Sammlung von Newsfeeds

Die Desinformation des Spiegel beim den Themen Gas und bei Nord Stream

ANTI-SPIEGEL - Fundierte Medienkritik - 16. Oktober 2025 - 9:00
Gestern hat ein italienisches Gericht die Auslieferung des in Italien verhafteten angeblichen Nord-Stream-Attentäter gestoppt. Der Spiegel-Artikel darüber endete mit folgendem Absatz: „Allerdings war zuvor schon kein Gas mehr durch die Leitungen geflossen. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hatte Russland seine Lieferungen nach Deutschland schrittweise gedrosselt und später völlig eingestellt […]
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Syria Participates in 7th Arab Meeting on Disaster Risk Reduction

SANA - Syrian Arab News Agency - 16. Oktober 2025 - 8:47

Syria is taking part in the seventh meeting of the Arab Coordination Mechanism for Disaster Risk Reduction, held in Manama and organized by the General Secretariat of the Arab League.

Ahmed Qazziz, Deputy Minister of Emergency and Disaster Management, head of the Syrian delegation, delivered a speech reviewing the current disaster situation in Syria. He outlined key challenges and ongoing efforts to develop a national disaster management plan with a focus on local preparedness and community resilience.

Qazziz emphasized the importance of strengthening national risk reduction policies, strategic planning, and exploring innovative financing mechanisms to support local communities.

The meeting, which began on Wednesday, brings together Arab, regional, and international organizations. It is scheduled to conclude on Thursday.

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Plane Carrying U.S. Defense Secretary Makes Emergency Landing in UK

SANA - Syrian Arab News Agency - 16. Oktober 2025 - 8:36

U.S. Secretary of Defense Pete Hegseth’s plane was forced to make an emergency landing in the United Kingdom on Wednesday due to a crack in the cockpit windscreen.

According to a statement posted by the Pentagon on X (formerly Twitter), the aircraft was en route to the United States after Hegseth attended a NATO Defense Ministers meeting in Belgium when the incident occurred.

“The plane landed following standard procedures, and everyone onboard – including Secretary Hegseth -is safe,” the government said.

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GEZ Klage erringt Etappensieg: Was das Urteil für Rundfunkbeitrag-Zahler künftig bedeutet

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat eine Entscheidung getroffen, die den rechtlichen Rahmen rund um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) spürbar verschiebt. Wer ARD und ZDF mit nachvollziehbaren Gründen für einseitig hält, kann künftig nicht nur Programmbeschwerden einreichen, sondern den Klageweg zu den Verwaltungsgerichten beschreiten.

Verfassungswidrig wird der Rundfunkbeitrag danach, wenn das Gesamtangebot des ÖRR über einen längeren Zeitraum „gröblich“ das verfassungsrechtliche Ziel von Vielfalt und Ausgewogenheit verletzt. Die Hürde ist hoch, der Weg aber grundsätzlich geöffnet – mit möglichen Folgen weit über den Einzelfall hinaus.

Was das Urteil konkret bedeutet

Bislang galt: Bürgerinnen und Bürger zahlen den Rundfunkbeitrag für die Möglichkeit, die Angebote des ÖRR zu empfangen. Wer Defizite bei Ausgewogenheit oder Vielfalt sah, sollte sich an die Rundfunkräte wenden und dort Programmbeschwerden einlegen. Verwaltungsgerichte erklärten wiederholt, eine weitergehende Klage sei unzulässig.

Daran rüttelt der Leipziger Richterspruch nun. Die Verwaltungsgerichte dürfen den Rundfunkbeitrag zwar nicht selbst kippen. Sie können jedoch – sofern sie von einer groben und anhaltenden Verletzung des Funktionsauftrags überzeugt sind – das Bundesverfassungsgericht anrufen. Nur dort kann festgestellt werden, dass die verfassungsrechtliche Rechtfertigung für die Beitragspflicht entfallen ist.

Der neue Klageweg und seine Schwelle

Der Weg durch die Verwaltungsgerichtsbarkeit wird nicht zum Schnellverfahren gegen missliebige Sendungen. Klägerinnen und Kläger müssen substantiiert darlegen, dass der ÖRR seine Pflicht zu Vielfalt und Ausgewogenheit über einen längeren Zeitraum evident und regelmäßig verfehlt hat. Das Gericht betont, dass hierfür in der Regel ein wissenschaftliches Gutachten nötig ist.

Außerdem geht es nicht um einzelne Formate, sondern um das „Gesamtprogrammangebot“ – also Fernsehen, Hörfunk und Online-Angebote in ihrer Gesamtschau. Erst wenn ein Gericht überzeugt ist, dass diese Anforderungen mindestens zwei Jahre lang „gröblich“ verletzt wurden, kommt eine Vorlage an das Bundesverfassungsgericht in Betracht.

Die Richterinnen und Richter in Leipzig verweisen ausdrücklich auf die Leitplanken aus Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht hat den Rundfunkbeitrag 2018 grundsätzlich gebilligt und damit zugleich das damalige Programmangebot nicht in Frage gestellt.

Vor diesem Hintergrund sprach der Vorsitzende Richter Ingo Kraft nun von einer hohen Hürde und äußerte Zweifel, ob die aktuelle Klägerin mit ihrer Argumentation eine Vorlage nach Karlsruhe erreichen kann. Die Botschaft ist doppelt: Der Weg ist offen, aber er führt nur über einen eng definierten Grat.

Der Fall aus Bayern als Ausgangspunkt

Ausgelöst wurde das Verfahren durch die Klage einer bayerischen Antragstellerin, die anonym bleiben möchte. Sie engagiert sich in der Initiative „Leuchtturm ARD“ und kritisierte die Berichterstattung des ÖRR unter anderem zu den Corona-Maßnahmen sowie zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Initiative verweist darauf, den ÖRR und den Beitrag nicht grundsätzlich abzulehnen, sondern auf Ausgewogenheit zu dringen. In Bayern war die Klägerin mit ihrem Anliegen zunächst gescheitert; auch Gerichte anderer Länder verwiesen bislang auf den inneren Kontrollweg über die Rundfunkräte. Diese Linie trägt nach der Leipziger Entscheidung so nicht mehr.

Programmbeschwerde bleibt – aber nicht mehr exklusiv

Die Möglichkeit der Programmbeschwerde bleibt zentraler Bestandteil der publizistischen Selbstkontrolle. Tatsächlich hat die Zahl solcher Eingaben zuletzt deutlich zugenommen, auch befördert durch systemkritische zivilgesellschaftliche Gruppen.

Beim ZDF gingen 2024 rund 2.000 individuelle Programmbeschwerden ein; etwa hundert davon wurden als substanziell eingestuft. In rund zehn Fällen räumte Intendant Norbert Himmler Fehler ein und kündigte Korrekturen an. Diese Zahlen zeigen, dass interne Korrekturmechanismen greifen können. Neu ist, dass sie nicht länger als alleiniger Rechtsweg gelten, wenn gewichtige, gutachterlich unterfütterte Vorwürfe zur Gesamtausrichtung im Raum stehen.

Reaktionen der Beteiligten

Die juristische Einschätzung fällt unterschiedlich aus. Der Anwalt der Klägerin, Harald von Herget, wertete den Richterspruch als Erfolg und kündigte weitere Schritte an. Er regte an, der Bayerische Verwaltungsgerichtshof könne selbst ein Gutachten zur Ausgewogenheit des ÖRR in Auftrag geben.

Auf Seiten der Anstalten betonte Sabine Mader, Leiterin der Rechtsabteilung des Bayerischen Rundfunks, das Gericht habe klargestellt, dass der Rundfunkbeitrag nicht verweigert werden könne, nur weil einzelne Sendungen nicht gefallen.

Kommt es jetzt zur einer GEZ-Klagewelle?

Die Entscheidung dürfte über die juristische Fachwelt hinaus Resonanz erzeugen. Beobachter rechnen damit, dass insbesondere AfD- und BSW-nahe Kreise den neuen Pfad prüfen und nutzen werden.

Ob daraus eine tatsächliche Klagewelle entsteht, hängt maßgeblich davon ab, ob die nötigen wissenschaftlichen Nachweise vorgelegt werden können, die die strengen Kriterien des Gerichts erfüllen. Die Öffnung des Rechtswegs bedeutet nicht, dass sich politische Kampagnen vor Gericht automatisch in Erfolg übersetzen lassen. Sie verlangt Belege, Methodik und eine Gesamtschau über mindestens zwei Jahre.

Welche Belege künftig zählen dürften

Im Hinblick auf kommende Verfahren wird die Qualität der vorgelegten Gutachten im Fokus stehen. Erforderlich ist eine systematische, methodisch transparente Inhaltsanalyse, die den publizistischen Gesamtauftrag des ÖRR abbildet: Bandbreite der Themen, Pluralität der Perspektiven, Repräsentation gesellschaftlicher Gruppen, Distanz zu Akteuren aus Politik und Wirtschaft sowie Korrektur- und Transparenzstandards.

Studien, die nur einzelne Beiträge herausgreifen oder auf Online-Quellen basieren, werden die gerichtliche Schwelle kaum nehmen. Gefragt ist vielmehr eine empirisch belastbare, intersubjektiv nachvollziehbare Bewertung der Programmrealität über alle Verbreitungswege.

Der sechste Senat im Blick der Öffentlichkeit

Dass ausgerechnet der sechste Senat entschied, verleiht dem Fall zusätzliche Aufmerksamkeit. In jüngerer Zeit sorgte er mit unterschiedlichen Entscheidungen für Schlagzeilen: Im Juni erklärte er das Verbot der rechtsextremen Zeitschrift „Compact“ für rechtswidrig, im Juli wies er die Beschwerde der AfD gegen ihre Einstufung als rechtsextremistischer Verdachtsfall zurück.

Streit um Standards statt um Geschmack

Die Leipziger Entscheidung verlagert den Streit weg von Geschmacksfragen und hin zu Standards, Messbarkeit und Dauer. Wer die Ausgewogenheit des ÖRR anzweifelt, muss dafür künftig nicht nur lautstark, sondern vor allem methodisch sauber argumentieren. Wer den Beitrag verteidigt, wird umso stärker darlegen, wie der Auftrag der Vielfalt im Alltag, in Redaktionen und Programmen konkret eingelöst wird.

Damit setzt das Bundesverwaltungsgericht ein Signal: Nicht einzelne kontroverse Beiträge sind der Maßstab, sondern die nachprüfbare Gesamtleistung eines Systems, das sich seiner öffentlichen Finanzierung und Verantwortung bewusst sein muss. (BVerwG 6 C 5.24 (Urteil vom 15.10.2025)

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GEZ: Mit dem Pflegegrad den Rundfunkbeitrag so wieder abmelden

Viele stehen dem Rundfunkbeitrag (ehemals GEZ) kritisch gegenüber und fragen sich, ob und wie sie sich von den Rundfunkgebühren befreien lassen können.

Dies kann insbesondere relevant sein, wenn ein Familienmitglied schwer krank ist oder als Pflegefall gilt. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Befreiung zu beantragen? Und welche Erfahrungen gibt es dabei?

Wenn ein Pflegegrad vorliegt

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen überlegen, die GEZ zu kündigen.

Einer der häufigsten Gründe ist die Situation, in der ein Familienmitglied schwer krank ist oder gepflegt werden muss.

In solchen Fällen stellt sich die Frage, ob es gerechtfertigt ist, weiterhin Rundfunkgebühren zu zahlen, obwohl die betroffene Person den öffentlichen Rundfunk nicht nutzen kann.

Die Kündigungsgründe im Detail

Die Rundfunkgebühr ist in Deutschland grundsätzlich für jeden Haushalt verpflichtend, unabhängig davon, ob Empfangsgeräte vorhanden sind oder genutzt werden.

Es gibt jedoch Ausnahmen, die eine Befreiung von der GEZ-Gebühr ermöglichen. Zu diesen Ausnahmen zählen unter anderem:

  • Pflegebedürftigkeit: Personen, die einen hohen Pflegegrad haben, können von der Rundfunkgebühr befreit werden. Dies gilt insbesondere für Pflegegrade ab Stufe 4.
  • Schwerbehinderung: Personen mit einer Schwerbehinderung, die durch einen Schwerbehindertenausweis nachgewiesen wird, können ebenfalls eine Befreiung beantragen. Besonders relevant sind hierbei Hör- und Sehbehinderungen.
Ein Fall aus der Praxis

In der Kanzlei in Frankfurt gab es den Fall einer Mandantin, deren Kinder uns beauftragten, eine Befreiung von der GEZ für ihre Mutter zu erwirken, berichtet die Rechtsanwältin Christine Lederer.

Die Mutter war schwer krank und hatte einen Pflegegrad von 4 sowie eine Hörbehinderung von 100 Prozent. Zudem lag ein Schwerbehindertenausweis vor.

Zunächst griff die Anwältin zum Telefon und schilderten dem Beitragsservice von ARD und ZDF die Situation.

Sie erklärte die dauerhafte schwere Erkrankung und die 100-prozentige Behinderung. Als Beweis bot die Kanzlei an, den Schwerbehindertenausweis einzureichen.

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Die Reaktion des Beitragsservice

Die Reaktion war überraschend. Trotz der klaren Beweislage wurde der Antrag zunächst skeptisch aufgenommen. Ein Sachbearbeiter fragte: „Aber sehen kann sie doch schon noch, oder?“

Diese Reaktion zeigt, dass es nicht immer einfach ist, eine Befreiung durchzusetzen, selbst wenn die Voraussetzungen eindeutig erfüllt sind.

Tipp für die Antragstellung

Wenn Sie eine Befreiung von der GEZ beantragen möchten, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Nachweise sorgfältig sammeln: Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Nachweise beisammen haben. Dazu zählen insbesondere Bescheinigungen vom Haus- oder Facharzt über die Hör- oder Sehbehinderung sowie den Pflegegrad.
  • Schwerbehindertenausweis ergänzen: Ein Schwerbehindertenausweis allein reicht oft nicht aus. Lassen Sie sich zusätzlich ärztliche Bescheinigungen ausstellen, die die Unfähigkeit, den öffentlichen Rundfunk zu nutzen, detailliert darlegen.
  • Gut vorbereitet sein: Bereiten Sie sich gut auf den Kontakt mit dem Beitragsservice vor. Wissen Sie genau, welche Kriterien erfüllt sein müssen und haben Sie alle Beweise griffbereit, um eventuelle Rückfragen kompetent beantworten zu können.
Tabelle: Ab welchem Pflegegrad ist eine Befreiung des Rundfunkbeitrages möglich Kriterium Details Pflegegrad Ab Pflegegrad 2 möglich Antragstellung Antrag bei der Rundfunkanstalt erforderlich Voraussetzungen Wohnsitz des pflegebedürftigen Beitragszahlers Zusätzliche Anforderungen Pflegegrad-Nachweis und Bescheinigung durch Pflegeversicherung Gültigkeitsdauer Befreiung ist befristet und muss regelmäßig erneuert werden Ausnahmen Nicht automatisch – muss aktiv beantragt werden Ergebnis: Einige Hürden aber machbar

Die Kündigung des Rundfunkbeitrages ist möglich, aber mit einigen Hürden verbunden. Besonders in Fällen von schwerer Krankheit oder Pflegebedürftigkeit sollten Betroffene und ihre Angehörigen genau wissen, welche Nachweise erforderlich sind und wie man am besten vorgeht.

Die Erfahrungen zeigen, dass eine sorgfältige Vorbereitung und die richtige Dokumentation entscheidend sind, um erfolgreich eine Befreiung zu erwirken.

Es gibt auch noch weitere Gründe, sich vom Rundfunkbeitrag befreien zu lassen. Diese haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.

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Angebliche Online-Investments: Eine automatisierte Betrugsmaschine

netzpolitik.org - 16. Oktober 2025 - 8:08

Werbeanzeigen auf Facebook und Co. versprechen sichere Online-Investments, aber am Ende verlieren Menschen ihr ganzes Geld. Solche betrügerische Werbung verbietet der Digital Services Act, Plattformen müssen sie löschen. Doch der Flut an immer neuen KI-generierten Anzeigen ist schwer beizukommen.

Viele Privatpersonen vertrauten den vermeintlichen Investment-Plattformen und haben viel Geld verloren. – Alle Rechte vorbehalten Georgina Choleva/Spoovio für Investigate Europe

Boris Pistorius blickt direkt in die Kamera. Der deutsche Verteidigungsminister richtet sich an die Nation, spricht von „rasantem Wandel, neuen Arbeitsplätzen und fortschrittlichen Technologien“. Sie sollen Deutschland an die Spitze der Weltwirtschaft bringen. Am Ende des Clips verspricht er dem Facebook-Publikum, ein neues Regierungsprogramm werde „Gewinne für jeden Bürger sichern“.

Auch die derzeitige Präsidentschaftskandidatin Irlands, Heather Humphreys, spricht in einem vielgeklickten Facebook-Video zu ihren potenziellen Wählern: „Ich freue mich, Ihnen Quantum AI vorzustellen“, sagt sie. Eine Plattform, die irischen Familien den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit ebnen würde. Wer dort einen kleinen Betrag investiere, könne „wöchentliche Zahlungen von bis 4.500 Euro erhalten.“ Humphreys versichert, die irische Regierung habe gemeinsam mit Finanzinstitutionen des Landes das Programm „zugänglich und sicher gemacht“.

Der Weg in den Investment-Betrug

Humphreys und Pistorius haben all das nie gesagt. Die Clips sind täuschend echte Fälschungen, die mit KI-Tools erstellt wurden. Über Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok verbreiten sich die Deepfakes mit den prominenten Finanztipps als bezahlte Werbeanzeigen. Von den Videos führt ein Link zu einer Plattform, auf denen Nutzer ihre Kontaktdaten hinterlassen. Es folgen Anrufe eines vermeintlichen Finanzberaters, der um eine kleine erste Einzahlung bittet. Der Investment-Betrug beginnt.

Geschulte Callcenter-Agenten führen ihren Opfern auf angeblichen Investment-Plattformen vor, wie sich deren Einzahlungen rasant vermehren. Darauf hoffend ihre Gewinne zu steigern, investieren manche Menschen Tausende oder gar Zehntausende Euro. Bis sie versuchen, sich das Geld auszahlen zu lassen. Erst dann erkennen sie meist: Es gab nie eine echte Investition. Sie stecken tief in einem System, das von Anfang an gegen sie gerichtet war.

Europäische Ermittler sowie Computerkriminalitätsfachtleute warnen zunehmend vor dem enormen Ausmaß der Betrugsmasche, die meist mit einem Social-Media-Inserat beginnt. Im September erklärte die EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen, dass Europäerinnen und Europäer durch Werbung für Finanzbetrug jährlich mehr als vier Milliarden Euro verlieren würden.

Die Spur eines Millionenbetrugs

Befeuert durch KI-Tools

Investigate Europe kann nun zeigen, wie sich der Betrug mit vermeintlichen Online-Investments nahezu ungehemmt in Europa ausbreitet, betrieben in mutmaßlich illegalen Callcentern und nun potenziert durch den Einsatz von KI-Systemen. Die Auswertung privater E-Mails und Chatnachrichten zwischen Betrügern und ihren Opfern sowie Interviews mit Dutzenden Betroffenen zeigen, wie zahllose Europäerinnen und Europäer unablässig mit täuschenden Annoncen für Anlageoptionen überzogen werden, die sich in den sozialen Netzwerken rasant verbreiten.

Reporterinnen und Reporter führten mehr als hundert Gespräche mit Staatsanwälten, Content-Moderatoren, EU-Beamten, Cybercrime-Experten und Bankangestellten. Sie zeigen, wie Europas Institutionen es nicht schaffen, Bürgerinnen und Bürger vor dem Risiko des finanziellen Ruins zu schützen.

Meldestellen für betrügerische Anzeigen

Valentine Auer kennt das Drehbuch der Betrüger in- und auswendig. Sie leitet beim Wiener Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) ein Team zur Betrugserkennung. Seit vergangenem Jahr ist das ÖIAT ein sogenannter Trusted Flagger. Die Europäische Kommission führte den Begriff im Rahmen ihres wegweisenden Gesetzes zur Regulierung digitaler Inhalte, dem Digital Services Act (DSA), ein.

Zu den Trusted Flaggern zählen Finanzinstitute, NGOs oder Unternehmen, die von den nationalen Behörden aufgrund ihrer Expertise zugelassen werden, etwa in den Bereichen Kinderschutz, Hassrede oder Betrug. Meldungen dieser Stellen sollen von den großen Plattformen wie Facebook oder Instagram mit besonderer Priorität bearbeitet werden. Trusted Flagger arbeiten unabhängig von den internen Moderationsteams der Plattformen. Bisher gibt es 46 solcher Stellen in 17 der 27 EU-Mitgliedstaaten.

In Österreich durchforstet Auer gemeinsam mit drei Kolleginnen und Kollegen große Plattformen und Suchmaschinen wie Facebook, Instagram und Google. Ihr Team spürt gezielt illegale Inhalte auf, von betrügerischen Finanzanzeigen über Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern bis hin zu Hassrede, und beantragt deren Löschung bei den Plattformen.

Wenige Menschen gegen eine Flut von Inhalten

Ein Blick in die Werbebibliothek von Meta, das Archiv des Konzerns für alle Anzeigen auf seinen Plattformen wie Facebook und Instagram, zeigt: Mit nur wenigen Dutzend Suchbegriffen stoßen Auer und ihr Team auf eine Flut betrügerischer Finanzanzeigen. Viele Annoncen ähneln sich sehr. Veränderungen sind nur minimal, um automatischen Filtern zu entgehen.

„Wir sehen immer wieder dieselben Tricks: Videos, die nur für ein paar Stunden geschaltet werden, gehackte Promi-Accounts, die für Anzeigen missbraucht werden“, sagt Auer. „In kurzer Zeit haben wir Zehntausende solcher Anzeigen gefunden, darunter das Video mit Boris Pistorius, offensichtlich KI-generiert.“

Auers Recherchen zeigen, wie einfach es ist, solche Anzeigen zu finden, und wie schwer es ist, Meta dazu zu bewegen, sie zu löschen. „Wenn wir nur eine Handvoll Anzeigen melden, werden sie oft innerhalb weniger Tage entfernt“, sagt sie. „Doch sobald wir größere Mengen einreichen, reagiert Meta plötzlich nicht mehr oder behauptet, das Material sei derzeit nicht verfügbar, obwohl wir wissen, dass es noch online ist.“

Neben dem DSA sind betrügerische Anzeigen auch laut Metas Werberichtlinien verboten. Denn die schließen ausdrücklich Inhalte aus, die Personen oder Organisationen falsch darstellen, ebenso wie „irreführende oder täuschende Behauptungen“ zu Finanzprodukten. Als Werbebotschafter fungieren häufig Deepfakes von Prominenten und Politikern. Die sind laut Metas Regeln ebenfalls untersagt.

Betrügerische Anzeigen und der Digital Services Act

Die EU-Kommission bezeichnete betrügerische Investmentanzeigen unlängst als „systemisches Risiko“ für den Verbraucherschutz und forderte die Plattformen zu besseren Schutzmaßnahmen auf. Europol warnte in einem Lagebericht aus diesem Frühjahr, Online-Finanzbetrug habe „durch Fortschritte in Automatisierung und Künstlicher Intelligenz ein beispielloses Ausmaß erreicht, und dürfte weiter zunehmen“. Allein die Anzeigen aus dem Netz zu nehmen – selbst wenn das gelingen würde – ändert nichts an den kriminellen Strukturen dahinter.

Als Reaktion starteten Polizeibehörden in Deutschland, Großbritannien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Georgien und Israel groß angelegte Einsätze. Sie zerschlugen Netzwerke, die mit aufwendigen Betrugssystemen über den gesamten Kontinent hinweg operierten, mit Opfern in Europa und weit darüber hinaus.

Angesichts von Metas globaler Reichweite und der Leichtigkeit, mit der Anzeigen geschaltet werden können, sind Facebook und Instagram zu bevorzugten Plattformen für Betrüger geworden, die Nutzer ausnehmen wollen. Auf den Plattformen haben EU-Bürgerinnen und Bürger knapp 530 Millionen Accounts. Unlängst warb der Konzern damit, dass sein Geschäft mit personalisierter Werbung in Zusammenhang mit einem Wirtschaftsertrag von 213 Milliarden Euro und 1,44 Millionen Jobs stünde.

Wer zahlt für die Betrugsanzeigen?

Laut mehreren Trusted Flaggern ist in der Werbebibliothek von Meta bei Anzeigen häufig nicht klar ersichtlich, wer sie tatsächlich veröffentlicht und bezahlt hat, obwohl der Digital Services Act genau das vorschreibt. „Eigentlich ist es verpflichtend anzugeben, wer die Anzeige bezahlt hat“, sagt Auer. „Aber meist steht dort nur ein bedeutungsloser Name.“

Auch betrügerische Werbekunden können die automatischen Erkennungssysteme der Plattformen leicht umgehen, erklärt der Leiter der Sicherheitsabteilung der Bank of Ireland, Paul O’Brien. „Man klickt auf eine Anzeige für eine Irlandreise durch Connemara und in Wahrheit ist es eine Finanzbetrugsanzeige.“ Solche Anzeigen herauszufiltern, sei eine Vollzeitaufgabe.

Im Vergleich zum rasanten Anstieg des Finanzbetrugs in Europa verläuft der Aufbau der Trusted-Flagger-Strukturen schleppend. Von den derzeit 46 offiziell anerkannten Organisationen hat nur knapp ein Drittel als Fachgebiet auch „Betrug“ angegeben.

Im Mai dieses Jahres erhielt auch die litauische Organisation Debunk EU den Trusted-Flagger-Status. In einem Videogespräch zeigt der Chef der Organisation Viktoras Daukšas die Software, die sein Team nutzt, um Betrugsnetzwerke auf Facebook nachzuzeichnen. „Wir beobachten, dass in immer mehr Anzeigen Deepfakes und KI-generierte Inhalte verwendet werden“, sagt er. Ende September hatte seine kleine Organisation bereits mehr als eine Million Anzeigen gemeldet, die von etwa 1,4 Milliarden Nutzern angesehen worden waren. Er schätzt, dass die Personen hinter den Anzeigen mehr als 20 Millionen Euro an Meta für die Werbeplatzierung gezahlt haben dürften.

Wie seine österreichische Kollegin Auer kann auch Daukšas nur 20 URLs pro Bericht an Meta melden. Es variiere stark, wie lange die Plattformen benötigen, um die Inhalte zu löschen. So habe Meta mitunter Monate und schriftliche Erinnerungen benötigt, bevor eine Anzeige verschwand. Häufig würden Inhalte aber deutlich schneller gelöscht, bestätigen auch Trusted Flagger aus anderen EU-Staaten wie Italien und Griechenland.

Meta ließ Anfragen nach einer Stellungnahme zu den Ergebnissen dieser Recherche unbeantwortet.

Das ungleiche Verhältnis zwischen den Betrügern und den Plattformbeobachtern wird nun durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter potenziert.

Wenige Stunden Werbung, mehrere Jahre Ermittlungen

Der Sicherheitsexperte der Bank of Ireland, Paul O’Brien, beobachtet, dass KI-generierte Anlagebetrügereien von Woche zu Woche raffinierter werden. „Innerhalb einer einzigen Anzeige gibt es inzwischen oft über 50 verschiedene Varianten desselben Werbetreibenden, leicht verändert, aber im Kern identisch oder mit demselben Ziel“, sagt er. Die mutmaßlichen Betrüger würden ihre Anzeigen bewusst nur für wenige Stunden schalten. Hat er die erste Version deaktiviert, aktiviert er eine neue Anzeige. „Sie nutzen die Funktionen der Plattformen einzig dazu, an die Kontaktdaten der Nutzer zu kommen, danach verlagert sich alles auf außerhalb der Plattform.“

Vom nordbayerischen Bamberg aus jagt der deutsche Staatsanwalt Nino Goldbeck die Betreiber hinter betrügerischen Online-Handelsplattformen. Als die Zentralstelle Cybercrime Bayern 2018 eine eigene Abteilung für Wirtschaftskriminalität gründete, ahnte er nicht, welches Ausmaß das Problem annehmen würde. Pro Jahr, schätzt er, würden Menschen in Deutschland mittels vermeintlicher Online-Investmentplattformen um mehr als eine Milliarde Euro gebracht.

Heute leitet Goldbeck gemeinsam mit einem Kollegen zwei Abteilungen, mit insgesamt einem Dutzend Staatsanwälten, die täglich bis zu 40 neue Anzeigen erhalten. Doch einen Fall vor Gericht zu bringen, dauere mitunter viele Jahre.

„Wir konzentrieren uns auf bestimmte Personen, bei denen die Beweislage stark ist. In diesen Fällen sind die nachweisbaren Schäden besonders hoch – da haben wir wirklich belastbares Material.“ Gemeinsam mit seinem Team hat Goldbeck bereits zahlreiche Netzwerke zerschlagen.

Ähnlich klingt es aus Norwegen und Irland: Die Zahl digitaler Finanzdelikte wächst rasant, Ermittler sprechen von Hunderten Fällen pro Woche. Der norwegische Staatsanwalt Andre Hvoslef-Eide berichtet, dass er inzwischen davon ausgehe, dass in kriminellen Netzwerken inzwischen „die Einnahmen aus Betrugsdelikten jene aus Drogenverkäufen“ ersetzen. In Irland berichtet der leitende Kriminalbeamte Michael Cryan: „Wir melden betrügerische Anzeigen jeden Tag, doch von Meta gibt es keinerlei Kooperation.“

Ein Kampf an vielen Fronten

Irland schlug im Frühjahr dieses Jahres deshalb vor, mittels der sogenannten Payment Service Regulation, große Plattformen gesetzlich zu verpflichten, die Identität ihrer Werbekunden vor der Veröffentlichung von Annoncen zu prüfen. Doch der Vorschlag erhielt in einer Arbeitsgruppe des EU-Rats keine Mehrheit. Google etwa führt solche Überprüfungen bereits durch. Doch wer auf den Meta-Plattformen in der EU für Finanzprodukte werben möchte, muss sich vorher nicht verifizieren.

Der Konzern bleibt im Fokus. Die EU-Kommission eröffnete im April 2024 ein Verfahren, um zu prüfen, ob Meta gegen den Digital Services Act verstoßen habe, unter anderem gegen die Vorgaben im Zusammenhang mit irreführender Werbung. Eine abschließende Entscheidung steht noch aus.

Während Ermittler in Bamberg Aktenordner wälzen und in Brüssel über Vertragsstrafen beraten wird, spielt sich ein entscheidender Kampf gegen den Betrug mit vermeintlichen Online-Investments längst woanders ab: in einem Büroraum im dritten Wiener Bezirk.

Dort sitzt Valentine Auer vor drei Bildschirmen, umgeben vom Summen der Computerlüfter. Seit einem Jahr durchforstet sie das Internet nach betrügerischen Anzeigen, Videos, Deepfakes, falschen Versprechen. Seit Meta sein System externer Faktenprüfer eingestellt hat, sei das Problem astronomisch, sagt sie. Trusted Flagger allein können es nicht richten, aber was macht Meta? Auer lächelt kurz und sagt fast resigniert: „Am Ende ist klar, was zählt: das Geschäft.“

Dieser Artikel ist der zweite Teil der Recherche „Scam Europe“, die vom Balkan Investigative Network (BIRN) geleitet wurde sowie von Investigate Europe, einem Journalistenteam, das länderübergreifend arbeitet. Diese Geschichte wird mit Medienpartnern in acht Ländern veröffentlicht, darunter Der Standard, Altreconomia, Balkan Insight, EU Observer, The Irish Times, La Libre, netzpolitik.org und Público. Die Recherche wurde unterstützt von IJ4EU (Investigative Journalism for Europe).

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Immer weiter schönreden

Schönreden hat ja auch seine guten Seiten, es tröstet und beruhigt, wenn es einem wirklich schlecht geht. Allerdings, an die Ursachen einer Krise kommt man so nicht heran. Das ist wohl ein Grund, warum Cicero jetzt in einem Artikel entschlossen ausruft: „Die Zeit des Schönredens ist vorbei“. Deutschlands Wirtschaft – Die Zeit des Schönredens ist vorbei | Cicero Online

Von Peter Würdig Eine Kommission von Experten

Die Hoffnung von Cicero stützt sich dabei auf die Tatsache, dass die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche eine Kommission von Experten (und einer Expertin !) einberufen hat, die jetzt ein Gutachten herausgebracht hat. Nun fragen wir uns, ist die Zeit des Schönredens wirklich vorbei, und dazu wollen wir uns dieses Gutachten doch mal näher ansehen. Das Original gibt es hier: bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/W/wachstumsagenda-fuer-deutschland.pdf?__blob=publicationFile

Der Titel des Gutachtens lautet: „Eine Wachstumsagenda für Deutschland“, und die Experten sind Veronika Grimm, Justus Haucap, Stefan Kolev, Volker Wieland. Ganz allgemein kann man sagen, dass das Gutachten viele interessante und beachtenswerte Feststellungen enthält, wobei ich mich als technischer Physiker auch soweit einschränken muss, dass ich nicht alle dort aufgeführten Hinweise fachlich bewerten kann.

Die Lage der Wirtschaft

Cicero meint dazu: „Die deutsche Wirtschaft steht mit dem Rücken zur Wand“, und im Gutachten drückt man das etwas gemäßigter aus: „Die deutsche Volkswirtschaft stagniert seit dem Jahr 2021.“ Die im Gutachten genannten Zahlen sind sicherlich zutreffend, doch die nüchterne Aufzählung dieser Zahlen trifft nicht die wirkliche Brisanz der Entwicklung. Ebenso kann man nicht von einer „schleichenden Deindustrialisierung“ sprechen, die ist seit einigen Jahren voll im Gange. Wir erleben in der letzten Zeit fast täglich Nachrichten von Firmen, die entweder in das Ausland abwandern oder Teile der Produktion schließen, dieses verbunden mit dem Verlust von Arbeitsplätzen in großer Zahl. Was soll es einem der Betroffenen, der also seinen Arbeitsplatz verloren hat, sagen, wenn er sieht, dass im Gutachten ein Diagramm mit der Vermögensentwicklung von Milliardären besprochen wird ? So etwas wird auf Unverständnis stoßen.

Andere Punkte, die im Gutachten behandelt werden, wie etwa „Technologiedefizite, schwache Innovationskraft“ oder „Verteilung der 1.276 Einhörner auf der Welt“ haben sicherlich eine gewisse Bedeutung.

Der Elefant im Raum

Aber diese Aufzählungen treffen eben nicht den entscheidenden Kern, der die jetzige wirtschaftliche Misere herbeigeführt hat, mit anderen Worten, der Elefant im Raum wird nicht wahrgenommen. Wir erleben seit Merkels Atomausstieg 2011, dass wertvolle Industriesubstanz vernichtet wird, während brauchbarer Ersatz weder vorhanden noch überhaupt in Sichtweite ist. So wurde z.B. jetzt das Kraftwerk Moorburg in Hamburg zerstört, und Kühltürme eines Kernkraftwerks sollen in den nächsten Tagen gesprengt werden. Diese fatale Agenda geht unwidersprochen weiter. Um im Bilde zu bleiben, das ist wie auf einem Schiff, dass die Rettungsringe über Bord wirft während der sichre Hafen noch in weiter Ferne liegt.

Die Energiepolitik

Um es klar zu sagen, die Ursache für die wirtschaftliche Fehlentwicklung ist die falsche Energiepolitik, die die Preise für Energie so in die Höhe getrieben hat, dass die Unternehmen im internationale Wettbewerb nicht mithalten können. Im Gutachten wird das zwar immerhin richtigerweise angedeutet. Es heißt da: „Energieintensive Branchen etwa werden in Deutschland auf absehbare Zeit unter erheblichen Kostennachteilen leiden …“, aber das trifft eben nicht nur energieintensive Branchen, denn es gibt ja fast kein Produkt der Wirtschaft, in dem der Preis für Energie nicht eine mehr oder minder große Bedeutung hat. So hat also die alleinerziehende Mutter ein Problem, wenn die Preise für Lebensmittel weiter steigen, da ja auch für Düngemittel und Transporte erheblich Energie benötigt wird. Im Text wird dazu auch noch ganz richtig angesprochen, „…sofern sich die deutsche und die europäische Energie- und Klimapolitik nicht dramatisch ändert.“, aber in den im Gutachten am Ende aufgeführten „Fünf Hebel für ein neues Wachstumsmodell“ fehlt dazu eine klare Aussage.

Die Kernenergie

Im Gutachten wird ganz zu Recht der Ausstieg aus der Kernenergie ktizisiert („Der Ausstieg aus der Kernenergie ist zudem ein gutes Beispiel für den Verlust an Resilienz, …“), aber in den fünf Hebeln fehlt wiederum eine klare Aussage zum Ausstieg aus dem Ausstieg. Außerdem fehlt in diesem Absatz auch der Hinweis auf die fatalen Folgen des Kohle-Ausstiegs. Zwar gibt es die Klima-Psychose auch in der EU und (noch) in einigen anderen wichtigen Ländern der Welt, aber den Doppel-Ausstieg aus „Kohle“ und „Atom“ gibt es nur in Deutschland, die übrigen 193 Staaten der UNO machen das nicht mit. Ganz im Gegenteil, in China werden in einem Monat mehr neue Kohlekraftwerke aufgebaut als Deutschland in einem ganzen Jahr vernichten kann, und das machen die in China ganz richtig!

Sicherheit im Energie-Bereich ?

Nun haben wir in Deutschland durch Subventionen von vielen Milliarden Euro einige Tausend Windkraftanlagen und wohl Millionen von PV-Anlagen, jedoch gibt es keine Einzige dieser EE-Anlagen, die verbrauchsgerecht Energie liefern kann, alle diese Anlagen brauchen ein Backup-Kraftwerk, das den ständig schwankenden Output laufend ausgleicht. Das machen im Moment die noch bestehenden Reste der Kohlekraftwerke, wenn das nicht reicht muss auch noch Import aus Frankreich oder Polen dazukommen. Da diese Kohlekraftwerke alle zerstört werden sollen, sieht der Plan von Katherina Reiche Gaskraftwerke vor, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden sollen. Nun hat Katherina Reiche angemahnt, und das ist ihr Verdienst, dass man auch auf die Kosten der Energiewende schauen muss, aber für ihre eigenen Pläne hätte sie auch mal zum Taschenrechner greifen müssen. Das hat sie unterlassen, denn nach diesen Vorstellungen käme ja eine ganz irrsinnige Teuerung im Energie-Bereich auf Deutschland zu. Auch hierzu gibt es im Gutachten keine Gedanken.

Mehr Brüssel ?

Zum Ende des Gutachtens muss man noch ein weiteres Fragezeichen setzen, es wird da gefordert: „Fünftens: Europäische Integration vertiefen.“ Nun hat die europäische Integration auch ihre Vorteile, etwa wenn die Lade-Anschlüsse von Handys genormt werden, aber der Hang zur Verbots- und Kommandowirtschaft kommt verstärkt aus Brüssel, siehe dazu etwa das Verbrenner-Verbot. Da sollte man doch sehr kritisch prüfen, in welchen Bereichen wir die Integration vertiefen sollen und und in welchen lieber nicht.

 

Der Beitrag Immer weiter schönreden erschien zuerst auf EIKE - Europäisches Institut für Klima & Energie.

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Gül: Die DEM-Partei sollte Treffen in Roma-Vierteln abhalten

In der Türkei erlebte die Roma-Gemeinschaft neben dem kurdischen Volk die härteste Assimilationspolitik, bis heute verkleinert sie sich. Hat die Regierung im vorherigen Friedensprozess die Beteiligung der Roma explizit gefördert, bleiben sie heute unerwähnt. Dennoch verfolgt die Community die aktuellen Entwicklungen in der Türkei genau und geben trotz Vorsicht ihre Hoffnung nicht auf.

Sergen Gül ist Vertreter des Vereins Romani Godi, zu dessen Gründungszielen die Veröffentlichung Dokumentation der Assimilation, Angriffe und Diskriminierungen gegen Roma in der Türkei ebenso zählen, wie die Schaffung eines kollektiven Gedächtnisses. Gegenüber ANF stellte er die Perspektiven der Roma-Gemeinschaft auf die kurdische Bewegung und den laufenden Prozess dar.

Historische Parallelen zwischen Roma und Kurd:innen

Seit Beginn der türkischen Republik seien Roma von einer Assimilationspolitik des Staates betroffen – eine historische Parallele zum kurdischen Volk, findet Gül. Neben der Leugnung ihrer ethnischen Identität und sprachliche sowie kulturelle Assimilation, nannte er hier auch Binnenmigration und die Betroffenheit durch Putschprozesse.

Bis 2006 seien die Roma die einzige Gemeinschaft in der Türkei gewesen, die in Gesetzestexten diskriminierenden Äußerungen ausgesetzt war. Festgehalten wurden beispielsweise ihre vermeintliche „potenzielle Kriminalität“ und die Entbindung nomadischer Roma von der türkischen Identität.

Das Unsichtbar-Machen von Diskriminierung

Die vielfältigen Konsequenzen führte Gül wie folgt aus: „In den Medien, in literarischen Werken und sogar in wissenschaftlichen Studien werden Roma immer noch mit solchen diskriminierenden Themen dargestellt. Manchmal spiegelt sich eine Form der impliziten Diskriminierung wider, indem sie als ‚farbenfrohes Volk‘ beschrieben werden, wodurch die Gemeinschaft auf bloße ‚Pigmente‘ reduziert wird.

Diese Vorstellung von Farbenpracht macht die Diskriminierung und Ungleichheiten, denen Roma beim Zugang zu Rechten und Dienstleistungen ausgesetzt sind, unsichtbar und stellt sie gleichzeitig als einen Lebensstil dar. So sind beispielsweise implizite diskriminierende Praktiken wie ‚Sie sind es bereits gewohnt, ohne Strom, ohne Wasser, in Zelten zu leben‘ oder ‚Sie sind arm, aber glücklich‘ nach wie vor weit verbreitet.“

„Die Behauptung, Roma seien Feinde der Kurd:innen, ist nicht wahr“

Der Romani Godi-Vertreter bestand darauf, dass Behauptungen, Roma seien Feind:innen der Kurd:innen, nicht der Wahrheit entsprächen. Vielmehr lebten die Dom- und Abdal-Gemeinschaften, die Teil des Volkes der Roma sind, seit Jahrhunderten mit Kurd:innen in Ost- und Südostanatolien zusammen. „Sie werden vor Ort auch als „Mırtıp“ und „Karaçi“ bezeichnet. Diese Roma-Gruppen sind ebenso wie die Kurd:innen von regionalen Konflikten betroffen“, erklärte Gül.

Gleichzeitig herrsche in diesen Gebieten eine besonders starke Diskriminierung, so sei es dort laut Gül eine der häufigsten Beleidigungen, jemanden als „Mırtıp“ zu bezeichnen. „Mit anderen Worten: Obwohl es eine gemeinsame Geschichte der Koexistenz gibt, sind auch in Gebieten mit kurdischer Mehrheit kulturelle Konflikte und soziale Ausgrenzung gegenüber diesen Gruppen zu beobachten.“

Insbesondere in Gebieten, in denen nicht traditionell beide Gemeinschaften lebten, sei das gegenseitige Bild hauptsächlich durch die dominanten Medienberichte über die jeweiligen Gruppen geprägt. „Diese Berichte schüren Konflikte zwischen den Gemeinschaften“, stellte Sergen Gül klar.

Solidarität und kultureller Austausch

Solidarität zwischen den beiden Völkern sei jedoch genauso ein Bestandteil ihrer gegenseitigen Beziehung. Mit der Migration, die durch die Industrialisierung zunahm, ließen sie sich häufig in denselben oder benachbarten Stadtvierteln nieder, wusste Gül zu berichten. „Es entstehen in der Regel positive Interaktionen. Die wirtschaftliche und klassenbasierte Integration stärkt den sozialen Zusammenhalt, und durch den kulturellen Austausch lernen sich die Völker besser kennen“, so der Aktivist.

Türkisch-nationalistische Tendenzen

Sergen Gül beobachtet innerhalb der Roma-Gemeinschaft teil auch eine türkisch-nationalistische Strömung. Er führte diese auf den Schutz vor langjähriger Diskriminierung zurück. „Wenn die Identifizierung als Roma zu Diskriminierung führt, kann man diese durch die Erklärung, Türke zu sein, bis zu einem gewissen Grad reduzieren“, erklärte Gül. Außerdem sei die Roma-Rechte in der Türkei recht jung, die ersten Vereinigungen seien in den 2000er Jahren entstanden.

„Ihre seit einem Vierteljahrhundert andauernde Bewegung“ stehe „in einem anderen Zeitrahmen als der kurdische Kampf“, hielt Gül fest und sah eine weitere Parallele zum kurdischen Volk: „Auch in den Anfangsjahren der kurdischen Bewegung gab es Spuren des türkischen Nationalismus. So war beispielsweise Ziya Gökalp, einer der ersten Ideologen des Turkismus, selbst Kurde.“

Wie sehen Roma den „neuen Prozess“?

Laut Sergen Gül hat der Verein keine konkreten Daten oder Feldforschungen darüber, wie die Roma den neuen Prozess sehen. Er wies jedoch auf einige Unterschiede in der Perspektive hin: „Als Roma werde ich meine Überlegungen darüber teilen, wie die Roma die kurdische Bewegung wahrnehmen, die der wichtigste Teil der Demokratisierungsbewegung in der Türkei ist. Wir müssen die Frage weiter untersuchen: ‚Ist dieser Prozess wirklich neu?‘ oder ‚Welche Dynamiken unterscheiden diesen Prozess von den vorherigen?‘ Wenn wir Antworten auf diese Fragen suchen, können wir die Perspektive der Roma auf den heutigen Prozess genauer bewerten.“

Vorherige Prozesse: Vom „Frühlings des Friedens“ zum „Schneesturm des Krieges“

Sergen Gül bezog sich im weiteren auf den letzten Friedensprozess zwischen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Türkei, der von 2013 bis 2015 andauerte. Er endete, als die Demokratischen Partei der Völker (HDP) nach den Wahlen vom 7. Juni 2015 mit gut dreizehn Prozent der Stimmen ins türkische Parlament einzog und die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) hierdurch erstmal seit 2002 ihre parlamentarische Mehrheit verlor.

„Dies markierte den Beginn einer neuen Konfliktphase. Die Monate bis zum 1. November 2015 waren äußerst schmerzhaft und von Trauer und Gewalt geprägt. Fast über Nacht verwandelte sich die Atmosphäre eines ‚Frühlings des Friedens‘ in einen ‚Schneesturm des Krieges‘“, beschrieb Gül.

Die damalige Atmosphäre sei, so erinnerte sich der Aktivist aus seiner Zeit in Edirne, in den Nachbarschaften und Kaffeehäusern von Diskussionen über den Frieden geprägt gewesen, Selahattin Demirtaş sei viel Bewunderung entgegengebracht worden. „Von AKP-Anhängern bis hin zu CHP-Wählern sagten die Menschen: ‚Lasst dieses Blutvergießen aufhören, lasst die Mütter nicht weinen.‘ Natürlich gab es auch diejenigen, die dem Prozess mit Vorsicht begegneten“, führte Gül aus. Darstellungen scharfer Feindseligkeiten in der Westtürkei, wie die Medien sie seinerzeit widerspiegelten, wies er zurück.

Das „Band“ zwischen Erdoğan und den Roma

In einer Rede im März 2010, als er noch Premierminister war, sagte Erdoğan, dass die Roma in der Türkei nicht von den Bürgerrechtsprivilegien profitiert haben und entschuldigte sich dafür im Namen des Staates. Sergen Gül bezeichnete diesen Schritt als einen „wichtigen Wendepunkt im Kampf der Roma“ mit „enormer Wirkung“ in der Roma-Community, in dessen Folge Forschungsinstitute für die Roma-Sprache und -Kultur an zwei Universitäten eingerichtet wurden.

„Diese Maßnahmen schufen bei einem bedeutenden Teil der Roma-Bevölkerung Sympathie für Recep Tayyip Erdoğan“, stellte Gül fest. Obwohl die unternommenen Schritte nicht von Dauer gewesen seien, hätten sie letztlich zu einem „Band“ zwischen Erdoğan und den Roma geführt.

„Roma-Öffnung“ im Schatten der „Kurdischen Öffnung“?

Demgegenüber kritisierte der Aktivist, dass die HDP ihr zentrales Konzept der „Geschwisterlichkeit der Völker“ in der Praxis nicht vollständig umgesetzt hatte: Trotz der Wahl von Vertreter:innen vieler anderer Gemeinschaften, stellte sie keinen Roma-Abgeordneten im türkischen Parlament.

„Die Roma verglichen ihre Situation mit der ‚kurdischen Öffnung‘. Es wurden Fragen gestellt wie: ‚Warum gibt es TRT Kurdi, aber kein TRT Roma?‘ Letztendlich blieb die Roma-Öffnung im Schatten der kurdischen Öffnung. Zwar wurden keine Roma-Abgeordneten aus der AKP gewählt, doch für die Partei CHP zog Özcan Purcu als erster offen bekennender Roma als Abgeordneter ins türkische Parlament ein“, führte Gül aus.

Roma müssen Akteur:innen in der Vision einer demokratischen Türkei sein

Sergen Gül machte auch auf diesem Hintergrund auf das Fehlen von Roma-Vertreter:innen im neuen Prozess aufmerksam. „Heute, in dem sogenannten ‚neuen Friedensprozess‘, sehen wir keine:n Roma-Abgeordnete:n, Berater:in oder andere aktive Persönlichkeiten innerhalb der Partei. Als Roma macht mich das traurig. Im kurdischen Kampf für Rechte und in der Vision einer demokratischeren Türkei ist es unerlässlich, dass die Roma als aktive Akteur:innen daran teilnehmen“, konstatierte er deutlich.

Bei einem Treffen mit der Führung der Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) habe diese das Defizit anerkannt und ihre Bemühung versichert, bei kommenden Wahlen eine entsprechende Vertretung sicherzustellen. Gül bewertete dies als positiv: „Es ist ermutigend zu sehen, dass die Partei wärmere Beziehungen zu den Roma aufgebaut hat als andere Parteien und häufig parlamentarische Anfragen zu Roma-Themen stellt.“

Unterschiede zum vorherigen Prozess

Sergen Gül benannte gleich mehrere ihm wichtig erscheinende Unterschiede zum vorherigen Friedensprozess: „Es gibt auch Unterschiede zum früheren Prozess. Im Vergleich zu 2013 werden Menschenrechte heute weltweit weniger geschätzt, die Meinungsfreiheit ist stärker eingeschränkt und autoritäre Regime sind dominanter. Ein Friedensprozess unabhängig von den Entwicklungen im Nahen Osten ist nicht denkbar. Der Kampf ums Überleben der Kurd:innen in Syrien, im Irak, im Iran und in Jordanien zeigt, wie dringend eine demokratische Lösung wirklich ist.“

Auch die Hauptthemen und Methoden des Prozesses hätten sich geändert, betonte Gül: „Auch wirtschaftlich sieht die Lage anders aus als 2013. Während damals Rechte und Freiheiten die Hauptthemen waren, ist heute die zunehmende Armut das wichtigste Thema. Außerdem wurde der Prozess 2013 offener geführt, unter Einbeziehung des Komitees der ‚Weisen‘, von Wissenschaftler:innen und Akteur:innen der Zivilgesellschaft. Heute ist er geschlossener. Aus den Fehlern der Vergangenheit sollten Lehren gezogen und mehr öffentliche Versammlungen, Sensibilisierungskampagnen und Informationsinitiativen durchgeführt werden. Es muss stärker betont werden, dass Frieden nicht nur eine Angelegenheit zwischen zwei Seiten ist, sondern alle Völker betrifft.“

„Frieden ist eine Notwendigkeit“

Aufgrund der bedrohlichen und akuten Lebensrealitäten vieler Roma in der Türkei nach der COVID-19-Pandemie und den Erdbeben vom Februar 2023, könnten selbst wichtige Themen wie der Friedensprozess „außerhalb ihrer unmittelbaren Agenda liegen“, räumte Gül ein.

„Auf persönlicher Ebene jedoch macht mich der neue Friedensprozess als Roma glücklich. Der ehrenvolle Kampf des kurdischen Volkes für seine Rechte muss nun mit dem Kampf aller Völker für Gleichheit und ein menschenwürdiges Leben verschmelzen. Frieden ist kein Geschenk, sondern eine Notwendigkeit, die durch den Kampf und die Opfer der Völker verdient wird. Wie Cemal Süreya sagte: ‚Es ist Zeit, Hoffnung zu wecken und Verzweiflung zu lindern.‘“, konstatierte der Aktivist.

Der Kampf der Kurd:innen für Koexistenz als historische Grundlage für Roma

Sergen Gül betonte weiter, dass die Türkei auch für die Roma eine bedeutende historische und soziale Dynamik habe und der kurdische Kampf für Koexistenz auch eine historische Grundlage für die Roma bilde. Er fuhr fort: „Die Geografie der Türkei birgt sowohl für die Roma als auch für die Kurd:innen eine wichtige historische, soziale und kulturelle Dynamik. Zwischen dem vierten und neunten Jahrhundert nutzten die aus Indien eingewanderten Roma dieses Land als Brücke auf ihrem Weg nach Europa. Als Brücke zwischen Europa und Asien war diese Region für die Roma-Gruppen schon immer von entscheidender Bedeutung.

Aufgrund dieses historischen Hintergrunds ist die Türkei das einzige Land der Welt, in dem Roma-, Dom- und Lom-Gruppen leben. Im Osten Anatoliens leben Dom- und Abdal-Gemeinschaften seit Jahrhunderten mit Kurd:innen zusammen. Aus diesem Grund bildet der Kampf der Kurd:innen für ein Zusammenleben in der Türkei auch eine historische Grundlage für die Roma.

Der Kampf für ein Zusammenleben muss jedoch auf der gleichberechtigten Anerkennung der Teilhabe, der Rechte und der Kulturen aller ethnischen Identitäten und Minderheiten in der Türkei beruhen. Der Friedensprozess darf sich nicht nur auf Türk:innen und Kurd:innen beschränken, sondern muss allen in der Türkei lebenden Völkern gemeinsame Vorteile bringen.“

Die DEM-Partei muss eine Politik für die Roma entwickeln

Zu Beginn des neuen Prozesses organisierte die DEM-Partei öffentliche Versammlungen. Mindestens eine solche Versammlung, unterstrich Sergen Gül entschieden, sollte in einem Roma-Viertel abgehalten werden, um deren Beteiligung sicherzustellen. Alternativ könnten spezielle Treffen ausschließlich mit zivilgesellschaftlichen Organisationen der Roma stattfinden. Er betonte auch die Notwendigkeit, dass die DEM-Partei spezifische Maßnahmen für Roma entwickelt.

„Es sollten Maßnahmen geplant werden, um sicherzustellen, dass bei den nächsten Wahlen ein:e Vertreter:in der Roma ins Parlament einzieht, und um die aktive Beteiligung der Roma innerhalb der Partei zu fördern“, schloss Gül. Sowohl die Regierungsparteien wie auch die CHP verfügten über solch spezifische Aktionspläne. Auch wenn an deren Angemessenheit Kritik bestünde, sei es dringend nötig, dass die DEM-Partei Ähnliches für Roma in ihren Gemeinden aufstelle. „Wie bei anderen politischen Organisationen wäre die Ernennung von Roma-Berater:innen und -Koordinator:innen ein entscheidender Schritt, um die wirksame Beteiligung der Roma an diesem Prozess sicherzustellen.“

https://deutsch.anf-news.com/hintergrund/wir-teilen-herkunft-aber-nicht-das-wissen-ubereinander-46641 https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/romani-godi-fordert-unterstutzung-fur-roma-in-der-turkei-38256 https://deutsch.anf-news.com/aktuelles/hdp-solidaritatserklarung-zum-internationalen-tag-der-roma-31578

 

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Israel Tortured And Sexually Humiliated Greta Thunberg

Caitlin Johnstone - 16. Oktober 2025 - 4:35

Listen to a reading of this article (reading by Tim Foley):

In an interview with Swedish paper Aftonbladet, Greta Thunberg has corroborated earlier eyewitness reports that she and her fellow Global Sumud Flotilla activists were subjected to monstrous abuses by Israeli officials after being abducted from their boats carrying aid for Palestinians in Gaza.

Here are some excerpts (quotes from Thunberg are italicized, quotes from Aftonbladet are in bold):

“They grab me, pull me to the ground, and throw an Israeli flag over me.”

“They dragged me to the opposite side from where the others were sitting, and I had the flag around me the whole time. They hit and kicked me.”

“They moved me very brutally to a corner that I was turned towards. ‘A special place for a special lady’, they said. And then they had learned ‘Lilla hora’ (Little whore) and ‘Hora Greta’ (Whore Greta) in Swedish, which they repeated all the time.”

In the corner where Greta was sitting, the police placed a flag. “The flag was placed so that it would touch me. When it fluttered and touched me, they shouted ‘Don’t touch the flag’ and kicked me in the side. After a while, my hands were tied with cable ties, very tightly. A bunch of guards lined up to take selfies with me while I was sitting like that.”

“They were thrown to the ground and beaten. But I could only see it out of the corner of my eye, because every time I lifted my head from the ground, I was kicked by the guard standing next to me.”

Greta was then taken into a building to be searched and undressed. “The guards have no empathy or humanity, and they keep taking selfies with me. There’s a lot I don’t remember. So much is happening at once. You’re in shock. You’re in pain, but you go into a state of trying to stay calm.”

Outside, she was forced to take off her clothes again, she says. “It was mockery, rough handling, and everything was filmed. Everything they do is extremely violent.”

“It was so hot, like 40 degrees. We begged the whole time: Can we have water? Can we have water? In the end, we screamed. The guards walked in front of the bars the whole time, laughing and holding up their water bottles. They threw the bottles with water in them into the trash cans in front of us.”

“When people fainted, we banged on the cages and asked for a doctor. Then the guards came and said, ‘We’re going to gas you.’ It was standard for them to say that.”

“This shows that if Israel, with the whole world watching, can treat a well-known, white person with a Swedish passport this way, just imagine what they do to Palestinians behind closed doors.”

Thunberg told Aftonbladet that the Swedish government greatly downplayed the abuse she and her fellow Sumud Flotilla activists suffered, and wouldn’t even bring them water:

“We were together and told them about the treatment we received. About the lack of food, water, about the abuse. The torture. We showed them the physical injuries we had — bruises and scratches. We gave them all our contact details — I gave them my father’s number and the number of our contact in the organization. We were clear: everything we say now must be released to the media.”

“They didn’t do anything, they just said: ’Our job is to listen to you. We are here and you are entitled to consular support.’”

“We said over and over again: we need water. And they saw that the guards had water bottles. The embassy staff said: ’We’ll make a note of that.’ One of us, Vincent, said: ’Next time we meet you, you must bring water.’”

Then it took two days before the embassy staff showed up again.

“They didn’t bring any water, except for a small bottle of their own that was half empty. Vincent, who was in the worst shape, got to drink it. We kept asking the guards, ‘Can we have some water?’ but they just walked around with their water bottles and didn’t answer.”

“I said, ‘Are you going to leave us like this? If you leave now, they will beat us up.’ But they just kept walking.”

When Aftonbladet compares emails sent by the Ministry of Foreign Affairs to relatives, with what the captives describe telling embassy staff, it becomes clear that the seriousness of the situation has been downplayed.

The Ministry of Foreign Affairs describes the scene at the port, where Greta Thunberg was beaten for hours, as follows: “She told us about harsh treatment and that she had been sitting on a hard surface for a long time.”

On Saturday, several media outlets published testimonies that Greta had been subjected to torture.

Aftonbladet has spoken to three other members of the flotilla who largely confirm what Greta Thunberg says and who have all experienced various types of abuse and humiliation. We have also spoken to relatives. Everyone is highly critical of how the Swedish embassy staff acted.

“Filmed while stripped naked” is sex assault btw https://t.co/B3GjwT5XEp

— Jacob Coxey's Ghost (@yung_coxey) October 15, 2025

Thunberg’s statements are not just in alignment with eyewitnesses who said these things were done to her, but with statements from the Israeli government itself. 

Israeli National Security Minister Itamar Ben-Gvir said last month that Sumud activists must be treated as terrorists in order to “create a clear deterrent” from future flotilla activism, declaring that “Anyone who chooses to collaborate with Hamas and support terrorism will meet a firm and unyielding response from Israel.”

“We will not allow individuals who support terrorism to live in comfort. They will face the full consequences of their actions,” Ben-Gvir said at the time.

After the flotilla activists were abducted by the IDF, Ben-Gvir filmed himself taunting them and calling them “terrorists” and said he “was proud that we treat ‘flotilla activists’ as terror supporters.”

Israel, needless to say, has an extensively documented record of torturing and raping individuals who’ve been given the “terrorist” label by the regime.

So what Thunberg is describing would be Israel doing what it said it was going to do in order to send a message and deter future efforts to feed starving Palestinians — perhaps singling out the most high-profile activist on the flotilla for special abuse in order to really drive the point home.

Israel is so evil it’s actually hard to wrap your mind around it.

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The Onus Is On Israel And Its Allies To End The Genocide, Not Their Victims

Caitlin Johnstone - 16. Oktober 2025 - 3:12

Listen to a reading of this article (reading by Tim Foley):

It’s actually never legitimate to withhold aid from starving civilians. It was never legitimate at any time.

That’s one of the annoying things about having to discuss Israel’s ridiculous claim that Hamas is hoarding hostage corpses in order to achieve some kind of goal, and therefore justifies reducing aid into Gaza as punishment: the conversation skates right over the fact that it has never been legitimate for Israel to withhold humanitarian aid into Gaza. Debating whether Israel is right or wrong to withhold aid under these specific circumstances tacitly assumes that it could ever be right to withhold aid under any circumstances.

Listening to Israel’s justifications for why it needs to inflict monstrous abuses upon the Palestinians has the effect of assuming that there are circumstances under which those monstrous abuses could be acceptable. And there just aren’t.

It has never been legitimate to intentionally deprive civilians of humanitarian aid that they need to survive. You have to give them aid.

It has never been legitimate to shoot noncombatants because you decided they crossed some sort of line into a forbidden zone. It has never been legitimate to shoot noncombatants at all.

It has never been legitimate to commit genocide. Israel just needs to stop the genocide.

The onus for stopping a genocide is on the party committing the genocide. The onus is not on the victims of the genocide to end it by meeting certain conditions. This should not even need to be said. 

It’s so obnoxious how everyone’s getting sucked into these debates about whether or not Israel might need to resume the genocide because Hamas refused to disarm or they didn’t get their hostage corpses back or this or that ceasefire demand wasn’t met or blah blah whatever. Israel has never needed to commit genocide. It needs to stop committing genocide.

The world shouldn’t be bending over backwards to ensure that the state which is committing genocide is happy with the terms by which the genocide is ended. The world should be aggressively punishing the state that is committing genocide until it stops. That would be true peace. What we are seeing now is just a bad joke.

And of course this true peace is not emerging because the powerful western states who’ve been backing the genocide this whole time are perfectly fine with it. Their weapons industries get to profit from the genocide. Their empire managers get to enjoy the domination of a critical geostrategic region. They sleep like babies at night, because they do not view the victims of the genocide as human beings.

So we find ourselves doing this ridiculous dance where we go “Okay well maybe the genocide could stop if the victims of the genocide agree to terms X, Y and Z and don’t make too much of a fuss about being killed in smaller numbers every day.”

This is madness. It’s the craziest thing you could possibly imagine. We live in a dystopian madhouse.

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