Das Du im Widerstreit mit dem Ich

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Helmut S. - ADMIN
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Das Du im Widerstreit mit dem Ich
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Das Du im Widerstreit mit dem Ich

Das Du in mir

Eine unpolitische-politische Meditation.

von Thomas Eblen

Auseinandersetzungen in der Außenwelt sind oft nur ein Spiegel der Dialoge, die wir mit Instanzen in uns selbst führen. Unser inneres Geschehen ist überbordend, irrational, emotional und vor allem weltgestaltend. Wir projizieren es auf unser Umfeld. Um uns selbst zu rechtfertigen, verfallen wir in Monologe oder treten mit uns selbst in einen Dialog, um uns entweder zu bestätigen, zu verteidigen oder gar zu zerstören.

Diesem Dialog, in dem das Ich mit dem Du konferiert, geht der Dichter Thomas Eblen nach, indem er Situationen beschreibt, in denen sich dieses Du im Widerstreit mit dem Ich artikuliert. Dabei wird das Ich empfänglich, auch für das, was uns anfällig macht: Angst. Auch politische Verletzungen und Wünsche können auf jenen Kampf zurückgeführt werden, den wir mit dem Gegenüber in uns selbst führen.

Narzissmus-Spiegelbild-Selbstbetrachtung-Selbstreflektion-Beklommenheit-Kritisches-Netzwerk-Eigenverantwortung-Sich-selbst-Bespiegeln-Schuldgefuehle-Persoenlichkeitsstoerung

1

Du hast es bemerkt. Ich nicht. Jetzt erkenne ich es auch, aber ich kann es noch immer nicht glauben. Es gab Zeiten, da empfanden wir in unserem Leben — das kannst du doch bestätigen, nicht wahr? — eine unglaubliche Weite. Eine, in der man gedankenlos spazieren gehen konnte, ohne dass sich jemand in den Weg stellte. Natürlich gab es immer Einwände, Widerworte, andere Meinungen. Mit denen gingen wir aber eher leichtfertig um. Sie kamen uns zumindest nicht so nahe, dass wir uns bedroht fühlen mussten. Es waren eher leichte Gegensätze, wenn auch oft schwere Geschütze aufgefahren wurden.

Doch nun ist alles anders. Die Leichtigkeit ist weg. Alles ist schwer geworden. Das eigene Argument muss genau abgewogen werden, wehe, man überschreitet Grenzen.

Hast du das erwartet?

Ich weiß, in dir war schon immer ein Misstrauen, ein Nicht-glauben-Können, dass die Macht uns so viel Freiheit gewährt, wobei du mit dem Begriff Macht undeutlich bliebst und ich es deshalb als eine angstgetriebene Vorsicht empfand. Aber du hattest recht, diese Freiheit wurde uns gestattet, wie einem Häftling der Freigang.

Gefaengnisstrafe-Freiheitsentziehung-Freiheitsentzug-Freiheitsstrafe-Ersatzfreiheitsstrafe-Armutsdelikte-Kriminalisierung-Kritisches-Netzwerk-Knast-Strafjustiz-Haftanstalt

Wäre all dies zu verhindern gewesen?

Hätte ich dir genauer zuhören sollen, dich ernster nehmen?

War ich zu leichtgläubig?

Ich frage dich jetzt, obwohl ich es schon früher hätte tun sollen. Du bist seltsam wortkarg geworden, jetzt, wo du in fast allem Recht bekommen hast. Warum? Siehst du keinen Ausweg?

2

Wieso hast du mich nicht einfach in Ruhe gelassen. Seit ich dich kenne, bist du hinter mir her. Was denkst du dir eigentlich. Drehe ich mich um, bist du da, öffne ich die Augen, starrst du mir ins Gesicht. Will ich meine Ruhe haben, redest du ohne Unterlass. Und es trifft mich. Es ist ja nicht so, dass du mir gleichgültig bist, im Gegenteil, ich halte große Stücke auf dich, weil mich niemand besser kennt als du, bist du doch Teil von mir.

Aber trotzdem, warum bist du so unerträglich geworden? Zu einer Last, die mich schwerer macht als es nötig wäre. Es gab Zeiten, als du noch etwas zurückhaltender warst, wo ich fast das Fliegen lernte. Im übertragenen Sinne natürlich, aber das war schön, herausfordernd, und plötzlich entdeckte ich Räume, in denen ich mich öffnen konnte, und so etwas wie ich selbst trat hervor.

Kannst du das verstehen? Nein! Denn kaum entdeckte ich diese Räume, warst du zur Stelle und zerstörtest sie mit wenigen Worten, und das Schlimme war, dass ich es dir glaubte, denn ich vertraute dir. Jetzt, da ich alt bin, stehe ich da und weiß nichts weiter mit mir anzufangen, als in den Urlaub zu fahren oder spazieren zu gehen.

Habe ich deshalb gelebt?

Spaziergang_Spazierengehen_Alleinsein_Einsamkeit_Ruhe_sozialer_Rueckzug_Depression_Mitsichalleinsein_Mitsichsein_Nebel_Kritisches-Netzwerk

Du bist seltsam einsilbig geworden, als ahntest du, was du verbrochen hast, so über mein Leben hinweg. Letztendlich kann ich dir aber keinen Vorwurf machen, denn ich habe dich willkommen geheißen, anstatt dich zu bekämpfen. Nein, das Beste wäre wohl gewesen, ich hätte dich gar nicht erst angesprochen.

Doch geht das überhaupt?

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Nach-oben-buckeln-nach-unten-treten-bestrafen-Neoliberalismus-neoliberale-Agenda-Abstiegsaengste-Diskriminierung-Disziplinierung-Konditionierung-systemische-Gewalt Ich habe schlimme Dinge getan. Du weißt es, du hast mir dazu geraten. Ich war im Zwiespalt, aber deine Kälte hat mich dann doch überrascht. Deine Einflüsterungen kamen zur rechten Zeit. Ich war unter Druck geraten. Du weißt ja, wie es ist, wenn man Vorgesetzte hat, die selber unter Druck stehen. Auch wie du argumentiertest, mit welcher Härte, Brutalität und Gleichgültigkeit. Es ging schließlich um Menschen, um ihre Existenz, die ich bedrohen sollte. Die hatten Familie, zum Teil kleine Kinder. Das schien dir gleichgültig, und meine Einwände, zugegebenermaßen schwach, wischtest du mit ein paar Worten weg.

Was sagtest du nochmal: "Jetzt hab dich nicht so." Man muss auch mal an sich denken, und die Doppelhaushälfte, und das Kind, das studieren soll, und an die Frau, die in dir einen starken Mann sieht. Und überhaupt, was gehen mich diese Leute an. So hast du mich überzeugt, wobei ein kleiner Zweifel blieb.

Ich spürte während einigen Tagen einen Druck in der Magengegend, vor allem als ich den Artikel schrieb, der die Vernichtung — im wahrsten Sinne des Wortes — dieser Leute auslöste. Irgendwann hörte der Druck auf und ein Machtgefühl stieg in mir auf. Ich lächelte überlegen und drückte die Hand meines Vorgesetzten ein wenig stärker als zuvor.

4

Jetzt ist es dir doch gelungen, alle Hemmnisse, die in dir tobten, abzulegen. Es hat zwar lange gedauert, aber du hast es geschafft. War ich dir Ratgeber genug oder hörtest du auch auf andere?

Ich hab eigentlich nie auf dich gehört, immer waren es Menschen, denen ich begegnet bin. Sie durchwanderten mich und ließen kleine wertvolle Geschenke zurück. Diese festigten sich in mir und bildeten meine Sprache um und aus, so dass ich mit der Zeit sprechen lernte, so zu sprechen, dass mir Menschen zuhören.

Also erkennen sie sich in mir wieder. Vor allem in Bildern tauchen sie auf, gehen darin umher und suchen einen Sinn für sich. So zumindest stelle ich mir das vor.

Du, der du mich ja immer begleitet hast, warst eher ein Hemmschuh, denn du stärktest mit deinen Ratschlägen meine Zweifel, mein Ungenügen, meine Ängste. Ich bin dir deshalb nicht böse, denn das hatte seinen Sinn.

Unterwerfung_Fesseln_Unterordnung_Gehorsam_Dominanz_Unterwuerfigkeit_Untergebenheit_Unterdrueckung_seelische_Folter_Kritisches-Netzwerk

Ich musste mich gegen dich auflehnen! . . Und das geschah!

Bis du irgendwann geschwiegen hast. Und wenn du dann doch etwas sagtest, war es eine Frage. Du wurdest neugierig und nicht mehr anklagend. Du wolltest Antworten von mir.

5

Jetzt ist es mir doch wieder gelungen, dich für eine Zeit zurückzudrängen. Wie gut es mir ging. Ich sah meiner Liebe, an der du doch so viel auszusetzen hast, offen in die Augen und lächelte sie an. Wie befreiend das war, ohne deine dauernde Kontrolle, dein Misstrauen und ohne deine Angst, sie, meine Liebe, könnte mich verlassen.

Immer wenn ich dich höre, bin ich wie ein Punkt im Universum meiner Wirklichkeit. Immer wieder zerrst du mich zurück in deine Höhle, dort wo ich nur Fläche sein kann, keine Tiefe mehr wahrnehme, sondern nur deine dauernden Vorwürfe. Wie hineingehalten in eine unlebbare Welt. Und doch schaffst du es immer wieder, sie bewohnbar zu machen. Kleidest sie mit schönen Möbeln aus, mit Geschenken wie Hoffnung, Glanz und Unverletzbarkeit.

Dann traue ich dir sogar, ja bin ganz bei dir, höre dir mit offenen Sinnen zu. Doch zerstörst du mich mit nur einigen Worten, so als ob du nicht anders könntest, und ist das nicht die Tragik unseres Lebens? Machst mich, sobald ich auch nur einen kurzen Moment mich weiten will, wieder zu einem Staubkorn meiner Wirklichkeit, und die Angst kriecht hoch, macht dich fett und breit, während ich darbend dahin vegetiere, abgehärmt, durchsichtig und keiner Lebendigkeit mehr fähig.

Meditation_Denken_Fuehlen_Erleben_Entspannung_Achtsamkeit_Wahrnehmung_Selbstbetrachtung_Selbstwahrnehmung_psychische_Gesundheit_Kritisches-Netzwerk

Wie sehr sehne ich mich nach den Momenten, in denen du mich in Ruhe lässt. Die erreiche ich nur, wenn ich mich meiner Liebe vollkommen öffne, wir ineinander verfangen sind und so etwas wie Einheit erfahren. Fast göttlich mutet es an.

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Und, wie ist es gelaufen. Wurdest du genommen, hast du alles gewusst, was von dir verlangt wurde?

Hast du es gut formuliert, so dass sie merken, woher du stammst?

Du wirst doch kein falsches Wort gesagt haben, eines das zwischen die Sätze schlägt, wie eine Axt in einen Baumstamm. Nun sag schon, ist alles gut gegangen. Wir haben uns ja gut vorbereitet. Haben ein neues Kleid gekauft, die Haare schön gekämmt, das Gesicht in ein makelloses Bild verwandelt. Die Hände manikürt und die Fingernägel mit einem unaufdringlichen hellen Rot angemalt. Und die Wangen in ein leichtes Rouge getaucht, als wärst du dauernd ein wenig aufgeregt, was ja viele Menschen stimuliert, zumal du so schön bist.

Aber das hat ja nur eine geringe Rolle gespielt, außer Acht darf man es allerdings auch nicht lassen. Wichtig ist dein Fachwissen, und wir haben gepaukt, weißt du noch, ganze Nächte sind wir aufgeblieben, nur um diese Worte, diese verdammten Sätze, mit ihrem holprigen Sinn in uns zu stopfen. Ich fragte dich ab, ich war streng, ja erbarmungslos. Als deine Augen vor Müdigkeit zufielen, war ich zur Stelle und riss sie wieder auf, denn ich war nicht zimperlich.

Oft erschrecktest du ein wenig, manchmal weintest du sogar. Aber der Erfolg gibt uns recht. Du wirst die Stelle bekommen, davon bin ich überzeugt. Dann, wenn es so weit ist, können wir uns für einen Augenblick zurücklehnen, aber dann, ja dann, wirst du den Anforderungen gerecht werden. So wirst du dein Glück finden und ich werde endlich stumm sein können.

Ist das nicht dein größter Wunsch.

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Herz_in_Ketten_Fesseln_Kettenherz_Liebe_Tragik_unseres_Lebens_Liebeskummer_Entliebung_Ernuechterung_Vergaenglichkeit_Kritisches-Netzwerk Wenn du mit mir gerade einen Disput ausgetragen hast, in dem ich als Verlierer hervorging, und du deshalb wieder in deine Anonymität verschwinden konntest, empfand ich eine schier unerträgliche Einsamkeit. Dann diese Stimmen, die von außen auf mich eindrangen. Bildschirmstimmen, die mir erzählten, dass man für die anderen sein eigenes Leben einzuschränken habe, dass man Rücksicht nehmen soll, für Leute, die man gar nicht kennt. Da man ja gefährdet sei und damit andere bedrohte. Ich wollte dich darauf ansprechen, aber du schlummertest schon auf unserem gemeinsamen Kissen der Erholung.

Ich komme gleich nach. Doch noch bin ich zu aufgeregt.

Welche Anmaßung in dieser Forderung steckt, erkennt man daran, dass nur noch die Angst als Antrieb bleibt, wenn man es aus der Entfernung betrachtet. Doch in der Gegenwart, im Augenblick, ist die Angst gut versteckt in Rechtfertigungen und Begründungen. Sie ist listig und rücksichtslos. Sie zerstört immer im Augenblick und löscht eine lebbare Zukunft aus. Morgen früh, nach schweren, tiefsitzenden Träumen, werden wir uns aufs Neue sprechen. Zuerst müde und verzweifelt, dann allmählich aufgerichtet, stolz und Veränderungen wollend.

So will ich dich, so willst du mich.

Thomas Eblen, Ditzingen-Heimerdingen >> info@thom-eblen.de

P.S.: Ich freue mich auf neue Kontakte, ziert Euch nicht und schreibt mir. Lest bitte auch meine weiteren Artikel, die Ihr hier weiter unten aufgelistet findet.
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Thomas Eblen, Jahrgang 1962, ist Handwerksmeister und hat 30 Jahre mit psychisch kranken Menschen gearbeitet. Jetzt ist er freischaffender Künstler, Dichter, Musiker und Maler. Er betreibt den Podcast „Dichterseele“ auf Spotify, wo man seine Musik und Texte hören kann. Er hat eine CD mit eigener Klaviermusik herausgebracht. Sie heißt „Spiralen im Luftgespräch“. Man kann sie auf den meisten Streamingdiensten hören und beim Künstler erwerben.

Weitere Informationen unter thom-eblen.de.

  »Zumutungen sollen nicht Abwehr, sondern Neugier erzeugen. Auf der Isolierstation (III).

Vorbem. Manova-Red.: "Im Literatur-Salon von Manova (vormals Rubikon) soll ab und zu auch Platz für Texte sein, welche Erkenntnisse über den Menschen und das Menschenmögliche, über Kommunikation und Isolation, über die „Condition humaine“ (Bedingungen oder Umstände des Menschseins) experimentell aus der Sprache herausdestilliert. Platz für Texte, die verstören. Hier ist ein solcher Text. Viel wird über Spirituelles und Seele und Selbstfindungen theoretisiert ― dieser Text kommt von der anderen Seite her.

Er ist eine gelebte, in Sprache gesetzte Vision in verschiedenen Teilen, die wohl besser als Impressionen zu bezeichnen sind. Aus dem Innern, aus einem Konzert, aus einem Restaurant. Gedanken schießen durch den Kopf. Ungehindert, auch politisch, eine kurze klare Reflexion inbegriffen. Am besten laut lesen, langsam ― ein Tropfen Rotwein kann förderlich sein. Das Licht nicht zu grell."

T. Eblen: Dicke Wand: Liege da, schwimme auf meinem eigenen Horizont. Die Nase, um das Atmen zu gewährleisten, versucht sich durch das eigene Medium zu drücken, damit sie Luft bekommt. Die Arme winden sich, sie halten den Körper in der Waagrechten. Der Blick geht nach oben und sieht nichts. Als ob ich in einem Gewässer läge. Früher schon war mein Blick liegend am sehnsüchtigsten.

Ist er es jetzt auch? . . Zumindest bin ich unauffindbar oder auch unauflösbar.

Es gibt Menschen, die mich begreifen, aber die Unzahl derer, die vor mir eine dicke Wand bilden, scheint übermächtig. Sie lieben keine Geheimnisse. Man hat sie niemals aufgeklärt. In der Klarheit der Argumentation, oder der Prosa erinnerter Schulaufsätze, ist alles so einfach. Führt zu nichts, bleibt eine Kreisbewegung, hat keinen Zug in die Tiefe. Diese Tiefe ist mein Schatz, den ich zugleich heben und küssen will. Ich begehre ihn. . . Wäre er nur weiblich.« Von Thomas Eblen, im KN am 22. Juni 2023 >> weiter.

»Facetten des Verhältnisses zwischen Arbeitern und Gesellschaft. Die Möchtegern-Proletarier. Vorbemerkung der Manova-Red.: Versuche, Intellektuelle und Arbeiter zusammenzubringen, gibt es schon lange ― meist scheitern sie, weil sich beide Milieus zutiefst fremd geblieben sind. Thomas Eblen, ein Arbeiterkind zeit seines Lebens, beleuchtet in einem essayistischen Streifzug Facetten des Verhältnisses zwischen Arbeitern und Gesellschaft. Er zeigt insbesondere, dass das „Proletariat“ überwiegend für akademische Theorien instrumentalisiert wird, selbst aber keine eigene Stimme bekommt. Intellektuelle linker Ausrichtung sprechen mit Vorliebe über, selten aber mit Arbeitern. In der Widerstandsbewegung, die mit Corona aufgekommen ist, droht sich dieses Muster zu wiederholen.

Thomas Eblen: Ich stamme aus dem Milieu der Arbeiter und bin dortgeblieben. Doch wer sind eigentlich die Arbeiter. Sie werden von der Intelligenz, so nenne ich die Deutungsmacht, definiert und instrumentalisiert für ihre Theorien. Mit ihnen wird kaum gesprochen, geschweige denn, dass sie Platz bekämen im Debattenraum. Besonders enttäuschend für mich ist, dass auch die freien Medien nicht in der Lage sind, mit ihnen wirklich in einen Dialog zu treten beziehungsweise ihnen eine Stimme zu geben.

Es scheint mir, kritische Kreise würden die Arbeiter lediglich brauchen für den Fall, dass es eskaliert, da die Arbeiter bei weitem die größte gesellschaftliche Gruppe ausmachen, also den Gesellschaftskörper bilden, während die Intellektuellen meist nur Einflüsterer sind. Aber zu Macht sollen Arbeiter nicht kommen, das soll in der Hand der sogenannten Eliten bleiben. Oder interpretiere ich das falsch? Dazu einige Anmerkungen. « Von Thomas Eblen, im KN am 16. Juni 2023 >> weiter.

  »Drei Menschen und die Auswege aus ihren Miseren. Verwandlung als Rettungsversuch. Die Poetik-Ecke XVI skizziert am Beispiel von Franz Kafka, Peter Handke und Gertrud Kolmar, wie Menschen Auswege aus ihren Miseren suchen, indem sie eine Gegenwelt auffächern.

„Der du dies liest, gib acht; denn sieh, du blätterst einen Menschen um.“ Dieses Zitat stammt von der deutschen Lyrikerin und Schriftstellerin Gertrud Kolmar. Thomas Eblen beleuchtet in der Poetik-Ecke XVI drei Künstler, die ihr Schicksal und ihr Leben in unaufgeregte, aber betörende Bilder, Räume, ja Welten verwandelt haben. Die Möglichkeit der Verwandlung ist einer der großen Vorzüge des Menschen.« Von Thomas Eblen, im KN am 16. März 2023 >> weiter.

»Massenverkasperungen durch Politik, Wirtschaft und Medien. Irgendwo lauert der Irrsinn! Nachrichten aus Gagaland Teil 2 - ein ironisch grotesker Seitenblick. Politik: Der neue Verteidigungsminister hat ein innovatives Waffensystem in Auftrag gegeben. Schon seine Vorgängerin war darüber informiert, zögerte allerdings zu lange, was, so aus gemieteten Kreisen, ein Grund für den Rücktritt in voller Länge war. Der Arbeitstitel heißt 'Wespe Maya'. Ein Zwitter zwischen Angriff und Verharmlosung, Scharfschütze und Badewanne, zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.« von Thomas Eblen, im KN am 08. März 2023 >> weiter.

»Eine verrückt gewordene Gesellschaft. Nachrichten aus Gagaland - ein ironisch grotesker Seitenblick. Wenn das Unerträgliche unerträglich wird, müssen wir die Wahrnehmung brechen, um ein wenig Distanz zu gewinnen. Dazu gehört die Ironie, der Sarkasmus oder die Absurdität. Ansonsten bleibt einem nur noch die Depression, so dass wir im Weltschmerz gleichzeitig erfrieren und verglühen.

Somit ist das Lachen, wenn es einem nicht im Hals stecken bleibt, befreiend in dem Sinn das man Abstand gewinnt. Eine beliebte Art die Menschen auf Distanz zu halten, oder ihnen verblümt die Meinung zu sagen. Da wir in einer verrückten Welt leben, muss man mit einer noch verrückteren antworten, neben der viel wichtigeren Wahrhaftigkeit und die damit verbundene Aufklärung.

Die Wissenschaft und die Politik versucht Ordnung in die Sphäre zu bringen, indem sie Gesetze formuliert oder deduktive Ketten der Vernunft beschreibt. Das ist „voll witzig“ denn wer jemals einen Menschen kennengelernt hat, weiß dass sein innerer Haushalt aus Gefühlen und daraus resultierenden Irrationalitäten besteht, wir alle der unheimlichen Kontingenz unterliegen, und versuchen mit unseren eingeschränkten Sinnen, eine Wahrnehmung in eine Festung zu verwandeln, wo der Feind keinen Weg findet uns zu erobern.

Da ist alles möglich. Darum die jetzt noch ironisch überhöhte Sicht die in der Zukunft wirklich werden könnte. Ohne Spaß!« von Thomas Eblen, im KN am 09. Februar 2023 >> weiter.

»Gedanken zu Art und Weise über Kunst und Künstler: Die Kunst, die wieder vonnöten wäre, beginnt bei Selbsterkenntnis und endet in Bewegung. Im Geiste des Hölderlin-Zitats „Komm! ins Offene, Freund!“ Heutzutage wird ja immer zuerst gefragt. Darf ich noch Kinder in die Welt setzen, darf ich noch ein Mann, eine Frau sein, muss ich mich einschränken, darf ich über meine körperlichen Verhältnisse leben, darf ich noch reisen, lieben, schwimmen, anders sein, gleich sein und so weiter und so weiter.

Wenn man Fragen stellt, glaubt man, sie nicht selber beantworten zu können. Deshalb gibt es Experten, die genau dies tun. Doch dies zeugt von einer fast schon degenerierten Eigenwahrnehmung. Thomas Eblen denkt im Geiste des Hölderlin-Zitats „Komm! ins Offene, Freund!“ auf originelle Art und Weise über Kunst und Künstler nach und zeigt dadurch die Leerstellen dieser Zeit.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 08. Februar 2023 >> weiter.

»Unsere Wahrnehmung von Geschwindigkeit, Zeit, Mitmenschen. Der Mensch ist ein Betrüger seiner selbst und betrügt auch die anderen. Die Wiedergewinnung der Langsamkeit.

Wenn wir unseren allzu hektischen und zerrissenen Alltag erfolgreich entschleunigen wollen, brauchen wir vor allem wieder mehr Mut zur Selbstbegegnung. Ja, die Langsamkeit ist ein Phänomen, das wir meistens an anderen wahrnehmen, und zwar wenn wir in Eile sind. Sie ist also dynamisch und von unserer Wahrnehmung abhängig. Dadurch dass wir, zumindest heutzutage, nur die Langsamkeit der anderen wahrnehmen — und zwar als Last, als Ärgernis — merken wir selber nicht, wie schmerzlich wir sie vermissen. Denn jeder Langsamkeit geht ein Grundgefühl voraus, nämlich Zeit zu haben. Also frei über sie verfügen zu können.

Hier nun einige Beispiele, wie sehr uns das heutige Leben unsere verfügbare Zeit raubt. Wir können auf diese Weise gar nicht mehr zu uns selbst kommen. Vielleicht wollen wir es auch gar nicht, denn um uns selbst kennenzulernen, braucht es Zeit. Und Mut!« von Thomas Eblen, im KN am 22.01.2023 >> weiter.

»Unser Wahrnehmungsvermögen und seine Tücken. Paranoia, Unsicherheit, Gruppengefüge, Kontrollzwang und der unsichtbare Feind. Die Angst vor einer nicht greifbaren Gefahr bewirkt, dass sich Menschen nur noch mit einer bedrohlichen Außenwelt beschäftigen, statt sich selbst zu vertrauen.

Da unser Wahrnehmungsvermögen eingeschränkt ist, sehen wir immer nur einen Bruchteil der Wirklichkeit. Hätten wir das Sehvermögen eines Adlers oder den Geruchssinn eines Hundes, würden wir die Welt völlig anders wahrnehmen. Eben weil wir ahnen, dass da mehr ist, als wir überblicken können, macht uns dies unsicher. Deshalb bilden wir uns manchmal vorschnell ein Urteil oder sind angewiesen auf die Einschätzung anderer.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 15. Januar 2023 >> weiter.

»Der Akademikeranteil in der Bevölkerung ist zu hoch. Er lässt eine Gesellschaft in eine destruktive Eigendynamik abgleiten. Das akademische Übergewicht bringt die Gesellschaft ins Ungleichgewicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil akademisch ausgebildeter Menschen in der Gesellschaft drastisch erhöht. Man kann es an der deutlich gestiegenen Anzahl Studierender sehen, die sich in Universitäten und Fachhochschulen um einen Abschluss bemühen, um für die höhere Laufbahn in Institutionen und Ministerien oder der Wirtschaft und den Medien bereit zu sein. Manche bleiben auf der Universität, um zu lehren oder Wissenschaft zu treiben; andere gehen in Unternehmen oder in staatliche Institutionen, um dort Karriere zu machen.

Durch das hohe Angebot und die relativ geringe Nachfrage entsteht einerseits ein hoher Leistungsdruck, aber ebenso ein starker Anpassungswille. Hinzu kommt noch die mediale Ehrgeizpropaganda, nach der jeder seines Glückes Schmied sein soll. Man fragt sich: Wozu werden so viele Akademiker gebraucht?« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 12. Januar 2023 >> weiter.

»Das Du im Widerstreit mit dem Ich. Das Du in mir. Auseinandersetzungen in der Außenwelt sind oft nur ein Spiegel der Dialoge, die wir mit Instanzen in uns selbst führen. Unser inneres Geschehen ist überbordend, irrational, emotional und vor allem weltgestaltend. Wir projizieren es auf unser Umfeld. Um uns selbst zu rechtfertigen, verfallen wir in Monologe oder treten mit uns selbst in einen Dialog, um uns entweder zu bestätigen, zu verteidigen oder gar zu zerstören.

Diesem Dialog, in dem das Ich mit dem Du konferiert, geht der Dichter Thomas Eblen nach, indem er Situationen beschreibt, in denen sich dieses Du im Widerstreit mit dem Ich artikuliert. Dabei wird das Ich empfänglich, auch für das, was uns anfällig macht: Angst. Auch politische Verletzungen und Wünsche können auf jenen Kampf zurückgeführt werden, den wir mit dem Gegenüber in uns selbst führen. Eine unpolitische-politische Meditation.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 11. Januar 2023 >> weiter.

»Die echten Gefühle bleiben heute auf der Strecke. Sie werden zum großen Teil künstlich geschaffen. Als Fiatgeld bezeichnet man ein Zahlungsmittel, das aus dem Nichts geschaffen wird. An diesem Prinzip gab es viel Kritik. Doch wie steht es mit den Gefühlen, die über Kino, Fernsehen, die Zeitung und andere Medien auf uns einströmen? Sind diese Gefühle nicht auch aus dem Nichts geschaffen, um uns, die Empfänger, zu manipulieren?

Für eine genauere Betrachtung muss man zwei Sphären unterscheiden, jene der persönlichen Begegnung und die der virtuellen Sphäre. Der Bildschirm ist es, von dem all die Gefühle in unsere Herzen strömen, ohne dass wir uns bewusst sind, was diese mit uns machen.

Echte Gefühle sind keine Wissenschaft, die man lehren oder erlernen kann. Schon gar nicht kann man sie standardisieren, weil sie unmittelbar wirken. Sie haben ihren Nährboden in der unmittelbaren Nähe anderer Menschen. Die Gefühle aus der virtuellen Welt zerstören dagegen diese Nähe. Dazu nachfolgend einige meiner Gedanken.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 7. Januar 2023 >> weiter.

»Szenen sanfter Ausgewogenheit: Bewahren und Festhalten, Veränderung und innere Leere. Ein stiller Beobachter nähert sich in der nötigen Distanz den Menschen. Thomas Eblen, der Dichter aus der Isolierstation, zeigt hier Situationen, denen Menschen ausgesetzt sind und denen sie manchmal berechnend, oft aber nur hilflos gegenüber stehen. Es geht um das Bewahren und Festhalten, um Veränderung und die innere Leere, die dazu führt, dass sich Menschen in unserer Angestelltengesellschaft nur noch verhalten. Sie werden nie zur Person. Am Ende steht noch ein sehr dichter Text — zugegeben eine Zumutung — als Ausklang gedacht.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 5. Januar 2023 >> weiter.

»Die Menschen haben sich in eine Schläfrigkeit begeben. Die Schönheit des Lebendigen scheint vergessen. Der freischaffende Künstler, Dichter, Musiker und Maler Thomas Eblen hat auf die Dichter-Kollegen gewartet, auf ihr Wort zu dieser Zeit. Dieses Wort blieb aus. Und so hat er selber nach diesen Worten gesucht, nach Worten, die vor Augen führen, was in dieser Zeit geschieht. Herausgekommen ist ein essayistischer, mit Bildern durchsetzter Text eines „Außenseiters“, der bei aller Beklemmnis einen Weg aufzeichnet. Wie werden wir mit der Macht, die über uns und in uns ist, fertig? In dem Sinn, dass wir mit ihr leben können?« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 29. Dezember 2022 >> weiter.

»Rückzug aus der Gesellschaft, auf Isolierstation. Zeugnis eines Verzweifelten und zugleich Hoffenden. Hier geht es um einen Menschen, der sich vollkommen aus der Gesellschaft zurückgezogen hat — er ist nur noch Beobachter, der Wahnsinn des Normalen macht ihn ohnmächtig. Er hat viele Möglichkeiten. Er kann sich ausdrücken in Musik, Bild und Sprache. Doch er ist anachronistisch, wie es so schön heißt. Er kann nicht an die heutige Welt andocken, zu hermetisch sind seine Aussagen. Deshalb verharrt er in einem seltsamen Inneren.

Das Äußere überwältigt ihn, ohne ihn zu berühren. Er ist fassungslos. Er ist nicht fähig, Widerstand zu leisten, zu weich ist sein innerer Kern. Er kann nur seine Welt, seinen Sehnsuchtsort, nach außen tragen. Ja, es ist die Reise eines Abenteurers ohne Mut, eines Feiglings, der trotzdem genug Kraft aufbringt, um etwas aus sich selbst heraus zu schaffen, um es der Öffentlichkeit preis zu geben. Hier nun Teile seiner Aufzeichnungen.« von Thomas Eblen | RUBIKON, im KN am 27. Dezember 2022 >> weiter.


Es gibt sieben soziale Prozesse, die den "rutschigen Abhang zum Bösen" schmieren:

Gedankenlos den ersten kleinen Schritt tun
Entmenschlichung der anderen
Entindividualisierung des Selbst (Anonymität)
Diffusion der persönlichen Verantwortung
Blinder Gehorsam gegenüber Autoritäten
Unkritische Anpassung an Gruppennormen
Passive Duldung des Bösen durch Untätigkeit oder Gleichgültigkeit


► Quelle: Der Artikel erschien am 11. August 2022 (2022!) als Erstveröffentlichung bei RUBIKON >> rubikon.news/ >> Artikel. RUBIKON versteht sich als Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung, vertreten durch die Geschäftsführerin Jana Pfligersdorffer. RUBIKON unterstützen >> HIER.

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz 'Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International' lizenziert. >> CC BY-NC-ND 4.0. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

ACHTUNG: Die Bilder und Grafiken sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. folgende Kriterien oder Lizenzen, s.u.. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschriften verändert.

Bild- und Grafikquellen:

1. Sich selbst Bespiegeln - Selbstbetrachtung - Selbstreflektion: Das Du im Widerstreit mit dem Ich. Das Du in mir. Auseinandersetzungen in der Außenwelt sind oft nur ein Spiegel der Dialoge, die wir mit Instanzen in uns selbst führen. Foto: Simedblack / Med Ahabchane, Khemisset/Marocco. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

2. Gefängnisaussicht: Freiheit nur in Form gelegentlicher Freigänge. Unter Lockerungen des Vollzuges (kurz Vollzugslockerung oder Lockerung genannt) versteht man Erleichterungen im Rahmen des Strafvollzugs für einen Strafgefangenen durch befristetes Verlassen der Justizvollzugsanstalt. Foto: falco, Oberhausen. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

3. Spaziergang im Nebel. (Alleinsein, Freiheit, Mitsichalleinsein, Mitsichsein, Ruhe, Selbstdialoge führen, sozialer Rückzug, Stressabbau). Foto: cocoparisienne / Anja. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

4. Nach oben buckeln - nach unten treten und bestrafen. Der Arbeitsmarkt wurde dereguliert, der Sozialstaat demontiert, eine Steuerpolitik betrieben, die den Reichen mehr Reichtum und den Armen mehr Armut gebracht und auch der Mittelschicht deutlich gemacht hat, dass ihr Abstieg jederzeit möglich ist. Die Stärkeren reagieren ihre Abstiegsängste, Enttäuschung und Ohnmacht an den Schwächeren ab.

Wir nehmen heutzutage die Dinge so, wie sie sind, als gegeben hin. Die einen Menschen haben Geld und Macht, die anderen eben nicht. Die einen sind arm, während andere reich sind, und wir haben uns daran gewöhnt, dass Reiche den Armen Befehle erteilen. Regierungen entscheiden über unsere Köpfe hinweg über unsere Leben und richten dabei nicht selten erheblichen Schaden an. Doch all diese Zustände müsste es so nicht geben, denn sie haben eine gemeinsame Basis: unseren Glauben an ihre Notwendigkeit. Foto/Strichzeichnung: Netzfund, kein Urheber ermittelbar.

5. Gefangen und gefesselt in inneren/äußeren Zwängen und nerven- u. kräftezehrende Auseinandersetzungen in der Außenwelt (Ängste, hyperdominate PartnerInnen, Hilflosigkeit, Selbstzweifel, Vertrauensverluste, unmenschliche Vorgesetzte, etc.). Foto: Meelimello / M P. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

6. Meditation bezeichnet eine Gruppe von Geistesübungen, die in verschiedenen Traditionen seit Jahrtausenden überliefert sind und seit dem 20. Jahrhundert zunehmend auch in der westlichen Welt in säkularer Weise praktiziert und beforscht werden. Ein wesentliches Element meditativer Techniken ist das bewusste Steuern der Aufmerksamkeit. Das Üben von Meditation soll abhängig vom Kontext der Praxis nachhaltige positive Veränderungen im Denken, Fühlen und Erleben bewirken oder zu spezifischen, Einsichten und Zuständen führen.

Der Begriff ist auch für Texte verwendet worden, die Ergebnisse konzentrierten, in die Tiefe gehenden Nachdenkens darstellen. Meditation ist auch ein wesentliches Element der von Rudolf Steiner (1861–1925) begründeten Anthroposophie. Steiner beschreibt in seinem Werk verschiedene Techniken der Meditation als Selbstvertiefung und -verstärkung des Denkens, die sich der Konzentrationsmeditation zuordnen lassen.

Mit den meisten anderen Meditationsarten hat die anthroposophische Meditation das Ziel gemeinsam, die Trennung des sich als Subjekt erlebenden Menschen von einer als Objekt erfahrenen Welt zu überwinden.[..] Ziel dieses Ansatzes ist es, dem Menschen ein spirituelles Verhältnis zur Welt und zu sich selbst zu ermöglichen […].“– Rudolf Steiner.

Meditieren heißt, in eine Idee aufgehen und sich darin verlieren, während Denken heißt, von einer Idee zur anderen hüpfen, sich in der Quantität tummeln, Nichtigkeiten anhäufen, Begriff auf Begriff, Ziel auf Ziel verfolgen. Meditieren und Denken, das sind zwei divergierende, unvereinbare Tätigkeiten.“– Emile Cioran: Die verfehlte Schöpfung. 1949

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7. Herz in Ketten.  Die Verliebtheitsphase wird meist sehr intensiv erlebt, lässt aber irgendwann nach, wenn der Alltag nach und nach einkehrt. Der Ernüchterung folgt eine große Belastungsprobe für die Beziehung, bestimmt von dem Zweifel und der Frage, ob man vielleicht doch nicht "zusammenpasst".

Nachdem sie Schwächen und Macken am anderen entdeckt haben, versuchen die Partner häufig, den anderen umzuerziehen. Der Partner soll sich Verhaltensweisen, die den Anderen stören, abgewöhnen. Deshalb streitet sich das Paar in dieser Kampfphase oft, hinterfragt die Beziehung noch deutlicher und das endet meist in für beide Seiten unwürdigen Stellungs- und Machtkämpfen. Besonders Kinders haben unter solchen Bedingungen enorn zu leiden.

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