Resignation & Depression brechen sich Bahn

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Resignation & Depression brechen sich Bahn
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Resignation & Depression brechen sich Bahn

Kollektivdiagnose Wehlan

Überfordert mit der Pseudorealität

von Rocco Burggraf | ANSAGE.org

Es folgt jetzt überwiegend Banales. Ich wollte es geordnet und aufgeschrieben haben, weil es mir heute nach einigen Telefonaten durch den Kopf ging. Mein Freundeskreis ist klein, mein Bekanntschaftskreis beachtlich (Facebook nicht mitgezählt). Ich halte mich für einen aufmerksamen Zuhörer, Mitleser und Beobachter. Das „Leben der Anderen“ interessiert mich. Auch ohne staatlichen Auftrag.

Ich suche nach Mustern, die mir etwas über die Situation verraten, in der wir morgen und übermorgen stecken werden. Da meine Wurzeln vom wenig begüterten Kleinbürgertum bis zur intellektuellen Oberschicht reichen, ostdeutsche Kindheit und Jugend mit der Karriere im überquellenden Westen vereinen, bin ich dem Prekariat enteilt; nicht weit genug allerdings, um es aus dem Blick verloren zu haben und auch nicht weit genug, um den gängigen gesellschaftlichen Eliten anzugehören. Das ist meine Perspektive.

Es mag am zunehmenden Alter liegen, aber eine meiner vielen bestürzenden Beobachtungen ist, dass die psychische Verfassung nahezu jedes Einzelnen, noch weit über das offen diskutierte Maß hinaus, inzwischen desaströs zu nennen ist. Unter der mühsam gestützten bürgerlichen Membran schimmern überall tiefe Verzweiflung, Ratlosigkeit und Überforderung durch. Selbst frühere Berufsoptimisten brechen reihenweise weg, landen im Ausland, beim Therapeuten oder dauerhaft im Bett.

Madness_Wahnsinn_Verzweiflung_Wahnvorstellungen_Wahnwelten_Irrsinn_Schizophrenie_psychische_Stoerungen_Psychopathologie_Verruecktheit_Kritisches-Netzwerk

Die Resignation bricht sich Bahn. Der Anteil tatsächlich zu diagnostizierender psychischer Ausnahmesituationen unter Deutschen verhält sich wahrscheinlich umgekehrt proportional zum Verhältnis behaupteter und vor Gerichten eingeräumter Traumata in der Zuwanderungspopulation. Ich tippe auf maximal noch 10 bis 20 Prozent der deutschen Bevölkerung, die ich als psychisch einigermaßen stabil bezeichnen würde – und ich habe den Eindruck, fast jeder anderweitig Betroffene wähnt sich als Angehöriger einer winzigen Randgruppe von Pechvögeln.

► Umfassende allgemeine Depression

Die Ursachen sind extrem komplex und daher hier kaum seriös aufzulisten. Darunter dürften aber auch vermeintlich unwichtige Meldungen zum Status Quo Deutschlands sein. Zum Beispiel die Meldung vor einigen Wochen, dass einer repräsentativen Umfrage zufolge nur jeder Zwanzigste Deutsche (also 5 Prozent!) sich vorstellen kann, sein Land (“Heimatland” mag ich gar nicht mehr schreiben) mit der Waffe in der Hand zu verteidigen.

Dass dies niemandes Wunschvorstellung ist… geschenkt. Aber dass nur ein so winziges Häufchen, noch dazu vor dem Hintergrund der Ereignisse in Israel, die rhetorisch-theoretische Bereitschaft erklärt, für sein Land und seine Werte einzutreten, ist nicht viel weniger als die Bankrotterklärung einer offenbar restlos atomisierten Gesellschaft. Und selbst eine solche öffentlich postulierte Selbstaufgabe erschüttert die postsarrazinsche Herde hier nicht im Mindesten. Mir jedenfalls jagt das immerhin noch Angst ein.

Kognitive_Stoerung_Wahrnehmung_Selbstwertgefuehl_seelische_Verzweifung_Belastung_Depression_Angststoerung_Angstzustaende_Kritisches-Netzwerk

Und so ziehen sich meine Beobachtungen einer umfassenden allgemeinen Depression durch alle Altersklassen. Bei den Rentnern mit ihren schwindenden Zeitfenstern, täglich neuen Verfallssignalen, den melancholischen Erinnerungen an Unwiederbringliches und dem sich-ins-Unvermeidliche-Fügen könnte man noch unterstellen, es handele sich um ein natürliches, inhärentes Dilemma.

Die ultimative Aussicht, irgendwo aussortiert, aufgestapelt und von einem Roboter die saugoptimierte Windel umgelegt zu bekommen, hat nunmal wenig Erbauliches. Zumal einem zwar bis zuletzt die Sexualfunktion pharmakologisch gegen Kostenerstattung gestärkt werden darf, nicht aber der Wunsch zum würdigen Abtritt.

Wahnsinn_Depression_depressive_Verstimmung_psychische_Verfassung_Angstpsychose_Resignation_Selbstaufgabe_Verfallssignale_Verzweiflung_Ueberanstrengung_Kritisches-NetzwerkIn Theatern, Konzertsälen, Opernhäusern, auf Busreisen und Lesungen, in den letzten Karstadtfilialen der Republik schwanken die weißen Köpfe im Wiegetritt. Sie sind fast immer unter sich – wie es sich für eine sorgfältig nach Ethnien, Altersklassen und sexueller Orientierung entmischte Gesellschaft gehört. Die Beharrlichsten unter ihnen versuchen, im Laufschritt, auf dem Fahrrad oder mit “Bauch-Beine-Po” das Unvermeidliche hinauszuzögern.

► Wir waren auch mal knackig

Das, was ansonsten vor unser aller Augen in sich zusammenfällt und das die Erfahreneren in ihren künftigen Ausmaßen noch viel besser ermessen können als die unentwegt im Augenblick lebenden Grünhörner, das kommt dann noch dazu. Es erscheint also nachvollziehbar, wenn die einst Umworbenen und Unsterblichen mehr oder weniger hilflos nun selbst um die letzten, der puren Freundlichkeit wegen hingeworfenen Komplimente werben. Statt zeitgeistig gephotoshopten und filteroptimierten Bildnissen werden hierzu vergilbte Analogfotos aus Jugendzeiten ins Netz gestellt: Ja, wir waren auch mal knackig.

Mich macht das traurig, aber diese Depressionen sind noch am ehesten erklärbar.

Aber auch ihre Kinder, die Dynamischen von gestern, die Best-Ager und Boomer mit den bereits ausgeflogenen Kindern, auch sie sind nervlich am Ende. Ihre Lebensmodelle – entzaubert. Die Liebe. Die Ehe. Ihre Kinder, Geschwister, Eltern und Bestbuddies – hinter emotionalen oder politischen Brandmauern plötzlich verschwunden. . . Nichts mehr, wie es war.

Vom Stolz auf Häuschen, BMW, die Urlaubsreise, dem Privileg, Deutscher zu sein, eine Familie gegründet zu haben, ist, jedenfalls bei genauerem Hinsehen, kein Wahrheitskörnchen mehr übrig. Das materielle und ideelle Depot entwertet. Alles Verlässliche, Angestrebte entpuppt sich als gesellschaftlich geächteter Ballast.

In Oversized-Lumpen gehüllte Revolutionsgarden erklären im Fernsehen nicht nur Wohlstand, sondern nahezu jede zivilisatorische Leistung für obsolet. Mit den Bildern der verfallenden Innenstädte, den alarmierenden Nachrichten von Krieg, Messern und Drogen im Kopf, den Gedanken an zerbrochene Beziehungen, galoppierende Inflation und drohende Enteignung der Konten, ist an Schlaf kaum mehr zu denken.

Man hielt sich zeitlebens für junggeblieben und im Notfall kosmetisch korrigierbar. Mit einer solchen Abgrenzungsrache aber, mit dieser Radikalität des Aufbegehrens hatte keiner gerechnet. Nun nimmt der Konsum von Drogen jeglicher Art zu. Die Natur scheint noch das Einzige, was hilft. Aber selbst dort fallen die Bäume um, breiten sich riesige Felder aus Beton und Stahl aus.

Die Wintermonate machen das Grau komplett. Kein Entkommen.

Skelett_Menschenschaedel_Totenkopf_Totenschaedel_Sterblichkeit_Siechtum_Tod_Todesursache_Unvermeidliche_Uebersterblichkeit_Kritisches-Netzwerk

► Unerklärlich schlechte Laune in die Leibesfrüchtchen gepflanzt

Die wiederum zwanzig Jahre jüngeren Kindeskinder, die subversiven Jünger Arno Dübels (sie würden sich nie so nennen!), die gemeinsam mit den Millionen von Unterprivilegierten, Pechvögeln und zu kurz Gekommenen der Welt der festen Überzeugung sind, Geld sei etwas, das prinzipiell in ausreichender Menge gedruckt wird, hernach lediglich den Reichen weggenommen und an Bedürftige verteilt werden müsse: Sie leiden ebenfalls, aber wieder anders.

Sie können nur nicht so recht artikulieren, woran. Besser gesagt: Jeder Einzelne könnte es selbstverständlich jedem Fragenden im rhetorischen Stakkato sofort und umfassend erläutern – eine erkennbare Unsicherheit bei der Erklärung der Welt kann sich schließlich heute keine Fünftklässlerin mehr leisten -, aber diese Erklärungen sind verräterisch indifferent und unausgegoren. Mal haben der Kapitalismus und die soziale Schere schuld, mal die Populisten. Mal Donald Trump, Wladimir Putin, die FDP, die Polizei, die Cis-Menschen oder das Patriarchat, jedenfalls das versammelte Schlechte der Welt.

Schaedel_Vogelschaedel_Totenschaedel_das_Boese_gesellschaftliche_Aechtung_Pechvoegel_Pseudorealitaet_Kritisches-Netzwerk

Und in jedem Fall die Erzeuger, die zwar Macbook, Weltreisen, Studium, Erstausstattung und Gebrauchtwagen finanziert haben, aber irgendwie doch einen kaputten trostlosen Planeten ohne Eisbären hinterlassen und irgendwie die unerklärlich schlechte Laune in ihre Leibesfrüchtchen gepflanzt haben. Und dann sind da noch die nach der “Letzten Generation”. Also die auf dem brennenden Planeten erstaunlicherweise noch Nachgeborenen, die Nachgeburten im Alter von null bis zwölf, auch schon vielfach mit unerklärlichen gesundheitlichen Symptomen. Konzentrationsstörungen. Depressiven Verstimmungen. Sprach-, Angst-, Zwangsstörungen. Albträumen. Wutausbrüchen.

Spätfolgen der Coronajahre?

Erderwärmungsbedingte Vorpubertät?

Resultat zerfallender Familien, depressiver und rund um die Uhr mit sich beschäftigter Eltern?

Mag sein. Aber – man sehe sich um – in dieser Massierung? Kurzum: Kaum noch ein Gespräch, das nicht irgendeine medizinisch relevante psychische Katastrophe im Kreis der Liebsten offenbaren würde. Kaum noch gelingend Freudvolles, an dem man sich aufrichten könnte. Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, denn ich reflektiere zweifellos hier noch die sonnigeren Seiten inmitten einer der lebenswertesten, facettenreichsten, allerdings auch kritischsten Städte der Welt. . .  . . Was tun?

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► Alles verschlingende Nichts

Eine der Ursachen für das „alles verschlingende Nichts“ der nun endlichen Geschichte sehe ich in den kleinen, nie schlafenden Einflüsterern, die wir “kluge Telefone” nennen, und die jede elektronische Fußfessel in ihrer Wirkung um ein Vielfaches übersteigen. Bis heute habe ich mich nicht an das Straßenbild mit den Pubertieren gewöhnt, die, wie Zombies hinter ihrem ausgestrecktem Arm laufend, laut deklamierend keine zwei Minuten aushalten, ohne an ihrer sozialen Bedeutsamkeit zu feilen.

Signale müssen unentwegt verdichtet werden. In den ohnehin nur sekundenlangen TikTok-Reels geben Influencer dafür den Takt vor. Die im Netz praktizierte Kommunikation ist mit Bedeutung simulierenden, stetig wechselnden Codes, Coolness-Faktoren und Gesten völlig überfrachtet. Die Botschaftsdichte wird von den Gurus weiter optimiert, in dem selbst winzigste verbliebene Pausen in den millionenfach geklickten Reels noch herausgeschnitten und abschließend noch die Ablauflängen komprimiert werden. Die Folge ist ein permanentes interaktives Socialscoring, für das Heranwachsende nicht gemacht sein können, das sich aber den eigentlich Verantwortlichen entzieht. Denn es verschafft ihnen kostbare Zeit. Für sich selbst.

Smartphone-Handysucht-Onlinesucht-Smombies-Eskapismus-Realitaetsflucht-Nomophobie-Wirklichkeitsflucht-Zerstreuungssucht-Vergnuegungssucht-Kritisches-Netzwerk

Zu den vielen bedenklichen Folgen digitaler Selbsterziehung gehören die inzwischen absurde Sprachmelodie und Sprechgeschwindigkeit unter Jugendlichen, mit der dem Gegenüber jede Möglichkeit zur Reaktion genommen wird. Die erzielbaren Umsätze mit den Millionen von derart Bespielten sind beachtlich. Die Indoktrination der Follower auch. Alles wird im Netz restlos und extrem leicht verdaulich erklärt. Eine hinreichend kritische Auseinandersetzung findet nicht statt. Nicht zuhause, nicht in den Schulen, untereinander gleich gar nicht.

In der Politik mündet dies exemplarisch in atemlosem, vollständig sinnentleertem Geplapper etwa einer Ricarda Lang oder Katharina Schulze [beide Grüne] oder den gestanzten Statements der unzähligen, retortenhaft anmutenden Sprecherinnen der “Letzten Generation“. Wesen, die keinem einzigen Gedankengang mehr zu folgen gewillt sind, der nicht in ihre monokausalen Verkündigungen passt. Manipulierte Kinder, die aber die öffentlichen Deutungen und damit unser aller Realität durch schiere Präsenz in erheblichem Maße beherrschen.

Smombie_smombies_Digitalzombies_Zombies_Smartphones_Suchtverhalten_Eskapismus_Pseudorealitaet_Realitaetsflucht_Realitaetsverlust_Kritisches-Netzwerk

Illustration / Artwork: Copyright ©️ Steve Cutts.

► Überfordert mit der Pseudorealität

Wer im Netz wie im Deutungsraum nicht stattfindet, gar „geghostet“ wird, hat früh ein veritables soziales Problem. Wo ältere Generationen in sozialen Netzwerken vielleicht Lücken füllen, sich mehr oder weniger sinnvoll informieren, ihrer Einsamkeit begegnen und sich dann wieder den Interaktionen im nichtdigitalen Raum zuwenden, geraten Kinder und Jugendliche in eine Pseudorealität, die sie durch Informationsdichte, Geschwindigkeit und Manipulationen jeglicher Art völlig überfordert.

Sie fallen – auch ein Anzeichen für Suchtverhalten – sofort in ein Konzentrationsloch, wenn das Leben in normale Geschwindigkeit und Stille zurückfällt, ihnen einen Moment lang keine Unterhaltung bietet. Wer das aushält, kann freilich beobachten, wie Kinder wieder herauskrabbeln, sich phantasievolle Spielsphären mit beherrschbaren Regeln erschließen und zur Ruhe kommen.

LEGO_Kinderspielzeug_Geschicklichkeit_Feinmotorik_Fingerfertigkeit_Konzentration_Kreativitaet_Spielspass_Fantasie_Vorstellungskraft_Lernprozess_Kritisches-Netzwerk

Jetzt bin ich mit meinen Gedanken völlig davonmäandert und das noch dazu ziemlich küchenphilosophisch. Man wird zurecht feststellen, dass man das alles schon so ähnlich gehört hat. Dennoch mein bescheidener Altherrenrat: Schaltet das WLAN ab, nehmt vor allem den Kindern die Smartphones und Tablets aus der Hand – und stellt die Lebensräume im Kleinen wieder her!

Rocco Burggraf


»Der Intelligenzkiller im Kinderzimmer. Babys ausgiebig mit Handys spielen zu lassen kann desaströse Auswirkungen auf spätere kognitive Leistungen haben. Wissenschaft, Medizin und Beratungsinstitutionen stemmen sich zu wenig dagegen.

Seit einigen Jahren gibt es immer mehr 5. Klässler, die den 10-er Übergang nicht beherrschen, also nicht in einem Atemzug sagen können, wie viel 9+5 ergibt. Oder 6.-Klässler, die beim Einmaleins abzählen. Meistens handelt sich dabei um Kinder aus bildungsfernen Haushalten. Für mich als Primarlehrerin ist eindeutig klar, was dahintersteckt: Das Smartphone. Beziehungsweise all die Primärerfahrungen, die es behindert, also Bälle rollen, Steinchen schmeissen, Flaschen aufschrauben.

Die Wissenschaft spricht von Vorläuferkompetenzen, die vorhanden sein müssen, damit sich mathematisches Können überhaupt einstellen kann. Das fängt beim Aufschichten von Bauklötzchen oder Legosteinen an und geht bis zu den Gesellschaftsspielen. Aber auch Springen, Laufen, Drehen sind Raum- und damit mathematische Erfahrungen. All dies fehlt, wenn Spiele und Bewegung im Smartphone zusammenschmelzen.« Von Samia Guemei, Zeitpunkt.ch, 06. November 2023 >> weiter.

»Die deutsche Schulbildung rutscht in die Mittelmäßigkeit. Mensch, lern das und frag nicht! In den Schulen der BRD wird schon immer „politisch korrekt“ gelehrt. Was nicht sein durfte, durfte auch nicht angezweifelt werden. Während der 1990er Jahre hat sich diese unwissenschaftliche Indoktrinierung kontinuierlich weiter entwickelt. Immer neue Lehrbücher mit handverlesenen Inhalten haben die gymnasiale Bildung auf ein Niveau des stumpfen Auswendiglernens reduziert. Ein wissenschaftsähnliches Hinterfragen von Inhalten ist nicht vorgesehen.

Ich erzähle ein Beispiel aus meiner Schulzeit in den 1960er Jahren. 1964 fand am Münchner Oberlandesgericht ein Prozess statt. Die Witwe eines SS-Offiziers hatte den „Spiegel“ auf Unterlassung verklagt. Er sollte nicht mehr behaupten dürfen, dass es die SS war, die die polnischen Offiziere in Katyn ermordet hat. Mein Vater war als Dolmetscher zu diesem Prozess berufen, für die russische und ukrainische Sprache. Dokumente mussten übersetzt werden werden. Dieser Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, aber weil mein Vater der Dolmetscher war, konnte ich als Teenager den Prozess und seinen Ausgang beobachten. Die Witwe des SS-Offiziers hat diesen Prozess mit wehenden Fahnen gewonnen.« Von Peter Haisenko, im KN am 01. November 2023 >> weiter.

»Tablets sollten von Geburt an Teil der Welt eines Babys sein. Handys in Kinderhand – „Erziehung“ zur Denkschwäche. Die Bilder häufen sich: Eine Familie am Nachbartisch im Restaurant unterhält sich, die 7-jährige Tochter und sogar der 3-jährige Benjamin sind mit eigenen Handys ruhiggestellt. Während des Gesprächs sieht man auch den Vater und den 18-jährigen Neffen zwischendurch ständig wie zwanghaft ihr Handy aus der Tasche ziehen und herunterscrollen.

Auf dem Spielplatz im Park hängen die Schaukeln unberührt, denn die Kinder sitzen oder stehen herum und sind ganz in ihre Handys oder Tablets vergraben. – Mit diesen Phänomenen ist eine Fülle von schweren pädagogischen und sozialen Problemen verbunden, von denen nachfolgend nur einem näher nachgegangen werden soll.« Von Herbert Ludwig, Fassadenkratzer, im KN am 30. Oktober 2023 >> weiter.

»Die BRD rutscht bei den „PISA-Rängen“ immer weiter ab. Ganztagsschulen: Kultusminister wollen mehr Qualität. Die Qualität der Schulbildung bewegt sich auf ein gefährlich niedriges Niveau zu. Da kommt die Meldung zur rechten Zeit, dass die Kultusminister mehr Qualität in den Ganztagsschulen fordern. Doch wo liegen da die Schwerpunkte?

Die Pressemeldung zur Kultusministerkonferenz war kurz und sie zeigt auf, dass es einen echten Reformwillen nicht gibt. Zwölf „Empfehlungen“ werden diskutiert und sie sollen beschlossen werden. Sollen... Bezeichnenderweise wird nur über einen dieser Punkte berichtet und der hat mit Bildung als solcher nichts zu tun.« Von Peter Haisenko, im KN am 16. Oktober 2023 >> weiter.

»Die „finstere Agenda“ von Big Tech, die Kinder an die Technik fesselt. Da sich Babys mit einem Tablet in der Hand entwickeln, ist der nächste logische Schritt, angeblich zur Bequemlichkeit aller, die Implantation eines Mobilfunkgeräts – ja, eines Mini-Handys – in den Körper unserer Kinder.« Artikel auf UNCUT.news, 20. September 2023 >> weiter.

»Es steht zappenduster um die Bildungsqualität. Sackgasse Klassenzimmer. Die vormalige Bildungsnation Deutschland wird von immer mehr aufstrebenden Ländern überholt — statt das Problem im Kern zu lösen, wird nur Geld zugeschossen.

Die Zukunft eines Landes spiegelt sich in der gegenwärtigen Bildungsqualität. Und da sieht es in Deutschland zappenduster aus. Der Anteil der von Burnout bedrohten Lehrkräfte ist alarmierend. Der Ausweg, den viele Lehrerinnen und Lehrer gewählt haben, durch Teilzeit wenigstens etwas Druck aus dem psychischen Kessel zu lassen, wird seitens der Bildungspolitik immer weiter verbaut.« Von Roberto J. De Lapuente | MANOVA (vormals RUBIKON), im KN am 18. April 2023 >> weiter.

»Unsere Schulen müssen demokratisiert werden. Unsere weitestgehend nutzlosen Bildungsinstitutionen. Ein pädagogisches Paradoxon. Der Erziehung zu einem mündigen Bürger liegt ein fundamentales Problem zugrunde, auf das bereits Immanuel Kant in seiner Abhandlung über Pädagogik verwiesen hat: „Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?“ Auch über 200 Jahre nachdem er seine Schrift verfasst hat und Generationen von Philosophen und Erziehungswissenschaftlern nach ihm dieser Frage auf den Grund gegangen sind, haben es unsere Gesellschaft und ihre weitestgehend nutzlosen Bildungsinstitutionen nicht geschafft, all die Erkenntnisse vergangener Geistesgrößen in ein funktionierendes staatliches Schulsystem umzusetzen.« Von Patrick Zimmerschied | RUBIKON, im KN am 25. Februar 2023 >> weiter.

»Deutschland fehlen massenhaft Lehrkräfte: Das Land braucht aktuell bis zu 40.000 Lehrkräfte, in naher Zukunft wohl noch viel mehr. Es wird alles unternommen, jungen Menschen den Beruf zu verleiden. Da wird doch jeder frischgebackene Pädagoge mit Kusshand genommen – sollte man meinen. Dass dem nicht so sein muss, zeigt der Fall eines voll ausgebildeten Junglehrers mit Topabschluss und allerbesten Voraussetzungen, beruflich durchzustarten.« Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 17. Februar 2023 >> weiter.

»Grassierender Engpass bei Lehrern und Pädagogen: Die Lösungs-in-kompetenz der Kultusministerkonferenz. Mehrarbeit, größere Klassen, Hybridunterricht, Reaktivierung von pensionierten Lehrkräften, Einsatz von Quereinsteigern. Die „Empfehlungen“ einer Kommission der Landeskultusminister, um dem historischen Engpass bei Pädagogen zu begegnen, sorgen für Entsetzen bei Gewerkschaften und Bildungsverbänden. Das Gremium tischt so ziemlich alle Fehler der Vergangenheit als Rezept für die Zukunft auf. Die Therapie ist krank, macht krank und kann nur nach hinten losgehen.« Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 07. Februar 2023  >> weiter.

»Deutschland ist arm an Kindern, aber reich an armen Kindern. Jedes fünfte Kind arm? Jedes vierte? Egal, Panzer sind wichtiger. edes Jahr gibt es neue Zahlen zur Armut, die den alten gleichen, und immer wieder gibt es Berichte der Bertelsmann Stiftung dazu. Aber es ändert sich nichts, zumindest nicht zum Guten. Wenn es nächstes Jahr noch einen solchen Bericht geben sollte, sind noch mehr Kinder arm.« Von Dagmar Henn, im KN am 30. Januar 2023 >> weiter.

»Der Akademikeranteil in der Bevölkerung ist zu hoch. Er lässt eine Gesellschaft in eine destruktive Eigendynamik abgleiten. Das akademische Übergewicht bringt die Gesellschaft ins Ungleichgewicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil akademisch ausgebildeter Menschen in der Gesellschaft drastisch erhöht. Man kann es an der deutlich gestiegenen Anzahl Studierender sehen, die sich in Universitäten und Fachhochschulen um einen Abschluss bemühen, um für die höhere Laufbahn in Institutionen und Ministerien oder der Wirtschaft und den Medien bereit zu sein. Manche bleiben auf der Universität, um zu lehren oder Wissenschaft zu treiben; andere gehen in Unternehmen oder in staatliche Institutionen, um dort Karriere zu machen.

Durch das hohe Angebot und die relativ geringe Nachfrage entsteht einerseits ein hoher Leistungsdruck, aber ebenso ein starker Anpassungswille. Hinzu kommt noch die mediale Ehrgeizpropaganda, nach der jeder seines Glückes Schmied sein soll. Man fragt sich: Wozu werden so viele Akademiker gebraucht?« Von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 12. Januar 2023 >> weiter.

»Schulen ohne persönlich anwesende Schüler und Lehrer. Schulen sind die Labore unserer Zukunft. Das Verblödungssystem.« Von Willy Meyer, im KN am 5. Oktober 2022 >> weiter.

»Lehrermangel durch jahrzehntelange Fehlplanung. Bildungskahlschlag auf dem Rücken unserer Kinder und Jugendlichen. Sachsen-Anhalt probt die Vier-Tage-Woche, Nordrhein-Westfalen verschiebt Tausende Pädagogen auf fremdes Terrain und Sachsen setzt auf „planmäßigen Unterrichtsausfall“. Ein so nie dagewesener Lehrermangel treibt die seltsamsten Blüten und wird künftig doch nur der Normalfall sein. Es rächen sich jahrzehntelange Fehlplanung im Zeichen von Rotstift und Entstaatlichung und mit dem letzten Aufgebot an Amateurpaukern wird der neoliberalen Privatisierungslobby der Boden bereitet.« Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 28. September 2022 >> weiter.

»Entwicklungspsychologe Piaget: Die Theorie der Kognitiven Entwicklung. Über die Natur und Entwicklung menschlicher Intelligenz. Die Theorie der kognitiven Entwicklung nach dem Entwicklungspsychologen Piaget ist eine umfassende Theorie über die Natur und Entwicklung menschlicher Intelligenz. Die Theorie befasst sich mit der Natur von Wissen und Erkenntnis, mit deren Erwerb, Konstruktion und Gebrauch. Piagets Theorie ist hauptsächlich als Theorie kognitiver Entwicklungsstufen bekannt.

Piaget glaubte, dass Kinder nicht wie ‚kleine Erwachsene‘ seien, die nur über weniger Wissen verfügten – Kinder dächten und sprächen grundsätzlich anders. Da Piaget davon ausging, dass Kinder über große kognitive Fähigkeiten verfügen, entwickelte er vier verschiedene Stufen der kognitiven Entwicklung, die er in Tests untersuchte.« Von Jonas Koblin | Sproutsschools - Sprouts Deutschland, im KN am 22. Februar 2022 >> weiter.  

»Die entwurzelte Generation: Eine Zustandsbeschreibung der heutigen Jugend. Allgegenwärtige Smartphone-Nutzung und die Omnipräsenz des Digitalen. Eine Jugend wächst heran, der die Freiheit fremd und das Denken zu anstrengend geworden ist und der man das Fühlen abtrainiert hat.

Die jungen Leute heutzutage ...“, hörte und hört man des Öfteren die Älteren lamentieren. Das Unverständnis über die nachfolgende Generation galt in der Vergangenheit ihrem rebellischen Unwesen. Seit einiger Zeit — so scheint es — hat sich der Generationenkonflikt in sein Gegenteil verkehrt. Weniger wird das Rebellentum der Jugend beklagt oder kritisiert als ihre Neigung zum Konformismus sowie der unkritischen Anpassung an all die Agenden, die multimedial durchgepeitscht werden. Sei es das Gendern hier, der Klimaschutz dort oder aktuell die totale Durchimpfung der Bevölkerung. Wie ein ungeschützter Rechner lässt sich das Betriebssystem der Jugend mit jedem beliebigen Programm bespielen. Was sind die tragenden Säulen dieser Entwicklung?« Von Nicolas Riedl | RUBIKON, im KN am 14. Oktober 2021 >> weiter.

»Digitale Bildung. Frühe Medienkompetenz oder digitale Verdummung? Wie die Entwicklung der Kinder durch digitale Bildung schwer geschädigt wird. Ein breites System „Digitaler Bildung“, das den Lehrer überflüssig machen soll, wird in den Schulen vorangetrieben, da eine frühe Medienkompetenz erforderlich sei, um den Anschluss an die globale digitale Entwicklung nicht zu verpassen. Dabei werden jedoch die Bedingungen der verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes völlig außeracht gelassen – mit verheerenden Folgen.« von Herbert Ludwig, im KN am 9. Dezember 2019 >> weiter.

»Digitale Verdummung – wie sie in der Schule veranlagt wird und in der Politik schon angekommen ist! In ungeheurem Maße werben einschlägige Wirtschaftsunternehmen für breite „Digitale Bildung“ in Kitas und Schulen. Und die Bundes- und Landesregierungen treiben mit einem „Digitalpakt“ intensiv die Ausstattung der Schulen mit digitalen Medien voran, wofür der Bund über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Es bahnt sich eine technologische Neuausrichtung des Erziehungswesens an, eine weitgehende Übernahme des Unterrichtsgeschehens durch Computer-gesteuerte Bildungs-Einheiten und Programme – mit weitreichenden und verheerenden Folgen für die Entwicklung der Kinder.« Von Herbert Ludwig | Fassadenkratzer, 12. Juni 2019 >> weiter.

»Das Kind vor dem Bildschirm – Auswirkungen auf seine Entwicklung. Weithin ist die Vorstellung verbreitet, dass die Kinder nur kleine Erwachsene seien, gleichsam deren unvollständige Miniaturausgaben, die über die gleichen Fähigkeiten und Denkformen verfügten wie diese, graduell eben nur noch nicht so ausgebildet. Danach wird die Entwicklung als ein linearer Vorgang angesehen, der von Anfang bis Ende denselben Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten unterliege. Entwicklung bestünde praktisch in einer quantitativen Steigerung derselben Fähigkeiten. Daher müsse eine Fähigkeit, wie beispielsweise das intellektuelle, logische Denken, schon früh geübt werden, damit es dem Erwachsenen dann in bestmöglicher Weise zur Verfügung stünde.« Von Herbert Ludwig | Fassadenkratzer, 12. Dezember 2014 >> weiter.


Quelle: Der Artikel von Rocco Burggraf wurde am 17. November 2023 unter dem Titel »Kollektivdiagnose Wehlan« erstveröffentlicht auf ANSAGE.org >> Artikel. HINWEIS: Der Gründer dieser Seite, Daniel Matissek, gewährte auf Anfrage in einem Email vom 22. Juni 2022 sein Einverständnis und die Freigabe, gelegentlich auf ANSAGE.org veröffentlichte Artikel in Kritisches-Netzwerk.de übernehmen zu dürfen. Dafür herzlichen Dank. Das Urheberrecht (©) an diesem und aller weiteren Artikel verbleibt selbstverständlich bei den jeweiligen Autoren und ANSAGE.org.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Resignation & Depression brechen sich Bahn: Überfordert mit der Pseudorealität. Es mag am zunehmenden Alter liegen, aber eine meiner vielen bestürzenden Beobachtungen ist, dass die psychische Verfassung nahezu jedes Einzelnen, noch weit über das offen diskutierte Maß hinaus, inzwischen desaströs zu nennen ist. Unter der mühsam gestützten bürgerlichen Membran schimmern überall tiefe Verzweiflung, Ratlosigkeit und Überforderung durch. Selbst frühere Berufsoptimisten brechen reihenweise weg, landen im Ausland, beim Therapeuten oder dauerhaft im Bett. Foto: Tumisu / Edeta, Antoine KERFANT (user_id:148124). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

2. Die umfassenden allgemeinen Depression ziehen sich durch alle Altersklassen. Bei den Rentnern mit ihren schwindenden Zeitfenstern, täglich neuen Verfallssignalen, den melancholischen Erinnerungen an Unwiederbringliches und dem sich-ins-Unvermeidliche-Fügen könnte man noch unterstellen, es handele sich um ein natürliches, inhärentes Dilemma. Die ultimative Aussicht, irgendwo aussortiert, aufgestapelt und von einem Roboter die saugoptimierte Windel umgelegt zu bekommen, hat nunmal wenig Erbauliches. Zumal einem zwar bis zuletzt die Sexualfunktion pharmakologisch gegen Kostenerstattung gestärkt werden darf, nicht aber der Wunsch zum würdigen Abtritt.

Foto: mostafa_meraji, qom/iran (user_id:13551092). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

3. Alter knochiger Mann hängt nach völliger Überanstrengung erschöpft in den Seilen. Die alten weißen Männer sind fast immer unter sich – wie es sich für eine sorgfältig nach Ethnien, Altersklassen und sexueller Orientierung entmischte Gesellschaft gehört. Die Beharrlichsten unter ihnen versuchen, im Laufschritt, auf dem Fahrrad oder mit “Bauch-Beine-Po” das Unvermeidliche hinauszuzögern. Man hielt sich zeitlebens für junggeblieben und im Notfall kosmetisch korrigierbar. Ja, wir waren auch mal knackig.

Foto: Humpty22 / Eleanor Smith, Lancashire/United Kingdom (user_id:34192552). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

4. Symbolbild: Skelett eines Menschen. Foto: clarencealford / Clarence Alford, Cape Girardeau/United States (user_id:5516293). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

5. Mensch mit Vogelschädel als Verkörperung des Bösen. Foto: blackrabbitkdj, Seattle/USA. (user_id:13427895). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

6. Köpfe aus Stahl (Stahlköpfe): Das gesamte politische System des Westens ist mittlerweile eine Negativauslese, bestückt mit besonders eitlen, dummen, lenkbaren Personen. Sie halten ihr aufgeblasenes Geschwalle tatsächlich für politische Aussagen und unterstellen deshalb automatisch finstere Absichten, wenn diesem Muster nicht gefolgt wird.

Und es gibt keinen Grad an Transparenz und Offenheit, der an dieser Reaktion etwas ändern kann; nur, wenn sie auf ein Gegenüber treffen, das ebenso eitel, dumm und lenkbar ist, verstummt ihr Misstrauen. Das liegt schlicht daran, dass sie spüren, dem anderen nicht das Wasser reichen zu können. Dass diese Mischung aus leeren Köpfen für den Westen steht, zeigt, dass das politische System nicht mehr angemessen funktioniert.

Es findet auch eine zunehmende Atomisierung der Gesellschaft statt - sie ist politisch gewollt. Foto: maintain1975 / Chris U., racine/United States. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto

7. Vier Smartphones im Dauereinsatz. Eskapismus, auch Realitätsflucht, Wirklichkeitsflucht oder Weltflucht, bezeichnet die Flucht aus oder vor der realen Welt und das Meiden derselben mit ihren Anforderungen zugunsten einer Scheinwirklichkeit, das heißt imaginären oder möglichen besseren Wirklichkeit.

Der Begriff wird in der Psychologie sowie der Bildungssprache meist negativ verwendet. Eskapismus wird als eine Fluchthaltung oder Ausbruchshaltung, als bewusste oder auch unbewusste Verweigerung gesellschaftlicher Zielsetzungen und Handlungsvorstellungen verstanden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gleichbedeutend mit dem englischen escapism zunächst als Terminus der Psychologie, später der Bildungssprache für einen Hang zur Flucht aus der Wirklichkeit, Zerstreuungs- und Vergnügungssucht sowie eine neurotische Abwehr von unerfreulichen Aspekten und Anforderungen der Realität.

Vor allem bei den Jungen ist der Trend zum bargeldlosen Zahlen stark. Eine Studie des Online-Vergleichsdienstes Moneyland hat festgestellt, dass junge Erwachsene am liebsten mit EC- oder Kreditkarte sowie per Smartphone zahlen. Nicht zuletzt sind handybasierte Zahlungslösungen bei den 18- bis 49-Jährigen beliebt.

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8. Smombies: Smombie ist ein Kofferwort aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“. Laut Langenscheidt sind damit Menschen gemeint, die durch den ständigen Blick auf ihr Smartphone so stark abgelenkt sind, dass sie ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen.

Gesundheitswissenschaftliche Forschungsarbeiten sowie Experimente mithilfe von VR-Brillen konnten zeigen, dass das Schreiben von Textnachrichten auf einem Smartphone sowohl die Zeit, die zum Überqueren einer Straße benötigt wird, verlängert als auch zu einer Aufmerksamkeitsreduktion in Gefahrensituationen im Straßenverkehr führt. In einer querschnittlich angelegten Untersuchung konnte des Weiteren nachgewiesen werden, dass eine erhöhte Nutzungsfrequenz des Smartphones während des Gehens mit einer gesteigerten Unfallprävalenz dieser Fußgänger einhergeht.

Als Generationsbegriff, der sich vor allem auf die Generation Z und junge Generation Y bezieht, wird auch Generation Kopf unten bzw. im Englischen auch Head-Down-Generation oder allgemein auch einfach nur Generation Smartphone verwendet. (Text: Wikipedia-Artikel).

»Zu den vielen bedenklichen Folgen digitaler Selbsterziehung gehören die inzwischen absurde Sprachmelodie und Sprechgeschwindigkeit unter Jugendlichen, mit der dem Gegenüber jede Möglichkeit zur Reaktion genommen wird. Die erzielbaren Umsätze mit den Millionen von derart Bespielten sind beachtlich. Die Indoktrination der Follower auch. Alles wird im Netz restlos und extrem leicht verdaulich erklärt. Eine hinreichend kritische Auseinandersetzung findet nicht statt. Nicht zuhause, nicht in den Schulen, untereinander gleich gar nicht.

In der Politik mündet dies exemplarisch in atemlosem, vollständig sinnentleertem Geplapper etwa einer Ricarda Lang oder Katharina Schulze oder den gestanzten Statements der unzähligen, retortenhaft anmutenden Sprecherinnen der “Letzten Generation“. Wesen, die keinem einzigen Gedankengang mehr zu folgen gewillt sind, der nicht in ihre monokausalen Verkündigungen passt. Manipulierte Kinder, die aber die öffentlichen Deutungen und damit unser aller Realität durch schiere Präsenz in erheblichem Maße beherrschen.« (Rocco Burggraf).


Illustration / Artwork: Copyright ©️ Steve Cutts. Steve Cutts ist ein in London lebender Illustrator und Animator, der sich auf 2D-Animationen spezialisiert hat. Seine Werke verarbeiten die Exzesse der modernen Überflussgesellschaft und orientieren sich am Stil der Comics der 1920er Jahre sowie von modernen Comics und Graphic Novels.

Er hat nicht nur eine Reihe von viralen Kurzfilmen auf YouTube erstellt, sondern auch Arbeiten für Kunden wie The Simpsons, Moby, Alok, Tchami feat. Gunna, HBO und die UNESCO. Seine Arbeit wurde auf verschiedenen Fernsehsendern gezeigt, darunter Adult Swim, Fox in den USA und Channel 4 in Großbritannien. Steve Cutts arbeitet hauptsächlich mit After Effects, Clip Studio, Photoshop und Cinema 4D. >> https://www.stevecutts.com/ .

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9. Junge beim Bauen eines kleinen Legoautos: Förderung der Feinmotorik und Geschicklichkeit (Fingerfertigkeit durch Tasten und Greifen), der Konzentration und der Vorstellungskraft (Fantasie). Die Entwicklung der kognitiven Flexibilität hilft im späteren Leben, Problemlösungen durch logisches Denken und eigene, gestalterische Ideen zu entwickeln. Foto: White77 / Kris, Phoenix, Arizona/USA (user_id:185772). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.