zu den Zahnärzten, die bevorzugt sogenannte Schnellläufer mit Drehzahlen von 50.000 Umdrehungen pro Minute anstatt Turbinen-Bohrer mit einigen 100.000 Touren verwenden.
Eine Studie aus dem Jahr 2005 ergab, dass bei knapp 34 Prozent der Zähne, die für Brücken beschliffen worden waren, der Zahnnerv nach 15 Jahren nicht mehr vital war; bei Zähnen, die für Kronen präpariert worden waren, waren an die 20 Prozent der Zahnpulpen nicht mehr intakt.
Als etwa die Trainerlegende Jürgen Klopp 2017 alle seine Zähne überkronen ließ, äußerte er seine Unzufriedenheit mit dem Ausmaß des Zahnabbaus, der dabei entstand. «Zahnkronen sind eine invasive Behandlung, bei der der Zahnschmelz durchschnittlich 2 mm abgetragen werden muss», heißt es dazu auf der Website Antlaradental.com. Andere Quellen nennen 1,5 bis 2 mm.
Bei konventionellen Keramik-Veneers, die in der Regel nur die sichtbare Vorderfläche des Zahns bedecken sollen, geht derweil weniger Zahnsubstanz verloren. Einer Studie zufolge 0,3 bis 1 mm. Doch die Geräte zum Abschleifen der Zähne und auch diejenigen, die die Verneers einsetzen, sind dieselben wie bei Kronen.
Und obwohl es keine zentrale Stelle gebe, an der sich Patienten über mangelhafte Behandlungen beschweren könnten, so die Post, gebe es im Internet immer mehr Menschen, die behaupten, unter Komplikationen wie Zahnfleischentzündungen, empfindlichen Zähnen, absplitternden Zähnen, Zahnausfall und sogar Mundgeruch gelitten zu haben.
Angemerkt sei der Vollständigkeit halber noch, dass es natürlich auch Kompositveneers gibt. Diese werden oft minimalinvasiv oder gar nicht invasiv angebracht. Die Zähne werden meist nur leicht angeraut, um eine gute Haftung zu gewährleisten, ohne signifikante Substanzabtragung. Oft ist es möglich, die ursprüngliche Zahnstruktur fast vollständig zu erhalten, was den Eingriff reversibel macht.
Kompositveneers sind derweil weniger geeignet für stark geschädigte Zähne, große Lücken oder komplexe Fehlstellungen, da sie mechanisch weniger belastbar sind als Keramikveneers. Auch bei starkem Bruxismus (Zähneknirschen) können sie schneller verschleißen.
«Zahnkosmetik-Wahn nach COVID sprunghaft angestiegen»Die Post zitiert unterdessen den in New York ansässigen Clement Kairouz mit der Aussage, der «Furnier-Wahn» sei nach der COVID-19-Pandemie sprunghaft angestiegen, als die Menschen deutlich mehr Zeit mit Videoanrufen verbrachten.
«Jeder starrte sich selbst auf dem Bildschirm an, also fingen die Leute an, bis zur Perfektion an allem herumzunörgeln.»
Kairouz habe viele potenzielle Patienten abgewiesen, weil er die gewünschten Korrekturen für nicht wirklich notwendig erachtet habe.
J.K. Rowling rechnet mit Emma Watson ab
Was einst wie eine märchenhafte Verbindung zwischen Autorin und Muse wirkte, ist heute ein erbitterter Grundsatzkonflikt: J.K. Rowling, Schöpferin des «Harry Potter»-Universums, hat Emma Watson, ihre einstige «Hermione Granger», scharf attackiert - und das nicht nur ideologisch, sondern auch persönlich. Der Auslöser? Watsons anhaltende Unterstützung von Transmenschen und Woke-Kultur.
Die Leitmedien haben das in den letzten Tagen natürlich aufgegriffen, aber meist in einer gegenüber der Erfolgsautorin voreingenommenen Art (siehe zum Beispiel hier, hier und hier).
Am vergangenen Montag entlud sich Rowlings Groll in einem Posting auf X (ehemals Twitter). Die Vorwürfe an Watson: Unwissenheit, Weltfremdheit und Klassenarroganz.
«Wie viele andere, die ihr Erwachsenenleben nie ohne das Schutzschild von Reichtum und Ruhm erfahren haben, hat Emma so wenig Erfahrung mit dem echten Leben, dass sie nicht merkt, wie ahnungslos sie ist», schrieb Rowling.
Der Auslöser für die neuerliche Eskalation war Watsons Versuch einer versöhnlichen Geste. In einem Interview erklärte sie, sie «liebe Rowling weiterhin» und lehne es ab, sie zu «canceln». Doch Rowling wies diese Art von moralischem Großmut als Heuchelei zurück – eine Geste ohne Substanz, gesendet aus sicherer Entfernung.
Besonders bitter stößt Rowling eine Episode aus dem Jahr 2022 auf. Watson, so berichtet sie, habe ihr inmitten einer Flut von Mord- und Vergewaltigungsdrohungen eine handgeschriebene Notiz zukommen lassen: «Es tut mir leid für das, was du durchmachst.» Kein Anruf, kein Gespräch, nur ein Satz. Für Rowling ein Ausdruck von emotionaler Kälte und öffentlicher Illoyalität.
Schon zuvor hatte Watson auf der BAFTA-Bühne mit einem scheinbar harmlosen Satz für Schlagzeilen gesorgt. Auf die Vorstellung als «Hexe», konterte sie: «Ich bin hier für alle Hexen». Für viele ein deutliches Zeichen der Solidarität mit der trans Community. Rowling empfand es als weiteren Dolchstoß.
Der zentrale Vorwurf Rowlings: Watsons Haltung sei das Produkt eines privilegierten Lebens. Eine Frau, die nie auf öffentliche Toiletten angewiesen sei, nie in einem Frauenhaus schlafen müsse, könne sich nicht vorstellen, welche realen Konsequenzen eine Politik der Geschlechtsidentität für Frauen ohne Sicherheit, Geld und Einfluss habe.
In scharfen Worten zählte Rowling Situationen auf, in denen ihrer Meinung nach biologische Frauen gefährdet würden – von gemischten Umkleiden über Frauengefängnisse bis zu Notunterkünften. Sie ergänzte
«Emma wird niemals ein staatliches Vergewaltigungsopferzentrum brauchen, das sich weigert, rein weibliche Räume zu garantieren. Ich war keine Millionärin mit 14. Ich lebte in Armut, als ich das Buch schrieb, das Emma berühmt machte.»
Ihre Botschaft ist klar: Solidarität ohne Realitätsnähe ist nicht nur wertlos, sondern gefährlich. Was diese Auseinandersetzung so besonders macht, ist ihre emotionale Tiefe. Rowling lernte Watson mit zehn Jahren kennen. Sie nennt sie ein «Kind, das behutsam durch ein großes, einschüchterndes Filmstudio geführt werden musste». Dass dieses Kind heute eine Frau sei, die meine, ihre frühere berufliche Verbindung zu ihr verleihe ihnen ein besonderes Recht – ja sogar eine Verpflichtung –, sie und ihre Ansichten öffentlich zu kritisieren, ist für Rowling enttäuschend. Auch Jahre nach dem Ende ihrer Rollen in den Harry-Potter-Filmen nähmen sie weiterhin für sich in Anspruch, als eine Art inoffizielle Sprecher der von ihr geschaffenen Welt aufzutreten; das scheint Rowling als Verrat zu empfinden.
Doch Rowlings Schlusswort macht deutlich: Es geht ihr nicht mehr um Freundschaft oder Nostalgie:
«Emma ist zu Recht frei, mir öffentlich zu widersprechen – aber ich habe dasselbe Recht. Und ich habe mich entschieden, es endlich auszuüben.»
Die Auseinandersetzung zwischen Rowling und Watson ist mehr als ein Streit um Transrechte. Sie ist ein Spiegelbild unserer Zeit – zwischen Generationen, zwischen Klassen, zwischen den Idealen von Privilegierten und den Ängsten derer, die sich verlassen fühlen. Rowling führt einen Kulturkampf, den viele als reaktionär empfinden. Doch ihre Worte treffen einen Nerv: Wo endet Solidarität und wo beginnt die arrogante Ahnungslosigkeit Privilegierter?
Watson hat ihren zögerlichen Versöhnungsversuch wohl deshalb lanciert, weil der Wind am Drehen ist und immer mehr Menschen verstehen, auf welchem Irrweg die Trans-Kultur ist. Das ist schiefgegangen. Watson hat bisher nicht öffentlich auf Rowlings Replik reagiert. Doch eines ist klar: Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende geschrieben.
Demo in Bellinzona: «Gaza ist heute ein Todeslabor, physisch und moralisch»
Tausende ließen sich am letzten Samstag vom Regen in der Schweizer «Sonnenstube» nicht abhalten, um in Bellinzona gegen den Gaza-Krieg zu demonstrieren. Der weinende Himmel passte aber zur Kundgebung, denn unter den Regenschirmen lag der Fokus auf den getöteten Kindern. Die Namen, das Alter und das Geschlecht von 5.000 davon unter 12 Jahren wurden bei der stillen Prozession vorgelesen. Schweizweit waren es 12.000. Die Veranstaltung war nämlich auf nationaler Ebene koordiniert: Auch in Genf, Zürich, St. Gallen, Winterthur und am vorherigen Tag in Delémont gingen die Menschen auf die Straße. Dabei wurden auch Trauer-Postkarten im A5-Format mit jeweils einem Namen verteilt, adressiert an den Bundesrat.
Organisiert wurde die Kundgebung im Tessin von der Gruppe «Bürgerinnen und Bürger des 24. Mai – Bellinzona». Damals fand ebenfalls eine stille Prozession statt. Laut Tessiner Medien waren am letzten Samstag etwa 2.000 Menschen anwesend. Die Organisatoren schätzen aufgrund der verteilten Postkarten, dass es etwa 3.500 waren. In Genf beispielsweise waren der Polizei zufolge über 6.000 Menschen anwesend, die Organisatoren kamen hingegen auf mehr als 10.000.
Foto: Konstantin Demeter
Bemerkenswert, doch nicht unbedingt überraschend: Das mit Zwangsgebühren finanzierte Schweizer Fernsehen SRF hat die Kundgebungen in der «Tagesschau» am Samstagabend völlig ignoriert. Im Tessiner Pendant waren sie hingegen Inhalt des ersten Berichts.
Gegenüber Transition News erklärte Cristina Gianocca, eine der Organisatorinnen, das Ziel der Veranstaltungen sei es, durch koordinierte Aktionen mit anderen Städten eine große Anzahl von Menschen zu mobilisieren, um Druck auf den Bundesrat auszuüben, damit die Politiker ihren Verpflichtungen nachkommen, die sie nach internationalem und humanitärem Recht erfüllen müssten.
Die Schweiz müsse die auf der Postkarte genannten Maßnahmen ergreifen. Dies sei einerseits für das Land als Verwahrerin der Genfer Konventionen erforderlich, andererseits aber auch, weil es anderen Verpflichtungen noch nicht nachgekommen ist. Gianocca erläuterte:
«So muss es beispielsweise dafür sorgen, dass Unternehmen Israel bei der derzeitigen Besatzung nicht mehr unterstützen und somit auch bestimmte Waren nicht kaufen. (…) Außerdem muss es das Hilfswerk UNRWA unterstützen, das zudem einen Schweizer Direktor hat, der von der Schweiz nicht unterstützt wurde. Und schließlich muss es dafür sorgen, dass Israel die Genfer Konventionen absolut einhält, was es, wie es seit mindestens zwei Jahren offensichtlich ist, nicht tut.»
Auf die Frage, welche Lösung sie für den jahrzehntelangen Konflikt sehe, angesichts der israelischen Siedlungspolitik, die eine Zwei-Staaten-Lösung de facto verunmöglicht, antwortete Gianocca:
«Ja, es scheint unmöglich. Doch wie das arabische Sprichwort sagt: ‹Der Mensch tötet Seen und lässt Wüsten blühen›, so sagen wir: Wenn der Wille eines Tages da ist, kann am Ende alles getan werden. (…) So viele unmögliche Dinge passieren.»
Bevor sich die Demonstranten in der Tessiner Hauptstadt in Bewegung setzten, prangerte eine der Organisatorinnen, Alessandra Ardia, gegenüber den Teilnehmern die israelische Regierung an, die «im Einvernehmen mit den USA Palästina als Immobilienprojekt betrachtet». Dieses Projekt sei nicht erst heute entstanden, «es setzt eine langjährige Praxis fort, die einen spezifischen Namen hat: Siedlerkolonialismus». Die Logik sei immer die gleiche: «Land nehmen, Zivilisten vertreiben.» Sie machte klar:
«Gaza ist heute ein Todeslabor, physisch und moralisch.»
Ardia rief zum Widerstand auf. Das bedeute unter anderem, «nicht nachzugeben und die systematische, brutale und unmenschliche Gewalt nicht zu normalisieren». Es bedeute auch, «unsere Politiker daran zu erinnern, dass Menschenrechte und Völkerrecht die Würde Europas untergraben». Widerstand sei nicht nur notwendig, sondern eine moralische Pflicht. Und weiter:
«Es bedeutet, sich daran zu erinnern, dass die Faschismen bereits besiegt wurden und dass auch neue Formen der Unterdrückung das sein können. Es bedeutet, nicht zu vergessen, dass vor uns andere Frauen und Männer für die Verteidigung verfolgter Völker gekämpft haben, angefangen beim jüdischen Volk. Es bedeutet, nicht zu vergessen, dass in Israel, wie in jedem anderen von Extremismus und Fanatismus beherrschten Staat, eine solidarische Minderheit gegen die Barbarei seiner Regierung kämpft.»
Die Organisatorin plädierte dafür, angesichts von Ungerechtigkeit und Schrecken wie der Vernichtung in Gaza nicht aufzugeben und eine starke und vereinte Gemeinschaft aufzubauen, die nicht nur virtuell, sondern auch physisch und geistig präsent ist. Gemeinschaft sei die Antwort auf Faschismus, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Unmenschlichkeit. Sie appellierte an die Solidarität und den Respekt für das Völkerrecht und forderte die Schweiz und andere auf, die Vernichtung zu stoppen, humanitäre Korridore zu öffnen und diejenigen zu unterstützen, die Leben retten. Wer an Gerechtigkeit und Bürgerrechte glaube, müsse jetzt handeln.
Das sei man unter anderem denjenigen schuldig, die in Israel gegen Hass kämpfen, wie auch den israelischen Geiseln der Hamas und den palästinensischen politischen Gegnern, die seit Jahrzehnten in israelischen Gefängnissen sitzen.
Nach der Prozession wurden auf der Piazza Governo (Platz der Regierung) ein paar Reden gehalten. Der Arzt Pietro Majno prangerte das rechte politische Lager an, «des vorgab, nicht zu sehen», was in Gaza geschieht. Gaza sei äußerst wichtig, nicht nur aufgrund dessen, was dort geschehe, sondern auch wegen dem, was bei uns nicht geschehe.
Piazza Governo; Fotos: Konstantin Demeter
Majno führte zwei Beispiele an, die das Ausmaß des Verlusts moralischer Werte in der Politik verdeutlichen. So erklärte der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis in einem Interview zur Tötung von dreißig Menschen in einer Schlange bei der Essensausgabe in Gaza, es sei unbekannt, wer geschossen habe oder wer die Opfer seien, und leugnete, dass die Fakten überprüft werden könnten. Angesichts eines «Informationskriegs» sei diese Weigerung, die Wahrheit ans Licht zu bringen, äußerst schwerwiegend und spiegle einen gefährlichen modernen Trend wider, wie Trumps Unwahrheiten vor der UNO gezeigt hätten. Im zweiten Beispiel verwies der Schweizer Politiker Guy Parmelin in seiner Rede zum Nahen Osten eher auf «Interessen» als auf Werte. Laut dem Arzt offenbarte er damit eine Politik ohne moralischen Kompass. Er plädierte für Empörung über diesen Trend, der Interessen über ethische Prinzipien stellt.
Pietro Majno; Foto: Konstantin Demeter
Als positiven Aspekt hob Majno hervor, dass die Schweiz 20 Kinder aus Gaza zur medizinischen Behandlung aufnehmen wird. Die Kosten würden jedoch von den Kantonen getragen, nicht vom Bund. Dieser gebe 250 Millionen Franken für Drohnen und sechs Milliarden für Flugzeuge aus, finde aber kein Geld für diese Behandlungen. Er sei stolz, für ein Tessiner Krankenhaus zu arbeiten, das zugesagt habe, Kinder aus Gaza aufzunehmen, so der Arzt. Solche Aktionen seien wichtig für die Menschen in Gaza. Die Schweizer Ärzte hätten dafür Dankesbotschaften aus der palästinensischen Enklave und von der israelischen Opposition erhalten.
Am Schluss rief der Arzt die Jugend dazu auf, sich zu engagieren, denn «unsere Generation richtet verheerende Schäden in der Welt an, die wir euch hinterlassen». Der Arzt regt zudem an, die Medikamente von Mepha zu boykottieren, denn die Schweizer Firma unterstütze Israels Besatzungspolitik. Das Unternehmen ist seit 2011 Teil des internationalen Konzerns und weltweit größten Generika-Herstellers Teva Pharmaceutical Industries, dessen globaler Hauptsitz in Israel liegt.
Der Photojournalist und Dokumentarfilmer Stefano Ferrari berichtete von der Global Sumut Flotilla, die sich auf dem Weg in den Gazastreifen befindet. Er war nach Sizilien gereist, um die Vorbereitungen zu verfolgen. Ferrari habe in diesen idealistischen Menschen aus 44 Ländern die Kraft der Gewaltlosigkeit gefunden. Der älteste von ihnen sei mit 86 Jahren der Neapolitaner Roberto.
Stefano Ferrari; Foto: Konstantin Demeter
Ferrari versuchte, den Tessiner Dichter Vanni Bianconi anzurufen, der sich auf einem der Boote befindet. Bianconi ist unter anderem Gründer und künstlerischer Leiter von «Babel», einem Festival für Literatur und Übersetzung in Bellinzona. Die Verbindung konnte nicht hergestellt werden, doch für diesen Fall hatte Bianconi im Vorfeld eine Tonaufnahme gesendet, die abgespielt wurde. Der Aktivist berichtete, dass die Flottilla seit zwei Nächten in griechischen Gewässern vor Anker liegt. Das Land habe ihnen das unerwartet erlaubt. Das sei ein weiteres gutes Zeichen – positive Signale seien auch vom Europäischen Parlament und teilweise aus Italien gekommen. Er ergänzte:
«Wie Sie wissen, begann Israel jedoch vor drei Nächten mit Drohnenangriffen und Brandsätzen, was die Nacht sehr schwierig machte.»
Die Flottilla habe sich jetzt dort versammelt. Leider gebe es mit zunehmender Wartezeit immer mehr Probleme mit den Booten, und so entstehe ein Teufelskreis. Bianconis Überzeugung sei jedoch nach wie vor ungebrochen und nur wenige würden diese Mission nach dem Bombenangriff und nach all den Tagen des erneuten Wartens aufgeben.
Die Menschen in Gaza würden sie erwarten, obwohl die Mission von vielen außerhalb der Enklave als sinnlos bezeichnet werde. Die Aktivisten hoffen, an dem Tag weiterfahren zu können. Der Dichter machte klar, dass sie nur ein kleiner Katalysator sind, «klein und zerbrechlich inmitten des großen Mittelmeers. Ihr seid die Detonation.» Mit dieser Mission wolle man die Menschen dazu bringen, ihren Regierungen zu zeigen, dass sie diesen Krieg satt haben.
Während Bianconi sprach, hörte man im Hintergrund ein Flugzeug. Er erklärte, dass es sich dabei um ein israelisches Jagdflugzeug handelt. Solche Flugzeuge würden seit Tagen über ihnen kreisen. Man hörte jedoch auch eine Trompete. Das Lied sei das antifaschistische «Bella ciao», eines der Gesänge der internationalen Flottille und auch der Name des Bootes, erklärte der Aktivist. Er forderte die Anwesenden auf, weiter zu protestieren und Druck auf Bekannte, Gemeinschaften, aber insbesondere auf die Politik auszuüben, «damit die Menschheit sich endlich als das zeigen kann, was sie ist»:
«Eine Gemeinschaft von Menschen, denen das Wohlergehen, die Würde und das Leid anderer Menschen ebenso am Herzen liegen wie die humanitären Werte und das Völkerrecht, das unsere Gesellschaft regeln muss. Andernfalls gäbe es nur Barbarei und Lügen, wie wir sie seit so vielen Jahren im Hinblick auf Palästina erleben.»
Lillith Mattei von der Organisation Gaza Action beanstandete, dass die Schweizer Regierung nach der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 18 Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet hat, wobei die ersten Sanktionen bereits vier Tage später angekündigt wurden, während bis heute keine Sanktionen gegen Israel verabschiedet worden sind. Am 11. September dieses Jahres, «nach zwei Jahren Völkermord», habe der Nationalrat alle vorgeschlagenen Sanktionen gegen Israel abgelehnt, einschließlich der Einstellung der militärischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.
Die Schweizer Regierung pflege auch weiterhin eine enge militärische Zusammenarbeit mit Elbit Systems, dem führenden privaten Waffenlieferanten der israelischen Armee. Genau diese Waffen würden tagtäglich zur Vernichtung der palästinensischen Zivilbevölkerung eingesetzt. Seit 2010 habe der Bundesrat lukrative Aufträge im Wert von über 600 Millionen Franken vergeben, darunter den Kauf der berühmten sechs Drohnen, der kürzlich erneut bestätigt wurde. Diese Drohnen würden an der palästinensischen Zivilbevölkerung getestet, die durch jahrzehntelange militärische Besatzung, Kolonialisierung und Apartheid unterdrückt werde. Elbit Systems selbst bewerbe diese Drohnen mit der Behauptung, sie seien kampferprobt.
Zahlreiche Quellen, darunter ein Brief von Schweizer Völkerrechtsprofessoren, würden unterstreichen, dass diese Beziehungen zwischen der Schweizer Eidgenossenschaft und Elbit Systems gegen das Völkerrecht verstoßen, insbesondere gegen die Völkermordkonvention von 1948. Die Schweiz sei gesetzlich verpflichtet, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um jegliches Völkermordrisiko zu verhindern. Dazu gehöre auch ein Verbot des Imports von Waffen und Militärtechnologie von Unternehmen, die in den laufenden Völkermord verwickelt sind, wie beispielsweise Elbit Systems. Mattei schloß:
«Dem muss ein Ende gesetzt werden. Der Bundesrat muss seinen rechtlichen Verpflichtungen unverzüglich nachkommen. Daher fordern wir die Schweizer Regierung auf, die Zusammenarbeit mit Elbit Systems unverzüglich einzustellen, wie wir es bereits vor einigen Wochen vor RUAG in Lodrino gefordert haben. Außerdem fordern wir sie auf, alle bestehenden Verträge mit israelischen Rüstungsunternehmen zu kündigen, Wirtschaftssanktionen gegen Israel zu verhängen, das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Israel auszusetzen und natürlich den palästinensischen Staat anzuerkennen.
Ohne diese Maßnahmen ist unsere Neutralität nur eine heuchlerische Lüge, ein bedeutungsloser Paragraph in unserer Verfassung. Das ist keine Neutralität, das ist Mittäterschaft. Diejenigen, die die Macht hätten, etwas zu tun, entscheiden sich angesichts der gerade verabschiedeten Abstimmung dagegen. Diese Heuchelei ist eine Schande, die die Welt nie vergessen wird. Ein für alle Mal: Schluss mit Mittäterschaft, Schluss mit Heuchelei! Sanktionen und konkrete Maßnahmen, jetzt! Ein freies Palästina!»
Tichys Einblick: „Blick nach vorn“ oder „Flucht nach vorn“? Ein Blick hinter die Kulissen der Corona-Bundes-Enquete
Leipziger Zeitung: Klägerin aus Bayern wehrt sich gegen Rundfunkbeitrag: Bundesverwaltungsgericht urteilt in zwei Wochen
Die Reportage zum E-ID-Abstimmungskrimi jenseits der Filterblasen
Die „Videomedizin“ wird abgerundet mit einem Kommentar zur Abstimmung vom TTV-Gründer Christoph Pfluger sowie mit einer Neuinterpretation von Mani Matters Lied „Ballade vom Nationalrat Hugo Sanders“.
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Berliner Zeitung: Haushaltskrise eskaliert: USA sind im Shutdown – das sind die Folgen
Wird KI uns die Arbeitsplätze wegnehmen?
Dass künstliche Intelligenz (KI) auch bizarre Stilblüten hervorbringt und Gefahren birgt, ist unbestritten. So berichteten wir kürzlich, dass China an einer Robotergebärmutter arbeitet, in der ein menschliches Baby heranwächst.
Auch griff 2023 zum Beispiel ein Tesla-Roboter einen Ingenieur an – und verursachte einen Unfall, der mit einer «Blutspur» endete. Roman V. Yampolskiy, ein von Tesla- und X-Chef Elon Musk unterstützter Forscher, warnte Anfang 2024 gar, «KI ist unkontrollierbar und hat das Potenzial, eine existenzielle Katastrophe zu verursachen».
Und der US-Journalist Seymour Hersh vertrat vor einigen Tagen die Auffassung, die KI vergrößere die gesellschaftliche Ungleichheit und diene vor allem den Herrschenden.
Ein deutlich weniger düsteres Bild zeichnet Naomi Wolf, Journalistin und eine der bekanntesten Kritikerinnen der Corona-Politik in den USA (siehe etwa hier). Auf ihrer Seite Dailyclout erschien Ende vergangener Woche ein Beitrag mit der Überschrift «Wird KI uns die Arbeitsplätze wegnehmen? Die Ökonomie des Wissens und der schöpferischen Zerstörung». Darin lesen wir:
«Viele Menschen treibt heute die Frage um: Wird KI uns die Arbeitsplätze wegnehmen? Von Softwareentwicklern über Lkw-Fahrer bis hin zu Callcenter-Mitarbeitern – Berufe aller Art scheinen bedroht. Täglich kursieren übertriebene Warnungen vor Massenarbeitslosigkeit, und KI wird oft für die schleppende Arbeitsmarktlage für Hochschulabsolventen verantwortlich gemacht, obwohl die Wirtschaft ansonsten stabil ist.
Um die Auswirkungen von KI zu verstehen, müssen wir diese Angst jedoch neu definieren. Jeder große technologische Sprung – von der industriellen Revolution bis zum Computerzeitalter – war disruptiv. Der Ökonom Joseph Schumpeter nannte dies ‹schöpferische Zerstörung›: den schmerzhaften, aber notwendigen Prozess, bei dem alte Arbeitsplätze verschwinden, damit neue Industrien entstehen können.»
Der Schlüssel zum Optimismus liege darin, KI nicht nur als Arbeitsplatzvernichter zu sehen, sondern als Wissensgenerator, den eigentlichen Treibstoff für langfristiges Wirtschaftswachstum.
So hätten Ökonomen von Robert Solow bis Paul Romer, Friedrich Hayek, Claudia Goldin und Lawrence Katz gezeigt, wie Wissen Wohlstand fördere. Und KI beschleunige den Wissenszuwachs auf zwei entscheidende Arten:
- Erweiterung der persönlichen Kapazitäten – Unterstützung von Einzelpersonen beim Lernen und beim Nutzen von Wissen, das sie noch nicht haben.
- Skalierung der sozialen Kapazität – Beschleunigung der Entdeckung, Reduzierung der Speicherkosten und Freisetzung kollektiver Intelligenz.
So wie die Lese- und Schreibfähigkeit einst das Auswendiglernen geschwächt, aber das logische Denken gestärkt habe, werde die KI einige Fähigkeiten verkümmern lassen und gleichzeitig die intellektuellen Fähigkeiten enorm erweitern.
Das Endergebnis: eine produktivere, wissensreichere Gesellschaft.
Solows Wachstumsmodell und das KI-Paradoxon«Robert Solows Modell von 1956 erklärte Wachstum durch Technologie», heißt es weiter in dem Dailyclout-Artikel, «wobei Wissen als Multiplikator für steigende Produktivität diente. Während Sachkapital irgendwann sinkende Erträge erzielt, kann neues Wissen eine Kaskade von Investitionen und Wachstum auslösen.» Und dann:
«KI erlebt möglicherweise ihren eigenen ‹Solow-Paradoxon›-Moment – in aller Munde, aber noch nicht in den Produktivitätsstatistiken. So wie Computer in den 1980er-Jahren enttäuschten, bevor sie den Boom der 1990er-Jahre befeuerten, könnte die Produktivitätsrevolution durch KI erst dann einsetzen, wenn Unternehmen ihren Einsatz zur Routine machen. Jobfluktuation wird Teil dieser Anpassung sein.»
Romers Optimismus: Wissen, das nicht verfälltPaul Romers Theorie des endogenen technologischen Wandels verdeutlichte, wie der Kapitalismus selbst durch Innovation und geistiges Eigentum Wissen generiert. Sein Optimismus habe auf der Annahme basiert, dass Ideen nicht an Wert verlieren wie Maschinen.
Das Problem sei die Instandhaltung gewesen: Schulen, Bibliotheken und Infrastruktur machten die Wissenserhaltung kostspielig. Doch KI ändere das. Indem sie die Speicherung und den Abruf von Wissen nahezu kostenlos mache, rücke KI Romers Optimismus in die Realität. Jeder Smartphone-Nutzer habe nun Zugriff auf eine riesige Wissensbasis, was exponentielles Wachstum wieder möglich mache.
Hayeks lokales Wissen und KI auf dem MarktFriedrich Hayek wiederum habe den Wert lokalen Wissens betont – also den Wert der stillschweigenden, dezentralen Informationen, die die Märkte über Preise erfassten. KI ergänze diesen Prozess.
Dailyclout:
«Landwirte nutzen KI-gestützte Wettervorhersagen, kleine Unternehmen optimieren ihre Logistik und normale Bürger bewältigen die Bürokratie mithilfe von KI-Tools. KI zentralisiert nicht die Kontrolle, sondern verteilt die lokale Problemlösungskompetenz weitreichend.
Die Herausforderung liegt im Informationsrauschen – zu viele von KI generierte Bewerbungen können beispielsweise die Effizienz der Arbeitsmärkte beeinträchtigen. Mit Best Practices wird KI jedoch die Arbeitsteilung vertiefen und die Koordination verbessern.»
Claudia Goldin und Lawrence Katz würden unterdessen in ihrem 2008 erschienen Werk «The Race Between Education and Technology» argumentieren, dass Ungleichheit davon abhänge, ob die Bildung mit den neuen Technologien Schritt hält. In der Vergangenheit habe nämlich ein breiter Zugang zu weiterführenden Schulen und Hochschulen dazu beigetragen, Lohnunterschiede auszugleichen.
KI erschwere diese Dynamik. Sie bedrohe viele kognitive Bürojobs, die einst durch Bildung geschützt waren, während manuelle Arbeit relativ unberührt bleibe. «Dies könnte den Trend des 20. Jahrhunderts umkehren und sowohl Dequalifizierung als auch neue Chancen für eine ‹kognitive Elite› schaffen, die mit KI zusammenarbeitet», so Dailyclout.
Die Geschichte lege nahe, dass beide Entwicklungen möglich seien: Fords Fließbandproduktion habe einst zu einer Dequalifizierung der Arbeitskräfte geführt, aber gleichzeitig die Löhne erhöht. KI könnte eine ähnliche Mischung aus Umbrüchen und Chancen mit sich bringen.
Schöpferische Zerstörung und die Zukunft der ArbeitDailyclout fragt daher:
«Wird KI uns also die Arbeitsplätze wegnehmen? Die Antwort ist sowohl ja als auch nein. Arbeitsplätze werden verschwinden, aber neue entstehen. Kompetenzen werden sich verschieben, aber die Produktivität wird steigen. Karriereunterbrechungen sind schmerzhaft, aber technologische Arbeitslosigkeit war schon immer nur vorübergehend.»
Anmerkung von Transition News:
Im dem weltweit vorherrschenden Wirtschaftsmodell, in dem Wachstum, Konkurrenzkampf, Produktivitätssteigerung und technologischer Fortschritt wesentliche Determinanten sind, machen Joseph Schumpeters Theorie von der «schöpferischen Zerstörung» und auch der Hinweis darauf, KI nicht zwingend als reines Teufelswerk und der Welt Untergang zu betrachten, sicherlich Sinn.
Doch das Wachstumsmodell ist keinesfalls alternativlos, auch wenn sogenannte Wirtschaftsweise es der Welt als solches verkaufen. In Wahrheit ist es sogar enorm ressourcenfressend, und zwar auf Rohstoff- als auch auf geistiger Ebene. Es lohnt also, den Blick in Richtung Modelle zu werfen, bei denen das Teilen, der Gedanke des Miteinanders und die Bedürfnisse aller Lebewesen deutlich stärkere Bedeutung genießen.
Und in diesen Modellen würde KI womöglich automatisch keine große Gefahr darstellen, weil sie nicht annähernd den Stellenwert innehaben würde, den sie im derzeitigen Wirtschaftssystem genießen.
Die vielleicht bedeutendste Wirtschaftstheorie, die das traditionelle Wachstumsmodell in Frage stellt, ist die Degrowth-Theorie (Postwachstum oder Entwachstum). Diese Theorie argumentiert, dass endloses Wirtschaftswachstum, wie es in klassischen Modellen angenommen wird, weder ökologisch nachhaltig noch sozial wünschenswert ist.
Anstatt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Hauptindikator zu nutzen, schlägt Degrowth alternative Maßstäbe wie Lebensqualität, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit vor.
Das Degrowth-Modell lehnt derweil KI nicht grundsätzlich ab. Beispiel: Befürwortet werden explizit kürzere Arbeitszeiten, um Lebensqualität zu steigern. KI-gestützte Automatisierung könnte hier repetitive Aufgaben übernehmen, was die Arbeitszeit verringern und Raum für kreative oder soziale Tätigkeiten schaffen könnte. Dies könnte eine gerechtere Verteilung von Arbeit ermöglichen, ein Kernanliegen von Degrowth.
Ökonomen und Denker wie Herman Daly, Tim Jackson (Autor von «Prosperity Without Growth») und Giorgos Kallis haben maßgeblich zur Entwicklung der Degrowth-Idee beigetragen.
Weiterführende Literatur:
- [Brookings Institution->http://brookings.edu/]: Automation and Artificial Intelligence: How machines are affecting people and places
- Weltwirtschaftsforum – Report «Future of the jobs»
- MIT Technology Review: «People are worried that AI will take everyone's jobs. We've been here before» (siehe hier)
- OECD Employment Outlook 2023: Artificial Intelligence and the Labour Market
Silicon Valley, Peter Thiel und das Kommen des Antichrist
Zu dem in diesem Beitrag adressierten Thema siehe auch die TN-Artikel- «Frühkindlicher Medienkonsum: Risiko für Entwicklungsstörungen steigt deutlich» und «Stark erhöhtes Selbstmordrisiko bei Kindern, die vor dem 13. Lebensjahr ein Smartphone bekommen».
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Am 23. September erschien im Wall Street Journal ein bemerkenswerter Artikel mit folgendem Titel:
«Peter Thiel möchte, dass alle mehr über den Antichrist nachdenken – bei Auftritten erklärte der Milliardär seine Ansichten über Technik und Regierungen sowie eine biblische Perspektive auf die Endzeit»
Der 1967 in Frankfurt am Main geborene US-Milliardär, dessen Vermögen derzeit auf etwa 21 Milliarden Dollar geschätzt wird, hält im September und Oktober in San Francisco vier Vorträge über das Kommen des Antichrist, wovon zwei bereits erfolgt sind.
Auch andere prominente US-Journale griffen das Thema auf, so etwa Fortune Anfang September: «Peter Thiel gibt 4 private ausverkaufte Vorträge in einem Club in San Francisco – über den Antichrist.»
Nicht nur Peter Thiel beschäftigt sich mit solchen Themen, sondern im angelsächsischen Raum gibt es in den letzten Jahren eine immer breiter werdende Diskussion um christliche Grundwerte, Verlust der westlichen Identität und Endzeitstimmung. So erschien vor wenigen Tagen von dem bekannten britischen christlichen Autor Paul Kingsnorth das Buch «Against the Machine – On the Unmaking of Humanity». Kingsnorth beschäftigt sich schon längere Zeit mit Fragen der Grundwerte westlicher Zivilisationen und mit dem Kommen des Antichrist.
Laut Wall Street Journal haben sich aus der früher stark säkularen Tech-Szene des Silicon Valley in jüngerer Zeit einige sehr prominente Wirtschaftsführer zu ihren christlichen Grundwerten bekannt. So etwa der frühere Intel-Chef Pat Gelsinger, Gary Tan, der Leiter von Y Combinator, und Elon Musk, der kürzlich die Tugenden des Christentums öffentlich angepriesen habe.
Existenzängste und EndzeitstimmungHintergrund dieser aufflammenden Werte-Diskussion sind zunehmende Existenzängste sehr vieler Menschen. Peter Thiel spricht die Ängste vor einem Atomkrieg, Umweltkatastrophen, Bio-Waffen oder vor Killer-Robotern, die autonom agieren und durch künstliche Intelligenz (KI) gesteuert sind, an. Die Menschheit rase auf ihre letzte Schlacht – Armageddon – zu. Der Antichrist verspreche – mit falschen Versprechen –, die Menschheit hiervor zu retten, um sie endgültig für sich zu gewinnen und ins Böse zu führen.
Thiel empfiehlt, um dem Antichrist Einhalt zu gebieten, die Technik voranzutreiben, insbesondere den Ausbau von KI. Auch will er weniger staatliche Regulierung, und er kritisiert Opposition gegen technischen Fortschritt. In früheren Ausführungen meinte Thiel, der Antichrist käme heute in Form von Greta Thunberg [1].
Vor dem Gebäude in Kalifornien, in dem die Vorträge stattfanden, gab es Proteste von Menschen mit Teufelsmasken und -symbolen sowie Tafeln mit Inschriften wie «Not today, Satan» und «Thiel gets rich, we get watched».
In Deutschland findet bislang kaum eine solche durch Prominente oder Mächtige vorangetriebene öffentliche Diskussion über christliche Grundwerte oder gar über das Kommen des Antichrist statt. Dabei wäre das durchaus in unserem Lande ganz besonders angezeigt, vor allem mit Blick auf die beunruhigenden Entwicklungen hin zu einem möglichen Krieg gegen Russland.
Das Mephisto-Prinzip in unserer WirtschaftLenkt man den Blick auf menschheitsfeindliche Strömungen in unserer Wirtschaft, überhaupt in unserer Gesellschaft, die schon seit längerem im Hintergrund laufen und in den letzten Jahrzehnten immer mächtiger werden, so kann man durchaus einige beunruhigende Tendenzen erkennen. Man könnte sich die Frage stellen: Wie würde denn zum Beispiel Mephistopheles, die bekannte Figur aus Goethes Faust, die Weichen in unserer Gesellschaft stellen? [2]
Da stellt sich zuerst die Frage: Was sind denn die Ziele von Mephisto? Nun, das sagt er ja selbst ganz offen [3]:
«Ihr wisst, wie wir in tief verruchten Stunden Vernichtung sannen menschlichem Geschlecht.»
Im Grunde genommen will Mephisto den Menschen einfach so viel Schaden wie möglich zufügen, möglichst Unfrieden, Streit, Zwist, Unglück usw. in die Welt bringen, insbesondere die christlichen Grundwerte zerstören. Besonders lästig sind Mephisto dabei Nächstenliebe, Selbstlosigkeit, Miteinander, die Ideale der französischen Revolution, also Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, innerlich starke Menschen, Treu und Glauben.
Besonders verhasst sind Mephisto intakte, liebevolle Familien, die eine behütete Kindheit gewähren und für Geborgenheit, Zuversicht, Hoffnung in den Kindern sorgen und dadurch eine zentrale Grundlage für Anstand, Moral und Ethik legen.
Mephisto wird also seine Angriffe möglichst gegen alle diese Werte richten und gegen alle Institutionen und Einrichtungen, die solche Werte fördern. Er liebt vor allem Hass und Angst und wird versuchen, die Menschen in die klassischen, im Mittelalter so genannten sieben Todsünden zu treiben und alles in die Wege zu leiten, was diese Laster fördert:
Hochmut (Stolz, Eitelkeit, Übermut, Ehrgeiz); Geiz (Habgier, Habsucht); Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren, Unkeuschheit); Zorn (Jähzorn, Wut, Rachsucht); Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Unmäßigkeit, Selbstsucht); Neid (Eifersucht, Missgunst); Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Überdruss, Trägheit des Herzens).
Jeder mag sich selbst die Frage vorlegen, welche Werte derzeit in unserer Gesellschaft durch Politik und Medien gefördert werden, die christlichen, familiären Grundwerte oder andere.
Wichtig für Mephisto ist, dass wir sein Treiben nicht durchschauen. Denn wer würde heute schon ganz offen für schlimme Pläne sein? Der Lügengeist muss normalerweise vorspiegeln, Gutes zu wollen, genau wie Peter Thiel es vom Antichrist beschreibt.
Bleiben wir beim Silicon Valley, den Medienriesen, den Internetkonzernen. Sie breiten ihre Fangarme über Kinder und Jugendliche in fast der gesamten Welt aus.
Umfang des Medienkonsums in DeutschlandIn Deutschland waren Jugendliche 2021 fünf Stunden an einem typischen Wochentag (Schultag, Arbeitstag) am Bildschirm und knapp sieben Stunden an freien Tagen. Sieben Stunden. Das ist fast die Hälfte der wachen Tageszeit.
Etwa 60 Prozent der Jugendlichen zeigen laut einer Studie im Auftrag der Bundesregierung «ein problematisches Internetnutzungsverhalten». Das betrifft Mädchen bzw. Frauen häufiger als Jungen: Bei den Mädchen zeigen 68 Prozent, bei den Jungen 51 Prozent ein Internet-Suchtverhalten. Welche Auswirkungen hat diese übermäßige, zwanghafte Internetnutzung?
Mediennutzung und seelische Belastungen von Mädchen und jungen FrauenSeit etwa 2015 zeichnet sich ein Trend zur Verschlechterung der geistig-seelischen Gesundheit junger Mädchen ab, die zu stark steigenden Selbstmorden und Selbstverstümmelung führt. Die Statistiken sprechen eine beeindruckende Sprache. Seit 2010 sind laut Economist in 11 Ländern die Krankenhausaufenthalte von Teenagerinnen wegen Selbstverstümmelung um 143 Prozent gestiegen. Bei Jungen stiegen sie um 49 Prozent.
Als Hauptgrund dafür wird die stark zunehmende Nutzung von Social Media, insbesondere Instagram genannt. Smartphones sind demnach besonders gefährlich für Mädchen, weil Jungs sich mehr mit Videospielen beschäftigen und weniger mit «Depressionen-erzeugenden Social Media». Zahlreiche Studien hätten gezeigt, dass Social Media Trauer und Angst bei Teenagern erzeugen können.
Laut Guardian, der sich Anfang 2021 auf eine Studie des British Journal of Psychiatry bezieht, haben in Großbritannien sieben Prozent aller Kinder mit 17 Jahren einen Selbstmordversuch begangen, und fast jeder Vierte beging einen Akt der Selbstverstümmelung im letzten Jahr. Davon waren besonders Mädchen betroffen. Als ein Grund wird genannt, dass «Social Media ein toxisches Umfeld» sein können.
Auswirkungen der Mediennutzung auf unsere JungsJungs nutzen teilweise andere Arten von Social Media, andere Computerspiele, und sie reagieren meist auch anders als Mädchen auf Mediennutzung. Während Jungs die Aggression stärker nach außen leben, reagieren Mädchen oft mit Aggression nach innen (Autoaggression). Kriegs- und Killer-Simulationen wie Fortnite [4], World of Warcraft, Call of Duty [5] und so weiter werden mehrheitlich von Jungs und jungen Männern gespielt.
In seinem Film «Fahrenheit 9/11» zeigte Michael Moore bereits 2004, wie im US-Militär junge Soldaten durch solche Spiele auf Kampfeinsätze im Krieg vorbereitet wurden. Diese Art von Kriegsspielen werden demnach von den militärischen Vorgesetzten gezielt eingesetzt, um die jungen Männer gefühllos und unempathisch zu machen, um ihnen Mitleid abzuerziehen, um gegenüberstehende Soldaten nicht mehr als Mensch, sondern als zu eliminierenden Feind anzusehen.
Aus Soldaten- bzw. Kriegssicht macht das Sinn. Soldaten sollen in Kampfeinsätzen töten, dazu sind Mitleid und Empathie hinderlich. Soldaten sollen zu Kampfmaschinen erzogen werden. Skrupel zu schießen, zu töten, sollen durch solche Spiele aberzogen werden. Kurz: Diese Spiele werden zur Förderung von Skrupellosigkeit, zur Entmenschlichung und zur Verrohung verwendet. Die professionellen Ausbilder von Soldaten wissen ganz genau, was sie da tun und warum sie es tun.
Umso erstaunlicher ist es, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen in größtmöglichem Umfang und ohne nennenswerte öffentliche Diskussion diese Killer-«Spiele» «spielen» lassen. Altersschranken werden oft umgangen. Häufig spielen bereits 10-Jährige diese Art von Killer- und Ego-Shooter-Spielen. Was geschieht da in den Seelen unserer Kinder?
Schon erwachsene Männer, US-Soldaten, sprechen offenbar auf diese Art Verrohung an und werden unmenschlicher. Um wieviel mehr trifft das auf Minderjährige zu? Je früher unsere Kinder in diese Art Killerspiele eintauchen, je länger sie am Bildschirm töten, je weiter verbreitet diese Art Fun-Beschäftigung ist, desto mehr werden sie zur Unmenschlichkeit erzogen. Mephisto ist begeistert.
Ich befürchte, dass nach ein paar Kohorten von Kindern und Jugendlichen, die mit diesen entseelenden Spielen besonders früh angefixt wurden, schlimme gesellschaftliche Folgen auf uns zukommen. Aggression, Rücksichtslosigkeit, Egoismus, aber auch Suchtverhalten und Krankheit werden meiner Einschätzung nach dadurch massiv gefördert.
Unsere Kinder und Jugendlichen werden ja allein durch Fortnite bereits heute zu hunderten Millionen auf den Krieg aller gegen alle eingeschworen und vorbereitet. Durch Fortnite, das mit höchster Intelligenz, brillantem Design und genialem Marketing arbeitet, ist es erstmalig gelungen, Legionen von Minderjährigen so früh für gegenseitiges Umbringen zu begeistern wie nie zuvor.
Bei Millionen von jungen Männern werden dadurch meiner Meinung nach die Moralstandards gesenkt. Dann kann man auch im wirklichen Leben leichter Krieg führen. Sehr viele unserer jungen Männer werden tagtäglich mental darauf vorbereitet. Also aus politischer Sicht kann das durchaus Vorteile haben. Aus mephistopelischer Sicht ist das grandios.
Verminderung der Denkfähigkeit durch die Social MediaDas ständige schnelle Wischen bei TikTok (kein Silicon Valley Konzern, sondern aus China!), Instagram, Facebook & Co. sowie die ungeheuer kurzen Konzentrationsspannen sorgen darüber hinaus meiner Einschätzung als Hochschullehrer dafür, dass die Denkfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen dramatisch reduziert wird.
Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, geistige Fäden zusammenzuziehen und etwas in Ruhe und Gründlichkeit zu durchdenken wird durch das ständige schnell-schnell der Social Media unterminiert. Sind wir schon heute nicht mehr in der Lage, einen Flughafen in Berlin zu bauen, Züge pünktlich zum Fahren zu bringen oder Bahnhöfe mit den vorhergesagten Kosten und im vorhergesagten Zeitraum zu bauen (das Desaster Stuttgart 21): Wie wird das erst in einer Generation aussehen?
Kommt der Antichrist?Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Warum laufen solche Prozesse in unserer Gesellschaft ab? Was hat das mit dem Kommen des Antichrist zu tun? Nun, wenn unsere Kinder lange genug auf solche Weise geschwächt und präpariert werden, hätten kommende dunkle Mächte ein viel leichteres Spiel, als wenn unsere Kinder stark, behütet, selbstbewusst und in ethischen, christlichen Grundwerten verankert aufwachsen.
«Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte» (Mephisto)
Warum wehren wir uns nicht? Der erste Schritt wäre, sich über die Prozesse, die im Hintergrund unserer Gesellschaft ablaufen, bewusst zu werden. Es wäre sicher kein Fehler, wenn wir die Diskussion um das Böse, die momentan in den angelsächsischem Ländern aufkommt, aufgreifen würden.
[1] «And this is where, in the 17th century, I can imagine a Dr. Strangelove, Edward Teller-type person taking over the world. In our world, it's far more likely to be Greta Thunberg», siehe hier
[2] Kreiß, Christian. Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft, Hamburg, tredition 2019; das Buch kann hier komplett und kostenlos heruntergeladen werden.
[3] Faust Teil 2, Grablegung
[4] Bei Fortnite gibt es etwa 28 Prozent weibliche Nutzerinnen, siehe hier
[5] «80 per cent of gamers who play Call of Duty are male (with those aged 15 to 19 accounting for 20 per cent of all players). And, despite the age restrictions, one in five of all players (21 per cent) are aged 10 to 14», siehe hier
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Über den Autor: Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962, Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor für BWL mit Schwerpunkt Investition, Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Autor von acht Büchern: «Das Ende des Wirtschaftswachstums – Die ökonomischen und sozialen Folgen mangelnder Ethik und Moral» (2023); «Gekaufte Wissenschaft» (2020); «Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft» (2019); «BWL: Blenden Wuchern Lamentieren» (2019, zusammen mit Heinz Siebenbrock); «Werbung nein danke» (2016); «Gekaufte Forschung» (2015); «Geplanter Verschleiß» (2014); «Profitwahn» (2013). Drei Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (Grüne, Linke, SPD). Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge und Veröffentlichungen. Mitglied bei ver.di und «Christen für gerechte Wirtschaftsordnung». Homepage: www.menschengerechtewirtschaft.de
Zeitpunkt/Christoph Pfluger: Trump verkündet historische Einigung im Nahost-Konflikt – Netanjahus Vorbehalte lassen schwierigen Weg erahnen
Tkp.at: Urteil gegen Maskenpflicht: Richter zieht vor EU-Gericht
Zeitpunkt/Zerohedge: USA erwägen Neubewertung ihres Goldes –die Massnahme würde der Regierung 990 Mrd Dollar in die Kasse spülen, ohne Staatsanleihen aufzulegen
Grusel-Grüner: Fraktionsmitglied und Biobauer betreibt Hasen-«Blutfarm»
Quelle: Youtube-Kanal Sokotierschutz
Mahatma Ghandi schrieb 1926 (siehe hier Seite 466/467):
«Nur derjenige, der anderen Lebewesen nicht schadet, um seine eigenen Ziele zu erreichen, ... ist geeignet, die Vision des Selbst zu erlangen.»
In ähnlichem Sinne äußerte sich Arthur Schopenhauer 1851, als er schrieb (siehe hier zwischen den Seiten 223 und 224):
«Mitleid mit Tieren ist eng mit der Güte des Charakters verbunden, und man kann mit Sicherheit behaupten, dass derjenige, der grausam zu Lebewesen ist, kein guter Mensch sein kann.»
Tragischerweise handelt die Welt auch im Jahr 2025 im Großen und Ganzen nicht gemäß dieser Äußerungen. Massentierhaltung oder auch die Ausbeutung der Meere, die auch einhergeht mit dem Abschlachten von Abermillionen Haien, sind nach wie vor weltweit gang und gäbe.
Und auch die Grünen scheint dies nicht sonderlich zu scheren. 2016 tönte die Partei noch, man wolle die industrielle Massentierhaltung bis 2035 beendet sehen. In einem 2025er Positionspapier ist davon aber nicht mehr die Rede. Darin hält man sich nur noch vage und meint etwa:
«Wir wollen, dass weniger Tiere besser gehalten werden, dass sie sich frei bewegen und ihrer natürlichen Lebensweise nachgehen können.»
Dazu passt die Kommunikationsstrategie der vermeintlichen Öko-Partei. So ergibt eine Analyse der X-Posts des offiziellen Accounts der Grünen (@Die_Gruenen), dass zwischen Juli und September 2025 in etwa 60 Prozent der Beiträge Klimaschutz, Energiewende oder soziale Gerechtigkeit thematisiert wurde, während es keinen einzigen Post gab, in dem Massentierhaltung oder auch Tierwohl explizit Thema waren:
Quelle: KI-Software Grok 3
Die Grünen sind also nicht nur zur Umverteilung-von-unten-nach-oben- und der Kriegstreiber-Partei mutiert (siehe dazu den TN-Newsletter «Als die Grünen noch systemkritisch und lustig waren»), sondern auch zu einer, für die das Tierwohl keine Priorität genießt.
In diesem Zusammenhang hat der SOKO Tierschutz e.V. jetzt einen regelrechten Gruselfall ans Tageslicht gehoben. So arbeitete ein Undercover-Ermittler des Vereins monatelang in einer Kaninchenblutfarm in Kissing bei Augsburg. «Die Aufnahmen sind die ersten ihrer Art weltweit», wie es auf der Website heißt (siehe auch das Video zu Beginn dieses Artikels und hier). Und weiter:
«In tristen Käfigbatterien leiden tausende Tiere unter der brutalen Regide der Angestellten: Kaninchen werden mit Wucht in die Käfige geworfen, an den empfindlichen Ohren getragen, zeigen Wunden, abgebissene Ohren und Verhaltensstörungen.»
Betrieben werde die Anlage von dem grünen Lokalpolitiker und Bio-Landwirt Ludwig Asam, dessen Firma eigentlich für Erdbeeren, «Unser Land»-Eier und Soja wirbt. Der millionenschwere Handel mit Tierblut, das an Siemens und den Schweizer Pharmakonzern Neovii verkauft werde, bleibe derweil in der Online-Präsenz unerwähnt. «Das Geschäft boomt – der Betrieb wurde gerade erst um drei Hallen erweitert», so die SOKO Tierschutz. Und weiter:
«Die Tiere würden regelmäßig fixiert und mit einer Spritze immunisiert. Nach Wochen wird ihnen das Blut direkt aus dem Herzen gepumpt. Die ordentliche Betäubung der Tiere wird augenscheinlich nicht geprüft.
Anschließend werden ihre erschlafften Körper wie Abfall entsorgt. Auch die amtliche Kontrolle versagt mal wieder: Der Besuch des Veterinäramts war angekündigt, ein schwer leidendes Kaninchen wurde vorher noch schnell getötet.»
SOKO Tierschutz hat nach eigenem Bekunden nun Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und wegen Verdachts auf Verrat von Dienstgeheimnissen gestellt. Dazu heißt es:
«Wir fordern ein Ende der Geheimhaltung und den Ausstieg von Siemens und Co. aus dieser grausamen Industrie – Alternativen ohne Tierleid gibt es längst.»
Die Grünen Bayern zeigen sich immerhin «bestürzt». Weiter heißt es auf deren Website:
«Wir haben Ludwig Asam nahegelegt, sein Mandat im Gemeinderat Kissing ruhen zu lassen. Da Ludwig Asam aber nicht Parteimitglied ist, können keine parteirechtlichen Konsequenzen erfolgen.»