Die Menschen haben sich in eine Schläfrigkeit begeben

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Die Menschen haben sich in eine Schläfrigkeit begeben
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Die Menschen haben sich in eine Schläfrigkeit begeben

Die Schönheit des Lebendigen scheint vergessen.

von Thomas Eblen

Der freischaffende Künstler, Dichter, Musiker und Maler Thomas Eblen hat auf die Dichter-Kollegen gewartet, auf ihr Wort zu dieser Zeit. Dieses Wort blieb aus. Und so hat er selber nach diesen Worten gesucht, nach Worten, die vor Augen führen, was in dieser Zeit geschieht. Herausgekommen ist ein essayistischer, mit Bildern durchsetzter Text eines „Außenseiters“, der bei aller Beklemmnis einen Weg aufzeichnet.

political-correctness-Politische-Korrektheit-oeffentliche-Meinung-Kritisches-Netzwerk-Konditionierung-Gruppendruck-Systemhure-Meinungsfuehrerschaft-Angepasstheit Wie werden wir mit der Macht, die über uns und in uns ist, fertig?

In dem Sinn, dass wir mit ihr leben können?

Neuerdings darf sie sich nicht mehr bemerkbar machen, sie muss zwischen den Menschen ein schleichendes Dasein führen. Sie darf keinen Namen haben, so wie es in der Diktatur, der Nation, der Monarchie, auch der Demokratie, üblich ist. Der Machterhalt ist da reine Gewalt.

Ein Menschenleben zählt nicht.

Das wird heutzutage verbrämt.

Es müssen permanent Geschichten in Umlauf gebracht werden, in denen Personen, die die Macht repräsentieren, farblos, blass und glatt erscheinen. Sie dürfen alles darstellen nur nicht Lebendigkeit, gar Außergewöhnlichkeit oder Originalität. Deshalb gibt man ihrer Rede kein großes Gewicht.

Es ist eher so, als hörte man einer Kuh zu, wie sie wiederkäut. Das mag ein unverschämter Gedanke sein, doch steckt darin eben diese unergründliche Freiheit der Macht gegenüber der Ohnmacht. Also uns. Sie tritt nicht mehr, wie früher, martialisch auf, sondern beherrscht die nichtige Rede, die Unübersichtlichkeit, die Instinkte der vielen.

Dagegen anzugehen, wenn man es einmal erkannt hat, ist fast unmöglich.

Es wird nur gelingen, wenn wir etwas dagegen setzen, eine andere Welt. Aber sie darf das Wesen der Macht nicht außer Acht lassen, so wie es die Arbeiter Anfang des letzten Jahrhunderts taten, indem sie ihre Macht irgendwelchen Schwätzern überlassen haben, die nur ihre eigenen Interessen im Kopf hatten und dabei ihre Auftraggeber vergaßen. Diese damals entstandenen Strukturen knebeln noch heute unsere Freiheit. Kaum atmen können wir darin. Sie haben uns in eine Kammer gesteckt, zugeschlossen und den Schlüssel weggeworfen.

Es bedarf neuer Kräfte, um diese Ketten zu sprengen.

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Die Menschen haben sich in eine Art Schläfrigkeit begeben, in der sie alles hinnehmen, was mit und um sie herum geschieht. Gleichgültigkeit ist da das falsche Wort. Sie halten an etwas fest, was gar nicht funktioniert, sondern vor sich hin wabert und Sinn spendet so wie jemand Blut, um ein anderes Leben zu retten. Doch diese Schläfrigkeit rettet niemanden, im Gegenteil, sie verformt, zerstört, oder, was das Schlimmste ist, sie lässt die Menschen aushalten, was sie ändern müssten.

Wenn ich von mir selber kein Bild habe, keines, an das ich mich klammere, entstehen Bilder um mich herum, in der Formulierung, in der Musik, in der Malerei.

Nun sah ich es. Er wusste, er ging in den Tod. Keinen dramatischen oder besonderen. Nein, den ganz normalen, alltäglichen, seinem Alter gemäßen, den hatte er für sich erkannt und in seinen letzten Lebensabschnitt gebettet. Da lag er nun und betrachtete ihn, und zwar immerfort. Er konnte ihn nicht mehr aus seinem Kopf bringen.

Der Tod ist wohl der einzige Begriff, dem man kaum Bilder zuordnen will, außer die spielerischen, kindlichen, religiösen, die nur noch eine größere Distanz aufbauen. Die Angst lässt es nicht zu. Dadurch fährt er zwischen die Glieder, zwischen die Körper, zwischen die Menschen. Doch dieses Gefühl zersetzt jede Zukunftshoffnung, jede Freude, sei es auch auf das eigene Ende. All die Gedanken werden in Abschnitte aufgeteilt, an deren Ende immer der mögliche Tod wartet. So empfand er und er wusste, dass ein solches Leben keines mehr ist.

Aber was tun? . . Was schon, . . er litt, . . bis es so weit war.

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Das Überbordende der Einsamkeit.

Nun haben wir erreicht, was sich in den letzten Jahrhunderten schon abgezeichnet hat. Wir sind in uns verloren. Nicht so, dass wir uns in unüberschaubaren Tiefen befänden, eher rutschen wir auf Flächen herum, deren Glätte uns nicht einmal mehr erlaubt aufzustehen. Diese Verlorenheit hat ein Bild, nämlich jenes des Gegenübers. Wir ertragen es nicht mehr. Nicht mehr unser eigenes und schon gar nicht das der anderen.

Zu sehr haben wir uns daran gewöhnt, zu urteilen statt zuzuhören. Zu sehr sind wir Bild geworden, Vorurteil und Hierarchie. Wir können nicht mehr hinaus in die Weite, geschweige denn, dass wir in wechselndem Gelände so etwas wie Ruheräume fänden. Somit sind wir verurteilt, unsere Meinungen wie Dinge zu nutzen, sie einzupassen, aufzustellen, in Garagen zu fahren oder mit dem Staubtuch darüber zu wischen.

Sich in den Schlaf singen.

Mit den eigenen Schwächen in den Schlaf singen. Vielleicht wacht man dann ein wenig gerädert auf. Das ist normal und darf einen nicht weiter beschäftigen. Auf jeden Fall sollte man irgendwann die Melodie wieder aufnehmen. Am besten im Alltag. Dann sie vor sich hin pfeifen, als wäre es die Lieblingsmelodie und manchmal ein Tänzchen danach wagen. Selbst wenn alle Welt darüber lacht, denn die Welt ist schüchtern, selbst dann ein Tänzchen wagen und nicht mit Hüftschwüngen sparen.

Die Strukturen verderben die Menschen. Sie verfangen sich darin wie Fliegen im Spinnennetz. Sie diskutieren exzessiv, bis nur noch die Methode der Hoffnungslosigkeit übrig bleibt.

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Sie nennen es Negation. Sie befreit und engt zugleich ein. Sie schaffen es nicht, ihren Körper in eine Zuversicht zu stellen, sodass er wachsen kann. Verkümmert stehen sie am Straßenrand ihres Lebens und hoffen, doch noch gepflückt zu werden, um in einem Blumenstrauß aufzugehen. Doch es kommt keiner. Die Landschaft, durch die die Straße führt, ist kahl und ausgestorben. Nicht einmal ein Gott schaut mehr vorbei.

Es wird schon weiter gehen, sagen die einen und wollen Hoffnung verbreiten. Egal wie, wollen sie sagen. Sie nähmen alles in Kauf. Ob sie dabei unter die Räder kommen, scheint ihnen nicht so wichtig zu sein. Vielleicht meinen sie einfach die Zeit und sich darin. Irgendwie. Nicht einmal als Körper, eher als Bild, dass sie von sich gemacht haben. Da sind die Schmerzen nicht so groß. Auch wir wollen die Hände reichen und sagen „es wird schon nicht so schlimm kommen, und wenn doch, so werden wir es überleben“.

Das sagt sich so leicht.

Auch wir sind nur eine Abziehfolie der Wirklichkeit. Auch wir merken es nicht und nehmen unaufhaltsam Schritt für Schritt. Vielleicht fallen wir Abgründe hinab und zehren von den Schrecken, die uns noch bevorstehen. Was auffällt ist, wie blind wir sind. Wie alle Sinne sich auflösen zu einer Linie, der wir folgen, als wären wir Haustiere am Seil eines Schlächters. Das ist unheimlich.

All die Deutungsmuster, die uns zur Verfügung stehen, greifen nicht.

All die Wissenschaft versinkt in ihren Mythos und erstickt.

All die Gläubigen starren verwirrt und überrascht, bevor sie von der Fahne gehen.

Das Unglück ist nicht weit von mir entfernt. Ich kann es sehen, wenn ich die Augen schließe. Ich will diese Fremde nicht und kann mich doch nicht ausschließen, weil ich selbst, wir alle, dem Unglück so nahe, so menschlich nahe, sind. Doch was resultiert daraus?

Der Tanz auf dem Vulkan. . . Das immer weiter so. . . Vergessen und ignorieren.

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Es gibt da etwas, das dem allem entgegensteht, ja der Antipode ist. Nein, nicht das Glück mit seinen mit glitzernden Brillanten besetzten Auswegen. Es sind die Anfänge, die immer wieder neuen, aus den Tiefen des Lebendigen sich zeigenden Anfänge, die nicht Ausweg, sondern Weg sind, an den sich Menschen binden können, um selber fest zu werden. Nicht im Sinn, dass sie verharren, sondern all ihre Lebendigkeit in eine Form bringen, die in andere Formen übergehen, diffundieren, aber nicht aufgehen. Sodass eine Mannigfaltigkeit entstehen kann, die dem Leben wieder ein Entfalten möglich macht.

Wohin es führen wird?

Kein Ziel, . . kein Endsieg, . . kein Heilsversprechen. Leben um der Schönheit des Lebendigen willen.

Spät war es geworden und es blieb keine Zeit mehr, Wichtiges zu besprechen. Er hat sich wieder einmal in den Wespennestern des Alltags verloren. So vom Schmerz getragen, kam er zu keinem Gedanken mehr. Er ließ sich treiben. Traumverloren hing er in diesen Welten fest, kaum die Augen brachte er auf, kaum den Mund, um Widerworte anzubringen. Tief versunken reckte er sich, tief verloren knetete er die Finger.

Selbst sein Atem, dem er doch so bedingungslos gehorchen musste, setzte für Augenblicke aus. Doch irgendwann erwachte er. Vielleicht war es der Schrei eines Raben, dort auf dem Feld, das von der Wirklichkeit gerodet, noch spärlich Nahrung gab. Er wusste es nicht und zu spät war es auch. Zu sehr hatte er sich aufgegeben, zu sehr den anderen geglaubt.

Als die Lüge auf seine Füße fiel, spürte er nicht einmal mehr ihr Gewicht. Die Schwerkraft hatte sich aufgelöst. Alle blieben aufrecht, keiner stürzte. Alle blieben in den Lüften gefangen.

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Die Dienstleistungsgesellschaft hat uns in eine Ecke gestellt. Da stehen wir nun, verkrümmt, die Hände zu Fäusten geballt, die Schultern zusammengezogen, und beißen die Zähne zusammen. Beobachtet werden wir von den scharfen Blicken der Besserwisser. Kein Schritt ohne ihren Rat, kein Gedanke, der nicht zuerst durch das Räderwerk ihrer Wissenschaft gegangen ist, kein Argument, das nicht von höherer Stelle genehmigt ist.

Irre sind wir daran geworden, verrückt an uns selbst. Wir haben Körper, Seele und Geist an die Lohnschreiber der Enge abgegeben und wir stehen immer noch in der Ecke wie bestrafte Schüler, bestraft von unserem eigenen Leben, das wir nicht leben wollen, weil wir verlernt haben, auf uns selbst zu hören.

Thomas Eblen, Ditzingen-Heimerdingen >> info@thom-eblen.de

P.S.: Ich freue mich auf neue Kontakte, ziert Euch nicht und schreibt mir. Lest bitte auch meine weiteren Artikel, die Ihr hier weiter unten aufgelistet findet.
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Thomas Eblen, Jahrgang 1962, ist Handwerksmeister und hat 30 Jahre mit psychisch kranken Menschen gearbeitet. Jetzt ist er freischaffender Künstler, Dichter, Musiker und Maler. Er betreibt den Podcast „Dichterseele“ auf Spotify, wo man seine Musik und Texte hören kann. Er hat eine CD mit eigener Klaviermusik herausgebracht. Sie heißt „Spiralen im Luftgespräch“. Man kann sie auf den meisten Streamingdiensten hören und beim Künstler erwerben.

Weitere Informationen unter thom-eblen.de.


 »Organisierte Macht: Die Ordnung im eigenen Kopf. In unterschiedlichen Kontexten wird zunehmend davon gesprochen, dass die Ordnung verloren gehe. Rein gefühlsmäßig werden viele Menschen dieser Behauptung sicherlich zustimmen. Vieles, was als normal empfunden und gegeben angesehen wurde, scheint in Auflösung zu sein. Bei genauerem Nachfragen wird man sich jedoch einer allgemeinen Schwammigkeit bewusst.

Was, so die Frage, ist denn diese oder jene Ordnung, die sie so vermissen? Selten, sehr selten kommen da Antworten, die bestimmt sind und von allen geteilt werden. Wäre man böswillig, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Vorstellung von Ordnung eine bloße Fiktion ist.« by Gerhard Mersmann, im KN am 8. Juni 2021 >> weiter.

Totentanz »Das Leben ist wie die Lampe, die auch schon anfängt auszubrennen, wenn sie angezündet wird! So alt wie jeder von euch ist, so viele Jahre habe ich schon mit euch getanzt. Jeder hat seine eigenen Touren, und der eine hält den Tanz länger aus als der andere. Aber die Lichter verlöschen zur Morgenstunde, und dann sinkt ihr alle müde in meine Arme – das nennt man sterben.« (Die frühen Reisebilder, Hans Christian Andersen, Kiepenheuer Verlag, 1984, S. 146.).

Der französischer Dichter, Abenteurer und Geschäftsmann Arthur Rimbaud griff 1870 das Motiv des Totentanzes in dem Gedicht »Ball der Gehängten« auf >> weiter.

»Der Totentanz. Zur motivgeschichtlichen Genese und Aktualität eines didaktischen Mediums des Spätmittelalters.« von Thomas Leßmann. >> weiter.

https://www.totentanz-online.de


  »Zumutungen sollen nicht Abwehr, sondern Neugier erzeugen. Auf der Isolierstation (III).

Vorbem. Manova-Red.: "Im Literatur-Salon von Manova (vormals Rubikon) soll ab und zu auch Platz für Texte sein, welche Erkenntnisse über den Menschen und das Menschenmögliche, über Kommunikation und Isolation, über die „Condition humaine“ (Bedingungen oder Umstände des Menschseins) experimentell aus der Sprache herausdestilliert. Platz für Texte, die verstören. Hier ist ein solcher Text. Viel wird über Spirituelles und Seele und Selbstfindungen theoretisiert ― dieser Text kommt von der anderen Seite her.

Er ist eine gelebte, in Sprache gesetzte Vision in verschiedenen Teilen, die wohl besser als Impressionen zu bezeichnen sind. Aus dem Innern, aus einem Konzert, aus einem Restaurant. Gedanken schießen durch den Kopf. Ungehindert, auch politisch, eine kurze klare Reflexion inbegriffen. Am besten laut lesen, langsam ― ein Tropfen Rotwein kann förderlich sein. Das Licht nicht zu grell."

T. Eblen: Dicke Wand: Liege da, schwimme auf meinem eigenen Horizont. Die Nase, um das Atmen zu gewährleisten, versucht sich durch das eigene Medium zu drücken, damit sie Luft bekommt. Die Arme winden sich, sie halten den Körper in der Waagrechten. Der Blick geht nach oben und sieht nichts. Als ob ich in einem Gewässer läge. Früher schon war mein Blick liegend am sehnsüchtigsten.

Ist er es jetzt auch? . . Zumindest bin ich unauffindbar oder auch unauflösbar.

Es gibt Menschen, die mich begreifen, aber die Unzahl derer, die vor mir eine dicke Wand bilden, scheint übermächtig. Sie lieben keine Geheimnisse. Man hat sie niemals aufgeklärt. In der Klarheit der Argumentation, oder der Prosa erinnerter Schulaufsätze, ist alles so einfach. Führt zu nichts, bleibt eine Kreisbewegung, hat keinen Zug in die Tiefe. Diese Tiefe ist mein Schatz, den ich zugleich heben und küssen will. Ich begehre ihn. . . Wäre er nur weiblich.« Von Thomas Eblen, im KN am 22. Juni 2023 >> weiter.

»Facetten des Verhältnisses zwischen Arbeitern und Gesellschaft. Die Möchtegern-Proletarier. Vorbemerkung der Manova-Red.: Versuche, Intellektuelle und Arbeiter zusammenzubringen, gibt es schon lange ― meist scheitern sie, weil sich beide Milieus zutiefst fremd geblieben sind. Thomas Eblen, ein Arbeiterkind zeit seines Lebens, beleuchtet in einem essayistischen Streifzug Facetten des Verhältnisses zwischen Arbeitern und Gesellschaft. Er zeigt insbesondere, dass das „Proletariat“ überwiegend für akademische Theorien instrumentalisiert wird, selbst aber keine eigene Stimme bekommt. Intellektuelle linker Ausrichtung sprechen mit Vorliebe über, selten aber mit Arbeitern. In der Widerstandsbewegung, die mit Corona aufgekommen ist, droht sich dieses Muster zu wiederholen.

Thomas Eblen: Ich stamme aus dem Milieu der Arbeiter und bin dortgeblieben. Doch wer sind eigentlich die Arbeiter. Sie werden von der Intelligenz, so nenne ich die Deutungsmacht, definiert und instrumentalisiert für ihre Theorien. Mit ihnen wird kaum gesprochen, geschweige denn, dass sie Platz bekämen im Debattenraum. Besonders enttäuschend für mich ist, dass auch die freien Medien nicht in der Lage sind, mit ihnen wirklich in einen Dialog zu treten beziehungsweise ihnen eine Stimme zu geben.

Es scheint mir, kritische Kreise würden die Arbeiter lediglich brauchen für den Fall, dass es eskaliert, da die Arbeiter bei weitem die größte gesellschaftliche Gruppe ausmachen, also den Gesellschaftskörper bilden, während die Intellektuellen meist nur Einflüsterer sind. Aber zu Macht sollen Arbeiter nicht kommen, das soll in der Hand der sogenannten Eliten bleiben. Oder interpretiere ich das falsch? Dazu einige Anmerkungen. « Von Thomas Eblen, im KN am 16. Juni 2023 >> weiter.

  »Drei Menschen und die Auswege aus ihren Miseren. Verwandlung als Rettungsversuch. Die Poetik-Ecke XVI skizziert am Beispiel von Franz Kafka, Peter Handke und Gertrud Kolmar, wie Menschen Auswege aus ihren Miseren suchen, indem sie eine Gegenwelt auffächern.

„Der du dies liest, gib acht; denn sieh, du blätterst einen Menschen um.“ Dieses Zitat stammt von der deutschen Lyrikerin und Schriftstellerin Gertrud Kolmar. Thomas Eblen beleuchtet in der Poetik-Ecke XVI drei Künstler, die ihr Schicksal und ihr Leben in unaufgeregte, aber betörende Bilder, Räume, ja Welten verwandelt haben. Die Möglichkeit der Verwandlung ist einer der großen Vorzüge des Menschen.« Von Thomas Eblen, im KN am 16. März 2023 >> weiter.

»Massenverkasperungen durch Politik, Wirtschaft und Medien. Irgendwo lauert der Irrsinn! Nachrichten aus Gagaland Teil 2 - ein ironisch grotesker Seitenblick. Politik: Der neue Verteidigungsminister hat ein innovatives Waffensystem in Auftrag gegeben. Schon seine Vorgängerin war darüber informiert, zögerte allerdings zu lange, was, so aus gemieteten Kreisen, ein Grund für den Rücktritt in voller Länge war. Der Arbeitstitel heißt 'Wespe Maya'. Ein Zwitter zwischen Angriff und Verharmlosung, Scharfschütze und Badewanne, zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.« von Thomas Eblen, im KN am 08. März 2023 >> weiter.

»Eine verrückt gewordene Gesellschaft. Nachrichten aus Gagaland - ein ironisch grotesker Seitenblick. Wenn das Unerträgliche unerträglich wird, müssen wir die Wahrnehmung brechen, um ein wenig Distanz zu gewinnen. Dazu gehört die Ironie, der Sarkasmus oder die Absurdität. Ansonsten bleibt einem nur noch die Depression, so dass wir im Weltschmerz gleichzeitig erfrieren und verglühen.

Somit ist das Lachen, wenn es einem nicht im Hals stecken bleibt, befreiend in dem Sinn das man Abstand gewinnt. Eine beliebte Art die Menschen auf Distanz zu halten, oder ihnen verblümt die Meinung zu sagen. Da wir in einer verrückten Welt leben, muss man mit einer noch verrückteren antworten, neben der viel wichtigeren Wahrhaftigkeit und die damit verbundene Aufklärung.

Die Wissenschaft und die Politik versucht Ordnung in die Sphäre zu bringen, indem sie Gesetze formuliert oder deduktive Ketten der Vernunft beschreibt. Das ist „voll witzig“ denn wer jemals einen Menschen kennengelernt hat, weiß dass sein innerer Haushalt aus Gefühlen und daraus resultierenden Irrationalitäten besteht, wir alle der unheimlichen Kontingenz unterliegen, und versuchen mit unseren eingeschränkten Sinnen, eine Wahrnehmung in eine Festung zu verwandeln, wo der Feind keinen Weg findet uns zu erobern.

Da ist alles möglich. Darum die jetzt noch ironisch überhöhte Sicht die in der Zukunft wirklich werden könnte. Ohne Spaß!« von Thomas Eblen, im KN am 09. Februar 2023 >> weiter.

»Gedanken zu Art und Weise über Kunst und Künstler: Die Kunst, die wieder vonnöten wäre, beginnt bei Selbsterkenntnis und endet in Bewegung. Im Geiste des Hölderlin-Zitats „Komm! ins Offene, Freund!“ Heutzutage wird ja immer zuerst gefragt. Darf ich noch Kinder in die Welt setzen, darf ich noch ein Mann, eine Frau sein, muss ich mich einschränken, darf ich über meine körperlichen Verhältnisse leben, darf ich noch reisen, lieben, schwimmen, anders sein, gleich sein und so weiter und so weiter.

Wenn man Fragen stellt, glaubt man, sie nicht selber beantworten zu können. Deshalb gibt es Experten, die genau dies tun. Doch dies zeugt von einer fast schon degenerierten Eigenwahrnehmung. Thomas Eblen denkt im Geiste des Hölderlin-Zitats „Komm! ins Offene, Freund!“ auf originelle Art und Weise über Kunst und Künstler nach und zeigt dadurch die Leerstellen dieser Zeit.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 08. Februar 2023 >> weiter.

»Unsere Wahrnehmung von Geschwindigkeit, Zeit, Mitmenschen. Der Mensch ist ein Betrüger seiner selbst und betrügt auch die anderen. Die Wiedergewinnung der Langsamkeit.

Wenn wir unseren allzu hektischen und zerrissenen Alltag erfolgreich entschleunigen wollen, brauchen wir vor allem wieder mehr Mut zur Selbstbegegnung. Ja, die Langsamkeit ist ein Phänomen, das wir meistens an anderen wahrnehmen, und zwar wenn wir in Eile sind. Sie ist also dynamisch und von unserer Wahrnehmung abhängig. Dadurch dass wir, zumindest heutzutage, nur die Langsamkeit der anderen wahrnehmen — und zwar als Last, als Ärgernis — merken wir selber nicht, wie schmerzlich wir sie vermissen. Denn jeder Langsamkeit geht ein Grundgefühl voraus, nämlich Zeit zu haben. Also frei über sie verfügen zu können.

Hier nun einige Beispiele, wie sehr uns das heutige Leben unsere verfügbare Zeit raubt. Wir können auf diese Weise gar nicht mehr zu uns selbst kommen. Vielleicht wollen wir es auch gar nicht, denn um uns selbst kennenzulernen, braucht es Zeit. Und Mut!« von Thomas Eblen, im KN am 22.01.2023 >> weiter.

»Unser Wahrnehmungsvermögen und seine Tücken. Paranoia, Unsicherheit, Gruppengefüge, Kontrollzwang und der unsichtbare Feind. Die Angst vor einer nicht greifbaren Gefahr bewirkt, dass sich Menschen nur noch mit einer bedrohlichen Außenwelt beschäftigen, statt sich selbst zu vertrauen.

Da unser Wahrnehmungsvermögen eingeschränkt ist, sehen wir immer nur einen Bruchteil der Wirklichkeit. Hätten wir das Sehvermögen eines Adlers oder den Geruchssinn eines Hundes, würden wir die Welt völlig anders wahrnehmen. Eben weil wir ahnen, dass da mehr ist, als wir überblicken können, macht uns dies unsicher. Deshalb bilden wir uns manchmal vorschnell ein Urteil oder sind angewiesen auf die Einschätzung anderer.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 15. Januar 2023 >> weiter.

»Der Akademikeranteil in der Bevölkerung ist zu hoch. Er lässt eine Gesellschaft in eine destruktive Eigendynamik abgleiten. Das akademische Übergewicht bringt die Gesellschaft ins Ungleichgewicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil akademisch ausgebildeter Menschen in der Gesellschaft drastisch erhöht. Man kann es an der deutlich gestiegenen Anzahl Studierender sehen, die sich in Universitäten und Fachhochschulen um einen Abschluss bemühen, um für die höhere Laufbahn in Institutionen und Ministerien oder der Wirtschaft und den Medien bereit zu sein. Manche bleiben auf der Universität, um zu lehren oder Wissenschaft zu treiben; andere gehen in Unternehmen oder in staatliche Institutionen, um dort Karriere zu machen.

Durch das hohe Angebot und die relativ geringe Nachfrage entsteht einerseits ein hoher Leistungsdruck, aber ebenso ein starker Anpassungswille. Hinzu kommt noch die mediale Ehrgeizpropaganda, nach der jeder seines Glückes Schmied sein soll. Man fragt sich: Wozu werden so viele Akademiker gebraucht?« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 12. Januar 2023 >> weiter.

»Das Du im Widerstreit mit dem Ich. Das Du in mir. Auseinandersetzungen in der Außenwelt sind oft nur ein Spiegel der Dialoge, die wir mit Instanzen in uns selbst führen. Unser inneres Geschehen ist überbordend, irrational, emotional und vor allem weltgestaltend. Wir projizieren es auf unser Umfeld. Um uns selbst zu rechtfertigen, verfallen wir in Monologe oder treten mit uns selbst in einen Dialog, um uns entweder zu bestätigen, zu verteidigen oder gar zu zerstören.

Diesem Dialog, in dem das Ich mit dem Du konferiert, geht der Dichter Thomas Eblen nach, indem er Situationen beschreibt, in denen sich dieses Du im Widerstreit mit dem Ich artikuliert. Dabei wird das Ich empfänglich, auch für das, was uns anfällig macht: Angst. Auch politische Verletzungen und Wünsche können auf jenen Kampf zurückgeführt werden, den wir mit dem Gegenüber in uns selbst führen. Eine unpolitische-politische Meditation.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 11. Januar 2023 >> weiter.

»Die echten Gefühle bleiben heute auf der Strecke. Sie werden zum großen Teil künstlich geschaffen. Als Fiatgeld bezeichnet man ein Zahlungsmittel, das aus dem Nichts geschaffen wird. An diesem Prinzip gab es viel Kritik. Doch wie steht es mit den Gefühlen, die über Kino, Fernsehen, die Zeitung und andere Medien auf uns einströmen? Sind diese Gefühle nicht auch aus dem Nichts geschaffen, um uns, die Empfänger, zu manipulieren?

Für eine genauere Betrachtung muss man zwei Sphären unterscheiden, jene der persönlichen Begegnung und die der virtuellen Sphäre. Der Bildschirm ist es, von dem all die Gefühle in unsere Herzen strömen, ohne dass wir uns bewusst sind, was diese mit uns machen.

Echte Gefühle sind keine Wissenschaft, die man lehren oder erlernen kann. Schon gar nicht kann man sie standardisieren, weil sie unmittelbar wirken. Sie haben ihren Nährboden in der unmittelbaren Nähe anderer Menschen. Die Gefühle aus der virtuellen Welt zerstören dagegen diese Nähe. Dazu nachfolgend einige meiner Gedanken.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 7. Januar 2023 >> weiter.

»Szenen sanfter Ausgewogenheit: Bewahren und Festhalten, Veränderung und innere Leere. Ein stiller Beobachter nähert sich in der nötigen Distanz den Menschen. Thomas Eblen, der Dichter aus der Isolierstation, zeigt hier Situationen, denen Menschen ausgesetzt sind und denen sie manchmal berechnend, oft aber nur hilflos gegenüber stehen. Es geht um das Bewahren und Festhalten, um Veränderung und die innere Leere, die dazu führt, dass sich Menschen in unserer Angestelltengesellschaft nur noch verhalten. Sie werden nie zur Person. Am Ende steht noch ein sehr dichter Text — zugegeben eine Zumutung — als Ausklang gedacht.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 5. Januar 2023 >> weiter.

»Die Menschen haben sich in eine Schläfrigkeit begeben. Die Schönheit des Lebendigen scheint vergessen. Der freischaffende Künstler, Dichter, Musiker und Maler Thomas Eblen hat auf die Dichter-Kollegen gewartet, auf ihr Wort zu dieser Zeit. Dieses Wort blieb aus. Und so hat er selber nach diesen Worten gesucht, nach Worten, die vor Augen führen, was in dieser Zeit geschieht. Herausgekommen ist ein essayistischer, mit Bildern durchsetzter Text eines „Außenseiters“, der bei aller Beklemmnis einen Weg aufzeichnet. Wie werden wir mit der Macht, die über uns und in uns ist, fertig? In dem Sinn, dass wir mit ihr leben können?« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 29. Dezember 2022 >> weiter.

»Rückzug aus der Gesellschaft, auf Isolierstation. Zeugnis eines Verzweifelten und zugleich Hoffenden. Hier geht es um einen Menschen, der sich vollkommen aus der Gesellschaft zurückgezogen hat — er ist nur noch Beobachter, der Wahnsinn des Normalen macht ihn ohnmächtig. Er hat viele Möglichkeiten. Er kann sich ausdrücken in Musik, Bild und Sprache. Doch er ist anachronistisch, wie es so schön heißt. Er kann nicht an die heutige Welt andocken, zu hermetisch sind seine Aussagen. Deshalb verharrt er in einem seltsamen Inneren.

Das Äußere überwältigt ihn, ohne ihn zu berühren. Er ist fassungslos. Er ist nicht fähig, Widerstand zu leisten, zu weich ist sein innerer Kern. Er kann nur seine Welt, seinen Sehnsuchtsort, nach außen tragen. Ja, es ist die Reise eines Abenteurers ohne Mut, eines Feiglings, der trotzdem genug Kraft aufbringt, um etwas aus sich selbst heraus zu schaffen, um es der Öffentlichkeit preis zu geben. Hier nun Teile seiner Aufzeichnungen.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 27. Dezember 2022 >> weiter.


► Quelle: Der Artikel erschien am 04. Dezember 2021 (2021!) als Erstveröffentlichung bei RUBIKON >> rubikon.news/ >> Artikel. RUBIKON versteht sich als Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung, vertreten durch die Geschäftsführerin Jana Pfligersdorffer. RUBIKON unterstützen >> HIER.

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ACHTUNG: Die Bilder und Grafiken sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. folgende Kriterien oder Lizenzen, s.u.. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschriften verändert.

Bild- und Grafikquellen:

1. Political Correctness: "Mama, . . was bedeutet politisch korrekt zu sein?" Antwort: "Auf deine eigene Meinung zu verzichten, um die Akzeptanz einer Mehrheit von Schwachsinnigen zu erlangen." (Konditionierung, Gruppendruck). Grafik: Wilfried Kahrs / QPress.de.

2. Gewohnheitsmäßiges Versagen ist längst als real existierendes, allgemein-menschliches Verhaltensmuster bewiesen. Wer unbeirrbar, trotz aller Rückschläge und Hinternisse seinen Weg geht, ist allerdings oft nur unentirrbar. Er ist nicht in der Lage, einen Irrtum (im eigenen Programm) zu erkennen und zu korrigieren. Er gleicht, wenn auch mit ungleich größerem Kopf, der Wespe an der Fensterscheibe, weil ihm das, was der Wespe nicht gegeben ist, nämlich eine Situation, die „nicht stimmt“ zu analysieren und zu überdenken, aus Gewohnheit ebenfalls nicht in den Sinn kommt. Foto: geralt / Gerd Altmann, Freiburg. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

3. Leiche in Ketten. Endlich hat das Martyrium ein Ende! Leichenfledderei bezeichnet üblicherweise das „Ausrauben“ beziehungsweise „Ausplündern“ von Toten, doch die Leichenfledderer des Sozialstaates (ausnahmslos alle Parteien) berauben Lebende um ihre Würde, ihre hart erarbeiteten Rücklagen und Restvermögen.

Der Tod ist wohl der einzige Begriff, dem man kaum Bilder zuordnen will, außer die spielerischen, kindlichen, religiösen, die nur noch eine größere Distanz aufbauen. Die Angst lässt es nicht zu. Dadurch fährt er zwischen die Glieder, zwischen die Körper, zwischen die Menschen. Doch dieses Gefühl zersetzt jede Zukunftshoffnung, jede Freude, sei es auch auf das eigene Ende. All die Gedanken werden in Abschnitte aufgeteilt, an deren Ende immer der mögliche Tod wartet. So empfand er und er wusste, dass ein solches Leben keines mehr ist. Aber was tun? . . Was schon, er litt, bis es so weit war.

Foto/Bildgrafik: famouscoffee / Jamie Doran, Guelph/Canada. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto/Bildgrafik.

4. Spinne auf Beutefang. Erst lullen die politischen Parteien und ihre Politikerdarsteller die Menschen mit herbeifabulierten Versprechen ein, um sie - die Wahlschafe - nach der Wahl zur Schlachtbank zu führen. So ungefähr muss sich die im Netz gefangene Fliege fühlen, nachdem sie von der Spinne als Reserve für schlechte Tage – fein säuberlich und bei lebendigem Leibe – in einen Kokon eingesponnen und in die Vorratskammer gehängt wurde.

Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen verderben die Menschen. Sie verfangen sich darin wie Fliegen im Spinnennetz. Sie diskutieren exzessiv, bis nur noch die Methode der Hoffnungslosigkeit übrig bleibt. Foto: manseok_Kim / Manseok Kim, Gangwon-do gangneung-city, South Korea. Quelle: pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

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5. Der Makabertanz (franz.: Danse macabre) oder Totentanz ist die im 14. Jahrhundert aufgekommene Darstellung des Einflusses und der Macht des Todes auf beziehungsweise über das Leben der Menschen. Auch in bildlichen Darstellungen dieser Zeit sind Tanz und Tod meist gleichzeitig zu finden.

Der Sensenmann (auch Gevatter Tod oder Schnitter) ist eine aus dem Mittelalter stammende personifizierte, anthropomorphe Allegorie des Todes. Der Tod wird oft als gerippenhafte Gestalt (Skelett) dargestellt, die mit einer Sense die Menschen dahinmäht. Foto: d.roux70. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).

6. Chaos im eigenen Kopf. Die bekannten Ordnungen zerfallen eine nach der anderen, weil die zu diesen Ordnungen gehörenden Institutionen das gleiche Schicksal erleiden. Wie sollte es auch anders sein? Fällt die Ordnung, dann sind ihre Institutionen genauso überflüssig wie ihr Moralkodex. Und dieses Szenario beschreibt die Situation, in der wir uns befinden.

Selbstaufmerksamkeit, die aufmerksame Beschäftigung mit sich selbst. Nach der ursprünglichen Theorie der objektiven Selbstaufmerksamkeit (auch: der objektiven Selbstbewußtheit) von Duval und Wicklund (1972) ist Aufmerksamkeit entweder auf Aspekte der Umwelt oder auf die eigene Person gerichtet. Den Zustand, in dem wir uns selbst zum Beobachtungsgegenstand machen, bezeichnen sie als objektive Selbstaufmerksamkeit: die Aufmerksamkeit, die auf uns selbst als Objekt gerichtet ist. Subjektive Selbstaufmerksamkeit hingegen richtet sich nach deren (etwas mißverständlichen) Terminologie auf externale Objekte: Wir erleben uns als Subjekt, als Quelle von Wahrnehmung und Handlung in der Außenwelt. [..]. (spektrum.de >> Lexikon der Psychologie >> Selbstaufmerksamkeit >> weiterlesen).

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