Sammlung von Newsfeeds

Zwischenbilanz des WSI-Tarifarchivs: Vielen drohen 2022 Reallohnverluste um bis zu 3,6 Prozent

Labournet - 28. April 2023 - 11:20

Unter Berücksichtigung der im 1. Halbjahr 2022 abgeschlossenen Tarifverträge und der in den Vorjahren für 2022 bereits vereinbarten Tariferhöhungen steigen die Tariflöhne in diesem Jahr nominal um durchschnittlich 2,9 Prozent. Vor dem Hintergrund der Inflation im ersten Halbjahr 2022 ergibt sich hieraus real ein Rückgang von 3,6 Prozent. (…) Für knapp 11 Millionen Beschäftigte werden in 2022 Tariferhöhungen wirksam, die bereits 2021 oder früher in Tarifverträgen mit mehrjähriger Laufzeit festgelegt wurden. (…) Demnach schlagen diese Vereinbarungen für 2022 mit einer Tariferhöhung von lediglich 2,5 Prozent zu Buche. Angesichts der im Zuge des Ukraine-Krieges deutlich gestiegenen Inflationsraten ist bei den im ersten Halbjahr 2022 erzielten Tarifabschlüssen auch ein Trend zu höheren Tarifzuwächsen erkennbar. Sie bleiben mit durchschnittlich 4,5 Prozent jedoch hinter der aktuellen Preisentwicklung zurück…“ Meldung der HBS vom 23.08.2022 („Nach den bislang vorliegenden Abschlüssen steigen die Tariflöhne 2022 durchschnittlich nominal um 2,9 Prozent, nach Abzug der Inflationsrate sinken sie real um 3,6 Prozent“) – siehe dazu:

  • Destatis: Reallöhne im Jahr 2022 um 4,0 % gegenüber 2021 gesunken – stärkster Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008
    Verdienstindizes aufgrund von Wechsel des Basiszeitraums revidiert: Real- und Nominallohnindex erstmals mit Basisjahr 2022 veröffentlicht. Nominallohnanstieg 2022 nach Revision um 0,9 Prozentpunkte geringer (+2,6 %), Rückgang der Reallöhne folglich um 0,9 Prozentpunkte höher (+4,0 %). Nach Revision von Verbraucherpreisindex und Nominallohnindex: Immer noch stärkster Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008 (…) Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und besonders 2022 die hohe Inflation das Nominallohnwachstum auf. Im Jahr 2022 wurde der stärkste Reallohnrückgang in Deutschland seit Beginn der Zeitreihe des Nominallohnindex im Jahr 2008 gemessen…“ Destatis-Pressemitteilung vom 27. April 2023 
  • umso wichtiger unser Dossier: Für wen Inflation ein Problem ist – und was es für die (Tarif)Politik bedeutet

Der Beitrag Zwischenbilanz des WSI-Tarifarchivs: Vielen drohen 2022 Reallohnverluste um bis zu 3,6 Prozent erschien zuerst auf LabourNet Germany.