Israel wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika seit langem ‘ausgesondert’
► von Thomas Harrington
Wie weithin berichtet wurde, hat sich die American Studies Association (ASA), die Dachorganisation von Akademikern, die sich mit dem Studium der Literatur der Vereinigten Staaten von Amerika, Geschichte und Kultur beschäftigen, vor kurzem dafür entschieden, der Bewegung zum Boykott von israelischen akademischen Einrichtungen beizutreten.
In den Tagen seit dieser historischen Entscheidung haben zahlreiche in der Öffentlichkeit stehende amerikanische Unterstützer des jüdischen Staates vehement die historische Entscheidung der Wissenschaftervereinigung schlechtgemacht. Der erste war Lawrence Summers. Ihm folgten zahlreiche weitere wie Leon Wieseltier von The New Republic und Michael Roth von der Wesleyanischen Universität in Connecticut. Liest man ihre Reaktionen auf die demokratisch getroffene Entscheidung der ASA, dann taucht ein besonderes Argument immer wieder auf. Das lautet dann ungefähr so:
„Betrachtet man alle die Länder, in denen Verstöße gegen die Menschenrechte häufig vorkommen, warum in aller Welt ist da die ASA so besorgt über Israel, den einzigen „demokratischen Staat“ im Mittleren Osten? Warum „sondert“ diese Organisation, wie auch die Millionen anderen, die die BDS-Bewegung unterstützen, Israel aus für eine derartige Strafmaßnahme?“
Das ist ja erstaunlich. Behandeln diese Leute die Intelligenz ihrer Leser immer mit derartiger Verachtung? Gehen sie immer davon aus, dass diejenigen, zu denen sie sprechen, schlecht informiert sind über die strukturellen Gegebenheiten der gegenwärtigen Politik und nicht imstande, die grundlegendsten logischen Auswirkungen der Natur der Beziehung Israels zu den Vereinigten Staaten von Amerika zu erfassen?