«Der Staat ist eine Institution, die von Banden geführt wird, die aus Mördern, Plünderern und Dieben besteht, umgeben von willfährigen Handlangern, Propagandisten, Speichelleckern, Gaunern, Lügnern, Clowns, Scharlatanen, Blendern und nützlichen Idioten - eine Institution, die alles verdreckt und verdunkelt, was sie berührt.» (– Prof. Hans-Hermann Hoppe).
Sammlung von Newsfeeds
Patriot-Luftabwehrsysteme schießen in der Ukraine nur 6 Prozent der russischen Raketen ab
Laut US-Medien liefern die USA Kiew wieder Aufklärungsdaten für Angriffe tief nach Russland
Wald-Bewirtschaftung und Historie von Bränden im Licht neuer Beweise
Don Healy
In den letzten Jahren wurden mehrere ausgezeichnete, von Fachkollegen begutachtete Artikel veröffentlicht, die auf Daten des North American Tree-Ring Fire Scar Network (NAFSN) basieren, das die Geschichte der Waldbrände seit 1600 detailliert dokumentiert. ( Das nordamerikanische Netzwerk für Baumring-Brandnarben | Forschung und Entwicklung des US-Forstdienstes)
Die erste Veröffentlichung trägt den Titel „Evidence for widespread changes in the structure, composition, and fire regimes of western North American forests” (Hinweise auf weitreichende Veränderungen in der Struktur, Zusammensetzung und im Feuerregime der Wälder im Westen Nordamerikas).
Die charakteristische Grafik aus dieser Veröffentlichung ist unten abgebildet:
Es wird darauf hingewiesen, dass die Ureinwohner Feuer in viel größerem Umfang einsetzten, als wir jemals gedacht hätten, um die Umwelt an ihre Bedürfnisse anzupassen. Im Vergleich zu den heutigen Brandaufzeichnungen brannten sie viel größere Flächen viel häufiger ab. Da sie jedoch regelmäßig und kontinuierlich Feuer einsetzten, waren die Brände im Allgemeinen viel weniger intensiv und ähnelten den Ausdünnungsmaßnahmen, die uns heute zur Verfügung stehen. In der Fachsprache der Forstwirtschaft hielt man die Brennstofflast auf einem moderaten Niveau.
Aus einer neueren Veröffentlichung mit dem Titel „A fire deficit persists across diverse North American forests despite recent increases in area burned” [etwa: Trotz der jüngsten Zunahme der verbrannten Fläche besteht in verschiedenen nordamerikanischen Wäldern weiterhin ein Feuer-Defizit] stammt die folgende Grafik:
Unser Problem besteht nun darin, dass wir nicht zu den Methoden der indigenen Völker zurückkehren können, außer für kleine, kontrollierte Brände. Die Menge an Waldbrandrauch wäre um ein Vielfaches höher als in den schlimmsten Jahren der jüngsten Vergangenheit, und die Zerstörung unserer Infrastruktur sowie die Gefahr für die Menschen und die Tierwelt wären unvorstellbar. Außerdem würden unermessliche Mengen an schädlichen Schadstoffen freigesetzt. Die gute Nachricht ist, dass wir das gleiche Ziel, nämlich die Reduzierung der Brennstofflast, mit bewährten, wissenschaftlich anerkannten forstwirtschaftlichen Techniken erreichen können, ohne all die negativen Auswirkungen, die mit extremen Bränden einhergehen.
Wir müssen uns bewusst machen, dass die guten alten Zeiten unberührter, grenzenloser Wälder im pazifischen Nordwesten wahrscheinlich eine jüngere Entwicklung waren, die erst einsetzte, nachdem 95 % der indigenen Bevölkerung durch Epidemien wie Pocken, Masern und zahlreiche andere Krankheiten dezimiert worden und die Überlebenden in Reservate verbannt wurden, die oft nicht ihr angestammtes Land waren. Wie man über Nostalgie sagt, reflektiert sie die „guten alten Zeiten, die es nie gab“. Das NAFSN zeigt, dass die Wälder, die von 1600 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und wahrscheinlich schon viel früher existierten, eine ganz andere Zusammensetzung hatten als die heutigen Wälder, viel weniger dicht waren und viel weniger anfällig für die verheerenden Brände, die wir heute erleben.
Um meine Überlegungen zu überprüfen, habe ich Copilot um eine zweite Meinung gebeten und folgende Frage gestellt:
Was halten Sie von diesem Artikel? Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er darauf hindeutet, dass die Ureinwohner viel mehr Fläche viel häufiger abbrannten, um eine Umgebung zu erhalten, die ihnen Lebensraum bot, und dass viele der derzeit bewaldeten Gebiete unseres Landes heute viel dichter bewachsen sind als in den vergangenen Jahrtausenden. Was denken Sie darüber?
Don, Ihre Schlussfolgerung stimmt gut mit den Kernaussagen des Artikels überein, auch wenn ich den vollständigen Inhalt nicht direkt über den Link abrufen konnte. Ausgehend vom Titel – „Indigene Feuerbewirtschaftung offenbart ökologisches Erbe, hinterfragt vorherrschende Narrative zum Thema Feuer und liefert Erkenntnisse für die zukünftige Feuerbewirtschaftung“ – und der Veröffentlichung in Ecological Applications lässt sich vermuten, dass die Studie paläoökologische Daten, historische Aufzeichnungen und indigenes Wissen zusammenführt, um die moderne Annahme in Frage zu stellen, dass die Landschaften vor der Kolonialisierung weitgehend unberührte Wildnis waren.
Deine Interpretation lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Indigene Feuerbewirtschaftung: Umfang und Absicht– Indigene Gemeinschaften in ganz Nordamerika nutzten Feuer als bewusstes Werkzeug – nicht nur zur Rodung von Land, sondern auch zur Förderung der Artenvielfalt, zur Verbesserung der Nahrungsquellen und zur Erhaltung offener Landschaften.
– Diese Brände waren häufig, von geringer Intensität und strategisch zeitlich abgestimmt, um die Brennstofflast zu reduzieren und katastrophale Waldbrände zu verhindern.
– Der Artikel dokumentiert wahrscheinlich, wie diese Methoden über Jahrtausende hinweg die Ökosysteme geprägt und ein Mosaik aus Grasland, Savannen und offenen Wäldern geschaffen haben, das den Bedürfnissen der Menschen und der Ökologie gerecht wurde.
Moderne Bewaldungsdichte: Eine Verschiebung der Basislinie– Nach der Kolonialisierung führten Maßnahmen zur Brandbekämpfung und die Vertreibung indigener Gemeinschaften zu einem dramatischen Rückgang der kulturellen Brandrodung.
– Ohne regelmäßige Brände geringer Intensität wurden die Wälder dichter, das Unterholz wuchs stärker und es sammelte sich mehr Brennstoff an – damit waren die Voraussetzungen für die hoch intensiven Waldbrände geschaffen, die wir heute erleben.
– Ihre Beobachtung, dass viele Wälder heute „viel dichter sind als in den vergangenen Jahrtausenden”, wird durch dendrochronologische Untersuchungen und Holzkohleaufzeichnungen gestützt, die eine deutliche Veränderung der Häufigkeit von Bränden und der Vegetationsstruktur zeigen.
Auswirkungen auf die Brandbekämpfung– Der Artikel plädiert wahrscheinlich dafür, die indigene Feuerbewirtschaftung in die heutige Landbewirtschaftung zu integrieren – nicht nur als kulturelle Wiederherstellung, sondern als ökologische Notwendigkeit.
– Er hinterfragt die vorherrschende Meinung, dass Feuer von Natur aus zerstörerisch ist, und definiert es stattdessen als regenerative Kraft, wenn es durch traditionelles ökologisches Wissen geleitet wird.
Sie haben den Kern der Sache erfasst: Indigene Feuerregime waren häufiger und deckten größere Flächen ab als moderne Verfahren, und ihr Wegfall hat zu ökologischen Veränderungen geführt, die das Risiko von Waldbränden erhöhen. Wenn Sie darüber nachdenken, wie diese Erkenntnis in Ihre eigene Umweltüberwachung oder Landnutzungsplanung einfließen könnte, helfe ich Ihnen gerne dabei, einen Rahmen dafür zu entwickeln.
Was sagen Sie zu diesem Thema?
Thanks, Don Healy
Link: https://wattsupwiththat.com/2025/09/25/forest-composition-and-fire-history-in-light-of-new-evidence/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der Beitrag Wald-Bewirtschaftung und Historie von Bränden im Licht neuer Beweise erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.
New Complaint Filed Against Small Business Administration for Hatch Act Violation
Today, Public Citizen filed a complaint against the Small Business Administration (SBA) for a message on its homepage blaming “Senate Democrats” for causing a government shutdown. The complaint alleges this is a violation of the Hatch Act, which prohibits the use of taxpayer money for partisan political purposes.
Public Citizen filed a complaint against the Department for Housing and Human Services yesterday on similar grounds. Experts are reviewing other instances of agencies using taxpayer dollars to fund partisan shutdown messaging.
Craig Holman, a government ethics expert with Public Citizen who filed both complaints, stated:
“The message being broadcast at the top of the Small Business Administration’s website is an obvious Hatch Act violation. The SBA and other agencies increasingly adopting this illegal, partisan tactic think they can get away with it because Trump has gutted any and all ethics oversight of the federal government.
“Ethics officials — as lacking in power and status as they may be under Trump — must act immediately to prove them wrong. The American people deserve better.”
The full complaint is available to review here.
President al-Sharaa appoints Dr. Obada Mohammad Al-Tamer as Head of SVU
President Ahmad Sharaa issued on Thursday Decree No. (191) for the year 2025, appointing Dr. Obada Mohammad Al-Tamer as President of the Syrian Virtual University ( SVU )
Damals, als die Mauerspechte kamen…
Nichts ist langweiliger als irgendwelche Jahrestage; vor allem dann, wenn man keine eigenen Emotionen damit verbinden kann. Hier reiht sich nahtlos der 35. Jahrestag der Deutschen Einheit ein. Ich bin fast 70 Jahre alt und kann nicht nur sagen, dass ich war dabei war, sondern ich habe erlebt, wie sich seit dem Herbst 1989 die Welt um […]
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President al-Sharaa decrees Idleb university officially established on August,2nd 2015
President Ahmad al-Sharaa issued Thursday Decree No. (193) for the year 2025, which considers Idleb university as officially established on August 2nd, 2015.
Rente: Rentenpunkte im Ruhestand kaufen – So erhöhen Sie jetzt noch Ihre Rente
Viele Ruheständler fragen, ob sie nach dem Rentenstart noch Einfluss auf die Rentenhöhe haben. Die Antwort ist: Ja, unter klaren Voraussetzungen. Sie können freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und damit Ihre Monatsrente steigern.
Wer überhaupt noch freiwillige Beiträge zahlen darfEntscheidend ist, ob Sie die Regelaltersgrenze erreicht haben. Beziehen Sie vorzeitig eine Altersrente mit Abschlägen und haben die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht, dürfen Sie freiwillig einzahlen.
Diese Zahlungen erhöhen die Rente jedoch nicht sofort. Sie wirken ab dem Zeitpunkt, zu dem Sie die Regelaltersgrenze erreichen. Damit schließen Sie Lücken und bauen zusätzliche Entgeltpunkte auf.
Haben Sie die Regelaltersgrenze bereits erreicht und beziehen eine Vollrente, sind freiwillige Beiträge grundsätzlich nicht zulässig. Der Gesetzgeber schließt die freiwillige Versicherung bei einer bindend bewilligten Vollrente nach Erreichen der Regelaltersgrenze aus. Dieser Punkt ist für viele die Hürde.
Schlauer Ausweg: Vollrente in Teilrente umwandelnEs gibt eine praxistaugliche Lösung. Sie können die Vollrente in eine Teilrente umwandeln. Der Teilrenten-Anteil ist frei wählbar, er kann sogar 99,99 Prozent betragen. Mit einer Teilrente bleiben freiwillige Beiträge auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze möglich.
So kombinieren Sie ein nahezu unverändertes Rentenniveau mit der Option, weiter Entgeltpunkte zu kaufen. Die Umstellung auf eine Teilrente ist auf Antrag möglich. Der Schritt lohnt sich vor allem, wenn Sie gezielt einen kleinen, aber stetigen Zuschlag aufbauen wollen.
Beträge 2025: Von Mindest- bis HöchstbeitragFür 2025 gilt ein monatlicher Mindestbeitrag von 103,42 Euro. Der Höchstbeitrag liegt bei 1.497,30 Euro pro Monat. Zwischen diesen Werten wählen Sie frei. Zahlen Sie durchgehend den Mindestbeitrag, entsteht ein kleiner, dauerhafter Zuschlag.
Mit höheren Beiträgen wächst der Zuschlag entsprechend. Wer im Jahr 2025 noch Beiträge für 2024 nachholen möchte, kann dies bis zum 31. März 2025 tun. Für Nachzahlungen 2024 gilt ein gesonderter Höchstbetrag.
Die Höhe Ihrer individuellen Rentensteigerung hängt von den eingezahlten Beiträgen und vom aktuellen Rentenwert ab. Je mehr Sie einzahlen, desto größer fällt der spätere Monatszuschlag aus. Beiträge bleiben Ihnen lebenslang erhalten. Hinterbliebene profitieren je nach Rentenart anteilig.
Ab wann das Geld sichtbar wirdNeue Entgeltpunkte aus freiwilligen Beiträgen wirken nicht taggenau. Die Rentenversicherung berücksichtigt Zuschläge regelmäßig zur Rentenanpassung am 1. Juli des Folgejahres. Zahlen Sie also 2025 als Teilrentner Beiträge, steigt die Rente durch diese Zahlungen zum 1. Juli 2026.
Das erleichtert Ihre Planung: Sie wissen, wann der Effekt einsetzt, und können Einzahlungen entsprechend zeitlich aufeinander abstimmen.
So gehen Sie konkret vorPrüfen Sie zuerst Ihren Status. Haben Sie die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht, dürfen Sie direkt freiwillig einzahlen. Haben Sie die Grenze erreicht und beziehen eine Vollrente, beantragen Sie die Umwandlung in eine Teilrente. Danach können Sie wieder zahlen.
Legen Sie dann die Beitragshöhe fest. Sie dürfen monatlich einzahlen oder für das Vorjahr bis zum 31. März nachzahlen. Vermerken Sie bei Überweisungen den Versicherungsnummern-Bezug und das Beitragsjahr, damit die Zahlung korrekt zugeordnet wird.
Planen Sie frühzeitig. Wer 2025 zahlt, sieht den Zuschlag ab Juli 2026. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie Abschläge aus einem vorgezogenen Rentenstart etwas abfedern möchten. Freiwillige Beiträge ersetzen keine Pflichtbeiträge, sie erhöhen aber Ihre Entgeltpunkte zuverlässig.
Steuerliche Wirkung richtig nutzenFreiwillige Beiträge gelten als Altersvorsorgeaufwendungen. Sie können sie im Rahmen der gesetzlichen Höchstbeträge als Sonderausgaben ansetzen. Seit 2023 erkennt das Finanzamt den anrechenbaren Betrag zu 100 Prozent an. Für 2025 ist der Höchstbetrag erneut gestiegen.
Wer die Steuerersparnis optimal nutzt, senkt die Nettokosten der Einzahlung deutlich. Für viele lohnt sich deshalb eine gestaffelte Zahlung über mehrere Monate oder über den Jahreswechsel hinweg.
Für wen sich das besonders lohntTeilrentner, die nahe an der Regelaltersgrenze stehen, erhöhen gezielt ihren späteren Zahlbetrag. Ruheständler mit geringem Abschlag können die Lücke langfristig etwas verkleinern. Auch Personen mit unregelmäßigem Erwerbsverlauf gewinnen:
Zusätzliche Entgeltpunkte stabilisieren die Rente, ohne dass ein Erwerbseinkommen nötig ist. Wer bereits eine Vollrente bezieht und die Regelaltersgrenze hinter sich hat, erreicht den Effekt nur über die bewusste Teilrenten-Option.
Typische Fehler vermeidenZahlen Sie nicht „ins Blaue“. Prüfen Sie erst, ob Sie tatsächlich berechtigt sind. Achten Sie auf die Frist 31. März für Nachzahlungen des Vorjahres. Verwechseln Sie freiwillige mit Pflichtbeiträgen nicht. Und erwarten Sie keine sofortige Erhöhung im laufenden Jahr.
Die Gutschrift kommt zur nächsten Rentenanpassung. Lassen Sie sich bei Sonderfällen beraten, etwa wenn parallel Beschäftigung, Hinzuverdienst oder Hinterbliebenenrenten eine Rolle spielen.
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Iran: Repression gegen kurdischen Journalisten
Saman Ghazali, ein kurdischer Journalist und Bürgerrechtler aus Mahabad, ist aufgrund seiner kritischen Berichterstattung von Regimekräften verhört worden, nachdem er telefonisch zur öffentlichen Sicherheitspolizei der Strafverfolgung vorgeladen worden war.
Verhör zu „Jin, Jiyan, Azadî“-Jahrestag
Das Kurdistan Human Rights Network (KHRN) berichtete, dass Ghazali der Vorladung am 30. September nachkam und infolge mehrere Stunden lang verhört worden sei. Bei dem Verhör soll es insbesondere um den Jahrestag des „Jin Jiyan, Azadî“-Aufstand (dt. Frau, Leben, Freiheit) und um Veröffentlichungen politischer Inhalte über seine Social Media Accounts gegangen sein.
Schließlich soll er laut KHRN im Verlauf der mehrstündigen Befragung immer wieder unter Druck gesetzt worden sein, eine schriftliche Erklärung zu unterzeichnen, in der er verspricht, sich aus politischen und sozialen Aktivitäten herauszuhalten.
Haft wegen Berichterstattung zu Protesten
Saman Ghazali war bereits am 25. September 2022 im Zuge einer Vorladung zum Geheimdienstministerium in Mahabad festgenommen worden und hatte zwei Monate im Gefängnis in Ûrmiye verbracht.
Während seiner Haft war er wiederholt zu seinen Berichten über die Proteste und Streiks befragt worden, und trat einmal aus Protest gegen seine Haftbedingungen in den Hungerstreik. Gegen eine Kaution in Höhe von 10 Milliarden Rial (fast 10.000 USD) wurde er schließlich am 26. November 2022 wieder freigelassen.
Im Dezember 2022 verurteilte ihn die Erste Kammer des Islamischen Revolutionsgerichts in Mahabad wegen „Propaganda gegen den Staat“ zu drei Monaten Haft, weiteren fünf Monaten auf zwei Jahre Bewährung und einem einjährigen Berufsverbot als Journalist.
Später wurde er zur Verbüßung seiner Strafe in das Gefängnis von Mahabad verlegt und nach drei Monaten unter Anrechnung der bereits verbüßten Zeit freigelassen.
Ausdauernde Verfolgung kritischen Journalismus’
Der kurdische Journalist war 2022 nicht zum ersten mal ins Visier der iranischen Regimejustiz geraten. Bereits zwei Jahre zuvor, am 16. September 2020, war Ghazali ebenfalls wegen seiner politischen und journalistischen Aktivitäten für drei Monate inhaftiert worden.
Das Islamische Revolutionsgericht von Mahabad verurteilte ihn damals wegen „Propaganda gegen den Staat“ und „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ zu zwei Jahren Haft, angeblich aufgrund seiner Verbindungen zu einer kurdischen Oppositionspartei.
Er wurde am 30. Juni 2021 nach Verbüßung von neun Monaten der Strafe freigelassen.
https://deutsch.anf-news.com/menschenrechte/monatsbericht-fur-september-2025-22-hinrichtungen-im-iran-48195 https://deutsch.anf-news.com/pressefreiheit/iranisches-regime-begnadigt-journalistinnen-45270 https://deutsch.anf-news.com/pressefreiheit/iran-wirft-inhaftierter-journalistin-verstoss-gegen-mediengesetze-vor-44844
Ein von der Kunst genährtes Streben nach Freiheit: Şirin Işık
Die Kommandantin der kurdischen Frauenguerilla, Verbände freier Frauen (YJA Star), Şirin Işık (Arvîn Çirav Botan) ist am 10. April 2018 bei Angriffen der türkischen Armee in Südkurdistan gefallen. An- und Zugehörigen nach hinterließ sie ein Vermächtnis aus Migration, Widerstand, Kunst und dem Streben nach Freiheit.
Şirin wurde in Şirnex (tr. Şırnak) geboren und wanderte mit ihrer Familie in den Bezirk Akdeniz in Mersin aus, nachdem ihr Dorf in einer Welle zunehmender Repressionen niedergebrannt worden war. Obwohl sie ihre Kindheit fortan an einem Ort verbrachte, der ihr fremd war, verlor sie Freund:innen zufolge nie den Bezug zu ihrer eigenen Kultur.
Schließlich entdeckte die junge Frau die Musik für sich und nahm im Jahr 2011 Gitarrenunterricht im Mesopotamischen Kulturzentrum (MKM). Nach Abschluss ihrer Ausbildung arbeitete sie dort weiterhin als Lehrerin und trat auch bei Konzerten auf. Nach einer Augenoperation wandte sie sich den Bergen zu. Vor allem der Kampf um Kobanê in der Verteidigung gegen den selbsternannten Islamischen Staat (IS) habe bei ihr zu einer Veränderung geführt.
ANF hat mit Familienangehörigen und Freund:innen von Şirin Işık gesprochen, die die Erinnerung an sie mit ihren Erzählungen und Geschichten am Leben halten.
„… alles an ihr hatte Einfluss auf die Menschen“
Kadir Çat, der mit Şirin Işık bei kulturellen und künstlerischen Aktivitäten zusammenarbeitete, erklärte, dass eines ihrer Lieblingslieder Delîlas Stück „Şev Tarî“ war. Şirins Verbindung zur Kunst, so Çat, spiegelt sich in diesem Lied wider.
Er erinnerte sich, dass Şirin Işık in ihrer künstlerischen Arbeit rasante Fortschritte gemacht habe: „Genossin Şirin liebte dieses Lied sehr. Sie war noch nicht daran gewöhnt, die Gitarre zu halten, aber wenn Şehîd Delîla es sang, nahm sie die Gitarre und sagte: ‚Lasst uns dieses Lied zusammen singen.‘ Dieses Lied hatte einen besonderen Platz für mich und vor allem für Genossin Şirin. Obwohl ich älter war als sie, waren ihre Herangehensweise an die Arbeit, ihre Nähe zur Kunst und ihr Engagement für diese Bewegung immer einzigartig. Ihr Lächeln, ihre Sprache, ihre Hingabe, ihre Freundschaft ... alles an ihr hatte Einfluss auf die Menschen.
Wie kann ein Mensch so schnell eine Bindung aufbauen und sich so schnell entwickeln? Genossin Şirin machte innerhalb von zwei bis drei Jahren große Fortschritte. Ihre Arbeit und ihre organisatorischen Fähigkeiten waren bemerkenswert stark.“
„Anstatt zu hinterfragen, haben wir sie unterstützt“
Şirins Mutter, Cevahir Işık, sprach über die Veränderungen im Leben ihrer Tochter und den Prozess, den sie durchgemacht haben. Sie erklärte, dass sie sich dafür entschieden habe, die Entscheidungen ihrer Tochter zu unterstützen, anstatt sie in Frage zu stellen. Mit dem Angriff des IS auf Kobanê im Jahr 2014 hätten die Gedanken und die Orientierung ihrer Tochter begonnen, sich zu verändern. Cevahir Işık fügte hinzu, dass sich ihre Tochter in dieser Zeit einer Augenoperation unterzog. Nach zwei Wochen Erholung ging Şirin, ohne eine weitere medizinische Untersuchung, in die Berge.
„Şirin war sowohl furchtlos als auch talentiert“
Şirin studierte am MKM gemeinsam mit ihrer Nichte, Zelal Işık. Diese erinnerte sich vor allem an Şirins Mut und Talent. Sie sagte: „Ich habe mich einmal in der Schule geprügelt, und selbst da war sie ein so furchtloses Mädchen. Wenn ich in der Schule in einen Streit geriet, stellte sie sich vor alle und verteidigte mich. Das war bei uns allen so. Sie war sowohl furchtlos als auch sehr talentiert.
Sie konnte in kurzer Zeit alles erreichen. Während der Trainings brachte sie allen schon in der ersten Woche bei, wie man sich zusammenschließt. Wir fuhren mit ihr nach Êlih (Batman) und Amed (Diyarbakır) und gaben Konzerte in Mersin. Innerhalb eines Jahres war sie keine Schülerin mehr, sondern gab selbst Unterricht. Bevor sie ging, sagte sie immer: ‚Ich möchte Flöte spielen.‘ Sie nahm zwei Monate lang Flötenunterricht und war sehr erfolgreich. Zu dieser Zeit begann sie auch, an Parteiveranstaltungen teilzunehmen.
Tiefes Vertrauen und Stolz
Wir vertrauten Şirin sehr, ebenso wie ihre Familie. Es gab Zeiten, in denen sie nicht nach Hause kam, aber wir wussten, was sie tat. Wir haben sie nie hinterfragt, weil wir wussten, dass ihr Weg der richtige war. Ja, wir haben sie sehr vermisst, und ihre Mutter war sehr traurig, aber alle hatten unendliches Vertrauen in sie. Sie sagte sogar zu ihrer Mutter: ‚Ich empfinde Trauer, aber sie kommt aus meinem Inneren; eines Tages werde ich gehen.‘“
Auch Şirins Schwester Fatma Işık teilte diese Erinnerung: „Als meine Schwester ging, war ich noch sehr jung, gerade einmal elf Jahre alt. Sie hinterließ uns schöne Erinnerungen. Wir sind nur stolz auf sie.“
Şirin wurde durch ihr Leben und Handeln zu einem Vorbild
Die gemeinsamen Gespräche über den Kampf der Frauen waren für Cejna Saruhan, die mit Şirin Işık am MKM studierte, die einprägsamsten Momente der gemeinsamen Tage. Cejna betonte, dass Şirin in dieser Hinsicht eine sensible und wegweisende Persönlichkeit war.
„Sie verteidigte den Kampf der Frauen und glaubte, dass alle Frauen ihren eigenen Willen und ihre Rechte verteidigen sollten. Unsere Gespräche drehten sich ohnehin meistens um den Kampf der Frauen. Mit ihrer Haltung und ihrem Handeln war sie eine Frau, die den Kampf der Frauen anführen konnte. Durch ihr Leben und ihr Handeln wurde sie für uns zu einem Vorbild“, erzählte Cejna.
„Ich habe in ihr die Essenz der Genoss:innenschaft gefunden“
Ein weiterer Freund, der mit Şirin Işık zusammengearbeitet hat, aber aufgrund eines laufenden Verfahrens gegen sie im Zusammenhang mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nicht namentlich genannt werden wollte, beschrieben, wie Şirin ihre Mitmenschen mit ihrem Mut beeindruckt habe.
„Es reicht nicht aus, nur von Şirin zu sprechen. Ich habe in ihr wirklich die Essenz der Genoss:innenschaft gefunden. Das war das, was sie auszeichnete, und sie war sich dessen bewusst. Ja, hier war sie mutig, eine junge Frau, die ihre Mitmenschen beeinflussen konnte. Sie war sich dessen bewusst und konnte es hier tun, aber sie wollte sich immer dort [bei der Guerilla in den freien Bergen Kurdistans, Anm. d. Red.] beweisen.
Sie wollte in diesem Gebiet leben, an dem Ort, an dem sie die Entschlossenheit des Kampfes tiefer erleben konnte. Das hat sie oft zum Ausdruck gebracht. Und aus diesem Grund entschied sie sich zu gehen. Sie schloss sich dem Kampf mit ihrer ganzen emotionalen Intensität, aber auch ideologisch an. Dieser Ort hat sie geprägt.“
https://deutsch.anf-news.com/menschenrechte/mersin-polizei-verhindert-trauerfeier-fur-guerillakampferin-47773 https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/gefallenengedenken-in-berlin-47849
Syrian and Russian military officers discuss training cooperation
General Yahya Baytar, Director of Training at the Syrian Air Force and Air Defense Command, met on Thursday with a Russian military delegation, led by Rear Admiral Oleg Viktorovich Kornibenko.
The meeting, attended by senior officers from various military departments, focused on advancing training programs and enhancing operational readiness across key specialties.
President al-Sharaa appoints Abdul Karim Idris as director of Real Estate affairs
President Ahmad al-Sharaa issued Thursday Decree No. 190 for 2025, appointing Mr. Abdul Karim Idris as director of the General Directorate of Real Estate Affairs.
Presidential decree to establish Syrian Petroleum company (SPC)
President of the Syrian Arab Republic, Ahmad al-Sharaa, issued on Thursday Decree No. 198 for 2025, establishing the Syrian Petroleum Company (SPC).
“A public holding company with an economic character, fully owned by the state, named the Syrian Petroleum Company, shall be established in the Syrian Arab Republic. It shall enjoy a body corporate, financial, and administrative independence and shall be headquartered in Damascus,” the decree stated.
Nahrhafte Vielfalt
König Charles beeinflusste Trump bei Kurswechsel zu Ukraine
Laut einem Bericht der britischen Zeitung The Telegraph spielte König Charles eine zentrale Rolle bei der Meinungsänderung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aussagen von Andrij Jermak, dem Leiter des Präsidialamts von Wolodymyr Selenskyj, sowie auf diplomatische Kreise.
Trump, der sich in der Vergangenheit für territoriale Zugeständnisse der Ukraine an Russland ausgesprochen hatte, erklärte jüngst, Kiew könne «alle besetzten Gebiete zurückerlangen». Diese plötzliche Kehrtwende kam kurz nach seinem Besuch im Vereinigten Königreich, bei dem er unter anderem mit König Charles zusammentraf.
Während des Besuchs im Schloss Windsor verbrachten Trump und seine Frau Melania einen ganzen Tag mit dem britischen Monarchen. In einer Ansprache beim Staatsbankett äußerte sich Charles ungewöhnlich deutlich zur Ukraine und betonte die gemeinsame Verantwortung der westlichen Staaten gegenüber dem russischen Angriffskrieg.
«Unsere Länder haben in zwei Weltkriegen gemeinsam gegen Tyrannei gekämpft. Heute stehen wir erneut vereint an der Seite der Ukraine», sagte Charles.
Ukrainische Diplomaten vermuten, dass dieses persönliche Gespräch sowie die Haltung der britischen Regierung unter Premierminister Keir Starmer entscheidenden Einfluss auf Trumps Sinneswandel hatten.
Darüber hinaus nutzte Präsident Selenskyj ein Treffen mit Trump am Rande der UN-Vollversammlung, um die Lieferung von Tomahawk-Raketen zu fordern, die sogar Ziele in Moskau erreichen könnten. Laut Axios zeigte sich Trump zumindest offen für die Idee, auch wenn eine Entscheidung noch aussteht.
Ob es tatsächlich zu einer US-amerikanischen Lieferung der Langstreckenwaffen kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: König Charles' diplomatischer Einsatz zeigt Wirkung – wenn auch auf ungewöhnlichem Wege.
Bericht aus Sotschi: Wie gewöhnen wir uns an Dr. Chaos?
Ein Beitrag von Gábor Stier aus Sotschi. Aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli.
In dem Jahresbericht des Waldai-Klubs heißt es zur aktuellen chaotischen internationalen Lage, die Welt steuere nicht auf eine Katastrophe zu, sondern sei sogar demokratischer als zuvor. Zwar beschleunigen sich die Veränderungen und die auf westlichen Regeln basierende Weltordnung endet, es gebe aber keine Anzeichen für eine totale Umwälzung oder einen Weltkrieg.
Seit Jahren trifft sich der engere Kreis des Waldai-Klubs im Poljana 1389 Hotel in Sotschi. Die 22. Jahrestagung des Internationalen Diskussionsklubs Waldai, die vom 29. September bis zum 2. Oktober 2025 unter dem Titel «Gebrauchsanweisung für eine polyzentrische Welt» veranstaltet wurde, versammelt 140 Teilnehmer aus 42 Ländern. Vertreten sind unter anderem Algerien, Brasilien, das Vereinigte Königreich, Venezuela, Deutschland, Ägypten, Indien, Indonesien, Iran, China, Kasachstan, Malaysia, die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan, Russland, die Vereinigten Staaten, Usbekistan, Äthiopien und Südafrika sowie – in geringerer Zahl – auch weitere europäische Länder.
Im Rahmen des Treffens kommen die Teilnehmer traditionell mit Vertretern der russischen Exekutive zusammen, darunter Außenminister Sergej Lawrow, der stellvertretende Stabschef der Präsidialverwaltung Maxim Oreschkin, Vizepremierminister Alexander Nowak und Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin. In den vergangenen Jahren befassten sich die Teilnehmer des sogenannten «Großen Waldais» mit der sich auflösenden Weltordnung, dem Ende der westlichen Hegemonie und den vom russischen Präsidenten verkündeten Grundprinzipien einer zukünftigen Weltordnung.
In diesem Jahr konzentrieren sich die Gespräche auf die individuelle und nationale Sicherheit sowie die Stärkung der Souveränität. Der Klub möchte diesen Ansatz bei der Jahrestagung fortsetzen und sich auf die Interaktion der Länder in der neu entstandenen polyzentrischen Weltordnung fokussieren.
Die Analyse der verwirrenden Welt von heute wirft mehr Fragen als Antworten auf. Gleichzeitig finden in allen Lebensbereichen tiefgreifende Veränderungen statt, die das Fundament für die internationale sozialpolitische, wirtschaftliche und technologische Ordnung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts legen. Obwohl der Wert einer unabhängigen und souveränen Entwicklung mittlerweile weithin anerkannt ist, vertieft sich die globale Vernetzung der Welt weiter, anstatt sich abzuschwächen. Dies erfordert von allen, zumindest eine friedliche Koexistenz anzustreben, idealerweise aber eine konstruktive und für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit, da niemand die wachsenden Herausforderungen allein bewältigen kann.
Wenn technologische Durchbrüche die Grenzen der menschlichen Natur infrage stellen, kann dies unvorhersehbare Reaktionen in Gesellschaften auslösen. Dies stellt den Staat, der für Stabilität und die Lebensqualität seiner Bürger verantwortlich ist, vor große Herausforderungen, die ihn zwingen, Prioritäten in seiner Innen- und Außenpolitik neu zu definieren.
Fragen im globalen WandelIn diesem widersprüchlichen globalen Umfeld stellen sich grundlegende Fragen: Was eint und was trennt uns? Welche Konflikte entstehen aus objektiven Differenzen und welche aus übertriebenem Ehrgeiz oder Missverständnissen? Und wie lässt sich der Raum für Konflikte verkleinern und der für Zusammenarbeit erweitern?
Diese Fragen wurden bei der 22. Tagung des Waldai-Klubs mit Gábor Stier – Autor dieses Beitrags – diskutiert, dem Gründungs-Chefredakteur des Portals #Moszkvater.com, der den Klub seit 2009 begleitet. Die Konferenz eröffnete mit einer Debatte über den Jahresbericht des Waldai-Klubs, dessen Titel «Doktor Chaos, oder wie man aufhört, sich Sorgen zu machen und anfängt, die Unordnung zu lieben» auf Stanley Kubricks Kultfilm «Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben» anspielt.
Die Autoren des Berichts zeigen sich optimistisch und gehen davon aus, dass die Welt relativ stabil ist und Staaten sich eher an laufende, vielschichtige Veränderungen anpassen, anstatt eine revolutionäre Neuordnung des globalen Systems anzustreben. Wie der Bericht feststellt, wurde die Organisation der Vereinten Nationen Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts auf westlichen Ideen gegründet, die aus internen Konflikten des Westens entstanden. Die dort geschaffenen Regeln waren zwar nicht von Natur aus fair für alle, aber sie waren die einzigen, die auf einer Machtbasis beruhten, welche die Länder zu ihrer konsequenten Anwendung zwingen konnte.
Herausforderungen in der multipolaren WeltMomentan verliert der Westen, unter dem Druck seiner eigenen Entwicklung und externer Kräfte, die Fähigkeit, in interne Konflikte anderer Länder einzugreifen und dadurch eine globale Agenda zu definieren. Es ist noch unklar, inwieweit die neuen Führungsmächte bei der Demokratisierung der globalen Politik bereit sind, dem Westen alternative Lösungen anzubieten.
Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die internationale Politik entwickeln wird, da das bisherige Machtzentrum verschwindet und frühere Staaten an globalem Einfluss gewinnen. Allerdings startet die Weltpolitik mit einem gewissen Vorteil in diese neue Phase: Das universelle Abschreckungsmittel der gegenseitig gesicherten Zerstörung zwischen Russland und den Vereinigten Staaten könnte die Entstehung einer neuen Norm begünstigen.
In dieser neuen Weltordnung wird es kein einzelnes Zentrum geben, das die Regeln für alle festlegt. Stattdessen wird sich etwas Neues herausbilden, das möglicherweise an frühere Epochen der internationalen Beziehungen erinnert. Wie lange diese Phase dauern wird, ist unklar.
Der Programmdirektor des Waldai-Diskussionsklubs, Timofej Bordatschew, erklärt, dass Multipolarität heute die internationale Politik und ihre Debatten strukturiert. Während man vor einigen Jahren noch darüber diskutierte, ob sie die Weltordnung nach dem Kalten Krieg ablösen würde, ist sie nun eine feststehende Realität. Die zentralen Fragen lauten daher: Wie interagieren Staaten in dieser veränderten Welt, und wie lösen sie ihre Probleme ohne ein einziges Machtzentrum?
Nach Ansicht von Richard Sakwa, Professor für russische und europäische Politik an der Kent University in Canterbury, ist jede Betrachtung von Multipolarität, die weiterhin die USA oder den Atlantikraum als Machtzentrum sieht, anachronistisch und verzerrt. Er betonte, dass eine neue Ära der Multipolarität mit neuen globalen Akteuren anbricht. Der Ukraine-Konflikt habe die Entstehung konkurrierender Machtblöcke verdeutlicht: den von den USA geführten politischen Westen und den aufstrebenden politischen Osten. Letzterer wird durch die chinesisch-russische Allianz sowie zahlreiche «unverbundene» oder «schwach verbundene» Staaten des Globalen Südens gestärkt.
Auf die Frage, ob Multipolarität eine Symphonie, Anarchie, Gleichgewicht oder ein andauernder Konflikt sei, antwortete Fabiano Melnychuk, Professor am brasilianischen Institut für Politikwissenschaft der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul:
«Die Hauptstrategie der Multipolarität ist das äußere Gleichgewicht. Man muss Allianzen eingehen, um das Machtverhältnis zu ändern. Ein multipolares System ist instabiler. Das heutige internationale System weist Merkmale unipolarer, bipolarer und multipolarer Welten auf. Wir müssen einen normativen Rahmen für die Multipolarität entwickeln. Wenn wir das schaffen, werden wir besser leben können.»
Nach Ansicht von Oleg Barabanov, ebenfalls Programmdirektor des Waldai-Diskussionsklubs, kann Multipolarität zu einem Wettbewerb zwischen aufstrebenden Machtzentren führen. Er stellt fest, dass Konflikte in der heutigen multipolaren Ära schwieriger zu lösen sind als zur Zeit des Kalten Krieges, als die beiden Supermächte als Schiedsrichter fungierten. Heute gebe es viele Akteure in einer gespaltenen Welt, und Multipolarität löse Konflikte sehr leicht aus, mache ihre Lösung aber sehr schwer.
Fjodor Lukjanow, der Forschungsdirektor des Klubs, ergänzt jedoch:
«Trotz der extrem instabilen Situation in den internationalen Beziehungen gibt es keine Kräfte auf der Welt, die bereit wären, die Situation zu stören und revolutionäre Veränderungen herbeizuführen.»
Er fügt hinzu, dass revolutionäre Veränderungen nicht auf Wunsch von Staaten, sondern als Folge grundlegender Veränderungen in allen Bereichen menschlicher Tätigkeit geschehen.
Der Beitrag ist auf dem ungarischen Portal #Moszkvater.com erschienen.
Schwerbehinderung: Merkzeichen G und B entzogen, GdB gesenkt – Gericht zeigt, was jetzt wirklich zählt
Das Hessische Landessozialgericht hat mit Urteil vom 02.02.2023 (Az.: L 3 SB 51/22) die Herabsetzung des Grades der Behinderung (GdB) von 60 auf 50 sowie den Entzug der Merkzeichen „G“ und „B“ bestätigt. Maßgeblich war, dass sich der Gesundheitszustand nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma und weiteren Folgen erkennbar gebessert hatte und die gesetzlichen Voraussetzungen für die Nachteilsausgleiche nicht mehr vorlagen.
Das Verfahren zeigt, worauf es bei GdB-Absenkungen und bei G/B-Prüfungen tatsächlich ankommt – und welche Fehler Betroffene vermeiden sollten.
Der Fall in Kürze: Besserung der Gesundheitslage – neue BewertungDie Klägerin erlitt 2015 auf dem Arbeitsweg ein Polytrauma mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma. Anfangs wurde ein GdB 60 sowie die Merkzeichen G (erhebliche Gehbehinderung) und B (ständige Begleitung) anerkannt. Nach mehreren Jahren medizinischer Behandlung nahm die Behörde 2019 – gestützt auf aktuelle Befunde – eine Abänderung vor: GdB 50, Merkzeichen weg.
Das Sozialgericht Kassel bestätigte diese Entscheidung 2022, das Hessische LSG wies die Berufung 2023 zurück; ein Befangenheitsantrag gegen einen Sachverständigen blieb ohne Erfolg. Die Revision wurde nicht zugelassen.
Rechtsgrundlage der Abänderung ist § 48 SGB X: Ändern sich wesentliche Verhältnisse – hier: eine dokumentierte gesundheitliche Besserung –, darf die Behörde den Ursprungsbescheid anpassen.
Das LSG stützte sich auf ein orthopädisches und ein neuro-psychiatrisches Gutachten sowie auf aktuelle Behandlungsberichte; entscheidend war, dass objektivierbare Funktionen besser geworden waren und sich im Alltag widerspiegelten.
Wie das Gericht rechnet: Einzel-GdB und GesamtschauDie Richter:innen ordneten der Hirnschädigung mit kognitiver Leistungsstörung einen Einzel-GdB 40 zu. Für die Wirbelsäulenbeschwerden (HWS/LWS, inkl. Bandscheibenbefunde) wurde Einzel-GdB 20 angenommen.
Ein Fibromyalgiesyndrom und eine chronische Schmerzstörung wurden berücksichtigt, führten aber nicht zu einer höheren Gesamtbewertung, weil sich Symptome und Funktionsverluste überlappten. In der Gesamtschau blieb es bei GdB 50.
Wichtig für Betroffene: Nicht die Summe aller Einzel-GdB zählt, sondern die Auswirkungen in ihrer Gesamtwirkung. Überlappungen verhindern, dass einzelne Beschwerden „doppelt“ gewertet werden.
Merkzeichen „G“: Alltag zählt mehr als HilfsmittelFür „G“ muss die Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt sein. Das LSG hob hervor, dass Alltagsindikatoren großes Gewicht haben: sicheres Gangbild in Befunden, regelmäßige Spaziergänge, Nutzung des ÖPNV, eigenständiges Erreichen von Praxen ohne Hilfe.
Als Orientierungsgröße wurde die häufig verwendete Strecke von rund 2 km in etwa 30 Minuten herangezogen. Danach war die Klägerin ortsübliche Wegstrecken weiterhin zumutbar in der Lage zurückzulegen.
Ein verbreiteter Irrtum: Hilfsmittelgebrauch allein – etwa ein Stock oder Walkingstöcke – begründet das Merkzeichen nicht. Maßgeblich ist, warum und wie stark das Gehvermögen funktionell eingeschränkt ist.
Sind die maßgeblichen Einschränkungen an den unteren Gliedmaßen oder der LWS nur leichter bis mittelgradiger Natur (Einzel-GdB 20–30), bleibt „G“ regelmäßig außer Reichweite.
Merkzeichen „B“: Ohne „G“ fehlt die Basis – Begleitbedarf muss belegt seinDas Merkzeichen „B“ setzt in der Praxis regelmäßig „G“ und einen ständigen Begleitbedarf voraus, etwa wegen erheblich eingeschränkter Orientierungs- oder Steuerungsfähigkeit. Beides sah das LSG hier nicht:
Die neuropsychologischen Einschränkungen hatten sich gebessert, eine Orientierungsstörung ergab sich nach den Gutachten nicht; die geltend gemachte Vernachlässigung einer Raumseite war nur noch in Restform vorhanden und nicht so ausgeprägt, dass eine ständige Begleitung nötig wäre. Deshalb entfiel das Merkzeichen „B“.
Beweisführung: Objektiv messen, nicht nur schildernDas Urteil macht klar, dass schlichte Selbsteinschätzungen („2 km in 30 Minuten schaffe ich nicht“) nicht ausreichen, um belastbare medizinische Befunde zu entkräften. Entscheidend sind objektive Messungen: dokumentierte Gangstrecken und Gehzeiten, neurologische Leistungsdiagnostik, standardisierte Funktionstests, aktuelle Bildgebung nur dort, wo sie die Funktionseinschränkung plausibel erklärt.
Tagebücher zu Belastung, Schmerzspitzen, Pausenbedarf und Sturzereignissen können unterstützen – ersetzen aber keine fachärztlichen Feststellungen.
Gutachten und Befangenheit: Substanz schlägt FormDer Befangenheitsantrag gegen den Sachverständigen blieb erfolglos. Das Gericht prüfte, fand aber keine Anhaltspunkte für Voreingenommenheit. Für die Praxis heißt das: Wer ein Gutachten angreifen will, sollte inhaltlich ansetzen – methodische Lücken, widersprüchliche Befunde, fehlende Auseinandersetzung mit Vorbefunden, nicht berücksichtigte Tests. Reine Formangriffe ohne Substanz helfen selten.
Was Betroffene aus dem Urteil mitnehmen solltenWer eine GdB-Absenkung oder den Entzug von G/B verhindern will, braucht aktuelle, belastbare medizinische Unterlagen, die funktionale Grenzen nachvollziehbar belegen. Gerade bei wechselhaften Verläufen – etwa nach SHT, mit Schmerz- und Erschöpfungssymptomatik – sind neuropsychologische Testungen (Aufmerksamkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Exekutivfunktionen) und alltagsnahe Belastungstests (Geh-/Stehtests, 6-Minuten-Gehtest) oft entscheidend.
Wer meint, dass die Behörde „Besserung“ überschätzt, sollte zeitnah Gegenbefunde beibringen, bevor ein einmal verfestigtes Bild die weitere Bewertung prägt.
Prozessual gilt: Eine Entscheidung ohne mündliche Verhandlung ist nur zulässig, wenn beide Seiten zustimmen. Wer eine mündliche Beweisaufnahme für nötig hält – etwa zur Erläuterung eines Gutachtens –, sollte auf dem Termin bestehen und dies begründet anmelden.
Einordnung: Keine Verschärfung, aber klare LinieDas LSG setzt keine neuen Hürden, es zeigt jedoch mit seltener Deutlichkeit, wie Gerichte Alltagsfunktion, objektive Befunde und VMG-Systematik gewichten. „G“ bleibt eine funktionale Hürde; „B“ verlangt mehr als Unsicherheit oder gelegentliche Unterstützung.
Wer beides behalten oder durchsetzen will, muss konkret nachweisen, dass selbst ortsübliche Kurzstrecken nur unter außergewöhnlichen Einschränkungen bewältigt werden können – und dass ohne regelmäßige Begleitung erhebliche Gefährdungen oder Orientierungsdefizite bestehen.
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Theveßens „Entschuldigung“: Zu spät, verlogen, unaufrichtig
Elmar Theveßen hat sich für seine diffamierende Falschbehauptung über Charlie Kirk „entschuldigt“. Sein Entschuldigungsvideo datiert vom 26. September. Er hat also ganze zwei Wochen (!) gebraucht, um sich diese Entschuldigung abzunötigen – obwohl er seinen angeblichen „Fehler“ (wenn es denn keine Absicht war) bereits einen Tag später mit einem Minimum an Eigenrecherche hätte erkennen können, […]
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The Israeli right’s ‘time of miracles’ is over. The Palestinians are going nowhere
While problematic for many reasons, Trump’s 20-point plan to end the war in Gaza appears to spell the end of the Israeli government’s expulsion fantasies.
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Valdai Discussion Club meeting
Vladimir Putin took part in the plenary session of the 22nd annual meeting of the Valdai International Discussion Club.