Die entwurzelte Generation
Eine Zustandsbeschreibung der heutigen Jugend
Allgegenwärtige Smartphone-Nutzung und die Omnipräsenz des Digitalen
von Nicolas Riedl | RUBIKON
Eine Jugend wächst heran, der die Freiheit fremd und das Denken zu anstrengend geworden ist und der man das Fühlen abtrainiert hat.
„Die jungen Leute heutzutage ...“, hörte und hört man des Öfteren die Älteren lamentieren. Das Unverständnis über die nachfolgende Generation galt in der Vergangenheit ihrem rebellischen Unwesen. Seit einiger Zeit — so scheint es — hat sich der Generationenkonflikt in sein Gegenteil verkehrt. Weniger wird das Rebellentum der Jugend beklagt oder kritisiert als ihre Neigung zum Konformismus sowie der unkritischen Anpassung an all die Agenden, die multimedial durchgepeitscht werden. Sei es das Gendern hier, der Klimaschutz dort oder aktuell die totale „Durchimpfung“ der Bevölkerung. Wie ein ungeschützter Rechner lässt sich das Betriebssystem der Jugend mit jedem beliebigen Programm bespielen. Was sind die tragenden Säulen dieser Entwicklung?
► Keine Ode an die Jugend!
Wie aus diesen einleitenden Absätzen schon abzusehen, zielt der nachfolgende Beitrag nicht darauf ab, die Jugend zu idealisieren. Im Gegenteil wird kaum ein gutes Haar an ihr gelassen, wenn auch nicht die ganze Jugend über einen Kamm geschert werden soll. Die Ausnahme bestätigt bekanntermaßen die Regel. Zugleich ist es wichtig zu betonen, dass dies keiner Schuldzuweisung gleichkommen soll. Diese Jugend kann — wie auch so ziemlich jede andere Jugend vor ihr — nichts dafür, was mit ihr „angestellt“ wird. Immerzu wirk(t)en transgenerationale Mechanismen; die Geisteshaltung und Handlungen der einen Generation beeinflusst wiederum die Geisteshaltung und Handlung der nächsten. Im Grunde eine Binsenweisheit.
Insofern sollte dieser Text mit all seinen scharfen Tönen verstanden werden als der Versuch einer Zustandsbeschreibung der heutigen Jugend. Freilich wird dabei kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Zu umfassend ist dieses Themenfeld.
Für einen Beitrag über die Jugend ist es hilfreich, wenn nicht sogar unabdingbar, kurz vier bis fünf Sätze über die eigene Person zu verlieren. Schließlich macht es doch einen Unterschied, ob Textzeilen über die Jugend von jemandem stammen, der schon im Ruhestand ist oder sich in seiner sogenannten Midlife Crisis befindet, aus der Sicht eines Mittzwanzigers, der die wilden Jahre reflektiert oder von einem Teenager, der sich und seine Gleichaltrigen selbstkritisch unter die Lupe nimmt.
Nun, mit meinen 28 Jahren befinde ich mich gewissermaßen in der Schwebe zwischen vergangener Jugend und der Dreißigerjahre-Eintrittspforte zum endgültigen Erwachsenwerden. Durch den Besuch nicht sonderlich konventioneller Schulformen sowie den Gang über den zweiten Bildungsweg waren meine Jugend und die jungen Jahre der Zwanziger sicherlich nicht repräsentativ, aber ermöglichten mir vielleicht gerade deswegen eine gewisse Vogelperspektive. Auch weil ich über die verschiedensten Lebensstationen Einblicke in die unterschiedlichsten Milieus erhielt.
Durch meine Wohnsituationen in WGs habe ich bis heute trotz eines gewissen Altersunterschieds immer noch viel Kontakt zur Generation Z. Kurzum — wenn ich über diese Generation schreibe, maße ich mir an, in etwa zu wissen, worüber ich schreibe. Einfach aus persönlicher Erfahrung heraus. Aber nun lang genug der Vorrede!
► Die verlorene Generation
Allem Anfang wohnt ein Zauber inne. Hermann Hesse hat den IKEA-Slogan „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ nicht mehr erlebt. Andernfalls hätte er wohl geschrieben: „In jedem Anfang lebt ein Zauber“. Ja, ein Zauber wohnt dem Anfang inne. Die Jugend ist gewissermaßen der Anfang schlechthin. Der Anfang des Erlebens. Der erste Kuss, die erste Jugendsünde, das erste Bier, der erste Joint, der erste Urlaub ohne Eltern, das „erste Mal“. Doch wenn diesen Anfängen der Zauber innewohnt, kann er durch dieses Wohnhaftsein ebenso in Quarantäne gestellt werden. So lange, dass er sein magisches Etwas auch nicht mehr entfalten kann.
Die jetzige Jugend erlebt eine Zeit, in welcher sich der Anfang wie ein Ende anfühlt und entsprechend auch keinen Zauber hervorrufen kann. Der erste Kuss? Geht das überhaupt mit FFP2-Schnabelmaske? Die erste Jugendsünde? Wie soll die aussehen? Wir halten uns doch alle an die Regeln! Das erste Bier, der erste Joint? Geschenkt! Der erste Urlaub! Nur in Nichtrisikogebieten, und auch nur dort, wo man ohne „Flugscham“ hinkommt.
Über alldem hängt das Damoklesschwert multipler Krisen — Klima, Pandemien, unüberwundenes Patriarchat und so weiter. Insgesamt erscheint die Welt als ein sehr bedrohlicher und zugleich bedrohter Ort. Kein Ort, an dem sich leichtfüßig und unbeschwert leben lässt. Ein Ort, an dem der Ernst des Lebens und die Beschwerlichkeit, die Last der Welt quasi mit der Muttermilch aufgesogen werden.
Raymond Unger beschrieb in seinem äußerst lesenswerten Buch „Vom Verlust der Freiheit“ einen Doppelhebel-Mechanismus. Wäre der junge Mensch ein Baum, so ließe sich das, was derzeit geschieht, treffend wie folgt beschreiben: Die Baumkronen werden durch den Sturm multipler Krisen hin- und hergerissen, und gleichzeitig wird der Baum entwurzelt, indem durch Identitätspolitik all die orientierunggebenden Selbstverständlichkeiten erodiert werden [1]. Galten früher die Familie noch als fester Ankerpunkt und die Zugehörigkeit zu einem der zwei Geschlechter als gesichert, ist der Boden vormaliger Selbstverständlichkeiten vollkommen aufgelockert.
Mangelnde Erdung bei gleichzeitig heraufbeschworenen Krisenstürmen schafft den entwurzelten Menschen der heutigen Jugend: Von elitären Ideologietreibern beliebig rumschubs- und umprogrammierbar.
Doch was sind die tragenden Säulen dieser Entwicklung? Nachfolgend sollen sie skizziert werden.
► Geistige Brunnenvergiftung
Bekanntermaßen formt der Geist die Materie. Wenn der Geist allerdings von klein an vergiftet wird, kann sich nur noch Schund manifestieren. Und der Geist der jungen Menschen wird in einer Weise vergiftet, die historisch ihresgleichen sucht. Ein solcher Geist kann kein Morgen mehr schaffen, in welchem es sich zu leben lohnt. Sehen wir uns die Bestandteile dieser Vergiftung im Einzelnen an:
Sprache
George Orwell beschrieb bereits in „1984“, wie in totalitären Systemen die Reduktion der Sprache dazu genutzt wird, um den Horizont des Denkens einzuschränken. Wie sollen Dinge in der Tiefe durchdacht werden, wenn die Begriffe fehlen, um das Wahrgenommene greifbar zu machen? Ist das Sprachvermögen unzulänglich und mangelhaft ausgeprägt, fehlt das Werkzeug, um sich die Welt zu erschließen. Es fehlt dann aber auch an der notwendigen Immunität des Geistes, um Manipulationen abzuwehren. Sprache konstituiert Realität, und wenn ebendiese Sprache limitiert, eingezäunt und durchlöchert wird, bleibt die Realität — oder das, was man davon wahrnimmt — ebenso beschränkt.
Wie es um die Sprache der jungen Menschen bestellt ist?
Letztes Jahr las mir ein befreundeter Schauspieler einen Brief von Sophie Scholl vor. Der Brief beeindruckte mich. Nicht nur inhaltlich, sondern auch der Form wegen. Ihre Wortwahl, Formulierungsweise, kurzum die ganze Sprache war facettenreich, komplex und von einem gewissen Etwas, das man als schön bezeichnen kann. Dabei war Sophie Scholl nicht in erster Linie dafür bekannt, ein lyrisches Genie zu sein. Mehr war es zu der damaligen Zeit normal, dass man die Sprache nicht nur zu nutzen, sondern in ihrer Tiefe auszuschöpfen wusste. Dieser Eindruck bestätigte sich mir, als ich in alten Briefen meiner Vorfahren stöberte. Früher, so scheint es mir, hat man wohl die — deutsche — Sprache noch viel mehr in all ihren Möglichkeiten genutzt, als das heute der Fall ist.
Die Sprache heute — wo soll man da anfangen?
Vielleicht dort, wo Sprache durch ihre Nutzung gedeiht: beim Lesen. Das ist etwas, was der jetzigen Generation völlig abhanden zu kommen scheint. Twitter-Meldungen sind auf Zeichen im dreistelligen Bereich beschränkt. Memes umfassen ebenso nicht mehr als diese Zeichen. Längere Texte lesen ist nichts mehr, was die jetzige Generation in einer Weise betreibt, wie das früher der Fall war. Das muss so sein, denn andernfalls würde diese Generation nicht so reden und handeln, wie sie es tut. In diesem hektischen Treiben, der permanenten Ablenkung scheint es keinen Platz mehr zu geben für stundenlange Buchlektüren. Entsprechend verkommt das Sprachvermögen einer ganzen Generation.
Hinzu kommen zwei entscheidende Toxine, die die Sprache enorm vergiften. Das ist zum einen die sprachliche Pandemie der Anglizismen und zum andern das leidige Gendern.
Anglizismen oder einfach nur „random“ — Verzeihung (!) —, willkürlich platzierte englische Wörter, verpesten die Sprache. Beispiele gefällig?
• „Du würdest es appreciaten, wenn das unter uns bleibt“ (deutsch: Du würdest es begrüßen, wenn das unter uns bleibt?)
• „No offence, aber mir hat das gar nicht gefallen“ (deutsch: Nichts für ungut, aber mir hat das gar nicht gefallen).
• „Maria ghostet mich schon seit zwei Wochen“ (deutsch: Maria ignoriert mich schon seit zwei Wochen).
Das vollkommen deplatzierte Einsetzen englischer Wörter entbehrt jeder Sinnhaftigkeit und verunstaltet die Sprache!
Wäre das nicht schon schlimm genug, hält in dieser überakademisierten Generation Gender-Gaga ungehindert Einzug. Der Gender-Todesstern verschandelt mittlerweile zahlreiche Werke und lenkt die Aufmerksamkeit vom Inhalt auf eine vollkommen ad absurdum geführte Gleichberechtigungsdebatte. Der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau wird dabei kein Dienst erwiesen. Stattdessen wird die Sprache mit den oben beschriebenen Folgen eingeschränkt und verunstaltet.
Man könnte diesen Punkt noch seitenweise ausgestalten. Unerwähnt blieben hier die ganzen Kürzel wie „YOLO“, „lol“, „wtf“ oder der zunehmende Einzug von Emojis, die als unscharf-repräsentatives Symbol die präzise Beschreibung von Gemütszuständen ersetzen.
Kurzum: Die Sprache wird frisiert und hinterlässt eine zunehmend sprachlose Jugend, der die Worte fehlen. Und dort, wo vormals so etwas wie ein Denkprozess stattgefunden hat, herrschen heute blinder Aktionismus, Infantilisierung und Hysterie. Der Niedergang der Sprache spiegelt sich mittlerweile in der Popkultur wider. Bereits 2013 konnte man ahnen, wohin die Reise geht, als die Poetry-Slammerin Julia Engelmann mit ihren nun nicht sonderlich geistreichen Beiträgen gefeiert wurde, als sei Goethe höchstselbst zurückgekehrt. Sieben Jahre später reicht es aus, in einem „Rap-Song“ einfach nur „lelele“ und „nanana“ in das Mikrofon zu sabbeln, um damit einen Hit zu landen ...
Quellen
Rezo! Mit diesem Namen wäre zu diesem Punkt eigentlich schon alles gesagt. Aber man kann sich schließlich nur schwer im vorangegangenen Punkt über Sprachreduktion beschweren und anschließend die Erläuterung einer Sache bei einem einzigen Wort bewenden lassen. Also sehen wir uns genauer an, was es auf sich hat mit dem Thema Quellen, aus denen die Generation Z ihr Wissen und ihre Weltanschauung bezieht:
Funk! Wieder ein Wort, mit dem eigentlich schon alles gesagt wäre. So ziemlich alle YouTube-Formate, die die Jugend in Deutschland adressieren, laufen bei dieser Sammelstelle zusammen. Funk gehört den öffentlich-rechtlichen Rundfunkmedien an und ist somit der auf Social Media verlängerte Arm der zwangsgebührenfinanzierten Herrschaftsmedien.
Will im Konkreten heißen, dass die Millennials, die sich nahezu alle auf YouTube, Instagram und TikTok bewegen, an diesen Formaten nahezu gar nicht vorbeikommen und sich deren Beeinflussung nahezu nicht entziehen können.
Hinzu kommt, dass aggressive Zensur seit geraumer Zeit nicht mehr den Stempel „Made in China“ trägt, sondern in Europa mittlerweile einen festen Platz im Mediensystem hat. Was nicht der Herrschaftsmeinung entspricht, wird von den gängigen Plattformen ruckzuck gelöscht oder zumindest geshadowbanned. Sorry, dafür gibt es keinen deutschen Begriff.
Das bedeutet im Klartext, dass diese Generation sich im Bann einer strikten Vorauswahl von Informationen und Einflüssen befindet und an Inhalte außerhalb der Herrschaftsmeinung nahezu nicht mehr herankommt. Kombiniert mit der Reduktion des Denkvermögens durch Verflachung der Sprache, gibt es nahezu kein Entrinnen mehr aus dem dünnen Korridor eindimensionaler Sichtweisen.
Wir haben den Punkt mit Rezo begonnen, so bringen wir ihn auch mit Rezo zu Ende. Genau genommen mit einem Zitat von ihm: „Es gibt nur eine legitime Meinung!“
► Hedonismus und Eskapismus — oder auch das Nicht-mehr-in-der-Welt-sein
Ist diese Generation noch auf der Welt? Die Frage mag zunächst dämlich erscheinen. Schließlich kann man doch auf die jungen Menschen deuten, die leibhaftig vor einem stehen, und sagen: „Sieh doch! Da stehen sie doch! Sie sind natürlich auf der Welt.“ Ja, das physische Dasein ist unumstritten.
Doch wie sieht es mit der geistigen und emotionalen Anwesenheit aus?
Sind junge Menschen auf dieser Ebene überhaupt noch anwesend?
Wie häufig fällt am Tag wie in der Nacht das kalte blaue Licht digitaler Endgeräte auf das Gesicht der jungen Menschen?
Das Stichwort lautet Digitalisierung.
Sie dringt immer unaufhaltsamer in das Leben nicht nur junger Menschen. Das Durchdigitalisieren in der Schule leistet dieser unheilvollen Entwicklung Vorschub. Schließlich wird den Kindern und Jugendlichen, durch den Schulzwang bedingt, die Digitalisierung aufgedrängt. Die Baumsorten werden nun an Tablets „gelernt“, anstatt sie durch eigene Begegnungen im Wald zu erfahren, will heißen durch echtes Ertasten, echtes Erfühlen.
Wie viele junge Menschen wachsen denn wirklich noch mit der Erfahrung auf, die Welt mehrere Wochen oder gar Monate am Stück in ihrer analogen Nacktheit kennenzulernen? Also direkt, unmittelbar, ohne dazwischengeschaltetes Medium? Oder so, dass die Landschaft als Fotokulisse für den nächsten Insta-Shoot missbraucht wird? Die Generation Z ist die erste Generation, die damit aufwächst, als eigentliches Subjekt zu einem aus Daten bestehenden Objekt degradiert zu werden. Und das halten die meisten auch noch für natürlich.
Hier soll nicht noch einmal die ganze Problematik aufgerollt werden, welche Übel die Digitalisierung für junge Menschen mit sich bringt. Forscher wie Manfred Spitzer haben hierzu schon hervorragende und wegweisende Arbeit geleistet, indem sie zeigten, dass die Digitalisierung die wahre Pest unserer Zeit ist! Nicht weil sie per se schlecht ist, sondern weil sie sich in das Zentrum des Menschseins stellt, statt in unsichtbarer und hilfreicher Weise das Leben von uns Menschen zu ummanteln. Digitale Endgeräte rauben, landen sie zu früh in Kinder- und Jugendhänden, den Heranwachsenden ihre körperlichen Fähigkeiten — Motorik, Sehkraft, Ausdauer —, zerstören ihren Charakter durch Abstumpfung und den damit verbundenen Schwund an Empathie und sind zugleich toxisch für die Geisteskraft. Alles bei Manfred Spitzer oder auch bei Alexander Unzicker nachlesbar [2].
Die neue Generation versinkt immer tiefer in die Parallelwelten aus Social Media, YouTube und anderen digitalen Räumen. Erwiesenermaßen üben digitale Räume innerhalb digitaler Screens eine Dominanz gegenüber den analogen, realen Gegebenheiten aus, und zwar insofern, als sie die Aufmerksamkeit der im physischen Raum befindlichen Personen in ihren Bann ziehen und die analoge Umgebung in deren Wahrnehmung aufzulösen beginnen [3]. Die Bodenhaftung, die Erdung mit der realen Welt kommt sukzessive abhanden. Der Grad des geistig-emotionalen In-der-Welt-seins schwindet dahin. Mit fatalen Folgen.
Diese Entwicklung ist nach außen hin in vielfacher Weise sichtbar. Es ist nicht nur das andauernd in den Händen befindliche Smartphone und das daraus geborene Symbolbild des „Smobies“, welches sinnbildlich für dieses Übel steht. Man schaue einfach, wie viele der Jugendlichen mit den kabellosen AirPods in der Ohrmuschel herumlaufen. Raustun ist eher schlecht, sie könnten ja verloren gehen. Bedeutet im Klartext, dass viele der jungen Menschen mehrere Stunden am Tag mit strahlenden Dingern im Ohr herumlaufen respektive andauernd vernetzt sind.
Die junge Generation teilt die Banalitäten des Lebens und kommt sich so lebendig vor.
[Smobie - alternativ auch Smombie - ein Kofferwort aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“. Die Abkürzung Nomophobie für No-Mobile-Phone-Phobia bezeichnet die (Trennungs-)Angst, ohne Mobiltelefon unerreichbar für soziale und geschäftliche Kontakte zu sein. Die Nomophobie ist eine Begleiterscheinung der Handyabhängigkeit. >> Video. H.S.]
Oder die Smartwatches, die immer mehr Handgelenke zieren. Als Begründung geben manche an, sie trügen diese, damit ihnen die darauf installierte App berichtet, ob sie am Tag schon genügend Schritte getan hätten. Insofern könnte man auch davon sprechen, dass sowohl das geistig-emotionale als auch das physische In-der-Welt-sein im Dahinschwinden befindlich ist. Um Gewissheit darüber zu erlangen, ob man sich am Tag ausreichend bewegt hat, vertrauen viele also mehr den Daten ihrer Uhr statt ihrem eigenen Körpergefühl. Die sogenannten Wearables werden einerseits zum Ersatz für das eigene Körpergefühl, und darüber hinaus ebnen sie optisch den Weg in Richtung der Verschmelzung von Mensch und Maschine – Kerntraum der transhumanistischen Avantgarde.
Wäre die Digitalisierung an sich nicht schon ein Riesenübel, so wird die Entwurzelung der jungen Menschen zusätzlich seit rund 1,5 Jahren durch einen weiteren Faktor erheblich vorangetrieben. Man ahnt es schon: das leidige C-Thema. Masken umhüllen das Gesicht junger Menschen, trennen sie von ihrer Umwelt ab. Wer kennt überhaupt noch den Geruch des Luftzugs in U-Bahnhöfen, den Duft der Frühlingsluft?
Auch hierzu existiert bereits eine Vielzahl guter Literatur. Genannt seien hier der Bildungsphilosoph und Anthropologe Matthias Burchardt und der mittlerweile aus Deutschland vertriebene Immunologe Stefan Hockertz. Beide schrieben hierzu bereits sehr lesenswerte Beiträge und Bücher [4].
Was bedeutet all dies in Bezug auf Zeit?
Die Entfremdung, das Nicht-mehr-in-der-Welt-Sein ist nicht nur rein räumlich zu verstehen, also dass die 'Digital Natives' einen gewichtigen Teil ihrer Zeit in digitalen statt in analogen Räumen verbringen. Es hat auch Auswirkungen auf das Zeitliche. Das soll zugleich erläutert werden, als Erinnerung ein Zitat George Orwells aus „1984“ vorangestellt: „Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft: Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.“
Das derzeitige Leben junger Menschen ist für einen Großteil durch permanente Ablenkung gekennzeichnet. Handy- beziehungsweise Onlinesucht ist ein Massenphänomen. Das ist allerdings weit mehr als eine Art Drogenproblem, welches man durch Entzugstherapien beseitigen könnte. Der Neurobiologe und Psychotherapeut Prof. Dr. med. Joachim Bauer beschreibt in seinem Buch „Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens“ die für das Lebensglück und den Lebenserfolg unabdingbare Fähigkeit, die eigenen Triebe zu steuern, um größere, weiter in der Zukunft liegende Ziele zu erreichen.
Zu abstrakt? Ein konkretes Beispiel, welches Bauer in dem Buch aufführt: Manche kennen vielleicht das vom Psychologen Walter Mischel in den 1960er-Jahren mit Kindern durchgeführte „Marshmallow-Experiment“. Kindern wird ein Teller mit einem Marshmallow vorgesetzt. Anschließend wird ihnen in Aussicht gestellt, dass sie zur Belohnung zwei Marshmallows bekommen, wenn sie eine Zeit lang der Versuchung widerstehen können, das Marshmallow sofort zu verputzen. Konkret sollte dabei ermittelt werden, ob Kinder dazu in der Lage sind, Versuchungen zu widerstehen, die eine kurzfristige Befriedigung mit sich bringen würden, um längerfristig mit einer größeren Befriedigung belohnt zu werden. Kann das Kind also unmittelbare Genüsse zum Zweck eines längerfristigen Ziels zurückstellen?
Aus Langzeitbeobachtungen ging hervor, dass die Kinder, die der kurzfristigen Versuchung widerstehen konnten, später mehr Erfolge in ihrem Leben einfuhren, glücklicher und sozial gefestigter waren. Hingegen erging es später den Kindern, die der kurzzeitig befriedigenden Versuchung nicht widerstehen konnten, genau umgekehrt.
Nach Prof. Bauer ist diese Fähigkeit nicht angeboren, sondern wird in den ersten zwanzig Lebensjahren erlernt – oder auch nicht. Der Forscher sieht vor diesem Hintergrund eine enorme Gefahr durch Konsumgüter und nennt hierbei im Konkreten das Smartphone [5]. Der neue beste Freund des Menschen verspricht immerzu unmittelbare Bedürfnisbefriedung. Ein neuer Insta-Like dort, eine neue Mail hier. Was dabei in weite Ferne gerät, sind längerfristige Ziele. Zugleich kommt die Fähigkeit abhanden, sich auf den Hintern zu setzen und über einen längeren Zeitraum mit Konzentration und Fokus an ein und derselben Sache zu arbeiten. Ganz zu schweigen von der musischen Kreativität, die in so einem Zustand nicht aufkommen kann.
Spannen wir diese Dynamik nun etwas weiter.
Was bedeutet das für die Zukunft einer Generation, wenn diese bedingt durch die allgegenwärtige Smartphone-Nutzung und die Omnipräsenz des Digitalen vollkommen außerstande ist, längerfristige Ziele ins Auge zu fassen oder überhaupt noch Pläne zu schmieden, die über die nächsten 24 Stunden hinausgehen?
Wie soll mit dieser kollektiven Geisteshaltung ein Land oder eine Stadt als lebenswerter Ort aufrechterhalten bleiben? Wie soll die Infrastruktur aufrechterhalten werden, wenn niemand mehr den Verfall von Verkehrswegen, Strom-, Gas- und Wasserversorgung auf dem Schirm hat?
Aus einer digital so abgerichteten Generation erwachsen kaum noch Ingenieure, Techniker, Architekten, Landwirte, ja schlicht Leute, die anpacken und langfristig planen können. Eine Influencer-Karriere bestellt keinen Acker! Eine völlige Deindustrialisierung wäre die langfristige Folge.
Das ziellose Umhertreiben in der Gegenwart — und gemeint ist damit nicht das fokussierte Dasein im "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" nach Eckhart Tolle — hat irgendwann auch den Verlust des Gespürs für die Vergangenheit zur Folge. Eine Generation, die auf 24 Stunden verfügbare Insta-Stories konditioniert ist, kann nur schwerlich begreifen, was sich vor 24 Jahren ereignet hat. Ein Prozess der „Ahistorisierung“ nimmt an Fahrt auf. Das zeigt sich bereits auf einer Ebene im radikalen Umbenennen von Straßennamen, weil die Namensgeber mittlerweile untragbar seien. Wenn dann noch historische Persönlichkeiten mit Witzfiguren der Gegenwart verglichen oder gleichgesetzt werden, verblassen auch historische Vorbilder oder werden hinsichtlich ihres Wirkens völlig verzerrt. Als Beispiel dient etwa das krampfhafte und aberwitzige Bemühen, Rezo als den neuen Rudi Dutschke auszuweisen.
Es wächst eine Generation heran, die sich blind über den Zeitstrahl bewegt. Der Rückspiegel in die Vergangenheit ist beschlagen, die Gegenwart vor der Windschutzscheibe vernebelt und das Navi in Zukunft ohne geistiges GPS.
• Was bleibt?
• Was hinterlässt eine solche Generation?
• Welche die Zeit überdauernden Relikte verbleiben?
Stichwort Kunst und Kultur. Also die Kunst und die Kultur, die für ihre Schaffung die oben genannten musische Kreativität benötigen, an der es so mangelt. [Lesetipp von H.S.: »Deutschland verlernt seine Kulturtechniken: Die Missachtung des Musikunterrichts ist ein Skandal.«, NDS-Artikel von Tobial Riegel >> im KN am 18. März 2020 >> weiter.
► „Alles kann, nichts muss.“
— Woker Schlafwandel zwischen Hypermoralismus und dem Scheitern an den eigenen Maßstäben
Ob Feminismus, Antirassismus, Corona und natürlich Klima — weite Teile der Jugend wähnen sich selbst so, als hätten sie auf den jeweiligen Themenfeldern die höchste Moral gepachtet. Das Engagement für das wie auch immer geartete Bessere firmiert unter der Bezeichnung „woke sein“. Kein Lebensbereich bleibt verschont und wird von dem moralisierenden Auge der Jugend kritisch beäugt.
Die Schuldigen für die mannigfaltigen Miseren der Jetztzeit sind dann auch immer sehr schnell gefunden: Im Themenfeld des Feminismus, der „Gender-Unequality“, des Sexismus und Rassismus müssen die „alten weißen Männer“ als Feindbild herhalten. Bei Corona sind es natürlich die ganzen „röööchten, verschwurbelten Nazi-Querdenker-Impfgegner“ und beim Klima alle Menschen über 30, die die Welt an den Abgrund geführt hätten. Ganz so, als hätten es die jungen „Klimaaktivisten“ anders gehalten, wenn sie nur früher auf die Welt gekommen wären.
Und da sind wir auch schon bei dem springenden Punkt: Aus Sicht der woken Jugend sind alle schuld ... nur sie selber nicht. Einer mit ausgestrecktem Zeigefinger gehaltenen Hand ist es bekanntermaßen zu eigen, dass dabei vier Finger auf einen selbst deuten. So quillt die Doppelmoral zwischen allen Worten und Taten der woken Jugend hervor. Permanent beschuldigen sie andere für Untaten, die so häufig von ihnen selbst begangen werden.
Am deutlichsten zeigt sich dies bei der Klimathematik. Da sprechen manche jungen Menschen tatsächlich von „Flugscham“ und vergessen dabei doch glatt, die Urlaubsfotos vergangener Flugreisen von Instagram zu löschen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich von der gewaltigen Kluft zwischen moralischem Anspruch und gelebter Wirklichkeit mancher Klimaaktivistinnen zu berichten. So lebte ich ein Vierteljahr zusammen mit einer „Fridays for Future“-Sprecherin in einer WG. Auf der Straße gerierte sie sich als Greenpeace, aber im wohngemeinschaftlichen Zusammenleben hatte man das Gefühl, als lebte man mit der Ölindustrie unter einem Dach. Ungewaschenes Geschirr türmte sich zu Bergen, die eigenen Klamotten lagen in den Gemeinschaftsräumen verteilt, und Verantwortungsbewusstsein schien im Kleinen, im unmittelbar Privaten ein Fremdwort zu sein. Auch in meinem Studentenwerksjob arbeitete ich einige Tage mit einem anderen Klimaaktivisten zusammen und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus ob seines unfähigen wie auch von jeglichem Verantwortungsgefühl befreiten Handelns.
Da wollen junge Menschen das Welt(!)klima retten und scheitern bei basalen Alltagsaufgaben im unmittelbaren Mikrokosmos. Man möchte das 2-Grad-Ziel erreichen und schafft es nicht, zweimal in der Woche den Küchendienst zu verrichten. Man möchte 2033 bekämpfen und scheitert damit, vor 20:33 das eigene Zimmer aufzuräumen.
Man könnte lachen, wäre es nicht so ernst. Ernst, weil sich hier in dieser Generation ein unheilvolles Gemisch zusammenbraut. Es besteht einerseits aus dem Gefühl, der Mitwelt moralisch haushoch überlegen zu sein. Zum andern wird diese Haltung kontrastiert durch eine enorme Unfähigkeit, für die einfachsten Dinge Verantwortung zu übernehmen oder sich bei den ausgemachten Sünden an die eigene Nase zu fassen. Zugleich wird aus einer hedonistischen Warte die Welt als ein riesiger Selbstbedienungsladen mit All-inclusive-Service betrachtet. Dozenten und Ausbilder berichteten mir in Gesprächen fassungslos, wie sie es mit einer Jugend zu tun hätten, die sich in der Grundannahme wiegt, alles würde ihnen hinterhergetragen werden, als müsste die ganze Welt, alles und jeder, sich ihren Wünschen beugen.
Letztlich ist das Bild einer politisierten Jugend eine Illusion. Wir haben eine von sich selbst entfremdete, instrumentalisierte Jugend, die gegen die ältere Generation aufgestachelt wird. Die vermeintliche Rebellion schlägt nur rein optisch zu Buche. Man sieht junge Menschen mit Pappschildern und bunten Klamotten und vermeintlich verschiedenen Geschlechtern auf der Straße. Doch gleichen sie einer Truppe von Star-Wars-Stormtroopers, die ein Holi Farbrausch Festival besuchen — auch wenn die Uniformen bunt sind, bleibt die Uniform eine Uniform.
Konkret übertragen bedeutet dies, dass die Jugend zwar nach außen hin den Anschein des Rebellentums und der Diversität abgibt, doch auf der ideologisch übergeordneten Ebene uniformiert im Gleichschritt unterwegs ist. Das zeigt sich etwa bei der strikten Einhaltung von Coronaregeln. Und beim Klima wissen wir Rezo sei Dank ja auch: „Zu diesem Thema gibt es nur eine legitime Meinung!“
► Kulturrevolution 2.0?
Der Kindheitsforscher Michael Hüter beschrieb in seinem Buch „Kindheit 6.7 - Ein Manifest“ ausführlich, wie in den jeweiligen Epochen der Menschheitsgeschichte die Machthaber ihre Vormacht sicherten. Nämlich indem sie versuchten, Zugriff zu erlangen auf die Kinder, genauer gesagt ihren Geist, um dort die Saat der jeweiligen Ideologie zu pflanzen und diese gegen die Eltern in Stellung zu bringen [6].
Gewisse — zumindest im Ansatz (!) strukturelle — Parallelen lassen sich erkennen zwischen der chinesischen Kulturrevolution und dem, was sich heute zuträgt. Unter Mao Zedong wurde versucht, im Rahmen des „Großen Sprungs“ — klingt fast wie „The Great Reset“ — das gesamte alte gesellschaftliche Normen- und Wertesystem des seit Jahrtausenden konfuzianisch geprägten Chinas aus den Angeln zu heben und eine komplett neue Gesellschaftsstruktur zu errichten. Einige Dutzend Millionen Menschen wurden dabei ermordet — daher ist dieser Vergleich mit Vorsicht zu genießen — und die Jugend gegen Ältere, Andersdenkende und missliebige Intellektuelle aufgehetzt.
Indoktrination und sich permanent abwechselnde Politkampagnen waren an der Tagesordnung. Auch wurden familiäre Bündnisse gesprengt und die Kinder bis in die Wurzel entfremdet [7].
Heute sehen wir eine Generation, die gegen die Alten und das Alte aufgehetzt werden. Beobachtbar an Kindern, die ihre im Hühnerstall motorradfahrende Oma als „Umweltsau“ beschimpfen, oder an der Pauschalverurteilung älterer Menschen als „alte weiße Männer“.
Das klassische Familienbild gerät in Verruf, sich darauf zu beziehen gilt als konservativ oder fast schon „rechts“. Stattdessen werden bei jungen Menschen Lebensmodelle und Themen aggressiv propagiert, die den klassischen Familienmodellen und Kinderwünschen diametral gegenüberstehen. Stichwort „LGBTIQ“ und die Legalisierung von Abtreibungen. Es findet ein regelrechter Gesinnungskrieg gegen das Altbewährte und unsere Kultur statt.
Die weiter oben schon angesprochene Umbenennung von Straßen oder Plätzen und das Abreißen von Statuen „untragbarer Persönlichkeiten“ legen Zeugnis davon ab. Zu nennen wäre auch die Cancel Culture, das Tilgen von „untragbaren“, da „diskriminierenden, sexistischen und rassistischen“ Kulturgütern. In Kanada gab es bereits wieder Bücherverbrennungen [8].
► Ausblick
Leider fehlt es an Anhaltspunkten, um zum Ende dieses Beitrages noch ein positives Schlusswort anzubringen. Kinder sind unsere Zukunft. Und angesichts dessen, was derzeit mit Kindern und Jugendlichen gemacht wird, sind die Aussichten leider düster. Millionen Kinder- und Jugendpsychen wurden auf das schlimmste misshandelt, und die Auswüchse dessen werden in einigen Jahren zu Buche schlagen, wenn die heutigen noch jungen Menschen dann die Gesellschaft von morgen gestalten. Freilich kann es irgendwann besser werden, doch es liegt eine weite Durststrecke vor uns.
Und abschließend sei noch einmal daran erinnert, dass das oben Beschriebene keine Schuldzuweisung, sondern mehr eine Beschreibung dessen ist, was über institutionelle und ideologische Wege an einer ganzen Generation verbrochen wird, wozu sie systematisch und auf bösartigste Weise hinkonditioniert wurde und wird.
Ob man nun vom Glauben abgefallen ist oder nicht – zum Ende hin lässt sich nur sagen: „Gott — oder wer auch immer —, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Seriously!“
Nicolas Riedl
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Nicolas Riedl, Jahrgang 1993, ist Student der Politik-, Theater- und Medienwissenschaften in Erlangen. Er lernte fast jede Schulform des deutschen Bildungssystems von innen kennen und während einer kaufmännischen Ausbildung ebenso die zwischenmenschliche Kälte der Arbeitswelt. Die Medien- und Ukrainekrise 2014 war eine Zäsur für seine Weltanschauung und -wahrnehmung.
Seither beschäftigt er sich eingehend und selbstkritisch mit politischen, sozio-ökonomischen, ökologischen sowie psychologischen Themen und fand durch den Rubikon zu seiner Leidenschaft des Schreibens zurück. Soweit es seine technischen Fertigkeiten zulassen, produziert er Filme und Musikvideos. Er ist Mitglied der Rubikon-Jugendredaktion und schreibt für die Kolumne „Junge Federn“.
[1] Unger, Raymond: »Vom Verlust der Freiheit: Klimakrise, Migrationskrise, Coronakrise«, München, 2021, Seite 86.
[2] Spitzer, Manfred: »Die Smartphone-Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft«, Stuttgart, 2018.
Spitzer, Manfred: »Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert«. München, 2015.
Unzicker, Alexander: »Wenn man weiß, wo der Verstand ist, hat der Tag Struktur: Anleitung zum Selberdenken in verrückten Zeiten«, Frankfurt am Main, 2019.
[3] Lev Manovich: »Eine Archäologie des Computerbildschirms«, kunstforum.de >> weiter. (Bezahlschranke!)
[4] Burchardt, Matthias: »Versuch über den Homo hygienicus«, in: Hannes Hofbauer; Stefan Kraft (Hg.): Lockdown 2020 — Wie ein Virus dazu benutzt wird, die Gesellschaft zu verändern«. Wien. 2020. Promedia. Seiten 122 folgende.
Hockertz, Stefan W.: »Generation Maske: Corona: Angst und Herausforderung«, Rottenburg, 2021, Seiten 78 folgende.
[5] Bauer, Joachim: »Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens«, München, 2015, Seiten 42 folgende.
[6] Hüter Michael: »Kindheit 6.7: Es ist höchste Zeit, mit unseren Kindern neue Wege zu gehen«, Melk an der Donau, 2018, Seiten 118 folgende.
[7] Baron, Stefan; Yin-Baron, Guangyan: »Die Chinesen: Psychogramm einer Weltmacht«, Berlin, 2018, Seiten 100 folgende.
[8] »Bücherverbrennung als Versöhnung? Skandal um falsche Ureinwohnerin in Kanada«, RT DE >> weiter.
Lesetipps zu Kinderarmut, Schule, Bildung, Bildungssysteme, (Früh-)Konditionierung etc.
»Kein Interesse am Kindeswohl durch Bildungskahlschlag
Kinder und Jugendliche zunehmend Opfer einer Verdummungskampagne. Piepegalpakt 2.0: Eine Runde digitaler Antibildung ist nicht genu. Schulische Leistungen werden kontinuierlich schlechter.
Der „Digitalpakt Schule“ war gestern. Deshalb braucht es schleunigst ein Anschlussprogramm, finden nicht nur IT-Industrielle und -Lobbyisten, sondern auch die hiesigen Gewerkschaften. Dass bisher so technikverliebte Länder wie Dänemark und Schweden die Flucht zurück zum Analogen ergreifen, um das Klassenzimmer wieder zum Bildungsraum zu machen, stört sie nicht, so wenig wie ein allgemeines Schulleistungsniveau im freien Fall. Bleibt nur die Hoffnung auf Gegenwehr durch Eltern, Lehrer und vielleicht ja sogar die größten Leidtragenden – die Kinder. Und darauf, dass die Politik für das Quatschprojekt kein Geld zusammenkratzt«. Von Ralf Wurzbacher | NachDenkSeiten, im KN am 20. Mai 2024 >> weiter.
»Das Ende einer Illusion: Skandinavien nimmt Abstand von Schul-Digitalisierung. Im Frühjahr 2023 kündigte die schwedische Regierung an, die Digitalisierung im Schulunterricht zurückzufahren, was zu so mancher “Verstimmung” führte. Wie so oft, zog die norwegische Regierung im Herbst letzten Jahres nach (TKP hat berichtet) und kam zu ähnlichen Ergebnissen. Nun erschien kürzlich noch ein weiterer Hinweis zu dem dritten “Vorreiter” in Sachen Digitalisierung, Finnland, wo man auf der Sekundärstufe ebenso “vor einem Scherbenhaufen” steht.
Skandinavien gilt in vielfacher Hinsicht als eine Art “Extremvorbild” für viele Themen, die in Mitteleuropa von Politik, “Experten™” und Leitmedien beklagt werden. Vielfach aber sind die Realitäten durchaus “anders” als man sich dies aus der Ferne vorstellt, und auch “Fact Finding”-Missionen wie von einer Abteilung der österreichischen (vom Oligarchen Hans-Peter Haselsteiner finanzierten “liberalen” Klein-) Partei NEOS letztes Jahr unternommen zeitigen oft ausgesprochen widersprüchliche wie -sinnige “Lernerfolge”«. Von von Assoc. Prof. Dr. Stephan Sander-Faes, tkp.at, 05. Januar 2024 >> weiter.
»Fördern unsere Schulen den demokratischen Geist? Schulen funktionieren nicht so, wie es in den Schulgesetzen eigentlich vorgesehen ist: Sie fördern nicht kritisches Denken und einen demokratischen Geist, sondern Konformismus und einseitig ausgerichtete Weltbilder. Das ist in komprimierter Form die Kritik eines Gymnasiallehrers, der das getan hat, was in einer Demokratie eigentlich selbstverständlich sein sollte:
Er übte Kritik an den Verhältnissen an seiner Schule, was ihm sehr viel Ärger eingebracht hat. Deshalb schrieb er sein Buch „Mensch, lern das und frag nicht!“, in dem er deutsche Schulbücher und den Schulunterricht an sich analysiert. Dies war nur möglich, weil er sein Buch unter einem Pseudonym (Hauke Arach) veröffentlichte. NDS-Autor Udo Brandes im Interview mit dem Pädagogen zu seinem Buch und seiner Kritik am Schulunterricht an deutschen Schulen.« >> NDS-Artikel vom 27. Dezember, im KN am 29. Dezember 2023 >> weiter.
»Marode Bildungspolitik zulasten des Leistungsniveaus. Die PISA-Ergebnisse zeigen ein Versagen mit Ansage.
Allenthalben wird erstaunt bis schockiert auf die Ergebnisse der PISA-Studie reagiert. Wer aber die Entwicklung der letzten Jahrzehnte in der Bildungspolitik beobachtet hat, wundert sich eher, dass sich dieses Versagen nicht schon früher manifestiert hat.
Schon vor 50 Jahren konnte beobachtet werden, dass eine höhere Abiturientenquote immer mit Abstrichen an der Qualität des Abiturniveaus verbunden ist. Wer zum Beispiel in Bayern am Abitur zu scheitern drohte, der konnte nach Hessen oder noch besser nach Bremen wechseln, um dort sein „Zeugnis der Reife“ ohne weitere Probleme zu erhalten.
Ich hatte Klassenkameraden, die ohne diese Not in diese Bundesländer wechselten und dort sogar eine Klasse überspringen konnten. Diese Beobachtung lässt den Schluß zu, dass es in jeder Gesellschaft eine gewisse Menge an begabten gibt, die zu einem ordentlichen Abitur geeignet sind. Will man also die Quote an Abiturienten erhöhen, ist das nur möglich, indem man Abstriche an den Anforderungen macht. Bayern hatte immer eine verhältnismäßig kleine Abiturientenquote und Bremen eine hohe. Die Qualität des Abiturs war reziprok.« Von Peter Haisenko, im KN am 28. Dezember 2023 >> weiter.
»Der Intelligenzkiller im Kinderzimmer. Babys ausgiebig mit Handys spielen zu lassen kann desaströse Auswirkungen auf spätere kognitive Leistungen haben. Wissenschaft, Medizin und Beratungsinstitutionen stemmen sich zu wenig dagegen.
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr 5. Klässler, die den 10-er Übergang nicht beherrschen, also nicht in einem Atemzug sagen können, wie viel 9+5 ergibt. Oder 6.-Klässler, die beim Einmaleins abzählen. Meistens handelt sich dabei um Kinder aus bildungsfernen Haushalten. Für mich als Primarlehrerin ist eindeutig klar, was dahintersteckt: Das Smartphone. Beziehungsweise all die Primärerfahrungen, die es behindert, also Bälle rollen, Steinchen schmeissen, Flaschen aufschrauben.
Die Wissenschaft spricht von Vorläuferkompetenzen, die vorhanden sein müssen, damit sich mathematisches Können überhaupt einstellen kann. Das fängt beim Aufschichten von Bauklötzchen oder Legosteinen an und geht bis zu den Gesellschaftsspielen. Aber auch Springen, Laufen, Drehen sind Raum- und damit mathematische Erfahrungen. All dies fehlt, wenn Spiele und Bewegung im Smartphone zusammenschmelzen.« Von Samia Guemei, Zeitpunkt.ch, 06. November 2023 >> weiter.
»Die deutsche Schulbildung rutscht in die Mittelmäßigkeit. Mensch, lern das und frag nicht! In den Schulen der BRD wird schon immer „politisch korrekt“ gelehrt. Was nicht sein durfte, durfte auch nicht angezweifelt werden. Während der 1990er Jahre hat sich diese unwissenschaftliche Indoktrinierung kontinuierlich weiter entwickelt. Immer neue Lehrbücher mit handverlesenen Inhalten haben die gymnasiale Bildung auf ein Niveau des stumpfen Auswendiglernens reduziert. Ein wissenschaftsähnliches Hinterfragen von Inhalten ist nicht vorgesehen.
Ich erzähle ein Beispiel aus meiner Schulzeit in den 1960er Jahren. 1964 fand am Münchner Oberlandesgericht ein Prozess statt. Die Witwe eines SS-Offiziers hatte den „Spiegel“ auf Unterlassung verklagt. Er sollte nicht mehr behaupten dürfen, dass es die SS war, die die polnischen Offiziere in Katyn ermordet hat. Mein Vater war als Dolmetscher zu diesem Prozess berufen, für die russische und ukrainische Sprache. Dokumente mussten übersetzt werden werden. Dieser Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, aber weil mein Vater der Dolmetscher war, konnte ich als Teenager den Prozess und seinen Ausgang beobachten. Die Witwe des SS-Offiziers hat diesen Prozess mit wehenden Fahnen gewonnen.« Von Peter Haisenko, im KN am 01. November 2023 >> weiter.
»Tablets sollten von Geburt an Teil der Welt eines Babys sein. Handys in Kinderhand – „Erziehung“ zur Denkschwäche. Die Bilder häufen sich: Eine Familie am Nachbartisch im Restaurant unterhält sich, die 7-jährige Tochter und sogar der 3-jährige Benjamin sind mit eigenen Handys ruhiggestellt. Während des Gesprächs sieht man auch den Vater und den 18-jährigen Neffen zwischendurch ständig wie zwanghaft ihr Handy aus der Tasche ziehen und herunterscrollen.
Auf dem Spielplatz im Park hängen die Schaukeln unberührt, denn die Kinder sitzen oder stehen herum und sind ganz in ihre Handys oder Tablets vergraben. – Mit diesen Phänomenen ist eine Fülle von schweren pädagogischen und sozialen Problemen verbunden, von denen nachfolgend nur einem näher nachgegangen werden soll.« Von Herbert Ludwig, Fassadenkratzer, im KN am 30. Oktober 2023 >> weiter.
»Die BRD rutscht bei den „PISA-Rängen“ immer weiter ab. Ganztagsschulen: Kultusminister wollen mehr Qualität. Die Qualität der Schulbildung bewegt sich auf ein gefährlich niedriges Niveau zu. Da kommt die Meldung zur rechten Zeit, dass die Kultusminister mehr Qualität in den Ganztagsschulen fordern. Doch wo liegen da die Schwerpunkte?
Die Pressemeldung zur Kultusministerkonferenz war kurz und sie zeigt auf, dass es einen echten Reformwillen nicht gibt. Zwölf „Empfehlungen“ werden diskutiert und sie sollen beschlossen werden. Sollen... Bezeichnenderweise wird nur über einen dieser Punkte berichtet und der hat mit Bildung als solcher nichts zu tun.« Von Peter Haisenko, im KN am 16. Oktober 2023 >> weiter.
»Die „finstere Agenda“ von Big Tech, die Kinder an die Technik fesselt. Da sich Babys mit einem Tablet in der Hand entwickeln, ist der nächste logische Schritt, angeblich zur Bequemlichkeit aller, die Implantation eines Mobilfunkgeräts – ja, eines Mini-Handys – in den Körper unserer Kinder.« Artikel auf UNCUT.news, 20. September 2023 >> weiter.
»Es steht zappenduster um die Bildungsqualität. Sackgasse Klassenzimmer. Die vormalige Bildungsnation Deutschland wird von immer mehr aufstrebenden Ländern überholt — statt das Problem im Kern zu lösen, wird nur Geld zugeschossen.
Die Zukunft eines Landes spiegelt sich in der gegenwärtigen Bildungsqualität. Und da sieht es in Deutschland zappenduster aus. Der Anteil der von Burnout bedrohten Lehrkräfte ist alarmierend. Der Ausweg, den viele Lehrerinnen und Lehrer gewählt haben, durch Teilzeit wenigstens etwas Druck aus dem psychischen Kessel zu lassen, wird seitens der Bildungspolitik immer weiter verbaut.« Von Roberto J. De Lapuente | MANOVA (vormals RUBIKON), im KN am 18. April 2023 >> weiter.
»Unsere Schulen müssen demokratisiert werden. Unsere weitestgehend nutzlosen Bildungsinstitutionen. Ein pädagogisches Paradoxon. Der Erziehung zu einem mündigen Bürger liegt ein fundamentales Problem zugrunde, auf das bereits Immanuel Kant in seiner Abhandlung über Pädagogik verwiesen hat: „Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?“ Auch über 200 Jahre nachdem er seine Schrift verfasst hat und Generationen von Philosophen und Erziehungswissenschaftlern nach ihm dieser Frage auf den Grund gegangen sind, haben es unsere Gesellschaft und ihre weitestgehend nutzlosen Bildungsinstitutionen nicht geschafft, all die Erkenntnisse vergangener Geistesgrößen in ein funktionierendes staatliches Schulsystem umzusetzen.« Von Patrick Zimmerschied | RUBIKON, im KN am 25. Februar 2023 >> weiter.
»Deutschland fehlen massenhaft Lehrkräfte: Das Land braucht aktuell bis zu 40.000 Lehrkräfte, in naher Zukunft wohl noch viel mehr. Es wird alles unternommen, jungen Menschen den Beruf zu verleiden. Da wird doch jeder frischgebackene Pädagoge mit Kusshand genommen – sollte man meinen. Dass dem nicht so sein muss, zeigt der Fall eines voll ausgebildeten Junglehrers mit Topabschluss und allerbesten Voraussetzungen, beruflich durchzustarten.« Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 17. Februar 2023 >> weiter.
»Grassierender Engpass bei Lehrern und Pädagogen: Die Lösungs-in-kompetenz der Kultusministerkonferenz. Mehrarbeit, größere Klassen, Hybridunterricht, Reaktivierung von pensionierten Lehrkräften, Einsatz von Quereinsteigern. Die „Empfehlungen“ einer Kommission der Landeskultusminister, um dem historischen Engpass bei Pädagogen zu begegnen, sorgen für Entsetzen bei Gewerkschaften und Bildungsverbänden. Das Gremium tischt so ziemlich alle Fehler der Vergangenheit als Rezept für die Zukunft auf. Die Therapie ist krank, macht krank und kann nur nach hinten losgehen.« Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 07. Februar 2023 >> weiter.
»Deutschland ist arm an Kindern, aber reich an armen Kindern. Jedes fünfte Kind arm? Jedes vierte? Egal, Panzer sind wichtiger. edes Jahr gibt es neue Zahlen zur Armut, die den alten gleichen, und immer wieder gibt es Berichte der Bertelsmann Stiftung dazu. Aber es ändert sich nichts, zumindest nicht zum Guten. Wenn es nächstes Jahr noch einen solchen Bericht geben sollte, sind noch mehr Kinder arm.« Von Dagmar Henn, im KN am 30. Januar 2023 >> weiter.
»Der Akademikeranteil in der Bevölkerung ist zu hoch. Er lässt eine Gesellschaft in eine destruktive Eigendynamik abgleiten. Das akademische Übergewicht bringt die Gesellschaft ins Ungleichgewicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil akademisch ausgebildeter Menschen in der Gesellschaft drastisch erhöht. Man kann es an der deutlich gestiegenen Anzahl Studierender sehen, die sich in Universitäten und Fachhochschulen um einen Abschluss bemühen, um für die höhere Laufbahn in Institutionen und Ministerien oder der Wirtschaft und den Medien bereit zu sein. Manche bleiben auf der Universität, um zu lehren oder Wissenschaft zu treiben; andere gehen in Unternehmen oder in staatliche Institutionen, um dort Karriere zu machen.
Durch das hohe Angebot und die relativ geringe Nachfrage entsteht einerseits ein hoher Leistungsdruck, aber ebenso ein starker Anpassungswille. Hinzu kommt noch die mediale Ehrgeizpropaganda, nach der jeder seines Glückes Schmied sein soll. Man fragt sich: Wozu werden so viele Akademiker gebraucht?« Von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 12. Januar 2023 >> weiter.
»Schulen ohne persönlich anwesende Schüler und Lehrer. Schulen sind die Labore unserer Zukunft. Das Verblödungssystem.« Von Willy Meyer, im KN am 5. Oktober 2022 >> weiter.
»Lehrermangel durch jahrzehntelange Fehlplanung. Bildungskahlschlag auf dem Rücken unserer Kinder und Jugendlichen. Sachsen-Anhalt probt die Vier-Tage-Woche, Nordrhein-Westfalen verschiebt Tausende Pädagogen auf fremdes Terrain und Sachsen setzt auf „planmäßigen Unterrichtsausfall“. Ein so nie dagewesener Lehrermangel treibt die seltsamsten Blüten und wird künftig doch nur der Normalfall sein. Es rächen sich jahrzehntelange Fehlplanung im Zeichen von Rotstift und Entstaatlichung und mit dem letzten Aufgebot an Amateurpaukern wird der neoliberalen Privatisierungslobby der Boden bereitet.« Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 28. September 2022 >> weiter.
»Entwicklungspsychologe Piaget: Die Theorie der Kognitiven Entwicklung. Über die Natur und Entwicklung menschlicher Intelligenz. Die Theorie der kognitiven Entwicklung nach dem Entwicklungspsychologen Piaget ist eine umfassende Theorie über die Natur und Entwicklung menschlicher Intelligenz. Die Theorie befasst sich mit der Natur von Wissen und Erkenntnis, mit deren Erwerb, Konstruktion und Gebrauch. Piagets Theorie ist hauptsächlich als Theorie kognitiver Entwicklungsstufen bekannt.
Piaget glaubte, dass Kinder nicht wie ‚kleine Erwachsene‘ seien, die nur über weniger Wissen verfügten – Kinder dächten und sprächen grundsätzlich anders. Da Piaget davon ausging, dass Kinder über große kognitive Fähigkeiten verfügen, entwickelte er vier verschiedene Stufen der kognitiven Entwicklung, die er in Tests untersuchte.« Von Jonas Koblin | Sproutsschools - Sprouts Deutschland, im KN am 22. Februar 2022 >> weiter.
»Die entwurzelte Generation: Eine Zustandsbeschreibung der heutigen Jugend. Allgegenwärtige Smartphone-Nutzung und die Omnipräsenz des Digitalen. Eine Jugend wächst heran, der die Freiheit fremd und das Denken zu anstrengend geworden ist und der man das Fühlen abtrainiert hat.
„Die jungen Leute heutzutage ...“, hörte und hört man des Öfteren die Älteren lamentieren. Das Unverständnis über die nachfolgende Generation galt in der Vergangenheit ihrem rebellischen Unwesen. Seit einiger Zeit — so scheint es — hat sich der Generationenkonflikt in sein Gegenteil verkehrt. Weniger wird das Rebellentum der Jugend beklagt oder kritisiert als ihre Neigung zum Konformismus sowie der unkritischen Anpassung an all die Agenden, die multimedial durchgepeitscht werden. Sei es das Gendern hier, der Klimaschutz dort oder aktuell die totale Durchimpfung der Bevölkerung. Wie ein ungeschützter Rechner lässt sich das Betriebssystem der Jugend mit jedem beliebigen Programm bespielen. Was sind die tragenden Säulen dieser Entwicklung?« Von Nicolas Riedl | RUBIKON, im KN am 14. Oktober 2021 >> weiter.
»Digitale Bildung. Frühe Medienkompetenz oder digitale Verdummung? Wie die Entwicklung der Kinder durch digitale Bildung schwer geschädigt wird. Ein breites System „Digitaler Bildung“, das den Lehrer überflüssig machen soll, wird in den Schulen vorangetrieben, da eine frühe Medienkompetenz erforderlich sei, um den Anschluss an die globale digitale Entwicklung nicht zu verpassen. Dabei werden jedoch die Bedingungen der verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes völlig außeracht gelassen – mit verheerenden Folgen.« von Herbert Ludwig, im KN am 9. Dezember 2019 >> weiter.
»Digitale Verdummung – wie sie in der Schule veranlagt wird und in der Politik schon angekommen ist! In ungeheurem Maße werben einschlägige Wirtschaftsunternehmen für breite „Digitale Bildung“ in Kitas und Schulen. Und die Bundes- und Landesregierungen treiben mit einem „Digitalpakt“ intensiv die Ausstattung der Schulen mit digitalen Medien voran, wofür der Bund über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Es bahnt sich eine technologische Neuausrichtung des Erziehungswesens an, eine weitgehende Übernahme des Unterrichtsgeschehens durch Computer-gesteuerte Bildungs-Einheiten und Programme – mit weitreichenden und verheerenden Folgen für die Entwicklung der Kinder.« Von Herbert Ludwig | Fassadenkratzer, 12. Juni 2019 >> weiter.
»Das Kind vor dem Bildschirm – Auswirkungen auf seine Entwicklung. Weithin ist die Vorstellung verbreitet, dass die Kinder nur kleine Erwachsene seien, gleichsam deren unvollständige Miniaturausgaben, die über die gleichen Fähigkeiten und Denkformen verfügten wie diese, graduell eben nur noch nicht so ausgebildet. Danach wird die Entwicklung als ein linearer Vorgang angesehen, der von Anfang bis Ende denselben Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten unterliege. Entwicklung bestünde praktisch in einer quantitativen Steigerung derselben Fähigkeiten. Daher müsse eine Fähigkeit, wie beispielsweise das intellektuelle, logische Denken, schon früh geübt werden, damit es dem Erwachsenen dann in bestmöglicher Weise zur Verfügung stünde.« Von Herbert Ludwig | Fassadenkratzer, 12. Dezember 2014 >> weiter.
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"Schulfrei: Vom Teilzeitgefängnis Schule zum Vollzeitgefängnis Familie? Es genügt nicht, Kinder „wegen Corona“ jetzt zuhause abzurichten — nötig wäre ein Paradigmenwechsel hin zu selbstbestimmtem Lernen." Von Bertrand Stern, im KN am 25. Mai 2021 >> weiter.
"Das Halbtagsschulsystem in Österreich konserviert eine Bildungsungleichheit. Halber Tag, doppelter Nachteil?" von Elke Larcher und Oliver Gruber / A&W blog, 21. September 2020, im KN am 25. Sept. 2020. >> weiter.
"OECD: Bildung auf einen Blick 2020 - OECD-INDIKATOREN". ("Education at a Glance 2020 - OECD Indicators") >> weiter. (PDF).
"Kinderarmut: Medien berichten zu oberflächlich und mit zu wenig Nachdruck" von Marcus Klöckner | NDS, 08. August 2020, am 10.08. im KN >> weiter.
"Maskenzwang im Unterricht: Ein bizarrer Plan. Für Schüler soll nun teils sogar im Unterricht eine Maskenpflicht gelten. Diese Pläne sind unverantwortlich und unwissenschaftlich." von Tobias Riegel | NDS, 05. August 2020. >> weiter.
"Die Ernüchterungsanstalt: Die Schule erstickt das Interesse für Poesie im Keim, indem sie Schüler zwingt, diese rational zu zergliedern." von Nicolas Riedl / RUBIKON, 26. April 2020, im KN 28. Juli 2020 >> weiter.
"Factsheet Kinderarmut in Deutschland" von Antje Funcke und Sarah Menne, Bertelsmann Stiftung - Juli 2020 >> weiter.
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"Deutschland verlernt seine Kulturtechniken: Die Missachtung des Musikunterrichts ist ein Skandal" von Tobias Riegel | NDS, 18. März 2020 >> weiter.
"Was kosten Kinder?" - Studie "Kosten von Kindern. Erhebungsmethoden und Bandbreiten" von Stefan Humer, Severin Rapp, Judith Lengyel-Wiesinger / A & W blog >> weiter.
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"Kinderarmut: Sie mussten früh erwachsen werden." von Marcus Klöckner | NDS im Interview mit Dr. Irina Volf, 19. März 2020 >> weiter.
"Kinderarmut in Deutschland verharrt auf hohem Niveau" von Dietmar Gaisenkersting, 10. Februar 2020 >> weiter.
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"Unser staatlich geprägtes Bildungssystem ist veraltet. Perspektiven der individuellen und sozialen Selbstverwirklichung.", von Lars Grünewald, 13. April 2019, im KN 28.12.2019 >> weiter.
"Digitale Bildung. Frühe Medienkompetenz oder digitale Verdummung?. Wie die Entwicklung der Kinder durch digitale Bildung schwer geschädigt wird." von Herbert Ludwig, 9.12.2019 >> weiter.
"Lobbyismus: 20 von 30 DAX-Unternehmen bieten Unterrichtsmaterial an" von Felix Kamella / LobbyControl, 30. Oktober 2019 >> weiter.
"Stifter und Schenker. Wie der Kommerz das Klassenzimmer kapert." von Redaktion NDS, 17. Oktober 2019 >> weiter.
"Der kleine Erwachsene – oder die Verdummung des Kindes" von Herbert Ludwig, 26. September 2019 >> weiter.
"Wählen mit 16 – oder die Infantilisierung der Politik" von Herbert Ludwig, 4. Juli 2019 >> weiter.
"Digitale Verdummung – wie sie in der Schule veranlagt wird und in der Politik schon angekommen ist!" von Herbert Ludwig, 12. Juni 2019 >> weiter.
"Abgeordnete: Denn sie wissen nicht, was sie beschließen" von Herbert Ludwig, 26. Februar 2019 >> weiter.
"Wie hat sich die Einkommenssituation von Familien entwickelt. Ein neues Messkonzept", Bertelsmann Stiftung Studie 2018, Februar 2018 >> weiter.
"Digitale Bildung – was macht die Politik? Positionen der Parteien im Bundestag." von Lena Herzog / die Debatte, 02. Februar 2018 >> weiter.
"Digitalisierung von Bildung als neoliberales Projekt. Internet als Brandbeschleuniger der Globalisierung und Infrastruktur des neoliberalen Regimes." von Matthias Burchardt, 30. Juli 2017 >> weiter.
"Allmächtiger Staat – Die Fesselung des Bildungslebens" von Herbert Ludwig, 16. Juni 2017 >> weiter.
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»Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren,
verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten
und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht
mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.
Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft,
verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander
und tyrannisieren ihre Lehrer.«
(-Sokrates, griechischer Philosoph, * um 469 vChr Athen; † 399 vChr Athen)
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► Quelle: Der Artikel erschien am 08. Oktober 2021 als Erstveröffentlichung bei RUBIKON >> rubikon.news/ >> Artikel. RUBIKON versteht sich als Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung, vertreten durch den Geschäftsführer Jens Wernicke. RUBIKON unterstützen >> HIER.
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2. Nicolas Riedl, Jahrgang 1993, ist Student der Politik-, Theater- und Medienwissenschaften in Erlangen. Er lernte fast jede Schulform des deutschen Bildungssystems von innen kennen und während einer kaufmännischen Ausbildung ebenso die zwischenmenschliche Kälte der Arbeitswelt. Riedl ist Mitglied der Rubikon-Jugendredaktion und schreibt für die Kolumne „Junge Federn“. Foto: © Nicolas Riedl (privat). Quelle: Rubikon-Autorenseite. Die Rechte am Bild bleiben beim Autor/Rechteinhaber.
3. Junge mit blauer Mund-Nasen-Maske: Die jetzige Jugend erlebt eine Zeit, in welcher sich der Anfang wie ein Ende anfühlt und entsprechend auch keinen Zauber hervorrufen kann. Foto: shazzadul_alam / Md. Shazzadul Alam, Dhaka/Bangladesh. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
4. Jens Georg Spahn (* 16. Mai 1980 in Ahaus) ist seit 2002 Mitglied des Bundestages und seit dem 14. März 2018 Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Merkel IV. Deutschland habe lt. Spahn eines der besten Sozialsysteme der Welt, mit Hartz IV habe „jeder das, was er zum Leben braucht“. Die gesetzliche Grundsicherung werde „mit großem Aufwand genau bemessen und regelmäßig angepasst“. Hartz IV bedeute nicht Armut, sondern sei „die Antwort unserer Solidargemeinschaft auf Armut“. Bildbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).
5. Christian Heinrich Maria Drosten (* 12. Juni 1972 in Lingen im Emsland) ist ein deutscher Wirrologe Virologe. Von 2007 bis 2017 war er Professor an der Universität Bonn. Seit 2017 ist er Professor, Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor an der Charité in Berlin und zugleich Leiter des Fachbereichs Virologie von „Labor Berlin“, dem größten Krankenhauslabor Europas.
Prof. Dr. Drosten ist neben Personen wie Angela Merkel, Jens Spahn, Karl Lauterbach, Lothar Wieler, Markus Söder, Katrin Göring-Eckardt, Ursula von der Leyen, Sebastian Kurz & Co. unüberseh- und hörbare Boten einer nahenden Apokalypse und suchen die Menschheit mit seinen Geißeln heim. Als apokalyptischer Reiter und Impfapologet verdingt er sich prächtig als Pandemiestar mit hohem Wiedererkennungswert. Bildbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).
6. Prof. Dr. Lothar Heinz Wieler (* 8. Februar 1961 in Königswinter) ist ein deutscher Tierarzt und Fachtierarzt für Mikrobiologie. Seit März 2015 ist er Präsident des Robert Koch-Instituts. In dieser Funktion berät er die Bundesregierung und die Landesregierungen bei ihrem Kampf gegen die COVID-19-Pandemie in Deutschland. Bildbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).
7. Jugendliche beim Lesen: Die Sprache heute — wo soll man da anfangen? Vielleicht dort, wo Sprache durch ihre Nutzung gedeiht: beim Lesen. Das ist etwas, was der jetzigen Generation völlig abhanden zu kommen scheint. Twitter-Meldungen sind auf Zeichen im dreistelligen Bereich beschränkt. Memes umfassen ebenso nicht mehr als diese Zeichen. Längere Texte lesen ist nichts mehr, was die jetzige Generation in einer Weise betreibt, wie das früher der Fall war. Das muss so sein, denn andernfalls würde diese Generation nicht so reden und handeln, wie sie es tut. In diesem hektischen Treiben, der permanenten Ablenkung scheint es keinen Platz mehr zu geben für stundenlange Buchlektüren. Entsprechend verkommt das Sprachvermögen einer ganzen Generation. Foto: silviarita / Silvia. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
8. Augenknipsendes Emoji. Emojis treten in Form eines Piktogramms und/oder Ideogramms auf. Quelle: clipartbest.com. Mangels Schöpfungshöhe unterliegen Emojis nicht dem Urheberrecht.
9. Spielende Kinder im Blätterwald: »Der Wald hat eine besondere Wirkung auf die Entwicklung und den Erfahrungsreichtum von Kindern. Der Wald ist ein Meer der Sinne. Der große Unterschied zu der Sinnesanregung an anderen Orten ist: Im Wald findet trotz der vielen Sinneseindrücke keine Reizüberflutung statt. Gerade für Kinder ist dies wichtig, da Kinder ihr Umfeld noch viel intensiver als Erwachsene wahrnehmen. Zu viele Sinnesreize auf einmal führen bei Kindern zu Unbehagen und Stress. Nicht so im Wald: Hier verbinden sich alle Sinneswahrnehmungen zu einer solchen Harmonie, dass das Walderlebnis beruhigend, entspannend und entstressend zugleich wirkt.« Bitte den kompletten Artikel »Raus in die Natur: Mit kleinen Kindern den Wald erkunden.« lesen auf sigikid.de/. Foto: barbaramatthijs / Barbara Matthijs, Niederlande. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
10. Mädchen balanciert auf einem Baumstamm: Schon im Kindergarten- und Vorschulalter ist es wichtig, das Gleichgewicht mit Balanceübungen für Kindern zu fördern. Der Gleichgewichtssinn hilft dem Körper, sich im Raum zu orientieren und eine kontrollierte Körperhaltung in Bewegung und Ruhe zu bewahren. Eine gute Körperbeherrschung und das spielerische Training der Motorik (Grobmotorik) stärkt den Körperbau, das Selbstvertrauen und bereitet gerade in schwierigen Zeiten Freude und Entspannung in freier Natur. Foto: Skitterphoto / Rudy and Peter Skitterians, Groningen/The Netherlands. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
11. Drei Jugendliche bei der Nutzung ihres Smartphones. Das Smartphone ist – besonders in Coronazeiten - für die meisten zum ständigen Begleiter geworden. Schnell kann das Nutzungsverhalten suchtähnliche Züge annehmen mit fatalen Folgen. Studien mit Kindern und Jugendlichen zeigen, das sich Entzugssymptome beim Smartphone mit Entzugserscheinungen bei anderen Drogen vergleichen lassen. Viele Funktionen des Smartphones wirken auf das Gehirn in ähnlicher Weise, da sie das Belohnungssystem stimulieren. Foto: Racool_studio. Quelle: freepik >> https://de.freepik.com/ . Freepik-Lizenz: Die Lizenz erlaubt es Ihnen, die als kostenlos markierten Inhalte für persönliche Projekte und auch den kommerziellen Gebrauch in digitalen oder gedruckten Medien zu nutzen. Erlaubt ist eine unbegrenzte Zahl von Nutzungen, unbefristet von überall auf der Welt. Modifizierungen und abgeleitete Werke sind erlaubt. Eine Namensnennung des Urhebers (Racool_studio) und der Quelle (Freepik.com) ist erforderlich. >> Foto.
12. Vier Smartphones im Dauereinsatz. Eskapismus, auch Realitätsflucht, Wirklichkeitsflucht oder Weltflucht, bezeichnet die Flucht aus oder vor der realen Welt und das Meiden derselben mit ihren Anforderungen zugunsten einer Scheinwirklichkeit, d. h. imaginären oder möglichen besseren Wirklichkeit. Der Begriff wird in der Psychologie sowie der Bildungssprache meist negativ verwendet. Eskapismus wird als eine Fluchthaltung oder Ausbruchshaltung, als bewusste oder unbewusste Verweigerung gesellschaftlicher Zielsetzungen und Handlungsvorstellungen verstanden.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gleichbedeutend mit dem englischen escapism zunächst als Terminus der Psychologie, später der Bildungssprache für einen Hang zur Flucht aus der Wirklichkeit, Zerstreuungs- und Vergnügungssucht sowie eine neurotische Abwehr von unerfreulichen Aspekten und Anforderungen der Realität.
Vor allem bei den Jungen ist der Trend zum bargeldlosen Zahlen stark. Eine Studie des Online-Vergleichsdienstes Moneyland hat festgestellt, dass junge Erwachsene am liebsten mit EC- oder Kreditkarte sowie per Smartphone zahlen. Nicht zuletzt sind handybasierte Zahlungslösungen bei den 18- bis 49-Jährigen beliebt.
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13. Orwell-Zitat: »Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit." - "Who controls the past controls the future. Who controls the present controls the past.« (-George Orwell, dystopian social science fiction novel, 1984). Illustration OHNE Textinlet: Petri Damstén, Kuopio/Finnland >> https://petridamsten.com/. Quelle: Flickr. Diese Datei ist mit der CC-Lizenz (CC BY-NC-ND 2.0) lizenziert.
Ein weiteres Zitat aus diesem Buch: »Wenn Sie sich ein Bild von der Zukunft machen wollen, dann stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf einem menschlichen Gesicht herumtrampelt - für immer.« (George Orwell in seinem dystopischer Roman 1984, geschrieben von 1946 bis 1948 und erschienen im Juni 1949).
14. Marshmallow-Test mit Kindern: »Ein bekanntes Experiment zu Impulskontrolle und Belohnungsaufschub wurde durch Walter Mischel durchgeführt. In den Jahren 1968 bis 1974 führte er mit etwa vier Jahre alten Kindern aus der Vorschule des Stanford Campus Experimente zum Belohnungsaufschub durch. In Einzelsitzungen wurde den Kindern ein begehrtes Objekt vor Augen geführt, beispielsweise ein Marshmallow. Der Versuchsleiter teilte dem jeweiligen Kind mit, dass er für einige Zeit den Raum verlassen würde, und verdeutlichte ihm, dass es ihn durch Betätigen einer Glocke zurückrufen konnte und dann einen Marshmallow erhalten würde. Würde es aber warten, bis der Versuchsleiter von selbst zurückkehrte, erhielte es zwei Marshmallows. Hatte das Kind die Glocke nicht betätigt, kehrte der Versuchsleiter gewöhnlich nach 15 Minuten zurück.« (Text >> Wikipedia). Foto: studionone. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
15. Kleines Mädchen mit konzentrierten Blick auf das Display eines Smartphones. Die nachfolg. Aussagen sind Wikipedia entnommen: »Digitale Demenz ist ein um 2012 vor allem durch Manfred Spitzer verbreitetes Schlagwort aus der Medienpsychologie. Es bezieht sich auf die Theorie, die vermehrte Nutzung digitaler Medien bewirke mentale Defizite. Früh und häufig digitale Medien nutzende Kinder und Jugendliche erreichten nicht den Intelligenzquotienten, der von ihnen erreichbar wäre, und bei Erwachsenen sei ein beschleunigter Verfall mentaler und sozialer Kompetenzen beobachtbar. Diese Auffassung ist in der Fachwissenschaft sehr umstritten. [..] In seinem Buch „Digitale Demenz“ spricht der Hirnforscher Manfred Spitzer über verschiedene Wirkungen, die seiner Auffassung nach durch Nutzung digitaler Medien auftreten: Reduzierung sozialer Interaktion, Verringerung gesellschaftlicher Partizipation, Einsamkeit, weniger Wohlbefinden, Adipositas, negative bzw. keine Effekte computergestützten Unterrichts, Wirkungslosigkeit computerbasierter Lernspiele, verringerte schriftsprachliche Kompetenzen sowie aggressives Erleben und Verhalten aufgrund gewalthaltiger Computerspiele.«
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16. Kleines Mädchen spielt am Klavier - eine „Kulturnation“ lässt ihre Kinder im Stich. Foto: Simedblack / Med Ahabchane, Khemisset/Marocco. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
»Die musikalische Bildung der Kinder in Deutschland wird fatal vernachlässigt, wie eine neue Studie bestätigt. Das ist für die Gesellschaft selbstzerstörerisch. Und es ist ungerecht, denn es trifft einmal mehr Benachteiligte. Der abwertende staatliche Umgang mit dem Kulturgut Musik offenbart eine soziale Kurzsichtigkeit in Zeiten der Polarisierung. Und er stärkt die Gewissheit, dass sich nur Reiche einen armen Staat leisten können.
Deutsche Schulkinder werden nicht angemessen an wichtige Kulturtechniken herangeführt. Vermutlich, weil er (auf den ersten Blick) nicht einer wirtschaftsradikalen Logik von Verwertung und Nützlichkeit entspricht, wird der vor allem an Grundschulen essenzielle Musikunterricht zunehmend weggespart oder auf anderen Wegen beschädigt: Viele Schulkinder haben keine hinreichende Chance auf angemessene musikalische Bildung in der Grundschule, weil Musik zu selten unterrichtet wird, und wenn, dann zu oft von nicht dafür ausgebildeten Lehrkräften. Das ist gesellschaftlich selbstzerstörerisch und sozial kurzsichtig: Kulturtechniken können den Zusammenhalt in Zeiten der Polarisierung fördern, ihre positive Wirkung geht weit über technische Fertigkeiten an einem Instrument hinaus.« (-Tobias Riegel, NDS-Artikel).
17. Klimagretel (Greta Thunberg): Ohne CO2 ist es auch Scheiße! Kohlenstoffdioxid (CO2) ist als Spurengas mit einem Volumenanteil von etwa 0,04 % (etwa 400 ppm) in der Erdatmosphäre enthalten. Der Massenanteil beträgt etwa 0,06 %. CO2 ist in bestimmten Mengen lebensnotwendig: die Pflanzen atmen es ein, entnehmen den Kohlenstoff für ihr Wachstum und atmen Sauerstoff aus. Ohne CO2 könnten die Pflanzen nicht leben, würde es also überhaupt kein höheres Leben auf der Erde geben. Foto: Inactive account – ID 12222786. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
18. Buchcover: »Kindheit 6.7 - Ein Manifest. Es ist höchste Zeit, mit unseren Kindern neue Wege zu gehen!« Autor: Michael Hüter. Verlag: Edition Liberi&Mundo, St. Pölten, ersch. im Aug. 2018. Paperback, 480 Seiten, ISBN-13: 978-3-200-05507-0.
Die großen Entwicklungen, Fortschritte und Leistungen im kulturellen wie auch im wissenschaftlichen Bereich - und die sind enorm - verdanken wir einzelnen Menschen, oft schon Kindern und Jugendlichen, die vorwiegend durch die Unterstützung ihrer Familie die Möglichkeit hatten, ihrer Intuition und ihren Begabungen zu folgen. Ohne Krippe, Kindergarten und Schul-Druck. Etwa 80 Prozent aller Persönlichkeiten (nicht nur) Europas der letzten Jahrhunderte, die Herausragendes für Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft geleistet haben, wurden zuallererst lange familial sozialisiert.
Wir haben in der gesamten industrialisierten Welt den Blick für die Kompetenzen von Kindern verloren und eine Welt erschaffen, die gegenwärtig etwa 50 Prozent(!) der Kinder krank und viele junge Menschen buchstäblich verrückt werden lässt.
Wir haben weltweit und vorrangig in den >hoch entwickelten< Ländern fast vollständig den Blick für die realen und naturgegebenen Bedürfnisse und das Wesen des Kindes verloren. Mit verheerenden Folgen für Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Individuum.
KINDHEIT 6.7, jahrelang investigativ recherchiert, ist eine Geschichte der Kindheit und zugleich Zivilisationskritik. Ein leidenschaftliches Plädoyer und Manifest für ein wieder menschenwürdiges und >artgerechtes< Aufwachsen von Kindern, für eine neue Wertschätzung der familialen Sozialisation und für vollständige Bildungsfreiheit.
>Endlich ein Buch, das so fundiert so viele Argumente zusammenträgt, die alle deutlich machen, dass es mit unserem Bildungssystem so wie bisher nicht weitergehen kann. Hoffentlich wird es möglichst bald zur Pflichtlektüre für alle Erziehungs- und Bildungsverantwortlichen und zur Lieblingslektüre für Eltern.< (Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe)
19. Generation Maske: zwei kleine Mädchen beim Klopapierkauf in einem Supermarkt. Kinder sind unsere Zukunft - so heßt es. Doch angesichts dessen, was derzeit mit Kindern und Jugendlichen gemacht wird, sind die Aussichten leider düster. Millionen Kinder- und Jugendpsychen werden seit über eineinhalb Jahren durch die Zwangsmaskierung auf das schlimmste misshandelt. Die Auswüchse dessen werden in einigen Jahren zu Buche schlagen, wenn die heutigen noch jungen Menschen dann die Gesellschaft von morgen gestalten. Foto: pvproductions. Quelle: freepik >> https://de.freepik.com/ . Freepik-Lizenz: Die Lizenz erlaubt es Ihnen, die als kostenlos markierten Inhalte für persönliche Projekte und auch den kommerziellen Gebrauch in digitalen oder gedruckten Medien zu nutzen. Erlaubt ist eine unbegrenzte Zahl von Nutzungen, unbefristet von überall auf der Welt. Modifizierungen und abgeleitete Werke sind erlaubt. Eine Namensnennung des Urhebers (pvproductions) und der Quelle (Freepik.com) ist erforderlich. >> Foto.
20. Baby-Digital-Native: Früh übt sich wer ein guter Smombie (Smartphone-Zombie) werden will. Foto: Inactive account – ID 18427938. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.