20 von 30 DAX-Unternehmen
. . bieten Unterrichtsmaterial an
von Felix Kamella | LobbyControl
Die Warnung könnte kaum deutlicher ausfallen: „Das öffentliche Bildungswesen droht mit den gegenwärtigen Lobbypraktiken seine demokratische Legitimation zu verlieren.“ Denn, so das Ergebnis einer neuen Studie der Otto Brenner Stiftung, gerate das Schulwesen durch die Lobbyaktivitäten der Unternehmen zu einem Handlungsfeld, in dem sie frei von Vorgaben durch Lehrpläne agieren können, so dass „ein Ungleichgewicht geschaffen wird, das sich in finanziellen und gegebenenfalls inhaltlichen Abhängigkeiten niederschlägt.“ Zudem würden die Unternehmen nahezu ausschließlich branchenaffine Methoden, Themen und Kompetenzen vorweisen. Aktivitäten finde also dort statt, wo es sich am meisten lohnt und nicht, wo der Bedarf am größten ist.
In der Studie untersucht Tim Engartner [1], Professor an der Goethe-Universität Frankfurt a. M., die Lehr- und Lernmaterialien aller deutschen DAX-Konzerne. Von den dort gelisteten 30 Unternehmen bieten demnach zwei Drittel Unterrichtsmaterialien an. Dieses Ergebnis zeigt, dass Unternehmen die Schulen längst als Ort der Meinungsmache für sich entdeckt haben. Dabei liegt es auf der Hand, dass der Kontakt zu Unternehmen für die Schüler*innen eine Bereicherung sein kann.
Häufig geht es in den von Unternehmen organisierten Unterrichtsmaterialien, Schulwettbewerben oder Lehrerfortbildungen jedoch nicht um Erkenntnis oder Bildung, sondern um Meinungsmache. Das zeigt auch ein Blick darauf, wer in den Unternehmen für die Schulaktivitäten zuständig ist: In 28 der 30 untersuchten Unternehmen wurden sie „erkennbar unter dem Dach der jeweiligen PR- und Kommunikationsabteilungen […] durchgeführt oder jedenfalls von dort flankiert,“ so Engartner. Zurecht fordert der Autor der Studie daher die zuständigen Ministerien auf, gemeinsam aktiv zu werden, um Lobbyismus an Schulen entgegenzuwirken.
Vorschläge dafür, was Lehrkräfte, Eltern und SchülerInnen dagegen tun können und wie die Politik konkret handeln sollte, haben wir in unserer Broschüre „Lobbyismus an Schulen“ veröffentlicht. Darin zeigen wir außerdem, wie Lobbyismus an Schulen aussieht und warum er ein Problem ist (siehe dazu Artikel auf LOBBYPEDIA).
Denn hinter den scheinbar wohlmeinenden Schulaktivitäten von Unternehmen stehen konkrete Interessen, die dazu führen, dass die Inhalte einseitig werden. Kinder und Jugendliche als Wähler und Konsumenten von morgen werden zum Ziel einer langfristigen und umfassenden Lobbystrategie.
Weitere Informationen:
LobbyControl-Broschüre: Lobbyismus an Schulen >> weiter.
Artikel über Lobbyismus an Schulen in unserem kritische Lobbyismus-Lexikon >> weiter.
OBS-Arbeitsheft 100: Wie DAX-Unternehmen Schule machen. Lehr- und Lernmaterial als Türöffner für Lobbyismus >> weiter.
"Stifter und Schenker. Wie der Kommerz das Klassenzimmer kapert." NDS-Interview mit Herrn Prof. Tim Engartner, 17. Oktober 2019 >> weiter.
Felix Kamella
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Felix Kamella studierte in Bonn Politische Wissenschaft, Osteuropäische Geschichte und Slavistik. Seit Feb. 2011 arbeitet er bei LobbyControl. @felixkamella
LobbyControl - Aktiv für Transparenz und Demokratie. LobbyControl ist ein gemeinnütziger Verein, der über Lobbyismus und Machtstrukturen in Deutschland und der EU aufklärt. Wir setzen uns ein für Transparenz, demokratische Kontrolle und klare Schranken der Einflussnahme auf Politik und Öffentlichkeit. >> weiter.
[1] Tim Engartner, Jahrgang 1976, ist Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt politische Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt (Main). Er forscht unter anderem zur Ökonomisierung von Bildung. Gemeinsam mit sieben weiteren Autoren hat er im Juni 2019 das Buch „Was ist gute ökonomische Bildung? Leitfaden für den sozioökonomischen Unterricht“ im Wochenschau Verlag veröffentlicht. 2016 erschien seine Monographie „Staat im Ausverkauf. Privatisierung in Deutschland“ im Campus Verlag.
Buchtipp: "Was ist gute ökonomische Bildung? Leitfaden für den sozioökonomischen Unterricht".
Autoren/Hrsg.: Autorengruppe Sozioökonomische Bildung unter Mitarbeit von: Tim Engartner, Gerd-E. Famulla, Andreas Fischer, Christian Fridrich, Harald Hantke, Reinhold Hedtke, Birgit Weber, Bettina Zurstrassen. Wochenschau Verlag, Frankfurt am Main, 2019. ISBN: 978-3-7344-0830-4 (Print, 22,90€) / 978-3-7344-0831-1 (PDF, 17,99€). 208 Seiten
Ökonomische Bildung ist dringend notwendig. Die Ökonomisierung aller Lebenswelten erfordert es, ökonomische Phänomene erkennen zu können, ökonomisches Denken zu fördern sowie die Fähigkeit, ein fundiertes Analysieren, Verarbeiten und Kombinieren von Informationen zu entwickeln. Oft jedoch wird lediglich herbeigewünscht, dass in den Unterrichtsstunden mehr Zeit und Raum für die Auseinandersetzung mit finanziellen Problemen oder das Lesen von Versicherungsverträgen gegeben wird.
Es lohnt sich, in die Unterrichtsmaterialien hineinzuschauen, die unter dem Etikett ökonomische Bildung firmieren, um zu sehen, was dort tatsächlich geboten wird: Häufig beschränken sie den Unterricht darauf, die Lernenden in ein eindimensional ausgerichtetes wirtschaftswissenschaftliches Denkmuster einzuführen. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass „traditionelle“ ökonomische Bildung ein problemorientiertes, entdeckendes Erkennen und Lernen in und von komplexen Realitäten nicht bzw. allenfalls in Ansätzen ermöglicht. Die Hoffnung, dass das Hinterfragen, Analysieren und Reflektieren (unterschiedlicher) ökonomischer Perspektiven angeregt wird, bleibt unerfüllt.
Wir haben uns davon nicht entmutigen lassen.
Auf unserer Suche nach Zugängen, die es den Lernenden erlauben, die Einflussfaktoren, Wechselwirkungen und Widersprüche von bzw. zwischen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen wahrzunehmen, zu bewerten und ggf. Alternativen zu entwickeln, haben wir Grundgedanken einer sozioökonomischen Bildung entwickelt. Sie zielt darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler sozioökonomische Kompetenzen erwerben, um die Multiperspektivität und Kontroversität der Lebenswelten, aber auch von sozialwissenschaftlichen Sichtweisen zu erfassen. Dazu benennen wir Themen für eine sozioökonomische Bildung, skizzieren Methoden und erörtern grundsätzliche Herausforderungen und Perspektiven, die sie mit sich bringt.
Wir sind davon überzeugt, dass eine sozioökonomische Bildung dem Bildungsauftrag der Schule gerecht wird, also die Lernenden bildet, statt sie nur zu einem einseitig ökonomisch orientierten Handeln anzuleiten. Kurzum: Sozioökonomische Bildung ist zugleich handlungs- und ergebnisorientiert, offen für unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze. Sie bietet damit ein hohes Innovationspotenzial für jeden Unterricht und für die daran beteiligten Akteure. (Text: Verlagsinfo!)
Inhalt:
1 An Stelle eines Vorworts
2 Einleitung
3 Sozioökonomische Bildung – Grundgedanken
4 Was ist relevantes sozioökonomisches Grundwissen?
5 Welche curricularen Handlungsspielräume existieren für die sozioökonomische Bildung?
6 Wie findet man Themen für die sozioökonomische Bildung?
7 Wie erreicht man sozioökonomische Multiperspektivität und Kontroversität?
8 Wie knüpft man an sozioökonomische Vorstellungen und Erfahrungen der Lernenden an?
9 Welche Lehr-Lern-Methoden eignen sich für den sozioökonomischen Unterricht?
10 Lässt sich die Idee der sozioökonomischen Bildung in beruflichen Schulen umsetzen?
11 Sozioökonomische Bildung bildet!
12 Welches Wirtschaftsverständnis passt zum sozioökonomischen Unterricht?
13 Berufsorientierung in der sozioökonomischen Bildung
14 Märkte in der sozioökonomischen Bildung
15 Konsum in der sozioökonomischen Bildung
16 Marktwirtschaften in der sozioökonomischen Bildung
Literaturverzeichnis
► Quelle: Erstveröffentlicht am 28. Oktober 2019 auf LobbyControl >> Artikel. Texte auf dieser Webseite sind für nichtkommerzielle Zwecke nutzbar, wenn LobbyControl in deutlicher Form als Quelle genannt wird. Sie stehen unter Creative Commons Lizenz 2.0 Non-Commercial. Die Bilder im Artikel sind nicht Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, s.u..
► Bild- und Grafikquellen:
1. Cover des OBS-Studie - Arbeitsheft 100: "Wie DAX-Unternehmen Schule machen. Lehr- und Lernmaterial als Türöffner für Lobbyismus" von Tim Engartner.
Pressemitteilung
Wie Dax-Unternehmen an Schulen Lobbyismus betreiben
+++ OBS-Studie analysiert Formen, Umfang und Inhalte von Lobbyismus an Schulen +++ Kostenlose Unterrichtsmaterialien prägen Aktivität der DAX-Unternehmen +++ Ergebnis: Zwei Drittel produzieren Lehr- und Lernmaterialien, fast alle davon auch für die Kleinsten der Kleinen (Primarstufe) +++ Privatisierung der Lehrpläne und Instrumentalisierung der Schulen drohen zur Gefahr für den „Schonraum Schule“ zu werden +++ Autor und Stiftung fordern nachhaltige Prüfung und wirksame Begrenzungen +++
Frankfurt am Main, 7. Oktober 2019. Sanierungsbedürftige Schulgebäude, gesunkene Schulbuchetats, begrenzte Kopierkontingente und die wachsende Bedeutung fachfremder Lehrkräfte ebnen mehr und mehr Privatunternehmen den Weg hinter die Schultore. Das ist ein Ergebnis der Studie „Wie DAX-Unternehmen Schule machen“, die jetzt von der Otto Brenner Stiftung veröffentlicht worden ist. Die Untersuchung analysiert den stetig wachsenden Einfluss von Industrie und Wirtschaft auf die Schulen in Deutschland. Sie zeigt, dass Unternehmen intensiver denn je im einstigen „Schonraum Schule“ für ihre Produkte und Dienstleistungen werben, dort um künftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer buhlen oder mittels Lehrmaterialien auf die Prägung der Vor- und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern setzen. Kostenlose Unterrichtsmaterialien stellen dabei der Studie zufolge die prägendste Form der Beeinflussung dar.
Zwei Drittel der DAX-Unternehmen in Schulen präsent
Studienautor Tim Engartner, Professor für die Didaktik der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt politische Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt, hat erstmalig die Verbreitung von Lehr- und Lernmaterialien durch große deutsche Unternehmen untersucht. Sein Befund: Zwanzig von dreißig DAX-Unternehmen bieten entsprechende Materialien an. „Die Finanzierung, Entwicklung und zumeist kostenlose Verbreitung von Unterrichtsmaterialien stellen heute das zentrale Vehikel zur Einflussnahme auf den Unterricht dar“, konstatiert Engartner. Der profilierte Experte auf dem Gebiet der (schulischen) Lobbyismus-Forschung hat zudem festgestellt, dass Unternehmen bisweilen dieses Engagement mit der Entsendung unternehmenseigener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Lehrpersonal verbinden. Engartner befürchtet, dass der „unternehmerische Zugriff“ auf die Schule als „Erfahrungs-, Schutz- und Sozialisationsraum für Kinder und Jugendliche“ durch die steigende Zahl fachfremder Lehrkräfte und die Erosion der Lernmittelfreiheit künftig noch zunehmen wird.
Wie die Studie zeigt, reicht das Engagement schon jetzt von Unterrichtsmaterialien, die das Zeichnen von Briefmarken thematisieren (Deutsche Post), über die Gestaltung von Wimmelbüchern (Bayer) bis hin zu Illustrationen im Pixi-Format (Deutsche Börse). Die Materialien orientieren sich dabei inhaltlich meist an den Aktivitäten und Branchen der Unternehmen. Sie unterscheiden sich jedoch nicht nur thematisch, sondern auch mit Blick auf Qualität und Intensität. „Die meisten der untersuchten Unterrichtsmaterialien lösen keinen Allgemeinbildungsanspruch ein, sondern fokussieren Themen der Finanz-, Energie- und Automobilwirtschaft“, bilanziert Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung. Und weil dies in teils tendenziöser Art und Weise geschieht, diene das Schul-Engagement oftmals weniger der Förderung des Gemeinwohls, als dem Eigennutz der Unternehmen, so die Analyse von Autor und Stiftung.
Die Kleinsten der Kleinen im Visier
Fast alle der im Feld der Unterrichtsmaterialien aktiven DAX-Unternehmen (17 von 20) adressieren mit speziellen Angeboten explizit auch Grundschulkinder (Primarstufe), einige wenige erstellen zusätzlich Materialien für Kindergärten. „Die Kleinsten der Kleinen schon direkt anzusprechen zeigt exemplarisch, um was es mit diesem Engagement viel zu oft geht: Frühzeitige Kundengewinnung, aber auch die Propagierung bestimmter Weltbilder“, konstatiert Legrand, „der `Schonraum Schule´ wird damit zum Marktplatz und die Lerninhalte verlieren ihre demokratische Legitimation.“ Vielfach stünde nicht die Würde des Menschen im Mittelpunkt dieser unternehmerischen Bemühungen, sondern die Freiheit des Marktes, heißt es im Vorwort des Geschäftsführers zur Studie.
Als Konsequenz schlagen Autor und Stiftung eine stärkere Regulierung privater Lehr- und Lernmaterialien vor. So gäbe es zwar lobenswerte Beispiele, wie sich Schulen gegen Lobbyeinflüsse wehren, aber eine „kohärente Praxis kritischer Wachsamkeit“, beispielsweise durch eine bundesweite Prüfstelle für Unterrichtsmaterialien privater Content-Anbieter, liege „leider noch in weiter Ferne“, stellt Prof. Engartner nüchtern fest. Er appelliert an die bildungspolitisch Verantwortlichen, diese (Schul-)Aufgabe koordiniert anzugehen. ( >> Pressemitteilung)
2. Cover der LobbyControl-Broschüre "Lobbyismus an Schulen. Einflussnahme auf den Unterricht und was man dagegen unternehmen kann" der Autoren Autoren: Fabian Kaske, Felix Kamella, Neuausgabe 2018.
3. Buchcover: "Was ist gute ökonomische Bildung? Leitfaden für den sozioökonomischen Unterricht". Autoren/Hrsg.: Autorengruppe Sozioökonomische Bildung unter Mitarbeit von: Tim Engartner, Gerd-E. Famulla, Andreas Fischer, Christian Fridrich, Harald Hantke, Reinhold Hedtke, Birgit Weber, Bettina Zurstrassen. Wochenschau Verlag, Frankfurt am Main, 2019. ISBN: 978-3-7344-0830-4 (Print, 22,90€) / 978-3-7344-0831-1 (PDF, 17,99€). 208 Seiten.
4. Grundschulkinder im Schutzraum Klassenzimmer - die Kleinsten der Kleinen im Visier. Foto: Amanda Mills, USCDCP. Quelle: PIXNIO. Nutzung: Bild ist in Public Domain (CC0), urheberrechtsfrei, keine Rechte vorbehalten, frei für jegliche Nutzung. Sie können das Bild für private und kommerzielle Zwecke ohne vorherige schriftliche Zustimmung und kostenlos und verbindungslos nutzen. >> Foto.
Lesetipps: (zu Kinder, Kinderarmut, Schule, Bildung, Bildungssysteme, (Früh-)Konditionierung etc.)
"Tablets sollten von Geburt an Teil der Welt eines Babys sein. Handys in Kinderhand – „Erziehung“ zur Denkschwäche. Die Bilder häufen sich: Eine Familie am Nachbartisch im Restaurant unterhält sich, die 7-jährige Tochter und sogar der 3-jährige Benjamin sind mit eigenen Handys ruhiggestellt. Während des Gesprächs sieht man auch den Vater und den 18-jährigen Neffen zwischendurch ständig wie zwanghaft ihr Handy aus der Tasche ziehen und herunterscrollen.
Auf dem Spielplatz im Park hängen die Schaukeln unberührt, denn die Kinder sitzen oder stehen herum und sind ganz in ihre Handys oder Tablets vergraben. – Mit diesen Phänomenen ist eine Fülle von schweren pädagogischen und sozialen Problemen verbunden, von denen nachfolgend nur einem näher nachgegangen werden soll." Von Herbert Ludwig, Fassadenkratzer, im KN am 30. Oktober 2023 >> weiter.
"Die BRD rutscht bei den „PISA-Rängen“ immer weiter ab. Ganztagsschulen: Kultusminister wollen mehr Qualität. Die Qualität der Schulbildung bewegt sich auf ein gefährlich niedriges Niveau zu. Da kommt die Meldung zur rechten Zeit, dass die Kultusminister mehr Qualität in den Ganztagsschulen fordern. Doch wo liegen da die Schwerpunkte?
Die Pressemeldung zur Kultusministerkonferenz war kurz und sie zeigt auf, dass es einen echten Reformwillen nicht gibt. Zwölf „Empfehlungen“ werden diskutiert und sie sollen beschlossen werden. Sollen... Bezeichnenderweise wird nur über einen dieser Punkte berichtet und der hat mit Bildung als solcher nichts zu tun." Von Peter Haisenko, im KN am 16. Oktober 2023 >> weiter.
"Es steht zappenduster um die Bildungsqualität. Sackgasse Klassenzimmer. Die vormalige Bildungsnation Deutschland wird von immer mehr aufstrebenden Ländern überholt — statt das Problem im Kern zu lösen, wird nur Geld zugeschossen.
Die Zukunft eines Landes spiegelt sich in der gegenwärtigen Bildungsqualität. Und da sieht es in Deutschland zappenduster aus. Der Anteil der von Burnout bedrohten Lehrkräfte ist alarmierend. Der Ausweg, den viele Lehrerinnen und Lehrer gewählt haben, durch Teilzeit wenigstens etwas Druck aus dem psychischen Kessel zu lassen, wird seitens der Bildungspolitik immer weiter verbaut." Von Roberto J. De Lapuente | MANOVA (vormals RUBIKON), im KN am 18. April 2023 >> weiter.
"Unsere Schulen müssen demokratisiert werden. Unsere weitestgehend nutzlosen Bildungsinstitutionen. Ein pädagogisches Paradoxon. Der Erziehung zu einem mündigen Bürger liegt ein fundamentales Problem zugrunde, auf das bereits Immanuel Kant in seiner Abhandlung über Pädagogik verwiesen hat: „Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?“ Auch über 200 Jahre nachdem er seine Schrift verfasst hat und Generationen von Philosophen und Erziehungswissenschaftlern nach ihm dieser Frage auf den Grund gegangen sind, haben es unsere Gesellschaft und ihre weitestgehend nutzlosen Bildungsinstitutionen nicht geschafft, all die Erkenntnisse vergangener Geistesgrößen in ein funktionierendes staatliches Schulsystem umzusetzen." Von Patrick Zimmerschied | RUBIKON, im KN am 25. Februar 2023 >> weiter.
"Deutschland fehlen massenhaft Lehrkräfte: Das Land braucht aktuell bis zu 40.000 Lehrkräfte, in naher Zukunft wohl noch viel mehr. Es wird alles unternommen, jungen Menschen den Beruf zu verleiden. Da wird doch jeder frischgebackene Pädagoge mit Kusshand genommen – sollte man meinen. Dass dem nicht so sein muss, zeigt der Fall eines voll ausgebildeten Junglehrers mit Topabschluss und allerbesten Voraussetzungen, beruflich durchzustarten." Von Ralf Wurzbacher | NDS, im KN am 17. Februar 2023 >> weiter.
"Grassierender Engpass bei Lehrern und Pädagogen: Die Lösungs-in-kompetenz der Kultusministerkonferenz. Mehrarbeit, größere Klassen, Hybridunterricht, Reaktivierung von pensionierten Lehrkräften, Einsatz von Quereinsteigern. Die „Empfehlungen“ einer Kommission der Landeskultusminister, um dem historischen Engpass bei Pädagogen zu begegnen, sorgen für Entsetzen bei Gewerkschaften und Bildungsverbänden. Das Gremium tischt so ziemlich alle Fehler der Vergangenheit als Rezept für die Zukunft auf. Die Therapie ist krank, macht krank und kann nur nach hinten losgehen." Von Ralf Wurzbacher / NDS, im KN am 07. Februar 2023 >> weiter.
"Deutschland ist arm an Kindern, aber reich an armen Kindern. Jedes fünfte Kind arm? Jedes vierte? Egal, Panzer sind wichtiger. edes Jahr gibt es neue Zahlen zur Armut, die den alten gleichen, und immer wieder gibt es Berichte der Bertelsmann Stiftung dazu. Aber es ändert sich nichts, zumindest nicht zum Guten. Wenn es nächstes Jahr noch einen solchen Bericht geben sollte, sind noch mehr Kinder arm." Von Dagmar Henn, im KN am 30. Januar 2023 >> weiter.
"Schulen ohne persönlich anwesende Schüler und Lehrer. Schulen sind die Labore unserer Zukunft. Das Verblödungssystem." Von Willy Meyer, im KN am 5. Oktober 2022 >> weiter.
"Schulfrei: Vom Teilzeitgefängnis Schule zum Vollzeitgefängnis Familie? Es genügt nicht, Kinder „wegen Corona“ jetzt zuhause abzurichten — nötig wäre ein Paradigmenwechsel hin zu selbstbestimmtem Lernen." Von Bertrand Stern, im KN am 25. Mai 2021 >> weiter.
"Das Halbtagsschulsystem in Österreich konserviert eine Bildungsungleichheit. Halber Tag, doppelter Nachteil?" von Elke Larcher und Oliver Gruber / A&W blog, 21. September 2020, im KN am 25. Sept. 2020. >> weiter.
"OECD: Bildung auf einen Blick 2020 - OECD-INDIKATOREN". ("Education at a Glance 2020 - OECD Indicators") >> weiter. (PDF).
"Kinderarmut: Medien berichten zu oberflächlich und mit zu wenig Nachdruck" von Marcus Klöckner / NDS, 08. August 2020, am 10.08. im KN >> weiter.
"Maskenzwang im Unterricht: Ein bizarrer Plan. Für Schüler soll nun teils sogar im Unterricht eine Maskenpflicht gelten. Diese Pläne sind unverantwortlich und unwissenschaftlich." von Tobias Riegel, NDS, 05. August 2020. >> weiter.
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"Materielle Unterversorgung von Kindern" von Dr. Torsten Lietzmann und Dr. Claudia Wenzig, IAB und Bertelsmann Stiftung - Juli 2020 >> weiter.
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"Was kosten Kinder?" - Studie "Kosten von Kindern. Erhebungsmethoden und Bandbreiten" von Stefan Humer, Severin Rapp, Judith Lengyel-Wiesinger / A & W blog >> weiter.
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"Lobbyismus: 20 von 30 DAX-Unternehmen bieten Unterrichtsmaterial an" von Felix Kamella / LobbyControl, 30. Oktober 2019 >> weiter.
"Stifter und Schenker. Wie der Kommerz das Klassenzimmer kapert." von Redaktion NachDenkSeiten, 17. Oktober 2019 >> weiter.
"Der kleine Erwachsene – oder die Verdummung des Kindes" von Herbert Ludwig, 26. September 2019 >> weiter.
"Wählen mit 16 – oder die Infantilisierung der Politik" von Herbert Ludwig, 4. Juli 2019 >> weiter.
"Digitale Verdummung – wie sie in der Schule veranlagt wird und in der Politik schon angekommen ist!" von Herbert Ludwig, 12. Juni 2019 >> weiter.
"Abgeordnete: Denn sie wissen nicht, was sie beschließen" von Herbert Ludwig, 26. Februar 2019 >> weiter.
"Wie hat sich die Einkommenssituation von Familien entwickelt. Ein neues Messkonzept", Bertelsmann Stiftung Studie 2018, Februar 2018 >> weiter.
"Digitale Bildung – was macht die Politik? Positionen der Parteien im Bundestag." von Lena Herzog / die Debatte, 02. Februar 2018 >> weiter.
"Digitalisierung von Bildung als neoliberales Projekt. Internet als Brandbeschleuniger der Globalisierung und Infrastruktur des neoliberalen Regimes." von Matthias Burchardt, 30. Juli 2017 >> weiter.
"Allmächtiger Staat – Die Fesselung des Bildungslebens" von Herbert Ludwig, 16. Juni 2017 >> weiter.