Verpatzte Chancen friedlicher und respektvoller Koexistens
► von Kai Ehlers, Hamburg
Der Krieg in der Ukraine erschüttert die Welt gegenwärtig mehr als andere derzeit stattfindenden Kriege. Warum? Weil er mitten in Europa stattfindet? Weil er wie aus heiterem Himmel fällt? Weil Waldimir Putin den Frieden, den der Westen vorgeblich für die Welt sichern will, mit Füßen tritt?
Die Empörung über den völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch in den Nachbarstaat Ukraine schlägt höchste Wellen. In Zukunft, so heißt es, könne Frieden und Sicherheit nicht mehr mit, sondern nur noch gegen die Russische Föderation gesichert werden. Ein gigantischer Sanktionsfeldzug gegen Russland, eine Aufrüstungsspirale ohne Gleichen, eine schon ans Rassistische grenzende Ausgrenzung alles Russischen wurde in Gang gesetzt.
Wem nützt das? . . . Halten wir doch für einen Augenblick inne.
• War es denn wirklich so, dass der Westen, die EU, speziell auch Deutschland, seit dem Ende der Sowjetunion alles dafür getan hat, mit Russland anstelle des zusammengebrochenen Systems des „Kalten Friedens“ eine neue Sicherheitsarchitektur für einen dauerhaften Frieden aufzubauen, wie diese von Russland immer wieder konstruktiv vorgeschlagen?
• Warum musste die Ukraine zwischen 'Europäischer Union' und 'Eurasischer Union' Russland zerrissen werden?
• Warum muss die NATO bis in die Ukraine vordringen?
• Warum kann die Ukraine nicht das sein, was sie aus ihrer geschichtlichen Natur als Durchzugsraum zwischen Osten und Westen, zwischen Norden und Süden sein könnte: eine Brücke, die in ihrer kulturellen, geschichtlichen und geistigen Vielfalt Russland und Europa verbindet?
Über diese Fragen könnten wir miteinander sprechen, statt uns an der Vertiefung der ohnehin schon entstandenen tiefen Gräben zu beteiligen und der Hysterie der ideologischen und materiellen Aufrüstung zu verfallen.
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