Die Ruinierung Irlands. Ein Interview mit Michael Hudson über wirtschaftliche Gewalt.

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von Greg McInerney


Greg McInerney: Hier ist Greg von MeltingPress.com. Das ist die erste Folge unserer Serie „Alternative Stimmen,“ in der wir mit Leuten sprechen, die uns unterschiedliche Perspektiven in allen Bereichen, von Wirtschaft über Politik bis zur Kultur aufzeigen. Heute haben wir Professor Michael Hudson bei uns. Er ist Professor für Wirtschaftsforschung an der Universität von Missouri in Kansas City. Er ist auch der Autor von „The Bubble and Beyond“ (Die Blase und darüber hinaus), seinem jüngsten Buch, und „Super Imperialism: The Economic Strategy of American Empire“ (Super-Imperialismus: die wirtschaftliche Strategie des amerikanischen Imperiums), das ich selbst gelesen habe und das eine brilliante Lektüre ist. Ich kann es Ihnen nur empfehlen.

Professor Hudson, herzlichen Dank, dass Sie heute bei uns sind.


Professor Hudson: Ich freue mich, hier zu sein.


G: Professor Hudson, wir sind hier in Irland, einem Land, das sich zur Zeit, wie wir beide wissen, im Zustand des wirtschaftlichen Ruins befindet. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 14%, die Arbeitslosigkeit unter Akademikern ist wahrscheinlich doppelt so hoch. Was ist da alles schiefgelaufen in Irland?


Prof. Hudson: Eure Arbeitslosigkeit ist bewusste Politik der irischen Führung, und zwar beider Parteien. Nichts von dieser Arbeitslosigkeit ist unabdingbar. Das muss nicht so sein. Die Regierung ist darauf hineingefallen, die Schulden ihrer korrupten Banker zu bezahlen.

Das Problem ist, dass sogar als ihr Iren getan habt - was ihr tun hättet sollen – und die herrschende Partei abgewählt habt, die nachfolgende Partei die gleiche Politik verfolgte wie die vorhergehende. Es ist ziemlich gleich wie in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo wir den Republikaner George Bush abgewählt haben, und dann einen noch viel republikanischeren Demokraten – Barack Obama – bekamen. Sie alle versprechen Änderung und folgen dann den Anweisungen des Finanzsektors.

 

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Weiterführung des Kolonialismus in Gestalt des Kapitalismus

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von Peter A. Weber
 
 
Kennt jemand Jean Zieglers Buch „Der Haß auf den Westen: Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren“? Wer es gelesen hat, kann sehr gut verstehen, warum der Schweizer Soziologe in der auf der Macht des Kapitals prosperierenden Schweiz als Nestbeschmutzer verschrien ist. Zumindest in den Kreisen des Establishments ist er ein schwarzes Schaf und wurde bereits folgenschwer geächtet. Daran hat sich bis heute nichts geändert, da sich Jean Ziegler dadurch nichts und niemand "brechen" lässt. Gerade aufgrund dieser Umstände sollte er unser aller Respekt und Hochachtung verdienen. Bevor hier auf den Inhalt des Buches eingehen wird, eine kurze Vorstellung seiner Person. So ist bei Wikipedia nachzulesen:
 
„Jean Ziegler ist ein Schweizer Soziologe, Politiker und Sachbuch- und Romanautor. Von 1967 bis zu seiner Abwahl 1983 und erneut von 1987 bis 1999 war er Genfer Abgeordneter im Nationalrat für die Sozialdemokratische Partei. Von 2000 bis 2008 war er UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung – zuerst im Auftrag der Menschenrechtskommission, dann des Menschenrechtsrats – sowie Mitglied der UN-Task Force für humanitäre Hilfe im Irak. 2008 bis 2012 gehörte Ziegler dem Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats der UN an, im September 2013 wurde er erneut in dieses Gremium gewählt. Er ist außerdem im Beirat der Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control.
 
Ziegler gilt als einer der bekanntesten Globalisierungskritiker. Wegen der häufig mit drastischen Worten geäußerten Kritik an Politikern, Unternehmen, Banken und Finanzakteuren in seinen Sachbüchern wurde Ziegler vielfach verklagt. Seine Schulden aus verlorenen Prozessen belaufen sich auf mehrere Millionen Euro, weshalb er nach eigener Aussage insolvent ist.“
 

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Werde nie was du verachtest: Der gesellschaftliche Wandel

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von Jens Blecker / iknews


Die Gegner sind mächtig und gehen ohne jede Scham ans Werk. Ich rede von den Totengräbern der freien Gesellschaft und Demokratie. Für manchen mögen die Taten ziellos wirken, aber glauben Sie mir, es wird mit höchster Präzision gearbeitet. Es trennt die Gesellschaft nur noch ein Augenzwinkern davon, die Rechte und Grundwerte zu verlieren, wofür Generationen in Kämpfen ihr Leben ließen.

Die exponentielle Zunahme der Geschwindigkeit ist kein Hirngespinst, auch wenn mancher versucht, es sich einzureden. Die angeblichen Volksvertreter – in Zusammenarbeit mit Großkonzernen - sind dabei, den Boden für einen neuen und bisher nie dagewesenen Feudalismus zu bereiten. Es bedroht die Freiheit der Menschen im Ganzen und diese Bedrohung ist äußerst real.

Sie können natürlich streng nach “Walter Ulbricht” denken: “Niemand hat vor, eine Mauer zu errichten!” Ob das am Ende die beste Wahl ist?

Besonders seit 2007 hat die Geschwindigkeit, mit der die Grundrechte mit Füssen getreten werden, in abnormen Maße zugenommen. Einzelne versuchen mit aller Kraft zumindest einzelne dieser Schandtaten aufzuhalten. Viele von Ihnen sind dabei verbrannt. Das Kollektiv der Menschen wird dabei zusehends apathischer und stellt sich handlungsunfähig.
 

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‘Guter’ Krieg, ‘Böser” Krieg

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von John Pilger


Vor fünfzig Jahren rettete E.P. Thompsons "The Making of the English Working Class" (Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse) das Studium der Geschichte vor den Mächtigen. Könige und Königinnen, Landbesitzer, Industrielle, Politiker und Imperialisten hatten einen großen Teil des öffentlichen Gedächtnisses unter ihrer Kontrolle. 1980 zeigte Howard Zinns "A Peoples History of the United States" (Eine Volks-Geschichte der Vereinigten Staaten) ebenfalls, dass es sich bei den Freiheiten und Rechten, deren wir uns bis auf Widerruf erfreuen – Redefreiheit, Versammlungsfreiheit, Gerichtssystem, Minderheitenrechte – Errungenschaften einfacher Menschen waren, nicht das Geschenk von Eliten. (Anm. Admin: siehe Rezension)

Wie Journalisten spielen Historiker ihre ehrenhafteste Rolle, wenn sie Mythen auffliegen lassen. Eduardo Galeanos "The Open Veins of Latin America" (Die offenen Adern Lateinamerikas, erschienen 1971) schaffte das für die Menschen eines Kontinents, deren historisches Gedächtnis durch die Oberherrschaft der Vereinigten Staaten kolonisiert und verändert worden war.

Der „gute” Weltkrieg von 1939-45 gibt ein unerschöpfliches moralisches Bad ab, in dem die in der „Friedenszeit“ durchgeführten Eroberungszüge des Westens gesäubert werden. Die entmystifizierende historische Untersuchung steht dem im Weg. Richard Overys 1939: "The Countdown to War" (1939: Der Countdown zum Krieg) ist eine umwerfende Aufklärung darüber, dass diese Katastrophe nicht unabwendbar war.
 

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Vereinigte Staaten von Amerika und Europäische Union bezahlen ukrainische Krawallmacher und Demonstranten

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von Paul Craig Roberts

 

Von Lesern ist eine Reihe von Bestätigungen eingegangen, dass Washington die gewalttätigen Demonstrationen in der Ukraine mit unseren Steuerdollars anheizt. Washington hat kein Geld für Lebensmittelmarken oder zur Vorbeugung von Zwangsdelogierungen, aber es hat einen Haufen Geld, mit dem es die Ukraine untergräbt.

Ein Leser schrieb: „Meine Frau, eine ukrainische Staatsbürgerin, hat wöchentlich Kontakt mit ihren Eltern und Freunden in Zhytomyr (Nordwest-Ukraine). Diese sagen ihr, dass die meisten Demonstranten durchschnittlich 200–300 Grivna bekommen, das entspricht etwa 15-25 Euro. Weiter hörte ich, dass eine der aktivsten Agenturen und ‚Zahlstellen’ auf Seiten der Europäischen Union die deutsche Konrad Adenauer-Stiftung ist, die eng mit der CDU, also Frau Merkels Partei, zusammenhängt.“

Wie ich am 12. Februar berichtet habe („Die von Washington orchestrierten Demonstrationen destabilsieren die Ukraine“ / siehe Artikel bei antikrieg.com), teilte die Ministerialdirektorin im Außenministerium Victoria Nuland, eine fanatische Russenhasserin und neokonservative Kriegstreiberin, im vergangenen Dezember dem National Press Club mit, dass die Vereinigten Staaten von Amerika $5 Milliarden in ein Netzwerk „investiert“ haben, um die Ziele der Vereinigten Staaten von Amerika in der Ukraine zu erreichen, nämlich „der Ukraine die Zukunft zu geben, die sie verdient.“ Nuland ist die Vertreterin des Obamaregimes, die in flagranti erwischt wurde, als sie die Mitglieder der ukrainischen Regierung nannte, die Washington der ukrainischen Bevölkerung aufs Auge zu drücken beabsichtigt, sobald die bezahlten Demonstranten die derzeitige gewählte und unabhängige Regierung gestürzt haben.
 

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Evo Morales: IWF soll Völker entschädigen

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von Redaktion amerika21.de


Cochabamba. Boliviens Präsident Evo Morales hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, die Völker für seine Wirtschaftspolititik zu entschädigen. Über viele Jahre sei Bolivien und anderen lateinamerikanischen Ländern die IWF-Politik aufgezwungen worden, was große Schäden angerichtet habe.

Bei einer Pressekonferenz in Cochabamba im Rahmen der Vergabe von Darlehen für den sozialen Wohnungsbau sagte Morales, Bolivien habe eine wachsende Wirtschaft, weil die Regierung eine eigene Politik entwerfe, "die inspiriert ist vom Kampf des Volkes und der sozialen Organisationen", insbesondere bei der Nationalisierung der fossilen Brennstoffe.

Dennoch hörten einige internationale Organisationen nicht auf, über die Wirtschaftsentwicklung zu urteilen und Empfehlungen zu erteilen, so der Präsident. Wenn der Internationale Währungsfonds sich um die Wirtschaft kümmern wolle, solle er dies tun, aber indem er die Schäden kompensiere, die in 20 Jahren neoliberaler Regierungen verursacht wurden, betonte er. Der IWF hatte sich am Montag über die Wirtschaftsleistung Boliviens im Jahr 2013 geäußert und vorhergesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt 2014 um 5,4 Prozent wachsen wird.

 

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Collapse - Über den Zusammenbruch der Wirtschaft

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Vorstellung einer überaus sehenswerten Filmdoku


Am 6. November 2009 kam in den USA der Dokumentarfilm "Collapse" von Regisseur Chris Smith heraus, der Michael Ruppert (siehe Foto rechts) und sein Weltbild dokumentiert. Der Film wurde erstmals in Deutschland auf der 60. Berlinale im Februar 2010 gezeigt.

Michael C. Ruppert ist ein ehemaliger LAPD Police officer (Drogenfahnder), später freier investigativer Journalist, whistleblower, Buchautor, Musiker, Gründer und Chefredakteur von "From The Wilderness", einer bekannten politischen Internetseite in den USA. Die Webpräsenz und der zugehörige Newsletter beschäftigten sich von 1988 bis Ende 2006 vor allem mit der journalistischen Aufdeckung von staatlichen verdeckten Operationen und der Hintergrundanalyse politischer Ereignisse. Später unternahm Ruppert einige Reisen und litt vorübergehend an massiven gesundheitlichen Problemen. Danach zog er aus dem öffentlichen Leben und von seinen Freunden zurück, zahlte seine offenen Rechnungen, gab weg was er hatte und verließ die "saubere Welt" Kaliforniens. Er konnte und wollte nicht mehr länger "funktionieren" und publizistisch auf die Probleme dieser Welt hinweisen. Derzeit lebt Ruppert mit seinem Hund Rags zurückgezogen und in bescheidenen Verhältnissen bei einer Gruppe spiritueller Menschen "The Singing Stone" in Crestone im San Luis Valley, 4-5 Meilen vom "Great Sand Dunes National Park and Preserve" im Süden Colorados.

Ruppert beschäftigt sich in einem aufrüttelnden und nicht ganz emotionsfreien 80-minütigen Interview mit einer Vielzahl von Themen, die ich für Euch zunächst in Schlagworten mitgeschrieben habe. Diese sollen Euch aber nur als Einstieg dienen und auf das vorbereiten, was ihr in der großartigen Doku erwarten dürft. Bitte nehmt Euch die Zeit!

 

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Russland unter Attacke

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von Paul Craig Roberts


In einer Reihe von meinen Artikeln habe ich erklärt, dass die Sowjetunion als Beschränkung der Macht der Vereinigten Staaten von Amerika fungierte. Ihr Zusammenbruch entfesselte den neokonservativen Drang nach Weltherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Russland unter Putin, China und der Iran sind die einzigen Einschränkungen für die neokonservative Agenda.

Russlands Atomraketen und Militärtechnologie machen Russland zum stärksten militärischen Hindernis für die Weltherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Um Russland zu neutralisieren, brach Washington die Vereinbarungen zwischen Reagan und Gorbatschow und weitete die NATO in ehemalige Teile des sowjetischen Reiches aus und will jetzt ehemalige Teile von Russland selbst – Georgien und die Ukraine - in die NATO bringen. Washington zog sich aus dem Abkommen zurück, welches Raketenabwehrraketen verboten hat, und stellte Abschussrampen für Antiraketen-Raketen an der russischen Grenze auf. Washington änderte seine Atomkriegsdoktrin, um den atomaren Erstschlag zu erlauben.

Alles das zielt darauf ab, Russlands Abschreckung zu schwächen, und damit die Fähigkeit Russlands, sich gegen Washingtons Willen zu stellen.

Die russische Regierung (auch die Regierung der Ukraine) ließen törichterweise eine große Zahl von durch die Vereinigten Staaten von Amerika finanzierten NGOs zu, die als Washingtons Agenten unter dem Deckmantel von „Menschenrechtsorganisationen,“ „Aufbau von Demokratie“ etc. fungierten. Der „Pussy Riot“-Zwischenfall war eine Operation, die darauf abzielte, Putin und Russland in ein schlechtes Licht zu rücken. (Die Frauen fungierten als nützliche Idioten.) Die westlichen Medienattacken gegen die Olympischen Spiele in Sotschi sollen Putin und Russland lächerlich machen und dämonisieren. Washington ist fest entschlossen, dass Putin und Russland keine Möglichkeit bekommen soll, erfolgreich in irgendeinem Bereich aufzutreten, gehe es um Diplomatie, Sport oder Menschenrechte.
 

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Merkel über die deutsche Souveränität. Deutschland wieder auf Kriegskurs.

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Ist Deutschland souverän oder nicht?

Steht Deutschland heute noch unter Besatzungsrecht?

Fakt ist: Deutschland hat bisher keinen Friedensvertrag. Fakt ist auch, daß wir – entgegen der weitverbreiteten Meinung, unser Grundgesetz sei die Verfassung - eine solche eben NICHT haben. (Stichwort GG Art. 146). Darüber streiten sich seit Jahrzehnten Linke und Rechte, Deutsche und Antideutsche, Politologen, Juristen, selbsternannte Experten und Laien im Internet und an Stammtischen. Letztendlich ist es aber völlig unerheblich! In Deutschland besitzt das Grundgesetz (GG) natürlich weiterhin Gültigkeit. Das allein zählt. Ob es perfekt ist, wie oft es bereits en detail "verschlimmbessert" wurde und wie oft dagegen z.T. erheblich verstoßen wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Frage zur Souveränität aber bleibt weiterhin spannend und fordert klare, eindeutige und rechtsverbindliche Antworten.

Doch hören wir mal, was Frau Dr. Angela Merkel bei einer Veranstaltung mit Podiumsdiskussion im Sept. 2013 an Aussagen von sich gibt, die nicht nur die eigene Kompetenz ad absurdum führen, sondern die Fragen nach fehlender Souveränität ungenügend beantwortet (Schulnote 6).   

Bitte seht Euch zunächst das Video bis zum Ende an (Dauer 5:47 Minuten):



Na – alles klar jetzt?

Und so jemand ist Bundeskanzlerin. Zusammen mit Bundespräsident Joachim Gauck können wir wirklich stolz auf unsere Volksrepräsentanten sein. Sie hat mal eben die deutsche Souveränität hergestellt (Zitat: "Das ist erst vor wenigen Tagen passiert") und er, der ehemalige Pastor und Kirchenfunktionär aus Rostock, sagte kürzlich in München in der Eröffnungsrede zur sogenannten Sicherheitskonferenz:

 

 

Die Kunst der amerikanischen Panikmache. Die Regierung hat immer recht!

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von Philip Giraldi


Wann immer Bedarf nach einem guten Lacher aufkommt, dass gibt es fast immer einen gefälligen Politiker, der etwas sagen kann, das den Rest von uns zum Lächeln bringt. Der Republikaner Mike Rogers, (siehe Foto links) der häufig grimmig dreinblickt mit einem Ausdruck, der Feindeligkeit ausstrahlt, die Milch gerinnen lassen könnte, hat den Vorsitz im Geheimdienstkomitee des Repräsentantenhauses. Er hat die Gabe, unter jedem Stein Feinde zu finden und ist normalerweise nicht der Typ, der minutenlang lacht, aber er hat seine Momente.

In den Tagen der römischen Republik beendete Cato der Ältere jede Rede mit dem Sager „ceterum censeo Carthaginem esse delendam,“ was bedeutet, dass seiner Ansicht nach Karthago, eine Bedrohung Roms, zerstört werden müsse. Wie Cato scheute sich auch Rogers nicht, wiederholt seine Ansicht über den furchtbaren Schaden zum Besten zu geben, den Edward Snowden der nationalen Sicherheit zugefügt hat. Und kommt immer wieder darauf zurück, wie erstrebenswert es sei, Snowden zu „fassen“ und jeden, der mit ihm in Verbindung steht. Rogers’ letztes Gambit, und hier kommt der Scherz ins Spiel, dreht sich darum, wie einige Journalisten eingesperrt werden sollten, da sie angeblich persönlich von den geheimen Dokumenten profitieren, die sie [von Snowden] bekommen haben, was er als „Einzäunen gestohlenen Guts“ bezeichnet.  
 

 

‘F… Europe’

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von Eric S. Margolis und Daniel McAdams (Achtung: 2 Artikel!)


“Fuck Europe!” das waren die Worte, die Victoria Nuland, Ministerialdirektorin für Europa im Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika, in Kiew in der Ukraine benutzte.

Nuland bezog sich auf die Zögerlichkeit der Europäischen Union, sich mehr in den derzeitigen Kampf in der Ukraine einzulassen oder Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik zu verhängen. Aber Nuland brachte Washingtons verächtliche Sichtweise von Europa als einem Haufen kläglicher und unbedeutender Bananenrepubliken perfekt zum Ausdruck.

Nuland ist eine prominente amerikanische Neokonservative. Wie ihre Mit-Neocons verachtet sie Europa, weil es nicht kriegerisch ist, eher kritisch gegenüber Israel, oft nicht genügend Washingtons Forderungen berücksichtigt – oder sogar aufmüpfig ist wie das schreckliche Frankreich.

Wie köstlich also, dass Nulands markige Bemerkung über Europa und ihre Pläne für eine neue vom Westen zusammengestellte Regierung in der Ukraine – wo die Vereinigten Staaten von Amerika steif und fest behaupten sich überhaupt nicht einzumischen – von der russischen elektronischen Überwachung erfasst und der Welt vorgespielt wurde. Wie dämlich von Madame Nuland, sich so unbedacht über ihr Handy zu unterhalten.
 

 

Schweizer haben kein Recht auf Selbstbestimmung

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Züricher Gemetzeltes: Wer in den letzten Tagen etwas intensiver die Medien verfolgt hat, mit welcher Vehemenz die Schweiz nunmehr europäische „Klassenkeile“ bezieht, der mag einmal darüber sinnieren, warum das so ist. Der Mainstream ist sich größtenteils einig, dass es sich bei den Schweizern um eine nationalistisch bis rechts gesonnene wilde Horde handeln muss, der es jetzt Einhalt zu gebieten gilt. Ganz so einfach wird es sich der denkende Mensch nicht machen können, denn diese Geschichte hat noch weitere interessante Facetten, die wir wenigstens ansatzweise thematisieren sollten.

Der Anlass ist klar. Es ist die letzte Volksabstimmung in der Schweiz bezüglich der Zuwanderungsbegrenzung, bei der sich die Mehrheit der Schweizer dafür aussprach, dieses Thema eher restriktiv zu behandeln. Selbstverständlich musste dies den europäischen Beißreflex auslösen. Nur die wenigsten Beobachter wissen warum. Im Bild mehr als gut zu erkennen, der symbolische schweizer Frei–Mau®erfisch im uniformen EU–Fisch-Becken.

Darüber hinaus werden die Menschen, die diese Auseinandersetzung verfolgen, thematisch nur in eine Richtung gedrillt. Es wird eine Aufrechnung gemacht, wie und in welchem Umfang die Schweiz von der EU profitiert und in welchem Maße sie sich jetzt bösartig verweigert. Im nächsten Moment wird das bezaubernde Bild angereichert um die Steueroase Schweiz und die Schlechtigkeit der dort hausenden Geldverbrecher. Alles in allem ein hervorragendes Konvolut um die Schweizer gekonnt zu demontieren und zu diskreditieren.

 

Volksabstimmung in der Schweiz. Ist Rechtspopulismus in Europa im Aufwind?

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von Peter A. Weber


Die Schweiz hat am 9.2.2014 in einer Volksabstimmung mit dem denkbar knappen Ergebnis von 50,3 % für eine Begrenzung der Zuwanderung gestimmt. Zugrunde liegt eine Initiative der national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP Schweiz), die die Abstimmung mit ihren Slogans „Zuwanderung stoppen“ und „gegen Masseneinwanderung“ erfolgreich abschließen konnte. Nun ist die Schweiz gezwungen, das mit der EU existierende Abkommen über den freien Personenverkehr neu zu verhandeln.

 
Ohne Zweifel ist dieses Resultat ein Signal für Europa, das wohl Nachahmer finden wird. Jedenfalls kommt zunächst einmal aus Richtung EU kräftig Gegenwind: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU) meinte dazu drohend „Wir können das nicht widerspruchslos hinnehmen.“ Von der EU-Kommission folgte der Kommentar „Wir bedauern den Ausgang der Volksabstimmung und werden die Folgen dieser Initiative für die Gesamtbeziehungen analysieren.“ Und der deutsche Finanzminister Schäuble prophezeite der Schweiz Unheil mit der Bemerkung, daß die Abstimmung Folgen haben werde, weil sie „eine Menge Schwierigkeiten für die Schweiz verursachen.“
 
Für meinen heutigen Beitrag möchte ich einen Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Freizügigkeit – nein danke“ zugrunde legen. Hieraus stammt das Zitat:
 

 

Die Steuervermeidungs-Republik. Steuerbetrug ist ein wichtiger Teil des Systems

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Ein Staatssekretär in Berlin erhält monatlich etwa 6.000 Euro. Davon hätte André Schmitz, rechte Hand des Berliner Regierenden Bürgermeisters, gut leben können. Aber es reichte nicht, er musste noch Steuern hinterziehen. Alice Schwarzer hat ausreichend verdient, um mindestens 2,4 Millionen auf einem Schweizer Bankkonto zu deponieren. Die Honorare der BILD-Zeitung für Frau Schwarzer müssen ziemlich üppig sein. Die fälligen Steuern hat sie lange nicht zahlen wollen. Der Bundesschatzmeister der CDU, Helmut Linssen, hat immer gut verdient: Als Landes-Finanzminister, als Abgeordneter, als Aufsichtsrat, als Vorstand einer lukrativen Stiftung. Aber Steuern zu zahlen war ihm lästig. Er parkte sein Geld in Panama.

Nun schäumen die Medien. Aber es ist eben nur Schaum. Die wirkliche Welle, der Tsunami der Steuervermeidung, ist gesetzlich geregelt: Lag der Spitzensteuersatz zu Zeiten der Regierung Kohl noch bei 53 Prozent, werden den Reichen heute nur noch milde 42 bis äußerstenfalls 45 Prozent auferlegt. Das hatte Rot-Grün so eingeführt. Das setzte Schwarz-Gelb fort und die CDU-SPD-Truppe denkt gar nicht daran, etwas zu ändern. Man mag Reiche. Man fühlt sich wohl in deren Nähe. Eines der Argumente für den niedrigen Spitzensteuersatz ist der Fluchtgedanke: Wer die Steuern erhöht, der treibt seine Reichen außer Landes. Nur Undankbare, wie Schmitz, Schwarzer oder Linssen, so die Mär, begnügen sich nicht mit der deutschen Niedrigsteuer.

 

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Die Last der Vergangenheit

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von Jens Blecker / iknews


Ich traf auf meinem Weg einen jungen Mann, der ging auf und ab. Ich fragte, was er denn mache und er schaute mich an. Seine Augen waren voll Trauer und auch voll Wut. Sein Körper war geschwächt und doch konnte er nicht ruhen. Auf seinen Schultern lastete ein großes Paket – hier und da waren ein paar Löcher, wo wohl ein Stück des Inhalts fehlte; dennoch schien es dadurch nicht minder schwer.

Ich fragte, warum er denn nur ständig auf und ab gehe? Er sagte, dass er gerne über diese Brücke gehen wolle, um auf die wunderschöne Insel gegenüber der Schlucht zu gelangen, doch er wage es nicht, denn seine Last sei so schwer und die Brücke, die er passieren müsse, mache keinen stabilen Eindruck.

Ich fragte ihn, warum er denn die Last nicht ablegen würde, dann könnte er doch ohne weiteres die Brücke passieren. Er schaute mich entgeistert an – ohne sein Gepäck??? Nein, das ginge nicht!

Ich fragte ihn, was denn so Wichtiges in diesem Paket wäre, dass er es denn nicht hier lassen könne. Er lächelte und sagte stolz – es ist meine Vergangenheit.

Er ging auf und ab – sehnsüchtige Blicke folgten dem Weg auf diese wunderschöne Insel – mit Blumen und Früchten und frischem Wasser. Er war wirklich geschwächt, so bot ich ihm Wasser an – dankend trank er.
 

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Und täglich droht al-Qaeda

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von Ron Paul


Vor dem Geheimdienstausschuss des Senats sagte der Direktor der Nationalen Geheimdienste General James Clapper aus, dass er nicht sagen könne, dass die Bedrohung durch al-Qaeda heute geringer sei als vor zehn Jahren. Das war ein erschreckendes Zugeständnis. Meint er, dass die Milliarden Dollars, die für den Krieg gegen den Terrorismus ausgegeben worden sind, keinen Nutzen erbracht haben? Dass diejenigen, die uns gedrängt haben, einige unserer Freiheiten aufzugeben, um dafür Sicherheit zu bekommen, beides verloren haben, wie Benjamin Franklin gewarnt hat?  

Es wird Gründe dafür geben, dass Direktor Clapper uns glauben machen will, dass die Bedrohung durch al-Qaeda so groß ist wie schon immer. Eine ganze Industrie ist aus dem Krieg der Regierung gegen den Terror entstanden, und für beide, den Regierungssektor und den Sicherheits-industriellen Komplex ist die terroristische Drohung mit großem Geschäft verbunden. Entgegen falschen Behauptungen, dass die Einsparungsrichtlinien zu Kürzungen bei den Militärausgaben geführt hätten, hat sich der wirtschaftliche Druck bisher noch nicht auf die Militär- und Geheimdienstsektoren ausgewirkt. Wie auch immer, die hohen Bedrohungsstufen zu betonen, ohne sie aufgrund von Geheimhaltungsrichtlinien offen erklären zu können, ist eine Methode, um das Sicherheitsbudget unangetastet zu lassen.

Auch ist die Betonung des anhaltend hohen Bedrohungsniveaus durch Terroristen aus Übersee eine gute Methode, Bürger von ihrer wachsenden Empörung über Berichte von massiven Bespitzelungen durch die NSA im Inland abzulenken. Leider sind Amerikaner vielleicht eher bereit, ihre Freiheiten aufzugeben, wenn ihnen gesagt wird, dass die Bedrohung ihrer Sicherheit nach wie vor groß ist.

Was, wenn Clapper uns die Wahrheit sagt? Was bedeutet diese Offenbarung wohl, wenn das der Fall ist?

 

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Obama und Kerry gefährden den Frieden mit dem Iran

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von Sheldon Richman


Barack Obama und John Kerry sollten sich entscheiden: wollen sie Krieg oder Frieden mit dem Iran?

Wir sollten auf Frieden hoffen, aber Obama und Kerry machen Optimismus schwer.
 

Idealerweise sollte die Obama-Administration einfach den Mittleren Osten verlassen und alle ihre militärischen und wirtschaftlichen Hilfsgüter mit sich nehmen. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika kann dort nicht alles genau kontrollieren, besonders wenn sie kein ehrlicher, neutraler Vermittler ist. Schändlicherweise steht sie fest im Lager der Israelis gegen die Palästinenser (die, wie wir nicht vergessen sollten, die Besetzten und nicht die Besatzer sind), und generell im Lager der sunnitischen Moslems gegen die Schiiten unter der Führung des Iran. (Irak ist die Ausnahme.)

So willkommen ein Abzug der Vereinigten Staaten von Amerika wäre, so wird er doch nicht in absehbarer Zeit stattfinden. Daher ist das beste, worauf wir hoffen können, eine Wiederannäherung an den Iran. Die wirtschaftlichen Sanktionen unter der Führung der Vereinigten Staaten von Amerika stellen die Iraner skrupellos vor schwere Bedrängnis – zum Beispiel werden den Alten und Kindern Medikamente und Nahrungsmittel vorenthalten. Klarerweise wäre ein Krieg auf vielen Ebenen für fast alle Beteiligten katastrophal, einschließlich Amerikaner. (Ich sage „fast alle,“ weil opportunistische Herrscher in Israel und Saudiarabien davon profitieren könnten.)

Unter den gegebenen Umständen möchte man Anzeichen für uneingeschränkte amerikanische Unterstützung für eine Wiederannäherung erwarten, aber wir sehen sie nicht. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika erreichte gemeinsam mit den vier anderen permanenten Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates und Deutschland ein interimistisches Abkommen mit dem Iran, das darauf gerichtet ist, die friedliche Natur der atomaren Anlagen der Islamischen Republik zu demonstrieren. Natürlich wussten wir bereits, dass die Absichten friedlich sind. Iran gehört dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) an und wird routinemäßig von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) inspiziert, welche bestätigt hat, dass kein Uran für die Produktion von Waffen abgezweigt worden ist. Darüber hinaus sagen die Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika und Israels, dass der Iran nicht beschlossen hat, atomare Waffen herzustellen, und dass sein oberster Führer vor langer Zeit Waffen der Massenvernichtung als sündhaft verurteilt hat.

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Sotschi – Olympia ad adsurdum geführt

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von Peter A. Weber
 
Die heute zur Eröffnung anstehenden XXII. Olympischen Winterspiele bieten ein ausuferndes Spektakel von 15 Grundwettbewerben, aufgeteilt in Männer und Frauen  und Unterdisziplinen mit insgesamt 92 Entscheidungen, d. h. Goldmedaillen, um die sich die tapferen Kämpfer, die zu einem großen Teil Militärangehörige sind, im fairen Wettkampf der ungdopten Jugend streiten. Dazu gehören dann traditionelle olympische Sportarten mit einer ungeheuren Basis im Breitensport wie Freestyle-Skiing, Snowboard, Militär-Disziplin Biathlon, Curling, Skeleton und Shorttrack (was das auch immer sein mag).
 
Das Ganze ufert aus als Exzess der Selbstdarstellung Putins und seines übersteigerten Geltungsbedürfnisses. Das Prestigeobjekt Sotschi als Sinnbild des Monumentalismus soll über 50 Milliarden $ Kosten (es gibt unterschiedliche Angaben) verursachen. Aber als nationalistisches Vehikel und Mittel zur Demonstration von Rußlands Größe und zur Anmeldung internationaler Machtansprüche ist diese Olympiade die ideale Plattform zum Glänzen.
 
Dabei ist Wladimir Wladimirowitsch Putin die geeignete Führerpersönlichkeit und Identifikationsfigur für Subordination. Da fehlt nur noch eine Bronze gegossene titanische Siegesstatue: Putin mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd als Retter und Erneuerer des neosowjetischen Imperialismus.
 

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Die TRASSE - Stromspende für Bayern

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von Egon W. Kreutzer


800 Kilometer lang - einen Kilometer breit, ein "Stromschutzgebiet", das immerhin mehr als 2 Tausendstel der Gesamtfläche der Bundesrepublik einnehmen soll. Die Begründung: Der Offshore-Windstrom von der Küste muss nach Bayern transportiert werden (können). Hört man sich die Argumente der Netzbetreiber an, so klingt das alles schrecklich logisch, sinnvoll - und sogar als die kostengünstigste Lösung für ein Problem, das durch die so genannte "Energiewende" erst entstanden sei.

 
Die Energiewende, die unter Rot-Grün mit der Proklamation des Ausstiegs aus der Atomenergie begann und kurz darauf unter der ersten Regierung Merkel als Wende der Wende wieder eingestampft wurde, bis der Schock von Fukushima auch Angela Merkel erreichte, die nun die Wende der Wende wieder wendete, beschreibt jedoch nur den jüngeren Abschnitt der Entwicklung. Gehen wir für einen Augenblick noch etwas weiter in die Vergangenheit. Die Forderungen nach dem Atomausstieg und dem vermehrten Einsatz der so genannten "Erneuerbaren Energien" kam ja nie aus der großen Politik, auch nicht von den Energiekonzernen, sondern von engagierten Bürgern, die im Laufe der Zeit zusammen und schließlich in den GRÜNEN jenes Sammelbecken fanden, das diesen Bürgerwillen in die Politik, in die Landtage, in den Bundestag und schließlich in die Regierung getragen hat.
 
 

 

Pete Seeger (*3. Mai 1919 - †27. Jan. 2014). Er änderte die Welt Song für Song

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von John W. Whitehead


„Mein Job ist es den Leuten zu zeigen, dass es einen Haufen gute Musik in dieser Welt gibt, und wenn sie richtig benutzt wird, dann kann sie vielleicht helfen, den Planeten zu retten.“ – Pete Seeger

„Die Welt wird gerettet werden von Menschen, die um ihr Zuhause kämpfen. Heimstätten werden gerettet werden von Menschen, die für die Welt kämpfen.“ – Pete Seeger


Pete Seeger, der 94 Jahre alte Aktivist-Sänger-Songwriter, der die Welt mit jeder Note zu ändern versuchte, die er von sich gab, ist gestorben, und wir alle sind um das ärmer geworden.

Als ein langjähriger Freund, dessen Briefe ich schätzte wegen ihrer handgezeichneten Verzierungen, und dessen Worte der Ermutigung mich drängten weiterzukämpfen, gehörte Seeger zu einer aussterbenden Gattung von Amerikanern, die darauf achteten, welche von den ihnen zur Verfügung stehende Ressourcen sie nutzten, anstatt in Annehmlichkeiten zu schwelgen und sich im Glanz ihrer Größe zu sonnen.  

Lange vor den Beatles oder den Rolling Stones, Jimi Hendrix oder Bob Dylan gab es Pete Seeger, einen einsamen Kämpfer gegen das Unrecht, mit wenig mehr als einem fünfsaitigen Banjo in der Hand und der Gabe, aus Wörtern Musik zu machen. Unbestreitbar einer der wichtigsten musikalischen Einflüsse des 20. Jahrhunderts trug Seeger dazu bei, das Fundament für die amerikanische Protestmusik zu legen, indem er über die Mühsal der werktätigen Menschen sang und die Zuhörer zu politischem und sozialem Aktivismus aufforderte.

 

 

Rede des syrischen Außenministers Walid al-Muallem, 22. Januar 2014 - Montreux.

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Der Westen behauptet öffentlich, den Terrorismus zu bekämpfen während er diesen auf verdeckte Weise alimentiert

 

Meine Damen und Herren,  

ich spreche hier im Namen der arabischen Republik Syrien mit ihrer geschichtsträchtigen, siebentausend Jahre umspannenden Vergangenheit, die stolz ist auf ihr panarabisches Erbe, trotz der vorsätzlich begangenen Aggressionen angeblich brüderlich gesinnter arabischer Staaten. Im Namen einer Republik, gegen die einige von Ihnen, die in diesem Raum sitzen, den Versuch unternommen haben, sie in mittelalterliche Zeiten zurückzuwerfen.

Nie zuvor habe ich mich in einer ähnlich schwierigen Lage befunden: Auf meiner Delegation und mir selbst lastet das Gewicht von drei Jahren des von meinen Landsleuten erduldeten Elends. Heute ist der Moment der Wahrheit, die viele systematisch versucht haben, in einer Serie von Kampagnen von Falschinformationen, Täuschung und Lügenmärchen, die zu Mord und Terror führten, zu begraben. Eine Wahrheit, die sich weigerte, begraben zu werden, und die für alle klar sichtbar ist: Die Delegation der arabischen syrischen Republik, die das syrische Volk, die Regierung, den Staat, die Armee und den Präsidenten Bashar al-Assad repräsentiert.  

Es ist bedauerlich, meine Damen und Herren, dass hier in diesem Raum unter uns Vertreter der Länder sitzen, die das Blut von Syrern an ihren Händen haben, von Ländern, die den Terrorismus exportiert haben, dies gleichzeitig mit der Nachsicht gegenüber den Übeltätern, als ob es ihr Gott wäre, dem das Recht eingeräumt ist, zu bestimmen, wer in den Himmel und wer in die Hölle Eingang findet.
 

 

Bundespräsident Gauck – ein gern gesehener Gast bei der Rüstungslobby

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Gaucks Eröffnungsrede auf der 50. Münchner Sicherheitskonferenz

 

von Peter A. Weber


Bundespräsident Joachim Gaucks Eröffnungsrede vom 31. Januar 2014, gehalten auf der 50. Münchner "Sicherheitskonferenz", bietet wieder eine exzellente Grundlage, um ihn als hoffnungslosen Beschöniger und kalten Krieger zu entlarven und ihm hinsichtlich seiner wahren Absichten auf die Schliche zu kommen. Es darf auch nicht versäumt werden, auf den Artikel von Wolfgang Blaschka (unserem Redaktionskollegen vor Ort) „München – Proteste gegen NATO-Kriegstagung“ im Kritischen Netzwerk hinzuweisen, der weitere detaillierte Hintergrundinformationen zum Thema bietet.

 
Wenn man genau hinschaut, dann sind die Parallelen zur jüngsten Regierungserklärung der Bundeskanzlerin unverkennbar. Offensichtlich haben die beiden sich abgesprochen. Über diesen Hintergrund könnt Ihr Euch im Artikel „Regierungserklärung Merkel: die neue kognitive Dissonanz“ informieren.
 
Über allem schweben bei Gaucks außerirdischen Schönrednereien und quasi-religiösen Botschaften stets Phrasen von imaginärer Verantwortung, vom Frieden, „den ich meine“, dem jeglicher Kritik entzogenen besten Deutschland aller Zeiten sowie der bedingungslosen Treue zur Vasallenschaft der westlichen Verbündeten. Diese bezieht sich speziell auf die USA, die für den naiven Gauck der Hort der Freiheit und Demokratie "sui generis" darstellt, den man nicht anzweifeln und mit Kritik beschmutzen dürfe.
 

 

Ursula von der Leyen .. die Madonna für den Spind

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von Peter A. Weber


Die Ursula ist der fleischgewordene Euphemismus und für eine Vertuschung der wahren Absichten des Militärs die ideale Besetzung im Frieden-schaffen-mit-Waffen-Ministerium. Als Mutter der Kompanie ist es nicht mehr wie früher erforderlich, als martialischer Spieß in Felduniform mit rabiat-autoritären Allüren aufzutreten. Nein – mit einem charmanten Lächeln und locker-flockig-sportlich gekleidet läßt sich ein medientaugliches Vernebelungsmäntelchen über die willfährige Truppe hängen. Angela Merkel ist ein wirklich überzeugender Wurf gelungen!


Der Marketinggag von der „familienfreundlichen Bundeswehr“ hat eingeschlagen wie eine Bombe. Die Bundeswehr zum Anfassen wie in einem Kuschelzoo und mit dem Nimbus „die kann keiner Fliege etwas zuleide tun“ versehen hat siesich damit in der Welt eine exotische Ausnahmestellung erobert. Auf der Webseite des KriegsVerteidigungsministeriums kann man noch mehr über die neue sozialverträgliche, humanistische und friedensfördernde Nachfolgeorganisation der Wehrmacht erfahren. Als oberster Grundsatz der Regierung und der Verteidigungsministerin gilt, daß der Mensch in den Mittelpunkt allen Handelns gestellt wird. Angela Merkel meint dazu: „Die Bundesregierung macht Politik für die Menschen“, wonach sich Ursula von der Leyen veranlaßt sieht, diese Prämisse auf die Bundeswehr zu übertragen. Das klingt dann in pathetisch-missionarischer Manier so:

 

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Commerzbank erzwingt politische Kontoführung. Geldzugang für Kommunisten gekappt.

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Gelddorf: Geld ist eine höchst pikante Angelegenheit. Anders als bei Menschenleben, versteht man in Gelddingen überhaupt keinen Spaß. Die teilstaatliche Commerzbank bricht nun die Bahn für revolutionäre Vorstellungen im korrekten Umgang mit Geld. Demnach gehört es zu den neuen gesellschaftlichen Doktrin, aktiven, bekennenden Kommunisten alle möglichen Zugänge zum Geld abzuschneiden. Die Commerzbank geht präventiv gar noch einen Schritt weiter und probt die verschärfte Variante in Sachen „Geldhahnkontrolle“, indem sie auch Verwandten von Kommunisten die Kontoverbindung kappt.

Für uns noch viel erschreckender: das reale Leben überholt uns in unseren sarkastisch-satirischen Darstellungen alle Nase lang auch noch mit Vollgas. In dem vorliegenden Fall kündigte die Commerzbank einer 62-jährigen Kundin nach 45 Jahren  Geschäftsbeziehung die Kontoverbindung. Grund: Ihr Sohn, der lediglich eine entsprechende Kontovollmacht hatte, ist ein bekennender und aktiver Kommunist. Darüber hinaus hat er sich als Kapitalismuskritiker auch schon einmal öffentlich sehr kritisch zur Commerzbank geäußert. Offenbar ist es das Credo der Commerzbank, solchen Kritikern unbedingt jeden Zugang zum Geld abzuschneiden. Schließlich hätte dieser „Bösling“ auch im Wege der Kontovollmacht Geld über das Konto seiner Mutter bewegen können. Bislang machte er allerdings nie Gebrauch von der Vollmacht, die eher für den Notfall und einer möglichen Handlungsunfähigkeit der Mutter gedacht war.

Kurz zu den weiteren Hintergründen: Es begann mit der harmlosen und nur diffus begründeten telefonischen Aufforderung an die Kundin, die Vollmacht zugunsten des Sohnes streichen zu lassen: „es lägen gewisse Erkenntnisse über den Sohn vor, die es der Commerzbank unmöglich machten, die Vollmacht aufrechtzuerhalten“. So etwas passiert logischerweise - wir kennen ja die Arbeitsweise der „Geheimen“ - nur telefonisch. Auch auf intensives Nachfragen der Kundin, was denn für Erkenntnisse zu ihrem Sohn vorlägen, musste natürlich, wie in diesen Kreisen üblich, auf die Vertraulichkeit verwiesen werden. Viel wichtiger bei diesem Gesinnungstest ist, dass die Mutter der Bank mehr vertrauen muss als dem eigenen Sohn. Hier tat sich die Mutter aus nicht nachvollziehbaren Gründen schwer, was als zusätzlicher Beleg dafür dienen könnte, dass auch sie noch nicht hinreichend systemtreu umerzogen ist.

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Familiengerechte Teilzeitkriege und Kinder bei der Bundeswehr

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Ballerburg: Der neue Humanismus treibt seine Blüten. Mit Ursula von der Leyen haben wir nunmehr eine echte Starbesetzung an der Spitze des Kriegsministeriums. Sie bürgt dafür, Kriege künftig sozialverträglich und familiengerecht gestalten zu wollen, eine längst überfällige Maßnahme. Allein die Tatsache dieser mütterlichen Neubesetzung ist Beleg dafür, dass auch kleine weibliche Schreihälse künftig Führungspositionen in diesem harten Gewerbe übernehmen können … vorzugsweise natürlich aus gut gesicherten Bunkern heraus.

Bei einer regulären Tauglichkeitsprüfung (Musterung) durch die Bundeswehr wäre Ursula womöglich durchs Rost gefallen. Wenn man allerdings die Berliner Schleichwege über die Politik kennt, kann man heutzutage dennoch an die Front gelangen. Als Spross aus einer Familie des politischen Hochadels kennt sie die Trampelpfade und weiß, dass diese heldenhafte Kämpferposition an der Front eine wesentliche Voraussetzung für die alsbaldige Besteigung des Kanzlerthrons ist.

Damit sie über die kommenden zwei Jahre, bis zu einem möglichen Wechsel auf den Kanzlersessel, nicht aus den Schlagzeilen kommt, muss sie jetzt ordentlich Zoff im Heer veranstalten. Nur dieses Spektakel garantiert ihr die nötige Aufmerksamkeit in den Medien. Unter diesem Aspekt muss man die revolutionären Wahnvorstellungen Änderungsideen für den Bereich „Mord und Totschlag“ im Staatsauftrag betrachten. Hier müsste es schon mit dem Teufel zugehen, sollte sie nicht mit der bereits erlangten "Kompetenz" aus den Bereichen Arbeit, Soziales und Familie anständig punkten können. Dazu muss man nur einige stets wiederkehrenden Konzepte aus ihrer vorherigen Tätigkeit auf die Bundeswehr transponieren. Nichts anderes passiert derzeit. Zusätzlich gibt es noch einige weitere Aspekte, die der Betrachtung lohnen.

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Ein Interview mit Prof. Ilan Pappé über die Notwendigkeit einer Einstaatenlösung

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„Wir können uns nicht den Luxus leisten, länger zu warten, da die Zerstörungsmaschinerie vor Ort keinen Tag lang still steht“

Gespräch mit Ilan Pappé


Florent Barat: Ilan, du bist ein Historiker; du hast zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter ihnen das berühmte und für einige Menschen kontroverse Buch: „Die Ethnische Säuberung Palästinas“ (2006). 2007 bist du nach England umgezogen, wo du augenblicklich an der Universität von Exeter Geschichte lehrst. Du bist ein Teil dessen, was einige „die neuen Historiker“ nennen, die eine neue Analyse und eine neue Narrative der Geschichte des Zionismus und Geschichte der Errichtung Israels geben. Du hast einige radikale Positionen gegen den Staat Israel eingenommen. Warum und wann hast du dich entschieden, auf Seiten der Palästinenser zu stehen? Und was waren die Konsequenzen für dich als Israeli?


Ilan Pappe: Den Standpunkt zu solch einem wichtigen Problem zu ändern, bedarf einer langen Reise. Es geschah nicht an einem Tag und nicht aufgrund eines Ereignisses. Ich habe in einem meiner Bücher, „Out of the Frame“, diese Reise vom Zionismus zu einer kritischen Position gegenüber dem Zionismus beschrieben. Wenn ich ein prägendes Ereignis wählen müsste, das meinen Standpunkt auf dramatische Weise geändert hätte, so wäre dies der Angriff der Israelis auf den Libanon im Jahre 1982. Für uns, die wir in Israel aufgewachsen sind, war dies der erste nicht-einvernehmliche Krieg, der erste Krieg, der ein Krieg der eigenen Wahl war. Israel war nicht angegriffen worden. Israel griff an. Dann kam die erste Intifada. Diese Ereignisse öffneten vielen Menschen die Augen auf verschiedene Weise, die bereits schon einige Zweifel an dem Zionismus hatten, an der geschichtlichen Version, die wir in der Schule gelernt hatten.
 
Es ist eine lange Reise und wenn du sie auf dich nimmst, dann wirst du mit deiner eigenen Gesellschaft konfrontiert, sogar mit deiner eigenen Familie und es ist keine schöne Position, in der du dich befindest. Menschen, die Israel kennen, wissen, dass es eine intime und dynamische Gesellschaft ist, so dass du es, wenn du dagegen bist, in jeder Phase deines Lebens zu spüren bekommt. Ich glaube, dass ist einer der Gründe, weshalb es für Menschen wie mich etwas länger dauert, an den Punkt zu gelangen, wo du sagst, es gibt kein Zurück: du musst dich diesen Ansichten anschließen, welche Konsequenzen das auch immer mit sich bringt.

 

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Prosperität versus Hegemonie

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von John V. Walsh


China hat seine Ziele sehr unmissverständlich festgestellt. „Eine angemessen wohlhabende Gesellschaft bis 2020“ ist das erste Ziel und „ein starkes sozialistisches Land bis 2049“ das zweite. Aber das ist vielleicht zu einfach: Chinas Führung möchte, dass ihr Volk einen Lebensstandard erreicht, der auf derselben Ebene liegt wie der in den entwickelten Ländern des Westens. Und gemeinsam mit der Wiederherstellung und Erhaltung der Souveränität war das der Hauptteil des chinesischen Programms seit 1949 – mindestens. Chinas große historische Leistung ist, hunderte Millionen aus der Armut gehoben zu haben, was für den größten Teil der Ausrottung der Armut in der jüngeren Vergangenheit steht. Von dieser Leistung ist im Westen kaum die Rede.

Bedenken Sie die einfachen Auswirkungen dieser Gegebenheit. China verfügt über eine Bevölkerung von 1,36 Milliarden, die Vereinigten Staaten von Amerika haben 320 Millionen Einwohner. Wenn also China ein BIP (Bruttoinlandsprodukt) pro Einwohner entsprechend dem der Vereinigten Staaten von Amerika erreichen soll, dann muss sein gesamtes BIP über viermal so hoch sein wie das der Vereinigten Staaten von Amerika. Vier Mal.

Wie wir zumindest seit Thukydides wissen, fließt die militärische Macht aus der wirtschaftlichen Stärke. Das gilt auch für die „weiche“ Macht, wissenschaftliche Forschung und technische Errungenschaften und Leistungsvermögen. (Letzte Woche brachte USA Today einen Bericht über das rapide Wachstum im Bereich von neuen und originalen Patenten in China, der das Pentagon alarmierte.) Das Anwachsen der wirtschaftlichen Stärke Chinas schließt daher das Tor für die globale Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Die einzige Möglichkeit für die Vereinigten Staaten von Amerika, die Hoffnung auf diese Hegemonie aufrecht zu halten, besteht darin, dass China den Kurs ändert und einen niedrigeren Lebensstandard akzeptiert. China wird jedoch nicht freiwillig einen Zweite-Klasse-Status akzeptieren. Fürs erste ist eine solche Zukunft nicht gerecht, und auch die Chinesen werden sie nicht als gerecht betrachten oder akzeptieren. Zum Zweiten verlangt eine derartige Kursänderung, dass ein kultiviertes, begabtes und entschlossenes Volk mit einer großen Kultur ein Alltagsleben akzeptiert, das weniger aussichtsreich ist als das, das die entwickelte Welt genießt.

 

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MARKUS LANZ: Fass die Sahra, Markus. Fass!

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


So eine schöne große Frau, denkt sich der Moderator, warum habe ich die nicht abgekriegt? Und für einen Moment wird ihm bewusst, was er ist: Ein billiger Schwätzer, eine intellektuelle Eintagsfliege, einer, der dieser Frau im roten Kleid nicht das Wasser reichen kann. Und weil das so ist, sagt sich der Markus Lanz, mache ich die Sahra Wagenknecht jetzt fertig. Denn bisher, wann immer er sich in seinen Diskussionsrunden mit der Bundestagsabgeordneten auf ein Gespräch eingelassen hatte, ist er mit eingezogenem Schwanz nach Hause gegangen. Zuletzt in einer Debatte um die Millionärsteuer nahm er zwar die Brechstange und fragte, ob denn sie selbst oder noch mehr Oskar Lafontaine verblödet wären, aber auch in dieser Runde war er mal wieder nur peinlich.

Markus Lanz weiß was er tut: Als Moderator beim ZDF bekommt er jährlich 1.248.000 €. Seit Oktober 2012 moderiert er "Wetten, das...?" und erhält dafür jährlich weitere 128.000 €. Mit der Talkshow "Markus Lanz" steckt er nochmal 250.000 € jährlich ein. Wieviel Millionen aus seiner Produktionsgesellschaft "Mhoch2" in seine Taschen fließen, ist nur zu vermuten. Wer solche Summen einsackt, der hat was zu verteidigen. Also ran an die Sahra, mit dem Klassiker-Instrument des Talk-Show-Diktators, der stupiden Ja-Nein-Frage: "Raus oder rein?" - "Euro - Ja oder Nein?" Flankiert von der Totschlagfrage "Ja, was ist Europa?" Und als diese Frage tatsächlich nicht in zwei Sekunden beantwortet wird, schiebt der öffentlich-rechtliche Rammbock hinterher: "Sagen Sie’s mal!"

 

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Götzendämmerung: ADAC und WELTBILD in der Sinnkrise

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Niemand soll sagen, dass die zeitgleiche Lügenkrise des ADAC und die Insolvenz des katholischen Weltbild-Verlages keinen inneren Zusammenhang hat. Beide Glaubensgemeinschaften handeln mit Engeln. Der ADAC mit jenen gelben Engeln, die den Autofahrern von kaputten Autos zu heilen Gefährten verhelfen. Der Weltbild-Verlag handelt letztlich mit jenen himmlischen Heerscharen, die den Gläubigen eine Heiligkeit vermitteln, die vom kaputten Glauben zu einer heilen Welt führen. Im Zentrum der ADAC-Glaubenslehre steht die Mobilität, im Mittelpunkt katholischer Überzeugungen steht ebenfalls die Beförderung: Vom schlechten Diesseits in ein besseres Jenseits. Wer nun aber sagt, der Weltbild-Verlag sei mit seinen fünf Millionen Kundenadressen viel kleiner als der ADAC mit seinen 18 Millionen Mitgliedern, der vergisst leichtfertig, dass hinter dem Verlag die 24 Millionen Mitglieder der katholischen Kirche in Deutschland stehen. Auch, dass in beiden Vereinen die Mitglieder nichts zu sagen haben, spricht für Zusammenhänge.
 

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Obamas Lügen, NSA-Spitzel und die Söhne der Freiheit

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.. werdet ihr gefährliche Freiheit oder friedliche Sklaverei wählen?


von John W. Whitehead


„Alle Regierungen werden von Lügnern geführt.“ – Independent-Journalist I.F.“Izzy“ Stone

Präsident Obama hat es mit einzigartiger Unterstützung durch den Kongress und die Gerichte geschafft, die Verfassung durch wiederholte Missbräuche, Attacken und Umgehungen durch den Fleischwolf zu drehen.

Das ist nichts neues, wie ich in meinem Buch "A Government of Wolves: The Emerging American Police State" (Eine Regierung von Wölfen: Der aufkommende amerikanische Polizeistaat) dokumentiert habe. Wie auch immer, mit seiner neulichen Rede zur NSA – einem berauschenden Cocktail aus Lügen, Verschleierungen, Widersprüchen und orwell’schem Doppelsprech – hat Obama es auch geschafft, die Geschichte unseres Landes zu pervertieren und propagandistisch zu verwerten, beginnend bei Paul Revere und den Söhnen der Freiheit, indem er deren Leistungen für die Sicherung unserer Freiheiten mit der Überwachung durch die NSA auf eine Ebene stellte. Ehrlich gesagt, George Orwells Winston Smith, der die Nachrichtenmeldungen für den Großen Bruder und das Wahrheitsministerium neu schrieb, hätte die Geschichte nicht besser umschreiben können, um der Parteilinie zu dienen.
 

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Das rechte Wort zur NATO: Auflösung! .. Gregor Gysi gibt den Völkern neue Signale

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Alle lieben Gregor Gysi, na gut, vielleicht Angela Merkel nicht. Aber sonst kann kaum eine Talkshow an ihm vorbei. Immer charmant, immer witzig und schlagfertig. Und die wenigen, die den Entertainer der Linkspartei nicht mögen, die sind vom Neid geritten. Doch während bis gestern manche amüsierte Betrachter den Gregor nur für einen heiteren Linken allgemeiner Provenienz gehalten haben, erkennt eine erstaunte Öffentlichkeit nun den tiefen Denker, den Mann für´s Große, den wahren Welten-Grübler und überwältigenden Internationalisten. Denn Gregor Gysi will die NATO auflösen! Jetzt mag diese oder jener denken: Kenn ich schon, die Linkspartei will doch schon die ganze Zeit aus der NATO raus, was soll daran neu sein? Falsch. Das neue Gysi-Wort heißt nicht AUSTRITT, es heißt AUFLÖSung.

Der Vordermann der Linkspartei sagt klar und über den Tag hinaus zur bisherigen Linie seiner Partei, die nur den kleinteiligen "Austritt" aus der NATO will: "Das ist mir zu national gedacht. Das hieße ja, die NATO bleibt wie sie ist, nur Deutschland nimmt nicht mehr daran teil." Da isser, der InterNATiOnalist. Obwohl, das hätte er auch früher sagen können. Vor diesen dummen Parteiprogrammen der LINKEN, die immer nur vom Austritt schreiben. Denn für Gysi ist klar: Wenn die Deutschen aus der NATO träten, würden die anderen in der NATO machen, was sie wollten! Vielleicht gar einen Krieg, in Afghanistan oder in Libyen, oder so. Nee, nee, man darf die USA oder die Engländer und Franzosen auf keinen Fall alleine lassen!
 

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Die digitale Kränkung des Sascha Lobo, oder: Das Internet auf Abwegen

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von Peter A. Weber


Ich habe mir bei meiner täglichen TV-Dosierung eine interessante Anregung zum Diskurs in diesem Forum geholt. Im Beitrag „Die digitale Kränkung“ von 3sat Kulturzeit vom 20.1.2014 wurde das Outing des deutschen Vorzeigebloggers Sascha Lobo behandelt. Er fühlt sich von seinem eigenen Ziehkind, dem Internet, verraten und verkauft. Kulturzeit hatte eine per Bild übertragene Kurzdiskussion mit Sascha Lobo und dem Publizisten und Wissenschaftler Evgeny Morozov arrangiert. Meine Diskurseröffnung beginne ich mit dem entsprechenden Einführungstext (Quelle: 3sat)



Die digitale Kränkung

Sascha Lobo vs. Evgeny Morozov


„Das Netz ist kaputt, sagt Internetforscher Sascha Lobo, alle Versprechungen auf Freiheit hat es enttäuscht. Wer das geglaubt hat, hing einer Ideologie an, antwortet Evgeny Morozov, ein anderer Internetforscher. Die Unternehmen, die das Internet betreiben, seien immer schon skrupellos gewesen. Wer hat nun recht?

Das Internet vernetzt die Welt, schafft mehr Demokratie, Emanzipation und Freiheit. Mit diesen Versprechungen haben uns Computer-Revolutionäre wie Steve Jobs einst in die digitale Zukunft gelockt. Doch ist das Internet als Freiheitsmedium eine Illusion? Heute geben Staaten, Geheimdienste und Konzerne den Takt im digitalen Zeitalter vor.

Die Enthüllungen Edward Snowdens haben offenbart: Das Internet ist kaputt. Mit dieser These tritt Sascha Lobo in den Ring. Der Mann, der sich stets der Technik-Euphorie verschrieben hat, leistet nun Abbitte, fühlt sich vom Internet gekränkt und verletzt. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Sie kam von Evgeny Morozov, Harvard-Professor und Internet-Kritiker. Er meint, dass Lobo einem intellektuellen Handycap erliege - dem "Internetzentrismus". Das Internet an sich gebe es nicht, meint Morozov. Vielmehr verschleiere der Begriff eine Ideologie, die uns den Glauben an die Politik nimmt.

Geld aus Daten gewonnen

Teilen, um die Welt zu verbessern - so schallt es aus dem Silicon Valley. Doch dieses Heilsversprechen habe uns in eine Gegenwart geführt, in der aus Daten Geld gemacht wird, Konsum anstelle von politischer Beteiligung steht. Das Gerede vom Internet hilft allein großen Konzernen, so Morozov. Die Debatte zwischen Morozov und Lobo ist mehr als nur ein Schlagabtausch von Profilneurotikern. Es geht um die Frage, wem wir die Gestaltung unserer Zukunft überlassen wollen: dem demokratischen Gemeinwesen oder den Eigeninteressen des Silicon Valley?“


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Ukraine: Weder Berlin noch Moskau, sondern proletarischer Internationalismus!

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von Dave Stockton


Im letzten Monat hielten Tausende den Unabhängigkeitsplatz der ukrainischen Hauptstadt Kiew besetzt. Ihre Proteste wurden durch Präsident Viktor Janukowitschs Entscheidung ausgelöst, die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union auszusetzen.

Es war durchgesickert, dass die EU bei diesen Verhandlungen neoliberale Reformen verlangt hatte, wie aktuell für Griechenland oder wie sie 1992 Russland in Form von Jelzins Schocktherapie betroffen hatten.

Die Auswirkungen in Form von Massenarbeitslosigkeit, Inflation und drastischen Kürzungen von Sozialleistungen hätten v.a. den Ostteil der Ukraine bedroht, in dem überwiegend russisch gesprochen wird. Dort befand sich auch ein Zentrum der Schwerindustrie der früheren Sowjetunion. Das ist das Kerngebiet für Janukowitschs Einfluss und dessen Flügel der Kapitalistenklasse, der sich aus vormaligen Partei- und Staatsbürokraten zusammensetzt und durch Privatisierung von Betrieben reich wurde. Sie könnten jedoch der Konkurrenz aus dem Westen ungeschützt kaum standhalten.

Der konkurrierende Flügel der herrschenden Klasse, der im ukrainisch sprechenden West- und Mittelteil sitzt, will den Großteil dieser Industrie, den er den „Rostgürtel“ nennt, verschrotten. Stattdessen erhoffen sie sich eine Funktion als lokale Vermittler von billigen ukrainischen Arbeitskräften, wenn deutsches Kapital ins Land strömen würde.

 

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Suchen ohne Finden, Finden ohne Suche - Harmonie der Suche

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von Stefan Posselt / via faszinationmensch.com/


Dem Fortschritt sei Dank, ohne ihn gäbe es das Internet nicht und ohne das Internet gäbe es nicht die Möglichkeit zahlreiche Weltsichten, Ansichten, Meinungen, Theorien, gute und schlechte Ratschläge, Wahrheiten und Widerlegungen, Bilder, Geschichten, neue Kontakte, … zu finden und zu entdecken. Die verfügbare Informationsmenge explodiert exponentiell, das ganze Leben wird beschleunigt, wird oberflächlicher und tiefgründiger. Für jede Theorie und Anschauung finden sich Belege und Gegenargumente, kulturelle und historische Eigenheiten vermischen sich. Alles wird angezweifelt und bestätigt, millionenfach Wahrheiten propagiert und Lügen entlarvt.

Mit der gleichen Beschleunigung scheint die „Bewusstwerdung“ der Menschen voran zu schreiten, mehr und mehr Menschen folgen ihrer Intuition und stellen gewohnte Denk- und Lebensweisen auf den Prüfstand, erkennen neue Zusammenhänge und lösen alte auf. Ratgeber und „Gurus“ für bessere und erfüllte Leben, für mehr Erfolg oder weniger Stress und alle weiteren Facetten unseres täglichen Lebens oder der unsterblichen Seele geben Hilfestellung für jedes Problem oder verwirren durch widersprüchliche Denkweisen. Wie soll sich MENSCH da zurecht finden, seine Wahrheit(en) finden? Wie mit all den Informationen umgehen, die unbewusst auf einen einströmen oder die bewusst gesucht und gefunden werden können? Sich Treiben-Lassen mit den Strömungen oder aktiv auf die Suche gehen? Ist diese „Polarität der Suche“ eine andere Ausdrucksform der Frage des Lebens, kann MENSCH den „Sinn des Lebens“ finden oder wird er von ihm gefunden?

 

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Cayman Islands - Ein sonniger Ort für Ihr Geld

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von Eric S. Margolis


Grand Cayman: Als Christoph Kolumbus 1503 diese abgelegene Inselgruppe zwischen Jamaica und dem mexikanischen Yukatan entdeckte, waren deren einzige Bewohner Krokodile, Schildkröten, Leguane und Insekten. Er gab ihr den Namen Las Tortugas.

Es dauerte nicht lange, bis Tortugas zum berüchtigtsten Schlupfwinkel der Piraten in den Westindischen Inseln wurde, von dem aus diese Jagd machten auf spanische Schatzflotten, die von Panama nach Kuba segelten – auf der legendären Seeroute, die als die Spanische Hauptroute bekannt war.

Sir Francis Drake tauchte hier 1586 auf und führte eine Flotte von 23 Freibeutern (von der Regierung genehmigte Piraten) an, welche Jagd auf spanische Händler machten. Vier Jahre danach wurde Tortuga zur britischen Kolonie Cayman und ist dies bis heute geblieben.

Als ich 1979 Cayman zum ersten Mal besuchte, hatte es nur 10.000 Einwohner. Es gab ein bescheidenes Hotel für Sporttaucher, das Galleon Beach. Dichte Sturmwolken blutrünstiger Moskitos machten es unmöglich, nach der Abenddämmerung aus dem Hotel zu gehen. Jeder, der das ohne einen DDT-Rauchtopf tat, wäre bei lebendigem Leib gefressen worden.

Zwei Dinge passierten, die Cayman aus einer Insektenhölle in den zweitwichtigsten Steuerhafen nach der Schweiz und in das fünftgrößte Bankzentrum verwandelten:

 

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US-Leader: Sie meinen es nicht gut

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von Sheldon Richman

 

Amerikaner haben ein eigenartiges Bedürfnis zu glauben, dass ihre „Führer” es gut meinen. Und das nirgendwo mehr als in der Außenpolitik. Sogar wenn der Horror mancher Regierungsoperation bekannt wird (nachdem diese üblicherweise vor den Amerikanern geheim gehalten wird), werden ernste Experten und Altpolitiker über unbeabsichtigte Konsequenzen und den Nebel des Krieges herumschwadronieren, während sie mahnen, keine „sinnlosen“ Schuldzuweisungen vorzunehmen. Typischerweise ist der schwerste Vorwurf gegen die für eine Kalamität Verantwortlichen der Inkompetenz, und auch das nur selten.

Wenn man allerdings das blutige Register der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika im Bereich der Außenpolitik verfolgt, dann kommt man nur sehr schwer auf den Gedanken, dass die lange Spur von Tod, Chaos und Verwüstung etwas anderes ist als das Ergebnis von Bösartigkeit bei der Verfolgung politischer und wirtschaftlicher Interessen.

In einem vor kurzem erschienenen Artikel beschreibt der ehemalige Produzent der TV-Sendung "60 Minutes", Barry Lando, den Horror, der von amerikanischen Regierungsvertretern über das irakische Volk gebracht wurde, beginnend 1990 unter der Administration von George H.W. Bush. Regierungsvertreter begannen eigentlich schon lange davor, das Leben der Iraker zur Hölle zu machen, wie Lando in seinem Interview mit Scott Horton diskutiert. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika (insbesondere die CIA) trugen nicht nur dazu bei, Saddam Hussein an die Macht zu bringen, sie lieferten ihm die Mittel und die Geheimdienstinformationen für den Einsatz von chemischen Waffen in seinem Angriffskrieg gegen den Iran in den 1980ern. (Die Iraner haben das nicht vergessen.) Das geheime Einverständnis mit Saddam ging weiter bis zum Zeitpunkt, als er nach Kuwait einmarschierte, wobei Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika nachhalfen, dass es dazu kam, indem sie auf beiden Seiten des Konflikts die Fäden zogen.

 

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Nein danke! Verweigerung als Gegengift

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von René W.

 

"Nein danke" sagen heißt: aktiv faul zu sein. Hervorkommen aus der Ecke des Produzierens und Konsumierens, in die wir gedrängt wurden. Muße beanspruchen. Also vergiss "Comfort" und komm raus aus dieser Ecke, komm vor!

Die Verweigerung ständigen Fleißes, fortwährender Betriebsamkeit und ewigen Konsums schafft erst jene Muße, welche eigene Ideen gebiert. Beschäftigt sein, keine Zeit haben, das gilt heute als Normalität. Sind wir es selbst, welche die Normen festlegen, die Standards setzen?

Dabei ist Beschäftigung an sich nicht "gut" oder "schlecht", wie auch Faulheit keines von beiden ist. Erst durch das Übermaß von Beschäftigung wie auch von Faulheit kann Schlechtes entstehen.

Das Übermaß an Beschäftigung versus der Mangel an Faulheit sind Symptome einer profitorientierten Gesellschaft. Hier wird das Lebendige und Natürliche einem Abstraktum geopfert. Dem Anhäufen von Gütern und Geld.

Dabei entstehen Paradoxien. Der Mensch wird beschleunigt, legt weitere Strecken zurück. Aber seine eigentlichen Ziele, seine Primärbedürfnisse zu befriedigen, erreicht er nicht schneller oder qualitativ besser. Im Gegenteil. Das öffentliche und individuelle Verkehrs- Unwesen degradiert die Teile seines Körpers, welche eigentlich für die Fortbewegung zuständig sind. Sein Bewegungsapparat ist immer mehr entlastet. Bewegung erfährt der moderne Mensch immer weniger durch seine Füße, und immer mehr durch seinen Popo.

 

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Du hast keine Wahl. Entscheide Dich!

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von René W.

 

Ich bin ein freier Wähler zwischen von Experten berechneten Möglichkeiten. Die Leberwurst sagt: "Du darfst!" und wartet auf meine gehorchende Entscheidung. Ich habe keine eigene Sprache. Sie hat mich. Ich sammle Informationen. Ich jage Erfahrungen, die mir immer voraus sind. Ich kann nichts erfahren, behalten und sein. Ich muss immer lernen. Dadurch lerne ich nichts und nie aus.

In der Schule habe ich gelernt, die Gegenwart der Zukunft zu opfern. Ich kann nichts richtig, bin aber zu allem zu gebrauchen.

Ich selbst bin nichts, mein Mittelwert ist alles. Ich habe keine Vorurteile. Ich bestehe aus ihnen. Der Verkehr ist geregelt.

Die Natur ist ein System. Meine Entscheidungen sind meine. Ich will, was ich muss. Ich darf nicht, was ich soll.

Mein Gewissen ist eine sanktionsfähige Normen- Kontroll- Behörde. Ich warte nicht darauf, dass die Verhältnisse menschlicher werden.

Ich selbst werde verhältnis- mäßig. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Also auch kein besseres Leben als ein falsches.

Das Leben ist falsch.

 

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Das große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex

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Mehr als 50 Jahre nach Präsident Eisenhowers Warnung befinden sich die Amerikaner in fortwährendem Krieg


von Jonathan Turley


Im Januar 1961 nahm der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Dwight D. Eisenhower seine Abschiedsrede zum Anlass, das Land vor dem zu warnen, was er als eine seiner größten Bedrohungen betrachtete: vor dem militärisch-industriellen Komplex, bestehend aus militärischen Kontraktoren und Lobbyisten für die endlose Fortsetzung des Krieges.

Eisenhower warnte, dass „ein immenses militärisches Establishment und eine ausgedehnte Rüstungsindustrie“ sich als eine verborgene Kraft in der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika herausgebildet haben und die Amerikaner „nicht versäumen dürfen, deren schwerwiegende Auswirkungen zu erkennen.“ Diese Rede wird wohl Eisenhowers mutigster und prophetischster Moment gewesen sein. Fünfzig und ein paar Jahre später finden sich die Amerikaner in dem, was wie ein endloser Krieg aussieht. Wir hören nicht eher auf, unsere Einsätze im Irak herunterzufahren, als Führer eine Intervention in Libyen oder Syrien oder im Iran fordern. Während endloser Krieg endlose Verluste für Familien mit sich bringt und immer weiter steigende Budgets, steht er auch für endlose Profite für einen neuen und größeren Komplex aus Geschäfts- und Regierungsinteressen.

Der neue militärisch-industrielle Komplex wird betrieben mit einem zweckdienlich verschwommenen und unsichtbaren Feind: dem Terroristen. Der ehemalige Präsident George W. Bush und seine Berater bestanden darauf, gegen Terrorismus gerichtete Maßnahmen als „Krieg“ zu bezeichnen. Diese konzertierte Bemühung von Führern wie dem ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney (selbst ehemaliger Vorstand des Verteidigungskontraktors Halliburton) war nicht eine leere rhetorische Übung. Ein Krieg würde nämlich nicht nur die Befugnisse des Präsidenten maximieren, sondern er würde auch die Budgets für Militär und Heimatlandbehörden maximieren.

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Ariel Scharon: Der Schlächter von Beirut vor dem höchsten Gericht

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Von Evelyn Hecht-Galinski  / Kommentar vom "Hochblauen"


"de mortuis nil nisi bene". Dieser Satz, der immer wieder falsch übersetzt und gedeutet wurde, besagt nur, von den Toten nur auf gute Weise zu sprechen. Kann man wirklich in guter Weise von Kriegsverbrechern und Mördern, sprich Massenmördern sprechen? Wenn die Toten böses getan haben, dann muss man vom Bösen ihrer Taten sprechen und darf die Bosheit ihrer Taten weder vergeben, noch vergessen. Das schuldet man in diesem Fall den Opfern von Qibya, Jenin, Sabra, Schatila und vielen anderen Massakern an Palästinensern. Was geht mir durch den Kopf, wenn ich die Würdigung eines Kriegsverbrechers und Schlächters von Sabra und Schatila durch Politiker und in Nachrufen lese?

Ich denke an die schrecklichen Bilder, die ich mit eigenen Augen im Libanon sah, wo ich diese Lager besuchte. Noch heute vergesse ich nicht die Verzweiflung der Professorin, die über ihre gemetzelten Studenten trauert und deren Gräber pflegt. Andere Opfer liegen verscharrt auf einer Wiese in einem Massengrab und können daher von ihren Angehörigen nicht mehr individuell betrauert werden. Selten habe ich so viel Leid und Elend gesehen wie auf meiner Libanon-Reise 2012. Ich berichtete damals darüber in der NRhZ. (zum Artikel)

Wie ist es möglich, dass eine deutsche Bundeskanzlerin den Kriegsverbrecher, dessen Sarg eigentlich noch nach Den Haag gehört, als einen "israelischen Patrioten, der sich große Verdienste um sein Land erworben hat", würdigt?

 

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Al-Qaidas Rückkehr

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von Eric S. Margolis


Wie wurde al-Qaida, eine kleine antikommunistische Gruppe in Afghanistan mit nicht mehr als 200 aktiven Mitgliedern im Jahr 2001, eine angeblich weltweite Bedrohung? Wie ist es möglich, dass al-Qaida über den ganzen Mittleren Osten, Nordafrika und jetzt über einen großen Teil Schwarzafrikas verbreitet ist? Das, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika über eine Billion Dollar ausgegeben haben, um al-Qaida in Afghanistan und Pakistan auszumerzen?

Die Antwort ist einfach. Als eine Organisation und Bedrohung existiert al-Qaida kaum. Aber als Namen wurden al-Qaida und „Terrorismus“ zu einer praktischen Universalbezeichnung des Westens für bewaffnete Gruppen, die westlichen Einfluss, Korruption oder Repression in Asien und Afrika bekämpfen. Al-Qaida ist nirgends – aber überall.

Sucht eine Rebellengruppe Publizität, dann ist ein Treueschwur an die schattenhafte Nirgendwo-al-Qaida der schnellste Weg.

Nehmen Sie den Irak, wo derzeit in der Provinz al-Anbar der Kampf zwischen der schiitischen Regierung und sunnitischen Milizen tobt. Interessanterweise hat der Sunnitenaufstand seinen Mittelpunkt in Fallujah, das von Marinesoldaten der Vereinigten Staaten von Amerika fast flachgelegt wurde und mit Urangranaten und verbotenem weißem Phosphor zerfetzt, als schreckliche Warnung an die Iraker, die sich wehrten.
 

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Vier-Punkte zum FBI-Einbruch 1971 durch Antikriegsaktivisten

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von Glenn Greenwald


The New York Times von heute bringt ein außergewöhnliches von einem Reporterteam, darunter der unabhängige Journalist Jonathan Franklin, produziertes 13 Minuten langes Video und einen begleitenden Artikel von Mark Mazzetti über die heroischen Antikriegs-Aktivisten, die 1971 in ein FBI-Büro einbrachen und alle Dokumente mitgehen ließen, die sie erwischen konnten, und diese Dokumente dann an Zeitungen, darunter New York Times und Washington Post schickten.

Einige dieser Dokumente deckten J. Edgar Hoovers COINTELPRO-Programm auf, das die Unterdrückung von abweichenden politischen Meinungen im Inland mittels Überwachung, Infiltration und andere Taktiken zum Ziel hatte. Diese Enthüllungen führten schließlich zur Einrichtung des Church-Komitees Mitte der 1970er und zu verschiedenen Reformen. Die Hintergründe der COINTELPRO-Erkenntnisse des Church-Komitees und des „Einbruchs“, der dazu geführt hat, sind hier zu finden.

Nachdem ihre „Verbrechen”, die das FBI nie aufklären konnte, verjährt sind, sind die mutigen Täter jetzt in die Öffentlichkeit getreten. Der NYT-Bericht beruht auf einem neuen Buch der Washington Post-Reporterin Betty Medsger und dem in Kürze erscheinenden Dokumentarfilm 1971 (der von meiner journalistischen Partnerin Laura Poitras mitproduziert wird). Dazu sind vier entscheidende Punkte anzumerken:

 

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Kriegssucht Washingtons: Kosmetische Chirurgie

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von Robert C. Koehler


„Im Irak unternahm al-Qaeda eine Offensive, um zwei Städte unter Kontrolle zu bringen, Fallujah und Ramadi, welche die Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika unter schweren Opfern von 2004 bis 2008 von Terroristen gesäubert haben.“

Und so beginnt das neue Jahr mit einer schweren Dosis des selben alten, gleichen alten. Da ist die Leitartikelseite der Washington Post, die Robert Parry als das Megaphon der Neocons bezeichnete, die die Schuld an der Erhebung der al-Qaida im Westen des Irak dem Truppenrückzug Präsident Obamas aus diesem Land zuweist, gemeinsam mit seinem Scheitern hinsichtlich des Einmarsches in Syrien im letzten Herbst, was insgesamt, so der Leitartikel, auf Gleichgültigkeit angesichts der wachsenden Gefahr und auf einen Mangel an Schutz von „lebenswichtigen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika“ hinausläuft.

Und um das Mass voll zu machen vergießt die Washington Post noch Tränen für die Soldaten und die Opfer, die sie für diese lebenswichtigen Interessen gebracht haben. Offensichtlich ist es noch nicht zu früh, die Geschichte der Bush-Ära (‚Mann, wie wir diese Terroristen davonjagten’) kosmetischer Behandlung zu unterziehen, obwohl ihre Auswirkungen noch immer weiter bluten.
 

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DAX für Dummies, letzte Pirouetten vor dem großen Crash

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Bankfurt: Der Dachs DAX hat sich in einem atemberaubenden Tempo an die Zehntausendermarke herangepirscht, ganz zur Freude der kleinen und großen Zocker. Gehobene Feierstimmung macht sich breit. Das Wort „Katerstimmung“ oder „Katzenjammer” ist den Beteiligten offenbar längst wieder aus dem Wortschatz entschwunden. Wer nicht gerade die Gier-Brille auf der Nase hat, der kann mit wenig geistiger Anstrengung schon den alsbaldigen Ausgang der Geschichte erahnen. So wie es aussieht, dreht der DAX bereits ohne Bodenhaftung seine letzten, sehr eleganten Pirouetten in luftiger Höhe, bevor er ganz elegant in die schwerkraftbedingte Abwärtsspirale übergehen wird.

Wir haben nicht vor, an dieser Stelle okkulte Charttechnik zu erläutern oder anderweitige Geld-Geisterbeschwörungen zu betreiben. Eher werfen wir einen nüchternen Blick auf die Rahmenbedingungen und kombinieren ihn mit einer historischen Rückblende, den Blick in den Rückspiegel, der vielen Menschen offenbar schon längst verwehrt ist. Letzteres wird uns erheblich mehr über die nähere Zukunft des DAX vermitteln können als alle Kaffeesatz-Leserei der ProfitEURe, Schein-Geld-Beschwörer und Geld-Propheten.

Wenn man einen bildlichen Vergleich der aktuellen Situation benötigt, dann möge man sich den Zehnmeter-Sprungturm im Freibad vorstellen, als 10.000er-Marke vielleicht. Anders als in echten Schwimmbädern, in denen federnde Sprungbretter im oberen Teil des Sprungturms nicht mehr zulässig sind, verfügt der Zehntausender im großen Geld-Bad auch noch über ein besonders ausgeprägtes Sprungbrett mit Super-Federung, dessen Eigenschaften jetzt vom DAX ausgiebig getestet werden. Die Geld-Jecken sind schon ganz narrisch und wollen den DAX unbedingt auch noch über der 11.000er-Marke sehen. Und zum finalen Sprung wird garantiert erst dann angesetzt werden, wenn auch das Wasser aus dem Becken nachhaltig evakuiert ist. Genau das macht offenbar den Reiz der Geschichte aus.

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Gefahrenzonen auf der Welt im Jahr 2014

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von Eric S. Margolis


Wo befinden sich 2014 die gefährlichsten Gebiete der Erde?


Kaschmir. Größtenteils vergessen, aber hoch gefährlich, der von Indien kontrollierte Teil des umstrittenen Kaschmir. Aufruhr seitens der muslimischen Mehrheit Kaschmirs gegen die indische Herrschaft brodelt wieder. Mehr als 1,6 Millionen indische und pakistanische Soldaten stehen sich gegenüber, unterstützt durch Atomwaffen. Auseinandersetzungen an der kaschmirischen Kontrollinie sind häufig. Die Atomwaffen sowohl Indiens als auch Pakistans befinden sich in ständiger Alarmbereitschaft, mit einer Warnfrist im Fall eines Angriffs von etwa drei Minuten.

 

Ein Fehlalarm bezüglich anfliegender Raketen oder Flugzeuge, oder eine massive Offensive durch Indien, das verärgert ist über Guerillaattacken aus Pakistan, könnte einen Krieg auslösen, der Millionen Menschen töten und den gesamten Planeten mit radioaktivem Staub verseuchen könnte. Abgesehen von Indien und Pakistan denkt kaum jemand an das schöne, abgelegene, gefährliche Kaschmir.

 
Koreas entmilitarisierte Zone (DMZ), der zweitgefährlichste Ort auf der Erde, wo 1,5 Millionen nord- und südkoreanische Soldaten und 28.000 Amerikaner einander gegenüber stehen. Spannung knistert entlang der DMZ. Rund 11.000 nordkoreanische Geschütze und Raketen zielen auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Es wird angenommen, dass der Norden über 4-6 simple Atomsprengköpfe verfügt, die Südkorea oder Japan erreichen könnten.

 

Im Dezember ließ Nordkoreas neuer Herrscher Kim Jong-un seinen mächtigen Onkel verhaften und hinrichten. Das war ein neues Anzeichen für die Instabilität der Regierung in Pyongyang und das gefährlich unberechenbare Verhalten des jungen hitzköpfigen Führers Kim Jong-un. Entlang der DMZ könnte jederzeit ein Krieg ausbrechen. Genauso ist es auch möglich, dass Nordkorea zusammenbricht und 25 Millionen hungernde Nordkoreaner nach Südkorea flüchten, was Seoul befürchtet.

 

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Bolivien: Evo Morales als Vorreiter für Kinderarbeit

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von Wilfried Kahrs / QPress


Heiße Eisen: Wie jetzt? Sie finden Kinderarbeit nicht gut? Selbstverständlich folgt jetzt reflexartig und wohlstandsbedingt die Reaktion: „das geht doch gar nicht“! Nur auf die Resultate der vielfältigen Kinderarbeit aus aller Herren Länder möchten wir natürlich alle nicht verzichten. Ob es die billigen Jeans sind, die netten kleinen Spielzeuge für unsere eigene Brut oder der tausendfache andere Nippes den wir aus Asien, Afrika und Südamerika unentwegt importieren. Selbstverständlich schützen wir unsere Kinder vor derlei Erscheinungen und feiern es als Modernisierung unserer doch so "zivilisierten" Gesellschaft. Das war es dann auch schon. Danach kommt wieder die Doppelmoral.

Jetzt macht der bolivianische Staatschef Evo Morales von sich reden, indem er gegen ein generelles Verbot von Kinderarbeit votiert und diese auch nicht grundsätzlich für verwerflich hält. Wie zu erwarten, ist derzeit das weltweite Protestgeschrei groß. Zu seiner eigenen Entwicklungsgeschichte muss man anfügen, dass er selbst einst als Kinderarbeiter tätig war (oder sein musste). Er weiß also durchaus wovon er redet. Viel interessanter für diese Debatte sind die sozialen Aspekte, die sich ergeben, wenn man versucht, ein wenig tiefer in seine Argumentationsgründe einzusteigen. Gleiches gilt für die in Südamerika diskutierte Altersgrenze für die Kinderarbeit von 14 Jahren, die er ebenso infrage stellt. Und gleich vorweg setzt er die Prioritäten an einer anderen Stelle, indem er sagt, dass die arbeitenden Kinder angemessen zu behandeln sind. Was immer wir uns jetzt darunter vorstellen mögen. Er verbindet es mit dem Gedanken, dass Kinder grundsätzlich „nicht ausgenutzt“ werden sollen.

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Merkel wehrt sich heftig gegen Koma nach Skiunfall

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Schweiz/Engadin: Nicht nur die Ereignisse überschlagen sich ab und an, manchmal trifft es auch die Kanzlerin. Darüber hinaus sind Schweizer auch dafür bekannt, Geheimnisse gut zu bewahren. Das scheint auch im Fall des überstürzten Falls unserer Kanzlerin gelungen zu sein, denn das majestätische Unglück ereilte unsere Bundesmutti angeblich schon im alten Jahr. Für einen Auftritt bei DSDS reichte die winterliche Partitur aber nicht, der dumpfe Klang des merkelschen Beckens scheint da nicht sonderlich viel herzugeben. Nun ist es halt angebrochen und die Kanzlerin außer Gefecht, könnte man meinen. Skiunfälle Prominenter sind ja derzeit der Top-Renner der Saison.

Unbestätigten Quellen zufolge soll Vizekanzler Gabriel schon vor Tagen gefordert haben, die Kanzlerin unverzüglich in ein zeitlich unbefristetes Koma zu versetzen, damit er ungestört seiner amtlichen Stellvertreterpflicht nachkommen kann. Darüber hinaus solle Merkel weiterhin im Ausland zwischengelagert werden, bis sie gänzlich wiederhergestellt sei. Die marginale Opposition die es in Deutschland noch gibt, bestehend aus Linken und Grünen, warfen daraufhin dem SPD-Chef vor, Rosstäuscherei zu betreiben, denn nachweislich sei die Bundeskanzlerin schon seit vielen Jahren im Dauerkoma.

Unterdessen bemühte sich der Regierungsprecher Steffen Seibert die Wogen klein zu halten. Detailliert beschrieb er, dass Merkel, anders als Michael Schumacher, der lt. Kameraauswertung am Helm mit "angemessener Geschwindigkeit" verunglückt sei, sondern mehr oder minder aus dem Stand (beim Langlauf) umgefallen ist, wörtlich: „Sie ist hingefallen beim Langlauf, wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus.” Letzteres sei aber eine seit langem bekannte Strategie von Angela Merkel und böte deshalb kein Anlass zur Kritik und auch nicht zur Sorge. Zum Thema Koma führte der Regierungssprecher weiter aus, dass Merkel eindeutig erklärt habe, auch unter solchen Umständen weiter regieren zu wollen und verwies den Vize auf die Ränge. Ein Koma der Kanzlerin sei auch der Sache nicht dienlich, weil das Volk dennoch die Schmerzen spüre, die ihm seitens der aktuellen Regierungszusammensetzung (GroKo) zugefügt würden.

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Israel wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika seit langem ‘ausgesondert’

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von Thomas Harrington


Wie weithin berichtet wurde, hat sich die American Studies Association (ASA), die Dachorganisation von Akademikern, die sich mit dem Studium der Literatur der Vereinigten Staaten von Amerika, Geschichte und Kultur beschäftigen, vor kurzem dafür entschieden, der Bewegung zum Boykott von israelischen akademischen Einrichtungen beizutreten.

In den Tagen seit dieser historischen Entscheidung haben zahlreiche in der Öffentlichkeit stehende amerikanische Unterstützer des jüdischen Staates vehement die historische Entscheidung der Wissenschaftervereinigung schlechtgemacht. Der erste war Lawrence Summers. Ihm folgten zahlreiche weitere wie Leon Wieseltier von The New Republic und Michael Roth von der Wesleyanischen Universität in Connecticut. Liest man ihre Reaktionen auf die demokratisch getroffene Entscheidung der ASA, dann taucht ein besonderes Argument immer wieder auf. Das lautet dann ungefähr so:


„Betrachtet man alle die Länder, in denen Verstöße gegen die Menschenrechte häufig vorkommen, warum in aller Welt ist da die ASA so besorgt über Israel, den einzigen „demokratischen Staat“ im Mittleren Osten? Warum „sondert“ diese Organisation, wie auch die Millionen anderen, die die BDS-Bewegung unterstützen, Israel aus für eine derartige Strafmaßnahme?“


Das ist ja erstaunlich. Behandeln diese Leute die Intelligenz ihrer Leser immer mit derartiger Verachtung? Gehen sie immer davon aus, dass diejenigen, zu denen sie sprechen, schlecht informiert sind über die strukturellen Gegebenheiten der gegenwärtigen Politik und nicht imstande, die grundlegendsten logischen Auswirkungen der Natur der Beziehung Israels zu den Vereinigten Staaten von Amerika zu erfassen?

 

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12. Internationale Münchner Friedenskonferenz: 31. Jan. - 02. Februar 2014

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Frieden und Gerechtigkeit gestalten – NEIN zum Krieg


Alle folgenden Informationen finden Sie auf der Homepage - weiter



Kriege auf ewig?

Im Jahre 2014 jähren sich einige denkwürdige Ereignisse:

  • vor 100 Jahren wurde der 1. Weltkrieg begonnen
  • vor 75 Jahren der 2. Weltkrieg.


Was haben wir daraus gelernt?

  • Vor 50 Jahren fand in München die erste Wehrkundetagung statt, heute Münchner Sicherheitskonferenz. Seither rechtfertigen viele TeilnehmerInnen der Konferenz machtpolitische Interessen und deren Durchsetzung mit militärischen Mitteln. Demgegenüber stellt die Münchner Friedenskonferenz seit zwölf Jahren erfolgversprechende und erfolgreiche Beispiele des Ausstiegs aus der Gewaltspirale öffentlich vor.
  • Die Interventionskriege der letzten Jahre waren offensichtlich politische Misserfolge. Sie wurden von einem großen Teil der Bevölkerung abgelehnt. Das hat selbst die Bundesregierung dazu bewogen, Rücksicht auf diese Stimmung zunehmen. Immer noch setzt Sicherheitspolitik auf militärische Drohungen und Gewaltanwendung.
  • Außenpolitik, die der Sicherheit der Menschen dient, muss sich am Ausgleich der Interessen und an Kooperation orientieren.

 

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Korruptionswahrnehmungsindex 2013. Deutschland nicht im Spitzenfeld.

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von Transparency International


Lobbyismus braucht Gegengewicht in der Großen Koalition: Rechenschaft der Politik muss durch mehr Transparenz gestärkt werden

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat am 3. Dezember 2013 den Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht. Er umfasst 177 Länder und Territorien. Der Index setzt sich aus verschiedenen Expertenbefragungen zusammen und misst die bei Politikern und Beamten wahrgenommene Korruption. Deutschland erreicht auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) 78 Punkte. Die Bundesrepublik rangiert damit auf dem 12. Platz. Im europäischen Vergleich belegen Dänemark (91 Punkte), Finnland (89) und Schweden (89) die vordersten Plätze. International reiht sich außerdem Neuseeland (91 Punkte) in die Gruppe der Spitzenreiter ein.


Transparency fordert Integritätsoffensive der deutschen Politik

Die Lobby-Skandale der vergangenen Monate und Jahre haben gezeigt, dass sich die besorgniserregenden Tendenzen im Lobbyismus nicht durch einzelne Maßnahmen eindämmen lassen. Daher fordert Transparency eine Integritätsoffensive der Politik. Dazu gehören:


1. Einführung eines Lobbychecks und -registers,

2. Regelungen zur Vermeidung von Drehtüreffekten und

3. Maßnahmen zur besseren Regulierung der Parteienfinanzierung.

 

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Pofalla, politische Moral und das Peter-Prinzip

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von Peter A. Weber

 

Wenn man  die politische und gesellschaftliche Diskussion über den Wechsel des bisherigen Kanzleramtsministers und Noch-Bundestagsabgeordneten Roland Pofalla kritisch unter die Lupe nimmt, dann kann man sich nur wundern. Es scheinen sich Denkweisen eingebürgert zu haben, die total an der Oberfläche dahingleiten und die ethisch-moralische Grundsätze außer acht lassen sowie die Ursachen für Verhaltensweisen von Politikern bewußt ignorieren.


Der einzige kritische Ansatzpunkt, der in den Medien auftaucht, ist der des Fehlens einer Art von Konkurrenzklausel, wie ich sie selbst während meiner beruflichen Tätigkeit hinnehmen mußte. Insofern ist es ein Armutszeugnis dieser Gesellschaft und der darüber lamentierenden politischen Akteure, daß sie diese einfache Regulierung, die selbst in der Wirtschaft üblich ist, noch nicht vorgenommen haben, obwohl wir uns bereits seit Jahrzehnten über die selbstbereichernde Pöstchenschacherei ärgern. Als Schlußfolgerung kann ich nur annehmen, daß der Lobbyismus System angenommen hat und die Beteiligten nicht das geringste Interesse daran besitzen, das Übel aus der Welt zu schaffen.


Im Gegenteil muß ich sogar feststellen, daß die Tendenz besteht, den vorherrschenden Lobbyismus mit der damit verbundenen korrupten Einstellung und Selbstbedienungsmentalität noch zu verteidigen. In diesem Kontext sind mir in den letzten Tagen des öfteren reichlich naiv-ahnungslose Argumente in den Medien und bei Kommentatoren aufgefallen. Dazu und den entsprechenden Gegenüberlegungen möchte ich im folgenden Stellung nehmen:

 

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Carl von Ossietzky – Vorkämpfer der Demokratie (WERNER BOLDT)

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Buchtipp von Harry Popow, Berlin

Autor: Werner Boldt

Verlag: Verlag Ossietzky GmbH, 30167 Hannover – zur Verlagsseite

ISBN:  978-3-944545-00-4

Taschenbuch, 820 Seiten, 34,00 EUR / zzgl. 1,50 EUR Versandkosten über Verlag

Prof. em. Dr. phil. Werner Boldt – Mitherausgeber der historisch-kritischen Ossietzky-Gesamtausgabe, legt hier ergänzend eine Ossietzky-Biografie vor. Er zeigt vor allem den geistigen Werdegang dieses aufrechten Publizisten, der klarsichtig wie kein anderer vor Hitler warnte – schon zu Beginn der 1920er Jahre – und genau registrierte, wie die Machteliten der Weimarer Republik die Demokratie verrieten und bekämpften und die Diktatur vorbereiteten.

Informationen über Carl von Ossietzky bei Wikipedia - weiter

Rezension:

Welch ein naiver Glaube, dass einer erst Prophet - sprich Kommunist - sein muss, wollte er bestehende gesellschaftliche Zustände kritisch unter die Lupe nehmen. Es reicht, ein aufrechter Demokrat und politisch hellwacher Bürger zu sein, um u.a. Bedrohungen durch die sogenannte „Neuvermessung der Welt“ (junge Welt v. 26.10.2013 – zum Artikel) kritisch zu registrieren. So heißt es im aktuellen Koalitionsvertrag, die EU müsse im 21. Jahrhundert „die internationale Politik mitgestalten“ und dabei „eine starke eigenständige Rolle wahrnehmen“. Man müsse die zivilen und militärischen Instrumente der Europäischen Union weiter miteinander verknüpfen und darüber hinaus alle denkbaren Interventionsmittel – „zivile sowie militärische“ – schlagkräftiger gestalten.

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Das Mordhandwerk unter den Augen des Innungsministers

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Wie die USA deutsche Universitäten zur Menschenvernichtung forschen lassen

 

von Wolfgang Blaschka, München


Der Krieg geht von hier aus. Diese Feststellung ist so zutreffend wie alarmierend. NSA horcht nicht nur, CIA und DIA lassen forschen. Der militärische US-Geheimdienst beschäftigt eine ganze Schattenindustrie inklusive deutscher Hochschulen für kriegerische Zwecke, zur Entwicklung von Spionagesoftware, zur Abwicklung delikater Geheimdienstaufträge, zur Forschung auf allen Feldern, wie man Menschen zu Matsch und Material zu Müll zerklumpen kann oder im Gegenzug solches verhindert, damit die Betreiber der Massaker nicht selbst dabei zu Schaden kommen. Zudem boomt die hauseigene Rüstungsindustrie zur Ausrüstung despotischer Regimes, für den internationalen Waffenhandel. Wo der Gesamt-Umsatz leicht sinkt, werden die Stückzahlen enorm erhöht. Kleinwaffen sind der Renner im Moment. Kleine, schmutzige Geschäfte liegen im Trend. Nachdem der Volkstrauertag glücklich abgeschafft ist, kann  wieder erinnerungslos drauflos geforscht und produziert werden, was die menschliche Ausgeburt an Vernichtungswahnsinn hergibt. Deutsche Kriegsbeihilfe trägt nicht Schwarz, sondern weiße Kittel.

Neujahr war kürzlich. Da wird der in die Landwirtschaft abgeschobene christlich-soziale Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich vielleicht einen Moment innegehalten, kurz an die Ewigkeit gedacht und sich wie ein Dreikönig gefreut haben. Wie gern wäre er am nächsten Tag im alten Ressort wieder zu Werke gegangen, seiner hoheitlichen Aufgabe nach: Den Inneren Frieden und die dafür nötige Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland im Auge habend darüber wachen, dass keine Gefahr für beides entsteht oder gar für den Staat, der die Friedenssicherheit im Gewand des Sicherungsfriedens zu garantieren vorgibt - im mächtigen Ministeramt des Inneren. Aber jetzt muss er in Agrikultur machen, auch eine Art Landschaftspflege.
 

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Amerikas Kindersoldaten

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von Ann Jones und Nick Turse

 

Eine weitere Woche, eine weitere Enthüllung über Bespitzelung durch die National Security Agency (NSA). Dieses Mal war es das Eindringen der NSA in die Welt der Online-Videospiele und virtuellen Reiche wie "World of Warcraft" und "Second Life". Und das war kaum ein Schock. Vor über zehn Jahren begann TomDispatch mit Berichten über die Zusammenarbeit des Militärs der Vereinigten Staaten von Amerika mit der Videospieleindustrie, darunter eine virtuelle Welt namens "There" („Dort“). Im Lauf der Jahre verstrickte sich das Militär immer weiter in die digitale Welt. Als ich 2008 über die 26. Konferenz über Armeewissenschaft berichtete, sprach ich mit dem Chef des "U.S. Army Training and Doctrine Command" über eine neue Rekrutierungsinitiative, die er im Fantasiereich "Second Life" aufbaute. General William S. Wallace war überglücklich über die Möglichkeit, sich mit den „vier Millionen jungen Leuten“ zu beschäftigen, die auf diese virtuelle Internetwelt abonniert waren.

Während die Armee ein offenes Spiel für neue Rekruten im digitalen Universum spielte, nahm die NSA geheim virtuelle Welten für verborgene Aktivitäten ins Visier. Ein streng geheimes NSA-Dokument aus dem Jahr 2008, das der ehemalige Vertragspartner der NSA Edward Snowden an "The Guardian" sowie an The New York Times und ProPublica weitergab, bezeichnet Online-Spiele als „Kommunikationsnetzwerk, reich an Zielen.“ Man glaubte (obwohl wenig darauf hinwies), es handle sich hier um potenzielle Terroristenschlupflöcher und somit, wie ein Dokument schwärmte, um „eine Chance!“

Seit ich mit General Wallace sprach, sind virtuelle Welten aufgeblüht. Die Anzahl der Second Life-Konten ist zum Beispiel auf 36 Millionen registrierte User angewachsen, nach Angaben des Produzenten Linden Labs. Und es scheint, wie Times und ProPublica berichteten, dass eine überraschend hohe Zahl dieser neuen User aus den Geheimdienstkreisen der Vereinigten Staaten von Amerika kamen. Second Life wurde in der Tat dermaßen übervölkert von Spionen aus dem Pentagon, der CIA und dem FBI, dass es notwendig wurde, eine, wie sie in einem der durchgesickerten Dokumente genannt wurde, „Entflechtungsgruppe“ einzurichten, um sie davon abzuhalten, sich mit großer Anstrengung gegenseitig zu bespitzeln und ihre Online-Bemühungen in ein digitales Gewirr zu verfilzen.

 

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Armut auf Rekordhoch: soziale Verödung ganzer Regionen

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von Denise Zimmermann


Vor der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und der sozialen Verödung ganzer Regionen warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband anlässlich der Veröffentlichung seines Armutsberichts 2013. Mit 15,2 Prozent habe die Armut in Deutschland ein neues Rekordhoch erreicht, die soziale und regionale Zerrissenheit habe dabei dramatisch zugenommen. Gemeinsam mit der Nationalen Armutskonferenz fordert der Verband die gezielte finanzielle Förderung notleidender Kommunen sowie ein Paket von Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zum Erhalt der sozialen Infrastruktur vor Ort.

„Sämtliche positive Trends aus den letzten Jahren sind zum Stillstand gekommen oder haben sich gedreht. Die Kluft zwischen bundesdeutschen Wohlstandsregionen auf der einen und Armutsregionen auf der anderen Seite wächst stetig und deutlich. Deutschland war noch nie so gespalten wie heute“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

Seit 2006 habe die Armut in Deutschland besorgniserregend von 14 auf nunmehr 15,2 Prozent zugenommen. Der Abstand zwischen dem Bundesland mit der geringsten Armutsquote (Baden-Württemberg: 11,1 %) und dem Letztplatzierten (Bremen: 23,1 %) habe sich vergrößert und betrage mittlerweile 12 Prozentpunkte. Auch das Ausmaß der regionalen Zerrissenheit innerhalb der Bundesländer habe eine neue Qualität erreicht. Keine Entwarnung gebe es insbesondere für die „armutspolitische Problemregion Nummer 1“, das Ruhrgebiet. „Ganze Regionen befinden sich in Abwärtsspiralen aus wachsender Armut und wegbrechender Wirtschaftskraft. Hier brauchen wir eine gezielte finanzielle Förderung und soziale Programme, um der Verödung entgegenzuwirken“, so Schneider.

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Political Publicity: Die Atomverhandlungen und der inszenierte Durchbruch

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von Shakib Mohammad-Gou  


Ob zu Weihnachten in Europa oder zum Neujahresfest in Iran: was zählt, ist nicht nur der Inhalt. Auch die Verpackung, die Wahl des Geschenkpapiers, die dekorativen Schleifen und Gimmicks - all das ist entscheidend, um eine gelungene Bescherung zu zelebrieren.

Die Politik ist bekanntlich kein Ort des Schenkens und Beschenktwerdens, vielmehr eher ein Konstrukt aus Diplomatie, List und Zurschaustellung. Die Menschen müssen bei Laune gehalten werden, die Staaten ihre eigenen Interessen wahren und die Machthaber ihre Position stärken und das Image aufpolieren.

Seit der Wahl des Klerikers Hassan Rohani hat sich das Bild Irans in den westlichen Medien abrupt geändert. Beherrschten vorher negative Schlagzeilen über den Amtsvorgänger die hiesigen Medien, gab es nun einen Stimmungswechsel. Ein neues Zeitalter brach an, innerhalb einiger Stunden wandelte sich das Land - medial - in eine freundlichen, offenen, euphorisch Richtung Westen blickenden Staat um. Hassan Rohanis Lächeln und der zu Scherzen aufgelegte, bestens ins westliche Bild passende Zarif führten zu hunderttausenden von „Likes“ in ihren Facebook-Profilen.

Es folgten hellere und farbenfrohere Darstellungen von Iran in den Medien außerhalb des Landes. Die Mission, innerhalb kürzester Zeit ein positiveres Bild von Iran zu erzeugen, war gelungen.

 

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Minister Remmel: "Tiere sind keine Abfallprodukte"

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NRW stärkt den Tierschutz: Töten männlicher Küken nach Übergangszeit ab 2015 verboten

Ordnungsverfügungen an 12 Brütereien in NRW verschickt


Die nordrhein-westfälische Landesregierung stärkt den Tierschutz: Als erstes Bundesland untersagt NRW das massenhafte Töten männlicher Eintagsküken in der Legehennenproduktion. Die zuständigen Kreisordnungsbehörden haben am Donnerstag und Freitag auf Veranlassung des NRW-Verbraucherschutzministeriums einheitlich die Ordnungsverfügungen mit dem entsprechenden Verbot den betroffenen Brütereien zugestellt. Den Betrieben wird eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2015 eingeräumt. "Wir beschreiten mit diesem Vorgehen in Deutschland einen Pionierweg im Tierschutz. Diese grausame Praxis des Tötens von Küken aus reinen Renditegründen ist seit Jahrzehnten einfach hingenommen worden. Künftig wird diese Praxis in NRW ein Ende haben. Tiere sind Lebewesen und keine Abfallprodukte landwirtschaftlicher Produktionsprozesse", sagte der  NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel.

Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium hatte Ende September einen Erlass herausgegeben, mit dem die Kreisordnungsbehörden angewiesen wurden, den Brütereien in NRW das Töten der männlichen Eintagsküken als tierschutzwidrig zu untersagen. Damit schloss sich das Ministerium der neuen Rechtsauffassung der Staatsanwaltschaft Münster angeschlossen. Deren strafrechtliche Bewertung, die das Töten von männlichen Eintagsküken als tierschutzwidrig ansieht, hat das Ministerium veranlasst, umgehend verwaltungsrechtlich gegen diese Praxis in der Legehennenzucht vorzugehen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Münster stellt das Töten der Küken keinen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes dar und ist damit strafbar.
 

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Washington hat Amerika in Verruf gebracht

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von Paul Craig Roberts

 

Als ich vor Jahren das George W. Bush-Regime als Polizeistaat bezeichnete, wurden auf dem rechten Flügel die Augenbrauen gehoben. Als ich das Obama Regime als den noch schlimmeren Polizeistaat bezeichnete, verdrehten die Liberalen ihre Augen. Ach wie gut! Jetzt bin ich nicht länger umstritten. Jeder sagt das.

Laut der britischen Zeitung "The Guardian" hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einen verärgerten Meinungsaustausch mit Obama, in dem Merkel Obamas National Security Agency (NSA) mit der ostdeutschen kommunistischen Stasi verglich, die jeden durch ein Netzwerk von Informanten bespitzelte.

Merkel wuchs auf im kommunistischen Ostdeutschland, wo sie von der Stasi bespitzelt wurde, und jetzt, wo sie das höchste politische Amt in Europas mächtigstem Staat innehat, wird sie bespitzelt vom Amerika der “Freiheit und Demokratie.”

Der ehemalige Spitzenbeamte der NSA William Binney erklärte, dass „Wir (die Vereinigten Staaten von Amerika) uns jetzt in einem Polizeistaat befinden.“ Die vom Obamaregime betriebene Massenbespitzelung ist laut Binney „eine totalitäre Entwicklung.“

Vielleicht meine beste Rehabilitation nach all den Hass-e-mails von “Superpatrioten,” die ihre Ignoranz auf den Ärmeln zur Schau stellen, und Obama-verehrenden Liberalen, deren Leichtgläubigkeit ekelerregend ist, kam von Bundesrichter Richard Leon, der feststellte, dass die von Obama abgesegnete NSA-Schnüffelei „nahezu orwellesk“ ist. Wie die "American Civil Liberties Union" (ACLU – Amerikanische Bürgerrechtsunion) feststellte, rehabilitierte die Entscheidung von Bundesrichter Leon Edward Snowden, indem sie befand, dass die Schnüffelei der NSA sich wahrscheinlich außerhalb dessen befindet, was die Verfassung zulässt, und „sie als ‚orwellesk’ bezeichnete und hinzufügte, dass James Madison ‚entsetzt’ wäre.“
 

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Will Obama ein Abkommen mit dem Iran oder nicht?

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von Sheldon Richman


Was haben Präsident Barack Obama und Außenminister John Kerry mit dem Iran im Sinn? Zuerst prahlten sie mit einem historischen Abkommen mit dem Iran betreffend dessen ziviles Atomprogramm – ein Abkommen, welches demonstriert, dass die Islamische Republik keine Atomwaffen herstellen wird – etwas, wozu sie ohnedies nicht die Absicht gehabt hatte. Dann wandten sie sich an den Senat der Vereinigten Staaten von Amerika, um diesen davon abzuhalten, weitere Wirtschaftssanktionen gegen das iranische Volk zu verhängen, ehe es eine Chance gab, von der interimistischen Vereinbarung mit sechs Monaten Laufzeit zu einem ständigen Abkommen zu gelangen.

 


Aber da gab es widersprüchliche Signale. Während er scheinbar das interimistische Abkommen vor einer pro-israelischen Zuhörerschaft im Saban Center der Brookings Institution verteidigte, gab Obama einem endgültigen Abkommen nur eine 50-prozentige Chance. Warum der Mangel an Optimismus angesichts der kürzlichen erfolgreichen Runde von Verhandlungen? Spielte er die Israel-Karte – das Weiße Haus steht in enger Absprache mit israelischen Regierungsvertretern – obwohl er stattdessen weiter seinen Weg verfolgen und sicherstellen sollte, dass es zu keinem Krieg mit dem Iran kam? (Wiederholt sagte Obama, dass „alle Optionen auf dem Tisch sind,“ einschließlich militärischer Gewalt.)

 

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Washington treibt die Welt in den Krieg

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von Paul Craig Roberts


Zwölf Jahre lang hatte Washington die Vereinigten Staaten von Amerika im Krieg: Afghanistan, Irak, Somalia, Libyen, Pakistan, Jemen, und fast Syrien, was noch immer kommen könnte, Iran ist auf der Warteliste. Diese Kriege forderten hohe Kosten an Geld, Prestige, und Toten und Verletzten auf Seiten sowohl der Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika als auch der angegriffenen Zivilbevölkerungen. Keiner dieser Kriege scheint einen zwingenden Grund oder eine vertretbare Erklärung aufzuweisen. Die Kriege waren wichtig für die Profite des Militär/Sicherheitskomplexes. Die Kriege schufen den Deckmantel für den Aufbau eines Stasi-Polizeistaats in Amerika, und die Kriege dienten Israels Interessen, indem sie Hindernisse beseitigten für Israels Annektierung der gesamten West Bank und des südlichen Libanon.

So teuer und zerstörerisch diese Kriege waren, sie liegen weit unter dem Niveau eines Weltkrieges, nicht zu reden von einem Weltkrieg gegen atomar bewaffnete Gegner.

Der fatale Krieg für die Menschheit ist der Krieg gegen Russland und China, in den Washington die Vereinigten Staaten von Amerika und seine NATO-Hiwis und asiatischen Marionettenstaaten treibt. Eine Reihe von Faktoren tragen bei zu Washingtons Streben in Richtung des finalen Kriegs, aber der alle umfassende Faktor ist die Doktrin des amerikanischen Exzeptionalismus.

Laut dieser selbstgerechten Doktrin ist Amerika das unentbehrliche Land. Das heisst, die Vereinigten Staaten von Amerika sind von der Geschichte auserwählt, die Vorherrschaft des säkularen „demokratischen Kapitalismus“ über die Welt einzurichten. Die Vorrangstellung dieses Ziels erhebt die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über traditionelle Moralvorstellungen und über alles Recht, sei es das eigene oder das Internationale.

 

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Ukraine als Testfeld zur Prüfung der Geduld Rußlands

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von Peter A. Weber


Der Musiker und Blogger Wolfgang van de Rydt schätzt die Lage in der Ukraine in seinem Kommentar „Ukraine: baut doch eine Mauer!“ m. E. nach völlig richtig ein. Die Ukraine entwickelt sich zur Zeit zu einem Spielball zwischen Ost und West. Offensichtlich versuchen die USA und ihre Vasallen, die Ukraine für ihre Zwecke zu institutionalisieren, indem sie mit Klitschko an der Front austesten, wie weit man Putin reizen kann.


Es scheint mir, daß wieder absichtlich mit Rußland ein neues Feindbild aufgebaut werden soll. Feindbilder werden bekanntlich von Potentaten benötigt, um von innenpolitischen Problemen abzulenken, um ungehindert und mit Zustimmung der breiten Öffentlichkeit, geostrategische, machtpolitische und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen. Wenn das schiefgeht, dann kann es die Bevölkerung in der Ukraine ausbaden. Boxer Vitali Klitschko kann sich aus der Schußlinie bringen, wenn es brenzlig wird, da er seine Multimillionen im Westen gebunkert hat und sich bei Bedarf jederzeit wieder in seine Luxusvilla zurückziehen kann.


Es ist tatsächlich ein Trauerspiel mit den westlichen Medien, die über die Vorgänge in der Ukraine total einseitig berichten. Mit keinem Wort wird erwähnt, was der Bevölkerung denn konkret als Hilfe angeboten wird, wenn sie den Regimewechsel erzwingen können. Den armen Ukrainern wird eine Wurst vor die Nase gehängt und sie werden mit dem Versprechen geködert, ihnen würde die EU-Tür weit geöffnet, wenn sie nur mutig genug sind, die persönlichen Risiken des Widerstands auf den Straßen einzugehen. Es wird ihnen vorgespiegelt, daß wir sie mit "Hallo" und "Begeisterung" empfangen würden, da wir hier in Saus und Braus – sozusagen – im Schlaraffenland leben und nur auf die Ukraine warten.

 

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Die zerstörerische Kraft des Überflusses

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von Jens Blecker / iknews


Wir leben in einer Zeit, wo es in unseren Breitengraden fast alles im Überfluss gibt. Jede Woche ein neues Fest, ein neuer Rummel, es wird gefeiert als würde es kein Morgen geben. Leider führt all dieser Überfluss dazu, dass die Wertigkeit nicht mehr gegeben ist. Freuten sich die Menschen früher auf die einzelnen Festlichkeiten, ist jetzt mancher bereits über den nächsten Event genervt. Die Problematik mit dem Überfluss begrenzt sich allerdings nicht nur darauf.

Fast alles ist heute zur Massenware geworden, sogar die „Freunde via Facebook“ oder anderen sozialen Netzwerken. Dabei spielt es kaum noch eine Rolle, ob man den Menschen auch wirklich kennt, denn selbst die Nachbarn trifft man nur noch selten im realen Leben.

Die Beispiele für die zerstörerische Kraft des Überflusses sind mannigfaltig und eigentlich kennt sie auch jeder. Wie sich das jedoch auf die Psyche und natürlich den Körper auswirkt, das blendet man doch lieber aus. Wer kennt es nicht, sich auf Dinge zu freuen die selten oder rar sind? Gab es früher beispielsweise einen leckeren Lachs zum Frühstück wenn man Geburtstag hatte, war es ein besonderer Augenblick. Neben der Vorfreude, war auch der Genuss ein echtes Erlebnis. Liegt der Lachs allerdings jeden Tag auf dem Tisch, wird es einfach zu einem non Event. Dabei spielt es auch keine Rolle ob man ihn nun jeden Tag isst, alleine die Möglichkeit macht es uninteressant.

Die Nebenwirkungen vom Überfluss sind darum auch Unzufriedenheit und zum Teil sogar Stress. Natürlich fordert das Belohnungssystem des Hirns immer einen Nachschlag und je größer der Überfluss ist, umso schwieriger kann diese „Gier“ befriedigt werden. Das führt sehr schnell zur kognitiven Dissonanz und so in einen Kreislauf der die Unzufriedenheit potenziert. Wie so häufig habe ich auch an dieser Stelle ein Zitat parat, dass sehr gut passt wie ich finde:

„Wer nicht glücklich ist mit dem was er hat, wird auch nicht glücklich sein mit dem was er gerne hätte.“
 

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Kriegsministerium geht an die Leyen

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Ursulas Hartz-IV-Legionen vor neuer Verwendung

von Wilfried Kahrs / QPress

 

Deutsch-Absurdistan: Der GroKo-Deal scheint endgültig besiegelt zu sein, jetzt beginnt die finale Runde der Pöstchenschieberei am Kabinettstisch. Das Schöne an der Politik allgemein ist, dass man keine Qualifikation benötigt, sondern dem eingesessenen politischen Adelsgeschlecht angehören muss. Letzteres ist bei der Tochter des früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht, Ursula von der Leyen, selbstverständlich gegeben. Mal ehrlich, was sollte dieses wendige Weibsbild nicht zur Strecke zu Wege bringen? Und wenn sie den Teufel reiten müsste, sie würde es tun, wenn sie nicht gerade von ihm geritten wird.

Wer folgerichtig zunächst an eine Wahrnehmungsstörung glaubt, der ist völlig auf dem Holzweg. War sie zunächst als eine Art Super-Ministerin gesetzt, muss da wohl doch noch einmal abgespeckt werden. Zu viele Anwärter auf zu wenige Pöstchen am Kabinettstisch. Aber jetzt scheint eine würdige Position für sie gefunden zu sein. Das jedenfalls will man hier wissen: „Neues Kabinett: Von der Leyen wird Verteidigungsministerin[Spiegel-Online] … und ziert sich auch nicht es herauszulassen.

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Rezept zur Groko

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Papst Franziskus provoziert Zoff mit seinem Dienstherrn. Wird Mammon ihn feuern?

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Vati kann: Hat Papst Franziskus eine zu dicke Lippe riskiert? Seine letzten Äußerungen sprechen dafür. Damit könnte er sich endgültig mit seinem aktuellen Dienstherrn, dem Mammon, überworfen haben. Schließlich ist es eine Binsenweisheit, dass der Vatikan seit Ewigkeiten auch nur Wasser predigt und den Wein in eigenen Reihen gut unter Verschluss hält. Oder aber ist seine jüngste Kritik auch nur eine weitere perfide List, das bekanntlich kaputte System unter Verabreichung falscher Beruhigungspillen weiter aufrechtzuerhalten? Gehen wir der Sache einmal nach.

Vorweg sei noch erwähnt, dass der Vatikan vermutlich der weltweit größte nicht bilanzpflichtige Konzern ist. Nirgends finden sich genaue Angaben zu dem unendlichen Vermögen welches sich über die Jahrhunderte bei der „Vatikan AG“ angehäuft hat. Beim Zusammentragen dieser Werte ist der Heilige Stuhl auch nie besonders rücksichtsvoll vorgegangen. Kaum ein Konzern kann auf größere Leichenberge zurückblicken als eben dieser. Fakt ist, der oberste Dienstherr dort ist der Mammon und das mehr oder minder seit Gründung dieser kriminellen Vereinigung.

Sollte es Franziskus nunmehr ernst meinen, so müsste das rechts gezeigte Bildnis schnell Realität werden. Für jedermann ein Selbstverständnis, der nur mit dem Einsatz der eigenen Körperlichkeit sein Brot verdienen kann, wenn auch als Modell. Letztlich sind auch all die von ihm geäußerten Kritikpunkte nichts wirklich Neues. Wiederkehrend neu ist nur, dass sie vom Papst direkt und unmissverständlich benannt werden. Folgende Schwerpunkte lassen sich aus seiner Äußerung herauslesen:

Dienendes statt regierendes Geld

Wir kennen alle das „hart arbeitende Geld“, welches regungslos in den verschwiegenen Winkeln der Banken herumliegt und lauthals nach seinen Tribut schreit. Dafür werden in aller Regel Menschen ohne Ende geopfert, damit dies auch so passieren kann. Folgt man den Einlassungen von Franziskus, dann müsste es mit dem Zinseszins und seinem Knechtschaftssystem alsbald vorbei sein. Geld könnte sich nicht mehr aus sich selbst heraus exponentiell vermehren. Es wäre das Ende der klassischen Umverteilungsgeschichte, an der wir aktuell gerade erkennbar zugrunde gehen. Wer's glaubt wird selig!

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Israel – nur eine weitere unglückselige britische Kolonie

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von John Kozy


„Die Welt würde von einem grausamen und imperialistischen Land lernen ... notleidende und nackte Menschen zu bestehlen.“

- Mohammad Mosaddegh
 

Wie Vorfälle und Situationen definiert werden, hängt weitgehend davon ab, wie sie in der Vorstellung ablaufen. Nehmen Sie zum Beispiel das Gerichtsverfahren gegen George Zimmermann wegen der Tötung von Trayvon Martin, das mit einem Freispruch endete. Die Staatsanwaltschaft ließ zu, dass als Beginn des Vorfalls der Zeitpunkt definiert wurde, an dem Travyon George entgegentrat, nachdem er einige Zeit aus einiger Entfernung verfolgt worden war. Den Vorfall in dieser Weise zu definieren ließ es so aussehen, als wäre Travon der Aggressor gewesen. Wenn, wie viele glauben, dass es gemacht hätte werden sollen, der Beginn des Vorfalls definiert worden wäre als der Moment, in dem George beschloss, Trayvon zu folgen, obwohl ihm von der Polizei gesagt worden war, dass das unnötig sei, dann wäre dadurch bewirkt worden, dass George als Aggressor dastand. Das Ergebnis des Verfahrens wäre wahrscheinlich ein anderes gewesen.

Wenden wir die selbe Analyse an auf die antagonistische Beziehung des Westens, besonders Britanniens und Amerikas, mit dem Iran. Der Westen hat den Beginn der Situation definiert mit dem Zeitpunkt, an dem die Iraner in die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika eindrangen, was die Iraner als Aggressoren erscheinen lässt. Die Iraner jedoch definieren den Beginn der Situation mit dem Zeitpunkt, an dem der britische MI6 und die amerikanische CIA den Sturz der rechtmäßig gewählten demokratischen Regierung des außergewöhnlich populären Mohammad Mossadegh im Jahr 1953 anzettelten. Dieser Staatstreich zwang dem Iran einen autokratischen Schah auf, der seinerseits 26 Jahre später gestürzt wurde. Die Situation auf diese Weise zu definieren macht eindeutig den Westen zum Aggressor. Und jetzt wenden wir die selbe Analyse auf den so genannten Krieg gegen den Terror an.
 

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Der Koalitionsvertrag: Viel Lärm um wenig Konstruktives!

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Der kleinkarierte Versuch von CDU/CSU und SPD, die Welt zu reformieren

eine kritische Analyse von Peter A. Weber, Klotten

 

Ich war auf der Suche nach einem Thema nach einer Glosse, weil ich die aktuelle Politik leid bin und gerne mal etwas zum Lachen anbieten wollte. Doch da kam mir gestern die verhängnisvolle Idee, mir den Koalitionsvertrag aufs Korn zu nehmen. Denn es schien mir, damit  ein Stück gefunden zu haben, das als Realsatire taugt und jedes Kabarett mit ausgedachten und erfundenen Gags übertrifft. Hier wird man fündig, wenn man nach Ergebnissen sucht, wie man sie auf einem orientalischen Basar ausfeilscht.


So machte ich mich auf den beschwerlichen Weg durch den Dschungel des Originaltextes des Koalitionsvertrages. Leider blieb mir dabei aber öfter das Lachen im Halse stecken. Denn der „Witz“ des Vertrages steckt meistens in der Gegensätzlichkeit der frommen Absichten im Vergleich zur bisher ausgeübten politischen Praxis von CDU/CSU und SPD. Dieses Machwerk, das von dem Klub der Konformisten ausgeheckt wurde, stinkt nämlich geradezu vor Eigenlob und strotzt nur so mit ständigen Absichtserklärungen auf ein „Weiter-so-wie-bisher“ der bisherigen „erfolgreichen“ Politik. Mit anderen Worten: Er besteht aus nichts als aus Lügen oder Verallgemeinerungen. Zunächst einmal fällt ins Auge, daß er die wichtigsten und existenziellsten Fragestellungen ausklammert wie z. B:

 

  • Steuererhöhungen zum Ausgleich der Verteilungsungerechtigkeiten oder anderer Maßnahmen, um leistungslose Einkommen zu begrenzen,
  • die Eigentumsfrage ganz allgemein,
  • die Systemfrage nach der vorherrschenden Lebens- und Wirtschaftsideologie, die den Profit vor Mensch und Natur einordnet,
  • regionale und dezentralisierte Wirtschaftsstrukturen oder marktbeherrschende Konzerne?

 

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Werbung wirkt immer weniger

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von Wolfgang J. Koschnick


Werbung ist wie Fußball: Jeder ist ein Experte und weiß genau, wann, wie und wo sie wirkt. Oder auch, wann sie absolut unwirksam ist: nämlich bei einem selbst. Werbung wirkt immer nur bei den anderen, bei den Doofen. Man selbst ist absolut unbeeinflussbar. Glaubt man wenigstens. Dabei wissen selbst Experten viel weniger darüber, wie Werbung wirkt oder – schlimmer noch – ob sie überhaupt wirkt. Sie behaupten das nur. In Wahrheit haben sie wenig oder gar keine Ahnung. Die meisten Fragen zur Werbewirkung sind völlig ungeklärt. Doch die Werber in den Agenturen und die Forscher in den Markt- und Mediainstituten erzählen ihren Kunden das Blaue vom Himmel herunter, um ihnen weiszumachen, dass sie alle Werbewirkung bestens im Griff haben. Den Teufel haben sie.

Kenner der Zusammenhänge und ernst zu nehmende Werbeforscher sind sich da ziemlich einig: Wie Werbung wirklich wirkt, weiß man nicht so genau. Im Prinzip läuft alles Wissen über Werbung auf die nicht gerade atemberaubende Feststellung hinaus: Ja, es gibt unglaublich geniale Werbung, die starke Wirkung entfaltet. Man erkennt geniale Werbung auf den ersten Blick, wenn man ihr begegnet. Aber die meiste Werbung ist einfach große Sch…

Das ist für die Forschung nicht unbedingt sehr tröstlich, zumal man solche „Erkenntnisse“ ja auch ganz ohne Forschung im Wege des gesunden Vorurteils gewinnen kann.

Es gibt so gut wie überhaupt keine generellen Regeln über die Wirkung von Werbung. Die einzige allgemeine Regel lautet: Es gibt keine allgemeine Regel. Und wenn es doch mal eine allgemeine Regel zu geben scheint, dann gibt es dazu auch gleich hunderte von Ausnahmen. Eine allgemeine Werbewirkungstheorie kann es gar nicht geben. Werbewirkung hängt von einer unüberschaubaren Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren ab, die miteinander interagieren. Die von der Medien- und Werbewirkungsforschung entwickelten Modelle repräsentieren im günstigsten Fall Ausschnitte aus diesem Wirkungsgeflecht, aber nicht den Gesamtzusammenhang.
 

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WAS ES HEISST, STALIN ALS „KLASSIKER“ ANZUERKENNEN

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von Dr. Meinhard Creydt, Berlin

 

In letzter Zeit grassiert bei manchen aus Ablehnung reformistischer Politik und aus politischer Ratlosigkeit eine Art Stalin-Nostalgie. Stalin (russisch: „der Eiserne“) missrät zu einer Chiffre für machtvolle Radikalität im öffentlichen Dienst. Ein hauptseitig unkritisches Verhältnis zu Stalin ist anzutreffen u. a. im Stalinbuch von Domenico Losurdo (2012), angesichts von mitgeführten Stalinbildern auf der jährlichen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration Anfang Januar in Berlin und bei Gruppen wie der MLPD. Um ganz von solchen Blüten zu schweigen wie jenen „Stalinisten-Hoxaisten“, denen das Berliner Internet-Portal „Infopartisan“ meint, ein Podium bieten zu müssen (trend-onlinezeitung 9/2013). Auf „Infopartisan“  wird in einer ständigen Rubrik Stalin als „Klassiker“ bezeichnet. Anfragen, was die Motive dafür sind und wie sich eine solche Bewertung mit der massenmörderischen Politik Stalins verträgt, blieben unbeantwortet. Ich füge meinen Brief im Anhang an.

Sicher „wissen“ viele nur, was sie „wissen“ w o l l e n. Um es in den Worten von Joschka Fischer zu sagen: „Stalin war also so ein Typ wie wir, nicht nur, dass er sich auch als Revolutionär verstanden und gelebt hat, sondern er war im wahrsten Sinne des Wortes eben auch ein Typ“ (in Zeitschrift ‚Autonomie? Nr. 2, 1977). Ohne Bildungsarbeit zu überschätzen erscheint eine  


Kleine Vergegenwärtigung der Wirklichkeit des Stalinismus

angebracht. Wem Stalin als „Klassiker“ gilt, der wird ja sagen zur 1930ff. betriebenen „abenteuerlichen Kollektivierung“ der Landwirtschaft, die „mittels unglaublicher Gewaltmaßnahmen und Terror“ durchgesetzt wurde. „Sie führte in den Dörfern wie in den Städten zu einer ungeheuerlichen Verelendung der Massen und zu Hungersnöten. … Die Ausplünderung der Landbevölkerung und die Zwangskollektivierung führen dazu, dass vom Viehbestand nicht mehr als 30% des Jahres 1927 übrigblieb … . Jegliche persönliche Interessiertheit an der Führung der Landwirtschaft wurde zerschlagen, die Arbeit wird nur aufgrund von Zwang und Druck durchgeführt“ –  so schon die Kritik von Martemjan Nikititsch Rjutin 1932 (zit. n. T. Bergmann, M. Keßler (Hg.) 1993: Ketzer im Kommunismus – Alternativen zum Stalinismus. Mainz). Die geschätzte Zahl der Hungertoten in der Ukraine, im Wolga- und Uralgebiet sowie in Kasachstan bewegt sich zwischen 4 und 10 Millionen  (Beyrau, 2001, 201). Die Bruttoproduktion der Landwirtschaft verringerte sich von 1928 bis 1933 um 20%, die der Viehwirtschaft um 50%. Vor dem Krieg erreichte die Agrarproduktion das Niveau von 1928 nie wieder – wenn man von den Jahren 1937 und 1940 absieht. „Die ab 1929 von der KPdSU verfolgte Agrarpolitik muss … vom wirtschaftlichen Standpunkt aus in jeder Hinsicht als ein Fiasko bezeichnete werden“ (Weißenburger 1982, 159f.).

 

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Papst outet sich als Kapitalismuskritiker

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Der Versuch, die Qualität des Kapitalismus anhand von contra- und pro-Stimmen sowie mit Hilfe von praktischen Beispielen zu bewerten.


von Peter A. Weber


In meinem heutigen Beitrag möchte ich zunächst die jüngsten freimütigen kapitalismuskritischen Äußerungen des Papstes vorstellen. Sodann beschäftige ich mich mit den Reaktionen namhafter deutscher Wirtschaftsjournalisten, die dem Papst Weltfremdheit vorwerfen. Abschließend serviere ich einige unbestreitbare Tatsachen aus dem Bereich von Umweltzerstörungen und menschlichen Schädigungen, die durch das kapitalistische Wirtschaftssystem hervorgerufen werden und die die Thesen des Papstes bekräftigen.



1. Apostolisches Schreiben „EVANGELII GAUDIUM“ des Papstes


Der neue Papst Franziskus hat in seinem apostolischen Schreiben „EVANGELII GAUDIUM“ vom 24.11.2013 das kapitalistische System regelrecht gegeißelt. Damit bringt er wohl so manche kirchliche, weltliche und wirtschaftliche konservative Kreise in Verlegenheit. Soweit ich es beurteilen kann, ist BILD bei diesem Thema verstummt und vom euphorischen Ruf „Wir sind Papst“ ist noch nicht einmal mehr ein Echo zu hören. Das Papst-Schreiben hat 256 Seiten, womit ich Euch verschonen will. Wer Lust hat, kann das „EVANGELII GAUDIUM“  als PDF Wort für Wort nachlesen. (Die Vollversion ist auch noch einmal im Anhang zu finden!) Für die übrigen Leser dürfte es genügen, wenn ich an dieser Stelle nur die wesentlichen Auszüge veröffentliche:
 

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