Regierungserklärung Merkel: die neue kognitive Dissonanz

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber

 

Angela Merkel hat dem Begriff der „kognitiven Dissonanz“ eine neue und umfassende Bedeutung gegeben. In ihrer neuesten Regierungserklärung vom 29.1.2014 hat sie eine neue Dimension des Neusprechs eingeführt, die uns in bisher ungeahnte Welten der Realitätsferne verführt. Ich habe den Eindruck, daß wir systematisch paralysiert werden sollen, um Realität neu zu definieren, als einen Zustand, in dem die Wirklichkeit so weit wie möglich von den geäußerten Absichten bzw. einer als Realität vorgespiegelten Scheinwelt entfernt ist. Mit anderen Worten: Der alltägliche Wahnsinn wird zum Normalfall erklärt und Schizophrenie soll als erstrebenswerter Zustand kultiviert werden. Vielleicht sollte man diesen Zynismus besser als "Kriegserklärung an das Volk" deuten.

 

 

Deshalb kann ich der Versuchung nicht widerstehen, die Merkelsche Frohbotschaft in Form ihrer Regierungserklärung, die sich wie das Evangelium der als sozial getarnten Marktwirtschaft anhört, auseinander zu pflücken. Wir alle erinnern uns hoffentlich noch an das wegweisende Wort Merkels, die den Anspruch der Demokratie als „marktkonform“ bezeichnet und damit pervertiert hat.

 

weiterlesen

 

Ursula von der Leyen .. die Madonna für den Spind

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber


Die Ursula ist der fleischgewordene Euphemismus und für eine Vertuschung der wahren Absichten des Militärs die ideale Besetzung im Frieden-schaffen-mit-Waffen-Ministerium. Als Mutter der Kompanie ist es nicht mehr wie früher erforderlich, als martialischer Spieß in Felduniform mit rabiat-autoritären Allüren aufzutreten. Nein – mit einem charmanten Lächeln und locker-flockig-sportlich gekleidet läßt sich ein medientaugliches Vernebelungsmäntelchen über die willfährige Truppe hängen. Angela Merkel ist ein wirklich überzeugender Wurf gelungen!


Der Marketinggag von der „familienfreundlichen Bundeswehr“ hat eingeschlagen wie eine Bombe. Die Bundeswehr zum Anfassen wie in einem Kuschelzoo und mit dem Nimbus „die kann keiner Fliege etwas zuleide tun“ versehen hat siesich damit in der Welt eine exotische Ausnahmestellung erobert. Auf der Webseite des KriegsVerteidigungsministeriums kann man noch mehr über die neue sozialverträgliche, humanistische und friedensfördernde Nachfolgeorganisation der Wehrmacht erfahren. Als oberster Grundsatz der Regierung und der Verteidigungsministerin gilt, daß der Mensch in den Mittelpunkt allen Handelns gestellt wird. Angela Merkel meint dazu: „Die Bundesregierung macht Politik für die Menschen“, wonach sich Ursula von der Leyen veranlaßt sieht, diese Prämisse auf die Bundeswehr zu übertragen. Das klingt dann in pathetisch-missionarischer Manier so:

 

weiterlesen

 

Commerzbank erzwingt politische Kontoführung. Geldzugang für Kommunisten gekappt.

DruckversionPDF version


von Wilfried Kahrs / QPress

 

Gelddorf: Geld ist eine höchst pikante Angelegenheit. Anders als bei Menschenleben, versteht man in Gelddingen überhaupt keinen Spaß. Die teilstaatliche Commerzbank bricht nun die Bahn für revolutionäre Vorstellungen im korrekten Umgang mit Geld. Demnach gehört es zu den neuen gesellschaftlichen Doktrin, aktiven, bekennenden Kommunisten alle möglichen Zugänge zum Geld abzuschneiden. Die Commerzbank geht präventiv gar noch einen Schritt weiter und probt die verschärfte Variante in Sachen „Geldhahnkontrolle“, indem sie auch Verwandten von Kommunisten die Kontoverbindung kappt.

Für uns noch viel erschreckender: das reale Leben überholt uns in unseren sarkastisch-satirischen Darstellungen alle Nase lang auch noch mit Vollgas. In dem vorliegenden Fall kündigte die Commerzbank einer 62-jährigen Kundin nach 45 Jahren  Geschäftsbeziehung die Kontoverbindung. Grund: Ihr Sohn, der lediglich eine entsprechende Kontovollmacht hatte, ist ein bekennender und aktiver Kommunist. Darüber hinaus hat er sich als Kapitalismuskritiker auch schon einmal öffentlich sehr kritisch zur Commerzbank geäußert. Offenbar ist es das Credo der Commerzbank, solchen Kritikern unbedingt jeden Zugang zum Geld abzuschneiden. Schließlich hätte dieser „Bösling“ auch im Wege der Kontovollmacht Geld über das Konto seiner Mutter bewegen können. Bislang machte er allerdings nie Gebrauch von der Vollmacht, die eher für den Notfall und einer möglichen Handlungsunfähigkeit der Mutter gedacht war.

Kurz zu den weiteren Hintergründen: Es begann mit der harmlosen und nur diffus begründeten telefonischen Aufforderung an die Kundin, die Vollmacht zugunsten des Sohnes streichen zu lassen: „es lägen gewisse Erkenntnisse über den Sohn vor, die es der Commerzbank unmöglich machten, die Vollmacht aufrechtzuerhalten“. So etwas passiert logischerweise - wir kennen ja die Arbeitsweise der „Geheimen“ - nur telefonisch. Auch auf intensives Nachfragen der Kundin, was denn für Erkenntnisse zu ihrem Sohn vorlägen, musste natürlich, wie in diesen Kreisen üblich, auf die Vertraulichkeit verwiesen werden. Viel wichtiger bei diesem Gesinnungstest ist, dass die Mutter der Bank mehr vertrauen muss als dem eigenen Sohn. Hier tat sich die Mutter aus nicht nachvollziehbaren Gründen schwer, was als zusätzlicher Beleg dafür dienen könnte, dass auch sie noch nicht hinreichend systemtreu umerzogen ist.

weiterlesen

 

Familiengerechte Teilzeitkriege und Kinder bei der Bundeswehr

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress

 

Ballerburg: Der neue Humanismus treibt seine Blüten. Mit Ursula von der Leyen haben wir nunmehr eine echte Starbesetzung an der Spitze des Kriegsministeriums. Sie bürgt dafür, Kriege künftig sozialverträglich und familiengerecht gestalten zu wollen, eine längst überfällige Maßnahme. Allein die Tatsache dieser mütterlichen Neubesetzung ist Beleg dafür, dass auch kleine weibliche Schreihälse künftig Führungspositionen in diesem harten Gewerbe übernehmen können … vorzugsweise natürlich aus gut gesicherten Bunkern heraus.

Bei einer regulären Tauglichkeitsprüfung (Musterung) durch die Bundeswehr wäre Ursula womöglich durchs Rost gefallen. Wenn man allerdings die Berliner Schleichwege über die Politik kennt, kann man heutzutage dennoch an die Front gelangen. Als Spross aus einer Familie des politischen Hochadels kennt sie die Trampelpfade und weiß, dass diese heldenhafte Kämpferposition an der Front eine wesentliche Voraussetzung für die alsbaldige Besteigung des Kanzlerthrons ist.

Damit sie über die kommenden zwei Jahre, bis zu einem möglichen Wechsel auf den Kanzlersessel, nicht aus den Schlagzeilen kommt, muss sie jetzt ordentlich Zoff im Heer veranstalten. Nur dieses Spektakel garantiert ihr die nötige Aufmerksamkeit in den Medien. Unter diesem Aspekt muss man die revolutionären Wahnvorstellungen Änderungsideen für den Bereich „Mord und Totschlag“ im Staatsauftrag betrachten. Hier müsste es schon mit dem Teufel zugehen, sollte sie nicht mit der bereits erlangten "Kompetenz" aus den Bereichen Arbeit, Soziales und Familie anständig punkten können. Dazu muss man nur einige stets wiederkehrenden Konzepte aus ihrer vorherigen Tätigkeit auf die Bundeswehr transponieren. Nichts anderes passiert derzeit. Zusätzlich gibt es noch einige weitere Aspekte, die der Betrachtung lohnen.

weiterlesen

 

Kultur gegen Krieg. Kritische Anmerkungen zur sog. Sicherheitskonferenz

DruckversionPDF version

 

von Wolfgang Blaschka, München


100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges und 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten fällt den Regierungsvertretern und "Sicherheits"-Politikern, den Generälen und Rüstungslobbyisten nichts anderes ein, als ihre imperialen Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen. Seit 50 Jahren propagieren sie ihre Kriegslogik im Auftrag der Kapitalbesitzer aus den reichen und mächtigen Industriestaaten des Nordens - Anfang Februar 2014 auch in München, ursprünglich als Wehrkundetagung, heute als "Sicherheitskonferenz".


Was sie unter Sicherheit verstehen, ist für abertausende Menschen der Tod, für viele Länder die Eskalation von Chaos und Zerstörung. Denn Bomben schaffen keinen Frieden. Der wäre aber geschäftsschädigend, denn Krieg ist ihr Geschäft. Sie agieren als militärischer Arm der kapitalistischen Globalisierung. Die NATO-Staaten schwangen sich zur Nordatlantischen Terror-Organisation auf und missachten Völkerrecht und UN-Charta, Menschenrecht genauso wie jegliche Vernunft. Ihrer Kriegsbegründungslügen sind Legion.

In Wahrheit tauschen sie sich nur darüber aus, in welchen Konflikt sie "eingreifen", welche unbotmäßige Regierung sie wegbomben und welche "Koalitionen der Willigen" sie jeweils eingehen wollen, um ihre geostrategischen Ziele zu erreichen, um Marktzugänge, Ressourcen und Handelswege zu sichern und den Globus bis in den letzten Winkel ihrer ungerechten Weltwirtschaftsordnung zu unterwerfen. Ihr Weltbild ist rassistisch und menschenverachtend. Was für sie einzig zählt, ist der Profit. Dafür gehen sie über Leichen.

 

weiterlesen

 

Ein Interview mit Prof. Ilan Pappé über die Notwendigkeit einer Einstaatenlösung

DruckversionPDF version


„Wir können uns nicht den Luxus leisten, länger zu warten, da die Zerstörungsmaschinerie vor Ort keinen Tag lang still steht“

Gespräch mit Ilan Pappé


Florent Barat: Ilan, du bist ein Historiker; du hast zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter ihnen das berühmte und für einige Menschen kontroverse Buch: „Die Ethnische Säuberung Palästinas“ (2006). 2007 bist du nach England umgezogen, wo du augenblicklich an der Universität von Exeter Geschichte lehrst. Du bist ein Teil dessen, was einige „die neuen Historiker“ nennen, die eine neue Analyse und eine neue Narrative der Geschichte des Zionismus und Geschichte der Errichtung Israels geben. Du hast einige radikale Positionen gegen den Staat Israel eingenommen. Warum und wann hast du dich entschieden, auf Seiten der Palästinenser zu stehen? Und was waren die Konsequenzen für dich als Israeli?


Ilan Pappe: Den Standpunkt zu solch einem wichtigen Problem zu ändern, bedarf einer langen Reise. Es geschah nicht an einem Tag und nicht aufgrund eines Ereignisses. Ich habe in einem meiner Bücher, „Out of the Frame“, diese Reise vom Zionismus zu einer kritischen Position gegenüber dem Zionismus beschrieben. Wenn ich ein prägendes Ereignis wählen müsste, das meinen Standpunkt auf dramatische Weise geändert hätte, so wäre dies der Angriff der Israelis auf den Libanon im Jahre 1982. Für uns, die wir in Israel aufgewachsen sind, war dies der erste nicht-einvernehmliche Krieg, der erste Krieg, der ein Krieg der eigenen Wahl war. Israel war nicht angegriffen worden. Israel griff an. Dann kam die erste Intifada. Diese Ereignisse öffneten vielen Menschen die Augen auf verschiedene Weise, die bereits schon einige Zweifel an dem Zionismus hatten, an der geschichtlichen Version, die wir in der Schule gelernt hatten.
 
Es ist eine lange Reise und wenn du sie auf dich nimmst, dann wirst du mit deiner eigenen Gesellschaft konfrontiert, sogar mit deiner eigenen Familie und es ist keine schöne Position, in der du dich befindest. Menschen, die Israel kennen, wissen, dass es eine intime und dynamische Gesellschaft ist, so dass du es, wenn du dagegen bist, in jeder Phase deines Lebens zu spüren bekommt. Ich glaube, dass ist einer der Gründe, weshalb es für Menschen wie mich etwas länger dauert, an den Punkt zu gelangen, wo du sagst, es gibt kein Zurück: du musst dich diesen Ansichten anschließen, welche Konsequenzen das auch immer mit sich bringt.

 

weiterlesen

 

Prosperität versus Hegemonie

DruckversionPDF version

 

von John V. Walsh


China hat seine Ziele sehr unmissverständlich festgestellt. „Eine angemessen wohlhabende Gesellschaft bis 2020“ ist das erste Ziel und „ein starkes sozialistisches Land bis 2049“ das zweite. Aber das ist vielleicht zu einfach: Chinas Führung möchte, dass ihr Volk einen Lebensstandard erreicht, der auf derselben Ebene liegt wie der in den entwickelten Ländern des Westens. Und gemeinsam mit der Wiederherstellung und Erhaltung der Souveränität war das der Hauptteil des chinesischen Programms seit 1949 – mindestens. Chinas große historische Leistung ist, hunderte Millionen aus der Armut gehoben zu haben, was für den größten Teil der Ausrottung der Armut in der jüngeren Vergangenheit steht. Von dieser Leistung ist im Westen kaum die Rede.

Bedenken Sie die einfachen Auswirkungen dieser Gegebenheit. China verfügt über eine Bevölkerung von 1,36 Milliarden, die Vereinigten Staaten von Amerika haben 320 Millionen Einwohner. Wenn also China ein BIP (Bruttoinlandsprodukt) pro Einwohner entsprechend dem der Vereinigten Staaten von Amerika erreichen soll, dann muss sein gesamtes BIP über viermal so hoch sein wie das der Vereinigten Staaten von Amerika. Vier Mal.

Wie wir zumindest seit Thukydides wissen, fließt die militärische Macht aus der wirtschaftlichen Stärke. Das gilt auch für die „weiche“ Macht, wissenschaftliche Forschung und technische Errungenschaften und Leistungsvermögen. (Letzte Woche brachte USA Today einen Bericht über das rapide Wachstum im Bereich von neuen und originalen Patenten in China, der das Pentagon alarmierte.) Das Anwachsen der wirtschaftlichen Stärke Chinas schließt daher das Tor für die globale Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Die einzige Möglichkeit für die Vereinigten Staaten von Amerika, die Hoffnung auf diese Hegemonie aufrecht zu halten, besteht darin, dass China den Kurs ändert und einen niedrigeren Lebensstandard akzeptiert. China wird jedoch nicht freiwillig einen Zweite-Klasse-Status akzeptieren. Fürs erste ist eine solche Zukunft nicht gerecht, und auch die Chinesen werden sie nicht als gerecht betrachten oder akzeptieren. Zum Zweiten verlangt eine derartige Kursänderung, dass ein kultiviertes, begabtes und entschlossenes Volk mit einer großen Kultur ein Alltagsleben akzeptiert, das weniger aussichtsreich ist als das, das die entwickelte Welt genießt.

 

weiterlesen

 

MARKUS LANZ: Fass die Sahra, Markus. Fass!

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


So eine schöne große Frau, denkt sich der Moderator, warum habe ich die nicht abgekriegt? Und für einen Moment wird ihm bewusst, was er ist: Ein billiger Schwätzer, eine intellektuelle Eintagsfliege, einer, der dieser Frau im roten Kleid nicht das Wasser reichen kann. Und weil das so ist, sagt sich der Markus Lanz, mache ich die Sahra Wagenknecht jetzt fertig. Denn bisher, wann immer er sich in seinen Diskussionsrunden mit der Bundestagsabgeordneten auf ein Gespräch eingelassen hatte, ist er mit eingezogenem Schwanz nach Hause gegangen. Zuletzt in einer Debatte um die Millionärsteuer nahm er zwar die Brechstange und fragte, ob denn sie selbst oder noch mehr Oskar Lafontaine verblödet wären, aber auch in dieser Runde war er mal wieder nur peinlich.

Markus Lanz weiß was er tut: Als Moderator beim ZDF bekommt er jährlich 1.248.000 €. Seit Oktober 2012 moderiert er "Wetten, das...?" und erhält dafür jährlich weitere 128.000 €. Mit der Talkshow "Markus Lanz" steckt er nochmal 250.000 € jährlich ein. Wieviel Millionen aus seiner Produktionsgesellschaft "Mhoch2" in seine Taschen fließen, ist nur zu vermuten. Wer solche Summen einsackt, der hat was zu verteidigen. Also ran an die Sahra, mit dem Klassiker-Instrument des Talk-Show-Diktators, der stupiden Ja-Nein-Frage: "Raus oder rein?" - "Euro - Ja oder Nein?" Flankiert von der Totschlagfrage "Ja, was ist Europa?" Und als diese Frage tatsächlich nicht in zwei Sekunden beantwortet wird, schiebt der öffentlich-rechtliche Rammbock hinterher: "Sagen Sie’s mal!"

 

weiterlesen

 

Götzendämmerung: ADAC und WELTBILD in der Sinnkrise

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Niemand soll sagen, dass die zeitgleiche Lügenkrise des ADAC und die Insolvenz des katholischen Weltbild-Verlages keinen inneren Zusammenhang hat. Beide Glaubensgemeinschaften handeln mit Engeln. Der ADAC mit jenen gelben Engeln, die den Autofahrern von kaputten Autos zu heilen Gefährten verhelfen. Der Weltbild-Verlag handelt letztlich mit jenen himmlischen Heerscharen, die den Gläubigen eine Heiligkeit vermitteln, die vom kaputten Glauben zu einer heilen Welt führen. Im Zentrum der ADAC-Glaubenslehre steht die Mobilität, im Mittelpunkt katholischer Überzeugungen steht ebenfalls die Beförderung: Vom schlechten Diesseits in ein besseres Jenseits. Wer nun aber sagt, der Weltbild-Verlag sei mit seinen fünf Millionen Kundenadressen viel kleiner als der ADAC mit seinen 18 Millionen Mitgliedern, der vergisst leichtfertig, dass hinter dem Verlag die 24 Millionen Mitglieder der katholischen Kirche in Deutschland stehen. Auch, dass in beiden Vereinen die Mitglieder nichts zu sagen haben, spricht für Zusammenhänge.
 

weiterlesen

 

Obamas Lügen, NSA-Spitzel und die Söhne der Freiheit

DruckversionPDF version


.. werdet ihr gefährliche Freiheit oder friedliche Sklaverei wählen?


von John W. Whitehead


„Alle Regierungen werden von Lügnern geführt.“ – Independent-Journalist I.F.“Izzy“ Stone

Präsident Obama hat es mit einzigartiger Unterstützung durch den Kongress und die Gerichte geschafft, die Verfassung durch wiederholte Missbräuche, Attacken und Umgehungen durch den Fleischwolf zu drehen.

Das ist nichts neues, wie ich in meinem Buch "A Government of Wolves: The Emerging American Police State" (Eine Regierung von Wölfen: Der aufkommende amerikanische Polizeistaat) dokumentiert habe. Wie auch immer, mit seiner neulichen Rede zur NSA – einem berauschenden Cocktail aus Lügen, Verschleierungen, Widersprüchen und orwell’schem Doppelsprech – hat Obama es auch geschafft, die Geschichte unseres Landes zu pervertieren und propagandistisch zu verwerten, beginnend bei Paul Revere und den Söhnen der Freiheit, indem er deren Leistungen für die Sicherung unserer Freiheiten mit der Überwachung durch die NSA auf eine Ebene stellte. Ehrlich gesagt, George Orwells Winston Smith, der die Nachrichtenmeldungen für den Großen Bruder und das Wahrheitsministerium neu schrieb, hätte die Geschichte nicht besser umschreiben können, um der Parteilinie zu dienen.
 

weiterlesen

 

Das rechte Wort zur NATO: Auflösung! .. Gregor Gysi gibt den Völkern neue Signale

DruckversionPDF version


von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Alle lieben Gregor Gysi, na gut, vielleicht Angela Merkel nicht. Aber sonst kann kaum eine Talkshow an ihm vorbei. Immer charmant, immer witzig und schlagfertig. Und die wenigen, die den Entertainer der Linkspartei nicht mögen, die sind vom Neid geritten. Doch während bis gestern manche amüsierte Betrachter den Gregor nur für einen heiteren Linken allgemeiner Provenienz gehalten haben, erkennt eine erstaunte Öffentlichkeit nun den tiefen Denker, den Mann für´s Große, den wahren Welten-Grübler und überwältigenden Internationalisten. Denn Gregor Gysi will die NATO auflösen! Jetzt mag diese oder jener denken: Kenn ich schon, die Linkspartei will doch schon die ganze Zeit aus der NATO raus, was soll daran neu sein? Falsch. Das neue Gysi-Wort heißt nicht AUSTRITT, es heißt AUFLÖSung.

Der Vordermann der Linkspartei sagt klar und über den Tag hinaus zur bisherigen Linie seiner Partei, die nur den kleinteiligen "Austritt" aus der NATO will: "Das ist mir zu national gedacht. Das hieße ja, die NATO bleibt wie sie ist, nur Deutschland nimmt nicht mehr daran teil." Da isser, der InterNATiOnalist. Obwohl, das hätte er auch früher sagen können. Vor diesen dummen Parteiprogrammen der LINKEN, die immer nur vom Austritt schreiben. Denn für Gysi ist klar: Wenn die Deutschen aus der NATO träten, würden die anderen in der NATO machen, was sie wollten! Vielleicht gar einen Krieg, in Afghanistan oder in Libyen, oder so. Nee, nee, man darf die USA oder die Engländer und Franzosen auf keinen Fall alleine lassen!
 

weiterlesen

 

Die digitale Kränkung des Sascha Lobo, oder: Das Internet auf Abwegen

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber


Ich habe mir bei meiner täglichen TV-Dosierung eine interessante Anregung zum Diskurs in diesem Forum geholt. Im Beitrag „Die digitale Kränkung“ von 3sat Kulturzeit vom 20.1.2014 wurde das Outing des deutschen Vorzeigebloggers Sascha Lobo behandelt. Er fühlt sich von seinem eigenen Ziehkind, dem Internet, verraten und verkauft. Kulturzeit hatte eine per Bild übertragene Kurzdiskussion mit Sascha Lobo und dem Publizisten und Wissenschaftler Evgeny Morozov arrangiert. Meine Diskurseröffnung beginne ich mit dem entsprechenden Einführungstext (Quelle: 3sat)



Die digitale Kränkung

Sascha Lobo vs. Evgeny Morozov


„Das Netz ist kaputt, sagt Internetforscher Sascha Lobo, alle Versprechungen auf Freiheit hat es enttäuscht. Wer das geglaubt hat, hing einer Ideologie an, antwortet Evgeny Morozov, ein anderer Internetforscher. Die Unternehmen, die das Internet betreiben, seien immer schon skrupellos gewesen. Wer hat nun recht?

Das Internet vernetzt die Welt, schafft mehr Demokratie, Emanzipation und Freiheit. Mit diesen Versprechungen haben uns Computer-Revolutionäre wie Steve Jobs einst in die digitale Zukunft gelockt. Doch ist das Internet als Freiheitsmedium eine Illusion? Heute geben Staaten, Geheimdienste und Konzerne den Takt im digitalen Zeitalter vor.

Die Enthüllungen Edward Snowdens haben offenbart: Das Internet ist kaputt. Mit dieser These tritt Sascha Lobo in den Ring. Der Mann, der sich stets der Technik-Euphorie verschrieben hat, leistet nun Abbitte, fühlt sich vom Internet gekränkt und verletzt. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Sie kam von Evgeny Morozov, Harvard-Professor und Internet-Kritiker. Er meint, dass Lobo einem intellektuellen Handycap erliege - dem "Internetzentrismus". Das Internet an sich gebe es nicht, meint Morozov. Vielmehr verschleiere der Begriff eine Ideologie, die uns den Glauben an die Politik nimmt.

Geld aus Daten gewonnen

Teilen, um die Welt zu verbessern - so schallt es aus dem Silicon Valley. Doch dieses Heilsversprechen habe uns in eine Gegenwart geführt, in der aus Daten Geld gemacht wird, Konsum anstelle von politischer Beteiligung steht. Das Gerede vom Internet hilft allein großen Konzernen, so Morozov. Die Debatte zwischen Morozov und Lobo ist mehr als nur ein Schlagabtausch von Profilneurotikern. Es geht um die Frage, wem wir die Gestaltung unserer Zukunft überlassen wollen: dem demokratischen Gemeinwesen oder den Eigeninteressen des Silicon Valley?“


weiterlesen

 

Gysi, EU und NATO: „Rechts um!“ Richtung Europa

DruckversionPDF version


von Hannes Hohn


Die Zeit der Harmonie in der Linkspartei scheint wieder einmal vorbei zu sein. Die bevorstehenden Europawahlen haben für neuen Zoff in der LINKEN gesorgt. Wie fast immer war es aber weder die Basis noch die Parteiführung, die mit strittigen Positionen hervortraten, sondern Fraktionschef Gregor Gysi. Er attackiert die gültigen Positionen in der Europa-Politik der LINKEN. Ehe wir zum Inhalt seiner Kritik kommen, einige Bemerkungen zur Vorgehensweise Gysis.

Die Art und Weise seines Agierens, Positionen öffentlich zu machen, die in Widerspruch zum Programm und Beschlüssen der Partei stehen, ist in doppelter Hinsicht aufschlussreich. Zum einen zeigt sie, wer in Wahrheit die Partei führt: nicht die Vorsitzenden oder der Vorstand, sondern die Fraktion bzw. Gysi selbst als der große Zampano. Sein Vorgehen offenbart, was Beschlüsse und Programme in der LINKEN wirklich wert sind - nicht mehr als das Papier, auf dem sie stehen.

Natürlich kann und muss jedes Mitglied das Recht und die Pflicht haben, sich zur Politik der eigenen Organisation zu äußern, auch und gerade, wenn es um Kritik daran geht. Und natürlich kann und muss das auch von führenden Mitgliedern erwartet werden. Doch es ist ein Unterschied, ob diese Kritiken intern geäußert werden, um eine inhaltliche Klärung in der Organisation zu bewirken und die Mitgliedschaft darin aktiv einzubeziehen, oder ob sie - quasi über den Kopf der Organisation hinweg - über die bürgerlichen Medien lanciert werden und über diesen Weg die eigene Partei unter Druck gesetzt wird. Dieses Vorgehen Gysis ist aber genau das, was der LINKEN oft sehr geschadet und ihr den Ruf eines „zerstrittenen Haufens“ eingebracht hat. Angesichts dieses neuen Medien-Coups von Gysi erweisen sich die Versicherungen, dass die LINKE ihre Grabenkämpfe überwunden habe, nur als Pfeifen im Walde.

weiterlesen

 

Ukraine: Weder Berlin noch Moskau, sondern proletarischer Internationalismus!

DruckversionPDF version


von Dave Stockton


Im letzten Monat hielten Tausende den Unabhängigkeitsplatz der ukrainischen Hauptstadt Kiew besetzt. Ihre Proteste wurden durch Präsident Viktor Janukowitschs Entscheidung ausgelöst, die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union auszusetzen.

Es war durchgesickert, dass die EU bei diesen Verhandlungen neoliberale Reformen verlangt hatte, wie aktuell für Griechenland oder wie sie 1992 Russland in Form von Jelzins Schocktherapie betroffen hatten.

Die Auswirkungen in Form von Massenarbeitslosigkeit, Inflation und drastischen Kürzungen von Sozialleistungen hätten v.a. den Ostteil der Ukraine bedroht, in dem überwiegend russisch gesprochen wird. Dort befand sich auch ein Zentrum der Schwerindustrie der früheren Sowjetunion. Das ist das Kerngebiet für Janukowitschs Einfluss und dessen Flügel der Kapitalistenklasse, der sich aus vormaligen Partei- und Staatsbürokraten zusammensetzt und durch Privatisierung von Betrieben reich wurde. Sie könnten jedoch der Konkurrenz aus dem Westen ungeschützt kaum standhalten.

Der konkurrierende Flügel der herrschenden Klasse, der im ukrainisch sprechenden West- und Mittelteil sitzt, will den Großteil dieser Industrie, den er den „Rostgürtel“ nennt, verschrotten. Stattdessen erhoffen sie sich eine Funktion als lokale Vermittler von billigen ukrainischen Arbeitskräften, wenn deutsches Kapital ins Land strömen würde.

 

weiterlesen

 

Suchen ohne Finden, Finden ohne Suche - Harmonie der Suche

DruckversionPDF version


von Stefan Posselt / via faszinationmensch.com/


Dem Fortschritt sei Dank, ohne ihn gäbe es das Internet nicht und ohne das Internet gäbe es nicht die Möglichkeit zahlreiche Weltsichten, Ansichten, Meinungen, Theorien, gute und schlechte Ratschläge, Wahrheiten und Widerlegungen, Bilder, Geschichten, neue Kontakte, … zu finden und zu entdecken. Die verfügbare Informationsmenge explodiert exponentiell, das ganze Leben wird beschleunigt, wird oberflächlicher und tiefgründiger. Für jede Theorie und Anschauung finden sich Belege und Gegenargumente, kulturelle und historische Eigenheiten vermischen sich. Alles wird angezweifelt und bestätigt, millionenfach Wahrheiten propagiert und Lügen entlarvt.

Mit der gleichen Beschleunigung scheint die „Bewusstwerdung“ der Menschen voran zu schreiten, mehr und mehr Menschen folgen ihrer Intuition und stellen gewohnte Denk- und Lebensweisen auf den Prüfstand, erkennen neue Zusammenhänge und lösen alte auf. Ratgeber und „Gurus“ für bessere und erfüllte Leben, für mehr Erfolg oder weniger Stress und alle weiteren Facetten unseres täglichen Lebens oder der unsterblichen Seele geben Hilfestellung für jedes Problem oder verwirren durch widersprüchliche Denkweisen. Wie soll sich MENSCH da zurecht finden, seine Wahrheit(en) finden? Wie mit all den Informationen umgehen, die unbewusst auf einen einströmen oder die bewusst gesucht und gefunden werden können? Sich Treiben-Lassen mit den Strömungen oder aktiv auf die Suche gehen? Ist diese „Polarität der Suche“ eine andere Ausdrucksform der Frage des Lebens, kann MENSCH den „Sinn des Lebens“ finden oder wird er von ihm gefunden?

 

weiterlesen

 

Cayman Islands - Ein sonniger Ort für Ihr Geld

DruckversionPDF version


von Eric S. Margolis


Grand Cayman: Als Christoph Kolumbus 1503 diese abgelegene Inselgruppe zwischen Jamaica und dem mexikanischen Yukatan entdeckte, waren deren einzige Bewohner Krokodile, Schildkröten, Leguane und Insekten. Er gab ihr den Namen Las Tortugas.

Es dauerte nicht lange, bis Tortugas zum berüchtigtsten Schlupfwinkel der Piraten in den Westindischen Inseln wurde, von dem aus diese Jagd machten auf spanische Schatzflotten, die von Panama nach Kuba segelten – auf der legendären Seeroute, die als die Spanische Hauptroute bekannt war.

Sir Francis Drake tauchte hier 1586 auf und führte eine Flotte von 23 Freibeutern (von der Regierung genehmigte Piraten) an, welche Jagd auf spanische Händler machten. Vier Jahre danach wurde Tortuga zur britischen Kolonie Cayman und ist dies bis heute geblieben.

Als ich 1979 Cayman zum ersten Mal besuchte, hatte es nur 10.000 Einwohner. Es gab ein bescheidenes Hotel für Sporttaucher, das Galleon Beach. Dichte Sturmwolken blutrünstiger Moskitos machten es unmöglich, nach der Abenddämmerung aus dem Hotel zu gehen. Jeder, der das ohne einen DDT-Rauchtopf tat, wäre bei lebendigem Leib gefressen worden.

Zwei Dinge passierten, die Cayman aus einer Insektenhölle in den zweitwichtigsten Steuerhafen nach der Schweiz und in das fünftgrößte Bankzentrum verwandelten:

 

weiterlesen

 

US-Leader: Sie meinen es nicht gut

DruckversionPDF version


von Sheldon Richman

 

Amerikaner haben ein eigenartiges Bedürfnis zu glauben, dass ihre „Führer” es gut meinen. Und das nirgendwo mehr als in der Außenpolitik. Sogar wenn der Horror mancher Regierungsoperation bekannt wird (nachdem diese üblicherweise vor den Amerikanern geheim gehalten wird), werden ernste Experten und Altpolitiker über unbeabsichtigte Konsequenzen und den Nebel des Krieges herumschwadronieren, während sie mahnen, keine „sinnlosen“ Schuldzuweisungen vorzunehmen. Typischerweise ist der schwerste Vorwurf gegen die für eine Kalamität Verantwortlichen der Inkompetenz, und auch das nur selten.

Wenn man allerdings das blutige Register der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika im Bereich der Außenpolitik verfolgt, dann kommt man nur sehr schwer auf den Gedanken, dass die lange Spur von Tod, Chaos und Verwüstung etwas anderes ist als das Ergebnis von Bösartigkeit bei der Verfolgung politischer und wirtschaftlicher Interessen.

In einem vor kurzem erschienenen Artikel beschreibt der ehemalige Produzent der TV-Sendung "60 Minutes", Barry Lando, den Horror, der von amerikanischen Regierungsvertretern über das irakische Volk gebracht wurde, beginnend 1990 unter der Administration von George H.W. Bush. Regierungsvertreter begannen eigentlich schon lange davor, das Leben der Iraker zur Hölle zu machen, wie Lando in seinem Interview mit Scott Horton diskutiert. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika (insbesondere die CIA) trugen nicht nur dazu bei, Saddam Hussein an die Macht zu bringen, sie lieferten ihm die Mittel und die Geheimdienstinformationen für den Einsatz von chemischen Waffen in seinem Angriffskrieg gegen den Iran in den 1980ern. (Die Iraner haben das nicht vergessen.) Das geheime Einverständnis mit Saddam ging weiter bis zum Zeitpunkt, als er nach Kuwait einmarschierte, wobei Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika nachhalfen, dass es dazu kam, indem sie auf beiden Seiten des Konflikts die Fäden zogen.

 

weiterlesen

 

Nein danke! Verweigerung als Gegengift

DruckversionPDF version

 

von René W.

 

"Nein danke" sagen heißt: aktiv faul zu sein. Hervorkommen aus der Ecke des Produzierens und Konsumierens, in die wir gedrängt wurden. Muße beanspruchen. Also vergiss "Comfort" und komm raus aus dieser Ecke, komm vor!

Die Verweigerung ständigen Fleißes, fortwährender Betriebsamkeit und ewigen Konsums schafft erst jene Muße, welche eigene Ideen gebiert. Beschäftigt sein, keine Zeit haben, das gilt heute als Normalität. Sind wir es selbst, welche die Normen festlegen, die Standards setzen?

Dabei ist Beschäftigung an sich nicht "gut" oder "schlecht", wie auch Faulheit keines von beiden ist. Erst durch das Übermaß von Beschäftigung wie auch von Faulheit kann Schlechtes entstehen.

Das Übermaß an Beschäftigung versus der Mangel an Faulheit sind Symptome einer profitorientierten Gesellschaft. Hier wird das Lebendige und Natürliche einem Abstraktum geopfert. Dem Anhäufen von Gütern und Geld.

Dabei entstehen Paradoxien. Der Mensch wird beschleunigt, legt weitere Strecken zurück. Aber seine eigentlichen Ziele, seine Primärbedürfnisse zu befriedigen, erreicht er nicht schneller oder qualitativ besser. Im Gegenteil. Das öffentliche und individuelle Verkehrs- Unwesen degradiert die Teile seines Körpers, welche eigentlich für die Fortbewegung zuständig sind. Sein Bewegungsapparat ist immer mehr entlastet. Bewegung erfährt der moderne Mensch immer weniger durch seine Füße, und immer mehr durch seinen Popo.

 

weiterlesen

 

Du hast keine Wahl. Entscheide Dich!

DruckversionPDF version

 

von René W.

 

Ich bin ein freier Wähler zwischen von Experten berechneten Möglichkeiten. Die Leberwurst sagt: "Du darfst!" und wartet auf meine gehorchende Entscheidung. Ich habe keine eigene Sprache. Sie hat mich. Ich sammle Informationen. Ich jage Erfahrungen, die mir immer voraus sind. Ich kann nichts erfahren, behalten und sein. Ich muss immer lernen. Dadurch lerne ich nichts und nie aus.

In der Schule habe ich gelernt, die Gegenwart der Zukunft zu opfern. Ich kann nichts richtig, bin aber zu allem zu gebrauchen.

Ich selbst bin nichts, mein Mittelwert ist alles. Ich habe keine Vorurteile. Ich bestehe aus ihnen. Der Verkehr ist geregelt.

Die Natur ist ein System. Meine Entscheidungen sind meine. Ich will, was ich muss. Ich darf nicht, was ich soll.

Mein Gewissen ist eine sanktionsfähige Normen- Kontroll- Behörde. Ich warte nicht darauf, dass die Verhältnisse menschlicher werden.

Ich selbst werde verhältnis- mäßig. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Also auch kein besseres Leben als ein falsches.

Das Leben ist falsch.

 

weiterlesen

 

Das große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex

DruckversionPDF version


Mehr als 50 Jahre nach Präsident Eisenhowers Warnung befinden sich die Amerikaner in fortwährendem Krieg


von Jonathan Turley


Im Januar 1961 nahm der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Dwight D. Eisenhower seine Abschiedsrede zum Anlass, das Land vor dem zu warnen, was er als eine seiner größten Bedrohungen betrachtete: vor dem militärisch-industriellen Komplex, bestehend aus militärischen Kontraktoren und Lobbyisten für die endlose Fortsetzung des Krieges.

Eisenhower warnte, dass „ein immenses militärisches Establishment und eine ausgedehnte Rüstungsindustrie“ sich als eine verborgene Kraft in der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika herausgebildet haben und die Amerikaner „nicht versäumen dürfen, deren schwerwiegende Auswirkungen zu erkennen.“ Diese Rede wird wohl Eisenhowers mutigster und prophetischster Moment gewesen sein. Fünfzig und ein paar Jahre später finden sich die Amerikaner in dem, was wie ein endloser Krieg aussieht. Wir hören nicht eher auf, unsere Einsätze im Irak herunterzufahren, als Führer eine Intervention in Libyen oder Syrien oder im Iran fordern. Während endloser Krieg endlose Verluste für Familien mit sich bringt und immer weiter steigende Budgets, steht er auch für endlose Profite für einen neuen und größeren Komplex aus Geschäfts- und Regierungsinteressen.

Der neue militärisch-industrielle Komplex wird betrieben mit einem zweckdienlich verschwommenen und unsichtbaren Feind: dem Terroristen. Der ehemalige Präsident George W. Bush und seine Berater bestanden darauf, gegen Terrorismus gerichtete Maßnahmen als „Krieg“ zu bezeichnen. Diese konzertierte Bemühung von Führern wie dem ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney (selbst ehemaliger Vorstand des Verteidigungskontraktors Halliburton) war nicht eine leere rhetorische Übung. Ein Krieg würde nämlich nicht nur die Befugnisse des Präsidenten maximieren, sondern er würde auch die Budgets für Militär und Heimatlandbehörden maximieren.

weiterlesen

 

Ariel Scharon: Der Schlächter von Beirut vor dem höchsten Gericht

DruckversionPDF version

 

Von Evelyn Hecht-Galinski  / Kommentar vom "Hochblauen"


"de mortuis nil nisi bene". Dieser Satz, der immer wieder falsch übersetzt und gedeutet wurde, besagt nur, von den Toten nur auf gute Weise zu sprechen. Kann man wirklich in guter Weise von Kriegsverbrechern und Mördern, sprich Massenmördern sprechen? Wenn die Toten böses getan haben, dann muss man vom Bösen ihrer Taten sprechen und darf die Bosheit ihrer Taten weder vergeben, noch vergessen. Das schuldet man in diesem Fall den Opfern von Qibya, Jenin, Sabra, Schatila und vielen anderen Massakern an Palästinensern. Was geht mir durch den Kopf, wenn ich die Würdigung eines Kriegsverbrechers und Schlächters von Sabra und Schatila durch Politiker und in Nachrufen lese?

Ich denke an die schrecklichen Bilder, die ich mit eigenen Augen im Libanon sah, wo ich diese Lager besuchte. Noch heute vergesse ich nicht die Verzweiflung der Professorin, die über ihre gemetzelten Studenten trauert und deren Gräber pflegt. Andere Opfer liegen verscharrt auf einer Wiese in einem Massengrab und können daher von ihren Angehörigen nicht mehr individuell betrauert werden. Selten habe ich so viel Leid und Elend gesehen wie auf meiner Libanon-Reise 2012. Ich berichtete damals darüber in der NRhZ. (zum Artikel)

Wie ist es möglich, dass eine deutsche Bundeskanzlerin den Kriegsverbrecher, dessen Sarg eigentlich noch nach Den Haag gehört, als einen "israelischen Patrioten, der sich große Verdienste um sein Land erworben hat", würdigt?

 

weiterlesen

 

Al-Qaidas Rückkehr

DruckversionPDF version


von Eric S. Margolis


Wie wurde al-Qaida, eine kleine antikommunistische Gruppe in Afghanistan mit nicht mehr als 200 aktiven Mitgliedern im Jahr 2001, eine angeblich weltweite Bedrohung? Wie ist es möglich, dass al-Qaida über den ganzen Mittleren Osten, Nordafrika und jetzt über einen großen Teil Schwarzafrikas verbreitet ist? Das, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika über eine Billion Dollar ausgegeben haben, um al-Qaida in Afghanistan und Pakistan auszumerzen?

Die Antwort ist einfach. Als eine Organisation und Bedrohung existiert al-Qaida kaum. Aber als Namen wurden al-Qaida und „Terrorismus“ zu einer praktischen Universalbezeichnung des Westens für bewaffnete Gruppen, die westlichen Einfluss, Korruption oder Repression in Asien und Afrika bekämpfen. Al-Qaida ist nirgends – aber überall.

Sucht eine Rebellengruppe Publizität, dann ist ein Treueschwur an die schattenhafte Nirgendwo-al-Qaida der schnellste Weg.

Nehmen Sie den Irak, wo derzeit in der Provinz al-Anbar der Kampf zwischen der schiitischen Regierung und sunnitischen Milizen tobt. Interessanterweise hat der Sunnitenaufstand seinen Mittelpunkt in Fallujah, das von Marinesoldaten der Vereinigten Staaten von Amerika fast flachgelegt wurde und mit Urangranaten und verbotenem weißem Phosphor zerfetzt, als schreckliche Warnung an die Iraker, die sich wehrten.
 

weiterlesen

 

Mutti der Kompanie: Bundeswehr soll familienfreundlicher werden

DruckversionPDF version

 

von Wolfgang Blaschka, München


Nachdem sich Mutti Merkel nicht um alles kümmern kann, hat sie leyenweise die Ursula als Dienstherrin über die Bundeswehr delegiert, bevor die dereinst ihre Nachfolgerin werden kann. Nachdem Frau Beimer aus der Lindenstraße nicht mehr als Mutter der Nation zur Verfügung steht, musste anderweitig für Ersatz gesorgt werden. Wer wäre da besser geeignet als die zweite Frau im Staate mit eingebauter wetterfester Stahlhelmfrisur? Den Soldaten und Soldatinnen soll es eine Freude bereiten und ein Pin-Up im Spind wert sein. Endlich bekommen sie einen ordentlichen, familienverträglichen Job mit Gleitzeit, Teilzeit, Elternzeit, mit dreizehntem Monatsgehalt und Weihnachtsgeld, Schlechtwetterzulage und vielleicht demnächst sogar zivileren Umgangsformen. Ein Job wie jeder andere, nur eben besser. Gerade für Eltern und solche, die es werden wollen. Vorausgesetzt, sie haben ein Faible für Strampelanzüge in olivgrün.

 


Vorbei die Zeiten, als der Spieß die Mannschaftsdienstgrade ruppig anraunzen konnte: "Schütze Meyer, Hand vom Sack!" Künftig könnte es heißen: "Ach, wären Frau Gefreite mal eben so nett, die Munitionskiste nach vorne zu tragen?" Aber gern doch. "Wenn Sie mir Ihren Helm kurz ausborgen wollten, es regnet. Ich möchte mir ungern meine Frisur ruinieren". Schon wäre das Arbeitsklima so attraktiv, dass an Schnuppertagen selbst hartgesottene Taliban in die Dienste der Besatzerarmee eintreten würden, sofern neben dem Haarnetz nach der Dienstvorschrift auch ein Bartnetz zulässig wäre. Da wäre Musik drin in der Vision einer durchhumanisierten Armee, die noch dazu mit umweltfreundlichen 3-Liter-Panzern patrouillieren würde, um die kahlen Hochebenen ihrer Besatzungsterritorien nicht zu zerklüften. Kuscheln am Hindukusch! Mit tuffigen Wattebällchen. Zumindest aber mit lustigen Luftballon-Spielen im Tarnnetz auf deutschen Kasernenhöfen.

 

weiterlesen

 

Nationalspieler voll im Kommen, Homos sind keine Weicheier

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress

 

A0HAP3sCUAAuVqc.jpg_largeBallerburg: Ein Coming-out nach dem andern. Langsam kommen wir bei dieser Entwicklung einfach nicht mehr mit. Betrachtet man sich die Intensität der Debatte um die Tatsache, dass es auch Schwule im Fußballbetrieb gibt, scheint dies enorm am Weltbild (nein, nicht das insolvente Weltbild) einiger Menschen zu rütteln. Die Tatsache selbst ist nicht sonderlich bemerkenswert, denn auch hier kann man die normale Latte der Statistik anlegen. Umso erschreckender allerdings, welchen Raum die öffentliche Diskussion um diesen Zustand einnimmt. Da es gesellschaftlich im Moment tatsächlich keine wichtigeren Themen zu geben scheint, versuchen wir ein wenig Hintergrundarbeit zu leisten.

Ausweislich des beigefügten Fotos gingen sich die Fußballspieler früher ganz anders an die Genitalien - offensiv und schmerzhaft. Derartige Spielbeeinflussung ist heute nicht mehr so angesagt. Das Fummeln auf dem Spielfeld hat auch faktisch eine ganz andere Bedeutung, aber wer soll das wissen, sofern nicht Fußball-Experte. Daher bleiben wir auch heute in unseren Ausführungen unterflorig und allgemeinverständlich, sodass auch die alsbald zu diskriminierende Mehrheit es noch verstehen kann. Auf die überfällige Neudefinition der Heterophobie[Wikipedia] kommen wir später noch zu sprechen. Eine weitere kleine Randnotiz: Jetzt ist es amtlich, Fußball-Bundestrainer Yogi Löw outet sich als Hetero. Das Ausmaß dieses Skandals und den Image-Schaden vermögen wir noch gar nicht abzuschätzen.

weiterlesen

 

Vier-Punkte zum FBI-Einbruch 1971 durch Antikriegsaktivisten

DruckversionPDF version


von Glenn Greenwald


The New York Times von heute bringt ein außergewöhnliches von einem Reporterteam, darunter der unabhängige Journalist Jonathan Franklin, produziertes 13 Minuten langes Video und einen begleitenden Artikel von Mark Mazzetti über die heroischen Antikriegs-Aktivisten, die 1971 in ein FBI-Büro einbrachen und alle Dokumente mitgehen ließen, die sie erwischen konnten, und diese Dokumente dann an Zeitungen, darunter New York Times und Washington Post schickten.

Einige dieser Dokumente deckten J. Edgar Hoovers COINTELPRO-Programm auf, das die Unterdrückung von abweichenden politischen Meinungen im Inland mittels Überwachung, Infiltration und andere Taktiken zum Ziel hatte. Diese Enthüllungen führten schließlich zur Einrichtung des Church-Komitees Mitte der 1970er und zu verschiedenen Reformen. Die Hintergründe der COINTELPRO-Erkenntnisse des Church-Komitees und des „Einbruchs“, der dazu geführt hat, sind hier zu finden.

Nachdem ihre „Verbrechen”, die das FBI nie aufklären konnte, verjährt sind, sind die mutigen Täter jetzt in die Öffentlichkeit getreten. Der NYT-Bericht beruht auf einem neuen Buch der Washington Post-Reporterin Betty Medsger und dem in Kürze erscheinenden Dokumentarfilm 1971 (der von meiner journalistischen Partnerin Laura Poitras mitproduziert wird). Dazu sind vier entscheidende Punkte anzumerken:

 

weiterlesen

Kriegssucht Washingtons: Kosmetische Chirurgie

DruckversionPDF version


von Robert C. Koehler


„Im Irak unternahm al-Qaeda eine Offensive, um zwei Städte unter Kontrolle zu bringen, Fallujah und Ramadi, welche die Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika unter schweren Opfern von 2004 bis 2008 von Terroristen gesäubert haben.“

Und so beginnt das neue Jahr mit einer schweren Dosis des selben alten, gleichen alten. Da ist die Leitartikelseite der Washington Post, die Robert Parry als das Megaphon der Neocons bezeichnete, die die Schuld an der Erhebung der al-Qaida im Westen des Irak dem Truppenrückzug Präsident Obamas aus diesem Land zuweist, gemeinsam mit seinem Scheitern hinsichtlich des Einmarsches in Syrien im letzten Herbst, was insgesamt, so der Leitartikel, auf Gleichgültigkeit angesichts der wachsenden Gefahr und auf einen Mangel an Schutz von „lebenswichtigen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika“ hinausläuft.

Und um das Mass voll zu machen vergießt die Washington Post noch Tränen für die Soldaten und die Opfer, die sie für diese lebenswichtigen Interessen gebracht haben. Offensichtlich ist es noch nicht zu früh, die Geschichte der Bush-Ära (‚Mann, wie wir diese Terroristen davonjagten’) kosmetischer Behandlung zu unterziehen, obwohl ihre Auswirkungen noch immer weiter bluten.
 

weiterlesen

 

DAX für Dummies, letzte Pirouetten vor dem großen Crash

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress

 

Bankfurt: Der Dachs DAX hat sich in einem atemberaubenden Tempo an die Zehntausendermarke herangepirscht, ganz zur Freude der kleinen und großen Zocker. Gehobene Feierstimmung macht sich breit. Das Wort „Katerstimmung“ oder „Katzenjammer” ist den Beteiligten offenbar längst wieder aus dem Wortschatz entschwunden. Wer nicht gerade die Gier-Brille auf der Nase hat, der kann mit wenig geistiger Anstrengung schon den alsbaldigen Ausgang der Geschichte erahnen. So wie es aussieht, dreht der DAX bereits ohne Bodenhaftung seine letzten, sehr eleganten Pirouetten in luftiger Höhe, bevor er ganz elegant in die schwerkraftbedingte Abwärtsspirale übergehen wird.

Wir haben nicht vor, an dieser Stelle okkulte Charttechnik zu erläutern oder anderweitige Geld-Geisterbeschwörungen zu betreiben. Eher werfen wir einen nüchternen Blick auf die Rahmenbedingungen und kombinieren ihn mit einer historischen Rückblende, den Blick in den Rückspiegel, der vielen Menschen offenbar schon längst verwehrt ist. Letzteres wird uns erheblich mehr über die nähere Zukunft des DAX vermitteln können als alle Kaffeesatz-Leserei der ProfitEURe, Schein-Geld-Beschwörer und Geld-Propheten.

Wenn man einen bildlichen Vergleich der aktuellen Situation benötigt, dann möge man sich den Zehnmeter-Sprungturm im Freibad vorstellen, als 10.000er-Marke vielleicht. Anders als in echten Schwimmbädern, in denen federnde Sprungbretter im oberen Teil des Sprungturms nicht mehr zulässig sind, verfügt der Zehntausender im großen Geld-Bad auch noch über ein besonders ausgeprägtes Sprungbrett mit Super-Federung, dessen Eigenschaften jetzt vom DAX ausgiebig getestet werden. Die Geld-Jecken sind schon ganz narrisch und wollen den DAX unbedingt auch noch über der 11.000er-Marke sehen. Und zum finalen Sprung wird garantiert erst dann angesetzt werden, wenn auch das Wasser aus dem Becken nachhaltig evakuiert ist. Genau das macht offenbar den Reiz der Geschichte aus.

weiterlesen

 

Gefahrenzonen auf der Welt im Jahr 2014

DruckversionPDF version


von Eric S. Margolis


Wo befinden sich 2014 die gefährlichsten Gebiete der Erde?


Kaschmir. Größtenteils vergessen, aber hoch gefährlich, der von Indien kontrollierte Teil des umstrittenen Kaschmir. Aufruhr seitens der muslimischen Mehrheit Kaschmirs gegen die indische Herrschaft brodelt wieder. Mehr als 1,6 Millionen indische und pakistanische Soldaten stehen sich gegenüber, unterstützt durch Atomwaffen. Auseinandersetzungen an der kaschmirischen Kontrollinie sind häufig. Die Atomwaffen sowohl Indiens als auch Pakistans befinden sich in ständiger Alarmbereitschaft, mit einer Warnfrist im Fall eines Angriffs von etwa drei Minuten.

 

Ein Fehlalarm bezüglich anfliegender Raketen oder Flugzeuge, oder eine massive Offensive durch Indien, das verärgert ist über Guerillaattacken aus Pakistan, könnte einen Krieg auslösen, der Millionen Menschen töten und den gesamten Planeten mit radioaktivem Staub verseuchen könnte. Abgesehen von Indien und Pakistan denkt kaum jemand an das schöne, abgelegene, gefährliche Kaschmir.

 
Koreas entmilitarisierte Zone (DMZ), der zweitgefährlichste Ort auf der Erde, wo 1,5 Millionen nord- und südkoreanische Soldaten und 28.000 Amerikaner einander gegenüber stehen. Spannung knistert entlang der DMZ. Rund 11.000 nordkoreanische Geschütze und Raketen zielen auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Es wird angenommen, dass der Norden über 4-6 simple Atomsprengköpfe verfügt, die Südkorea oder Japan erreichen könnten.

 

Im Dezember ließ Nordkoreas neuer Herrscher Kim Jong-un seinen mächtigen Onkel verhaften und hinrichten. Das war ein neues Anzeichen für die Instabilität der Regierung in Pyongyang und das gefährlich unberechenbare Verhalten des jungen hitzköpfigen Führers Kim Jong-un. Entlang der DMZ könnte jederzeit ein Krieg ausbrechen. Genauso ist es auch möglich, dass Nordkorea zusammenbricht und 25 Millionen hungernde Nordkoreaner nach Südkorea flüchten, was Seoul befürchtet.

 

weiterlesen

 

Bolivien: Evo Morales als Vorreiter für Kinderarbeit

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress


Heiße Eisen: Wie jetzt? Sie finden Kinderarbeit nicht gut? Selbstverständlich folgt jetzt reflexartig und wohlstandsbedingt die Reaktion: „das geht doch gar nicht“! Nur auf die Resultate der vielfältigen Kinderarbeit aus aller Herren Länder möchten wir natürlich alle nicht verzichten. Ob es die billigen Jeans sind, die netten kleinen Spielzeuge für unsere eigene Brut oder der tausendfache andere Nippes den wir aus Asien, Afrika und Südamerika unentwegt importieren. Selbstverständlich schützen wir unsere Kinder vor derlei Erscheinungen und feiern es als Modernisierung unserer doch so "zivilisierten" Gesellschaft. Das war es dann auch schon. Danach kommt wieder die Doppelmoral.

Jetzt macht der bolivianische Staatschef Evo Morales von sich reden, indem er gegen ein generelles Verbot von Kinderarbeit votiert und diese auch nicht grundsätzlich für verwerflich hält. Wie zu erwarten, ist derzeit das weltweite Protestgeschrei groß. Zu seiner eigenen Entwicklungsgeschichte muss man anfügen, dass er selbst einst als Kinderarbeiter tätig war (oder sein musste). Er weiß also durchaus wovon er redet. Viel interessanter für diese Debatte sind die sozialen Aspekte, die sich ergeben, wenn man versucht, ein wenig tiefer in seine Argumentationsgründe einzusteigen. Gleiches gilt für die in Südamerika diskutierte Altersgrenze für die Kinderarbeit von 14 Jahren, die er ebenso infrage stellt. Und gleich vorweg setzt er die Prioritäten an einer anderen Stelle, indem er sagt, dass die arbeitenden Kinder angemessen zu behandeln sind. Was immer wir uns jetzt darunter vorstellen mögen. Er verbindet es mit dem Gedanken, dass Kinder grundsätzlich „nicht ausgenutzt“ werden sollen.

weiterlesen

 

Merkel wehrt sich heftig gegen Koma nach Skiunfall

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress

 

Schweiz/Engadin: Nicht nur die Ereignisse überschlagen sich ab und an, manchmal trifft es auch die Kanzlerin. Darüber hinaus sind Schweizer auch dafür bekannt, Geheimnisse gut zu bewahren. Das scheint auch im Fall des überstürzten Falls unserer Kanzlerin gelungen zu sein, denn das majestätische Unglück ereilte unsere Bundesmutti angeblich schon im alten Jahr. Für einen Auftritt bei DSDS reichte die winterliche Partitur aber nicht, der dumpfe Klang des merkelschen Beckens scheint da nicht sonderlich viel herzugeben. Nun ist es halt angebrochen und die Kanzlerin außer Gefecht, könnte man meinen. Skiunfälle Prominenter sind ja derzeit der Top-Renner der Saison.

Unbestätigten Quellen zufolge soll Vizekanzler Gabriel schon vor Tagen gefordert haben, die Kanzlerin unverzüglich in ein zeitlich unbefristetes Koma zu versetzen, damit er ungestört seiner amtlichen Stellvertreterpflicht nachkommen kann. Darüber hinaus solle Merkel weiterhin im Ausland zwischengelagert werden, bis sie gänzlich wiederhergestellt sei. Die marginale Opposition die es in Deutschland noch gibt, bestehend aus Linken und Grünen, warfen daraufhin dem SPD-Chef vor, Rosstäuscherei zu betreiben, denn nachweislich sei die Bundeskanzlerin schon seit vielen Jahren im Dauerkoma.

Unterdessen bemühte sich der Regierungsprecher Steffen Seibert die Wogen klein zu halten. Detailliert beschrieb er, dass Merkel, anders als Michael Schumacher, der lt. Kameraauswertung am Helm mit "angemessener Geschwindigkeit" verunglückt sei, sondern mehr oder minder aus dem Stand (beim Langlauf) umgefallen ist, wörtlich: „Sie ist hingefallen beim Langlauf, wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus.” Letzteres sei aber eine seit langem bekannte Strategie von Angela Merkel und böte deshalb kein Anlass zur Kritik und auch nicht zur Sorge. Zum Thema Koma führte der Regierungssprecher weiter aus, dass Merkel eindeutig erklärt habe, auch unter solchen Umständen weiter regieren zu wollen und verwies den Vize auf die Ränge. Ein Koma der Kanzlerin sei auch der Sache nicht dienlich, weil das Volk dennoch die Schmerzen spüre, die ihm seitens der aktuellen Regierungszusammensetzung (GroKo) zugefügt würden.

weiterlesen

 

Israel wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika seit langem ‘ausgesondert’

DruckversionPDF version


von Thomas Harrington


Wie weithin berichtet wurde, hat sich die American Studies Association (ASA), die Dachorganisation von Akademikern, die sich mit dem Studium der Literatur der Vereinigten Staaten von Amerika, Geschichte und Kultur beschäftigen, vor kurzem dafür entschieden, der Bewegung zum Boykott von israelischen akademischen Einrichtungen beizutreten.

In den Tagen seit dieser historischen Entscheidung haben zahlreiche in der Öffentlichkeit stehende amerikanische Unterstützer des jüdischen Staates vehement die historische Entscheidung der Wissenschaftervereinigung schlechtgemacht. Der erste war Lawrence Summers. Ihm folgten zahlreiche weitere wie Leon Wieseltier von The New Republic und Michael Roth von der Wesleyanischen Universität in Connecticut. Liest man ihre Reaktionen auf die demokratisch getroffene Entscheidung der ASA, dann taucht ein besonderes Argument immer wieder auf. Das lautet dann ungefähr so:


„Betrachtet man alle die Länder, in denen Verstöße gegen die Menschenrechte häufig vorkommen, warum in aller Welt ist da die ASA so besorgt über Israel, den einzigen „demokratischen Staat“ im Mittleren Osten? Warum „sondert“ diese Organisation, wie auch die Millionen anderen, die die BDS-Bewegung unterstützen, Israel aus für eine derartige Strafmaßnahme?“


Das ist ja erstaunlich. Behandeln diese Leute die Intelligenz ihrer Leser immer mit derartiger Verachtung? Gehen sie immer davon aus, dass diejenigen, zu denen sie sprechen, schlecht informiert sind über die strukturellen Gegebenheiten der gegenwärtigen Politik und nicht imstande, die grundlegendsten logischen Auswirkungen der Natur der Beziehung Israels zu den Vereinigten Staaten von Amerika zu erfassen?

 

weiterlesen

 

12. Internationale Münchner Friedenskonferenz: 31. Jan. - 02. Februar 2014

DruckversionPDF version


Frieden und Gerechtigkeit gestalten – NEIN zum Krieg


Alle folgenden Informationen finden Sie auf der Homepage - weiter



Kriege auf ewig?

Im Jahre 2014 jähren sich einige denkwürdige Ereignisse:

  • vor 100 Jahren wurde der 1. Weltkrieg begonnen
  • vor 75 Jahren der 2. Weltkrieg.


Was haben wir daraus gelernt?

  • Vor 50 Jahren fand in München die erste Wehrkundetagung statt, heute Münchner Sicherheitskonferenz. Seither rechtfertigen viele TeilnehmerInnen der Konferenz machtpolitische Interessen und deren Durchsetzung mit militärischen Mitteln. Demgegenüber stellt die Münchner Friedenskonferenz seit zwölf Jahren erfolgversprechende und erfolgreiche Beispiele des Ausstiegs aus der Gewaltspirale öffentlich vor.
  • Die Interventionskriege der letzten Jahre waren offensichtlich politische Misserfolge. Sie wurden von einem großen Teil der Bevölkerung abgelehnt. Das hat selbst die Bundesregierung dazu bewogen, Rücksicht auf diese Stimmung zunehmen. Immer noch setzt Sicherheitspolitik auf militärische Drohungen und Gewaltanwendung.
  • Außenpolitik, die der Sicherheit der Menschen dient, muss sich am Ausgleich der Interessen und an Kooperation orientieren.

 

weiterlesen

 

Korruptionswahrnehmungsindex 2013. Deutschland nicht im Spitzenfeld.

DruckversionPDF version


von Transparency International


Lobbyismus braucht Gegengewicht in der Großen Koalition: Rechenschaft der Politik muss durch mehr Transparenz gestärkt werden

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat am 3. Dezember 2013 den Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht. Er umfasst 177 Länder und Territorien. Der Index setzt sich aus verschiedenen Expertenbefragungen zusammen und misst die bei Politikern und Beamten wahrgenommene Korruption. Deutschland erreicht auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) 78 Punkte. Die Bundesrepublik rangiert damit auf dem 12. Platz. Im europäischen Vergleich belegen Dänemark (91 Punkte), Finnland (89) und Schweden (89) die vordersten Plätze. International reiht sich außerdem Neuseeland (91 Punkte) in die Gruppe der Spitzenreiter ein.


Transparency fordert Integritätsoffensive der deutschen Politik

Die Lobby-Skandale der vergangenen Monate und Jahre haben gezeigt, dass sich die besorgniserregenden Tendenzen im Lobbyismus nicht durch einzelne Maßnahmen eindämmen lassen. Daher fordert Transparency eine Integritätsoffensive der Politik. Dazu gehören:


1. Einführung eines Lobbychecks und -registers,

2. Regelungen zur Vermeidung von Drehtüreffekten und

3. Maßnahmen zur besseren Regulierung der Parteienfinanzierung.

 

weiterlesen

 

Pofalla, politische Moral und das Peter-Prinzip

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber

 

Wenn man  die politische und gesellschaftliche Diskussion über den Wechsel des bisherigen Kanzleramtsministers und Noch-Bundestagsabgeordneten Roland Pofalla kritisch unter die Lupe nimmt, dann kann man sich nur wundern. Es scheinen sich Denkweisen eingebürgert zu haben, die total an der Oberfläche dahingleiten und die ethisch-moralische Grundsätze außer acht lassen sowie die Ursachen für Verhaltensweisen von Politikern bewußt ignorieren.


Der einzige kritische Ansatzpunkt, der in den Medien auftaucht, ist der des Fehlens einer Art von Konkurrenzklausel, wie ich sie selbst während meiner beruflichen Tätigkeit hinnehmen mußte. Insofern ist es ein Armutszeugnis dieser Gesellschaft und der darüber lamentierenden politischen Akteure, daß sie diese einfache Regulierung, die selbst in der Wirtschaft üblich ist, noch nicht vorgenommen haben, obwohl wir uns bereits seit Jahrzehnten über die selbstbereichernde Pöstchenschacherei ärgern. Als Schlußfolgerung kann ich nur annehmen, daß der Lobbyismus System angenommen hat und die Beteiligten nicht das geringste Interesse daran besitzen, das Übel aus der Welt zu schaffen.


Im Gegenteil muß ich sogar feststellen, daß die Tendenz besteht, den vorherrschenden Lobbyismus mit der damit verbundenen korrupten Einstellung und Selbstbedienungsmentalität noch zu verteidigen. In diesem Kontext sind mir in den letzten Tagen des öfteren reichlich naiv-ahnungslose Argumente in den Medien und bei Kommentatoren aufgefallen. Dazu und den entsprechenden Gegenüberlegungen möchte ich im folgenden Stellung nehmen:

 

weiterlesen

 

Carl von Ossietzky – Vorkämpfer der Demokratie (WERNER BOLDT)

DruckversionPDF version

 

Buchtipp von Harry Popow, Berlin

Autor: Werner Boldt

Verlag: Verlag Ossietzky GmbH, 30167 Hannover – zur Verlagsseite

ISBN:  978-3-944545-00-4

Taschenbuch, 820 Seiten, 34,00 EUR / zzgl. 1,50 EUR Versandkosten über Verlag

Prof. em. Dr. phil. Werner Boldt – Mitherausgeber der historisch-kritischen Ossietzky-Gesamtausgabe, legt hier ergänzend eine Ossietzky-Biografie vor. Er zeigt vor allem den geistigen Werdegang dieses aufrechten Publizisten, der klarsichtig wie kein anderer vor Hitler warnte – schon zu Beginn der 1920er Jahre – und genau registrierte, wie die Machteliten der Weimarer Republik die Demokratie verrieten und bekämpften und die Diktatur vorbereiteten.

Informationen über Carl von Ossietzky bei Wikipedia - weiter

Rezension:

Welch ein naiver Glaube, dass einer erst Prophet - sprich Kommunist - sein muss, wollte er bestehende gesellschaftliche Zustände kritisch unter die Lupe nehmen. Es reicht, ein aufrechter Demokrat und politisch hellwacher Bürger zu sein, um u.a. Bedrohungen durch die sogenannte „Neuvermessung der Welt“ (junge Welt v. 26.10.2013 – zum Artikel) kritisch zu registrieren. So heißt es im aktuellen Koalitionsvertrag, die EU müsse im 21. Jahrhundert „die internationale Politik mitgestalten“ und dabei „eine starke eigenständige Rolle wahrnehmen“. Man müsse die zivilen und militärischen Instrumente der Europäischen Union weiter miteinander verknüpfen und darüber hinaus alle denkbaren Interventionsmittel – „zivile sowie militärische“ – schlagkräftiger gestalten.

weiterlesen

 

Das Mordhandwerk unter den Augen des Innungsministers

DruckversionPDF version


Wie die USA deutsche Universitäten zur Menschenvernichtung forschen lassen

 

von Wolfgang Blaschka, München


Der Krieg geht von hier aus. Diese Feststellung ist so zutreffend wie alarmierend. NSA horcht nicht nur, CIA und DIA lassen forschen. Der militärische US-Geheimdienst beschäftigt eine ganze Schattenindustrie inklusive deutscher Hochschulen für kriegerische Zwecke, zur Entwicklung von Spionagesoftware, zur Abwicklung delikater Geheimdienstaufträge, zur Forschung auf allen Feldern, wie man Menschen zu Matsch und Material zu Müll zerklumpen kann oder im Gegenzug solches verhindert, damit die Betreiber der Massaker nicht selbst dabei zu Schaden kommen. Zudem boomt die hauseigene Rüstungsindustrie zur Ausrüstung despotischer Regimes, für den internationalen Waffenhandel. Wo der Gesamt-Umsatz leicht sinkt, werden die Stückzahlen enorm erhöht. Kleinwaffen sind der Renner im Moment. Kleine, schmutzige Geschäfte liegen im Trend. Nachdem der Volkstrauertag glücklich abgeschafft ist, kann  wieder erinnerungslos drauflos geforscht und produziert werden, was die menschliche Ausgeburt an Vernichtungswahnsinn hergibt. Deutsche Kriegsbeihilfe trägt nicht Schwarz, sondern weiße Kittel.

Neujahr war kürzlich. Da wird der in die Landwirtschaft abgeschobene christlich-soziale Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich vielleicht einen Moment innegehalten, kurz an die Ewigkeit gedacht und sich wie ein Dreikönig gefreut haben. Wie gern wäre er am nächsten Tag im alten Ressort wieder zu Werke gegangen, seiner hoheitlichen Aufgabe nach: Den Inneren Frieden und die dafür nötige Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland im Auge habend darüber wachen, dass keine Gefahr für beides entsteht oder gar für den Staat, der die Friedenssicherheit im Gewand des Sicherungsfriedens zu garantieren vorgibt - im mächtigen Ministeramt des Inneren. Aber jetzt muss er in Agrikultur machen, auch eine Art Landschaftspflege.
 

weiterlesen

 

Amerikas Kindersoldaten

DruckversionPDF version


von Ann Jones und Nick Turse

 

Eine weitere Woche, eine weitere Enthüllung über Bespitzelung durch die National Security Agency (NSA). Dieses Mal war es das Eindringen der NSA in die Welt der Online-Videospiele und virtuellen Reiche wie "World of Warcraft" und "Second Life". Und das war kaum ein Schock. Vor über zehn Jahren begann TomDispatch mit Berichten über die Zusammenarbeit des Militärs der Vereinigten Staaten von Amerika mit der Videospieleindustrie, darunter eine virtuelle Welt namens "There" („Dort“). Im Lauf der Jahre verstrickte sich das Militär immer weiter in die digitale Welt. Als ich 2008 über die 26. Konferenz über Armeewissenschaft berichtete, sprach ich mit dem Chef des "U.S. Army Training and Doctrine Command" über eine neue Rekrutierungsinitiative, die er im Fantasiereich "Second Life" aufbaute. General William S. Wallace war überglücklich über die Möglichkeit, sich mit den „vier Millionen jungen Leuten“ zu beschäftigen, die auf diese virtuelle Internetwelt abonniert waren.

Während die Armee ein offenes Spiel für neue Rekruten im digitalen Universum spielte, nahm die NSA geheim virtuelle Welten für verborgene Aktivitäten ins Visier. Ein streng geheimes NSA-Dokument aus dem Jahr 2008, das der ehemalige Vertragspartner der NSA Edward Snowden an "The Guardian" sowie an The New York Times und ProPublica weitergab, bezeichnet Online-Spiele als „Kommunikationsnetzwerk, reich an Zielen.“ Man glaubte (obwohl wenig darauf hinwies), es handle sich hier um potenzielle Terroristenschlupflöcher und somit, wie ein Dokument schwärmte, um „eine Chance!“

Seit ich mit General Wallace sprach, sind virtuelle Welten aufgeblüht. Die Anzahl der Second Life-Konten ist zum Beispiel auf 36 Millionen registrierte User angewachsen, nach Angaben des Produzenten Linden Labs. Und es scheint, wie Times und ProPublica berichteten, dass eine überraschend hohe Zahl dieser neuen User aus den Geheimdienstkreisen der Vereinigten Staaten von Amerika kamen. Second Life wurde in der Tat dermaßen übervölkert von Spionen aus dem Pentagon, der CIA und dem FBI, dass es notwendig wurde, eine, wie sie in einem der durchgesickerten Dokumente genannt wurde, „Entflechtungsgruppe“ einzurichten, um sie davon abzuhalten, sich mit großer Anstrengung gegenseitig zu bespitzeln und ihre Online-Bemühungen in ein digitales Gewirr zu verfilzen.

 

weiterlesen

 

Armut auf Rekordhoch: soziale Verödung ganzer Regionen

DruckversionPDF version


von Denise Zimmermann


Vor der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und der sozialen Verödung ganzer Regionen warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband anlässlich der Veröffentlichung seines Armutsberichts 2013. Mit 15,2 Prozent habe die Armut in Deutschland ein neues Rekordhoch erreicht, die soziale und regionale Zerrissenheit habe dabei dramatisch zugenommen. Gemeinsam mit der Nationalen Armutskonferenz fordert der Verband die gezielte finanzielle Förderung notleidender Kommunen sowie ein Paket von Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zum Erhalt der sozialen Infrastruktur vor Ort.

„Sämtliche positive Trends aus den letzten Jahren sind zum Stillstand gekommen oder haben sich gedreht. Die Kluft zwischen bundesdeutschen Wohlstandsregionen auf der einen und Armutsregionen auf der anderen Seite wächst stetig und deutlich. Deutschland war noch nie so gespalten wie heute“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

Seit 2006 habe die Armut in Deutschland besorgniserregend von 14 auf nunmehr 15,2 Prozent zugenommen. Der Abstand zwischen dem Bundesland mit der geringsten Armutsquote (Baden-Württemberg: 11,1 %) und dem Letztplatzierten (Bremen: 23,1 %) habe sich vergrößert und betrage mittlerweile 12 Prozentpunkte. Auch das Ausmaß der regionalen Zerrissenheit innerhalb der Bundesländer habe eine neue Qualität erreicht. Keine Entwarnung gebe es insbesondere für die „armutspolitische Problemregion Nummer 1“, das Ruhrgebiet. „Ganze Regionen befinden sich in Abwärtsspiralen aus wachsender Armut und wegbrechender Wirtschaftskraft. Hier brauchen wir eine gezielte finanzielle Förderung und soziale Programme, um der Verödung entgegenzuwirken“, so Schneider.

weiterlesen

 

Gaucks Diplomatie: Wie ein Präsident protestiert

DruckversionPDF version


von Wolfgang Blaschka, München


Joachim Gauck ist gelernter Protestant. Erst wurde er Pfarrer, dann Endzeit-Bürgerrechtler, später bundesoberster Stasi-Aktenverwalter, und schließlich allerhöchster deutscher Präsident und Freiheits-Prediger. Er lässt sich mit dem Kennzeichen "0-1" kutschieren. Das sei das Ende der Fahnenstange, möchte man meinen. Mehr geht kaum in einem Menschenleben, denken sich Lieschen Müller und Mäxchen Klein. Doch lebenslanges Lernen nimmt kein Ende bis zur finalen Löffelabgabe. Gauck müsste auf seine alten Tage noch einen draufsatteln und auf Protestler umschulen. Eine Rolle, die er sich nicht einmal selbst abnimmt. Darum lässt er es behutsam angehen und sagt einfach erstmal gar nichts. Er weigert sich nach Sotschi zu fahren, sagt aber nicht warum. Dabei hätte er sogar eine Ehrenkarte für die Olympischen Winterspiele auf der Krim und einen Freiflug dahin und wieder zurück. Den lässt er schnöde verfallen.

Der russische Präsident hätte ihm sogar eine eigene Protestmeile eingerichtet, wo er mit einem selbst gemalten Schild auf und ab marschieren hätte können. Aber Gauck bockt. Zu Putins Propagandashow will er nicht, erklären will er das aber auch nicht so direkt. Nicht dass ihm Wladimir Putin noch böse wäre! Ein unerklärter Protest also, eine ganz neue Form des Aufbegehrens. Dabei würde ihm die devote Hofberichterstattung jedes auch nur beiläufig hingeworfene Wort zur Schlagzeile aufpumpen. Ein Blitzlichtgewitter würde jeden seiner Auftritte, und seien es nur Besuche im Trainingsquartier des Olympia-Teams, zu fulminanten Leuchtfeuern der "Freiheit" stilisieren, gegen Despotismus, Oligarchie, Schwulenfeindlichkeit und überhaupt. Ein prominenterer Demonstrant wäre kaum zu finden. Selbst die feministische Gruppe FEMEN würden dagegen abstinken. Doch er möchte sie nicht in den Schatten stellen, gendermäßig korrekt. Und sich nicht ins Rampenlicht.

 

weiterlesen

 

Political Publicity: Die Atomverhandlungen und der inszenierte Durchbruch

DruckversionPDF version


von Shakib Mohammad-Gou  


Ob zu Weihnachten in Europa oder zum Neujahresfest in Iran: was zählt, ist nicht nur der Inhalt. Auch die Verpackung, die Wahl des Geschenkpapiers, die dekorativen Schleifen und Gimmicks - all das ist entscheidend, um eine gelungene Bescherung zu zelebrieren.

Die Politik ist bekanntlich kein Ort des Schenkens und Beschenktwerdens, vielmehr eher ein Konstrukt aus Diplomatie, List und Zurschaustellung. Die Menschen müssen bei Laune gehalten werden, die Staaten ihre eigenen Interessen wahren und die Machthaber ihre Position stärken und das Image aufpolieren.

Seit der Wahl des Klerikers Hassan Rohani hat sich das Bild Irans in den westlichen Medien abrupt geändert. Beherrschten vorher negative Schlagzeilen über den Amtsvorgänger die hiesigen Medien, gab es nun einen Stimmungswechsel. Ein neues Zeitalter brach an, innerhalb einiger Stunden wandelte sich das Land - medial - in eine freundlichen, offenen, euphorisch Richtung Westen blickenden Staat um. Hassan Rohanis Lächeln und der zu Scherzen aufgelegte, bestens ins westliche Bild passende Zarif führten zu hunderttausenden von „Likes“ in ihren Facebook-Profilen.

Es folgten hellere und farbenfrohere Darstellungen von Iran in den Medien außerhalb des Landes. Die Mission, innerhalb kürzester Zeit ein positiveres Bild von Iran zu erzeugen, war gelungen.

 

weiterlesen

 

Minister Remmel: "Tiere sind keine Abfallprodukte"

DruckversionPDF version

 

NRW stärkt den Tierschutz: Töten männlicher Küken nach Übergangszeit ab 2015 verboten

Ordnungsverfügungen an 12 Brütereien in NRW verschickt


Die nordrhein-westfälische Landesregierung stärkt den Tierschutz: Als erstes Bundesland untersagt NRW das massenhafte Töten männlicher Eintagsküken in der Legehennenproduktion. Die zuständigen Kreisordnungsbehörden haben am Donnerstag und Freitag auf Veranlassung des NRW-Verbraucherschutzministeriums einheitlich die Ordnungsverfügungen mit dem entsprechenden Verbot den betroffenen Brütereien zugestellt. Den Betrieben wird eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2015 eingeräumt. "Wir beschreiten mit diesem Vorgehen in Deutschland einen Pionierweg im Tierschutz. Diese grausame Praxis des Tötens von Küken aus reinen Renditegründen ist seit Jahrzehnten einfach hingenommen worden. Künftig wird diese Praxis in NRW ein Ende haben. Tiere sind Lebewesen und keine Abfallprodukte landwirtschaftlicher Produktionsprozesse", sagte der  NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel.

Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium hatte Ende September einen Erlass herausgegeben, mit dem die Kreisordnungsbehörden angewiesen wurden, den Brütereien in NRW das Töten der männlichen Eintagsküken als tierschutzwidrig zu untersagen. Damit schloss sich das Ministerium der neuen Rechtsauffassung der Staatsanwaltschaft Münster angeschlossen. Deren strafrechtliche Bewertung, die das Töten von männlichen Eintagsküken als tierschutzwidrig ansieht, hat das Ministerium veranlasst, umgehend verwaltungsrechtlich gegen diese Praxis in der Legehennenzucht vorzugehen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Münster stellt das Töten der Küken keinen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes dar und ist damit strafbar.
 

weiterlesen

 

Washington hat Amerika in Verruf gebracht

DruckversionPDF version

 

von Paul Craig Roberts

 

Als ich vor Jahren das George W. Bush-Regime als Polizeistaat bezeichnete, wurden auf dem rechten Flügel die Augenbrauen gehoben. Als ich das Obama Regime als den noch schlimmeren Polizeistaat bezeichnete, verdrehten die Liberalen ihre Augen. Ach wie gut! Jetzt bin ich nicht länger umstritten. Jeder sagt das.

Laut der britischen Zeitung "The Guardian" hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einen verärgerten Meinungsaustausch mit Obama, in dem Merkel Obamas National Security Agency (NSA) mit der ostdeutschen kommunistischen Stasi verglich, die jeden durch ein Netzwerk von Informanten bespitzelte.

Merkel wuchs auf im kommunistischen Ostdeutschland, wo sie von der Stasi bespitzelt wurde, und jetzt, wo sie das höchste politische Amt in Europas mächtigstem Staat innehat, wird sie bespitzelt vom Amerika der “Freiheit und Demokratie.”

Der ehemalige Spitzenbeamte der NSA William Binney erklärte, dass „Wir (die Vereinigten Staaten von Amerika) uns jetzt in einem Polizeistaat befinden.“ Die vom Obamaregime betriebene Massenbespitzelung ist laut Binney „eine totalitäre Entwicklung.“

Vielleicht meine beste Rehabilitation nach all den Hass-e-mails von “Superpatrioten,” die ihre Ignoranz auf den Ärmeln zur Schau stellen, und Obama-verehrenden Liberalen, deren Leichtgläubigkeit ekelerregend ist, kam von Bundesrichter Richard Leon, der feststellte, dass die von Obama abgesegnete NSA-Schnüffelei „nahezu orwellesk“ ist. Wie die "American Civil Liberties Union" (ACLU – Amerikanische Bürgerrechtsunion) feststellte, rehabilitierte die Entscheidung von Bundesrichter Leon Edward Snowden, indem sie befand, dass die Schnüffelei der NSA sich wahrscheinlich außerhalb dessen befindet, was die Verfassung zulässt, und „sie als ‚orwellesk’ bezeichnete und hinzufügte, dass James Madison ‚entsetzt’ wäre.“
 

weiterlesen

 

Will Obama ein Abkommen mit dem Iran oder nicht?

DruckversionPDF version


von Sheldon Richman


Was haben Präsident Barack Obama und Außenminister John Kerry mit dem Iran im Sinn? Zuerst prahlten sie mit einem historischen Abkommen mit dem Iran betreffend dessen ziviles Atomprogramm – ein Abkommen, welches demonstriert, dass die Islamische Republik keine Atomwaffen herstellen wird – etwas, wozu sie ohnedies nicht die Absicht gehabt hatte. Dann wandten sie sich an den Senat der Vereinigten Staaten von Amerika, um diesen davon abzuhalten, weitere Wirtschaftssanktionen gegen das iranische Volk zu verhängen, ehe es eine Chance gab, von der interimistischen Vereinbarung mit sechs Monaten Laufzeit zu einem ständigen Abkommen zu gelangen.

 


Aber da gab es widersprüchliche Signale. Während er scheinbar das interimistische Abkommen vor einer pro-israelischen Zuhörerschaft im Saban Center der Brookings Institution verteidigte, gab Obama einem endgültigen Abkommen nur eine 50-prozentige Chance. Warum der Mangel an Optimismus angesichts der kürzlichen erfolgreichen Runde von Verhandlungen? Spielte er die Israel-Karte – das Weiße Haus steht in enger Absprache mit israelischen Regierungsvertretern – obwohl er stattdessen weiter seinen Weg verfolgen und sicherstellen sollte, dass es zu keinem Krieg mit dem Iran kam? (Wiederholt sagte Obama, dass „alle Optionen auf dem Tisch sind,“ einschließlich militärischer Gewalt.)

 

weiterlesen

 

Deutschland im exklusivsten Geheimdienst-Club der Welt? Das sechste Auge zwinkert nur müde.

DruckversionPDF version

 

von Wolfgang Blaschka, München


Wenn irgendwo auf dem Globus die Sonne aufgeht, ein finsterer Hassprediger sich blinzelnd den Bart krault, sich seinen Sprengstoffgürtel umschnallt, den Gebetsteppich Richtung Mekka ausbreitet und anschließend ungefrühstückt ein Flugzeug besteigt, um sein terroristisches Tagwerk zu beginnen, möglicherweise sein letztes, dann wollen wir das doch wissen - oder?

Auch Barack Obama will das wissen. Da ist er wie jeder andere Mensch einfach neugierig. Da so etwas nicht in der Zeitung steht, lässt er sich vom Geheimdienst instruieren, den Vorteil hat er als Präsident. Die NSA, die CIA, der GCHQ und ein Dutzend weiterer einschlägiger Agenturen setzen ihn ins Bild. Was uns die Morgenlektüre mit den großen Buchstaben bringt, bekommt Obama von ausgeschlafenen Agenten vorgelesen. Die haben auch nachts über alles mitgeschnitten, was auf der Erde Schreckliches passiert, von den eigenen Untaten abgesehen. Auch diese werden unter wenigen Augenpaaren offen erwogen, und befohlen.

Wo früher das "Auge Gottes" wachte, spionieren heute die "Five Eyes", um alles zu wissen: Die USA, Kanada, Neuseeland, Australien und die "Mutter" all dieser Kolonien, Großbritannien. Untereinander leben sie in göttlicher Harmonie und tun sich nichts, aber ringsum wird gehorcht und geguckt, gelauscht und gespeichert, was die Maschinerie hergibt, selbstverständlich auch in den eigenen Ländern. Man will möglichst schon vorher wissen, in welchem Winkel der Welt sich ein Bösewicht den Sprengstoffgürtel umschnallt, das Flugzeug besteigt oder Hass predigt. Um zu entscheiden, ob man ihn "ausknipst" oder gewähren lässt, wenn's in den Kram passt. Alles nur aus Sorge um die Sicherheit des Weltfriedens. Die dunklen Pläne der "göttlichen Vorsehung" haben möglichst unergründlich und rätselhaft im Hintergrund zu bleiben.

 

weiterlesen

 

Was ist denn mit dem Kommunismus?

DruckversionPDF version


Viele verwechseln ihn mit Real-Sozialismus oder "Komm und iss Mus"

 

von Wolfgang Blaschka, München


Kommunismus ist ein zu großes Wort für die bisher real existenten Sozialismen, denn die klassenlose Gesellschaft war noch nirgends entstanden. Es waren allenfalls Vorstufen in die Richtung des Absterbens des Staates und der vollen Ausbildung einer egalitären Gesellschaft, in der sich das Individuum bar jeder Herkunfts-, Vermögens- und Besitz-Verhältnisse frei entfalten kann, jede/r nach seinen/ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen. Das setzt allerdings die volle Entwicklung der Produktivkräfte unter Wegfall aller Hemmnisse in den Produktionsverhältnissen einer Gesellschaft voraus, die den Mangel  letztlich überwunden hat.

Davon konnte in den bisherigen realsozialistischen Ländern, soweit sie sich vorübergehend den Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus entziehen konnten, nicht die Rede sein. Es herrschte in vielen Bereichen Mangel und ein nicht unerhebliches Demokratiedefizit. Der Ostblock wurde vom Westen regelrecht totgerüstet. Er investierte zuviel in die Rüstung (nach innen wie nach außen), weil er sich ständig bedroht sah und von Feinden umzingelt (was ja zutraf), und vernachlässigte dabei die Konsumption. Der daraus resultierenden Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung begegneten die Staatsapparate mit umsomehr Kontrolle und Überwachung, anstatt ihren Bürgern zu vertrauen und auf die strukturelle (nicht technologische) Überlegenheit ihrer Wirtschaft zu setzen, die den Werktätigen zumindest theoretisch weitestgehende Bestimmungsrechte einräumte, nicht nur Mitbestimmung. Sie hätten die volkseigenen Betriebe (die dem Staat gehörten), aber auch die genossenschaftlichen Eigentumsformen nutzen und den Laden tatsächlich als ihren eigenen betrachten können, als Produktionsmittel und Liegenschaften im mittelbaren Eigentum der Produzenten selbst, nicht irgendwelcher Kapitalbesitzer.

 

weiterlesen

 

Washington treibt die Welt in den Krieg

DruckversionPDF version

 

von Paul Craig Roberts


Zwölf Jahre lang hatte Washington die Vereinigten Staaten von Amerika im Krieg: Afghanistan, Irak, Somalia, Libyen, Pakistan, Jemen, und fast Syrien, was noch immer kommen könnte, Iran ist auf der Warteliste. Diese Kriege forderten hohe Kosten an Geld, Prestige, und Toten und Verletzten auf Seiten sowohl der Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika als auch der angegriffenen Zivilbevölkerungen. Keiner dieser Kriege scheint einen zwingenden Grund oder eine vertretbare Erklärung aufzuweisen. Die Kriege waren wichtig für die Profite des Militär/Sicherheitskomplexes. Die Kriege schufen den Deckmantel für den Aufbau eines Stasi-Polizeistaats in Amerika, und die Kriege dienten Israels Interessen, indem sie Hindernisse beseitigten für Israels Annektierung der gesamten West Bank und des südlichen Libanon.

So teuer und zerstörerisch diese Kriege waren, sie liegen weit unter dem Niveau eines Weltkrieges, nicht zu reden von einem Weltkrieg gegen atomar bewaffnete Gegner.

Der fatale Krieg für die Menschheit ist der Krieg gegen Russland und China, in den Washington die Vereinigten Staaten von Amerika und seine NATO-Hiwis und asiatischen Marionettenstaaten treibt. Eine Reihe von Faktoren tragen bei zu Washingtons Streben in Richtung des finalen Kriegs, aber der alle umfassende Faktor ist die Doktrin des amerikanischen Exzeptionalismus.

Laut dieser selbstgerechten Doktrin ist Amerika das unentbehrliche Land. Das heisst, die Vereinigten Staaten von Amerika sind von der Geschichte auserwählt, die Vorherrschaft des säkularen „demokratischen Kapitalismus“ über die Welt einzurichten. Die Vorrangstellung dieses Ziels erhebt die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über traditionelle Moralvorstellungen und über alles Recht, sei es das eigene oder das Internationale.

 

weiterlesen

 

GroKo gebongt. SPD will nicht ohne Mutti

DruckversionPDF version

 

von Wolfgang Blaschka, München


Die beiden Briefschlitzmaschinen haben ihr Werk verrichtet. 337.880 mal ritsch-ratsch, 20.000 mal pro Stunde, und das Befragungs-Ergebnis war von zweimal 164 Helferlein ratzfatz ausgezählt: 75,96 Prozent dafür. Drei Viertel der SPD-Mitgliedschaft signalisierten dem Parteivorstand: Du darfst. Gabriel darf gleich doppelt: Wirtschaft und Energie. Die GroKo ist in trockenen Tüchern. Die Wirtschaft darf aufatmen. Die Opposition darf schlucken. Das Wahlvolk jetzt möglichst nicht mehr mucken. Die Energie ist aufgebraucht. So demokratisch wurde eine Ermächtigung mit gleichzeitiger Selbstentmachtung selten vollzogen. Es ist wie bei einem Kreditvertrag: Zahltag ist später. Was kümmert's? Wir leben jetzt!

Erstaunlich hoch war die Abstimmungs-Beteiligung mit 77,86 Prozent. Über alle Erwartung hinaus! Auch wenn ein paar tausend Ungültige dabei waren, reichte es locker für das Quorum von 20 % der 473.000. Ein Rekordergebnis: Drei von vier Genossen finden noch einen Briefkasten. Manche dürften auch länger danach gesucht haben. Das Wir hat entschieden. Auch wenn es Marietta Slomka nicht gefallen hat, das dumme Gerede von der Verfassungswidrigkeit der Mitglieder-Befragung war tatsächlich Quatsch, da hatte Gabriel ausnahmsweise recht. Das war keine "zweite Wahl", sondern ein Placet für Regierungsbeteiligung, für üppige Zweidrittel-Mehrheits-Beschaffung statt Opposition oder gar eine ganz andere Regierung.

 

weiterlesen

 

Ukraine als Testfeld zur Prüfung der Geduld Rußlands

DruckversionPDF version


von Peter A. Weber


Der Musiker und Blogger Wolfgang van de Rydt schätzt die Lage in der Ukraine in seinem Kommentar „Ukraine: baut doch eine Mauer!“ m. E. nach völlig richtig ein. Die Ukraine entwickelt sich zur Zeit zu einem Spielball zwischen Ost und West. Offensichtlich versuchen die USA und ihre Vasallen, die Ukraine für ihre Zwecke zu institutionalisieren, indem sie mit Klitschko an der Front austesten, wie weit man Putin reizen kann.


Es scheint mir, daß wieder absichtlich mit Rußland ein neues Feindbild aufgebaut werden soll. Feindbilder werden bekanntlich von Potentaten benötigt, um von innenpolitischen Problemen abzulenken, um ungehindert und mit Zustimmung der breiten Öffentlichkeit, geostrategische, machtpolitische und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen. Wenn das schiefgeht, dann kann es die Bevölkerung in der Ukraine ausbaden. Boxer Vitali Klitschko kann sich aus der Schußlinie bringen, wenn es brenzlig wird, da er seine Multimillionen im Westen gebunkert hat und sich bei Bedarf jederzeit wieder in seine Luxusvilla zurückziehen kann.


Es ist tatsächlich ein Trauerspiel mit den westlichen Medien, die über die Vorgänge in der Ukraine total einseitig berichten. Mit keinem Wort wird erwähnt, was der Bevölkerung denn konkret als Hilfe angeboten wird, wenn sie den Regimewechsel erzwingen können. Den armen Ukrainern wird eine Wurst vor die Nase gehängt und sie werden mit dem Versprechen geködert, ihnen würde die EU-Tür weit geöffnet, wenn sie nur mutig genug sind, die persönlichen Risiken des Widerstands auf den Straßen einzugehen. Es wird ihnen vorgespiegelt, daß wir sie mit "Hallo" und "Begeisterung" empfangen würden, da wir hier in Saus und Braus – sozusagen – im Schlaraffenland leben und nur auf die Ukraine warten.

 

weiterlesen

 

Die zerstörerische Kraft des Überflusses

DruckversionPDF version

 

von Jens Blecker / iknews


Wir leben in einer Zeit, wo es in unseren Breitengraden fast alles im Überfluss gibt. Jede Woche ein neues Fest, ein neuer Rummel, es wird gefeiert als würde es kein Morgen geben. Leider führt all dieser Überfluss dazu, dass die Wertigkeit nicht mehr gegeben ist. Freuten sich die Menschen früher auf die einzelnen Festlichkeiten, ist jetzt mancher bereits über den nächsten Event genervt. Die Problematik mit dem Überfluss begrenzt sich allerdings nicht nur darauf.

Fast alles ist heute zur Massenware geworden, sogar die „Freunde via Facebook“ oder anderen sozialen Netzwerken. Dabei spielt es kaum noch eine Rolle, ob man den Menschen auch wirklich kennt, denn selbst die Nachbarn trifft man nur noch selten im realen Leben.

Die Beispiele für die zerstörerische Kraft des Überflusses sind mannigfaltig und eigentlich kennt sie auch jeder. Wie sich das jedoch auf die Psyche und natürlich den Körper auswirkt, das blendet man doch lieber aus. Wer kennt es nicht, sich auf Dinge zu freuen die selten oder rar sind? Gab es früher beispielsweise einen leckeren Lachs zum Frühstück wenn man Geburtstag hatte, war es ein besonderer Augenblick. Neben der Vorfreude, war auch der Genuss ein echtes Erlebnis. Liegt der Lachs allerdings jeden Tag auf dem Tisch, wird es einfach zu einem non Event. Dabei spielt es auch keine Rolle ob man ihn nun jeden Tag isst, alleine die Möglichkeit macht es uninteressant.

Die Nebenwirkungen vom Überfluss sind darum auch Unzufriedenheit und zum Teil sogar Stress. Natürlich fordert das Belohnungssystem des Hirns immer einen Nachschlag und je größer der Überfluss ist, umso schwieriger kann diese „Gier“ befriedigt werden. Das führt sehr schnell zur kognitiven Dissonanz und so in einen Kreislauf der die Unzufriedenheit potenziert. Wie so häufig habe ich auch an dieser Stelle ein Zitat parat, dass sehr gut passt wie ich finde:

„Wer nicht glücklich ist mit dem was er hat, wird auch nicht glücklich sein mit dem was er gerne hätte.“
 

weiterlesen

 

Kriegsministerium geht an die Leyen

DruckversionPDF version


Ursulas Hartz-IV-Legionen vor neuer Verwendung

von Wilfried Kahrs / QPress

 

Deutsch-Absurdistan: Der GroKo-Deal scheint endgültig besiegelt zu sein, jetzt beginnt die finale Runde der Pöstchenschieberei am Kabinettstisch. Das Schöne an der Politik allgemein ist, dass man keine Qualifikation benötigt, sondern dem eingesessenen politischen Adelsgeschlecht angehören muss. Letzteres ist bei der Tochter des früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht, Ursula von der Leyen, selbstverständlich gegeben. Mal ehrlich, was sollte dieses wendige Weibsbild nicht zur Strecke zu Wege bringen? Und wenn sie den Teufel reiten müsste, sie würde es tun, wenn sie nicht gerade von ihm geritten wird.

Wer folgerichtig zunächst an eine Wahrnehmungsstörung glaubt, der ist völlig auf dem Holzweg. War sie zunächst als eine Art Super-Ministerin gesetzt, muss da wohl doch noch einmal abgespeckt werden. Zu viele Anwärter auf zu wenige Pöstchen am Kabinettstisch. Aber jetzt scheint eine würdige Position für sie gefunden zu sein. Das jedenfalls will man hier wissen: „Neues Kabinett: Von der Leyen wird Verteidigungsministerin[Spiegel-Online] … und ziert sich auch nicht es herauszulassen.

weiterlesen

 

Rezept zur Groko

DruckversionPDF version

Papst Franziskus provoziert Zoff mit seinem Dienstherrn. Wird Mammon ihn feuern?

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress

 

Vati kann: Hat Papst Franziskus eine zu dicke Lippe riskiert? Seine letzten Äußerungen sprechen dafür. Damit könnte er sich endgültig mit seinem aktuellen Dienstherrn, dem Mammon, überworfen haben. Schließlich ist es eine Binsenweisheit, dass der Vatikan seit Ewigkeiten auch nur Wasser predigt und den Wein in eigenen Reihen gut unter Verschluss hält. Oder aber ist seine jüngste Kritik auch nur eine weitere perfide List, das bekanntlich kaputte System unter Verabreichung falscher Beruhigungspillen weiter aufrechtzuerhalten? Gehen wir der Sache einmal nach.

Vorweg sei noch erwähnt, dass der Vatikan vermutlich der weltweit größte nicht bilanzpflichtige Konzern ist. Nirgends finden sich genaue Angaben zu dem unendlichen Vermögen welches sich über die Jahrhunderte bei der „Vatikan AG“ angehäuft hat. Beim Zusammentragen dieser Werte ist der Heilige Stuhl auch nie besonders rücksichtsvoll vorgegangen. Kaum ein Konzern kann auf größere Leichenberge zurückblicken als eben dieser. Fakt ist, der oberste Dienstherr dort ist der Mammon und das mehr oder minder seit Gründung dieser kriminellen Vereinigung.

Sollte es Franziskus nunmehr ernst meinen, so müsste das rechts gezeigte Bildnis schnell Realität werden. Für jedermann ein Selbstverständnis, der nur mit dem Einsatz der eigenen Körperlichkeit sein Brot verdienen kann, wenn auch als Modell. Letztlich sind auch all die von ihm geäußerten Kritikpunkte nichts wirklich Neues. Wiederkehrend neu ist nur, dass sie vom Papst direkt und unmissverständlich benannt werden. Folgende Schwerpunkte lassen sich aus seiner Äußerung herauslesen:

Dienendes statt regierendes Geld

Wir kennen alle das „hart arbeitende Geld“, welches regungslos in den verschwiegenen Winkeln der Banken herumliegt und lauthals nach seinen Tribut schreit. Dafür werden in aller Regel Menschen ohne Ende geopfert, damit dies auch so passieren kann. Folgt man den Einlassungen von Franziskus, dann müsste es mit dem Zinseszins und seinem Knechtschaftssystem alsbald vorbei sein. Geld könnte sich nicht mehr aus sich selbst heraus exponentiell vermehren. Es wäre das Ende der klassischen Umverteilungsgeschichte, an der wir aktuell gerade erkennbar zugrunde gehen. Wer's glaubt wird selig!

weiterlesen

 

Israel – nur eine weitere unglückselige britische Kolonie

DruckversionPDF version


von John Kozy


„Die Welt würde von einem grausamen und imperialistischen Land lernen ... notleidende und nackte Menschen zu bestehlen.“

- Mohammad Mosaddegh
 

Wie Vorfälle und Situationen definiert werden, hängt weitgehend davon ab, wie sie in der Vorstellung ablaufen. Nehmen Sie zum Beispiel das Gerichtsverfahren gegen George Zimmermann wegen der Tötung von Trayvon Martin, das mit einem Freispruch endete. Die Staatsanwaltschaft ließ zu, dass als Beginn des Vorfalls der Zeitpunkt definiert wurde, an dem Travyon George entgegentrat, nachdem er einige Zeit aus einiger Entfernung verfolgt worden war. Den Vorfall in dieser Weise zu definieren ließ es so aussehen, als wäre Travon der Aggressor gewesen. Wenn, wie viele glauben, dass es gemacht hätte werden sollen, der Beginn des Vorfalls definiert worden wäre als der Moment, in dem George beschloss, Trayvon zu folgen, obwohl ihm von der Polizei gesagt worden war, dass das unnötig sei, dann wäre dadurch bewirkt worden, dass George als Aggressor dastand. Das Ergebnis des Verfahrens wäre wahrscheinlich ein anderes gewesen.

Wenden wir die selbe Analyse an auf die antagonistische Beziehung des Westens, besonders Britanniens und Amerikas, mit dem Iran. Der Westen hat den Beginn der Situation definiert mit dem Zeitpunkt, an dem die Iraner in die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika eindrangen, was die Iraner als Aggressoren erscheinen lässt. Die Iraner jedoch definieren den Beginn der Situation mit dem Zeitpunkt, an dem der britische MI6 und die amerikanische CIA den Sturz der rechtmäßig gewählten demokratischen Regierung des außergewöhnlich populären Mohammad Mossadegh im Jahr 1953 anzettelten. Dieser Staatstreich zwang dem Iran einen autokratischen Schah auf, der seinerseits 26 Jahre später gestürzt wurde. Die Situation auf diese Weise zu definieren macht eindeutig den Westen zum Aggressor. Und jetzt wenden wir die selbe Analyse auf den so genannten Krieg gegen den Terror an.
 

weiterlesen

 

Der Koalitionsvertrag: Viel Lärm um wenig Konstruktives!

DruckversionPDF version


Der kleinkarierte Versuch von CDU/CSU und SPD, die Welt zu reformieren

eine kritische Analyse von Peter A. Weber, Klotten

 

Ich war auf der Suche nach einem Thema nach einer Glosse, weil ich die aktuelle Politik leid bin und gerne mal etwas zum Lachen anbieten wollte. Doch da kam mir gestern die verhängnisvolle Idee, mir den Koalitionsvertrag aufs Korn zu nehmen. Denn es schien mir, damit  ein Stück gefunden zu haben, das als Realsatire taugt und jedes Kabarett mit ausgedachten und erfundenen Gags übertrifft. Hier wird man fündig, wenn man nach Ergebnissen sucht, wie man sie auf einem orientalischen Basar ausfeilscht.


So machte ich mich auf den beschwerlichen Weg durch den Dschungel des Originaltextes des Koalitionsvertrages. Leider blieb mir dabei aber öfter das Lachen im Halse stecken. Denn der „Witz“ des Vertrages steckt meistens in der Gegensätzlichkeit der frommen Absichten im Vergleich zur bisher ausgeübten politischen Praxis von CDU/CSU und SPD. Dieses Machwerk, das von dem Klub der Konformisten ausgeheckt wurde, stinkt nämlich geradezu vor Eigenlob und strotzt nur so mit ständigen Absichtserklärungen auf ein „Weiter-so-wie-bisher“ der bisherigen „erfolgreichen“ Politik. Mit anderen Worten: Er besteht aus nichts als aus Lügen oder Verallgemeinerungen. Zunächst einmal fällt ins Auge, daß er die wichtigsten und existenziellsten Fragestellungen ausklammert wie z. B:

 

  • Steuererhöhungen zum Ausgleich der Verteilungsungerechtigkeiten oder anderer Maßnahmen, um leistungslose Einkommen zu begrenzen,
  • die Eigentumsfrage ganz allgemein,
  • die Systemfrage nach der vorherrschenden Lebens- und Wirtschaftsideologie, die den Profit vor Mensch und Natur einordnet,
  • regionale und dezentralisierte Wirtschaftsstrukturen oder marktbeherrschende Konzerne?

 

weiterlesen

 

Demokratie zwischen Islam und politischer Überforderung - eine unterschätzte Gefahr

DruckversionPDF version


von Claudia B.


Beobachtet man die Migrationspolitik über längere Zeit, kann man keine Abnahme gar Beruhigung der Lage ausmachen, die die Folge einer ungeordneten Einwanderung nach sich zieht. Statt dessen zeigen sich bei jedem Hinsehen neue kritische Themenfelder, die insgesamt eine Zunahme der Problematik für Bürger, Kommunen und Politik erwarten lassen. (Die Ursachen müssten eigentlich in den jeweiligen Ländern angegangen werden - ein anderes Thema.)

Durch vermeintliche oder durch real erlebte Bedrohung und durch zunehmende Konflikte in wesentlichen Bereichen (Arbeit, Pflege, Einwanderung) motiviert polarisiert die Gesellschaft. Medial oder persönlich konfrontiert mit dem Thema Migration tauscht sich die Gesellschaft immer stärker untereinander aus und will sich einfach nicht politisch konform positionieren (lassen), so dass, will man eine Zäsur ab der Einführung von Hartz, dem folgenden spürbaren Werteverlust und der Auflösung der Mittelschicht in mehr „Arme“ als „Reiche“ setzen, nicht nur eine Quelle der Entfremdung in der eigenen Kultur auszumachen ist, sondern sich Kulturverlust und Verlust der hart erkämpften Menschenrechte nun auch beim Thema Migration fortsetzt. Die Folgen sind stärkere Unsicherheit im Sozialverhalten bis zur Ablehnung.
 

weiterlesen

 

Werbung wirkt immer weniger

DruckversionPDF version


von Wolfgang J. Koschnick


Werbung ist wie Fußball: Jeder ist ein Experte und weiß genau, wann, wie und wo sie wirkt. Oder auch, wann sie absolut unwirksam ist: nämlich bei einem selbst. Werbung wirkt immer nur bei den anderen, bei den Doofen. Man selbst ist absolut unbeeinflussbar. Glaubt man wenigstens. Dabei wissen selbst Experten viel weniger darüber, wie Werbung wirkt oder – schlimmer noch – ob sie überhaupt wirkt. Sie behaupten das nur. In Wahrheit haben sie wenig oder gar keine Ahnung. Die meisten Fragen zur Werbewirkung sind völlig ungeklärt. Doch die Werber in den Agenturen und die Forscher in den Markt- und Mediainstituten erzählen ihren Kunden das Blaue vom Himmel herunter, um ihnen weiszumachen, dass sie alle Werbewirkung bestens im Griff haben. Den Teufel haben sie.

Kenner der Zusammenhänge und ernst zu nehmende Werbeforscher sind sich da ziemlich einig: Wie Werbung wirklich wirkt, weiß man nicht so genau. Im Prinzip läuft alles Wissen über Werbung auf die nicht gerade atemberaubende Feststellung hinaus: Ja, es gibt unglaublich geniale Werbung, die starke Wirkung entfaltet. Man erkennt geniale Werbung auf den ersten Blick, wenn man ihr begegnet. Aber die meiste Werbung ist einfach große Sch…

Das ist für die Forschung nicht unbedingt sehr tröstlich, zumal man solche „Erkenntnisse“ ja auch ganz ohne Forschung im Wege des gesunden Vorurteils gewinnen kann.

Es gibt so gut wie überhaupt keine generellen Regeln über die Wirkung von Werbung. Die einzige allgemeine Regel lautet: Es gibt keine allgemeine Regel. Und wenn es doch mal eine allgemeine Regel zu geben scheint, dann gibt es dazu auch gleich hunderte von Ausnahmen. Eine allgemeine Werbewirkungstheorie kann es gar nicht geben. Werbewirkung hängt von einer unüberschaubaren Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren ab, die miteinander interagieren. Die von der Medien- und Werbewirkungsforschung entwickelten Modelle repräsentieren im günstigsten Fall Ausschnitte aus diesem Wirkungsgeflecht, aber nicht den Gesamtzusammenhang.
 

weiterlesen

 

WAS ES HEISST, STALIN ALS „KLASSIKER“ ANZUERKENNEN

DruckversionPDF version

 

von Dr. Meinhard Creydt, Berlin

 

In letzter Zeit grassiert bei manchen aus Ablehnung reformistischer Politik und aus politischer Ratlosigkeit eine Art Stalin-Nostalgie. Stalin (russisch: „der Eiserne“) missrät zu einer Chiffre für machtvolle Radikalität im öffentlichen Dienst. Ein hauptseitig unkritisches Verhältnis zu Stalin ist anzutreffen u. a. im Stalinbuch von Domenico Losurdo (2012), angesichts von mitgeführten Stalinbildern auf der jährlichen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration Anfang Januar in Berlin und bei Gruppen wie der MLPD. Um ganz von solchen Blüten zu schweigen wie jenen „Stalinisten-Hoxaisten“, denen das Berliner Internet-Portal „Infopartisan“ meint, ein Podium bieten zu müssen (trend-onlinezeitung 9/2013). Auf „Infopartisan“  wird in einer ständigen Rubrik Stalin als „Klassiker“ bezeichnet. Anfragen, was die Motive dafür sind und wie sich eine solche Bewertung mit der massenmörderischen Politik Stalins verträgt, blieben unbeantwortet. Ich füge meinen Brief im Anhang an.

Sicher „wissen“ viele nur, was sie „wissen“ w o l l e n. Um es in den Worten von Joschka Fischer zu sagen: „Stalin war also so ein Typ wie wir, nicht nur, dass er sich auch als Revolutionär verstanden und gelebt hat, sondern er war im wahrsten Sinne des Wortes eben auch ein Typ“ (in Zeitschrift ‚Autonomie? Nr. 2, 1977). Ohne Bildungsarbeit zu überschätzen erscheint eine  


Kleine Vergegenwärtigung der Wirklichkeit des Stalinismus

angebracht. Wem Stalin als „Klassiker“ gilt, der wird ja sagen zur 1930ff. betriebenen „abenteuerlichen Kollektivierung“ der Landwirtschaft, die „mittels unglaublicher Gewaltmaßnahmen und Terror“ durchgesetzt wurde. „Sie führte in den Dörfern wie in den Städten zu einer ungeheuerlichen Verelendung der Massen und zu Hungersnöten. … Die Ausplünderung der Landbevölkerung und die Zwangskollektivierung führen dazu, dass vom Viehbestand nicht mehr als 30% des Jahres 1927 übrigblieb … . Jegliche persönliche Interessiertheit an der Führung der Landwirtschaft wurde zerschlagen, die Arbeit wird nur aufgrund von Zwang und Druck durchgeführt“ –  so schon die Kritik von Martemjan Nikititsch Rjutin 1932 (zit. n. T. Bergmann, M. Keßler (Hg.) 1993: Ketzer im Kommunismus – Alternativen zum Stalinismus. Mainz). Die geschätzte Zahl der Hungertoten in der Ukraine, im Wolga- und Uralgebiet sowie in Kasachstan bewegt sich zwischen 4 und 10 Millionen  (Beyrau, 2001, 201). Die Bruttoproduktion der Landwirtschaft verringerte sich von 1928 bis 1933 um 20%, die der Viehwirtschaft um 50%. Vor dem Krieg erreichte die Agrarproduktion das Niveau von 1928 nie wieder – wenn man von den Jahren 1937 und 1940 absieht. „Die ab 1929 von der KPdSU verfolgte Agrarpolitik muss … vom wirtschaftlichen Standpunkt aus in jeder Hinsicht als ein Fiasko bezeichnete werden“ (Weißenburger 1982, 159f.).

 

weiterlesen

 

Papst outet sich als Kapitalismuskritiker

DruckversionPDF version


Der Versuch, die Qualität des Kapitalismus anhand von contra- und pro-Stimmen sowie mit Hilfe von praktischen Beispielen zu bewerten.


von Peter A. Weber


In meinem heutigen Beitrag möchte ich zunächst die jüngsten freimütigen kapitalismuskritischen Äußerungen des Papstes vorstellen. Sodann beschäftige ich mich mit den Reaktionen namhafter deutscher Wirtschaftsjournalisten, die dem Papst Weltfremdheit vorwerfen. Abschließend serviere ich einige unbestreitbare Tatsachen aus dem Bereich von Umweltzerstörungen und menschlichen Schädigungen, die durch das kapitalistische Wirtschaftssystem hervorgerufen werden und die die Thesen des Papstes bekräftigen.



1. Apostolisches Schreiben „EVANGELII GAUDIUM“ des Papstes


Der neue Papst Franziskus hat in seinem apostolischen Schreiben „EVANGELII GAUDIUM“ vom 24.11.2013 das kapitalistische System regelrecht gegeißelt. Damit bringt er wohl so manche kirchliche, weltliche und wirtschaftliche konservative Kreise in Verlegenheit. Soweit ich es beurteilen kann, ist BILD bei diesem Thema verstummt und vom euphorischen Ruf „Wir sind Papst“ ist noch nicht einmal mehr ein Echo zu hören. Das Papst-Schreiben hat 256 Seiten, womit ich Euch verschonen will. Wer Lust hat, kann das „EVANGELII GAUDIUM“  als PDF Wort für Wort nachlesen. (Die Vollversion ist auch noch einmal im Anhang zu finden!) Für die übrigen Leser dürfte es genügen, wenn ich an dieser Stelle nur die wesentlichen Auszüge veröffentliche:
 

weiterlesen

 

Die unerfreuliche Rückkehr der Navi Pillay

DruckversionPDF version

 

von Daniel McAdams  / Geschäftsführer des Ron Paul Institute for Peace and Prosperity


Man könnte sehr wohl sagen, dass Navi Pillay die Person ist, die mehr als alle anderen verantwortlich ist für den katastrophalen Überfall der NATO auf Libyen. Als UNO-Menschenrechtskommissarin leitete sie diese schicksalsträchtige Konferenz im Februar 2011, bei der der libysche NGO-Leiter Soliman Bouchuiguir unglaubliche Geschichten über die „Massaker“ wiederholen durfte, die in Libyen stattfanden – Geschichten, von denen er nach dem NATO-Überfall offen zugab, dass er sie erfunden hatte. „Es gibt keine Beweise,“ rief er aus, als er nach dem Überfall nach Beweisen für seine Behauptungen gefragt wurde, welche die Ausgangsbasis für die Kette von Ereignissen bildeten, die zu den Bombardierungen durch die NATO führten.

Das erste Glied in dieser Kette war das Hearing der UNO-Menschenrechtskommission unter dem Vorsitz von Pillay, wo Bouchuiguirs Lügen zum Ausschluss Libyens aus diesem Gremium und zur Weiterleitung der Angelegenheit Libyen an den Unsicherheitsrat führten. Bei dem Hearing übernahm Pillay den Standpunkt des Fälschers Bouchuiguir, indem sie ausrief, dass „der libysche Führer die Gewalt jetzt einstellen muss.“ Letztendlich verabschiedete der Unsicherheitsrat die Resolution 1973 und schlug damit die interventionistische Lücke in das Tor Libyens, das die NATO sehr bald danach auftrat.

Kommissarin Pillay verschwendete keine Zeit und richtete ihren „humanitär interventionistischen“ Blick auf eine weitere Krise, die ebenso auf eine militärische Lösung wartete. Schon im August 2011 begann sie den Internationalen Strafgerichtshof zu drängen, ein Verfahren gegen die Regierung Syriens einzuleiten, die gegen einen vom Ausland gesponserten Aufruhr kämpfte, der ihren Sturz zum Ziel hatte. Ungeachtet der Widerrechtlichkeit ihrer Position, den Sturz eines souveränen Staates zu fordern, hat Pillay unermüdlich von Anfang an einen NATO-Überfall auf Syrien nach libyschem Muster befürwortet.
 

weiterlesen

 

Obwohl Israels Belagerung von Gaza sadistisch und illegal ist ...

DruckversionPDF version


… unterstützen sie die Vereinigten Staaten von Amerika


von John Glaser


Israels Blockade von Gaza ist schon lange bekannt für die grausamen Folgen ihres würgenden Drucks auf die Bevölkerung. Zwei Ereignisse in letzter Zeit – nämlich die Zerstörung der Schmuggeltunnels nach Gaza durch Ägypten und Israels Entscheidung, die Blockade durch die Sperre für Baumaterial zu verschärfen – haben Gaza praktisch „unbewohnbar“ gemacht, wie die UNO sagt.

Infolge des Treibstoffmangels steht Gaza vor einer Krise der Energieversorgung, wobei es laut Oxfam zu Stromausfällen von 12 – 16 Stunden am Tag kommt. In einigen Bereichen von Gaza-Stadt haben Abwässer die Strassen überflutet, nachdem am 1. November das einzige Kraftwerk Gazas geschlossen wurde und die Pumpstationen nicht mehr betrieben werden konnten. Produktionsbetriebe waren gezwungen, die Produktion herunterzufahren, was zu Arbeitsunterbrechungen führte, und die Krankenhäuser funktionieren nur mehr mit Reserven für den Notfall.

Laut Oxfam wird der Treibstoffbedarf Gazas nur zu 40% gedeckt, und die Preise für Benzin und Diesel wurden verdoppelt. Weniger als 400.000 Liter Treibstoff kommen nach Gaza über offizielle Grenzübergänge – im Vergleich dazu wurden eine Million Liter täglich durch die Tunnels geschmuggelt.

Dieser sadistische wirtschaftliche Würgegriff auf 1,6 Millionen Menschen ist nicht nur grausam, er ist illegal. Eine Arbeitsgruppe der UNO im September 2011 befand, dass die Blockade durch Israel die Menschen in Gaza einer Kollektivstrafe unterwirft in „flagrantem Verstoss gegen die internationalen Menschenrechte und gegen das humanitäre Recht.“
 

weiterlesen

 

Hunde wichtiger als Hartz-IV-Bezieher, Deutschland setzt Prioritäten

DruckversionPDF version

 

von Wilfried Kahrs / QPress

 

BRDigung: Deutschland ist und bleibt ein Paradies für Hunde, ganz anders als manch ein asiatisches Land, wo die Vierbeiner vorzugsweise schnell mal in die Pfanne gehauen werden. Letzteres passiert in Deutschland eher mit den Hartz-IV-Beziehern, natürlich nur im übertragenen Sinne. Harter Tobak? Nein! Tägliche Praxis! Und „die Deutschen“ (als Beschreibung einer Mehrheit) scheinen das auch alles ganz korrekt zu finden. So jedenfalls muss man schlussfolgern, wenn es um empathische Reaktionen zu den erwähnten Gruppen geht.

Die Deutschen wären ja auch nicht „die Deutschen“, hätten Sie nicht das ein oder andere absolutistische wie „bösondere“ Alleinstellungsmerkmal in dieser Welt, zu denen auch diese Besonderheit zu rechnen ist. Erläutern wir aber zunächst ein wenig (bevor das große Aufjaulen einsetzt), warum wir mit einer derartigen Feststellung aufwarten müssen. Für einen direkten Vergleich boten sich zwei zeitgleich laufende Petitionen an. Die eine befasst sich mit dem Überleben eines Hundes, die andere mit der Fortdauer folgenschwerer Sanktionen gegenüber Hartz-IV-Beziehern. Unschwer zu erraten, welche der beiden Petition hierzulande das Rennen machte.

Die Petition mit dem Hund

Bitte begnadigen Sie die Therapiehündin „Tascha“ des im Wachkoma liegenden Dylan in Schönwalde[change.org]. In dem vorstehenden Fall geht es um eine Therapiehündin, die für den betreffenden Patienten sicherlich von unschätzbarer Bedeutung ist. Die Petition wurde am 24. November 2013 gestartet und erreichte bereits am 27. November 35.000 Mitzeichner. Am 29. wurde die erste Schallmauer von 50.000 Mitzeichnern im Galopp durchbrochen. Und am 30.11. war auch die 75.000er-Marke eher eine spielerische Hürde. Dies belegt, dass die Deutschen zu Emotionen fähig sind. Es ist wichtig, richtig und gut, in einem solchen Fall Stellung zu beziehen, denn hier gibt es zwei wehrlose Opfer … das Kind und der Hund.

weiterlesen

 

Petition von Inge Hannemann zur Abschaffung der Harz-IV-Sanktionen

DruckversionPDF version

 

von Jörg Gastmann, Köln


Was ist bloß los mit der Masse der Hartz IV-Bezieher? Da klagen sie (völlig zu Recht) über Sanktionen, und wenn eine Initiative versucht, das zu ändern, machen sie nicht mit. Von rund 6 Millionen Hartz IV-Beziehern haben bis heute nur rund 46.550 (Stand 15. Dez.!) die Petition 46483 zur Abschaffung der Sanktionen unterzeichnet. Über 99% haben sich also bisher NICHT beteiligt, obwohl die Zahl der verhängten Sanktionen mittlerweile bei über 1 Mio. Betroffenen pro Jahr liegt. Die Petition wurde von der wegen ihrer öffentlichen Kritik an Hartz IV vom Jobcenter Hamburg-Altena suspendierten Mitarbeiterin Inge Hannemann iniziiert. Bitte besucht ihre Webseite und ihren informativen Blog

Nur noch bis zum 18.12.2013 haben alle Bürger (nicht nur die Betroffenen) Zeit, um die Petition 46483 beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags mitzuzeichnen.

„Arbeitslosengeld II - Abschaffung der Sanktionen und Leistungseinschränkungen (SGB II und SGB XII)“

Text: „Der Deutsche Bundestag möge beschließen, die Paragrafen im Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende, § 31 bis § 32 SGB II) und im Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (Sozialhilfe, §39a SGB XII) ersatzlos zu streichen, die die Möglichkeit von Sanktionen bzw. Leistungseinschränkungen beinhalten.“

Begründung: „Die Sanktionen (§ 31 und § 32 Zweites Buch Sozialgesetzbuch) und die Leistungseinschränkungen (§ 39 a Zwölftes Sozialgesetzbuch) verletzen das Recht auf die Absicherung des zwingend gesetzlich festgelegten soziokulturellen Existenzminimums. Wem ganz oder teilweise die Grundsicherungsleistung gestrichen wird, dessen Existenz und gesellschaftliche Teilhabe ist bedroht.“

 

weiterlesen

 

Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortung

DruckversionPDF version


Nicht das "Dritte Reich" ist noch lebendig, sondern "der Schoß, aus dem das kroch"

von Wolfgang Blaschka, München


Woher nur kommt die Sehnsucht nach der Nation? Sie scheint nicht ausrottbar, als wären wir ohne sie entwurzelt, als stünden wir als Nichtse im geschichtlichen Zeitstrom, wenn wir uns ihrer nicht andauernd vergewisserten. Dabei blieb gerade in Deutschland die Nation reine Fiktion. Die Bayern begreifen sich (nach offizieller Lesart) ebenso als solche. In München gibt es ein Nationalmuseum, ein Nationaltheater und jede Menge Brimborium um die Eigenarten, Sitten, Trachten und Gebräuche des Bajuwarentums, das seinerseits aus Ungarns Tiefebene entstammt und sich mit Kelten, Sueben und Römern auf dem Boden des früheren "Raetien" verbunden und niedergelassen hat. Mit dem Deutschtum ist es stammesgeschichtlich auch nicht weit homogener her. Im Föderalismus der Bundesrepublik tummeln sich auch reichlich Dänen und Sorben, Türken und frankophile Saarländer, allerlei Ethnien und Völkchen, die mit "Deutschland" nicht viel mehr als ihren Wohnort meinen. Von den Rumäniendeutschen gar nicht zu reden, die sich besonders deutsch als "Siebenbürger Sachsen / Benater Schwaben" fühlen, jedoch weder in Schwaben noch in der BRD ansässig sind und auch gar nicht sein wollen. Was soll also das Gerede von der Nation?

Zu Zeiten der Zersplitterung in hunderte Grafschaften, Herzog- und Fürstentümer, in kirchliche und reichsstädtische Territorien war die Sehnsucht nach nationaler Eintracht das Programm des aufstrebenden Bürgertums. Nicht nur aus ökonomischem Kalkül, aber auch. Die allgegenwärtigen Zollschranken beengten den Handel, die dutzend verschiedenen Zeitzonen den Verkehr, die unterschiedlichen Gesetze und Vorschriften die Rechtssicherheit. Die Forderung nach der Nation (in Deutschland deutlich später als anderswo in Europa) war untrennbar verknüpft mit dem Begehren nach Demokratie, nach Liberalismus, auch nach Emanzipation der Juden, Entmachtung des Klerus, Abschaffung des Absolutismus, kurz: Streben nach Aufklärung und Wissenschaft statt mittelalterlichem Glauben und Aberglauben, nach politischer Teilhabe der Bürger.
 

weiterlesen

 

Deutschland im Luftkrieg: Ramstein und Stuttgart-Möhringen als Counter-Terror-Nester entlarvt

DruckversionPDF version


Eine Vor-Veröffentlichung der Beilage des Aktionsbündnisses gegen die

NATO-Sicherheitskonferenz in München am 02. 02. 2014.

von Wolfgang Blaschka, München


Luftalarm gibt es keinen, wenn Drohnen ihre tödlichen Raketen auf verdächtige Wagen-Konvois und Kamelhirten abfeuern. Sie kommen mit einem fernen, dumpfen Surren aus heiterem oder nächtlichem Himmel, heimtückisch ohne jegliche Vorwarnung. Nicht nur, weil es keine Sirenen in Somalia auf dem flachen Land gibt, sondern weil es mit den völkerrechtswidrigen Exekutionen schnell und zuverlässig gehen soll. Nicht dass sich jemand noch in Sicherheit bringen könnte! Es soll nahezu geräuschlos vollzogen werden, was in Stuttgart vom AFRICOM befohlen und in Ramstein überwacht wird, der feige Mord aus dem Hinterhalt, vorsätzlich, seriell, gewohnheitsmäßig. Die Mörder sind US-Soldaten, ihr oberster Auftraggeber ist ihr Präsident, der jeden Dienstag im War Room etliche Todes-Freigaben unterschreibt, zusammengestellt aus Listen, die von der CIA vorgelegt werden. Die Exekutions-Orders werden nach Stuttgart übermittelt und von dort gehen die konkreten Vollzugsbefehle aus.

Die Todeslisten wurden von US-amerikanischen Geheimdienst-Spezialisten in Deutschland erarbeitet, informell unterstützt von deutschen Geheimdiensten. Sie spüren "Terrorverdächtige" auf und lassen sie in Afrika gezielt töten. Die Piloten-Teams der unbemannten Mordmaschinen sitzen im südwestlichen New Mexico in klimatisierten Containern, ihre Flugüberwacher dirigieren sie aus dem südwestdeutschen Ramstein. Die Bundesregierung weiß angeblich nicht, was auf ihrem Territorium geschieht. Und will es gar nicht wissen. Für sie existiert kein Drohnenkrieg.
 

weiterlesen

 

Kindisch gefährliche Stichelei des nationalen Sicherheitsstaats gegen China

DruckversionPDF version


von Jacob G. Hornberger


Der nationale Sicherheitsstaat Vereinigte Staaten von Amerika brauchte nach seinem katastrophalen 12-jährigen Kriegszug gegen den Mittleren Osten nicht lange, um mit seinem „Brückenkopf“ gegen Asien eine neue Krise für die Amerikaner herbeizuführen. Als Antwort auf Chinas Entscheidung, eine neue Luftraumzone einzuführen, die auf einen lang geführten territorialen Disput mit Japan wegen einer Inselgruppe zurückgeht, schickte das Militär der Vereinigten Staaten von Amerika zwei B-52-Bomber, die über die Zone flogen, um Chinas Entschlossenheit zu testen und um zu beweisen, dass China nur ein „Papiertiger“ ist, wenn es die Flugzeuge nicht abschiesst.

Das war eine kindisch gefährliche Provokation. Was wäre geschehen, hätte China die Flugzeuge abgeschossen? Ja was? Hätte der nationale Sicherheitsstaat Vereinigte Staaten von Amerika ruhig zugeschaut und dadurch riskiert, selbst als Papiertiger hingestellt zu werden? Das glaube ich nicht. Um ihre Entschlossenheit zu zeigen, hätte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika mit einer Bombenkampagne gegen China zurückschlagen müssen.

Vergessen Sie nicht, dass unter unserem jetzigen Regierungssystem der Präsident das gesamte Land ohne Kriegserklärung durch den Kongress in den Krieg schicken kann.

Grundsätzlicher betrachtet – warum sollte ein Streit um eine Insel zwischen China und Japan die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika etwas angehen? Wären Sie bereit, Ihr Leben zu opfern, um Japan dabei zu helfen, seinen Kampf um diese Inseln zu gewinnen? Sind Sie bereit, Ihren Lebenspartner oder Ihre Kinder für diese Inseln zu opfern?

Die Amerikaner haben sich so sehr daran gewöhnt, unter einem gigantischen militärischen Imperium zu leben, dass es vielen von ihnen gar nicht einfällt, das gesamte Konzept eines weltweiten militärischen Imperiums in Frage zu stellen, das die Welt mit B-52s im Zaum hält, Öl in alte Konflikte gießt und Länder aufstachelt, etwas zu unternehmen. Solche Amerikaner machen einfach weiter mit ihrem alten Kalten-Krieg-Sicherheitsstaat und glauben, dass es die Militärs der Vereinigten Staaten von Amerika am besten wissen.

 

bitte Artikel im Forum weiterlesen