«Der Staat ist eine Institution, die von Banden geführt wird, die aus Mördern, Plünderern und Dieben besteht, umgeben von willfährigen Handlangern, Propagandisten, Speichelleckern, Gaunern, Lügnern, Clowns, Scharlatanen, Blendern und nützlichen Idioten - eine Institution, die alles verdreckt und verdunkelt, was sie berührt.» (– Prof. Hans-Hermann Hoppe).
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Gazakrieg: Kaum Mitgefühl der Menschen in Tel Aviv für die Palästinenser
Tel Aviv bedeutet «Frühlingshügel». Israels Hauptstadt gilt als liberal. Mit fast einer halben Million Einwohnern ist es auch ein Urlaubsziel mit Stränden, Bars und Nachtclubs. Die Stadt ist berühmt für ihr pulsierendes Nachtleben. Aber lediglich etwa 60 km südlich gibt es gerade nichts zu Feiern, denn dort liegt der Gazastreifen.
Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hat die israelische Armee (IDF) laut dem Gesundheitsministerium in Gaza mehr als 64.000 Palästinenser in der Enklave getötet. Gemäß einem UN-Bericht von Ende Juni sind mittlerweile insgesamt etwa 1,9 Millionen Menschen, mehr als 90 Prozent der Bevölkerung, mindestens einmal vertrieben worden. UNOSAT zufolge sind etwa 80 Prozent der Gebäude zerstört oder beschädigt. Ende August hat die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) eine Hungersnot ausgerufen. Und vor wenigen Tagen hat eine UNO-Kommission Israel Genozid im Gazastreifen vorgeworfen. Derweil ist die IDF dabei, Gaza-Stadt zu übernehmen.
Matthew Cassel, Reporter der britischen Zeitung The Guardian, hat sich nach Tel Aviv begeben, um dort von Israelis zu erfahren, was sie «über den Krieg, die Hungersnot, den Völkermord nebenan und die wachsende internationale Verurteilung dieser Ereignisse denken». Zuerst sucht Cassel den Strand auf. «Es ist wie eine Strandparty», kommentiert er. Eine Frau erklärt:
«Resilienz ist das Hauptmerkmal, das Israel und die Israelis auszeichnet.»
Einem jungen Mann zufolge spielt es keine Rolle, was Außenstehende sagen oder wie sehr sie über Israelis «herziehen»:
«Was zählt, ist, dass wir als Volk und als Armee wissen, wie vereint wir sind und wie stark wir zusammenstehen. Und ich denke, dass wir jetzt am Strand spielen können, ist allein der Armee und ihren Bemühungen zu verdanken.»
Eine Frau stellt fest, dass jeder einen Verwandten hat, der in Gaza kämpft. Auf den Hamas-Angriff am 7. Oktober bezogen, beklagt sie:
«Alle haben uns unterstützt und gesagt: ‹Wow, das tut uns so leid› und so weiter. Und dann, nach fünf Minuten, haben alle vergessen, warum wir in Gaza sind.»
Obwohl laut Cassel aktuelle Umfragen zeigen, dass unter israelischen Juden wenig Mitgefühl für das Leiden der Palästinenser in Gaza herrscht, versuche eine kleine Gruppe von Menschen, Alarm zu schlagen. Darunter ist die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem. Im Juli schloss sie sich großen Menschenrechtsorganisationen weltweit an. Sie stellten fest, dass Israel in Gaza Völkermord begeht. Sie nannten ihren Bericht «Our Genocide» (Unser Völkermord). Sarit Michaeli, internationale Direktorin von B'Tselem, erklärt:
«Wir laufen nach Süden. Wenn man hier in ein Auto steigt, ist man wahrscheinlich innerhalb einer Stunde in Gaza, wenn man in diese Richtung fährt. Es ist verrückt, als Israelis zu glauben, dass wir hier in Tel Aviv ein friedliches, unbeschwertes Leben führen können, während andere Menschen die Hölle durchleben.
Als israelische Jüdin gehöre ich zu der Gemeinschaft, die diesen Völkermord begeht. Ich trage Verantwortung dafür. Es geschieht in meinem Namen, ungeachtet der Behauptung einiger Leute, dass dies nicht in meinem Namen geschehe. Nun, es geschieht in meinem Namen. Ich lebe in dieser Gesellschaft, ich zahle meine Steuern, und es ist sowohl meine Verantwortung als auch meine Pflicht, gegenüber den Israelis offen zu sagen, was unsere Regierung und unsere Armee in Gaza tun.»
Cassel möchte wissen, wie schwer es jemandem fällt, in den Spiegel zu schauen und anzuerkennen, dass seine Regierung einen Völkermord begeht. Michaeli:
«Es ist sehr hart, natürlich. Es ist schrecklich, sich eingestehen zu müssen, dass die eigene Regierung, die Armee, in der viele unserer Verwandten und Freunde und manchmal auch wir als Israelis dienen, diese schrecklichen Dinge tun.»
Am belebten Carmel-Markt sagt eine junge Frau, normalerweise spüre man nicht, was in Gaza vor sich gehe, aber dann scrolle man durch Instagram und «sehe das alles»:
«Ich bin sehr traurig. All die Geiseln. Ich bin so traurig.»
Als sie der Reporter auf das Leid der Palästinenser anspricht, macht sie klar:
«Mir liegen die Menschen am Herzen. Mir liegen die Kinder auf der ganzen Welt am Herzen. Aber vor allem wollen wir die Geiseln zurück.»
Bezüglich der Bilder aus Gaza erwähnt die Frau «Gazawood». Dabei handelt es sich um einen abwertenden Begriff, der sich aus «Gaza» und «Hollywood» zusammensetzt, ähnlich dem älteren Begriff «Pallywood» (Palästina + Hollywood). Damit ist gemeint, dass Bilder, die Szenen von Zerstörung, Verwüstung, Hunger und Tod zeigen, fabriziert sind, um die Weltöffentlichkeit gegen Israel zu manipulieren. Eine entsprechende Bewegung hat sich zum Ziel gesetzt, diese angeblichen Fake News zu «entlarven». Die Israelin:
«Ich sehe diese Bilder, und ich sehe viele, die nicht echt sind. Sie sind größtenteils inszeniert, mindestens 50 Prozent, wenn ich mich nicht irre, sogar 80 Prozent. Aber ich kann Ihnen sagen, dass es in Gaza viel Leid gibt, und dieses Leid ist der Hamas zuzuschreiben.»
Ein 19-jähriger Mann wird in zwei Monaten in die Armee eintreten. Er würde es «lieben», in Gaza zu kämpfen. Er ist überzeugt:
«Die Leute denken, die Kinder, Männer und Frauen in Gaza seien unschuldig. Blödsinn. Alle waren am 7. Oktober beteiligt. Das kann man nicht ignorieren. Egal, was man sagt, man kann es nicht ignorieren. Keine Unschuldigen. Es gibt Mütter von Terroristen, die das unterstützen. Die Kinder werden zu Terroristen. Sie werden zu Mördern.»
In der Hoffnung, mehr Empathie für die Palästinenser zu finden, sucht Cassel am Abend eine Demonstration gegen die Regierung auf. Viele Schilder würden die Rückkehr der verbleibenden israelischen Geiseln in Gaza fordern, so der Reporter. Die palästinensischen Opfer des anhaltenden israelischen Krieges in Gaza würden jedoch kaum erwähnt. Eine Frau erklärt:
«Hören Sie, die Europäer und die Australier sind Idioten. Entschuldigen Sie. Weil sie nicht verstehen, dass der Islam auch zu ihnen kommt. Schuld daran ist nicht Israel. Es sind die Palästinenser, ihre Führer. Sie wollten nie Frieden und wollten an unserer Stelle kommen, nicht neben Israel, sondern anstelle Israels.»
Cassel fragt einen Mann, ob er sich als Antikriegsdemonstrant bezeichnen würde. Er antwortet:
«Nein. Ich bin ein regierungskritischer Demonstrant und glaube nicht, dass die Regierung in fast allem, was sie tut, Recht hat. Sie hat am 7. Oktober ihre Legitimität verloren.» Er wolle zwar, dass der Krieg ein Ende findet, aber ob man gegen den Krieg sei, hänge davon ab, «ob man moralisch rechtschaffen oder effektiv sein will. Und sehen Sie, für einen israelischen Linken ist es zugegebenermaßen schwierig, für Effektivität zu argumentieren. (…) Wir Israelis kümmern uns mehr um Israelis als um Nicht-Israelis. Das ergibt Sinn. Die Palästinenser kümmern sich mehr um Palästinenser als um uns. Die Amerikaner kümmern sich mehr um Amerikaner. Jeder tut das. Das ist normal.»
Dann findet Cassel einen Mann, auf dessen T-Shirt «Palestinians Lives Matter» (Das Leben der Palästinenser zählt) steht. Er teilt mit:
«Ich meine, es stimmt. Palästinensische Leben zählen, was die meisten Israelis meiner Meinung nach nicht glauben. Sie sagen es vielleicht, aber ihr Verhalten, ihre politische Haltung und ihre Art zu sprechen spiegeln diese Wahrheit meiner Meinung nach nicht wider. Wenn man sich den Dialog in den israelischen Medien anhört und mit den Menschen spricht, stellt man fest, dass diese sich mehr Sorgen darüber machen, was die westliche Welt von Israel hält, als darüber, welche tatsächlichen Auswirkungen das Vorgehen Israels im Gazastreifen hat.»
Der Guardian-Reporter stürzt sich nun in Tel Avivs Nachtleben. Auf einer belebten Straße mit vielen Bars mit Außenbereich empfindet ein Blogger die Stimmung in der Stadt als «sexy, süß, lustig, dumm». Ein junger Mann meint:
«Ich glaube, es gibt überall Menschen, die Israel wirklich hassen und uns nicht mögen. Vielleicht Antisemiten, vielleicht aus anderen Gründen. Und ich halte unsere Armee für sehr moralisch. Unsere Leute sind gute Menschen, Menschen, die wirklich niemandem etwas zuleide tun und immer helfen. Aber letztendlich, nach allem, was am 7. Oktober passiert ist, vergessen wir nicht. Und statt Frieden sind wir in einer schlimmeren Kriegssituation gelandet, und ich sehe heute keinen Weg, wie Frieden erreicht werden kann.»
Während das Guardian-Team Interviews führt, unterbricht sie eine Frau und warnt ihre Gesprächspartner und alle anderen in der Bar, nicht mit ihnen zu sprechen: «Er spricht sich gegen Israelis aus, er ist für Palästinenser», sagt sie. Der letzte Interviewpartner erklärt, sie glaube, dass das Material vielleicht verwendet werde, um Israelis in ein schlechtes Licht zu rücken.
Daraufhin verlässt Cassel die Straße und sucht einen Nachtclub auf. Dort stößt er auf einen Soldaten in zivil, der vor zwei Tagen aus Gaza zurückgekehrt ist. Er sei nach Tel Aviv gekommen, um «mit Freunden zusammen zu sein, die Stadt zu sehen, Leute kennenzulernen und auch ein bisschen zu tanzen und mich zu entspannen». Zuerst sei es für ihn wirklich unangenehm gewesen, aus Gaza zurückzukehren, doch dann sei es «wie ein tiefer Atemzug» gewesen, wie «frische Luft zu schnappen». Cassel kommentiert:
«Das alles beunruhigt mich sehr. Wir sind hier in den Straßen Tel Avivs, gehen in Clubs, wo getanzt wird, und stellen den Leuten schwierige Fragen zu ihren Gefühlen zu großen Themen wie Völkermord. Wenn man die Geschehnisse in Gaza verfolgt, ist es schwer zu verstehen, wie diese beiden Welten so nah beieinander liegen können. Drei Tage lang sprachen wir mit Dutzenden von Menschen in ganz Tel Aviv und fanden kaum Anteilnahme für die Palästinenser in Gaza.»
B'Tselem sehe die Schuld für die Geschehnisse dort allerdings nicht allein bei Israel, fährt der Reporter fort. Michaeli, dessen internationale Direktorin resümiert:
«Unsere Regierung und die Mächtigen geben uns so viele Ausreden, um uns von der Verantwortung freizusprechen. Dass die internationale Gemeinschaft dies in den letzten fast zwei Jahren ermöglicht hat, ist einer der Gründe, warum weite Teile Gazas heute wie eine Wüste aussehen und so viele Menschen getötet wurden. Wir Israelis, die wir dagegen sind, haben versagt, es zu stoppen. Und ich denke, die Israelis werden sich für immer mit dem auseinandersetzen müssen, was wir den Palästinensern in Gaza angetan haben.»
USA: «Menschliche Kompostierung» im Trend
Im US-Bundesstaat New Jersey hat Gouverneur Phil Murphy am 11. September das Gesetz A4085 unterzeichnet, das die «natürliche organische Reduktion» und «kontrollierte beaufsichtigte Zersetzung» menschlicher Überreste legalisiert, besser bekannt als menschliche Kompostierung.
Wie der Journalist Jon Fleetwood berichtet, ist New Jersey der 14. Bundesstaat, der sogar die Toten in die Klima-Agenda einbezieht. Der Abgeordnete Julio Marenco aus Hudson County, der das Gesetz vorangetrieben hat, erklärte:
«(…) das Wichtigste ist, dass es jedem eine weitere würdevolle Möglichkeit bietet, mit den Überresten seiner Angehörigen umzugehen. In New Jersey sind wir einer der größten Märkte dafür. Und weil wir so dicht besiedelt sind, ist es ein Staat, dem der Platz ausgeht.»
Auch das Büro von Gouverneur Murphy betonte, dass «die Einführung regulierter und beaufsichtigter Verfahren der menschlichen Kompostierung den Familien in New Jersey eine respektvolle und umweltbewusste Möglichkeit für das Lebensende bietet».
Der Prozess sei so unheimlich, wie er klinge, befindet Fleetwood. Ein menschlicher Körper werde in ein Stahlgefäß gelegt, mit Stroh, Holzschnitzeln oder Luzerne bedeckt und darin versiegelt, während warme Luft zirkuliere. In den nächsten 45 bis 60 Tagen zerfalle der Körper zu einem Haufen dessen, was Befürworter «nährstoffreiche Erde» nennen. Familien könnten dann wählen, ob sie diese wie Asche verstreuen, in einen Garten geben oder damit eine Zimmerpflanze düngen.
Das sei keine Metapher, so Fleetwood. Das bedeute buchstäblich, den menschlichen Körper so weit zu zersetzen, dass er nicht mehr von Dünger zu unterscheiden sei.
«Grüner» Tod als KlimapolitikNew Jerseys neues Gesetz betreffe nicht nur die Bestattung, es gehe auch um Politik, fährt Fleetwood fort.
Befürworter würden die menschliche Kompostierung als «umweltfreundliche» Bestattungsoption darstellen und behaupten, sie reduziere den CO₂-Ausstoß, verringere den Flächenverbrauch für Friedhöfe und vermeide Einbalsamierungschemikalien.
New York habe diese Verbindung zur Klimaagenda ausdrücklich hergestellt, als es 2022 die menschliche Kompostierung legalisiert und sie mit den Klimazielen des Bundesstaates zur Emissionsreduzierung bis 2050 verbunden habe. Die gleiche Begründung verbreite sich nun landesweit.
Klimaaktivisten würden inzwischen argumentieren, dass die Zersetzung menschlicher Körper in Komposthaufen ein notwendiger Schritt sei, um den Planeten zu «retten». Bestattungsunternehmen hätten damit begonnen, diese Vorgehensweise als schuldfreie Alternative für Familien zu vermarkten, die den angeblich zerstörerischen Fußabdruck traditioneller Bestattungen oder Einäscherungen vermeiden wollten. Fleetwood sieht in dieser Vorgehensweise dagegen einen beunruhigenden Trend und schreibt:
«Hier liegt eine makabre Ironie. Was einst Müllhaufen, Nutztiere oder Gartenabfälle betraf, wird nun als ‹nachhaltige› Zukunft für menschliche Überreste angepriesen. Der Tod selbst wird unter dem Banner des Umweltschutzes industrialisiert. Befürworter beschreiben die Kompostierung des menschlichen Körpers als ‹sanfte Transformation›, ‹nährstoffreiche Erde›, ‹Leben aus dem Tod›. Doch ohne das Marketing-Glanzpapier wirkt menschliche Kompostierung weniger wie Ehrfurcht vor den Toten, sondern mehr wie die Kommerzialisierung des Körpers.»
Religiöse und ethische BedenkenFleetwood weist auch darauf hin, dass viele religiöse Führer die Praxis als Verletzung der Menschenwürde sehen, unvereinbar mit Traditionen, die den Körper als heilig betrachten. Die Reduzierung des Menschen zu Dünger behandele den Körper als Rohmaterial, anstatt ihn im Tod als würdig zu achten. Das Erzbistum Newark habe deshalb eine Erklärung gegen das neue Gesetz veröffentlicht:
«Die katholische Kirche unterstützt die menschliche Kompostierung nicht, weil die Praxis den menschlichen Körper nicht in einer Weise respektiert, die mit unserem Glauben übereinstimmt oder unsere Hoffnung auf die Auferstehung widerspiegelt.»
Doch trotz tiefgreifender ethischer Einwände beschleunige sich der Trend, kritisiert Fleetwood. Washington habe die Praxis 2019 legalisiert, in nur sechs Jahren seien 13 weitere Bundesstaaten gefolgt: Colorado, Oregon, Vermont, Kalifornien, New York, Nevada, Arizona, Delaware, Maryland, Minnesota, Maine, Georgia und nun New Jersey.
«Hinter dem sanften Marketing verbirgt sich etwas Düsteres: Eine Gesellschaft, die begonnen hat, die Toten als Komposthaufen im Dienste der Klima-Ideologie zu behandeln. Ob als ‹umweltfreundlich›, ‹kostensparend› oder ‹sanft› dargestellt – die Realität ist, dass die Amerikaner darauf konditioniert werden, menschliche Körper kaum noch anders als Dünger für die grüne Agenda zu sehen», resümiert Fleetwood.
Efrîn: Widerstand der Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt
Auf der von den Frauendachverbänden Kongra Star und Zenobiya ausgerichteten Konferenz in Hesekê hat die Kommandantin der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), Rohilat Efrîn, die Rolle der Frau im syrischen Umbruch betont. Der Frauenkampf sei längst nicht mehr nur ein Thema der Geschlechterfrage, sondern „zum Widerstand der gesamten Gesellschaft“ geworden, sagte sie am Samstag auf der Zusammenkunft, die unter dem Motto „Die Einheit der Frauen ist Grundlage für Gerechtigkeit und Demokratie in einem föderalen Syrien“ steht.
Mühsam erkämpfte Freiheit
„Unsere Freiheit ist das Ergebnis eines langen Kampfes – eines Kampfes, der Verstand und Widerstandsgeist gleichermaßen erfordert“, sagte Efrîn mit Blick auf die Entwicklung der Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien seit Beginn der Krise im Jahr 2011. Die Revolution sei nicht nur ein politischer Aufstand gewesen, sondern auch ein „soziales und humanitäres Projekt“.
Frauenverteidigung als gesamtgesellschaftlicher Schutz
Efrîn betonte, dass sich die Idee der Selbstverteidigung über ethnische und religiöse Grenzen hinweg ausgebreitet habe: „Die freie Willensbildung der Frauen ist heute zur kollektiven Kraft aller Frauen in Syrien geworden.“ Die Frauenrevolution diene nicht nur dem Schutz der Frauen, sondern der gesamten Gesellschaft.
Mit Blick auf gezielte Angriffe gegen Frauen in Regionen wie Suweida im Süden und Latakia im Westen sagte Efrîn: „Diese Übergriffe zielen darauf ab, den Willen der Frauen – und damit der Gesellschaft – zu brechen. Die Stärkung der Selbstverteidigung ist daher von existenzieller Bedeutung.“
YPJ als militärische und ideologische Kraft
Die YPJ seien „nicht nur eine militärische Organisation“, so Efrîn weiter, „sondern auch eine geistige, politische Kraft“. Verteidigung bedeute „den Schutz von Werten wie Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit“. Besonders in Gebieten wie Girê Spî (Tall Abyad) und Serêkaniyê (Ras al-Ain), die unter türkisch-dschihadistischer Besatzung stehen, habe sich gezeigt, dass fehlende Selbstverteidigungsstrukturen zu „hohen gesellschaftlichen Kosten“ führen könnten.
Der Widerstand ist keine Option, sondern Notwendigkeit
Zum Abschluss ihrer Rede sagte die YPJ-Kommandantin: „Widerstand ist keine Wahl, sondern Bedingung für unser Überleben. Jeder Angriff auf Frauen ist ein Angriff auf die Gesellschaft insgesamt – und eine Gelegenheit, unsere Entschlossenheit erneut unter Beweis zu stellen.“ Die YPJ sei heute „die gemeinsame Armee aller Frauen Syriens“.
https://deutsch.anf-news.com/frauen/frauenkonferenz-in-heseke-fordert-demokratische-verfassung-48036
Musa-Anter-Preis für Journalismus verliehen – Grußwort von Abdullah Öcalan
In Istanbul ist am Samstagabend zum 32. Mal der Journalismuspreis zum Gedenken an Musa Anter und die Gefallenen der freien Presse verliehen worden. Die Veranstaltung fand im Cem-Karaca-Kulturzentrum im Stadtteil Bakırköy statt. Ausgezeichnet wurden Beiträge in sechs Kategorien – darunter Nachrichtenbeiträge, Fotografie, Video, Karikatur und Frauenjournalismus – jeweils in türkischer oder kurdischer Sprache.
Die Preise werden jährlich von der Tageszeitung Yeni Yaşam vergeben. Sie erinnert an den Journalisten, Dichter und Schriftsteller Musa Anter, der am 20. September 1992 in Amed (tr. Diyarbakır) im Auftrag des türkischen Staates ermordet wurde.
Breite Teilnahme aus Zivilgesellschaft und Medien
An der diesjährigen Zeremonie nahmen zahlreiche Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und politischer Parteien teil – darunter der Demokratische Kongress der Völker (HDK), die DEM und DBP, der Menschenrechtsverein IHD, die Kanzlei Asrin sowie Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA. Auch Angehörige getöteter Medienschaffender waren anwesend. Begleitet wurde die Preisverleihung von einer Ausstellung historischer Pressefotografien. Ein Banner mit der Aufschrift „Ihre Erinnerungen weisen uns den Weg“ erinnerte an Musa Anter, Gurbetelli Ersöz und viele weitere Journalist:innen, die in den vergangenen Jahrzehnten getötet wurden.
Reden über Pressefreiheit und Friedensjournalismus
Mehrere Redner:innen würdigten den Einsatz der freien Presse und riefen zu einer stärkeren Orientierung am Friedensjournalismus auf. Der Journalist Ahmet Güneş betonte die Rolle unabhängiger Medien in Konfliktregionen und forderte eine klare Abgrenzung von „sensationsgetriebener Kriegsberichterstattung“. Die Presse müsse zu einem „Sprachrohr für den Frieden“ werden, so Güneş.
Meral Danış Beştaş
Auch der Ko-Vorsitzende der DEM-Partei, Tuncer Bakırhan, und die HDK-Sprecherin Meral Danış Beştaş sprachen bei der Veranstaltung. Beide erinnerten an das Vermächtnis Musa Anters und riefen dazu auf, dessen Engagement für Meinungsfreiheit und Minderheitenrechte fortzusetzen.
Die Friedensmütter erklärten in einer Rede, dass sie sich weiterhin für eine politische Lösung der kurdischen Frage einsetzen wollen. „Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten, bis Demokratie und Frieden in dieses Land zurückkehren“, sagte Sprecherin Rewşan Döner.
Botschaft von Abdullah Öcalan
Ein weiterer Höhepunkt war ein Grußwort des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, der die Rolle der unabhängigen Medien im demokratischen Wandel betonte. In dem auf den 15. September datierten Schreiben bezeichnet Öcalan die Arbeit der freien Presse als „eine historische Verantwortung“ im Rahmen des gesellschaftlichen Wandels.
„Wenn das Wort sich mit der Wahrheit verbindet, entfaltet es Wirkung – es wird schöpferisch und richtungsweisend“, schreibt Öcalan. In diesem Sinne sei es Aufgabe verantwortungsvoller Medienschaffender, einen „aktiven und beitragenden Part“ im Aufbau einer demokratischen Gesellschaft einzunehmen.
Angehörige von Nazım Daştan und Cihan Bilgin
Erinnerung an Musa Anter
In dem Brief erinnert sich Öcalan auch an eine Begegnung mit Musa Anter. „Ich sah Musa Anter zum ersten Mal in den 1970er Jahren in einem Verein in Istanbul. Es war das erste und zugleich letzte Mal, dass ich ihm persönlich begegnet bin“, so Öcalan. Er beschreibt das damalige politische Klima als von starker Repression gegenüber kurdischer Identität geprägt. „Der Name ‚Kurde‘ allein war schon Grund, alles zu verlieren. Der gesamte gesellschaftliche Raum war von Leugnung durchdrungen“, schreibt Öcalan. „In dieser Atmosphäre entschied ich mich bewusst, das Wort ‚Kurde‘ zu benutzen – und ich tat es.“
Über Anter sagt er: „Apê Musa war nach dem Zweiten Weltkrieg vielleicht der einzige aufrichtige Patriot. Er handelte wie eine Partei – ganz allein, über ein halbes Jahrhundert hinweg.“ Anter habe zwar keine Partei gegründet, aber über Literatur versucht, die kurdische Identität zu thematisieren. „Was Yaşar Kemal für die türkische Literatur war, war er für die kurdische.“
Öcalan verweist in seiner Botschaft auch auf den aktuellen Prozess und spricht von einer laufenden Phase zum Aufbau einer „friedlichen und demokratischen Gesellschaft“. Deren Erfolg hänge von ernsthafter Anstrengung ab. „Meine Hoffnung und mein Glaube an den Erfolg sind groß“, erklärt er. Zum Abschluss würdigt Öcalan die Arbeit der freien Presse und erinnert an alle getöteten kurdischen Journalist:innen: „Ich verneige mich vor den Gefallenen der freien Presse mit Respekt und wünsche allen, die dem Weg Musa Anters folgen, viel Erfolg bei der Verwirklichung ihrer Ideale.“
Der Künstler Haluk Tolga
Preisträger:innen 2025
In der Kategorie türkischsprachige Nachricht wurde Adem Özgür (Bir+Bir Express) für seinen Beitrag „Reise ins fremde Land – Welatê Xerîbîye“ ausgezeichnet. Da sich Özgür im Exil befindet, wurde der Preis stellvertretend von Kollegen entgegengenommen.
Der Sonderpreis der Jury ging an Cengiz Karagöz (HalkTV.com.tr) für eine Reportage über mutmaßliche Übergriffe in einer Polizeiwache in Mersin.
In der Kategorie Videojournalismus wurden Tunca Öğreten und Murat Baykara (Voys Media) für ihr Interview zur Lage in einem Istanbuler Polizeirevier ausgezeichnet.
Die Auszeichnung für das beste Pressefoto erhielt Zana Deniz für eine Aufnahme zum Thema Migration. Die Ehrung nahm Journalist Aziz Oruç stellvertretend entgegen.
Im Bereich Karikatur gewann Nuri Doğan mit der Arbeit „Keine Trauer“. Ein weiterer Preis ging an den inhaftierten Zeichner Mahmut Ulusan, dessen Beitrag aus dem Gefängnis eingereicht wurde.
Der Sonderpreis in der Kategorie Frauenjournalismus ging an Elfazi Toral (Jin News) für ihre Reportage „Der Kampf um Frieden – Masche für Masche“. Sie würdigte insbesondere die Rolle der Friedensmütter als „Symbol des Widerstands und der Hoffnung“.
Ehrenpreis für ermordete Medienschaffende
Ein Ehrenpreis wurde posthum den beiden im Dezember 2024 in Nordsyrien bei einem gezielten türkischen Luftangriff getöteten Journalist:innen Cihan Bilgin und Nazım Daştan verliehen. Ihre Familien nahmen die Auszeichnung entgegen. Die Laudatio hielt der Journalist Ender Öndeş, der betonte, dass „ihr Engagement für die Wahrheit Teil einer langen Tradition sei“.
Zum Abschluss der Veranstaltung traten der Künstler Haluk Tolga und die Musikgruppe Koma Vejîn auf.
https://deutsch.anf-news.com/kurdistan/33-jahre-ohne-musa-anter-48031
“Our Countryside Deserves” campaign launches in Damascus to support reconstruction
Syria has launched a new campaign to raise funds and support reconstruction efforts in Damascus countryside, with wide participation from officials and residents.
The “Our Countryside Deserves” campaign kicked off at the Damascus Fairgrounds on Saturday and aims to improve public services and rehabilitate key infrastructure in the province.
“We launch the ‘Our Countryside Deserves’ initiative to show the world that Damascus countryside is capable of rising and rebuilding after the great sacrifices it made during the years of revolution. We thank everyone who contributes to this campaign,” Governor Amer al-Sheikh told SANA at the event.
Culture Minister Mohammad Yassin al-Saleh said the campaign builds on similar initiatives that began with “Homs Wednesday” and have now spread across the country. “We say to our people in Sweida and the eastern region that we are coming, now that the clouds have cleared, and similar campaigns will be held in those areas,” he said.
Damascus countryside’s Health Director Tawfiq Hasaba stressed that the slogan “Our Countryside Deserves” represents a genuine commitment, citing urgent needs across 25 health centers requiring rehabilitation and specialized facilities like prosthetics centers needing equipment.
Education Minister Mohammad Abdul Rahman Turko highlighted the campaign’s role in rebuilding the school system, noting that 469 schools were destroyed in the province.
“So far, 25 schools have been rebuilt, and 68 more are currently under reconstruction,” he added.
MHD Ibrahim
Wieder ein ukrainischer Angriff auf das AKW Saporoschje und die IAEO-Experten
Kommen Regierung, Gewerkschaften und Opposition in Frankreich noch zu einer Einigung?
Über 100 Jahre Umerziehung zum neuen Menschen (I): Reformpädagogik und Sowjeterziehung 1917 bis 1971
Beim Begriff „Umerziehung“ denkt die Mehrheit zuerst wohlwollend an die seit Ende des zweiten Weltkriegs erfahrene Umerziehung zur Demokratie, an Entnazifizierung und Umorientierung seit 1945. Es handelt sich dabei immer um die politische Absicht, bei Betroffenen eine Änderung der Einstellung und/oder des Verhaltens zu erreichen, und außerdem um das erwünschte Ergebnis dieser Maßnahmen. Eine ideologische […]
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Poland mobilizes fighter jets as Russia pounds Ukraine with major air assault
Polish and NATO allied warplanes took to the skies early Saturday after Russia launched a sweeping aerial barrage on Ukraine, including strikes close to the Polish border, according to the Polish military.
“Due to the activity of the Russian Federation’s long-range aviation, which is carrying out strikes on the territory of Ukraine, Polish and allied aviation has begun operating in our airspace,” the Polish military said on X.
The alert came just hours after NATO jets intercepted three Russian aircraft suspected of violating Estonian airspace.
“Earlier today, Russian jets violated Estonian airspace. NATO responded immediately and intercepted the Russian aircraft. This is yet another example of reckless Russian behaviour and NATO’s ability to respond,” NATO spokesperson Allison Hart posted on X.
Ukraine’s Air Force said Russia launched nearly 600 attack drones overnight, along with eight ballistic missiles and 32 cruise missiles, in one of the largest strikes in weeks. President Volodymyr Zelensky said three people were killed and dozens injured in the attacks.
Seit Impfbeginn: Myokarditis bei männlichen Jugendlichen verdoppelt
“Seit Corona” – tatsächlich seit Einführung des globalen mRNA-Impfexperiments – ist die Zahl der Herzmuskel-Entzündungen insbesondere bei männlichen Jugendlichen und jüngeren Männern explodiert. Dies brachte in Österreich die Beantwortung einer FPÖ-Anfrage zu steigenden Gesundheitsschäden zutage. Doch die zuständige SPÖ-Gesundheitsministerin wollte freilich keinen größeren Zusammenhang erkennen – ebenso wenig bei Krebs- und Gürtelrose-Erkrankungen, wiewohl sie zumindest […]
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Der Westen sendet deutliche Warnungen an Selensky
Die Klimakonferenzen werden immer dekadenter
Das brasilianische Belém hat als Austragungsort der diesjährigen Klimakonferenz zu wenig Unterkünfte. Deshalb sind die Preise für Unterbringung ins Unermessliche gestiegen. Doch die Bettennot ist nur einer der Auswüchse der monströsen Weltrettungs-Anlässe.
Von Peter Panther«Unsere Zimmer verfügen über erotische Stühle. Möchten Sie, dass wir diese entfernen?» Diese Frage bekommen die Klimakonferenz-Teilnehmer per E-Mail gestellt, die ihre Nächte in Belém im Liebeshotel «Love Lomas» verbringen werden. Ricardo Teixeira, Besitzer des Lokals, stellt seine 48 Zimmer im kommenden November für andere Zwecke als die üblichen bereit. Um seine Gäste nicht vor den Kopf zu stossen, unterzieht Teixeira die Räumlichkeiten einer «Ent-Erotisierungskampagne», wie im britischen «Guardian» zu lesen war: Stangen zum Pole Dance werden verdeckt, Matratzen ausgetauscht und kitschige Kunstwerke eingelagert.
Die Bettennot ist gross in Belém. Bis zu 50’000 Teilnehmer aus der ganzen Welt werden für die 30. Austragung der Uno-Klimakonferenz vom 10. bis 21. November erwartet. Doch die Stadt am Amazonas verfügt eigentlich nur über rund 18’000 Unterkünfte. Darum wird jetzt überall händeringend nach zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten gesucht. Neben Liebeshotels sind beispielsweise auch die Besitzer von abgelegenen Ferienhäuschen bereit, ihre Lokalitäten temporär umzufunktionieren.
Mehrere Tausend Franken für eine einzige NachtUnd nicht wenige Immobilienbesitzer wittern das grosse Geschäft. Jedenfalls sind die Preise für Zimmer während der COP 30 in schwindelerregende Höhen gestiegen. Zum Teil werden mehrere tausend Dollar verlangt – für eine einzige Nacht.
Doch es reicht dennoch hinten und vorne nicht. Noch immer haben zahlreiche Länder keine Unterbringung für Ihre Delegierten organisieren können. Entsprechend wächst der Unmut. So liess Krzysztof Bolesta, Leiter der polnischen Delegation verlauten: «Wir haben keine Unterkünfte. (…) Im Extremfall müssen wir gar nicht erscheinen.»
Bereits im Juli hielt die Uno wegen der fehlenden Betten in Belém eine Dringlichkeitssitzung ab. Es wurde dabei unter anderem gefordert, dass ärmere Staaten ihre Delegationen verkleinern sollten. Das stiess Richard Muyungi, Vorsitzender der African Group of Negotiators, sauer auf. «Wir sind nicht bereit, die Zahl [unserer Vertreter] zu kürzen», gab er bekannt. «Brasilien hat viele Optionen, um eine bessere COP auszurichten.»
In der Tat wurde von Brasilien gefordert, den Klimagipfel in eine andere Stadt zu verlegen, wenn es nicht rasch genug bezahlbare Unterkünfte gebe. Denn es dürfe nicht sein, dass ausgerechnet die ärmsten Länder, die angeblich am meisten unter dem Klimawandel leiden,wegen der hohen Zimmerpreise von der Konferenz ausgeschlossen würden.
«Schlafen Sie unter den Sternen – und es wird wunderbar sein»Brasilien ging darauf nicht ein – ebenso wenig wir auf die Forderung, allen Delegierten die Hotelkosten während des Klimagipfels zu subventionieren. «Schlafen Sie unter den Sternen – und es wird wunderbar sein», lautete der lapidare Kommentar von Brasiliens Präsident Lula da Silva zur Bettennot. Die Watchdog-Organisation Climate Observatory warnte indes, der Gipfel könne zum «ausschliessendsten der Geschichte» werden.
Eine Massnahme gegen fehlende Unterkünfte hatte Brasilien schon im Juni angekündigt: Während der Konferenz sollen die beiden Kreuzfahrtschiffe «MSC Seaview» und «Coast Diadema» im Hafen von Belém liegen und Platz für etwa 6000 Teilnehmer bieten. Diese Massnahme wirkt besonders schräg – stehen Kreuzfahrtschiffe wegen ihres relativ hohen CO₂-Ausstosses doch ganz oben auf der Hassliste von Klimaschützern.
Zu reden gab in den letzten Monaten auch der Bau einer neuen Autobahn bei Belém. Die vierspurige Strasse führt quer durch den Regenwald – mit entsprechender Zerstörung von Natur. Brasilien stellte zwar in Abrede, dass die Strasse in Zusammenhang mit dem Klimagipfel stehe. Es scheint aber offensichtlich, dass dieser Neubau mit der Teilnehmerflut an der COP 30 zu tun hat.
Fast alle Konferenz-Teilnehmer reisen mit dem Flugzeug anDas Problem ist grundsätzlicher Art: Die Klimakonferenzen der Uno haben sich zu einem monströs grossen Happening entwickelt. Jahr für Jahr pilgern Zehntausende von Staatschefs, Verhandlern, Aktivisten und Journalisten an einen anderen Ort irgendwo auf der Erde, um hier ihr Weltrettungsprojekt voranzubringen.
An der ersten Klimakonferenz 1995 in Berlin gab es erst einige Tausend Teilnehmer. 2015 in Paris waren dann erstmals über 30’000 dabei. Vor zwei Jahren in Dubai nahmen angeblich fast 100’000 Personen teil, während die Teilnehmerzahl letztes Jahr in Baku (Aserbaidschan) wieder auf etwa 50’000 zurückging. Auffällig dabei: Sonnige, warme Konferenz-Destinationen scheinen besonders beliebt zu sein.
Und fast alle diese Konferenz-Touristen reisen mit dem Flugzeug an. Belém etwa ist auf dem Landweg nur sehr schwer erreichbar. Viele Klimaschützer werden bei der Ankunft eine Reise um den halben Globus hinter sich haben – was insgesamt mit einem gigantisch hohen CO₂-Ausstoss einhergeht.
Manche besonders betuchten Teilnehmer benutzen für die Anreise gar ihr Privatflugzeug. Jedenfalls wurden an den Klimakonferenzen der letzten Jahre auf den umliegenden Flughäfen jeweils Hunderte von gelandeten Kleinflugzeugen registriert. Flüge mit dem Privatflugzeug verursachen pro Person besonders viele Klimagase.
So leicht lässt man sich einen Urlaub an der Sonne nicht madig machenEs gibt keine Anzeichen, dass die mittlerweile 30-jährige Geschichte der Uno-Klimakonferenzen irgendeinen dämpfenden Effekt auf die globalen CO₂-Emissionen gehabt hätte. Doch von Misserfolgen lassen sich die Klimabewegten nicht abbringen. Unbeirrbar führen sie den Konferenz-Zirkus weiter. Ihre Veranstaltungen sind zwar längst zu einem höchst dekadenten Ereignis geworden. Doch so leicht lässt man sich einen zwölftägigen «Klimaurlaub» – am liebsten irgendwo an der wärmenden Sonne – nicht madig machen.
Der Beitrag Die Klimakonferenzen werden immer dekadenter erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.
Friedensmütter fordern Umsetzung des „Rechts auf Hoffnung“
Der Rat der kurdischen Friedensmütter hat die Entscheidung des Ministerkomitees des Europarats zur Situation von Abdullah Öcalan und anderen lebenslänglich Inhaftierten scharf kritisiert. Bei einer Pressekonferenz in der Regionalstelle der Partei der Demokratischen Regionen in Izmir (DBP) forderten die Frauen, die Europäische Menschenrechtskonvention konsequent anzuwenden und das sogenannte „Recht auf Hoffnung“ unverzüglich umzusetzen.
Das Ministerkomitee des Europarats hatte auf seiner Sitzung vom 15. bis 17. September die Haftbedingungen von Öcalan und weiteren Gefangenen thematisiert, die in der Türkei ohne Aussicht auf Entlassung lebenslänglich inhaftiert sind. Ankara wurde dabei eine Frist bis Juni 2026 eingeräumt, um gesetzliche Änderungen vorzunehmen – unter anderem zur Einführung realistischer Perspektiven auf eine Haftentlassung.
„Zögern ist inakzeptabel“
Peyruze Kurt, Sprecherin des Rates der Friedensmütter in Izmir, bezeichnete die Fristverlängerung als „inakzeptabel“: „Seit Jahrzehnten fließt das Blut unserer Kinder. Frieden ist nur möglich, wenn der Wille dazu ernsthaft umgesetzt wird – nicht durch weitere Verzögerung. Das Hoffnungsrecht muss jetzt angewandt werden.“
Kurt verwies auf den stockenden Prozess für eine Lösung der kurdischen Frage und warf sowohl der türkischen Regierung als auch internationalen Institutionen Untätigkeit vor: „Die PKK hat sich einseitig entwaffnet, Öcalan hat sich für eine politische Lösung eingesetzt – und dennoch schweigt man oder vertagt Entscheidungen.“
Öcalans Rolle im Friedensprozess betont
Die Friedensmütter forderten, Abdullah Öcalan als politischen Akteur und Repräsentanten breiter Teile der kurdischen Bevölkerung anzuerkennen. Seine fortgesetzte Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali sei menschenrechtlich nicht haltbar, so Kurt. Ohne seine Beteiligung sei ein stabiler Frieden nicht möglich.
„Öcalans Stimme wird gebraucht, wenn von Frieden, Verfassung und Zukunft die Rede ist. Wir fordern seine physische Freiheit, menschenwürdige Haftbedingungen und die Freilassung aller politischen Gefangenen.“
Aufruf an die internationale Gemeinschaft
In ihrer Erklärung richteten die Friedensmütter auch deutliche Worte an den Europarat: „Es reicht nicht, Fristen zu setzen. Es braucht klare politische Signale an die Türkei – für Rechtsstaatlichkeit, für Gleichberechtigung, für Frieden. Der Europarat muss seinem Mandat gerecht werden.“
Auch an die Türkei ging ein Appell: Die Regierung solle nicht weiter auf Repression setzen, sondern mit den Vertreter:innen der kurdischen Gesellschaft in einen echten Dialog treten. „Wir haben als Mütter unseren Teil getan“, sagte Peyruze Kurt zum Abschluss. „Jetzt ist die Zeit für mutige, gerechte und klare Entscheidungen. Für ein Ende des Blutvergießens und für einen gerechten Frieden.“
https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/kcdk-e-europarat-muss-verfahren-gegen-turkei-einleiten-48024 https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/dem-fordert-umsetzung-des-egmr-urteils-recht-auf-hoffnung-gesetzlich-verankern-48014 https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/weitere-frist-fur-turkei-bezuglich-recht-auf-hoffnung-48002
Greetings to participants, organisers and guests of the Petrovsky Ball in St Petersburg
Vladimir Putin sent greetings to the participants, organisers and guests of the Petrovsky Ball in St Petersburg.
Urteil gegen Mannheim-Attentäter: Wie wär’s denn mal mit Scharia-Recht?
O Ihr Ungläubigen, was habt Ihr nur gegen die Einführung des Scharia-Rechts in Deutschland? Allah straft Gläubige wie Ungläubige nach seiner Offenbarung! Das deutsche Recht ist weder von Allah noch von einem immer größeren Teil seiner Bürger gewollt. Im klassischen islamischen Recht der Scharia fällt ein Messerangriff in einer Fußgängerzone mit Todesfolge in die Kategorie des […]
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At least 34 dead, 200 injured in Gaza in last 24 hours, health officials say
34 Palestinians were killed and 200 others wounded in the Gaza Strip over the past 24 hours as Israeli strikes continued, the Palestinian Ministry of Health in Gaza said in a statement on Saturday.
The ministry added the dead include members of the family of Dr. Mohammad Abu Salmiya, director of Al-Shifa Medical Complex, who were killed in an airstrike west of Gaza City. Ambulance and civil defense crews are still unable to reach some victims believed to be trapped under rubble and in the streets.
The Israeli military (IDF) said Saturday that aircraft struck several targets in the Jabaliya area, an area near al-Shati camp where Dr. Abu Salmiya’s family home is located.
“In the areas of Gaza City and the Jabaliya, IDF troops continue operational activity. Yesterday (Friday), the troops directed an aircraft that struck and eliminated several terrorists in Gaza City,” the Israeli miliray statement reads.
Saturday’s update brings the overall death toll since October 7, 2023, to 65,208, with 166,271 people wounded, according to the ministry.
Among those killed in the last 24 hours, four civilians were seeking humanitarian assistance raising the number of what Gaza authorities call “livelihood martyrs” to 2,518, with more than 18,449 injured since the war began.
The ministry reported two additional deaths due to famine and malnutrition, bringing the total to 442 malnutrition-related deaths, including 147 children, since famine conditions were formally declared under IPC Phase 5.
Famine, classified as IPC Phase 5, the most severe level of the IPC Acute Food Insecurity scale, is declared when an area records at least two deaths per 10,000 people per day, or four child deaths per 10,000 per day, due to starvation or a combination of malnutrition and disease.
Nawal/ Fedaa
Rashid Khalidi: Öcalans Appell ist eine historische Chance für Frieden
Der palästinensisch-amerikanische Historiker und Nahostexperte Prof. Rashid Khalidi hat den Friedensappell des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan zur Lösung der Kurdistan-Frage in der Türkei begrüßt. In einer Botschaft an die Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) sprach Khalidi von einer „Chance, die nicht verpasst werden darf“.
Öcalan hatte am 27. Februar aus seiner politischen Geiselhaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali heraus einen „Aufruf für Frieden und demokratische Gesellschaft“ formuliert und die von ihm begründete Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zur Beendigung des bewaffneten Kampfes zugunsten einer demokratischen Lösung der kurdischen Frage aufgerufen. Die PKK verkündete daraufhin im Mai ihre Selbstauflösung. Vergangenen Juli legte die Organisation in einem symbolischen Schritt auch ihre Waffen nieder.
In seiner Erklärung schreibt Khalidi: „Ich unterstütze voll und ganz einen Friedensprozess, der in einer demokratischen Republik und der Anerkennung der Rechte des kurdischen Volkes mündet. Dieser Prozess könnte die jahrzehntelangen Konflikte im Land beenden – er ist eine historische Chance, die nicht ungenutzt bleiben darf. Ich hoffe aufrichtig, dass alle Seiten mit gutem Willen handeln und diese Möglichkeit wahrnehmen.“
Zur Person: Rashid Khalidi
Rashid Khalidi wurde 1948 in New York City als Sohn einer palästinensischen Familie aus Jerusalem geboren. Er zählt zu den renommiertesten Historikern auf dem Gebiet der Nahost- und Palästinaforschung. Nach seinem Bachelorabschluss an der Yale University promovierte er an der University of Oxford in Neuerer Geschichte.
Khalidi lehrte an mehreren Universitäten im Nahen Osten und den USA, darunter an der Libanesischen Universität und der Amerikanischen Universität in Beirut sowie an der University of Chicago. Ab 2003 war er Inhaber des Edward-Said-Lehrstuhls für Moderne Arabische Studien an der Columbia University in New York.
Als langjähriger Herausgeber des Journal of Palestine Studies und ehemaliger Präsident der Middle East Studies Association hat Khalidi das akademische und öffentliche Verständnis der Geschichte Palästinas maßgeblich mitgeprägt. Zu seinen bekanntesten Werken gehört „The Hundred Years’ War on Palestine“, ein Buch über Kolonialismus und Widerstand im 20. und 21. Jahrhundert.
Im Jahr 2024 wurde Khalidi emeritiert. Einen ursprünglich für Herbst 2025 geplanten Lehrauftrag an der Columbia University sagte er ab – aus Protest gegen politische Einflussnahme auf die Wissenschaft und Einschränkungen israelkritischer Positionen an seiner Universität durch die US-Regierung von Donald Trump.
Khalidi gilt als eine international angesehene Stimme für eine gerechte Lösung des Nahostkonflikts sowie für Menschenrechte, akademische Freiheit und die Anerkennung unterdrückter nationaler Identitäten.
Foto Rashid Khalidi © UN
https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/Osterreichischer-philosoph-robert-pfaller-unterstutzt-Ocalans-friedensaufruf-48015 https://deutsch.anf-news.com/frauen/friedensnobelpreistragerin-jody-williams-fordert-schritte-fur-dialogprozess-in-der-turkei-47944 https://deutsch.anf-news.com/frauen/francoise-verges-frieden-in-der-turkei-muss-ohne-zogern-unterstutzt-werden-47656
Frauenkonferenz in Hesekê fordert demokratische Verfassung
Unter dem Motto „Die Einheit der Frauen ist Grundlage für Gerechtigkeit und Demokratie in einem föderalen Syrien“ findet in der nordostsyrischen Stadt Hesekê eine landesweite Frauenkonferenz statt. An dem Treffen nehmen rund 700 Delegierte teil – darunter Politikerinnen, Juristinnen, Intellektuelle sowie Vertreterinnen arabischer Stämme aus Nord- und Ostsyrien, Aleppo, Damaskus und der alawitisch geprägten Westküste. Frauen aus dem drusischen Suweida beteiligen sich per Videoschaltung.
Veranstalterinnen der Konferenz sind die kurdischen und arabischen Frauendachverbände Kongra Star und Zenobiya. In ihren Eröffnungsreden betonten die Organisatorinnen, dass die Versammlung sich als politische Plattform für ein demokratisches, dezentral organisiertes Syrien verstehe.
Die Zukunft Syriens beginnt mit der Stimme der Frauen
Rîhan Loqo, Sprecherin von Kongra Star, sagte zur Eröffnung: „Wir sind die Kraft der vereinten Frauen – wir tragen die Hoffnung auf ein neues Syrien und den Willen zur Veränderung.“ Sie erinnerte an alle im Befreiungskampf gefallenen Frauen und bezeichnete die Konferenz als strategischen Schritt zur Schaffung eines Syriens, das auf Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung beruhe.
Rîhan Loqo
Loqo kritisierte die jahrzehntelange politische und soziale Ausgrenzung von Frauen unter der Baath-Herrschaft, verwies aber zugleich auf deren anhaltenden Widerstand. Auch nach dem Zusammenbruch des alten Systems und der Etablierung einer islamistischen Regierung seien Frauen weiterhin von Gewalt und struktureller Diskriminierung betroffen.
Die Aktivistin forderte eine neue Verfassung, in der Frauenrechte verankert sind, und rief zur Stärkung demokratischer Institutionen im Sinne der Gleichstellung auf. Die Philosophie von „Jin, Jiyan, Azadî“ – Frau, Leben, Freiheit – sei keine Parole, sondern gelebte Realität, so Loqo.
Forderungskatalog vorgestellt
In einer gemeinsamen Erklärung formulierten Kongra Star und Zenobiya zentrale politische Forderungen, darunter:
▪ Aufbau eines demokratischen, pluralistischen und dezentralen Syriens mit gleichberechtigter Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen und Geschlechter
▪ Mindestens 50 Prozent Frauenvertretung in allen staatlichen und lokalen Institutionen
▪ Eine neue Verfassung, die die Trennung von Religion und Staat gewährleistet
▪ Aufhebung diskriminierender Gesetze und rechtlicher Schutz vor Gewalt
▪ Garantierte Frauenbeteiligung an Justizreformen und Wahrheitskommissionen
▪ Schutz der Errungenschaften der Revolution in Nord- und Ostsyrien
▪ Ablehnung jeglicher Besatzung und ausländischer Intervention, insbesondere durch die Türkei
▪ Stärkung einer inklusiven nationalen Identität auf Basis kultureller und religiöser Vielfalt
Ohne Frauen kein Frieden
Die PYD-Politikerin Foza Yûsif, die auch Ko-Vorsitzende des Verhandlungsgremiums Nord- und Ostsyriens mit Damaskus ist, kritisierte in ihrer Ansprache die aktuelle syrische Übergangsregierung. Deren Verfassungsentwurf berücksichtige Frauenrechte nicht ausreichend und schließe große Teile der Gesellschaft aus.
„Ein Frieden, der auf Gewalt beruht, ist kein Frieden. Er beginnt mit dem Dialog und der Anerkennung aller Stimmen – insbesondere der der Frauen“, sagte Yûsif. Sie sprach sich für eine Verfassungsneugestaltung im Sinne einer „Verfassung der Frauen“ aus.
Foza Yûsif
Im weiteren Verlauf verwies Yûsif auf die Rolle der YPJ-Kämpferinnen, die im Widerstand gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) eine „heroische Verteidigung des Lebens“ geleistet hätten, und mahnte, dass politische Beteiligung kein Privileg, sondern ein Grundrecht sei.
„Gesellschaftlicher Vertrag wächst aus der Stimme der Frauen“
Yûsif wies zudem auf Repressionen gegen Aktivistinnen, Journalistinnen und Politikerinnen hin, die sowohl von „offiziellen“ Regierungstruppen als auch von Damaskus-nahen Islamistengruppen ausgingen. Gleichzeitig forderte sie die syrische Opposition auf, sich klar gegen ausländische Interventionen und Besatzung zu positionieren.
„Heute schreiben wir am gesellschaftlichen Vertrag der Zukunft – und dieser beginnt mit den Frauen. Ohne ihre Freiheit bleibt jede Verfassung leer. Die Erfahrungen aus Nord- und Ostsyrien zeigen: Ein demokratisches Syrien ist möglich – durch Selbstverwaltung, Gleichberechtigung und ein kollektives Nein zu Gewalt.“
Im Lauf der Konferenz sollen auch Vertreterinnen der drusischen, alawitischen, ezidischen, armenischen und assyrischen Gemeinschaften zu Wort kommen. Auch Beiträge des Syrischen Frauenrats sind vorgesehen.
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https://deutsch.anf-news.com/rojava-syrien/dialog-ja-unterordnung-nein-foza-yusif-uber-verhandlungen-mit-damaskus-47674 https://deutsch.anf-news.com/rojava-syrien/syrien-forum-endet-mit-appell-fur-nationalen-dialog-und-neue-verfassung-47967 https://deutsch.anf-news.com/frauen/verfassungsentwurf-fur-syrien-treibt-frauen-auf-die-strasse-45602
FilmAmed zeigt vom 26. bis 30. September 29 Dokumentarfilme
Das kurdische Dokumentarfilmfestival FilmAmed feiert in diesem Jahr seine neunte Ausgabe – nach einjähriger Pause kehrt das Festival mit einem vielfältigen Programm und klarem politischen Fokus zurück. Vom 26. bis 30. September werden in Amed (tr. Diyarbakır) insgesamt 29 Dokumentarfilme gezeigt, darunter auch Premieren.
Organisiert wird das Festival von der Akademie des Kinos des Nahen Ostens in Kooperation mit der Bezirksverwaltung von Payas (Kayapınar). Im Zentrum steht die filmische Auseinandersetzung mit Erinnerung, Geschichte und gesellschaftlichen Konflikten. Das diesjährige Motto lautet: „Wurzeln … Wahre Legenden am Feuer“ – ein Hinweis auf kollektives Gedächtnis und mündliche Erzähltraditionen.
Das offizielle Programm umfasst 24 Filme in der Hauptauswahl und fünf Beiträge in der Sondersektion. Zu den Höhepunkten zählt die Premiere des Dokumentarfilms „Bîra Sûrê“ (Das Gedächtnis von Sûr) von dem Journalisten und Regisseur Azad Altay, der am 28. September um 20:00 Uhr gezeigt wird. Der Film entstand mit Unterstützung der Nachrichtenagentur Mezopotamya, dem Journalistenverein DFG und der Produktionsfirma Pel und dokumentiert die Zerstörung und Transformation der historischen Altstadt Sûr, die während einer türkischen Militärbelagerung in den Jahren 2015 und 2016 größtenteils zerstört wurde.
Vielfältiges Rahmenprogramm
Das Festival wird am 26. September im ÇandAmed-Kongresszentrum mit einem Konzert von Mehmet Atlı und der Vorführung des Eröffnungsfilms „Jinwar“ von Nadya Derwiş eröffnet. Neben Filmvorführungen finden über die fünf Festivaltage hinweg Masterclasses, Workshops und Podiumsdiskussionen statt. Themen sind unter anderem Geschlechterrollen im Dokumentarfilm, Ethik der Repräsentation und die Rolle von Film in Erinnerungskultur und gesellschaftlicher Aufarbeitung.
Zu den geladenen Filmemacher:innen zählen unter anderem Ayşe Polat, Şirin Bahar Demirel, Mati Diop, Burcu Güler, Bingöl Elmas und viele weitere. Gezeigt werden Arbeiten aus Kurdistan, der Türkei, Iran, Libanon, Europa und Nordafrika.
Die Screenings finden in verschiedenen Spielstätten statt, darunter die ÇandAmed-Kinosäle, das Stadttheater Amed, der Bezgin-Bekir-Saal und das Jugendzentrum im Bezirk Rezan (Bağlar). Den Abschluss bildet am 30. September der Dokumentarfilm „Li Ber Siya Spîndarê“ von Kenan Diler, gefolgt von der feierlichen Preisverleihung um 19:30 Uhr.
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