«Der Staat ist eine Institution, die von Banden geführt wird, die aus Mördern, Plünderern und Dieben besteht, umgeben von willfährigen Handlangern, Propagandisten, Speichelleckern, Gaunern, Lügnern, Clowns, Scharlatanen, Blendern und nützlichen Idioten - eine Institution, die alles verdreckt und verdunkelt, was sie berührt.» (– Prof. Hans-Hermann Hoppe).
Transition News
Achgut.com: Gaza-Plan: Das unvermeidliche Scheitern als Kalkül
Manova: USA planen militärische Angriffe auf Venezuela unter dem Vorwand, Drogenkartelle zu zerschlagen, die sie selbst mit aufgebaut haben
Weltwoche: «Verliererin der Stichwahl», «Schlappe», «keine blaue Welle»: Die Medien jubeln über die angebliche «Niederlage» der AfD in Nordrhein-Westfalen
Weltwoche: Abschaffung des Eigenmietwertes zeigt: Der Schweizer Staat ist bei Steuererhöhungen immer ganz fix – aber wenn dem Bürger etwas zugutekommt, dauert die Umsetzung eine Ewigkeit
Zeitpunkt: Waldschutz- und Gemeindeschutz-Initiative gegen Windräder sind zustande gekommen – Abstimmung in zwei bis drei Jahren
Trumps Kehrtwende und Putins Warnung
US-Präsident Donald Trump hat der Ukraine die Genehmigung erteilt, Langstreckenangriffe gegen Russland durchzuführen. Das erklärte der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, am Sonntag gegenüber dem US-Sender Fox News.
Doch das US-Kriegsministerium Pentagon habe trotz der bereits erteilten Freigabe Kiew in einzelnen Fällen die notwendige Zustimmung verweigert, solche Angriffe tatsächlich durchzuführen. Auf die Frage der Moderatorin Jacqui Heinrich, ob es sich um die Position des Präsidenten handele, solche Angriffe zuzulassen, sagte Ex-General Kellogg:
«Wenn man liest, was er gesagt hat, und wenn man liest, was Vizepräsident Vance und Außenminister Rubio gesagt haben, dann lautet die Antwort meiner Meinung nach: Ja. Nutzen Sie die Möglichkeit, tief zuzuschlagen. Es gibt keine Zufluchtsorte.»
Berichten zufolge hatte US-Präsident Trump bei seiner Begegnung mit dem Kiewer Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande der UN-Generalversammlung am 13. September seine Bereitschaft geäußert, ukrainischen Angriffen ins Innere Russlands zuzustimmen. Nach dem Treffen in New York hatte Trump auch auf der Online-Plattform Truth Social erklärt, die Ukraine könne seiner Meinung nach doch noch den Krieg gewinnen, Territorium zurückgewinnen und noch darüber hinausgehen.
Seitdem wird debattiert und spekuliert, was der US-Präsident damit sagen wollte: ob es sich um eine Kehrtwende im Verhältnis zu Russland oder nur um ein rhetorisches Schauspiel, vor allem für seine US-internen Gegner, handelt. Der US-Finanzanalytiker Martin Armstrong hatte eingeschätzt, dass Trump von den US-Neocons auf Kriegskurs gebracht wurde und den Weg in den Dritten Weltkrieg eingeschlagen hat.
Darauf, dass es sich um eine tatsächliche Kehrtwende des derzeitigen US-Präsidenten und seiner Administration handelt (nach den vorherigen Versuchen, eine Verhandlungslösung zu erreichen), deuten neben den Aussagen von Kellogg auch Äußerungen von Vizepräsident James D. Vance ebenfalls vom Sonntag hin. Gegenüber Fox News sagte Vance unter anderem, Russland solle sich an den Verhandlungstisch begeben, «um ernsthaft über Frieden zu sprechen».
Er warf Moskau vor, sich zu weigern, mit Kiew bilaterale und trilaterale Gespräche über ein Kriegsende aufzunehmen. Der US-Vizepräsident erinnerte daran, dass in dem Krieg – den die US-Politik provoziert hat – weiterhin viele Menschen sterben, und sagte tatsächlich an Russland gerichtet: «Wie viele Menschen sind sie noch bereit, zu opfern?»
«Tomahawk» für KiewAußerdem behauptete er gegenüber dem US-Sender: «Die russische Wirtschaft liegt in Trümmern». Zugleich würde die russische Armee «auf dem Schlachtfeld keine großen Erfolge» erzielen. Stattdessen sei die «Realität», dass es viele Opfer für wenig Ergebnisse gebe.
Vance erklärte außerdem gegenüber Fox News, die US-Führung würde die Bitte der Kiewer Führung um die Lieferung von Langstrecken-Marschflugkörpern vom Typ «Tomahawk» erwägen und diese eventuell liefern. Damit will Kiew russische Ziele tief im Landesinneren angreifen, vor allem Zentren von Regierung und Militär. Selenskyj hatte Trump gebeten, «Tomahawk» an europäische Staaten zu liefern, die diese dann an die Ukraine weitergeben könnten.
Der Vizepräsident sagte in der Sendung, US-Präsident Trump treffe die «endgültige Entscheidung» darüber, ob das Geschäft genehmigt werde. «Wir prüfen derzeit eine Reihe von Anfragen aus Europa», erklärte er. Trump hat in der Vergangenheit die Anträge der Ukraine auf den Einsatz von westlichen Langstreckenwaffen gegen russische Ziele abgelehnt.
Der US-Präsident gilt jedoch als zunehmend frustriert darüber, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin angeblich weigert, ein Friedensabkommen mit der Ukraine zu schließen. Darauf hatte unlängst der Sonderbeauftragte Kellogg aufmerksam gemacht.
Der Ex-General hatte noch Anfang Juni gegenüber Fox News erklärt, dass Putin «nicht Unrecht hat, wenn er behauptet, dass die NATO einen Stellvertreterkrieg gegen Moskau führt». «Putin sieht dies eindeutig als Stellvertreterkrieg der NATO, und ehrlich gesagt ist es in gewisser Weise auch so», kommentierte Kellogg vor Monaten die zunehmende militärische Unterstützung Westeuropas für die Ukraine.
Nun hatte Trump beim Treffen mit Selenskyj erklärt, dass die NATO-Verbündeten russische Flugzeuge abschießen sollten, die in ihren Luftraum eindringen. Er sagte auch, dass die USA weiterhin Waffen an die NATO liefern würden, «damit die NATO damit machen kann, was sie will».
Kurs auf EskalationDie jüngsten Aussagen von Trump, Vance und Kellogg weisen eindeutig in Richtung Eskalation des Krieges in der Ukraine, mit dem Ziel, Russland endgültig zu «ruinieren». Während es viel Rätselraten darüber gibt, was Trump wirklich gemeint hat, wird kaum über die möglichen und auch angekündigten Reaktionen Russlands auf die fortgesetzte Eskalation gesprochen.
Russlands Präsident Putin hatte neben anderen russischen Vertretern mehrfach vor den Folgen einer Erlaubnis an Kiew, westliche Langstreckenwaffen einsetzen zu können, gewarnt. Im September 2024 sagte er auf eine Journalistenfrage dazu:
«Wenn diese Entscheidung getroffen wird, bedeutet dies nichts anderes als die direkte Beteiligung der NATO-Länder, der Vereinigten Staaten und der europäischen Länder am Krieg in der Ukraine. Es handelt sich um ihre direkte Beteiligung, und das verändert natürlich wesentlich den Kern, das Wesen des Konflikts.»
Moskaus Warnungen vor «roten Linien» werden allgemein abgetan und anscheinend nicht ernst genommen, nur weil es sich bisher mit Reaktionen zurückhielt, wenn diese Linien immer wieder überschritten wurden. Vor wenigen Tagen hat der Ex-US-Oberst Douglas MacGregor darauf aufmerksam gemacht, dass Putins Geduld nicht unendlich sei. Der russische Präsident hat erst vor wenigen Tagen erneut gewarnt:
«Russland ist in der Lage, auf alle bestehenden und neu entstehenden Bedrohungen zu reagieren, und zwar nicht mit Worten, sondern durch militärisch-technische Maßnahmen.»
Das sagte er am 22. September gegenüber den Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrates Russlands mit Blick auf die «extreme Gefahr einer weiteren Verschlechterung» der geopolitischen Lage, insbesondere im Ukraine-Konflikt. Russland habe «wiederholt konkrete Ideen zu ihrer gemeinsamen Behebung vorgebracht. Unsere Warnungen und Initiativen fanden jedoch keine deutliche Resonanz.»
Wiederholung einer WarnungPutin verband die Warnung mit dem Vorschlag der Wiederaufnahme der Verhandlungen zur atomaren Abrüstung und damit, den New-START-Vertrag von 2010 zu verlängern. Er betonte:
«Wir sind von der Zuverlässigkeit und Wirksamkeit unserer nationalen Abschreckungsmittel überzeugt, aber gleichzeitig nicht daran interessiert, die Spannungen weiter zu verschärfen und das Wettrüsten anzukurbeln.»
Eine ähnliche Warnung, verbunden mit einem Verhandlungsangebot, um die Lage zu entschärfen und die Sicherheitsinteressen aller Beteiligten zu berücksichtigen, hatte Russlands Präsident im Dezember 2021 ausgesprochen. Damals erklärte er:
«Selbstverständlich werden wir, wie bereits erwähnt, im Falle einer Fortsetzung der eindeutig aggressiven Linie unserer westlichen Kollegen angemessene militärisch-technische Gegenmaßnahmen ergreifen und auf unfreundliche Schritte hart reagieren.»
Er fügte hinzu:
«Bewaffnete Konflikte, Blutvergießen – das ist absolut nicht unsere Wahl, wir wollen eine solche Entwicklung nicht. Wir wollen Fragen mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen, aber zumindest klare, verständliche und eindeutig formulierte rechtliche Garantien haben.»
Zuvor hatte Moskau Vertragsvorschläge an die USA und die NATO übermittelt, die auch eine Garantie des Westens einschlossen, dass die Ukraine nicht der NATO beitreten werde. Der US-geführte Westen ignorierte das ebenso wie die Warnung – die Antwort erfolgte am 24. Februar 2022 mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine.
Kurz danach schien eine Verhandlungs- und Friedenslösung zwischen Moskau und Kiew möglich, einschließlich der Erfüllung einer Reihe russischer Sicherheitsforderungen wie die Neutralität der Ukraine. Doch der US-geführte Westen brachte Selenskyj dazu, das in Istanbul vorbereitete Abkommen nicht weiter zu verhandeln und zu unterzeichnen, sondern den Konflikt zum Krieg werden zu lassen, in dem jegliche Waffenhilfe dafür zugesagt wurde.
Westlicher Unwille zum FriedenNun scheinen sich bestimmte Vorgänge zu wiederholen: Der US-geführte Westen ignoriert Russlands Sicherheitsinteressen als Grundlage für eine Friedenslösung. Deshalb und weil Kiew mit Hilfe der «Koalition der Willigen» unerfüllbare Forderungen aufstellt, kommt es nicht zu weiteren Verhandlungen in Richtung eines Kriegsendes – wofür Russland verantwortlich gemacht wird.
Moskau warnt vor den Folgen und Präsident Putin kündigt ein weiteres Mal «militärisch-technische Maßnahmen» an, falls der Westen seine aggressive Linie fortsetzt. Das geschieht derzeit durch die Aktivitäten der «Koalition der Willigen» und Trumps Kehrtwende. Den russischen Worten folgen Taten, wie die Ereignisse 2022 und danach zeigen – das wird im Westen anscheinend übersehen.
Vor dem westlichen Unverständnis für die russische Art und Weise, auf die Zuspitzung zu reagieren, macht seit langem der ehemalige Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat aufmerksam. Schon im März 2023 warnte er in einem Interview mit der Zeitschrift Emma davor, «dass Russland die westliche Eskalation jederzeit durch eine eigene übertreffen könnte». Gegenüber dem Onlinemagazin NachDenkSeiten erklärte er im Juni dieses Jahres:
«Was man festhalten muss und im Westen häufig unterschätzt wird, ist der große Unterschied zwischen den Eskalationsstrategien des Westens (insbesondere der USA) und Russlands. Der Westen eskaliert in kleinen Schritten: Man wartet ab, wie der Gegner reagiert – oder ob er überhaupt reagiert – und unternimmt dann den nächsten Schritt. So behält man die Kontrolle über die Eskalation. Die russische Toleranzschwelle ist hingegen wesentlich größer. Russland wartet ab, schlägt dann aber an einem bestimmten Punkt hart zurück.»
Das Problem dabei sei, dass bei einer solchen Eskalationsstrategie nur sehr schwer kalkuliert werden könne, «wann und wie ein solcher Gegenschlag erfolgt», so Kujat. «Dies macht die russische Reaktion so unvorhersehbar», fügte er hinzu. Der Westen gefährdet mit seinem Treiben seine Sicherheit und Existenz, wie der Finanzanalytiker Martin Armstrong warnt.
UK: Pläne für digitale ID lösen Kritik und Widerstand aus
Die Schweizer Stimmbürger haben gerade äußerst knapp die angeblich freiwillige digitale Identitätskarte (E-ID) angenommen. Nun will Großbritannien einen digitalen Ausweis einführen, ohne den man dort nicht mehr arbeiten darf. Das würde Millionen von Briten und anderen im Königreich lebenden Menschen zwingen, sich eine solche digitale ID zu besorgen und auf ihrem Smartphone zu speichern. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll die obligatorische Maßnahme implementiert sein.
Der entsprechenden Pressemitteilung der Regierung ist außerdem klar zu entnehmen, dass der Einsatzbereich nach und nach erweitert werden soll. Dort lesen wir, die ID werde Zeit sparen, da damit «die Notwendigkeit komplizierter Identitätsprüfungen» entfalle. Und unter Vermeidung des Wortes «obligatorisch» heißt es in diesem Abschnitt weiter:
«Stattdessen wird die Einführung mit der Zeit die Beantragung von Dienstleistungen wie Führerscheinen, Kinderbetreuung und Sozialleistungen vereinfachen und gleichzeitig den Zugang zu Steuerunterlagen rationalisieren.»
Derweil stößt die Regierung Starmer mit ihrer Ankündigung auf breite Kritik. Eine Petition gegen den Plan habe am Samstag 1,6 Millionen Unterschriften erreicht, schreibt die Daily Mail. Am Montagabend stand der Zähler auf der Website des britischen Parlaments bereits bei über 2,5 Millionen Unterzeichnern.
In ihrem Artikel geht die Daily Mail auch auf Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen Tony Blair ein. Der ehemalige Premierminister habe heimlich Lobbyarbeit für seinen Freund und milliardenschweren Unterstützer Larry Ellison betrieben, heißt es. Der Oracle-Chef könne mit den umstrittenen digitalen Personalausweisen Millionen Pfund verdienen.
Aus Dokumenten, die der Mail on Sunday vorlägen, gehe hervor, dass der Ex-Premier Wirtschaftsminister Peter Kyle im vergangenen Jahr in einem privaten Treffen dazu gedrängt habe, das Ellison Institute of Technology (EIT) zu konsultieren, das eine «hervorragende Ressource» werden könne. In den Monaten nach diesem Treffen hätten sich Mitarbeiter von Oracle und dem EIT Dutzende Male mit Ministern und hochrangigen Beamten getroffen.
Oracle verfüge bereits über eine Reihe wichtiger Technologieverträge mit dem britischen Gesundheitsdienst NHS und betreibe auch Cloud-Dienste für mehrere Ministerien. Aus Regierungsdokumenten gehe hervor, dass das US-Unternehmen letzte Woche einen weiteren Technologievertrag mit dem Innenministerium im Wert von 53 Millionen Pfund abgeschlossen habe. Ellison habe derzeit die Pole Position für den Digital ID-Vertrag der Regierung inne, so die Daily Mail.
Tony Blair ist seit langem ein Verfechter der digitalen IDs, ebenso der Vermarktung von Patientendaten und von KI (wir berichteten). Zeitlich passend zu Starmers Vorstoß veröffentlichte das Tony Blair Institute for Global Change (TBI), seine «Denkfabrik», letzte Woche ein Paper zu dem Thema.
In dem Dokument heißt es, es sei Zeit für eine digitale ID, und die Öffentlichkeit verliere die Geduld mit einem Staat, der nicht funktioniere. Eine vom TBI in Auftrag gegebene Meinungsstudie habe gezeigt, dass 62 Prozent der Briten den digitalen Ausweis unterstützen und nur 19 Prozent ihn ablehnen würden.
Ex-Ermittler des US-Justizministeriums: «Vergewaltigungen fanden statt, während Clinton in Epsteins Flugzeug saß» – und «Epstein war CIA-Agent»
Wir haben bereits umfassend darüber berichtet, wer alles im «Epstein-Sumpf» steckt:
- US-Präsident Donald Trump
- das US-Justizministerium
- Ex-US-Präsident Bill Clinton
- die größte US-Bank JPMorgan
- das FBI, Israel und die CIA (zur CIA siehe auch hier).
In diesem Zusammenhang hat jetzt ein ehemaliger Ermittler des US-Justizministeriums Brisantes von sich gegeben: «Epstein war ein CIA-Agent» und Clinton sei in Epsteins Privatjet, dem «Lolita Express», anwesend gewesen, «während die Vergewaltigungen stattfanden.»
Das berichtet die O'Keefe Media Group. Zuvor hatten bereits der US-Schauspieler Kevin Spacey und die «Epstein-Überlebende» Chauntae Davies ausgesagt, dass Clinton zusammen mit «jungen Mädchen» in Epsteins Jet herumgeflogen sei.
Bei dem Ex-Ermittler handelt es sich um Glenn Prager, der vor versteckter Kamera ausgesagt habe, dass er Epsteins Reiserouten überprüft und Opfer befragt habe, so die O'Keefe Media Group. Und weiter:
«Prager behauptete, das Justizministerium habe es vermieden, Epstein zu verfolgen, weil er ein Agent der CIA sei. Er erklärte, Beweise aus seinen Ermittlungen hätten Bill Clintons Anwesenheit bei den mutmaßlichen Vergewaltigungen im ‹Lolita Express› bestätigt (...)
Prager sagte: ‹Ich habe an diesem Fall gearbeitet. Ich habe alle Opfer befragt, und dann bereiteten wir uns auf den Prozess vor und sie flippten aus. Epstein zahlte sie einfach aus. Sie waren wie diese kleinen Kinder. Sie zahlen ihre Familien aus. Sie sind alle pleite und kommen aus armen Familien. Also zahlt man ihnen zwischen 150.000 und 500.000 Dollar. Das ist in der Welt dieses Kerls nichts.›»
Beim «Lolita Express» handelte es sich den meisten Berichten zufolge um ein bestimmtes Flugzeug, nämlich eine Boeing 727-100 mit dem Kennzeichen N908JE, das Jeffrey Epstein gehörte. Aus den 2019 veröffentlichten Flugprotokollen geht hervor, dass Clinton zwischen 2001 und 2003 bis zu 26 Mal als Passagier in Epsteins «Lolita Express» mitflog.
Prager soll mehr als 20 Jahre als Ermittler im Justizministerium gearbeitet haben. Während seiner Zeit dort, so Prager, sei er mit der Befragung von Epsteins Vergewaltigungsopfern und der Untersuchung von Flugprotokollen beauftragt worden. «Auf Pragers Rucksack fiel unserem Undercover-Journalisten ein aufgestickter FBI-Aufnäher auf», so O'Keefe Media Group. Das Medium berichtet zudem:
«Obwohl viele dies vermutet haben, ist Prager der erste Beamte des Ministeriums, der bestätigt hat, dass Epstein für die CIA gearbeitet hat und ein ausländischer Agent war, und zwar ‹für die Vereinigten Staaten (CIA) und Israel›.»
Prager habe sich derweil vor US-Präsident Donald Trump gestellt. Laut dem Ermittler hat es viele Versuche gegeben, Trump mit Epstein in Verbindung zu bringen. Doch es habe «nie einen Fall gegeben, in dem Trump zusammen mit diesen Kindern in einem Flugzeug war und dabei eine Vergewaltigung stattfand –, was man von Clinton nicht sagen kann und auch nicht von anderen (...) Während Bill Clinton im Flugzeug war, kam es zu Vergewaltigungen.» Prager weiter:
«Er [Trump] schützt sich nicht selbst, weil da nichts ist, aber er schützt viele Menschen.»
Wie aber kam es zu dem Undercover-Interview? Laut O'Keefe Media Group bestieg der Undercover-Journalist den American Airlines-Flug 1634 und landete am Montag vergangener Woche um 20 Uhr in Washington. Anschließend seien er und Prager zum Abendessen in die «Blue Duck Tavern» gegangen. Dabei habe Prager auch erzählt, es missfalle ihm, dass Trump den Epstein-Skandal als «Schwindel» bezeichnet habe.
Das Abendessen habe eine Stunde und fünfundvierzig Minuten gedauert. Dabei sei auch herausgekommen, warum Trump so zögerlich ist, im Fall Epstein völlig transparent zu sein. «Prager berichtete uns ausführlicher über interne Spannungen mit FBI-Direktor Kash Patel und beschrieb eine sich entwickelnde Fehde zwischen Patel und Pam Bondi», so O'Keefe Media Group.
Das Medium zitiert derweil auch einen Sprecher des Justizministeriums, der erklärt:
«Diese Person [Glenn Prager] arbeitete vor über 15 Jahren als Programmanalyst im Justizministerium. Er hat weder Verständnis noch Zugang zu den dieser Untersuchung zugrundeliegenden Fakten.
Seine Aussagen sollten als unwahr angesehen werden. Es ist abscheulich, dass jemand Personen, die Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind, weiter ausbeutet, indem er Geschichten zu seinem persönlichen Vorteil erfindet.»
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Die freiheitlich-soziale Gesellschaft
Transition News: Wie könnte unsere Gesellschaft aussehen, wenn wir Wilhelm von Humboldts Ideen aufgreifen?
Thomas Brunner: Das Gemeinschaftliche ist das Entscheidende. Erst dann handelt es sich um keine geplante, sondern um eine von Menschen gestaltete Welt. Eine Gemeinschaft von Menschen, die nicht mehr versucht, sich etwas auszudenken und durchzudrücken, oder durch Macht ihre eigenen Vorteile organisiert, sondern sich darum bemüht, in der jeweiligen Situation das Angemessene auf den Weg zu bringen.
Und Wilhelm von Humboldt war – so sehr er Geisteswissenschaftler war – ein sehr dialogischer Mensch. Er wurde im Jahr 1767 geboren und starb 1835. Und sein ganzes Leben ist durch hunderte von Begegnungen geprägt und eben nicht durch abstrakte Verwaltungsakte. Er war zwar kurze Zeit auf dem Weg, ein höherer Beamter zu werden – er war sogar Richter. Hat dann aber bald seiner Verlobten geschrieben: Da muss ich raus, das halte ich nicht aus.
Humboldt hätte in die höchsten Kreise einziehen können, ist dann aber komplett ausgestiegen, weil er realisiert hat, dass er sonst ein Rad im Getriebe wird. Erst später, als er sich bereits einen Namen gemacht hat, übernimmt er staatliche Ämter.
Was war denn für diesen deutschen Vordenker und Philosophen das Neue?
Humboldt ist über den Materialismus seiner eigenen Zeit hinausgegangen und hat sich wieder in ganz neuer Art für den Menschen interessiert. Die moderne Naturwissenschaft entsteht, indem Francis Bacon sagt, dass der Mensch als subjektiver Faktor aus dem Erkenntnisprozess ausgeschieden werden müsse, weil wir sonst keine objektiven Daten erhielten. Das ist das ganze Wesen der experimentellen Naturwissenschaft, wie sie bei Bacon angelegt wurde.
Der Mensch wird also als Subjekt ausgeschlossen, und es werden eigentlich nur abstrakte Daten generiert. Diese abstrakten Daten sind faktische Daten, aber sie beziehen sich im Grunde nur auf jene Ebene, die das Experiment erfasst. Und wenn wir meinen, das sei die ganze Wirklichkeit, dann werden wir irgendwann versuchen, den Menschen auch in diese Daten einzubauen. Und dann wird das Seelische, das Leben und das Geistige – einfach alles – irgendwann von diesen Daten abgeleitet.
In Ihrem Buch «Wilhelm von Humboldt als Wegbereiter einer menschenwürdigen Sozialgestaltung» heißt es, die Menschen hätten «sich selbst durch Abstraktion und Egoismus der (sozialen) Wirklichkeit entfremdet». Was wollte Humboldt denn anders machen?
Humboldt hat den Rationalismus eines Christian Wolff vorgefunden. Dieser war ein Schüler von Leibniz. Wolff hat versucht, ein Gesamtbild der Weltwirklichkeit zu schaffen. Das war also Rationalismus par excellence. Damit ist Humboldt aufgewachsen. Dann kommt er zu Immanuel Kant. Kant war selbst Wolffianer, bis er gemerkt hat, dass der Rationalismus in eine totalitäre Weltauffassung führen kann. Somit hat er diesen Anspruch des Rationalismus irgendwann zurückgewiesen. Und das berühmteste Buch von Kant ist ja die «Kritik der reinen Vernunft» – also die reine, durch den Rationalismus erfassbare ideelle Wirklichkeit. Kant kommt zu dem Schluss, dass wir eine Einwirkung einer göttlichen Welt vorfinden, in die wir nie hineinschauen, sondern die wir nur glauben können. Die eigentliche geistige Welt bleibt also transzendent bei ihm.
Aber die Wirklichkeit, so wie wir sie heute erfassen, ist im Grunde tatsächlich erst einmal eine Vorstellung im Subjekt des Menschen. Dann wird Kant begeisterter Leser von David Hume. Hume ist sozusagen der Erkenntnistheoretiker des Empirismus. Für ihn gibt es überhaupt keine Erkenntnis, jedes sogenannte «Naturgesetz» stellt für Hume nichts anderes als eine Denkgewohnheit dar. Und damit kommen wir zum modernen Relativismus: Wir haben eigentlich ein Modell von Wirklichkeit. Und diese Modellwirklichkeit dient so lange, bis sie widerlegt ist.
Welche Einflüsse wirkten auf ihn?
Humboldt wurde durch Friedrich Schiller darauf gebracht, dass Kant zu früh abgebogen ist. Die Fragen sind: Woher kommt denn das Denkvermögen im Menschen? Was ordnet die Logik? Was ist da eigentlich wirksam?
Dieser Geist, der im Subjekt wirkt, kommt nicht einfach irgendwie vom lieben Gott, sondern das ist der denkende Mensch letztendlich selbst. Und Schiller erkannte – natürlich auch immer im Dialog mit Goethe, der eben die Natur ganz anders anschaute als die Empiristen –, dass wir im Bewusstsein erst einmal nur Abstraktionen haben – das Modellartige. Und dem gegenüber steht eine Wirklichkeit, die wir in ihrer Besonderheit nicht erfassen.
Diese Generalisierung der gesamten Wirklichkeit nenne ich Materialismus. Das heißt, wir haben Daten aus rein materiellen, kausalen Zusammenhängen gewonnen. Experimentell – ohne Seele, Leben oder Geist. Das sind reine kausale Verhältnisse in Raum und Zeit. Und wenn ich die wieder zurück auf die Welt anwende, ist die Welt nur noch eine materialistische Maschine.
Humboldt ging mit Schiller der Frage nach, was hinter der Vernunft steht und wer eigentlich die Vernunft produziert. Für Schiller war die Vernunft nur die Schwelle zum eigentlich Seelischen. Der tiefere seelische Mensch kristallisiert sich in der Vernunft. Aber wir können durch diese durchgehen und auf einmal das höhere geistige Leben gewinnen. Und dieses geistige Leben ermöglicht wiederum, das Wesenhafte in der Welt zu sehen.
Das ist erkenntnistheoretisch von großer Bedeutung. Und als Schiller starb, hat Humboldt gewusst, dass der größte Erkenntnistheoretiker weg ist. «Jetzt», sagte er, «haben die anderen die Übermacht».
Wer sind diese «Anderen»?
Das ganze 19. Jahrhundert wurde vom deutschen Positivismus geprägt. Spätestens ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Hermann von Helmholtz und andere, die alle davor noch ein Kulturleben genossen hatten, reine Materialisten. Und das übertrug sich auf das Soziale. Humboldts ganze Vision ist dadurch wie abgeschnitten, spätestens mit Goethes Tod denkt keiner mehr daran.
Goethe schrieb kurz vor seinem Tod an Humboldt – es ist Goethes letzter Brief – über den Unterschied zwischen Mensch und Tier. Er sagte sinngemäß, dass die Tiere durch ihre Organe belehrt werden und der Mensch ebenso, aber er hat den Vorzug, seine Organe wiederum belehren zu können. Goethe sprach also dem Menschen zu, dass er sich selbst erziehen, umbilden und an sich arbeiten kann. Im Materialismus gibt es diese Unterscheidung nicht mehr.
Dann kündigte Goethe in diesem letzten Brief seinen Faust II an, den Goethe bekanntlich erst posthum veröffentlichen ließ. In der Laborszene in Faust II zeigt Goethe eigentlich das moderne Weltverständnis.
Könnten Sie die Laborszene kurz beschreiben?
Famulus Wagner, der Schüler von Faust, experimentiert an einem Reagenzglas. Mephisto assistiert ihm. Und Famulus Wagner sagt, er möchte nicht organisieren, das Organische entwickeln, sondern er möchte kristallisieren. Damit wird schon deutlich, er will auf der rein physischen Ebene einen künstlichen Menschen hervorbringen.
Und tatsächlich entsteht dieser kleine Homunculus im Reagenzglas und beginnt zu reden. Er redet mit Famulus Wagner über die Welt und fragt sich auch, was ihm selbst eigentlich noch fehlt. Und gibt eine kluge Weisheit von sich: «Das Was bedenke, mehr bedenke Wie?»
Philosophisch betrachtet ist das Was der Stoff, das Wie die Struktur – also etwas Allgemeines, aber keine Individualität. Der Homunculus ist unglücklich in seinem Reagenzglas und will immer etwas, er weiß selbst nicht, was – nämlich Mensch werden.
Und Goethe hat diese Szene wunderbar erweitert: Im Nebenraum liegt Faust und schläft. Der höhere Mensch, also derjenige, der sich eigentlich entwickeln könnte, ist noch nicht aktiv. Er schläft und träumt von schönen Dingen. Er ist noch nicht wirksam.
In der Homunculus Szene – wir könnten auch Christian Drosten an die Stelle von Famulus Wagner setzen – wird moderne Quacksalberei beschrieben: Manche meinen, eine Wirklichkeit schaffen zu können, und richten damit ungeheuren Schaden an, weil sie die eigentlich menschliche Sphäre, nämlich dass der Mensch ein Selbsterziehungswesen ist, komplett außer Acht lassen.
Was hat Humboldt konkret zum Thema Selbsterziehung gesagt?
Das finden Sie gleich auf dem Bucheinband: «Denn alle Bildung hat ihren Ursprung allein in dem Innern der Seele und kann durch äußere Veranstaltungen nur veranlasst, nie hervorgebracht werden.» Das Menschliche kann also nie von außen kommen. Diese Ur-Intuition von Humboldt wurde durch Friedrich Schiller bestätigt.
Humboldts Auffassung war: Im Grunde können wir uns nur um die eigene Entwicklung kümmern. Und wir dienen auch den anderen am meisten, je mehr wir uns in unseren ganzen Unerzogenheiten in den Griff nehmen, uns selbst und an uns weiterbilden.
In Ihrem Buch findet sich folgendes Zitat von Humboldt: «Diese Einheit ist die Menschheit, und die Menschheit ist nichts anderes als ich selbst. Es ist nur, als wenn jede Facette eines künstlich geschliffenen Spiegels sich für einen abgesonderten Spiegel hielte. Es wird einmal eine Veränderung kommen, wo dieser Irrtum schwinden und wie Schuppen vom Auge fallen wird.» Hat er auch erwähnt, wie es zu so einer Veränderung kommen kann? Wenn, um das Beispiel von oben zu nehmen, Faust eben nicht schläft?
Ich denke, das umfasst unsere ungeheure Krisensituation. Das ist das ganze Thema der menschlichen Freiheit. Wir müssen nämlich nicht aufwachen. Das ist ja die eigentliche Problematik der Gegenwart: Im Materialismus können wir uns einrichten. Und viele Menschen richten sich ein.
Nehmen wir zum Beispiel die Kultur. Nüchtern gesagt: Diese Kultur repetiert die Vergangenheit, aber sie ist kulturell nicht sehr produktiv, sondern sie wiederholt. Es wird alles ewig wiederholt.
Es ist etwas ins Stocken geraten, weil wir es uns einrichten können. Die Menschen haben zu essen und äußere Bedürfnisse werden scheinbar bedient. Dazu gehört auch die Bildschirmkultur der Gegenwart. Wir haben eine Bilderflut und können trotzdem nicht mehr richtig sehen, weil alles vorinterpretiert ist. Das ist wie ein Gefängnis. Erich Fromm nannte das die «bürgerliche Monade».
Sie schreiben, Humboldt sei entschieden für die Grenzen der Wirksamkeit des Staates eingetreten. Auf welche Aufgaben sollte sich laut ihm der Staat beschränken?
Der moderne Sozialstaat wäre Humboldt ein Grauen gewesen, weil er eben für uns das Soziale organisiert und uns damit ausschaltet. Er sagt: «Wie jeder sich selbst auf die sorgende Hilfe des Staates verlässt, so und noch weit mehr übergibt er ihr das Schicksal seines Mitbürgers. Dies aber schwächt die Teilnahme und macht zu gegenseitiger Hilfsleistung träge.»
Heute stehen wir vor der Entscheidung: Wollen wir eine menschliche Kultur oder wollen wir eine mechanistische Kultur – eine Apparate-Kultur? Einen Apparat können wir irgendwie berechnen, eine menschliche Kultur nicht.
Es geht um die Fragen, wie wir Beziehungen schaffen und Probleme lösen – letztendlich bis in wirtschaftliche Themen hinein. Das bedeutet, wir begeben uns in Beziehungen, anstatt uns abzutrennen und uns eine Sonderwelt zu schaffen.
War Humboldt tatsächlich ein Libertärer, wie ihm manchmal vorgeworfen wird?
Ich würde mal sagen, er war sicher ein enorm Freiheitlicher. Wir haben auf der einen Seite, wie gesagt, diesen Rationalismus – den Fanatismus –, der besagt, die Welt könne aus irgendeiner Zentrale heraus gestaltet werden. Das betrifft den ganzen sozialistischen Utopismus.
Beim Libertären haben wir ein anderes Problem, und das liegt wiederum in gewisser Weise an Kant, der nämlich für die Libertären einer der großen Vorboten ist. Und ich hatte ja weiter oben gesagt, er wechselte vom Rationalismus zum Empirismus. Ein enger Freund von David Hume war Adam Smith. Und von ihm stammt die berühmte Aussage, je mehr der Einzelne seinen Interessen folgt, umso mehr ist dem Ganzen gedient. Und die Ur-Libertären, wie Adam Smith, Ludwig von Mises oder Friedrich Hayek, gingen davon aus, dass Wirtschaft so komplex sei, dass sie nicht aus einer Überschau heraus gestaltet werden könne. Der Markt solle entscheiden – Angebot und Nachfrage.
Aber Humboldt war mehr als ein einfacher Libertärer. Er ging nicht davon aus, dass der Einzelne nur seinen Vorteil herausholt und sich dann die Gerechtigkeit irgendwie zurechtschaukelt, sondern dass wir zusammentreten und aus den verschiedenen Erfahrungsfeldern die Daten zusammentragen können. Aber nicht im Sinne einer Planwirtschaft, sondern im Sinne einer Erweiterung der Urteilsgrundlage. Indem wir einen Zusammenhang der Wahrnehmungen schaffen, kann der Einzelne besser entscheiden, was er beizutragen hat. Das hat Humboldt in allen Feldern, wo er tätig war, so gepflegt.
Haben Sie für diese Erweiterung der Urteilsgrundlage ein Beispiel?
Es begann, als er Sektionsleiter für Bildung ist. Die Ministerien wurden so geführt: Oben sitzt einer, hat irgendeine Vorstellung, die seine Untergebenen umsetzen sollen. Und dann wird von oben nach unten – top-down – eine Befehlskette befolgt. Humboldt machte das andersrum: Er holte seine Mitarbeiter an einen Tisch und wollte alle Meinungen, alle verschiedenen Gesichtspunkte einholen. Er schickte sie in die Dörfer, um zu erfahren, was die Menschen konkret erleben und wie sie sich ihr Bildungswesen in der Zukunft vorstellen.
Er ging vom Erweitern der Wahrnehmung aus, um dann nicht abstrakt ein Allgemeines reinzusetzen, sondern die Bedingungen so zu organisieren, dass die besonderen einzelnen Dinge besser zur Geltung kommen können.
Für ihn galt: Der Staat hört dort mit seinem generellen Prinzip auf, wo das Bildungsleben beginnt. Deswegen hat er ja auch diese Schrift geschrieben, «Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen». Der Staat soll den Rahmen bilden, aber er soll überhaupt nicht in die Inhalte hineinregieren.
Aber wie lässt sich freiheitlich und sozial verbinden?
Nehmen wir als Beispiel das Konkurrenzprinzip, es ist nicht urmenschlich. Urmenschlich ist vielmehr das Kooperative. Und auch Humboldt geht es um die Verbundenheit der Menschen an sich. Er wollte zum Beispiel regionale Gemeinden in Zusammenhänge bringen, sodass die Menschen sich aussprechen und der reale Bedarf in Erscheinung tritt. Und zwar eben nicht planwirtschaftlich, sondern spontan.
So entsteht ein Flechtwerk von gesellschaftlichen Verträgen. Manche Dinge vereinbaren wir als größere Gemeinschaft, einige nur zu zweit. Damit bildet sich ein Geflecht. Wir verstetigen das, je mehr wir Transparenz wirklich kultivieren. Und indem wir permanent auch die Folgen sichtbar machen, entsteht ein sozialer Sinn – ein Gemeinsinn.
Das heißt, ich arbeite nicht mehr nur aus meiner Perspektive, sondern ich habe zunehmend Freude daran, dass im Sozialen, also im Gemeinschaftsleben, etwas entsteht. Das hängt alles mit folgender Grundfrage zusammen: Wer verwaltet die Gesellschaft – ursprünglich das Bewusstsein? Denn wenn ich den lieben Gott draußen lasse, dann habe ich immer irgendwo eine Kommission, die für uns Bürger die ethischen Normen entwickelt. Und das hatten wir ja gerade.
Seit «Corona» gibt es einen Ethikrat – in welchem Mittelalter befinden wir uns eigentlich? Das ist ja nichts anderes als Ausdruck dafür, dass wir nicht selbst denken sollen.
Sie führen auch an, dass Humboldt von vielen falsch eingeschätzt wird. Wie kam es zu diesen Missverständnissen?
Zum einen schlicht und einfach deshalb, weil er natürlich etwas entwarf, das den heute vermeintlich als große Errungenschaften geltenden sozialen Normen widerspricht. Ganz konkret: Den staatlichen verbeamteten Universitätsprofessor gibt es bei Humboldt nicht. Er wollte eben keinen Staatsprofessor. Für Humboldt war das Bildungsleben jenseits des Staatlichen anzusiedeln.
Die Berliner Universität – die heutige Humboldt-Universität – war als freie Universität gegründet. Sie war eine Bürger-Universität, auch finanziell sollten die Bürger, also die, die so eine Einrichtung als sinnvoll erachten, diese tragen. Zwei Jahre später wurde die Universität verstaatlicht. Und dann schrieb Humboldt an seinen ehemaligen Mitarbeiter Nicolovius: «Die Universität ist mehr als verloren, denn der Geist ist aus allem gewichen.» Denn statt der Gemeinschaft, ist es auf einmal ein Ministerium, das bestimmt, wer unterrichtet und so weiter.
Das andere ist ein Vorurteil: Humboldt war an den antiken Sprachen, wie Griechisch oder Latein, interessiert und es hieß, er hätte ein antikes Weltbild. Deshalb wurde ihm unterstellt, er hätte noch keine Ahnung von der modernen Naturwissenschaft und Kinder würden weltfremd erzogen, wenn man seinen Idealen folgt. Dabei ging es Humboldt einfach um die Frage, wie der Mensch letztendlich urteilsfähig wird.
Warum halten Sie die sachliche Auseinandersetzung mit diesem Philosophen besonders jetzt für wichtig?
Weil wir denkende Wesen sind. Und viele haben ja gerade in der «Corona»-Zeit erlebt, dass da was nicht stimmt und wie sehr wir durch die Art, wie wir denken, noch mit dem System zusammenhängen. Diese Selbstanalyse können wir gerade von Wilhelm von Humboldt lernen.
Das heißt, jeder muss irgendwann in die Selbstanalyse kommen und verstehen, dass dieser ganze Irrsinn auch eine Folge davon ist, wie wir uns sozialisiert haben. Das Modell der sozialen Marktwirtschaft haben wir so angenommen, weil es den materialistischen Bedürfnissen erst einmal entspricht. Jeder kann sich da sein Plätzchen suchen.
Es sich sozusagen ohne schlechtes Gewissen bequem machen.
Aber wohin das führt, haben sich wenige klargemacht. Die Finanzmarktblase ist ein Teil dieser Wirklichkeit. Und die drückt heute so, dass wir es nicht mehr angenehm finden. Der Mensch ist eben nicht nur ein materielles Wesen, deswegen funktioniert das immer weniger. Aber es soll im Grunde etwas gerettet werden, das so nicht mehr tragfähig ist, weil daran ungeheure Machtbefugnisse hängen.
Wir kommen nicht drum herum, heute in unmittelbare menschliche Beziehungen zu treten. Und aus diesem statischen Modelldenken in ein wirklichkeitsgemäßeres Denken zu wechseln. Und das heißt: Nichts ist sicher. Das Leben ist Prozess.
Wir können die soziale Frage – wie es im 19. Jahrhundert hieß – gar nicht mit einem Schritt lösen. Es gibt nicht das optimale Modell, das einmal eingeführt funktioniert.
Die Lösung der sozialen Frage ist, dass wir in aktivere Beziehungen treten. So wird aus der dualistischen Gesellschaft, aus Führung und Untertanen, eine Gesellschaft des Zusammenwirkens. Das ist ein lebendiger Prozess. Ich halte es für entscheidend, dass wir aus diesem dualistischen Ich-tue-was-und-dafür-kriege-ich-was rauskommen.
Ist das nicht eigentlich ein anarchischer Gedanke?
Das ist anarchisch und zwar in Bezug auf die Kultursphäre, auf die Frage der individuellen Entwicklung und so weiter. Durchaus darf es ein Staatliches geben, aber nur noch als Rahmengesetzgebung.
Nochmal zum Thema Libertäre: Natürlich haben viele Libertäre gegenwärtig meine große Sympathie – aber eingedenk dieser Grundproblematik, dass die freie Konkurrenz nicht die Lösung ist. Wir müssen davon weg, nur aus der Sicht des Produzenten zu denken. Der Inhalt des Wirtschaftens ist nicht der Gewinn, sondern primär immer der Bedarf.
Wirtschaften heißt, füreinander – für den Bedarf des anderen – tätig zu sein. Und deswegen muss der Bedarf und nicht die Gewinnerwartung am Anfang stehen.
Sie schreiben: «Zentrale Lenkungsmechanismen sind ein Angriff auf die Würde des Menschen.» Könnten Sie das noch ein bisschen erläutern?
Was ist die Würde des Menschen? Die Würde des Menschen besteht ja darin, dass ich ihm zugestehe, ein mündiges, selbstbestimmtes Leben zu führen. Das heißt, ich gestehe ihm eine Instanz zu, die ihn Schritt für Schritt handlungs- und urteilsfähig werden lässt.
Als Beispiel: Ein Kind wächst heran und ich bemühe mich, ihm den Umraum zu gestalten und es mit Inhalten bekanntzumachen, sodass es sich selbst immer besser verstehen, wach werden und durch Lebenserfahrungen Weltvertrauen entwickeln kann. Das heißt, ich achte die Würde.
Der ganze Transhumanismus ist ein deutlicher Ausdruck dafür, dass kein Begriff von menschlicher Würde dahintersteckt, sondern die Anschauung, dieses «Mängelwesen Mensch» optimieren zu müssen, damit es besser funktioniert. Aus Sicht des reinen Materialismus ist das sogar folgerichtig.
Was dadurch für ein ungeheurer Schaden entsteht, hat mir der Arzt Thomas Hardtmuth verdeutlicht, der lange Jahre Chirurg war und jetzt vor allem am Mikrobiom forscht. Er hat gesagt: «Je mehr ich den Leuten sage, was sie zu tun und wie sie zu leben haben, desto mehr verlieren sie die Fähigkeit zur Selbstführung und die Möglichkeit, überhaupt mit der Welt in Beziehung zu treten, und umso mehr müssen sie geführt werden.»
Er meint, dass wir in 20, 30 Jahren Menschen haben werden, die an einer Ampel stehen und nicht mehr entscheiden können, ob sie gehen dürfen. Da sie immer von außen gesagt bekamen, was sie tun sollen und was richtig oder falsch ist, wurde ihre eigene Urteilsfähigkeit nie angefragt und deshalb nicht entwickelt.
Es ist natürlich ein ungeheurer Verblödungsvorgang, der hier stattfindet. Und Folgendes habe ich in meinem Buch auch angedeutet: Der Begriff öffentlich-rechtlich ist nach Humboldt eine Vermischung. Denn das Rechtliche – den Rechtsrahmen zu geben – ist eine staatliche Aufgabe. Die Öffentlichkeit ist aber nicht Inhalt des Staates, sondern die Öffentlichkeit ist die Gesellschaft. Humboldt unterscheidet zwischen öffentlich und staatlich und meint mit öffentlich die Gesellschaft. Und der Staat hat die öffentliche Meinungsbildung zu schützen.
Und zu respektieren.
Der Staat hat überhaupt nicht reinzuwirken. Deswegen sind in Zukunft die öffentlichen Medien nicht mehr staatlich. Die alternativen Medien sind also nicht nur ein Notbehelf, sondern die Keime der Zukunft.
Was sind also die Bausteine zur Erneuerung der Gesellschaft?
Die Erneuerung beginnt dort, wo wir nicht mehr nur nach dem Was und Wie fragen, sondern immer auch nach dem Wer. Sonst bauen wir materialistische Strukturen – für die braucht es kein Wer, keine Individualität.
Aber wenn ich eine menschliche Kultur bauen will, brauche ich immer Individualität. Jedes heranwachsende Kind ist eine Individualität. Individualität heißt immer, Interesse für die Selbstwirksamkeit des anderen zu haben. Darin liegt für mich der Schlüssel. Die kommende Kulturwende besteht also darin, dass wir uns als Subjekte wiederentdecken. Und daraus entstehen neue wirtschaftliche Beziehungen, eine andere Art des Wirtschaftens, was ja auch in der Genossenschaft «Menschlich Wirtschaften» angelegt ist.
Und ein weiterer Baustein: Wir müssen an den staatlichen Apparat selbst rangehen. Denn das hier ist keine Demokratie. Demokratie hieße, Machtbefugnisse sowie gesellschaftliche Privilegien zu überwinden und wirklich ein Rechtsleben aufzubauen.
Das Interview führte Sophia-Maria Antonulas.
Ukraine/Russland: Kehrtwende von Donald Trump?
Bald nach seinem Amtsantritt hatte die Regierung von Donald Trump ein ernsthaftes Bemühen um eine Beilegung des Krieges in der Ukraine an den Tag gelegt. Trump schien es ein tatsächliches Anliegen zu sein, als Friedenspräsident in die Geschichte einzugehen und seine diesbezüglichen Wahlversprechen umzusetzen. Die russenfeindliche Hysterie der Globalisten wurde durch eine realistische Politik ersetzt und am 23. April schließlich ein «finales Angebot» vorgelegt.
Das Angebot beinhaltete, dass Russland die Krim offiziell und die vier weiteren Regionen de facto behalten kann, dass die Ukraine nicht der NATO beitritt und dass die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden. Auch aus russischer Sicht waren damit nicht alle Kriegsziele erreicht: Man hätte auf die russischsprachigen Regionen Charkow und Odessa verzichten müssen und in Kiew wäre ein hochgerüstetes, aggressiv-nationalistisches, russenfeindliches Regime an der Macht geblieben.
Bei der Trumpschen Russlandpolitik scheint es auch eine entscheidende geopolitische Komponente gegeben zu haben. Ausgehend von einer beginnenden multipolaren Weltordnung gilt es, ein dauerhaftes stabiles Bündnis zwischen China und Russland zu verhindern. So wie Richard Nixon 1972 den damals schwächeren Teil des sowjetisch-chinesischen Blocks mit Angeboten auf seine Seite zu ziehen versuchte, so dürfte Trump gegenüber Russland, dem aktuell schwächeren Teil, agiert haben.
Der Höhepunkt von Trumps Bemühungen war wohl Mitte August das Gipfeltreffen mit Wladimir Putin in Alaska. Danach gab es aber keine weitere Entwicklung. Sie scheiterte vor allem am Regime in Kiew, dessen Überleben am Krieg hängt, und seinen globalistischen Hintermännern in den europäischen Staatskanzleien. Sie verlangten einen Waffenstillstand vor Verhandlungen (um militärisch neu zu formieren) und lehnten Gebietsverluste ab.
Russland zeigte sich offen, war aber nach den westlichen Betrügen mit der NATO-Osterweiterung und den Minsk-Abkommen vorsichtig, lehnte deshalb eine Waffenruhe vor einem umfassenden Abkommen ab. Dafür zeigte Trump dann auch Verständnis. Das zweite Hindernis war, dass Russland – zumindest als Ausgangsposition - den ukrainischen Rückzug aus den (kleinen) noch von ihr kontrollierten Teilen der Regionen Lugansk, Donezk, Saporoschje und Cherson verlangte.
Die neuen Töne aus der US-Regierung begannen dann am 18. September während des Staatsbesuches von Trump in Großbritannien. Er habe gedacht, der Konflikt in der Ukraine sei der «am einfachsten» lösbare wegen seiner «Beziehung zu Präsident Putin», sagte Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. «Aber er hat mich hängenlassen. Er hat mich wirklich hängenlassen», fügte Trump mit Blick auf Putin an. Und er forderte die europäischen Staaten auf, kein russisches Öl mehr zu kaufen. Wenn der Ölpreis sinke, werde Putin «diesen Krieg abbrechen». Am 23. September schrieb Trump schließlich:
«Nachdem ich die militärische und wirtschaftliche Lage in der Ukraine und in Russland kennengelernt, vollständig verstanden und gesehen habe, welche wirtschaftlichen Schwierigkeiten sie für Russland mit sich bringt, bin ich davon überzeugt, dass die Ukraine mit Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und ihr gesamtes Territorium innerhalb ihrer früheren Grenzen zurückzugewinnen.»
Bezüglich des Krieges stellte er außerdem fest, dass «eine echte Militärmacht ihn in weniger als einer Woche gewinnen könnte», was zeige, dass Russland ein «Papiertiger» sei. Laut dem US-Präsidenten sei jetzt der Moment für die Ukraine gekommen, ihre Position zu stärken und die Kontrolle über ihr Territorium zurückzugewinnen: «Die Ukraine wird in der Lage sein, ihr Land in seinen früheren Zustand zurückzuversetzen und, wer weiß, vielleicht sogar noch weiter zu gehen!»
Abschließend betonte Trump, dass die Vereinigten Staaten die NATO weiterhin mit Waffen beliefern würden und das Bündnis über diese nach eigenem Ermessen verfügen werde:
«Putin und Russland stecken in ernsthaften wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und jetzt ist es Zeit für die Ukraine zu handeln. Ich wünsche beiden Ländern jedenfalls alles Gute. Wir werden die NATO weiterhin mit Waffen beliefern, damit die NATO damit machen kann, was sie will. Viel Glück euch allen!»
Am 25. September wurde dann vom Wall Street Journal berichtet, dass die Ukraine - mit Hilfe von US-Geheimdiensten … eine neue Offensive plane.
Mögliche Ursachen der neuen TöneBei der Frage, was hinter dem möglichen Kurswechsel steckt bzw. was die Hintergründe der kriegerischen Töne aus dem Weißen Haus sind, gibt es im Wesentlichen drei Antworten:
Erstens könnten die Aussagen weniger ernstzunehmend sein. Trump ist schon oft durch einen erratischen Schlingerkurs aufgefallen – ausgelöst durch aktuelle Stimmungen und letzte Einflüsterer oder durch Taktik. Entscheidender ist die Praxis und da scheint ein direkter militärischer Einstieg der USA weiter ausgeschlossen. Vielmehr sollen die Ukrainer und «die Europäer» – wenn sie schon unbedingt wollen und Trumps bisherige Friedensbemühungen torpediert haben – das selbst machen und für alles (US-Waffen und US-Gas) bezahlen: «Viel Glück euch allen!» könnte dabei auch ziemlich ironisch sein.
Zweitens könnte der Geschäftsmann Trump geopolitisch Poker spielen. Sein Versuch, das chinesisch-russische Bündnis aufzubrechen und Russland auf seine Seite zu ziehen, hat bisher wenig gefruchtet. Russland ist zwar offen für verbesserte Beziehungen zu den USA, riskiert dafür aber nicht die stabile und verlässliche Kooperation mit China.
Dafür wurde vom Westen in den letzten Jahrzehnten zu viel Vertrauen zerstört, waren Trumps Angebote zu unsicher und unzuverlässig. Da müsste über einen längeren Zeitraum mehr kommen. Möglich, dass Trump mit seinem ungeduldigem Charakter, nun irgendwie gekränkt ist und signalisieren will, «wir können auch anders», um so Russland für neue Angebote vorzubereiten.
Drittens ist es auch möglich, dass in der US-Regierung gerade andere Kräfte die Oberhand bekommen. Es ist ja nicht so, dass Trump alles ganz alleine nach Gutdünken entscheidet. Vielmehr gibt es da verschiedene Machtgruppen und Netzwerke, die Einfluss nehmen und um «Trumps Ohr» ringen. Es gibt einige Indizien, dass die globalistischen Kräfte, die anfangs an den Rand gedrängt waren, nun wieder Aufwind haben. Sie stehen für eine antiisraelische, proislamische und antirussische Linie.
Die US-Regierung und Trump selbst hatten zuletzt Treffen mit Figuren wie Prinz Charles, Keir Starmer, Recep Erdogan und den Kataris. Und in der US-Führung selbst gilt der Ukraine-Verantwortliche Keith Kellogg als sehr russenfeindlich, dem Nahost-Verantwortlichen Steve Witkoff werden finanzielle Beziehungen zu Katar (und damit der Muslimbruderschaft) nachgesagt. Und die rabiat antirussischen Neokonservativen sind zwar in der Trump-Regierung nicht mehr so dominant wie unter Joe Biden, haben aber immer noch einige Füße in der Tür, etwa mit Elise Stefanik.
Die russische Reaktion auf die neuen kriegerischen Töne aus Washington war jedenfalls ausgesprochen cool: Trump sei ein Geschäftsmann, der versucht, die Welt zu zwingen, amerikanisches Öl und Gas zu höheren Preisen zu kaufen. Man könne zusehen, wie Trump Europa mit hohen Preisen für LNG-Gas und Öl in den Bankrott treibe, während Russland seine neuen Märkte im Osten und Süden habe: «Vielleicht wird Europa gezwungen sein, seine Beziehung mit Russland zu normalisieren. Wir sitzen und warten.»
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow machte am vergangenen Mittwoch unmissverständlich klar, dass Russland seine Militäroffensive fortsetzen wird. «Wir tun dies für die Gegenwart und Zukunft unseres Landes. Für viele kommende Generationen. Daher haben wir keine Alternative». Jedenfalls sei Russland kein Tiger, sondern ein Bär – und Papierbären gäbe es nicht.
Peskow verwies auch auf die anhaltenden Geländegewinne russischer Truppen: «Sie sollten nicht vergessen, dass sich die ukrainische Lage mit jedem Tag verschlechtert, an dem sie nicht zu Gesprächen bereit sind», warnte der Kreml-Sprecher. Gleichzeitig betonte Peskow, dass Putin «offen für die Suche nach einer friedlichen Lösung des Konflikts» sei.
Singer-Songwriter Yann Song King: Die Menschen spüren die Arroganz der politischen Klasse
Der Dresdener Liedermacher Yann Song King trat während der Corona-Krise auf vielen Demonstrationen auf und lockerte die Stimmung mit humorvollen Stücken. Seitdem produziert er einen Song nach dem anderen, oftmals zu tagesaktuellen Themen. In der außerparlamentarischen Opposition kommt das gut an. Der Musiker wird häufig zu privat organisierten Veranstaltungen eingeladen, wo er auf Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen trifft. Was sie bewegt und umtreibt, erzählt er im Interview mit Transition News. Dabei spricht er auch über die vermeintlichen Aufklärungsbemühungen der deutschen Enquete-Kommission zur Corona-Politik, kommentiert die Aufrüstungsstrategie westlicher Staaten und nennt einige seiner Lieder, die gerade beim Publikum besonders gut ankommen.
Transition News: Yann Song King, Sie haben seit der Corona-Krise als Musiker große Bekanntheit erlangt. Sie geben bundesweit Konzerte, treten in Talkshows auf und haben sogar den letzten «NuoVision»-Songcontest gewonnen. Was hat der Erfolg mit Ihnen gemacht? Wie hat sich Ihr Alltag verändert?
Yann Song King: Na ja, also da darf ich gleich mal ohne falsche Bescheidenheit widersprechen. Im Gegensatz zu vielen anderen Figuren aus der Zeit bin ich ziemlich unbekannt, habe eine vergleichsweise kleine Zahl an Abonnenten auf YouTube und Telegram, bekomme auf X bestenfalls mal 200 Views und auf Facebook 100 Likes. Die einzige Talkshow, in die ich eingeladen worden bin, war «Ruderboot» von NuoViso im Februar 2022. Der Songwettbewerb von NuoViso ist gut, aber wirklich nur ein alternatives Nischenprodukt mit fünfstelliger Click-Zahl. Das war's. Ich trete auf privat organisierten Veranstaltungen vor kleinem Publikum auf, meist für den Hut. Das macht Spaß, ich bin zufrieden. Aber mehr ist da nicht.
Für Musiker aus der alternativen Kulturszene ist das keine geringe Leistung. Viele Ihrer Kollegen würden sich über mehr Auftritte freuen. Wenn man so oft auf Tour ist, lernt man auch sehr viele Menschen kennen. Was treibt die Menschen derzeit um? Was bereitet ihnen Sorgen? Haben Sie in dieser Hinsicht einen gemeinsamen Nenner entdeckt?
Ich lerne logischerweise jene kennen, denen das gefällt, was ich mache, also mein Publikum. Das ist im Schnitt sicher älter als 50 Jahre, ein bisschen mehr Frauen als Männer, meist durch Corona emotional getriggert und politisch bewegt worden, es wählt vermutlich Die Basis, AfD oder BSW. Diese Leute treibt das um, was mich in meinen Liedern umtreibt. Sie haben sich in einem längeren Lernprozess von den Altparteien, dem GEZ-Fernsehen und der Mainstream-Presse abgewandt. Sie spüren, dass in Deutschland und generell in der westlichen Hemisphäre etwas schief läuft.
Menschen, die wie ich die DDR noch bewusst erlebt haben, erkennen gewisse Parallelen zwischen der Tagesschau und der Aktuellen Kamera. Sie haben einen Riecher für Propaganda und Lüge, gerade wenn es um die großen Spalter-Themen Migration, Klima, Corona, Ukraine, Kampf gegen rechts oder Wokismus geht. Sie spüren die Arroganz der politischen Klasse, die infolge eines ganzen Berges von Fehlentscheidungen und Fehleinschätzungen unter Druck geraten ist und berechtigte Angst vor der vornehmlich rechtspopulistischen Konkurrenz hat, welche sie zunehmend mit unsauberen Mitteln bekämpft.
Ihre öffentlichen Auftritte begannen in der Corona-Zeit. Nun ist die Maßnahmenpolitik schon lange vorbei. Was hat sich Ihrer Meinung nach in der Gesellschaft seit jenem schicksalhaften Jahr 2020 verändert?
Ich höre aus dieser Zeit von den Leuten oft Geschichten von Spaltung, Trennung und Enttäuschung in Familie, Freundeskreis und Beruf. Haarsträubende Dinge, vor allem im Westen. Wie gesagt, spätestens Corona hat für diese Menschen zum Vertrauensverlust in Politik, Justiz, Medien und sogar in die Wissenschaft geführt. Dieser Trend existiert in jedem westlichen Land, in Deutschland seit der Migrationskrise 2015. So gut wie niemand kehrt zurück, wenn er einmal im Lager der Skepsis angekommen ist.
Das liberal-progressive Lager wollte die Corona-Krise nutzen, um seine Überlegenheit zu beweisen und voranzukommen, ist daran aber dummerweise in historischem Ausmaß gescheitert. Allwissende Experten, Computermodelle, Corona-Apps und Biotech sollten eine Verbindung eingehen mit der Erzählung, dass der Virus die Folge unserer Klimasünden ist und dass der Lockdown in gewisser Weise eine Vorübung für das Leben nach Degrowth ist.
Da sich nun aber der Virus als menschengemacht herausgestellt hat, wird das ganze Dilemma von «Follow the Science» und Zukunftstransformation deutlich. Fünf Jahre später sind noch mehr Menschen geheilt von den Illusionen der Home-Office-Klasse, deren Abwesenheit während der Pandemie in den Betrieben gar nicht groß aufgefallen ist. Diese Klasse lebt von der Produktivität des kleinen Mannes, verachtet ihn jedoch und knechtet ihn mit ideologischem Schwachsinn, wo es nur geht.
Haben Sie das Gefühl, dass sich die Menschen noch immer mit dem Corona-Thema beschäftigen? Oder verliert es zunehmend an Relevanz?
Für den, der vom Corona-Regime traumatisiert wurde, bleibt das ein Thema. Das merke ich in vielen Gesprächen. Für die Justiz bleibt es ja auch ein Thema, wenn sie nach wie vor Strafen gegen Ärzte verhängt, die ihre Patienten vor einem nachweislich nicht sicheren Impfstoff schützten, der unter Androhung grundgesetzwidriger Härten und Nachteile verspritzt wurde. Ansonsten ist für viele der Corona-Widerstand ein Puzzle-Teil ihrer oppositionellen Einstellung. Ich war aber schon im Frühjahr 2020 ein bisschen skeptisch, dass Bodo Schiffmann nun gleich eine Partei aus der Corona-Opposition formen wollte.
Es zeigte sich schon damals, dass der gemeinsame Nenner der heterogenen Bewegung klein war. Dass eine Widerstandsbewegung in dem Moment zerfällt, wo das Objekt des Widerstandes wegfällt, kenne ich schon von der DDR-Wende. Die Corona-Bewegung hat sich in die Lager von AfD und BSW verflüssigt, und die akute Wut von damals ist in ein chronisches, aber gerade noch erträgliches Unbehagen übergegangen. Das Gefühl jedoch, an der richtigen Stelle Widerstand geleistet zu haben und standhaft geblieben zu sein, ist angenehm, und deshalb erinnert sich der Corona-Kritiker trotz aller Leiderfahrung oft an diese Zeit. Aber selbstverständlich lässt das mit den Jahren nach.
Erst kürzlich hat in Deutschland die Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung ihre Arbeit aufgenommen. Wie sehen Sie das Gremium? Was erhoffen Sie sich davon?
Wenig bis nichts. Es zeigt sich in den Untersuchungsausschüssen der Landtage, dass die Corona-Akteure, wenn sie unter Beschuss geraten, die hilfreiche Deckung hinter dem sogenannten Präventions-Paradoxon aufsuchen. Das ist die Behauptung, dass die Maßnahmen und der Impfstoff eine Katastrophe verhindert haben, von der man nicht beweisen kann, dass sie eingetreten wäre, weil sie ja zum Glück verhindert wurde und es unverantwortlich gewesen wäre, sie durch Nichtstun zu riskieren.
Ich erinnere mich daran, dass bei der Pfizer-Comirnaty-Studie 2020 die Kontrollgruppe rechtzeitig vor der Offenbarung unschöner Ergebnisse aufgelöst wurde. Man sagte, dass man aus ethischen Gründen den ungeimpften Probanden die «rettende» Wirkung des Impfstoffs nicht vorenthalten wollte. Dies verhinderte dann den Beweis, dass dieser Impfstoff nicht rettend war. Mit welchen Mitteln man dann im Jahre 2021 und 2022 im großen Stil die Kontrollgruppe der Ungeimpften beseitigen wollte, ist bekannt. Wir haben in den Slums der Welt, in Afrika oder in Chaos-Staaten wie Haiti gesehen, dass Corona wider Erwarten lautlos vorüberging, wenn man weder Geld noch Strukturen hatte, etwas zu tun, und wenn Bilder und Statistiken fehlten. Darüber spricht komischerweise keiner, obwohl Christian Drosten 2020 erwartet hat, dass Corona in der Dritten Welt wüten werde.
Ich muss aber auch mal kritisch anmerken, dass die Strategie der Maßnahmenkritiker zuweilen kontraproduktiv war. Woher soll die Immunität der Bevölkerung gegen ein für die meisten ungefährliches Virus kommen, wenn man die PCR-Tests anzweifelt? Man muss sich entscheiden, ob das alles Fake war oder ob es das Virus gibt und lediglich Bewertung und Reaktion falsch waren. Ich habe immer Letzteres gedacht. Argumente aus beiden Theorien zu sammeln, produziert Nonsens, der nicht überzeugen kann. Aber gut, selbst wenn hier konsistent argumentiert werden würde, wäre es ein Wunder, wenn sich das Corona-Regime selbst richten würde.
Jenseits von AfD und BSW hingen alle drin. Und man hat ja nicht nur Fehler gemacht und Gesetze gebrochen, sondern in Selbstüberschätzung, Arroganz und Bösartigkeit jene, die anders dachten, erniedrigt, unterdrückt und verfolgt. Das ist extrem peinlich. Für eine Machtriege, die ja sowieso schon wegen zahlreicher weiterer Fehlentscheidungen zunehmend in die Defensive geriet und gegen den Absturz kämpft, wäre jedes offene Schuldeingeständnis ein kippender Dominostein, der eine Kette weiterer umfallender Steine auslösen würde.
Ein weiteres großes Thema ist derzeit «Krieg». In der Ukraine und im Nahen Osten nimmt er besorgniserregende Ausmaße an. Und in Europa dreht sich derzeit alles um Aufrüstung. Wie bewerten Sie die derzeitige Lage? Haben Sie Angst, dass es zu einem Dritten Weltkrieg kommt?
Der Russe hat ja schon angekündigt, dass es bei einem konventionellen Eingreifen der NATO bzw. der Europäer in den Ukraine-Krieg keine konventionelle Antwort, sondern gleich Raketen in die europäischen Machtzentren gibt. Sicher wissen auch die NATO-Entscheider, dass der Dritte Weltkrieg über kurz oder lang als Atomkrieg geführt wird und mit Europas Vernichtung endet. Zwar fällt es mir schwer, an die Vernunft einer von der Leyen, eines Macrons, eines Starmers oder eines Merz zu glauben, aber dass ein Atomkrieg gegen Russland, Indien und China ihre Position nicht verbessern, sondern ihrem Leben ein Ende setzen würde, das werden sie wissen.
Ohne die USA geht das auch nicht, und die stehen ja nun gerade nicht im Verdacht, ihr Land und die gesamte Welt für die Verteidigung der westlichen Werte in der Ukraine opfern zu wollen. Und wer im Nahen Osten die westlichen Werte durch das Vorgehen Israels verteidigt sieht, muss halt zur Kenntnis nehmen, dass 90 Prozent der Menschen auf der Erde dieses Vorgehen verurteilen. In deren Augen zeigt sich der Wertewesten, speziell die USA, mit all seiner Doppelmoral. Und das wird dazu führen, dass sie sich abwenden und sich zum Beispiel lieber mit China, Indien oder Russland einlassen.
Dieser sowieso schon stattfindende Prozess wird mit der Zeit zu einer weltweiten Gewichtsverlagerung und einer Zukunft führen, die mit unserem eurozentristischen Blick derzeit nicht zu erfassen ist. Also ich sehe einen wirtschaftlich und moralisch absteigenden Westen, der für einen Krieg nicht einmal in der eigenen Bevölkerung genügend Rückhalt haben würde. Kann sein, dass ich aus Versehen diesen Rückhalt mit manchem meiner Lieder zusätzlich schwäche.
Sie haben in diesem Jahr den Anti-Kriegssong «Absage» veröffentlicht und mit ihm den «NuoVision»-Songcontest gewonnen. Darin geht es auch um die Widersprüche in den offiziellen Narrativen der letzten Jahre. Welche empfinden Sie als besonders empörend?
Es geht darum, dass man eine Nation nicht jahrelang kleinreden, systematisch spalten und zerstören kann und dann erwartet, dass sie sich auf Knopfdruck hinter einem versammelt und für das kaputtregierte Land und die unglaubwürdig gewordenen Führer in den Krieg zieht. Ich empöre mich nicht, ich stelle das fest und sage, dass man ein Trottel sein muss, den Damen und Herren aus Brüssel, Berlin, Paris und London sein Leben zu schenken, während diese offenbar hoffen, dass ein Krieg oder ein Bedrohungsszenario im Außen die Probleme im Innen vergessen macht. Und ein Volk, das man verteidigen könnte, gibt es ja aus deren Sicht bekanntlich nicht. Falls eine Partei anderes behauptet, ist sie doch rechtsextrem und muss verboten werden, oder?
Wenn Sie live auftreten und Ihre Lieder vortragen. Welche kommen beim Publikum besonders gut an? Haben Sie in dieser Hinsicht Regelmäßigkeiten feststellen können?
Ich denke, dass ein Publikum Spaß hat, wenn es irgendwie mitmachen kann und wenn Interaktion stattfindet. Mitsingen, klatschen, schunkeln – getanzt wird auch manchmal. Natürlich wird viel gelacht. Unterhaltsames kommt gut an. Ich habe 150 Lieder. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen in meinen Titellisten. Manche Lieder müssen für immer gehen, weil das Thema einfach vorbei ist. Manche Lieder gehen und dann kommen sie wieder, weil aktuell irgendwas zu dem Thema passiert ist.
Manche Lieder sind seit Jahren fester Bestandteil, weil die Leute sie kennen und hören wollen. Neue Lieder kommen, und manchmal ist klar, dass sie ganz schnell altern und sterben werden. Aktuell sorgen «Trans-Ossi», «Der Spitzname», «Babicka» und «Die, der immer lacht» für besondere Erheiterung. Wer das alles nicht kennt, der sollte mal in ein Konzert mit Yann Song King kommen. Termine gibt es auf meiner Homepage. Das Leben ist analog, digital ist nur die Information.
Allerdings ist es für kritische Künstler nicht ganz einfach, aufzutreten. Die alternative Kulturszene hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Welche stellen Sie fest? Und was muss sich Ihrer Meinung nach in der alternativen Kulturszene institutionell ändern?
Ich kenne wie gesagt nur kleine private Netzwerke oder Initiativen, die mich mal einladen. Die treffen sich zu verschiedenen Anlässen und machen sonst eher Vortragsveranstaltungen. Ob es eine alternative Kulturszene gibt und wo die Probleme sind, kann ich nicht beurteilen. Für Gruppen im Westen ist es nicht ganz leicht, für ihre Veranstaltungen Räume zu finden. Dort werden Raumvermieter zum Teil bedroht von sogenannten «Antifaschisten», sogar die Nachdenkseiten-Gesprächskreise, weil man sie als «rechtsoffen» bezeichnet.
Ich möchte für die Leute spielen, die mich auch hören wollen. Die gehen auf meine Homepage und schreiben mich an. Ich bin nicht scharf darauf, in renommierten Häusern zu spielen, Kulturförderung anzuzapfen oder in Mainstreammedien zu gelangen. Mit der Cancel Culture habe ich daher kaum Berührungspunkte. Live-Kultur hat es generell immer schwerer, weil die Leute wegen des medialen Angebots zu Hause weniger weggehen.
Können Sie von Ihrer Musik leben? Wollen Sie das überhaupt? Oder ist Musik für Sie reines Vergnügen?
Ich habe Musik studiert, bin seit 25 Jahren freiberuflicher Musiker und muss von Musik leben, weil ich nichts anderes gelernt habe. Musik machen schließt aber für mich und die meisten anderen Berufsmusiker ein, mehr oder weniger zu unterrichten.
Wir haben anfangs von Auftritten gesprochen. Kommen Sie demnächst auch in die Schweiz?
Nein, von dort habe ich noch nie Anfragen bekommen. Aber in Österreich war ich schon.
Wie sehen Ihre Pläne für das nächste Jahr aus? Wird es ein neues Album geben?
Ich habe keine Pläne. Bei mir kommt ein Album raus, wenn ich mindestens zehn Songs dafür habe. Bisher war das immer einmal im Jahr der Fall und es sieht so aus, dass das auch irgendwann im nächsten Jahr passiert.
Das Interview führte Eugen Zentner.
Stefan Hockertz: mRNA-Impfstoffe sind eine «Büchse der Pandora»
Wir leben in Zeiten der Permakrise, die nahtlos von Corona-Ängsten zum Ukrainekrieg überging. Durch Ängste lassen sich die Menschen steuern – und solche Krisen haben gravierende Auswirkungen auf das Immunsystem, also unsere gesamte Gesundheit. Davon ist der molekulare Immuntoxikologe, Biologe und Pharmakologe Prof. Stefan Hockertz überzeugt.
Im Radio München thematisiert Hockertz die Rolle der Viren, den Unsinn einer «Zero-Covid»-Strategie und die immense Gefährlichkeit der selbst amplifizierenden modRNA-«Impfstoffe»: Die seien «eine Blackbox, eine Büchse der Pandora». «Japaner bezeichnen diese sogar als dritte Atombombe», zitiert er seinen Freund und Kollegen Robert Malone.
Digitale ID für Renten? UN testet Blockchain-System
UN-Organisationen treiben ein digitales Identitätssystem auf Blockchain-Basis zur Verwaltung der Rentenverifizierung voran. Das «Digital Certificate of Entitlement» (DCE) wurde ursprünglich für den internen Gebrauch entwickelt, wird aber nun als «digitales Gemeingut» positioniert und als Ersatz für die traditionelle papierbasierte Verifizierung beworben.
Die Vereinten Nationen heben hervor, dass das System Kosten spare und Abläufe verbessere. Wie Reclaim The Net informiert, wird es bereits bei mehr als 70.000 Rentnerinnen und Rentnern in 190 Ländern eingesetzt und kombiniert biometrische Authentifizierung, künstliche Intelligenz und Geolokalisierung, um den Rentenprozess zu optimieren und zu automatisieren.
Nach Definition der UN handelt es sich um Open Source-System und könnte deshalb breiter geteilt werden. Dafür werben die Organisationen mit einem Modell namens DCE Consortium Initiative, das anderen UN-Organisationen und internationalen Institutionen die Nutzung der Plattform als Service ermöglichen würde. Dieser Ansatz umfasst Kostenverteilung und gemeinsame Steuerung – in Einklang mit strategischen Dokumenten wie dem Global Digital Compact und dem Pact for the Future der UN.
Diese Rahmenwerke fordern eine weltweite digitale Koordination, mit starkem Fokus auf Identitätssysteme. Der Pact for the Future unterstützt eine verstärkte Nutzung digitaler Identitäten und sieht Governance-Strukturen vor, die auch Überwachungsmechanismen und Inhaltskontrollen einschließen.
Die Grundlage für das aktuelle System wurde bereits mit einem biometrischen Pilotprojekt gelegt, das vor fünf Jahren zur Digitalisierung der Rentenverifizierung gestartet wurde. Dieses Pilotprojekt bereitete den Weg für die nun eingesetzte Blockchain-Version.
Parallel dazu baut die UN ihr umfassenderes Digital-ID-Programm für die Mitarbeiter ihrer mehr als 30 Organisationen weiter aus. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, eine tragbare Identität zu schaffen, die in allen Agenturen genutzt werden kann. Es basiert auf Blockchain-Infrastruktur, biometrischen Daten und einer mobilen Benutzeroberfläche, die es den Mitarbeitern ermöglicht, ihre verifizierten persönlichen Informationen selbst zu kontrollieren und zu teilen.
Doch das von der UN als sicher und bequem gepriesene System, das angeblich nur die Bürokratie vereinfachen soll, hat seine Nachteile. Denn gleichzeitig werden dabei hochsensible persönliche Daten in einer Weise gebündelt, was erhebliche Datenschutzrisiken mit sich bringt.
«Durch die Verknüpfung von Renten- und Beschäftigungsdaten mit biometrischen Informationen und Geolokalisierung sind Individuen faktisch in ein System eingebunden, in dem ihre intimsten Identifikatoren dauerhaft gespeichert und potenziell offengelegt werden», warnt Reclaim The Net.
Auch wenn Sicherheit zugesichert werde, kein digitales System sei vollständig vor Missbrauch oder Datenlecks geschützt. Und wenn biometrische Daten einmal kompromittiert seien, könnten sie nicht wie ein Passwort einfach geändert werden.
Der Plan der UN, diese Systeme als «digitale Gemeingüter» zu präsentieren, eröffne zudem die Möglichkeit, dass sie weltweit von Regierungen und Organisationen übernommen werden könnten. Ohne starke rechtliche und technische Schutzmaßnahmen könnte ein solches Modell leicht zur Ausweitung von Überwachung und Einschränkung von Freiheiten genutzt werden – insbesondere in Ländern mit schwachem Datenschutz.
Ein universelles, interoperables ID-System berge das Risiko, indem die Autorität über persönliche Identität von den Individuen weg und in die Hände zentralisierter Institutionen verlagert werde, resümiert Reclaim The Net.
Spanien: Barcelona installiert 1.000 neue Überwachungskameras
Der sozialistische Bürgermeister von Barcelona, Jaume Collboni, will die Komplettüberwachung in seiner Stadt vorantreiben – und hat die Installation von 1.000 neuen Videoüberwachungskameras angekündigt.
Die ersten 500 neuen Kameras sollen noch vor 2027 in Betrieb gehen. Obwohl die neuesten Statistiken einen Rückgang der Straftaten von Barcelona zeigen, wie die Medien berichten, verteidigt Collboni seine Initiative als «Präventionswaffe» zur Verringerung der Kriminalität. Der Politiker versichert auch, dass die ersten 500 Überwachungskameras in Barcelona keine Gesichtserkennung ermöglichen würden.
Die Kameras sollen in den «kritischsten Zonen» der Stadt installiert werden, wie im Küstenbereich und einigen Vierteln der Altstadt (Ciutat Vella). Bisher gibt es in Barcelona nur 100 Kameras. Doch der Bürgermeister betont, dass «die Kameras in den kommenden Jahren eine sehr wichtige Rolle bei der Verhinderung von Straftaten spielen werden». Angeblich soll deren Einführung «unter allen gesetzlichen Garantien und unter Wahrung der Grundrechte» erfolgen.