West-Bomben gut - Russen-Bomben böse

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In Syrien siegt bisher nur der Kampf der Luftwaffen

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Ja dürfen die das denn? Die Russen? Dürfen die denn auch bomben? Herr Steinmeier kritisiert den Einsatz der russischen Luftwaffe, Frau Merkel ist "in tiefer Sorge" über russische Luftangriffe in Syrien, der NATO-Chef Jens Stoltenberg ist ebenfalls besorgt, der britische Verteidigungsminister Michael Fallon sieht die Falschen bombardiert und Barack Obama ist gleichfalls nicht einverstanden. Folgsam wie gewohnt hat die deutsche Medienlandschaft auch eine Meinung, nur keine eigene.

Wie aus einem tiefen Schlaf aufgewacht meldet sich der Westen mit scheinbar antimilitaristischen Tönen.

  • Hatte man was von Sorgen gehört oder gelesen, als die Israelis 2007 mal eben Luftangriffe auf syrisches Gebiet flogen?
  • Gab es aus Washington oder Berlin Proteste, wenn die israelische Armee zum x-ten Mal die syrische Grenze überschritt und zum Beispiel im Januar 2015 dort einen iranischen General umbrachte?
  • Haben sich die deutschen Medien verängstigt gemeldet, als US-Tarnkappenbomber, gemeinsam mit Personal aus Saudi-Arabien, aus Katar und anderen Terror-Finanzierungs-Staaten angeblich al-Quaida-Stellungen in Syrien bombardierten?
  • Hat die NATO zur Bombardierung Syriens durch die Briten (im August) oder durch die Franzosen (im September) auch nur Bedenken formuliert?

Dazu gab es keinen Ton. Denn im Denken des Westens ist ein primitiver Reflex angelagert: West-Bomben gut - Russen-Bomben böse.

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Der erfolgreiche Manager

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von Roland Forberger


Es war einmal ein erfolgreicher Manager. Jahrelang hat er hart gearbeitet und vieles entbehrt, um die Karriereleiter emporzuklettern. Unzählige Überstunden in Kauf genommen … auch seine Familie musste einiges an Mangel ertragen. Jetzt endlich wurde er befördert, was mit einer großen Gehaltszulage samt Firmenwagen belohnt wurde. Er fühlte sich am Ziel seiner Träume. Um diesen Erfolg gebührend zu feiern belohnte er sich selbst mit einer Fernreise. Nur das beste Hotel sollte es sein, mit allem Luxus und Komfort.

An dem Urlaubsort angekommen, spürte er einen Drang auch außerhalb der Ferienanlage Land und Leute kennenzulernen. Er lieh sich für einen Tag einen Jeep und machte sich allein auf Achse. In einem kleinen Dorf angekommen merkte er sofort den Unterschied zu seiner Hotelanlage – er befand sich hier wahrlich in der Dritten Welt. Als er dann die meisten Dorfbewohner beim geselligen Beisammensein sah, wie sie palaverten, mit den Kindern spielten oder einfach nur in der Hängematte lagen, war ihm sofort klar, wieso diese Menschen so arm waren.

Er nahm sich vor, diesen Menschen auch etwas an seinem Wohlstand teilhaben zu lassen. Sie sollten erfahren, wie er sich von ganz unten nach oben gearbeitet hatte. Wie er selbst zu einer Führungskraft wurde, dem seine Mitarbeiter folgten. Wie er es geschafft hat, inzwischen nur edelste Hotels nutzend, fremde Länder bereisen zu können. Wie ihm aller Luxus förmlich zuflog.

Schnell fand er einen Mann, der alleine in seinem Schaukelstuhl saß, welcher bei jeder Bewegung vor Altersschwäche knarzte. Routiniert nahm er das Gespräch auf: „Es ist noch nicht einmal Mittag und sie können sich bereits ausruhen. Wie kommen Sie über die Runden?“

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#BVerfG macht Weg frei für #Auslandseinsätze ohne #Bundestagsmandat

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von Sonja Bach / wsws.org/de/


Mit seinem Urteil vom vergangenen Mittwoch [23.09.2015] weicht das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe den Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze der Bundeswehr weiter auf. Es schwächt den Bundestag und stärkt die Befugnisse der Exekutive, eigenmächtig Auslandseinsätze anzuordnen und durchzuführen.

Grundsätzlich muss der Bundestag jedem Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland zustimmen. Nur bei „Gefahr im Verzug“, so heißt es in Paragraph 5 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes (ParlBG), darf die Bundesregierung die Entscheidung vorläufig allein treffen. Dann muss sie allerdings zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Zustimmung des Bundestages nachholen.


 

Bisher ungeklärt blieb die Frage, ob die nachträgliche Zustimmung auch dann erforderlich ist, wenn der Einsatz bereits abgeschlossen wird, bevor der Bundestag darüber abstimmen kann. Nun entschied das oberste Gericht, dass die Bundesregierung in einem solchen Fall allein entscheiden darf und keine Zustimmung des Bundestages einholen muss. Die Entscheidung der Regierung entfalte bei Gefahr im Verzug „die gleiche Rechtswirkung wie die unter regulären Umständen im Verbund mit dem Bundestag getroffene Einsatzentscheidung“, heißt es in der Urteilsbegründung.

Das Urteil legt die Grundlage für ein verstärktes, weltweites militärisches Eingreifen der Bundeswehr frei von jeder parlamentarischen Kontrolle. Ausdrückliche Zustimmung kam bezeichnenderweise sogleich aus den Reihen der Bundeswehr. So lobt der Rechtsanwalt und Major der Reserve Robert Glawe in der Legal Tribune Online (LTO) das Urteil, es sei eine „Entscheidung im Sinne der Soldaten“, die nun nicht mehr auf rechtlich unsicherer Grundlage ins Ausland entsandt werden müssten. Einer „extensiven parlamentarischen Anspruchshaltung“ seien damit die Grenzen aufgezeigt worden. (→ Artikel b. LTO)

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Acht Gründe für den Austritt Deutschlands aus der NATO

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Elias Davidsson - Komponist, Autor und Friedensaktivist


Die NATO (englisch North Atlantic Treaty Organization „Organisation des Nordatlantikvertrags“ bzw. Nordatlantikpakt-Organisation; im Deutschen häufig als Atlantisches Bündnis bezeichnet) oder OTAN (französisch Organisation du Traité de l’Atlantique Nord) ist eine Internationale Organisation, die den Nordatlantikvertrag, ein militärisches Bündnis von 28 europäischen und nordamerikanischen Staaten, umsetzt.


1. Aufgrund Artikel 5 des Nordatlantikvertrages (siehe Vertragstext weiter unten!) ist Deutschland im Falle eines Krieges zwischen den USA und Russland verpflichtet den USA beizustehen. Damit wird Deutschland ein legitimes Angriffsziel der Gegenseite.

Der Austritt aus der NATO gewährleistet daher den besten Schutz vor den schlimmsten Folgen eines solchen Krieges.

2. Die NATO hat bereits drei Angriffskriege geführt (Jugoslawien, Afghanistan, Libyen). Angriffskriege sind nicht nur Verletzungen des allgemeinen Völkerrechts und der UN-Charta, (siehe auch Volltext der Charta) sondern auch eigenständige kriminelle Straftatbestände gemäß internationalem Strafrecht. Angriffskrieg ist neben Völkermord das schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In dieser Hinsicht soll NATO als eine kriminelle Vereinigung bezeichnet werden. Reale Friedenspolitik, gemeinsam handeln - Raus aus der NATO!

3. Die USA streben nachweislich an, die Zusammenarbeit Europas mit Russland nachhaltig zu verhindern. Diese Zusammenarbeit wird in Washington als eine herausragende Bedrohung für die Hegemonie des US-Imperialismus mit äußerster Sorge betrachtet. Europäische NATO-Staaten und Russland sollen durch Kriege geschwächt werden.

Die NATO ist ein institutioneller Hebel, um diesen Konflikt zu schüren.

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70. Jahrestag der #UNO. #Obama vergöttlicht die amerikanische Hegemonie

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von Paul Craig Roberts

Heute ist der 70. Jahrestag der Vereinten Nationen. Es ist nicht klar, wieviel Gutes die UN bewirkt hat. Einige UN-Blauhelm-Friedenserhaltungsoperationen hatten beschränkten Erfolg. Aber hauptsächlich hat Washington die UN für Krieg benützt, wie den Krieg gegen Korea und Washingtons Kalten Krieg gegen die Sowjetunion. In neuerer Zeit ließ Washington UN-Panzer gegen die bosnischen Serben in der Periode auffahren, in der Washington Jugoslawien und Serbien zerbrach und die serbischen Anführer, die versuchten, die Integrität ihres Landes gegen die Aggression Washingtons zu verteidigen, wegen „Kriegsverbrechen“ beschuldigte.
 

 

Die UN unterstützte Washingtons Sanktionen gegen den Irak, die den Tod von 500.000 Kindern zur Folge hatten. Als sie danach gefragt wurde, sagte Clintons Außenministerin mit typischer amerikanischer Herzlosigkeit, dass die Tode der Kinder es wert gewesen wären. 2006 beschloss die UN Sanktionen gegen den Iran, der sein Recht als Mitgliedsland des Atomspervertrags beanspruchte, die Nutzung der Kernenergie zu entwickeln. Washington behauptete ohne jeden Beweis, dass der Iran eine Atomwaffe in Verletzung des Atomsperrvertrags baue, und die Lüge wurde von der UN geschluckt.

Washingtons falsche Behauptung wurde von allen 16 US-Geheimdiensten und von den Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde widerlegt, die vorort im Iran tätig waren. Aber ungeachtet des faktischen Beweises machten die US-Regierung und ihre Medienhuren so viel Druck mit der Behauptung bis zu dem Punkt, da Russland intervenieren musste und die Angelegenheit aus den Händen der Kriegstreiber in Washington nahm. Die Intervention Russlands zur Verhinderung militärischer Angriffe der Vereinigten Staaten von Amerika gegen den Iran und Syrien führten zur Dämonisierung Russlands und seines Präsidenten Wladimir Putin.

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#VW macht Fortschritte: Vom Grobstaub zum #Feinstaub

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von Wolfgang Blaschka, München


Der groß angelegte, seit 2011 hausintern auch den Mitarbeitern bekannte Betrug der Volkswagen AG mit manipulierter Diesel-Schadstoff-Software droht weitere Kreise zu ziehen. Auch andere deutsche Automobilhersteller bangen nun um den Weltruf deutscher Ingenieurskunst. Der Mythos "Made in Germany" geriete in Gefahr, stünde er künftig als Synonym für vorsätzliche Umweltverschmutzung, kriminellen Kundenbetrug und wissentlichen Gesetzesbruch.

Neu wäre das nicht, wenn man die schwarzen Kassen von Siemens oder die Libor-Zinsmanipulationen der stolzen Deutschen Bank, immerhin des Flaggschiffs der deutschen Finanzwirtschaft, nicht vergisst. Manche deutsche Konzernetagen strotzen nur so von "Unregelmäßigkeiten". Besonders forsch klang der merkwürdige Satz des bisherigen VW-Chefs, als er noch den ahnungslosen Vorstandsvorsitzenden des größten Autobauers Europas geben konnte: "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist“, sagte Martin Winterkorn. Im Klartext: Die Aufdeckung des Skandals sei der eigentliche Skandal, und der mache ihn doch zutiefst betroffen. Eine clevere Formulierung, die kaum mehr als bodenlose Frechheit im zerknirschten Verlautbarungswust auffiel.

„Wir waren unehrlich zur Umweltbehörde EPA, wir waren unehrlich zu den Behörden in Kalifornien und, am schlimmsten von allem, wir waren unehrlich zu unseren Kunden. Um es auf gut Deutsch zu sagen: Wir haben totalen Mist gebaut“, ließ sich der Amerika-Chef von VW, Michael Horn, bei einer Auto-Präsentation in New York vernehmen, so als wolle er seinen obersten Chef entlasten.

Ausgerechnet jenen Autonarren, der "mit jeder Schraube auf du" gestanden haben soll, detailversessen wie kaum ein anderer in der Konzernleitung, der von nichts gewusst haben wollte, was in seiner zentralen Entwicklungsabteilung vor sich gegangen war? So eine Software musste doch in Auftrag gegeben, programmiert, bezahlt und serienmäßig eingebaut worden sein! Verbirgt sich unter den weltweit 600.000 VW-Arbeitern etwa ein pfiffiger Bastel-Strolch irgendwo in den USA, der sich das als Sabotage ausgedacht hat?

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Ausflug nach Bavaristan: Beim #Anwaltsnotdienst auf dem #G7-Gipfel

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Eine kritische Betrachtung von Rechtsanwalt Mario H. Seydel - Fotos © M.S.


Am 1. Juni kam über die Berliner Strafverteidigervereinigung ein Aufruf der Rechtsanwaltskammer München, es würden Anwälte für den Anwaltsnotdienst auf dem G7-Gipfel gesucht. Den Notdienst hatte die Rechtsanwaltskammer München zusammen mit dem RAV und engagierten Kollegen organisiert, um bei Festnahmen und Gewahrsamnahmen anwaltliche Hilfe anbieten zu können. Bedingung: Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung auf eigene Kosten. Der Kollege Sch. und ich entschlossen uns, kurzfristig unsere Hilfe als Strafverteidiger zur Verfügung zu stellen. Von Samstag bis Montag, also in der Zeit, in der am ehesten mit Auseinandersetzungen zu rechnen war, wollten wir uns dem Anwaltsteam anschließen. Hier ein kurzer Bericht der Erlebnisse.
 

 

Samstag, vier Uhr früh, also zu nachtschlafender Zeit, ging es los. Wir wollten rechtzeitig vor der Hauptdemonstration vor Ort sein. Auf der Fahrt gehen wir noch mal die möglichen Rechtsnormen durch, die für uns wichtig sein könnten. Was konnte uns erwarten und wie sollten wir agieren? Wir hofften auf eine Einweisung durch die Kollegen vor Ort. Im Vorfeld hatte man uns darauf vorbereitet, dass die Zufahrt nach Garmisch-Partenkirchen einige Zeit dauern könnte, weil zahlreiche Fahrzeugkontrollstellen eingerichtet wurden. Wir waren gespannt. Bereits in der Höhe von Nürnberg wiesen mobile Leuchttafeln darauf hin, dass München völlig überlastet sei und man über Regensburg fahren solle, wenn man nach Österreich wollte. Wir richteten uns auf Stunden im Stau ein. Wider Erwarten kommen wir gut durch. München wirkte wie am Sonntagmorgen. Die Straßen waren leer. Schon hier bekam man einen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten würde. Auf den Straßen durch die Stadt waren überall Halteverbotsschilder aufgestellt.

 


Anreise in den Ausnahmezustand

An jeder Straßenkreuzung, in jeder Verkehrsbucht und auf jeder Brücke standen Polizeifahrzeuge. Mir schien es, als seien die Polizeibeamten so aufgestellt, dass die Abstände maximal Sicht- bzw. Rufweite betrugen. Auf der A 95 gab es nicht eine Anhaltebucht, Straßenmeistereiausfahrt oder einen Parkplatz, wo nicht ein Polizeiwagen die Zufahrt versperrte. An einem liegengebliebenen Pkw auf dem Standstreifen steht ein Mannschaftswagen mit Blaulicht. Wir kommen in den ersten Flaschenhals: 100 km/h, 80 km/h, 60 km/h, 40 km/h. Wir sind die Einzigen auf der Autobahn. Es fällt schwer, sich unter diesen Bedingungen an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Zähne zusammenbeißen und Fuß vom Gas. Die Fahrbahn wird auf eine Spur verengt. An der Kontrollstelle werden alle Fahrzeuge angehalten, um Ausweise und Führerscheine zu kontrollieren. Ein älterer bayrischer Polizeibeamter, der der Filmkulisse einer alten Folge von »Derrick« oder »Der Alte« entsprungen zu sein schien, versuchte mit geschickten Verhörmethoden aus uns herauszubekommen, ob wir Demonstranten, Journalisten oder sonstige Störer seien.

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Fliegerhorst #Büchel: USA stationieren neue #Atomwaffen in Deutschland

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von Johannes Stern / wsws.org/de/


Die USA stationieren auf dem deutschen Fliegerhorst Büchel in der Eifel bis zu zwanzig neue Atombomben vom Typ B61-12, die zusammen die 80-fache Sprengkraft einer Hiroshima-Bombe haben. Das berichtete das ZDF-Magazin Frontal 21 am Dienstag.

Die Stationierung ist Bestandteil der Erneuerung des amerikanischen Nukleararsenals. Frontal21 beruft sich auf den aktuellen US-Haushaltsplan, der auf diese konkrete Maßnahme schließen lasse. Demnach sollen die Waffen ab dem dritten Quartal 2015 in deutsche Jagdbomber in Büchel integriert werden. Parallel dazu sollen auch weitere amerikanischer Atomwaffenstandorte in Europa mit den neuen B61-12 Atombomben nachgerüstet werden, darunter die Luftwaffenbasen in Incirlik (Türkei) und Aviano (Italien).

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Spiegel berichtet, dass die ersten Bomben im Wert von ca. 10 Milliarden Dollar ab 2020 in Europa verfügbar sein sollen.154 Millionen Dollar seien dafür vorgesehen, den Fliegerhorst in Büchel auszubauen. Deutschland werde ein Fünftel der Kosten tragen.

Laut Frontal21 hat nun der SPD-Verteidigungspolitiker Thomas Hitschler bestätigt, dass die Bundesregierung in den nächsten Jahren etwa 112 Millionen Euro in Büchel investiert. Unter anderem soll die Landebahn des Flugplatzes mit einem modernen Instrumentenanflugsystem ausgestattet werden. Im Klartext heiße dies: „Neue noch gefährlichere amerikanische Atombomben sollen nach Büchel kommen und würden im Kriegsfall von deutschen Tornados ins Ziel gelenkt.“

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Oktoberfestung #München. Europa selbst asylreif.

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von Wolfgang Blaschka, München


München ist gerüstet zum 182. Oktoberfest. Längst sind die Zelte ausgebucht und überfüllt. Das weltweit größte Massenbesäufnis wird binnen zweier Wochen wieder über 6 Millionen Menschen auf die Wiesn spülen, die sich bis zur Bewusstlosigkeit dem Rummel ergeben, aus Achterbahnen oder Autoscootern übergeben und ihr sauer Erspartes leichten Achselzuckens an die zuständige Bedienung nebst Trinkgeld abgeben. Unter 10 Euro (zur Erinnerung: 20 Mark!) ist nirgendwo mehr eine knapp eingeschenkte Mass zu haben [sic!]; die Maßlosigkeit wird zum Maß aller Tisch-Reservierungen: Bis zu 5000 Euro wurden im Internet gefordert, um noch ein heiß begehrtes Plätzchen in einer der voll ausgebuchten Bierburgen zu ergattern. Möglicherweise war da ein halbes Hendl noch mit drin. Die frechsten dieser Luftbuchungen wurden inzwischen allerdings von den Wirten storniert. Das tut der insgesamten Milliarde Umsatz keinen Abbruch.
 

 

Die Flüchtlinge können da nicht mithalten, weder zahlenmäßig noch was die Zahlungskräftigkeit anbelangt. Sie hatten in der Regel um die 3500 Euro an Schlepper zu latzen, allerdings nicht nur für einen Abend, sondern zur Rettung ihres Lebens. An manchen Tagen kamen bis zu 12.000 in München an, jetzt gerade noch tausend, denn die bayerischen Grenzen sind nahezu dicht. Österreich ist halbdicht. Kroatien ist dicht, Slowenien volldicht. Ungarn sowieso.

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EU-Innenminister beschließen Maßnahmen zur #Flüchtlingsabwehr

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von Martin Kreickenbaum / wsws.org/de/


Die Innenminister der Europäischen Union (EU) beschlossen am Dienstag nach zehnstündigen Verhandlungen ein Quotensystem zur Verteilung von Flüchtlingen auf die einzelnen Mitgliedsstaaten. Sie bereiteten damit einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs zur Flüchtlingsfrage vor, der am Mittwochabend in Brüssel stattfand.

Die Quotenregelung war bis zuletzt heftig umstritten. Entgegen der Gepflogenheit, derartige Beschlüsse einstimmig zu fassen, trafen die Innenminister eine Mehrheitsentscheidung, was nach den EU-Verträgen möglich ist. Ungarn, Rumänien, Tschechien und die Slowakei lehnten die Regelung ab, Finnland enthielt sich. Die polnische Regierung, die sich der Regelung ursprünglich ebenfalls widersetzt hatte, wurde während der Sitzung durch Zugeständnisse umgestimmt.
 

 

Anders als die EU-Kommission ursprünglich vorgeschlagen hatte, wird es keine festen Quoten geben, die sich nach Bevölkerungszahl, Wirtschaftskraft und Arbeitslosenquote richten. Stattdessen soll jede Regierung auf freiwilliger Basis ein Aufnahmekontingent benennen. Zudem können die einzelnen Staaten selbst aussuchen, welche Flüchtlinge sie aufnehmen.

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Goldteddy schlägt Goldbären. Der Weg ist frei für Plagiate und Imitate

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE

 

Ein Urteil, das die Welt erschüttern wird: Der Bundesgerichtshof hat die Klage von Haribo (Goldbären) gegen Lindt & Sprüngli (Goldhasen + Goldteddys), die Schweizer Schokoladenfabrik möge doch ihre goldigen Teddys aus den Regalen nehmen, abgewiesen. Die Haribos hatten geklagt, weil der Schoko-Teddy dem Fruchtgummi-Bären zu ähnlich sei. Nun mag man ja eine Verwechselungsgefahr von Teddy und Bär ausschließen, aber golden sind sie doch beide und die Deutschen, die bei den Wahlen schon mal Sozialdemokratisch mit "sozial" und "demokratisch" verwechseln oder die CDU für einen christlich-demokratischen Verein halten, obwohl die weder das eine noch das andere ist, sind nun mal anfällig für schlechte Fälschungen.
 

         

 

Schadstoffarm nennt der VW-Konzern gern seine Autos und wird nicht ärmer dabei. Auch andere Fahrzeuge plädieren auf schadstoffarm - Pferdekutschen, Fahrräder, Elektroautos - denen scheint jetzt der Klageweg verschlossen, nachdem der BGH den Schokoladenhohlkörper nicht zugunsten des Vollgummibären vom Markt genommen hat. Besonders schwierig gestaltet sich die Rechtslage im Bereich des Demokratiebegriffs. Jede Menge Staaten bezeichnen sich als demokratisch, sind doch nichts anderes als Vortäuschungen von Volksherrschaft. Besonders die USA, in der das Kaufen von Stimmen durch extrem teure Wahlkämpfe üblich ist, müssen als grauenhafte Imitate der Demokratie eingeordnet werden. Wer soll, nach dem BGH-Urteil, noch versuchen wollen eine Original-Demokratie einzuklagen?

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Die Strukturanpassungsprogramme des #IWF und ihre fatalen Folgen.

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Stabilisieren, deregulieren, liberalisieren, privatisieren . .


. . so funktionieren die Strukturanpassungsprogramme des IWF

 

Von Ernst Wolff / Autor des Buches „Weltmacht IWF- Chronik eines Raubzugs“

 

Die Aufgabe des Internationalen Währungsfonds (IWF; englisch International Monetary Fund, IMF; auch bekannt als Weltwährungsfonds) bestand nach seiner Gründung in den Vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zunächst darin, den US-Dollar als neue globale Leitwährung zu stabilisieren. Nach der Auflösung des Bretton-Woods-Systems in den Siebziger Jahren übernahm er weltweit die Rolle des Kreditgebers letzter Instanz. Seit dem Ausbruch der Eurokrise ist er vor allem als Mitglied der Troika und Verfechter der Austeritätspolitik in Erscheinung getreten.

Wichtigstes Mittel zur Durchsetzung seiner Politik sind seit Beginn der Achtziger Jahre die Strukturanpassungsprogramme mit den Schwerpunkten  Stabilisierung, Deregulierung, Liberalisierung und Privatisierung. Obwohl diese Maßnahmen die Armut, den Hunger und den Analphabetismus gefördert und die soziale Ungleichheit verschärft haben, glauben viele Menschen in den Industriestaaten immer noch, dass ihre Durchsetzung rechtmäßig, notwendig und die damit verbundenen Entbehrungen für die Menschen in den betroffenen Ländern unvermeidlich sind.
 

 

Das liegt vor allem daran, dass es dem IWF mit Unterstützung von Politik und Medien gelungen ist, sein Handeln falsch darzustellen und große Teile der Weltöffentlichkeit auf diese Weise hinters Licht zu führen. Um einmal schonungslos zu illustrieren, wie die Strukturanpassungsprogramme des IWF in Wirklichkeit aussehen und welche konkreten Folgen sie für die betroffenen Menschen haben, hier ein – zugegebenermaßen leicht vereinfachendes – Beispiel:

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#Griechenland: #SYRIZA bei massiver Enthaltung wiedergewählt

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von Bill Van Auken / wsws.org/de/


Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Griechenland, die der Parteichef und ehemalige griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras im August angesetzt hatte, wurde SYRIZA laut [vorläufigem] Endergebnis erneut stärkste Kraft.

Tsipras kehrt auf der Grundlage eines politischen Programms zurück an die Macht, das, zumindest oberflächlich, das genaue Gegenteil des Programms ist, mit dem SYRIZA im Januar 2015 ins Amt kam. Damals gewann die Partei die Wahl mit dem Versprechen, die Sparmaßnahmen zu kippen, die von der Europäischen Union und dem internationalen Finanzkapital als Bedingung für die letzten beiden Rettungsabkommen durchgesetzt wurden. Jetzt kehrt Tsipras ins Amt zurück, um noch weitergehende Sparmaßnahmen umzusetzen, die er als Bedingung für ein drittes Rettungspaket akzeptieren musste.

Die gestrige Wahl war der dritte Urnengang in diesem Jahr. Im Januar hatte die griechische Bevölkerung Tsipras und SYRIZA aufgrund des weit verbreiteten Irrglaubens gewählt, sie würden gegen den Sparkurs kämpfen. Im Juli stimmte sie in einem Referendum, zu dem die Syriza-Regierung aufgerufen hatte, mit großer Mehrheit gegen den Sparkurs. Allerdings machte Tsipras kaum eine Woche später eine Kehrtwende und akzeptierte die Sparauflagen, die ihm von der sogenannten „Troika“ – der Europäischen Union (EU), dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) – diktiert wurden.

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Reich frisst Arm. Ein, zwei, mehr Millionen Flüchtlinge - wer bietet mehr?

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Wie auf dem Jahrmarkt werden die Zahlen ausgerufen. Bisher prophezeit der ungarische Ministerpräsident, Viktor Mihály Orbán, mit hundert Millionen vermuteten Vertriebenen in naher Zukunft die Meisten. Brav berichten deutsche Medien über eine zum Teil vorbildliche, zivile Willkommens-Kultur. Fast plakativ schweigt die Tag für Tag wogende Medienberichterstattung über die Ursachen des Flucht-Tsunamis. Während die ersten Seiten und die ersten Minuten noch den Flüchtlingen gehören, geht das übliche Geschäft hinter den Schlagzeilen weiter.

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed drucken immer mehr Geld und Geld, um das üblich-üble Finanzgeschäft zu bedienen. Und während nach dem Finanzkollaps 2008 zumindest in den Feuilletons vor lauter Schreck und Geldverlust über ein Ende des Kapitalismus gerätselt wurde, wirft die apokalyptische Völkerwanderung bisher scheinbar keine Systemfrage auf, sondern nur die Frage danach, ob denn genug Turnhallen zur Verfügung stünden.

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Russische Maus bedroht US-Elefant

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von Eric S. Margolis


„Die Russen kommen! Die Russen kommen!“ Dieser Schrei hallte diese Woche aus dem Pentagon, den US-Medien und den republikanischen Kandidaten um das Amt des Präsidenten.

Wie dämlich. Es scheint, dass die Russen sechs Panzer nach Syrien geschickt haben, einiges an Artillerie und einen Haufen von Militärtechnikern in zwei Militärstützpunkte an der Küste Syriens in der Nähe von Latakia. Laut den republikanischen Kriegstreibern greifen die verflixten Sowjets ... ups, ´tschuldigung, Russen ... militärisch in den fünf Jahre alten Krieg in Syrien ein und planen neue Militärbasen in dem strategisch wichtigen Land am Mittelmeer.
 

 

Das ist wie der Esel, der den Hasen Langohr schimpft. Die Vereinigten Staaten besitzen um die 800 militärischen Einrichtungen rund um die Erde. Russland betreibt nur eine Handvoll kleiner Basen in der Nähe seiner Grenzen. Die Ausnahme bildet Syrien, wo Russland seit fast 50 Jahren eine kleine Nachschub-/Reparaturanlage in Tartus und eine elektronische Abhöranlage betreibt. Seit langer Zeit ist Russland Syriens wichtigster ausländischer Verbündeter und Waffenlieferant. Während die USA nahezu den gesamten Mittleren Osten beherrschten – ich bezeichne das als American Raj [Imperator / Herrscher] – wurde Syrien als eine beschränkte sowjetische/russische Einflusssphäre betrachtet. Das ist alles.

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Berlin weitet #Bundeswehreinsatz im Mittelmeer aus

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von Johannes Stern / wsws.org/de/


Berlin wird den Einsatz der Bundeswehr im Mittelmeer ausweiten. Das beschloss das Bundeskabinett auf einer Sitzung am Mittwoch. Die Entscheidung bedeutet eine massive Eskalation des militärischen Eingreifens und verfolgt mehrere Ziele: die Abwehr der anwachsenden Flüchtlingsströme, die Stärkung der Festung Europa und die Vorbereitung einer Militärintervention in Nordafrika.

Laut Verteidigungsministerium sollen zukünftig bis zu 950 deutsche Soldaten Schiffe von Schleuserbanden suchen, aufbringen und beschlagnahmen. Der Einsatz ist Teil der zweiten Phase der Operation „European Union Naval Force - Mediterranean“ (EUNAVFOR MED), die im Mai auf einem Treffen der europäischen Außen- und Verteidigungsminister beschlossen worden war.
 

 

Die erste Phase der EU-Militäroperation, an der sich Deutschland mit der Fregatte „Schleswig-Holstein“, dem Versorgungsschiff „Werra“ und 320 Soldaten beteiligt, war bislang auf das Sammeln von Informationen über die Netzwerke der Schleuser begrenzt.

Am Montag hatte der Europäische Rat grünes Licht für die zweite Phase von EUNAVFOR MED gegeben. Zunächst sollen die geplanten Militäroperationen „nur“ in internationalen Gewässern zwischen Italien und Libyen stattfinden. Die EU strebt allerdings ein Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (UNSC) und die Zustimmung Libyens an, um auch in libyschen Hoheitsgewässern eingreifen zu können.

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Spanien als Speerspitze für Militärinterventionen in Afrika

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von Andreas Speck


Während des NATO-Manövers Trident Juncture 2015 wird die Allianz Militärinterventionen im Norden Afrikas üben. Diese NATO-Übung wird im Oktober und Anfang November in Italien, Portugal und Spanien stattfinden. Nach verschiedenen Quellen handelt es sich dabei um "die größte Übung der NATO seit Ende des Kalten Krieges" (1), "die wichtigste Übung der Allianz in 2015" (2), "den größten Einsatz der Allianz seit mehr als einem Jahrzehnt" (3). Die Übung besteht aus zwei klar unterschiedenen Phasen, einer Kommando-Übung (Command Post Exercise - CPX, 3.-16.10.) und einer realen Aktionsphase (Live Exercise, LIVEX, 21.10-6.11.).

Das bedeutet, dass während der CPX-Phase die Militärs in ihren Kasernen (oder Kommandozentren) spielen werden, und während LIVEX kommen sie raus und werden mit ihren Panzern, Kampfflugzeugen, Kriegsschiffen in unserer Umgebung üben; 36.000 Soldat_Iinnen aus mehr als 30 Ländern. Außer in Spanien, Italien und Portugal werden Teile des Manövers auch in anderen Ländern abgehalten werden: Belgien, Kanada, Deutschland, die Niederlande und Norwegen, sowie die Seeübungen im atlantischen Ozean und im Mittelmeer.
 

 

Nach Informationen des spanischen Verteidigungsministeriums werden "von den teilnehmenden Soldat_innen 20.000 in den nationalen Übungszentren von San Gregorio (Zaragoza) und Chinchilla (Albacete), auf dem Truppenübungs- und Schiessplatz 'Álvarez de Sotomayor' (Almería), dem amphibischen Truppenübungsplatz Sierra del Retín (Cádiz) und auch in den Militärbasen von Albacete, Son San Joan (Palma de Mallorca), Torrejón und Zaragoza stationiert werden." (4) Die US-Marines von der Basis in Morón de la Frontera (Sevilla) werden am Manöver teilnehmen. um "die Interoperabilität der MV-22 Osprey-Flugzeuge zu testen: starten, landen, und die Möglichkeit diese zu transportieren" (5) auf dem spanischen Flugzeugträger Juan Carlos I, mit Heimathafen in Rota.

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#Russophobie hat in Deutschland Tradition

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Holla dihi, holla diho


von Ralph Hartmann / Zweiwochenschrift Ossietzky


Kurshalten ist eine wunderbare Tugend – auf See, an Land, in der Luft und vor allem in der Politik. Die Mehrzahl unserer Politiker und die Chefs der Leitmedien sind wahre Tugendbolde. Wenn es gegen Rußland geht, halten sie Kurs. Ungeachtet der heftigen Kritik beträchtlicher Teile der deutschen Bevölkerung an der einseitigen, rußlandfeindlichen Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt, der Erklärung von 60 namhaften Persönlichkeiten »Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen.«, der Deeskalationsbemühungen im Minsker Prozeß unterwerfen sich bundesdeutsche Spitzenpolitiker, zumeist der CDU/CSU und der Grünen, dem brandgefährlichen Kurs der USA-Administration, schüren die meinungsbildenden Medien den Haß auf Rußland und seinen Präsidenten.

Eines der jüngsten Beispiele ist die Kolportage ukrainischer Behauptungen, die Mordserie an Rußland freundlich gesonnenen Politikern und Journalisten sei das Werk russischer Agenten, um dem Ansehen der Kiewer Regierung zu schaden. Was für eine treffliche Einschätzung! Ausgerechnet der Kreml opfert seine besten Verbündeten in der Ukraine und läßt sie heimtückisch meucheln, um das zutiefst demokratische Regime von Petro Poroschenko und Arsenij Jazenjuk international in Mißkredit zu bringen.

Eine geistesverwirrende Russophobie hat sich tief in die Hirne maßgeblicher bundesdeutscher Politiker und der ihnen gehorsam folgenden Chefredakteure, Korrespondenten und Moderatoren eingefressen. Dabei können sie auch auf das überreiche Reservoir eines bekannten russophoben Friedens- und Freiheitskämpfers zurückgreifen, der unter anderem folgende Weisheiten formulierte:

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Griechenland vor der Parlamentswahl: Ein Plan B in Europa

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Syrizas europäische Verbündete veröffentlichen reaktionären „Plan B für Europa“

von Alex Lantier / wsws.org/de


Am letzten Wochenende veröffentlichte eine Koalition von politischen Verbündeten Syrizas auf der Fête de L’Humanité der stalinistischen Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) eine Erklärung zur politischen Lage seit der Auflösung der SYRIZA-Regierung in Griechenland. Die Erklärung mit dem Titel „Ein Plan B in Europa“ ist ein zynischer Versuch der Schadensbegrenzung.

Zu den Unterzeichnern gehören der ehemalige deutsche Finanzminister [Erg. ADMIN H.S.: vom 27.10.1998 - 11.03.1999] Oskar Lafontaine von der Linkspartei, Jean-Luc Mélenchon von der französischen Linksfront, der ehemalige stellvertretende italienische Finanzminister Piero Fassino von der Demokratischen Partei Italiens und zwei Personen, die bis vor ein paar Wochen SYRIZA-Mitglieder waren: der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis und die Präsidentin des griechischen Parlaments Zoe Konstantopoulou.
 

 

Diese Kräfte sehen sich gezwungen, einen „Plan B“ zu veröffentlichen, weil ihr „Plan A“, der auf der Machtübernahme des ehemaligen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras und seiner Regierung basierte, politisch gescheitert ist. Sie alle feierten Syrizas Wahlsieg, doch SYRIZA hat seither eine Reihe neuer brutaler Sparmaßnahmen durchgesetzt, die ihr von der Europäischen Union und Berlin diktiert wurden. Angesichts der wachsenden sozialen Wut in der Arbeiterklasse versuchen diese reaktionären Entscheidungsträger verzweifelt, Syrizas Taten zu vertuschen und die Arbeiter daran zu hindern, Schlüsse aus ihren politischen Verbrechen zu ziehen.

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NATO-Mitglied auf Kurdenjagd: Deutsche Bündnispartner im Terror-Krieg

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Die wirklich tapferen Piloten der türkischen F-16-Flugzeuge bombardieren mal wieder kurdische Dörfer. In der Luft ist man so schön sicher. Am Boden sterben, neben Kämpfern der PKK, der Arbeiterpartei Kurdistans, auch Frauen, Kinder, Zivilisten. Macht nix, erzählen deutsche Medien. Denn die PKK wird grundsätzlich mit den Attributen "terroristisch" und "verboten" belegt. Und verbotene Terroristen, sagt der Redakteur, die gehören halt zerbombt.

Die NATO – das ist der aggressive Militärverein, in dem Deutschland schon lange Mitglied ist – erklärte der Türkei jüngst ihre Solidarität im "Kampf gegen den Terrorismus". Die kurdischen Dörfer können im Südosten der Türkei liegen, aber gern auch im Norden des Irak oder Syriens. Das ist anscheinend alles NATO-Land. Und weil der größenwahnsinnige Sultan Recep Tayyip Erdoğan die nächste türkische Wahl gewinnen will, und weil er glaubt, dass tote Kurden sich in Wählerstimmen ummünzen lassen, geht das Bomben munter weiter.

Die Türkei ist seit 1952 stolzer Teil der NATO. Und nicht irgendein Mitglied: Die Türkei unterhält die zweitgrößte Armee nach den USA. Die türkischen Streitkräfte können im Rahmen der nuklearen Teilhabe-Strategie der NATO mit US-Sprengköpfen atomar bewaffnet werden. In der Türkei werden dafür einsatzfähige Atomsprengköpfe am NATO-Stützpunkt Incirlik Air Base bereitgehalten. Türkische Offiziere werden in den USA ausgebildet, sie sitzen in den NATO-Kommandostäben. Und die eigentlichen Befehlshaber der türkischen Armee in den USA verteilen für den Krieg gegen die Kurden nur Bestnoten: Der Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, betonte jüngst das Recht der Türkei, gegen terroristische Ziele vorzugehen.

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Washingtons inszenierte Medienblutrausch-Kampagne gegen Assad

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Samantha Power lehnt Russlands ‘Unterstützung’ für Assad ab

von Daniel McAdams  


Der heutige Ausbruch der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, – der Einspritzpumpe der „Regimewechsel“maschine der Neokonservativen - liefert einen weiteren Beweis dafür, dass es sich bei dem laufenden „Russland ist in Syrien einmarschiert“-Medienblutrausch um eine von Washington inszenierte psychologische Kampagne handelt, die einen Deckmantel für einen endgültigen Schlag der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Bashar al-Assad liefern soll.

Während die USA im vergangenen Jahr in Syrien mehr als 2.500 Luftangriffe mit sehr wenig Wirkung gegen ISIS durchgeführt haben, warnt Power Russland, dass dessen behaupteter „militärischer Einsatz“ in Syrien „keine Strategie mit Gewinnaussicht“ ist.
 

 

Man kann sich nur vorstellen, welches Gelächter in Moskau über die Architektin der Fiaskos der US-Interventionen in Libyen und Syrien ausgebrochen ist, die gute Ratschläge erteilt, wie man eine siegreiche politische Strategie erstellt. Aber Power, die offenkundig völlig unfähig ist, die Welt so zu sehen, wie die von uns in der realitätsbezogenen Gemeinschaft sie sehen, greift zur Geschichtsverdrehung, um „Beweise“ für ihren Ratschlag an Russland zu liefern.

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Dieter Hallervorden - Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit)

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Dieter Jürgen „Didi“ Hallervorden (* 5. September 1935 in Dessau, Land Anhalt) ist ein deutscher Komiker, Kabarettist, Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher, Moderator und Theaterleiter. Man muß ihn wohl hier nicht ausführlicher vorstellen.

Zu seinem 80. Geburtstag (Glückwunsch Dieter!) hat er einen Song mit dem Titel „Ihr macht mir Mut“ aufgenommen – aus aktuellem Anlass möchte er die Einnahmen des Titels nun der Flüchtlingshilfe zukommen lassen. Der Song „Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit)“ ist im Label Sunrock erhältlich. Es gibt ihn sowohl in einer Radio-, als auch in einer Long-Version mit über fünf Minuten Spielzeit.

Produzent: Matthias Müller. Text: Dieter Hallervorden, Johannes Hallervorden, Isaak Herzog. Komposition: Isaak Herzog, Mad Vandercook. Band: Rockband EMMA.

►►► bei Amazon - weiter (ausnahmsweise verlinken wir hier mal zu Amazon)

►►► bei iTunes - weiter

Aktuelle Infos auf der offiziellen Seite von Dieter Hallervorden > Facebook

 

#Jemen: Saudische Koalition bereitet Angriff auf Hauptstadt #Sanaa vor

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von Patrick Martin / wsws.org/de


Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition, die in den letzten zwei Monaten in den Jemen eingefallen ist, steht laut Presseberichten vom Sonntag kurz vor einem direkten Angriff auf die Landeshauptstadt Sanaa. Schätzungsweise 12.000 Soldaten haben eine Offensive gegen die Provinz Ma`rib begonnen, die östlich der Hauptstadt liegt.

Die Koalition wird nominell vom gestürzten jemenitischen Präsidenten Abdrabu Mansur Hadi angeführt, der Anfang des Jahres von schiitischen Huthi-Rebellen und Unterstützern des vorherigen langjährigen Herrschers Ali Abdullah Saleh aus dem Land vertrieben wurde und seither im Exil in Saudi-Arabien lebt.

Murad Turaiq, Befehlshaber der pro-Hadi-Truppen in der Provinz Marib und Brigadegeneral der jemenitischen Armee, der mit den Invasionstruppen der Koalition verbündet ist, erklärte: „In dieser Schlacht geht es nicht um Marib, sondern um Sanaa.“ Turaiq versuchte nicht, die führende Rolle der ausländischen Truppen zu verbergen und erklärte der Presse, die Offensive gegen die Huthi-Stellungen werde von Truppen aus Saudi-Arabien und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) angeführt.

Laut Presseberichten verfügen die Angreifer über Apache-Kampfhubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge, die von den USA geliefert wurden. Dies unterstreicht die Schlüsselrolle, die die Obama-Regierung dabei spielt, das neueste Blutbad im Nahen Osten zu abzusegnen.

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Schreckliche Atomsprengköpfe

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von Volker Bräutigam / Zweiwochenschrift Ossietzky


Zwei gefährliche Demagogen der Extraklasse: Die EU-Parlamentarier Elmar Brok und Roland Freudenstein, beide CDU, haben sich bei einer von ihrer Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament (EVP-Fraktion) veranstalteten Expertenanhörung am 21. April als willige Kriegshetzer hervorgetan. Freudenstein gab dabei den Brandredner, Brok, den gönnerhaften Claqueur. Ihr Credo: Bereitschaft zum Krieg mit Rußland wäre die beste Abschreckung. Sie sei notwendig, weil Rußlands Präsident Putin sowohl die EU als auch die NATO zerstören wolle, zumindest »politisch und moralisch«.
 

 

Beide Europapolitiker haben gewichtige Rollen: Brok ist Vorsitzender des "Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik" (AFET) der EVP-Fraktion, ex-Bertelsmann-Mitarbeiter; Freudenstein Vizedirektor der parteinahen Stiftung Zentrum für Europäische Studien. Brok ist als Provokateur auf dem Euro-Maidan in Kiew, als Tymoschenko-Fan und als rußlandfeindlicher Agitator bereits hinlänglich bekannt.

Über Freudenstein ist anzumerken, daß er Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Bonn, Mitarbeiter im Planungsstab für Außenpolitik der EU-Kommission in Brüssel, Leiter des Warschauer Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und leitender Mitarbeiter der Zentrale der KAS in Berlin war beziehungsweise ist. Seine bösartigen Sprüche vom 21. April bis hin zum Nachäffen des russischen Akzents erschienen auf zahlreichen englischsprachigen Websites, zum Beispiel www.euractiv.com, www.iiss.org/en, www.europe-forum.info, www.crisisforums.org, www.onenewspage.com und www.netconsumo.com. Nur unsere deutschen Qualitätsmedien übten sich in komplizenhaftem Schweigen.

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Wie kann die Flüchtlingsflut gestoppt werden?

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von Eric S. Margolis


Erinnern Sie sich, wie Amerika 2003 außer sich geriet vor Wut darüber, dass Frankreich sich weigerte, den Einmarsch der Vereinigten Staaten von Amerika in den Irak zu unterstützen? Präsident Jacques Chirac und Premierminister Dominique de Villepin warnten, dass George Bushs grundlose Aggression gegen den Irak den Mittleren Osten destabilisieren und zu ungeahnten Gefahren für Europa führen wird.

Amerikas Antwort auf die weise Warnung war die Änderung der Bezeichnung „French fries“ ("Französische Fritten") in „Liberty fries“ ("Freiheitsfritten") und die Fortsetzung der Invasion des Irak. Präsident Saddam Hussein warnte, dass ein amerikanischer Einmarsch die „Mutter aller Schlachten“ in Gang setzen und „die Tore der Hölle öffnen“ wird.

Die französischen Anführer und Saddam Hussein hatten absolut recht, wie jetzt durch die Wellen von verzweifelten Flüchtlingen aus dem Mittleren Osten, die nach Europa strömen, und die tobenden Wilden des Islamischen Staates bestätigt wird.

2006 plante die Bush-Administration unter dem Applaus Israels, nach Syrien einzumarschieren und die Hezbollah im Libanon zu zerstören. Das geschah in der Periode, in der Bush dem britannischen Tony Blair gegenüber damit angab, dass die Vereinigten Staaten von Amerika auch vorhaben, in Pakistan einzumarschieren. Fand der Einmarsch in Syrien deswegen nicht statt, weil einige wenige intelligente Menschen in Washington die Frage stellten, wen Washington an die Macht bringen wolle, um Syrien zu regieren? Die einzige Alternative zur Regierung Assad bildete damals die Moslembruderschaft im Untergrund. Washington wollte mit politischen Moslems nichts zu tun haben, also vertagte es den Einmarsch.

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Mit Assad reden: Wie Flüchtlinge Vernunft erzwingen

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Für die BILD-Zeitung ist der syrische Präsident Assad immer noch der "Schlächter". Ob man dort fairerweise demnächst den US-Präsidenten "Drohnen-Mörder" nennen wird oder die Kanzlerin "Waffen-Export-Königin", ist unsicher. Sogar das Zentralorgan deutscher Kriegsbegeisterung, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG,  schreibt vom "Reden mit Assad". Mehr als 160.000 syrische Flüchtlinge in Deutschland lassen sogar schwer Blockierte nachdenken: Frau von der Leyen erkennt "gemeinsame Interessen" mit Russland in Syrien, Horst Seehofer fordert sogar eine "Zusammenarbeit mit Putin", wenn es um Syrien geht. Auch die Mutter aller Flüchtlinge, Angela Merkel, erwägt eine "Kooperation mit Russland" in Syrien: ". . . sonst wird es keine Lösung geben".

Nach vier Jahren blinder westlicher Kriegsbegeisterung, nach einer Viertelmillion toter Syrer, nach dem Versuch ein Regime auszuwechseln, das den USA nicht so gut gefällt wie das Regime in Saudi Arabien, beginnt in Deutschland ein verzagtes Nachdenken.

Syrien, seit seiner Existenz in künstliche Kolonial-Grenzen eingepfercht, war nie ein Staat mit einem Staatsvolk, nie das, was man in Europa unter einer Nation versteht. Die Loyalität der sehr unterschiedlichen Einwohner Syriens gehörte und gehört zumeist einer der vielen Ethnien oder Religionsgemeinschaften. Erst kommt die Familie, der Clan, dann lange nichts, dann vielleicht der Staat. Vor allem die syrischen Minderheiten – Kurden, Alawiten, Christen – fanden unter dem Patronat der Familie Assad, erst des Vaters Hafiz al-Assad, dann des Sohnes, einen erzwungenen Schutz.

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Europ. Staaten planen die Versenkung von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer

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von Alex Lantier / wsws.org/de


Während Hunderttausende Flüchtlinge nach Europa fliehen, um den Kriegen im Nahen Osten und Afrika zu entkommen, arbeiten die europäischen Staaten Pläne aus, den Flüchtlingsstrom durch die Versenkung der Boote der Flüchtlinge aufzuhalten.

Eine Gruppe europäischer Länder, angeführt von Großbritannien, hat dem UN-Sicherheitsrat eine Resolution vorgelegt, die den Einsatz europäischer Kriegsschiffe erlaubt, um Boote, die Flüchtlinge aus Libyen an Bord haben, aufzubringen und zu zerstören. Die Passagiere würden dann festgenommen und nach Italien gebracht. Die vermutlichen Bootsführer würden strafrechtlich verfolgt, die Flüchtlinge würden italienischen Behörden übergeben und wären von Abschiebung bedroht.
 

 

„Italien würde entscheiden, wer von ihnen als Flüchtling gelten kann und wer nicht“, sagte ein nicht namentlich genannter Vertreter des Sicherheitsrates der New York Times. Ein anderer Vertreter meinte, der vorliegende Resolutionsentwurf könnte „in den nächsten Wochen, noch vor der UN-Generalversammlung angenommen werden“. Die Generalversammlung findet Ende September statt.

Dieser menschenverachtende Vorschlag wirft ein grelles Licht auf den krassen Gegensatz zwischen der breiten Anteilnahme der europäischen Bevölkerung für die Flüchtlinge, die vor den Auswirkungen der imperialistischen Kriege in Syrien, Irak, Libyen und anderswo fliehen, und der blutigen und repressiven Politik der Europäischen Union (EU). Am Mittwoch kritisierten EU-Regierungen scharf den Vorschlag von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, 160.000 Flüchtlinge willkommen zu heißen, weniger als ein Drittel derer, die schon in Europa sind.

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‘Frieden durch Stärke’ und andere Lügen

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von Kevin Carson  


Dieser Artikel wurde inspiriert durch einen Tweet Rupert Murdochs am 6. September: „Ein großes Militär bringt Frieden durch Stärke.“ Ein von Murdoch getweetetes Klischee ist nicht gerade das, was die meisten Menschen als besondere Neuigkeit betrachten werden. Es ist jedoch nur die neueste Version – die Syntax von Höhlenmenschen vielleicht eingeschlossen – einer heimtückischen Idee, die jeder in den Vereinigten Staaten von Amerika Geborene wahrscheinlich unterbewusst aufgenommen hat, seit er alt genug war, um reden zu können. Und je mehr ich über diese jämmerliche kleine Maxime nachdenke, desto mehr ärgere ich mich.

Die erste Frage, die mir in den Kopf kam, nachdem ich Murdochs Tweet gelesen hatte, war: „Hitler hatte ein großes Militär. Warum hat das keinen Frieden durch Stärke gebracht?“ Oder Japan – Tōjō und das kaiserliche Kabinett hatten 1941 ein großes Militär. Wie kam es, dass sie keinen Frieden brachten?

Wenn man auf diese Weise zu denken beginnt, dann wird die nicht genannte Vermutung hinter dem „Frieden durch Stärke“-Klischee offenkundig. Sie geht davon aus, dass es sich bei der Macht, für die ein „großes Militär“ befürwortet wird – üblicherweise die Vereinigten Staaten von Amerika – um die „gute Seite“ handelt, und dass es alle diese anderen „bösen“ Länder sind, die durch die überlegene Stärke abgeschreckt werden müssen. Die gleiche Annahme steckt in der üblichen „Chamberlain in München“-Rhetorik, die unweigerlich benutzt wird, um die amerikanischen Beziehungen zu anderen Ländern, die als „Gefahr“ erachtet werden, zu charakterisieren. In diesem Szenario verkörpern die Vereinigten Staaten von Amerika immer den wohlmeinenden, aber glücklosen Chamberlain, während der Anführer des anderen Landes den selbstherrlichen Hitler verkörpert, eine klare und unmittelbare Gefahr, die durch die Schwäche Amerikas ermutigt wird.

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Der (fast) vergessene #Völkermord in Indonesien: Fortwährende Ernüchterung

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von Winfried Wolk / Zweiwochenschrift Ossietzky

Am 1. März erschreckte mich Spiegel online mit dem Titel »Völkermord in Indonesien: Eine Million Tote – keine Gerechtigkeit«.

Hatte ich jemals etwas davon gehört? Oder hatte ich es einfach vergessen? Dabei schätzen Menschenrechtsorganisationen die Zahl der Toten sogar auf zwei bis drei Millionen. Und der britische Autor und Historiker Tariq Ali sagt 2003 in seinem Buch »Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung«, [siehe unten] daß die indonesischen Massaker, gemessen an der Zahl der Toten zu einem der schlimmsten Völkermorde des 20. Jahrhunderts gehören. Warum aber finde ich erst jetzt nach 50 Jahren einen Artikel darüber?
 

Ich recherchiere bei Wikipedia, um mehr über diese ehemalige niederländische Kolonie zu erfahren, die 1949 selbständig wurde, der weltgrößte Inselstaat ist und mit 240 Millionen Einwohnern auf Platz vier der bevölkerungsreichsten Staaten der Welt rangiert. Erster frei gewählter Präsident war Sukarno, der eine Zeitlang die antikolonialen Bewegungen der dritten Welt anführte und genau wie die indonesische kommunistische Partei Boden- und Eigentumsreformen durchführen wollte. Das beunruhigte nicht nur die indonesische Oberklasse, sondern auch ausländische Interessenten, denen an der Ausbeutung der Reichtümer des Landes lag. Folgerichtig wurde Sukarno von dem pro-westlichen Vizechef der Armee Haji Mohamed Suharto aus dem Amt gedrängt.

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Türkei: Das Regime Erdogans will Bürgerkrieg

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von Svenja Spunck


In den letzten Tagen spitzte sich die Situation in der Türkei drastisch zu. Im ganzen Land wurden Parteizentralen der Halkların Demokratik Partisi (Abk. HDP, deutsch Demokratische Partei der Völker) angegriffen, einige Häuser wurden sogar in Brand gesetzt. Gleichzeitig bilden sich faschistische und nationalistische Mobs, die durch die Straßen laufen, pogromartig kurdische Geschäfte zerstören und Menschen kurdischer Herkunft angreifen. In nur zwei Tagen wurden 400 HDP-Büros angegriffen. In Istanbul wurde ein junger Mann sogar erstochen, weil er an einer Bushaltestelle auf kurdisch telefonierte.

Der Konflikt zwischen den KurdInnen und türkischen NationalistInnen existiert zwar schon seit der Gründung der Türkischen Republik, doch wurde er in den letzten Jahren v.a. durch viele Zugeständnisse der Kurdischen Arbeiterpartei PKK und ihrer politisch legalen Kraft, der BDP, [neu: DBP] „friedlicher“. Doch nun müssen Menschen wieder Angst haben, wenn sie kurdisch sprechen oder den türkischen Staat in seiner Übermächtigkeit kritisieren. Die Fronten verhärten sich, wie auch auf den Straßen erkennbar ist. Deutlich zeigen auch die Anhänger des Regimes, Nationalisten und noch Rechtere ihre Unterstützung, wenn sie am Geschäft oder am Motorrad die rote Halbmondfahne anbringen oder sogar für drei Tage den Laden schließen, um der toten Soldaten zu gedenken.

Seit dem Attentat von Suruç kommt es zu Massakern an der kurdischen Bevölkerung im Osten des Landes, die Stadt Cizre ist komplett vom Militär belagert, die Bevölkerung hat Ausgangssperre. Gleichzeitig greift das Militär diejenigen an, die sich oder ihre Familien verteidigen wollen. Allein in der Nacht vom 10. zum 11. September gab es 20 Tote, darunter auch Kinder. Unvorstellbar ist die Vorstellung, dass Mütter ihre ermordeten Kinder im Kühlschrank verstauen müssen, weil sie sie nicht beerdigen dürfen.

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Ungarn: Röszke Detention Centers - Aufnahmen aus einem Internierungslager

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Diese Aufnahmen sollten eigentlich nicht in die Öffentlichkeit gelangen!

von Human Rights Watch


Migrants and asylum seekers are being held in abysmal conditions in the two Röszke migrant detention centers on the Serbian border, Human Rights Watch said today after obtaining footage from inside the camp and interviewing persons currently and formerly detained there. Hungarian police intercept asylum seekers and migrants entering via Serbia and detain them for days for registration and processing in conditions that fall short of Hungary’s international obligations.


 

PRO ASYL veröffentlicht Zugangsstatistik für den August 2015

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Zahlen liefern keine Nahrung für Phantomdebatte um sichere Herkunftsländer


PRO ASYL hat am 31.08. die Verschleierung von Statistiken durch das Bundesinnenministerium angeprangert, jetzt liegen die Zahlen auf dem Tisch: Die PRO ASYL vorliegende bundesweite Zugangsstatistik für August 2015 im Anhang [siehe unten als PdF] zeigt deutlich, dass Menschen aus vermeintlich sicheren Herkunftsländern des Westbalkans mittlerweile nur einen Bruchteil der Asylsuchenden in Deutschland stellen.

Die Zahl der Asylsuchenden aus Albanien ist mit 8,1 % stark rückläufig, Asylsuchende aus Serbien (2,1 %) und Mazedonien (1,3 %) spielen im August praktisch keine Rolle mehr. Die vor allem von der CSU, aber auch dem Bundesinnenminister [Thomas de Maizière], forcierte Debatte um angebliche sichere Herkunftsländer wie Kosovo, Bosnien oder Montenegro erweist sich als Phantomdebatte: Diese drei Länder tauchen in den Top 10 der Herkunftsländer aller Asylsuchenden nicht einmal mehr auf. Fakt ist: Mehr als 70 % der im August nach Deutschland Eingereisten stammen aus Kriegs- und Krisengebieten. Flüchtlinge aus Syrien (44,5%), Afghanistan (8,9%) und dem Irak (2,9%) machen zwei Drittel aller Schutzsuchenden in Deutschland aus.

„Die Beschlüsse der Großen Koalition vom 6. September sind angesichts dieser Zahlen überholt und auf falscher Grundlage entstanden“, kritisiert PRO ASYL Geschäftsführer Günter Burkhardt. Wenn aktuell mehr als 70% der Ankommenden aus Kriegs- und Krisengebieten stammen, muss der Bund sich darauf konzentrieren, die Mittel für ein Integrations- und Aufnahmekonzept bereitzustellen. Die Pläne, jetzt 150.000 Erstaufnahmeplätze zu schaffen und damit den aktuellen Engpass durch Überfüllung noch weiter in die Krise zu treiben, heißt, die jetzt schon menschenunwürdigen Zustände in den Unterkünften zuzuspitzen.

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#Griechenland: #SYRIZA bereitet rechte Regierungskoalition vor

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von Christoph Dreier / wsws.org/de


Zwei Wochen vor den vorgezogenen Neuwahlen in Griechenland hat Alexis Tsipras deutlich gemacht, dass er unabhängig vom Wahlergebnis alles tun werde, um die Kreditvereinbarung mit der EU und die damit verbundenen Sozialkürzungen durchzusetzen.

„Wir werden das Abkommen mit den Gläubigern einhalten“, sagte der zurückgetretene Premier auf einer Pressekonferenz am Montag in Thessaloniki. Die Vereinbarung sei das bestmögliche Ergebnis der Verhandlungen mit den Kreditgebern gewesen, betonte Tsipras. Ihre Einhaltung sei „der einzige Weg“, mit dem Griechenland aus der Krise herauskommen könne, so der Syriza-Vorsitzende.
 

 

In dieser Deutlichkeit hatte sich Tsipras noch nie hinter das Memorandum mit der EU gestellt. Bisher hatte er immer erklärt, dass er die Vereinbarung inhaltlich zwar ablehne, aber den übrigen EU-Ländern habe nachgeben müssen. Nun verteidigt er ganz offen ein Programm, das soziale Grausamkeiten wie Rentenkürzungen, Lohnsenkungen und die Erhöhung von Massensteuern umfasst und bezeichnet es als alternativlos.

Tsipras ging sogar so weit zu erklären, dass seine Partei auch dann für die brutalen Sozialkürzungen stimmen werde, wenn sie am 20. September abgewählt wird und auf der Oppositionsbank landet. Angesichts der gegebenen Mehrheitsverhältnisse bedeutet das nichts anderes, als dass SYRIZA bereit steht, eine Regierung der konservativen Nea Dimokratia (ND) bei der Umsetzung der Sparmaßnahmen zu unterstützen.

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BUNDESWEHR AG: Die Rüstungsindustrie übernimmt von der Leyen

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE

Schon bald wird Frau von der Leyen von ihrem knappen Ministergehalt, kaum 15.000 Euro, befreit sein, denn der bisher staatliche Kriegs-Laden wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden müssen. Der Kriegs-Markt boomt, das weiß ein jeder. Nur die Bundeswehr ist an diesem Boom unzureichend beteiligt. Und während die Rüstungsindustrie ordentliche Gewinne einstreicht, kostet die staatliche Armee nur. Das muss anders werden. Schon seit Jahren bereitet sich das Profit-Center in Feldgrau auf seine Privatisierung vor. Längst sind Teile der Armee outgesourct. In Afghanistan zum Beispiel fliegt die beliebte Drohne Heron nur, wenn Airbus Defence & Space Airborne Solutions GmbH die israelische Entwicklung ordentlich pflegt.
 

 

Zwar ist Drohne noch irgendwie in der staatlichen Obhut des taktischen Aufklärungsgeschwaders 51 "Immelmann“, aber ohne die Techniker von Airbus läuft gar nichts. Pro Jahr bekommt das Unternehmen dafür 30 Millionen Euro. Der Afghanistan-Krieg ist ein schönes Beispiel für die zunehmende Privatisierung der deutschen Armee: Nur wenn die Mitarbeiter von Rheinmetall den Schützenpanzer "Wiesel" warten und die Soldaten auf Patrouillenfahrten dafür schulen, kann der Sieg unser sein. Auch wenn Afghanistan dafür kein so ganz gutes Beispiel ist: Die Bundeswehr als Verkaufsförderungsabteilung der deutschen Rüstungsindustrie ist vorläufig unersetzlich.

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Syrien: Frankreichs Präsident #Hollande trommelt für Ausweitung des Kriegs

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von Alex Lantier / wsws.org/de


Hunderttausende Flüchtlinge strömen aus dem Nahen Osten, Afrika und dem Balkan nach Europa. Gleichzeitig haben die NATO-Mächte nichts Besseres zu tun, als eine Ausweitung des Kriegs in Syrien vorzubereiten, der bisher schon Millionen in die Flucht getrieben hat. Am Montag gaben Paris und London bekannt, die Bombardierung Syriens verstärken zu wollen. Einmal mehr forderte der französische Präsident François Hollande den Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

In einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz gab Hollande bekannt, dass französische Kampfflugzeuge Aufklärungsflüge über Syrien aufnehmen würden. Diese Missionen sollen sich vordergründig gegen Ziele der Milizen des Islamischen Staats (IS) richten, das zentrale Ziel der Eskalation ist allerdings der Sturz Assads.

Wie der Elysée-Palast verlauten ließ, ist es Hollandes Plan, Assad zu „neutralisieren“. Auf der Pressekonferenz betonte Hollande, dass Assads Abschied von der Macht „notwendig“ sei, und dass „syrische Rebellen eine Rolle in einer Folgeregierung nach Assad spielen“ müssten.

Die „Rebellen“ bestehen aus sunnitisch-islamistischen Milizen, finanziert durch die CIA und die Scheichtümer am Persischen Golf. Deshalb muss man annehmen, dass Hollande für Assad das gleiche Schicksal vorsieht, das Muammar al-Gaddafi ereilte, als 2011 von der NATO unterstützte Islamisten sein Regime in Libyen stürzten. Er wurde in den Trümmern seiner ausgebombten Heimatstadt Syrte von Milizionären gefoltert und ermordet. Libyen versinkt seitdem in einem schrecklichen Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden islamistischen Milizen.

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Chinas vergessener Sieg im Zweiten Weltkrieg

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von Eric S. Margolis


Die gewaltige Militärparade, die in dieser Woche in Peking abgehalten wurde, wurde als Erinnerung an die Rolle Chinas im Zweiten Weltkrieg deklariert. Mehr als 15 Millionen Chinesen wurden in dem acht Jahre dauernden Widerstandskampf gegen die japanische Besatzung getötet.

Chinas oberster Anführer Xi Jinping, im fesch geschneiderten Mao-Anzug, stand auf dem Tor des Himmlischen Friedens zur Verbotenen Stadt, um den Vorbeimarsch von 12.000 Soldaten und einer Legion von Panzerfahrzeugen, Raketenträgern und Kampfflugzeugen zu beobachten. Interessanterweise unterstrich Xi, dass Chinas politische Entwicklung auf der Theorie des Marxismus-Leninismus und den Ideen des Vorsitzenden Mao und Deng Xiaopings beruht.
 

 

China hat richtig beobachtet, dass der Westen lange seine wichtige Rolle im Kampf gegen das japanische Kaiserreich ignoriert hat. Ohne den heftigen Widerstand von Chinas Nationalisten und Kommunisten hätte Japan es vielleicht geschafft, in Australien und Ostindien einzumarschieren, obwohl es letztlich den Krieg wohl aufgrund der überwältigenden amerikanischen Stärke verloren hätte.

Geschichte war allerdings nicht der wichtigste Grund der martialischen Demonstration in Peking. China präsentierte sein neuestes militärisches Gerät, um an die Welt – besonders die Vereinigten Staaten von Amerika, Japan, Indien und Australien – die donnernde Botschaft zu richten, dass China letztendlich seinen ihm zustehenden Platz an der Sonne gefunden hat.

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Kinderklage: Eltern vor Gericht abgeblitzt

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von Wolfgang Blaschka, München


Das Oberlandesgericht in Dresden wies die Klage dreier Elternpaare ab, die wegen des praktisch nicht durchsetzbaren gesetzlichen Anspruchs auf einen Krippenplatz ersatzweise ihre bezahlte Freistellung von Erwerbstätigkeit zum Zwecke der Kinderbetreuung forderten. Das ginge leider nicht, denn das Gesetz garantiere kein Recht der Eltern auf Pause in deren Berufstätigkeit, sondern nur das Recht des Kindes auf Unterbringung und Frühförderung in entsprechenden staatlichen, kommunalen oder sonstwie von der freien Wohlfahrtspflege getragenen Einrichtungen. Mit anderen Worten:

Das Kind müsse selbst klagen. In diesem Fall gegen den Freistaat Sachsen, der eigentlich dafür sorgen hätte sollen, dass es irgendwo unterkomme, wenn seine armen Eltern schon dummerweise arbeiten gehen müssten. Vertreten durch gesetzlichen Vormund oder die Erziehungsberechtigten selbst und unterstützt von Top-Anwälten müssen nach dieser Rechtsprechung die Kleinen ihr Recht auf vorschulische Förderung fortan tapfer selbst erstreiten.

Notfalls müssen sie aus dem Kinderwagen heraus lauthals krakeelend die Gerichtssäle stürmen und solange Terz und Rabatz machen, bis sich ein genervter Richter oder eine überforderte Richterin erweichen ließen, ihnen das bislang unerfüllte staatliche Versprechen als ihr gutes Recht zu bestätigen. Und dann? Macht der Gerichtsdiener derweil den Babysitter? Werden die Kleinen anschließend kurzerhand im Akten-Archiv abgelegt, bis ausreichend ortsnahe Einrichtungen für Kinderpflege geschaffen sind? Gibt es überhaupt genügend Wickeltische in den Gerichtstoiletten? Wird für Spielzeug während der Verhandlung gesorgt? Gibt es auch Hüpfburgen vor Gericht? Muss die Klage in ganzen deutschen Sätzen grammatikalisch korrekt formuliert sein oder reicht "Rabäh"?

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Die EU auf der Flucht: Die geschminkte Leiche zappelt noch.

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE

 

Jeden Tag, an dem in Griechenland ein unsinniges Programm zur Sanierung der Gläubiger und zur Knechtung der Griechen abgewickelt wird, ist das Scheitern der Europäischen Union sichtbarer. Und an jedem Tag, an dem Flüchtlinge aus dem Nahen Osten sich auf den Weg in die EU machen, wird dieses Scheitern bekräftigt. In Griechenland stirbt die ohnehin kranke Idee, mit immer mehr sozialen Kürzungen ein Land wirtschaftlich gesunden zu lassen. Und an den Grenzen westeuropäischer Länder stirbt die Schimäre von einer europäischen Einheit über die gemeinsame Anbetung des Marktes hinaus. Der Tod der EU ist lange schon eingeläutet, doch wird der sieche, zappelnde Körper immer gut geschminkt.
 

 

Schon als die USA in Afghanistan 2001 unter der falsche Flagge der Terrorbekämpfung ihren Feldzug begannen, schlossen sich die Länder der Europäischen Union und ihre Satelliten mehrheitlich einem "friedenserzwingenden" Gefecht an, das bis heute nur den weiteren Krieg erzwingt. Dass die EU damals, eindeutig wie selten zuvor, ihre selbstständige Außenpolitik zu Grabe trug, fiel nicht weiter auf.

Als im Jahr 2003 die USA von grausiger, imperialer Gier getrieben, den Irak mit Krieg überzogen, waren erneut Staaten wie Lettland, Estland, Litauen, Polen, Tschechien und Ungarn dabei. Mit der Zerstörung des Iraks schossen sich die osteuropäischen Kombattanten ihre Freikarte zum wenig später erfolgten Eintritt in die EU. Dass es ausgerechnet die Regierungen dieser Länder sind, die heute ihre Grenzen vor den Flüchtlingen schließen, ist kein Zufall. Wer eine Reisefreiheit anhimmelt, die sich in diesen Ländern nur reiche Leute und Arbeitsemigranten leisten können, der nimmt sich gern die Freiheit die lästigen Reisenden aus der Kriegs-Not zurückzuweisen.

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Europa: Festung gegen Flüchtlinge

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von Jürgen Roth


Zahlreiche Ertrinkende im Mittelmeer, Tote auf einem Lastkraftwagen in Österreich, unter freiem Himmel Lebende in Budapest, Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in der BRD - das sind nur die Schlagzeilen. Die dahinter steckenden Dramen für Millionen, die vor Krieg und Armut aus ihrer Heimat geflohen sind, können sich die Wenigsten ausmalen. Der vermeintlich sichere Hafen Europa erweist sich für viele Refugees als gefährlicher Ort: ständige Abschiebegefahr, Attacken des rassistischen Mobs, bürokratische Schikanen und Ghettoisierung prägen ihren Alltag.

 


Zahlen

Der diesjährige Bericht des UN-Flüchtigenkommissariats (UNHCR) schildert einen neuen Rekord: 59,5 Mill. Menschen befanden sich Ende 2014 auf der Flucht - eine Steigerung um 11 Mio. gegenüber 2013. 19,5 Mio. flohen ins Ausland; 1,8 Mio. sind Asylsuchende, die bisher keinen Flüchtlingsstatus besitzen; 38,2 Mio. waren im Binnenland Vertriebene. Die größte Zahl stammt aus Syrien, fast ein Viertel aller Refugees. 95% von ihnen leben in Nachbarländern.

Diese Zahlen sagen jedoch noch nichts über das Ausmaß der Arbeitsmigration. Die Abteilung für Wirtschafts- und Sozialangelegenheiten der UNO (UN-DESA) schätzt die Zahl der im Ausland Lebenden im September 2013 auf 232 Mio. - ein weiterer Rekord. Erstaunlich mag erscheinen, dass genauso viele MigrantInnen in andere halb-koloniale Länder auswandern wie in klassische Einwanderungsländer (USA). 4% der Weltbevölkerung lebt und arbeitet außerhalb ihres Ursprungslandes, ein Phänomen, das die organisierte ArbeiterInnenbewegung nicht ignorieren sollte!

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Bräuner wohnen auf der Ostseeinsel #Rügen: #Prora wird bewohnbar

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von Wolfgang Blaschka, München


Wo sich an Rügens heller Küste Hase und Igel gute Nacht sagen, dämmert ein vier Kilometer langer, sanft gebogener Gebäuderiegel entlang des sandigen Küstenabschnitts bei Prora vor sich hin: Das niemals ganz fertig gestellte und in Betrieb genommene Kraft-durch-Freude-Projekt (KdF) der Nazis, wo zehntausende "Volksgenossen" Urlaub genießen und beim Frühsport den Führer loben sollten, um sich mit Kind und Kegel vom Judenjagen und Kommunistenkillen zu erholen und frische Kräfte zu sammeln für die Vierjahres- "Aufbauschlacht" zum Autobahnbau, zur Hochrüstung mit U-Booten, Panzern, Flugzeugen.
 



"Erholung im großen Stil" blieb ebenso ein hohles Versprechen wie das vom "Tausendjährigen Reich", der "Wunderwaffe" oder dem "Endsieg". Dummerweise kam ein Krieg dazwischen; da gab es wichtigeres, wozu Baumaterial gebraucht wurde: Unterirdische Flugzeugwerften, Kasernen, Atlantikwall. Seit Jahrzehnten als militärisches Sperrgebiet vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen und nach der Wende privatisiert und parzelliert, wird Prora nun von Immobilien-Erschließern in Teilabschnitten renoviert und aufgeputzt, – alles piekfein und zeitgemäß komfortabel.
 

 

Für die ersten 32 Wohneinheiten stehen bereits 120 Interessenten auf den Listen, und jeden Tag geben sich ausgebuffte Vermarkter von 8 bis 18 Uhr redlich Mühe, zwischen endloser Häuserschlange und Kiefernwaldgürtel potenziellen Käufern einer KdF-Suite das Wohnen auf historisch belastetem Areal schmackhaft zu machen: Einmaliger Blick (endlos Ostsee, so weit das Auge reicht, brettl-eben und hoher Himmel, soweit man ihn vom diesigen Horizont unterscheiden kann), frische Luft (die es woanders genauso gibt) und beste Ausstattung (wie man sie von einer gerade instandgesetzten Immobilie doch wohl erwarten darf). Allerdings das Ambiente ist tatsächlich einmalig, denn sowas gibt es kein zweites mal: Reinster NS-Kolossalstil von 1937, schnörkellos modern für die wulstigen Verhältnisse damals, ohne viel Dekor und pathetische Säulengänge: Ballermann von Anno dunnemal. Die Kaufinteressierten stört's wenig, im Gegenteil: Der Genius loci scheint zu locken. Wo sonst könnte man in einem original Nazi-Monumentalbau wohnen?

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Der Offenbarungseid: #IWF und #ESM geben griechische Schulden verloren

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Historische „Neubewertung“ der Wirtschaftslage

 

Von Ernst Wolff / Autor des Buches „Weltmacht IWF- Chronik eines Raubzugs“

 

Seit Wochen wiegen die Mainstream-Medien die Öffentlichkeit in dem Glauben, die Probleme Griechenlands seien unter Kontrolle. In Wirklichkeit aber fürchtet die Politik nach dem historischen Verrat der Syriza-Regierung mehr denn je ein Aufbegehren des Volkes und die Gläubiger des Landes wissen, dass ihre Schulden niemals zurückerstattet werden, sie die Zahlungsfähigkeit des Landes aber trotzdem durch ständig neue Geldspritzen aufrechterhalten müssen.
 

 

Wie heikel die Lage mittlerweile ist, lässt sich daraus ersehen, dass die Tilgungsfristen für griechische Kredite zum Teil bis 2054 gestreckt wurden und dass bereits jetzt geplant ist, spätestens im November weitere Laufzeitverlängerungen und Zinsstundungen vorzunehmen. Auch die objektiven Zahlen sind verheerend: Lag die Verschuldung Griechenlands zu Beginn der Krise bei ca. 120 % vom Bruttoinlandsprodukt und stieg bis zum Sommer auf 180 %, so wird sie mit Wirksamwerden des neuen „Rettungspakets“ von knapp 90 Mrd. Euro die 200 % übersteigen.


Der IWF verlangte einen Schuldenschnitt

Die Bürokraten der Troika mussten sich in den vergangenen Wochen zudem mit einem weiteren Problem beschäftigen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte seine Beteiligung am nächsten „Rettungspaket“ von einem Schuldenschnitt abhängig gemacht, der ihn selbst nicht beträfe (da die Schulden des IWF immer vor allen anderen Schulden zu begleichen sind und keinem Schuldenschnitt unterliegen).

Mit dieser Taktik aber kam der IWF bei den anderen beiden Troika-Partnern, der EU-Kommission und der Europäischen Zentrabank (EZB), nicht durch. Deren Bürokraten wissen schließlich, dass ein großer Teil der griechischen Schulden bei den sechs größten amerikanischen Großbanken rückversichert ist. D.h.: Die Wallstreet und auch der IWF können sich einen Zusammenbruch Griechenlands genauso wenig leisten wie die EU und die EZB. Wie aber aus dieser Pattsituation herauskommen?

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Abschluss Tarifrunde Handel: Ein Ritual - und das ist das Problem

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von Martin Suchanek


Im Sommer 2015 schlossen ver.di und die Unternehmerverbände die Tarifrunden im Einzelhandel wie im Außen- und Großhandel ab. In diesem Wirtschaftsbereich sind rund 6 Millionen beschäftigt - mit einer Teilzeitquote von 54,6 Prozent. So arbeiten in Nordrhein-Westfalen 460.000 sozialversicherte Beschäftigte (einschließlich von Teilen der Teilzeitbeschäftigten) und 235.000 geringfügig Beschäftigte. Die Mehrheit in der Brache und die übergroße Mehrheit der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen.


Forderungen

Ver.di hatte in den meisten Ländern 5,5 Prozent mehr Gehalt, mind. jedoch 140 Euro/Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten gefordert. Die Ausbildungsvergütung sollte auch um 5,5 Prozent erhöht werden. Betrachten wir die Abschlüsse, so kam nicht einmal die Hälfte der anvisierten Einkommensverbesserung heraus.
 

 

In allen Bundesländern wurden Tarifverträge mit einer Laufzeit von 24 Monaten abgeschlossen. In der Regel gibt es im Einzelhandel eine Tariferhöhung von 2,5 Prozent im Jahr 2015 und eine weitere von 2 Prozent 2016. Die Ausbildungsvergütungen orientieren sich an diesem Anstieg, liegen aber zumeist noch darunter, indem z.B. die Erhöhung für das Jahr 2015 nur 2 Prozent ausmacht.

Im Groß- und Außenhandel wurde dieser Abschluss weitgehend übernommen, üblicher Weise mit etwas höheren Einkommenszuwächsen, oft 2,7 statt 2,5 Prozent für das Jahr 2015. Die Laufzeiten beginnen je nach Bundesland im Zeitraum vom März bis Oktober 2015, dementsprechend gestaffelt enden sie auch.

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Deutsche Waffen machen #Flüchtlinge: Saudi-Arabien mit Bomben und Panzern im Jemen

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Im Berliner Innenministerium haben sie auf die Landkarte geschaut: Prima, die Republik Jemen liegt nicht am Mittelmeer. Selbst wenn ein Boot voller Flüchtlinge durch das Rote Meer führe, spätestens im Suez-Kanal wäre Schluss mit Flucht. Auch der Landweg nach Europa ist ziemlich unmöglich. Aufatmen! Zwar sind dank einer von Saudi-Arabien geführten Militärintervention im Jemen nach UN-Angaben im Land bereis 1,4 Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge unterwegs - wie lange es die noch im Land hält, ist aber ungewiss. Deshalb stellt sich die UN schon mal auf 100.000 Flüchtlinge in den nächsten sechs Monaten ein. Ordentliche Flüchtlinge, die außer Landes fliehen. Aber nach Deutschland werden sie es nicht schaffen.
 

 

Es sind alles lupenreine Demokratien, die von den Saudis angeführt seit dem 26. März 2015 im Jemen Krieg führen: Bahrain, Katar, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko und der Sudan. Gott sei Dank werden sie von noch reineren Demokratien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Großbritannien logistisch unterstützt. Die USA zum Beispiel helfen freundlicherweise mit jeder Menge Streubomben aus. Schon lange exportieren die Vereinigten Staaten Drohnen in den Jemen, immer schön zielgenau. Als jüngst mal eine Hochzeitsgesellschaft dabei drauf ging, hat das jemenitische Parlament den Einsatz von Drohnen verboten. Das Gelächter in Washington war bis nach Berlin zu hören.

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#Atomabkommen mit dem #Iran - Deal oder Krieg?

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von Evelyn Hecht-Galinski


Wieder einmal hat es der „Jüdische Staat“ geschafft, von jüdischem Terror und völkerrechtswidriger Besatzung abzulenken. Stattdessen begann eine einmalige Propaganda/Hasbara-Kampagne der übelsten Art in den USA, gesteuert von der Regierung im „Jüdischen Staat“.

Unter dem Begriff „Action Alert“ setzten sie alle Hebel in Bewegung, um nochmals den Versuch zu starten, den Iran-Deal vor dem US-Kongress, der bis zum 17. September unter Dach und Fach sein sollte, zu Fall zu bringen.

 


Netanjahu gegen den Rest der Welt!

Immerhin votierten inzwischen auch jüdische US-Führer für den Deal, unter ihnen auch mehrere Generäle, Rabbis und Hollywoodschaffende. Allerdings weiß Netanjahu die jüdischen Tycoone und das "American Israel Public Affairs Committee" (AIPAC, dt.: „Amerikanisch-israelischer Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten“) hinter sich und das macht die Sache nicht einfacher, da die mächtige jüdische Lobby, US-Politiker, Senatoren und Kongressmitglieder, Präsidentschaftskandidaten vor der Wahl auf ihre „Israel- Unterstützung“ auf Herz und Nieren prüft und die wichtigen jüdischen Sponsoren-Geldspenden davon abhängig macht, wie die Antworten ausfallen.

Hier haben wir es nicht nur mit einer der mächtigsten, sondern auch mit einer der gefährlichsten Lobbys zu tun, die ganz offen Politiker wie Tanzbären am Nasenring vor sich hertreibt. Es ist der mächtigsten jüdischen Lobby AIPAC eigentlich egal wer unter ihr US-Präsident/in wird, Hauptsache er ist „gut für Israel“.

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Leben oder Würde? Sieht die Bundesregierung Ralph Boes beim Sterben zu?

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Hartz-IV Sanktionshungern – ein „Experiment mit der Wahrheit“

 

 

Angesichts der Brisanz der Lage wird das Kritische Netzwerk ab sofort regelmäßig über den Fortgang der Entwicklung bezüglich unseres liebgewonnenen und couragierten Freundes Ralph Boes informieren, der sich heute - 2. September 2015 - im 64ten (!!) Sanktionshungertag befindet.

Sein Zustand ist bedenklich. Seit dem 1. Juli hat er über 13 kg verloren. Immer häufiger hat er Schwindelanfälle und ist nervlich sehr angespannt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) lässt über die Sprecherin für „strategische Kommunikation“ verlauten, dass es bedauerlich sei, dass Herr Boes aus politischen Gründen seine Gesundheit gefährde. >> siehe offener Brief (PDF). Wie das Sozialministerium sich eine würdige Existenzsicherung vorstellt bleibt jedoch unklar.
 

 

Das Sozialgesetzbuch II sieht bei Regelverstößen Kürzungen der Leistungen bis zu 100% inklusive Krankenkasse und Wohnung vor. Dieser Umstand wird – trotz  der über 6000 Zwangsräumungen in Berlin pro Jahr - plump von der Politik verschwiegen. Statt dessen beruft man sich auf Sachleistungen, die im Falle der kompletten Kürzung ausgegeben werden könnten. Es bleibt schon an dieser Stelle die Frage offen, was mit den Menschen passiert, welche die Sachleistungen doch nicht erhalten, da es sich ja nur um eine Kann-Leistung handelt.
 
Noch merkwürdiger wird die stillschweigende Unterscheidung zwischen Existenzminimum und einer „letzten Grundversorgung“, die im kürzlich gesprochenen Urteil des Sozialgerichtes Berlin im Fall Ralph Boes zum Ausdruck kommt und offenbar der Ideologie der Regierung entspricht:

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Griechenland: Arbeiter haben bei Neuwahlen keine Stimme!

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von Christoph Dreier / wsws.org/de


Am Donnerstag [27.08.] rief der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos Neuwahlen aus. Wahltermin ist voraussichtlich der 20. September. Zugleich ernannte er die Präsidentin des Areopag, des obersten Gerichtshofs, Vasiliki Thanou, zur Übergangsregierungschefin. Sie hat nun die Aufgabe, die Wahlen zu organisieren.

Premierminister Alexis Tsipras hatte die Neuwahlen mit seinem Rücktritt vor einer Woche selbst herbeigeführt. In dem ersten Fernsehinterview seit dieser Entscheidung begründete er den Schritt am Mittwochabend damit, dass er der Bevölkerung die Wahl lassen wolle, ob sie mit der Unterzeichnung des Memorandums einverstanden sei.
 

 

Das ist eine absurde Verdrehung. Tatsächlich hatte Tsipras mit seinem Rücktritt ganz bewusst so lange gewartet, bis die Kreditverträge mit den europäischen Institutionen in trockenen Tüchern und die wesentlichen Kürzungsmaßnahmen durchs Parlament gebracht waren. SYRIZA brachte auf diese Weise Sparmaßnahmen auf den Weg, die viel weiter gehen als alle Programme der Vorgängerregierungen.

Die Partei tat dies entgegen ihrer Anti-Spar-Rhetorik, mit der sie die letzte Wahl im Januar mit großem Vorsprung gewonnen hatte. Sie tat es auch entgegen dem erklärten Willen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung, die sich im Referendum vom 5. Juli gegen weitere Kürzungsmaßnahmen ausgesprochen hatte.

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Rettet die Bank! Lasst die Mittelschicht absaufen

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Es gibt in diesen Tagen so viel zu retten: Flüchtlinge, Griechenland, die Kiewer Regierung, da kann die heroische Rettung der HSH Nordbank AG glatt in den Seiten des Wirtschaftsteils der Zeitungen verschwinden. Dabei wissen wir seit 2008: Nichts ist wichtiger als die Rettung der Banken. Nun also die HSH – die Bank für Schiffskredite, die Bank, die 2008/2009 schon mal mit Milliarden aus Steuergeldern "gerettet" wurde – diese Nordbank ist schon wieder dran. Diesmal kann es 14 Milliarden kosten. Aber auch gern mehr. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr haben alle Bundesländer gemeinsam 2,2 Milliarden zur Hilfe für Flüchtlinge bereit gestellt.

Die deutsche Mittelschicht – eine stolze Erfindung der ideologisierten Soziologie, weg von den klaren Klassen- und Abhängigkeitsverhältnissen, hin zur Bestimmung durch das Einkommen. Eine Wirtschaftswunder-Erfindung: Diese schöne Schicht zur Vernebelung der Verhältnisse schwindet dahin. Seit 1992 sank ihr Anteil von 56,4 Prozent auf 48 Prozent im Jahr 2013. Der Anteil der Unter- und Oberschicht stieg im selben Zeitraum von 29,7 auf 34,7 beziehungsweise von 13,9 auf 17,2 Prozent. Wer im Westen in den 60er Jahren nicht zum "Sockel" gehörte, zu jener halben Million Arbeitsloser, die nie schwanden, der fühlte sich als Mittelschichtler, gehörte dazu, hatte Feiertagsanzug, Auto, Urlaub und wählte entweder CDU oder SPD.

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Aufgebrezelt: #CSU im letzten Versuch

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von Wolfgang Blaschka, München


Ihre Parteifarbe müsste jetzt bald Lila werden: Die von Betreuungsgeld-Pleite, Modellauto-Pech und Maut-Panne blau-grün geschlagene Volkspartei hat in ihrer traditionallen Verzweiflung über die Zustände und den Zustand der Republik eine radikale Verjüngungskur beschlossen. Modernisierung nennt sie das, was in Zeiten der Postmoderne schon fast wieder antiquiert klingen mag. Sie verordnet sich zum Relaunch ein strammes PR-Programm: Frauenquote rauf, Jugendquote hoch, Facebook von früh bis spät und das ehrliche Versprechen, an den Inhalten ihrer Politik möglichst nichts zu ändern.

Die Flüchtlingspolitik wird im Modus moderat modifiziert (alle Asyl-Schikanen bleiben bestehen, nur statt teurer Essenspakete werden nun Barauszahlungen verabreicht), die verstaubte Familienpolitik bleibt im Kern konserviert. Lediglich das Image wird aufpoliert: "Tablet und Trachtenhut" tragen sich leichter als "Laptop und Lederhosen". Wer würde denn heute noch mit "Wählscheibe und Wadlstrümpf" hausieren gehen? Oder mit "Gamsbart und Grammophon"? Auch "Zirbelstube und Zuse-Rechner" kämen nicht mehr so recht an. Kennt kaum noch jemand.
 

 

Etwas neues muss her, am besten ein neues Gwand. Das bringt Quoten. An die Intelligenzquotienten und Sozialverträglichkeits-Koeffizienten soll freilich nicht gerührt werden. Es geht ausschließlich um die Akklamations-Resultanten und letztlich um den Akzeptanz-Faktor, damit die Regierungskonstante gewährleistet bleibt. Denn Bayern verjüngt sich dank Zuwanderung aus Nord und Ost, und demnächst auch wieder verstärkt aus dem Süden. München wächst: Alles Junge, diese Zuzügler, da will man nicht alt ausschaun. Vielleicht muss man den forschen Ton etwas moderater auspegeln, ohne die morsche Botschaft zu verwässern: Die Bässe unverwechselbar reaktionär belassen, das gibt den geheimnisvollen Groove vom Subwoofer; darüber hin und wieder von Gemeinheiten gespickte Spitzen in den Höhen gezielt klirren lassen, das klingt techno. Statt "Abschiebelager" sagt man jetzt "Einreisezentren", und die "Taschengeldkürzung" mutet in den Ohren ehemals Betroffener ohnehin schon jugendlich genug an.

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Daniel Barenboim schadet Israel. Ministerin Miri Regev kämpft um Merkel-Räson

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Der Dirigent Daniel Barenboim ist anscheinend ein vaterlandsloser Geselle: Ist er nun Argentinier, Israeli oder gar Palästinenser? Denn einen palästinensischen Pass besitzt er auch. Seit Jahrzehnten lebt er in Deutschland. In Berlin ist er seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Das Orchester der Staatskapelle Berlin hat ihn sogar zum Chefdirigenten auf Lebenszeit gewählt. So einer sollte sich doch gefälligst an die Merkel-Staats-Räson halten, nach der Israels Sicherheit "grundsätzliches Orientierungs- und Handlungsprinzip" deutscher Politik ist. Aber der Dirigent macht das einfach nicht. Jetzt will er sogar in den Iran fahren, in das Land, dass auf der schwarzen Liste Israels steht. Das bringt die israelische Ministerin für Kultur und Sport, Miri Regev, um den Schlaf. Umbringen könnte sie den Barenboim. Da der aber in jeder Hinsicht außerhalb ihrer Reichweite ist, setzt die ehemalige Brigadegeneralin Regev die Bundeskanzlerin unter Druck: Die soll den Auftritt Barenboims im Iran verhindern.

"Die Sudanesen sind wie ein Krebs in unserem Körper" wusste die Ministerin schon mal über sudanesische Flüchtlinge in Israel zu sagen. (⇒ Artikel b. WELT.de) Als man ihr deutete, dass ihre Äußerung beleidigend sein könnte, hat sie sich auch tatsächlich bei den Krebskranken entschuldigt: Dafür, dass sie deren Leiden herabgewürdigt habe, indem sie es mit Afrikanern verglich. (⇒ Artikel b. HAARETZ.com

Diese äußerst sensible Frau wurde auch mal in der israelischen Zeitschrift HAARETZ mit diesem bemerkenswerten Satz zitiert: Sie sei "glücklich Faschistin zu sein“. Wer wollte ihr widersprechen, arbeitet sie doch als Ministerin am Glück israelischer Bürger, soweit sie das richtige Glaubensbekenntnis haben, und sieht ihre Aufgabe darin, "dem Volk Brot und Spiele zu geben." Das ist der feine Unterschied zu den deutschen Nazis, die dem Volk lieber primär Kriegs-Spiele versprachen, und das Brot hintenan stellten.

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Joachim #Gauck nimmt Maß: Europa verliert vier Millionen Quadratkilometer

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von Ralph Hartmann / Zweiwochenschrift Ossietzky


Das Lernen höret nimmer auf. In den letzten anderthalb Jahren bin ich wieder ein wenig klüger geworden. In der Schule hatte ich gelernt, daß der europäische Kontinent vom Atlantik bis zum Ural reicht. Nun mußte ich erfahren, daß das ein Irrtum war. Europa ist kleiner. Statt am fernen Gebirgszug endet es bereits an den Ostgrenzen Norwegens, Finnlands, Estlands, Lettlands, Weißrußlands, der Ukraine, Georgiens, Aserbaidschans und Kasachstans. Die ehemals fälschlicherweise »europäischer Teil Rußlands« genannte Landmasse gehört nicht dazu.

Kein Geringerer als der präsidiale Landvermesser Joachim Gauck hat es festgestellt. Auf der Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs auf der polnischen Westerplatte hat er mit Blick auf den Konflikt in der Ostukraine die »Tatsache« beklagt, »daß am Rande von Europa wieder eine kriegerische Auseinandersetzung geführt wird«. Da die Ostukraine bekanntlich nicht im Ural liegt, ist eindeutig und höchstamtlich klargestellt, daß der europäische Kontinent – grob betrachtet – nicht bis zum 60., sondern lediglich bis zum 40. Längengrad Ost reicht, also um rund vier Millionen Quadratkilometer kleiner ist.

Das Gaucksche Landvermessungsergebnis ist nicht originell, es wird von maßgeblichen außenpolitischen Führungskräften der Bundesrepublik geteilt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der weiterhin für eine Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt eintritt, betont, daß er »nicht auf eine dauerhafte Abschottung Europas gegenüber Rußland« setzt.

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Das Flüchtlingsdrama und das unmenschliche Gesicht des europäischen Kapitalismus

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von Peter Schwarz / wsws.org/de


Der Flüchtlingstreck, der seit Wochen über den Balkan und Italien ins Zentrum Europas zieht, zeigt das brutale und unmenschliche Gesicht des europäischen Kapitalismus. Verzweifelte Menschen, die aus den kriegszerstörten Regionen des Nahen Ostens und Nordafrikas um ihr nacktes Leben fliehen, erleben eine unbarmherzige Tortur.

Jeder Tag liefert neue Bilder des Schreckens: Leichen, die im Mittelmeer treiben; Flüchtlinge, die ohne ausreichend Wasser und Nahrung eng zusammengepfercht in unhaltbaren sanitären Zuständen hausen; Familien mit Kleinkindern, die hunderte Kilometer zu Fuß zurücklegen; Polizisten, die mit Schlagstöcken und Tränengas gegen Wehrlose vorgehen; und immer wieder Grenzen, abgesperrt durch Stacheldraht und Sicherheitskräfte, die die Flüchtlinge gewaltsam zurückdrängen.

 

 

Erst gestern wurden in einem Lastwagen auf einer österreichischen Autobahn bis zu 50 Leichen [71 - aktualisiert d. ADMIN H.S. ] von syrischen Flüchtlingen entdeckt, die anscheinend auf der Fahrt erstickt waren. Das abgestellte Fahrzeug fiel einem Autobahnarbeiter auf, weil Verwesungsflüssigkeit von der Ladefläche tropfte.

Die Regierungschefs und Außenminister von Österreich, Deutschland und sechs westlichen Balkanstaaten, die wenige Kilometer entfernt im beschaulichen Wien tagten, reagierten auf den grausigen Fund, indem sie die Flucht nach Europa weiter erschwerten. So soll die Außengrenze der Europäischen Union stärker abgeschottet und die Fluchtroute durch den Westbalkan besser überwacht werden. Die Schuld für das Massensterben schoben sie „kriminellen Schleppern“ zu, deren Geschäft erst dank ihrer Abschottungspolitik blüht.

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„Trendwende“ an den Börsen: Monumentale Manipulation zugunsten der korrupten Finanzelite

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Von Ernst Wolff / Autor des Buches „Weltmacht IWF- Chronik eines Raubzugs“

 


Nach dem Börsenbeben der vergangenen Tage (siehe Artikel vom 25.8.) haben die globalen Aktienmärkte in der Mitte der Woche eine – vorläufige - Trendwende vollzogen. Die Mainstream-Medien feiern das als „Erholung nach einem reinigenden Gewitter“ und werten es als Beweis für die Funktionstüchtigkeit des Systems. In Wahrheit aber zeigt die Entwicklung genau das Gegenteil: Das System funktioniert nicht mehr und ist ohne Hilfe von außen nicht überlebensfähig.
 

 

Auslöser für die internationalen Schockwellen waren die Einbrüche am Aktienmarkt in China. China hat den USA inzwischen den Rang des wirtschaftlich bedeutendsten Landes der Erde abgelaufen. Während die USA der wichtigste Handelspartner von 74 Ländern sind, erfüllt China diese Rolle inzwischen für 124 Länder. Unter den sechs größten Banken der Welt befanden sich im April 2015 vier Geldinstitute aus China.

Nach dem 1978 durch Deng Xiaopings Reformpolitik in Gang gesetzten beispiellosen Boom wurde Chinas Wirtschaft durch den Crash von 2008 schwer getroffen. Um sie wieder anzukurbeln, wurde den Banken die Kreditvergabe erleichtert. Es wurden milliardenschwere Konjunkturprogramme aufgelegt und riesige Infrastrukturprojekte in Auftrag gegeben. Das unregulierte Schattenbankenwesen explodierte, die Hälfte aller Kredite werden heute in China in diesem Sektor vergeben, dessen Volumen auf 5 Billionen US-Dollar geschätzt wird.

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Der Durchbruch: Syrer in Sachsen

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von Wolfgang Blaschka, München

 

Die Koinzidenz beider Ereignisse ist frappierend: Der Südosten Europas wie auch der von Deutschland hallen wider vom Bürgerkrieg in Syrien. Während erschöpfte Flüchtlingskolonnen an der mazedonischen Grenze von Armee-Einheiten mit Blendgranaten, Tränengas und Gummiknüppeln festgehalten und gejagt werden, randalieren in Sachsen deutsche Neonazis gegen ankommende Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Sie können von Polizei-Hundertschaften kaum in Schach gehalten werden, sei es mit Tränengas noch mit Knüppeln. Sie gehen in der vierten Nacht in Folge auf deutsche Antifaschisten, auf Flüchtlings-Helfer wie auch auf Polizisten los. Den unbewaffneten Syrern immerhin gelang der Durchbruch an beiden Brennpunkten: Sie erreichten inzwischen sowohl die Züge am mazedonischen Grenzbahnhof als auch per Bus ihre erste Unterkunft in Sachsen. An beiden Orten herrscht Ausnahmezustand.


In beiden Situationen geht es um dasselbe:

Ist Europa willens und in der Lage, die Auswirkungen seiner verheerenden Nahost-Politik zu bewältigen? Bisher scheint es das nicht. Was bleibt, klingt wie ein Offenbarungseid: Kriege befeuern können die europäischen Staaten mit links, die Folgen jedoch zu tragen vermögen sie nicht, schon gar nicht mit rechts. Was sich derzeit an den Südost-Grenzen der EU abspielt, ist die unmittelbare Folge des imperialistischen Wahnsinns von 2003, des Irakkrieges im Zuge des großen Terrorkrieges, der nach George W. Bush über hundert Jahre andauern möge, also ein ganzes "amerikanisches Jahrhundert" lang. Europa war in wechselnden "Koalitionen der Willigen" immer dabei, wenn es um Regime-Change und nachhaltige Besatzung ging.

Die Zerstörung der staatlichen Strukturen nach der Entmachtung und Hinrichtung Saddam Husseins sowie die Etablierung einer strikt schiitisch dominierten Regierung hatte die absehbare Konsequenz, dass die ehemals staatstragenden Sunniten rigoros "abgewickelt" wurden wie weiland die "regierungsnahen Funktionsträger" der ehemaligen DDR. Vom Kantinenwirt bis zum Lehrer, vom Verwaltungsbeamten bis zum General wurden sie aussortiert und kaltgestellt, und mussten sich neue Beschäftigung und Betätigungsfelder suchen. Die fanden sie selbstredend in Opposition zur neuen Regierung, welche sie so gründlich entsorgt hatte.

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#Griechenland: #Varoufakis dokumentiert Syrizas politischen Verrat

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von Robert Stevens / wsws.org/de


Yanis Varoufakis, bis vor kurzem griechischer Finanzminister, ist weiterhin bemüht, sich als Gegner des Spardiktats zu präsentieren, dem Premierminister Alexis Tsipras zugestimmt hat. Damit demonstriert er nur aufs Neue den Bankrott des gesamten Syriza-Projekts, das pseudolinke Gruppen weltweit immer noch in den höchsten Tönen loben.

Varoufakis wurde nach dem Wahlsieg Syrizas im Januar Finanzminister der neuen Regierung. Am 6. Juli, direkt nach dem überwältigenden Votum gegen die Austeritätspolitik in dem von der Regierung ausgerufenen Referendum, wurde er von Tsipras entlassen. In einem Interview mit der britischen Tageszeitung "The Observer" sagte Varoufakis letzte Woche, Tsipras habe sich für die „Kapitulation“ vor der Europäischen Union und den anderen Geldgebern Griechenlands entschieden und wolle ein „neuer De Gaulle“ werden.
 

"Here lies SYRIZA, that i once supported" written on the pavement of Syntagma Square, Athens

 

Varoufakis gab weitere Details darüber preis, wie Tsipras noch in den Abendstunden nach dem überwältigenden Votum der griechischen Wähler gegen die Austeritätspolitik der EU zur Entscheidung kam, alle von der EU geforderten Maßnahmen zu akzeptieren. Tsipras rechtfertigte dies mit den Worten, es sei „besser, dass eine progressive Regierung die Kapitulationsbedingungen mit Abscheu erfüllt, als es den örtlichen Marionetten der Troika (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank, Internationaler Währungsfonds) zu überlassen, sie rücksichtslos durchzusetzen.“

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Kuhglocken-Alarm: Tierschützer fordern GPS

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von Wolfgang Blaschka, München


Jedes Jahr vor dem Alm-Abtrieb entflammt die Debatte aufs Neue: Ist das monotone Gebimmel in der stillen Bergwelt überhaupt noch zeitgemäß? Ist es nicht eine Zumutung für die Kälbchen, rund um die Uhr bei jeder Regung unüberhörbar geortet zu sein? Wo bleibt da die Privatsphäre beim Erkunden der steilen Wiesen? Und wo die Ruhe der Einsamkeit in luftigen Höhen? Das Heidi kann sich bei dem Geläute nur schwer auf die Schulaufgaben konzentrieren. Bergwanderer könnten irritiert sein und abstürzen. Gämsen könnten sich benachteiligt fühlen, der Widerhall gar Lawinen und Murenabgänge auslösen. Auf Dauer lockert die Beschallung das Gestein.
 

 

Daher fordern Tierschützer nun eine zeitgemäße Methode, das Weidevieh den Sommer über mit weniger akustischen Emissionen unter Kontrolle zu halten. Mit umgehängten oder unter die Kuhhaut implantierten GPS-Sendern wäre eine tierische Lösung gefunden, um auch allen Aspekten der Animalität Rechnung zu tragen: Die Kühe könnten sich frei bewegen und wüssten gar nichts von ihrer Überwachung. Bei jedem Grasrupfer, bei jedem Wiederkäuen, bei jedem Hinlegen und Aufrappeln zu läuten wie ein Klingelbeutel, diese Zumutung für Tier und Mensch wäre ein für allemal folkloristische Vergangenheit. Allerdings wäre die Diskussion sinnvoller vor dem Alm-Auftrieb zu führen gewesen, doch damals gähnte kein Sommerloch. Nun scheint es für dieses Jahr wieder zu spät zu sein. Was zunächst wie ein Bonmot aus dem Alpenländischen anmuten mag, ist jedoch datenschutzrechtlich brisant und hochpolitisch.

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Politischer #Rassismus und Selektion in der EU!

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von Evelyn Hecht-Galinski


Wer hat die Selektion der Flüchtlinge erfunden? Der „Jüdische Staat“. Zu Recht kritisieren wir die europäischen Selektierer, die Flüchtlinge aus konfessionellen Erwägungen ablehnen wollen und planen, keine Muslime aufzunehmen. Wir alle haben jetzt die Folgen dieser Kriege, Besatzung und Ausgrenzung auszubaden!

So bleibt also festzustellen, dass es Juden waren, die den „Jüdischen Staat“ mit der Grundidee eines „Judenstaat“ auf dem Boden Palästinas gründeten, und dabei die dort ansässigen Muslime fortwährend entrechten und durch Landraub enteignen. Auch das bis heute einseitig geltende "Rückkehrrecht nur für Juden" zeigt doch, dass dieser Umgang mit den Ureinwohnern, den Palästinensern, denen dieses legitime Recht verweigert wird, nur zu Krieg und Entrechtung führt.
 

 

Gerade jüdische Bürger sollten sich doch daran erinnern, dass sie wegen ihrer Konfession verfolgte Flüchtlinge waren und auf die ihnen zum großen Teil verweigerte Asylaufnahme anderer Länder dringend angewiesen waren. Allerdings scheint nichts davon noch im Gedächtnis der jüdischen Politiker und Bürger des „Jüdischen Apartheidstaates“ geblieben zu sein.

Extra gebaute Gefängnisse und Ausweisung in den sicheren Tod für schwarze Asylsuchende, die in den „Jüdischen Staat“ kamen, so gut wie keine anerkannten Asylgesuche und natürlich bis heute die Verweigerung der Rückkehr Millionen vertriebener palästinensischer Flüchtlinge in ihre Heimat und auf ihr von Juden geraubtes Land während der Staatsgründung 1948, bis heute der täglich neue Landraub für jüdische Siedlungen und vorgetäuschte Militärbelange.

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Tycoon Donald Trump for President: Angela Merkel for Governor

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Unsere FREUNDE sind doch die klügeren Menschen: Endlich setzt sich Donald Trump in den Umfragen langsam gegen seine Konkurrentin im Kampf um den US-Thron durch: Schon 45 Prozent der von CNN Befragten will Donald Trump. Noch sind 51 Prozent für Hillary Clinton, aber Trump holt ständig auf. Sein Sieg ist nur noch eine Frage der Zeit.

Nicht dass es wirklich wichtig wäre, welche Fraktion der herrschenden US-Klasse gerade den Präsidenten stellt, aber mit Trump wäre ein Sieg der Wahrheit gewiss: Keine Marionetten mehr an der Spitze des Staates, keine Stellvertreter der Macht mehr im Weissen Haus. Endlich wäre einer der US-Oligarchen selbst im Amt. Mit Trump bahnt sich ein Triumph der Ehrlichkeit über die Scheinheiligkeit an. In Gottes eigenem Land braut sich ein Gottesurteil zusammen, dessen Wahrhaftigkeit nur noch von der Atombombe übertroffen wird. Einmal abgeworfen, finden mit ihr alle dummen Fragen ein Ende.

Zwar besitzt unser bester FREUND Donald nach eigenen Angaben nur 10 Milliarden US-Dollar, während Bill Gates mit 79,2 Milliarden, Carlos Slim mit 77,1 Milliarden und Warren Buffett mit 72,7 Milliarden noch unangefochten an der Spitze liegen. [ADMIN H.S.: Zahlen geändert, Stand 03.2015 - Forbes, The World's Billionaire]

Doch nach den gewonnen Wahlen wird sich das ändern. Denn während bisher nur die Wahlkampfspender der amtierenden US-Präsidenten noch reicher wurden als zuvor, kann sich jetzt, im Zuge der neuen Ehrlichkeit, der Präsident selbst die Taschen voll stopfen. Schließlich spendet Trump ja auch selbst für seinen Wahlkampf. Ein Wahlkampf, der schon im Vorwahlkampf von jener brutalen Aufrichtigkeit gekennzeichnet ist, wie sie sonst nur in amerikanischen Kriegen sichtbar wird: Kurz: "Freiheit" rufen und dann den Rest von Drohnen und Bombern erledigen lassen.

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Das #Erdbeben an den #Börsen: Was steckt dahinter?

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Von Ernst Wolff / Autor des Buches „Weltmacht IWF- Chronik eines Raubzugs“


Die vergangenen Tage haben Geschichte geschrieben. In mehr als 20 Ländern sind die Aktienkurse eingebrochen. China erlebt derzeit Börsenbeben auf Börsenbeben, ohne dass irgendeine Maßnahme der Regierung Wirkung zeigt. In den USA hat der Dow Jones am Montag mit über 1.000 Punkten den größten Absturz seiner Geschichte erlebt. Innerhalb von 14 Tagen sind weltweit mehr als 5 Billionen US-Dollar in Aktienvermögen vernichtet worden.

Die Mainstream-Medien schwanken zwischen verkaufsfördernder Panikmache und systemstabilisierender Beschwichtigung. Politiker, die die wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenhänge meist selbst nicht verstehen, versuchen die Bevölkerung abzulenken, indem sie hektische Aktivitäten in anderen Bereichen entwickeln. Gleichzeitig stürzt eine wahre Flut von in sich widersprüchlichen Informationen auf die Bevölkerung ein, die es dem Laien unmöglich machen, sich ein klares Bild von der Situation zu verschaffen.   
 

 

Die Fragen, die jedem arbeitenden Menschen derzeit unter den Nägeln brennen, lauten: Was hat zur gegenwärtigen Krise geführt? Wie gefährlich ist sie? Kann sie Folgen wie die Große Depression in den Dreißiger Jahren haben, also Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger für Millionen bedeuten?


Was zur gegenwärtigen Situation geführt hat

Zwischen den Siebziger Jahren und der Jahrtausendwende ist das globale Finanzsystem weltweit „dereguliert“ worden. D.h.: Großen Finanzinstitutionen sind von der Politik zunehmend Zugeständnisse gemacht und bis dahin bestehende Hindernisse aus dem Weg geräumt worden. Das hat dazu geführt, dass immer mehr reine Finanzprodukte erfunden wurden und immer mehr Geld in den Finanzsektor geflossen ist.

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#China: Abwertung fördert weltweite Instablität

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von Peter Main


Fünf Wochen nach den kursstabilisierenden Eingriffen der Regierung an der Schanghaier Börse zeigen die Aktienpreise immer noch große Schwankungen. Am 18. August schlossen sie mit 6% Minus ab. An einem Punkt des Folgetages fielen sie um weitere 9%. Mehr als die Hälfte der registrierten Aktiengesellschaften befand sich hier im maximalen täglichen Verlustbereich von 10%. Später erholten sich die Kurse auf 3794,11, was einem Tagesanstieg von 1,2% entsprach.

Zu unmittelbaren Ursachen für dieses Auf und Ab zählten computergestützte Handelsprogramme, die den Markttrends folgten, und die Versuche der BrokerInnen, Vorteile aus der Selbstverpflichtung der Regierung zu ziehen, den Schanghai-Index nahe der Marke von 4000 zu halten. Im Verlauf des Tages wurde angekündigt, dass Central Huijin Investment, die Regierungsinvestmentgesellschaft, weitere 20 Milliarden Yuan, etwa 2,78 Mrd. Euro, in Verfolgung diesen Zieles in chinesische Banken gesteckt hatte. Trotzdem schlossen mehrere Banken an diesem Tag, darunter die Bank of China, China Construction Bank und die Agricultural Bank of China (ABC).

Hinter dieser Nervosität stecken jedoch mächtige Zwänge, die die Märkte weiter abwärts trieben, falls es die Regulierungen zuließen. Die Entscheidung der Zentralbank, der People’s Bank of China (PBoC), letzte Woche, den Yuan an drei aufeinanderfolgenden Tagen abzuwerten, hat nach den Aktienpreisstürzen von Anfang Juli das Vertrauen weiter unterhöhlt. Die Abwertung wurde als Reaktion, vielleicht eine recht panikartige, auf eine Reihe nach unten weisender Wirtschaftsindikatoren gewertet.

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#Geld neu denken: Die schmerzlose Beseitigung der perversen #Geldwirtschaft

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von Pan Pawlakudis

iWiPo - Gemeinnütziges Institut für Wissenschaft, politische Bildung & gesellschaftliche Praxis


Prolog

Geld ist zweifellos eine großartige Erfindung, eine ideelle Konstruktion mit Wert und Gegenwert, zeitlos anwendbar, bisweilen dogmatisch, selbst frei von Schuld und demokratisch. Vergleicht man die Gesellschaft mit einem Organismus, so ist Geld das Blut, das Lebenswichtiges zu Lebenswichtigem transportiert. Es müsste einzig dafür Sorge getragen werden, dass dieser Kreislauf nicht gestört wird, an keinem Punkt so viel Blut "abgezapft" wird, dass der Organismus Schaden nimmt!

Geld erlaubt (im Idealfall) die unbegrenzte Speicherung und Vermehrung von Werten, wobei Werte, im Kontext des Zeitgeistes stehend, eine unterschiedliche Gewichtung erfahren. Aber, nicht erst im mikrosekunden getakteten Börsenalltag unserer Tage ist der Wert des Geldes, das Geld selbst, das eine selbstzerstörerische Qualität erreicht hat; es läuft gerade ungehindert Amok!   
 

 

In jeder alternativen Diskussion über die Reformierung des Geldwesens wird, unterschiedlich nuanciert, mehr oder weniger dasselbe verlangt: Vollgeld, resp. wertgedecktes Geld (i.d.R. durch Gold), Finanzierung über Spitzensteuern, Verteilung von Oben nach Unten, von Unten nach Oben, alles so belassen wie es ist und alle 50 Jahre ein Haircut usw., usw.

Zweifellos sind es zum Teil begründete und berechtigte Forderungen, Reaktionen auf ein System, das mit sich selbst schwanger geht und trotz bedenklicher Beschwerden jedwede Veränderungen abwehrt, was in der Folge Wut provoziert. Wut ist oft kreativ, selten aber heilsam!

Reformen werden zwar verlang, nur geht der größte Teil der Reformvorschläge nicht in die Vertikale und weil sie lediglich oberflächlich und symptomheilend sind, können sie wieder annulliert werden, wenn der politische Status-Quo es ermöglichen wird können! Es werden, eher weniger erfolgreich, Symptome bekämpft und nicht die Ursache: der Zweck des Geldes selbst.

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#Freihandelsabkommen #CETA und #TTIP: Ausverkauf der Demokratie

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von Heinz-J. Bontrup / Zweiwochenschrift Ossietzky


Bei den geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA – Comprehensive Economic and Trade Agreement) sowie den USA (TTIP – Transatlantic Trade and Investment Partnership) [zu TTIP hier und hier] geht es in erster Linie nicht um den endgültigen Abbau von heute schon kaum noch vorhandenen Zöllen oder um Chlorhühnchen, Hormonfleisch, Genfood und um die Beseitigung nicht-tarifärer Handelshemmnisse wie unter anderem einer Produkt-Harmonisierung von einklappbaren Autospiegeln, sondern entscheidend um einen Investorenschutz. Ulrich Grillo, BDI-Präsident, bringt es auf den Punkt: »Für die deutsche Industrie ist dieses Instrument unverzichtbar, um ihre Auslandsinvestitionen gegen politische Risiken abzusichern.«
 

 

Man muß es ökonomisch richtig verstehen, was hier mit CETA und TTIP von einer neoliberal geprägten Politik intendiert ist. Der endgültige Kniefall vor den Kapitaleigentümern, vor den Shareholdern, und ihren Profitinteressen. Es soll die kapitalistische Logik im Duktus des Shareholder-Value-Konzepts endgültig auf den Kopf gestellt werden. Nicht mehr der Profit soll Restgröße bei der Verteilung der Wertschöpfung sein, sondern das Arbeitseinkommen der abhängig Beschäftigten. Die Profitrate der Shareholder wird dabei durch ein "Target return pricing" vorab bei jeder Investition festgelegt, und die Arbeitseinkommen sind danach (ex post) darauf abzustimmen und kleinzuhalten. Dieser Grundsatz soll jetzt durch das internationale Investitionsschutzabkommen innerhalb von CETA und TTIP rechtlich, vor allem für transnational agierende Konzerne, zementiert werden.

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BT-Abstimmung zu Griechenland: Inszeniertes Theater vor aufziehendem Finanz-Tsunami

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Von Ernst Wolff / Autor des Buches „Weltmacht IWF- Chronik eines Raubzugs“


Die deutschen Mainstream-Medien haben sich tagelang auf die Griechenland-Abstimmung im Bundestag konzentriert. Ob in TV-Talk-Shows, in Nachrichtensendungen oder in den Schlagzeilen der Printmedien – überall stand das Thema an erster Stelle, und das, obwohl das Ergebnis der Abstimmung lange vorher feststand. Warum?

In einer Zeit kontinuierlich abnehmender Glaubwürdigkeit von Politik und Leitmedien sollte offensichtlich mit aller Macht der Eindruck einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie erweckt werden. Zu diesem Zweck wurde einmal mehr das Bild des schwer geplagten Abgeordneten bemüht, der mit seinem Gewissen ringt, um „schwierige politische Entscheidungen“ zu treffen.
 

 

Dieses mit großem Aufwand inszenierte Schauspiel ist momentan besonders wichtig, da sich derzeit die Alarmzeichen am Himmel des Finanzsystems erheblich verdichten. Die globale Realwirtschaft stagniert oder schrumpft, an den Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkten haben sich größere Blasen als vor 2008 gebildet. Die weltweite Verschuldung liegt mit knapp 200 Billionen US-Dollar auf einem Rekordwert und der Derivate-Sektor (der Sektor, der 2008 zum Beinahe-Crash geführt hat.) ist um 20 % gewachsen. Begleitet wird das Ganze vom Wirtschaftsrückgang in China und den übrigen BRICS-Staaten, dem Preissturz bei den Rohstoffen und dem sich dramatisch beschleunigenden Abzug von Krediten aus den Schwellenländern.

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Bundestag bewilligt weiteres Darlehen des Euro-Rettungsfonds ESM für Griechenland

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Das Leid vieler Griechen wird dadurch weitergehen und der Schuldenberg wächst!


In einer Sondersitzung des Bundestages stimmten heute 453 Abgeordnete (...und damit mehrheitlich) FÜR neue Milliarden-Kredite. Die JA-Stimmer nehmen offensichtlich wissentlich in Kauf, daß die griechische Bevölkerung von diesen Milliarden nur einen Bruchteil sehen wird, diesen aber mit den bekannten Auswirkungen der menschen- und lebensfeindlichen Austeritätspolitik wird bezahlen müssen.

Unions-intern stimmten 63 Abgeordnete gegen die Bemühungen der Bundeskanzlerin. Rechnet man die Stimmen der 5 Unions-Abgeordneten hinzu, die selbst-erklärte Dahrlehnsgegner sind aber heute wegen Urlaub durch Abwesenheit glänzten, käme man sogar auf 68 Abweichler. Merkel wird darüber wenig "amused" sein!
 

 

Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble, der noch kürzlich den "GREXIT auf Zeit" favorisierte und dafür vom Koalitionspartner, den Grünen und selbst aus den eigenen Reihen heftige Schelte erhielt, sprach sich vor der Abstimmung sogar noch ausdrücklich für ein JA aus. "Die SYRIZA-Regierungspartei um Alexis Tsipras habe sich merklich bewegt". Schäuble lobte die im Athener Parlament beschlossenen Reformpakete und nannte auch den offenen Streit und drohenden Bruch innerhalb SYRIZA als Indiz für die wahrscheinliche Ernsthaftigkeit der Mannschaft um Alexis Tsipras. „Für die Bundesregierung ist unabdingbar, dass der Internationale Währungsfonds mit seiner besonderen Expertise in Staatsschuldenkrisen an Bord bleibt“, so Schäuble.

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Versagen der Mainstream-Medien und kollektives politisches Verdrängen!

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von Evelyn Hecht-Galinski


Es ist Ferienzeit und das Sommerloch wird immer größer. Der jüdische Terrorbrandanschlag gegen unschuldige palästinensische Bürger hat nichts verändert. Schon wird wieder zur Tagesordnung übergegangen, als ob kein Kleinkind verbrannt wurde, sein Vater an den Brandwunden verstarb und die Mutter hirntot ist. Auch der kleine Bruder blieb nicht unverschont von diesem Holocaust.
 

 

In der Zwischenzeit ermordete und verletzte die „Jüdische Verteidigungsarmee“ (IDF) schon wieder mehrere unschuldige Palästinenser, raubte palästinensisches Land, genehmigte Hunderte von jüdischen Siedlerwohnungen, erweiterte die Judaisierung von Ost-Jerusalem, brachte neue rassistische Gesetze durch, erweiterte die ungesetzliche Administrativhaft gegen Palästinenser.

Zurzeit befinden sich schon mehrere palästinensische Häftlinge, die in den Hungerstreik dagegen getreten sind, in kritischen Zustand in der Haft. Razzien gegen jüdische Terroristen und illegale jüdische Siedlungen, Häuserzerstörungen gegen jüdische Terroristen und ihre Familien? Weit gefehlt, alle Reaktionen, leere Worthülsen der rassistischen Netanjahu-Regierung!

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#Ukraine: Donbass vor neuem offenen Krieg?

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von Roland Bathon


Inden letzten Tagen gab es trotz des formalen Waffenstillstands umfangreiche Kampfhandlungen im Donbass. Die Onlinezeitung Tajmer spricht von mindestens vier toten Zivilisten. Die Gefahr wird immer größer, dass eine Seite die Nerven verliert, offensiv und umfassend vorstößt und die Phase relativer Ruhe entgültig beendet.

Beschuss von Donezk und Gorlowka

Durch zahlreiche Filmaufnahmen belegt ist ein erneuter, lange anhaltender Beschuss von Donezk und dem Vorort Gorlowka durch Regierungstruppen. 20 Häuser sollen dabei beschädigt worden sein, darunter ein Krankenhaus. Von zwei Toten und sechs Verletzten ist hier die Rede, wobei diese Zahlen ausdrücklich nicht entgültig sind, da die Kampfhandlungen andauern und noch nicht alle Verluste erfasst sind. Daneben gibt es Todesopfer in kleinen, auswärtig gelegenen Ortschaften, die ebenfalls unter Beschuss stehen. Auch Makejewka steht unter Beschuss, wovon es hier aktuelle Fotos gibt.

 


Schwere Waffen fehlen in den Rückzugsräumen

Auch die OSZE bestätigt diese Beschuss „aus westlicher Richtung“, wo gerade eben die Regierungseinheiten liegen. Hierbei ist zu bemerken, dass die OSZE grundsätzlich nicht den Schützen benennt, sondern nur die Schussrichtung. In den Bereitstellungsräumen, in die gemäß einer früheren Vereinbarung die schweren Waffen abgezogen werden sollten, fehlen laut den Beobachtern auch sowohl bei den Regierungstruppen als auch bei den Rebellen Materialien, die sich anderswo aufhalten, wobei die festgestellten Fehlmengen bei den Regierungstruppen höher sind.

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US-amerikanischer Bürgerrechtler Julian Bond gestorben

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In memoriam Julian Bond

von Paul Craig Roberts


Julian Bond, der schwarze Bürgerrechtsaktivist, der dreimal in die gesetzgebende Versammlung von Georgia gewählt wurde, ehe der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika endlich entschied, dass man ihm seinen Sitz dort nicht verwehren konnte, ist am 15. August gestorben.

Julian Bond war ein Student am Morehouse College, einem der Colleges, aus denen die Universität von Atlanta bestand, als ich ein Student an der Georgia Tech war. Ich war aktiv beim internationalen Studentenkomitee an der Tech. Das Komitee hatte einige dunkelhäutige Studenten aus dem Ausland gesponsert, und wir konnten sie nur in die Kinos hineinbringen, indem sie ihre Köpfe in Turbane wickelten und ihre Georgia Tech-Studentenausweise vorwiesen.
 

 

Nachdem Georgia Tech rassengetrennt war, war ein Studentenausweis der Tech der Beweis dafür, dass der Ticketkäufer sich auf der richtigen Seite der Farbenlinie befand. Wir bekamen Interesse, als wir hörten, dass Bond eine Organisation für Studentenrechte gegründet hatte, die auf die Aufhebung der Rassentrennung in den Kinos der Stadt hinarbeitete.

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Ältere Frauen fallen aus der Rolle - kritische Kompetenzen sind gefragt.

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von Gisela Notz / Zweiwochenschrift Ossietzky


»Man sieht ein winziges Gesichtchen mit vielen Falten und einen schmallippigen, aber breiten Mund. Viel Kleines, aber nichts Kleinliches. Sie hatte die langen Jahre der Knechtschaft und die kurzen Jahre der Freiheit ausgekostet und das Brot des Lebens aufgezehrt bis auf den letzten Brosamen.«

Von wem ist die Rede? Von der »unwürdigen Greisin«, die Bertolt Brecht 1939 beschrieben hat. Wahrscheinlich war sie seine Großmutter. Sie war 72 Jahre alt und vor kurzer Zeit Witwe geworden, als sie ihr Leben schlagartig änderte und »die kurzen Jahre der Freiheit« begannen. Bis dahin lebte sie in Armut, Abhängigkeit und Unfreiheit. Sie hatte fünf Kinder großgezogen, den Mann und den ärmlichen Haushalt versorgt, wie ich es auch von meiner Großmutter kenne. Auch sie hat »nie die Hände in den Schoß gelegt«, wie sie oft beteuerte. Sie war die Frau eines Industriearbeiters.
 

 

Brechts »unwürdige Greisin« konnte die Freiheit nur zwei Jahre genießen, dann ist sie gestorben. Aber diese zwei Jahre brachten ihre Familie, von der sie sich nach dem Tod ihres Mannes zurückzog, in Aufruhr. Sie war nicht mehr Mutter und Großmutter, sondern einfach Frau B., »eine alleinstehende Frau, ohne Verpflichtungen und mit bescheidenen, aber ausreichenden Mitteln« ausgestattet. Das Schuldregister der alten Frau ist – in den Augen ihres jüngsten Sohnes – groß: Da ist vor allem der Umgang mit einem Flickschuster, der dazu noch Sozialdemokrat ist; dann regelmäßiges Essen im Gasthof; Einladungen eines »Küchenmädchens« aus dem Gasthof, eines geistigen »Krüppels«, wie es heißt; Fahrt mit einer Kutsche; Besuch eines Pferderennens; einsame nächtliche Spaziergänge; Kartenspiel und Rotwein-Trinken. Dieses Verhalten paßt nicht zu der in 72 Jahren erreichten und aufrechterhaltenen Würde und widerspricht dem konservativen kleinbürgerlichen Normensystem, nach dem sich eine Greisin an ihre Familie zu halten hat.

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Eine Regierung auf der Flucht: Flüchtlinge bedrohen die Bundesrepublik

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Da geht er hin, der Innenminister, und schüttelt eine Flüchtlingshand in der "Bearbeitungsstraße" der Bundespolizei in Deggendorf, dem Flüchtlings-Aufnahmelager. Mehr als einen feuchten Händedruck hat er nicht zu bieten. Vielleicht ist das besser als die aufgesetzten Streicheleinheiten der Kanzlerin für ein Mädchen aus dem Libanon: "Das hast Du doch gut gemacht". (⇒ FAZ-Artikel) Was hat das reiche, große Land und seine offizielle Politik neben der Überforderung der Ämter noch zu bieten? Ein Abwehr-Video des "Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge" (BAMF): "Ruinieren Sie nicht sich und ihre Familie (durch die Flucht)" heißt es dort an Asyl-Suchende gewandt. Und mit Facebook-Anzeigen werden potentielle Flüchtlinge in Serbien und Albanien vor einem Asyl-Antrag in Deutschland gewarnt. Achtung: Schnelle Abschiebung!
 

 

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR (⇒ dt. UNHCR-Seite) von Mitte 2015 sind weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht - so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Gut 38 Millionen von ihnen irren im eigenen Land umher, knapp 20 Millionen gelten als Flüchtlinge, knapp zwei Millionen als Asyl-Suchende. In Deutschland gingen 2014 rund 202.800 Asyl-Anträge ein. Die Türkei nahm rund 1,6 Millionen Flüchtlinge auf. Es folgen Pakistan (1,5 Millionen), der Libanon (1,2 Millionen), der Iran (1 Million), Äthiopien und Jordanien (je knapp 700.000). All diese Länder nehmen – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – viel, viel mehr Flüchtlinge auf als Deutschland.

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#Irakkrieg 1990: Fakes und Lügen der #Kriegsverbrecher Cheney, Bush, Blair und vieler Medien

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Republikaner können die Wahrheit über den Irak nicht ertragen


von Eric S. Margolis


Governor Jeb Bush wiederholte in der neulich geführten Debatte über die Präsidentschaft eine der größten Lügen unserer Zeit: „wir wurden (in den Krieg gegen den Irak) durch fehlerhafte Geheimdienstinformationen irregeführt.“

Die Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika wurden nicht „irregeführt.“ Ihnen wurde vom realen, vom de facto Präsidenten Dick Cheney befohlen, Rechtfertigungen für einen Angriffskrieg gegen Saddam Husseins Irak zu beschaffen.

Premierminister Tony Blair zwang die britischen Geheimdienste, Berichte „aufzufetten,” nach denen der Irak über Atomwaffen verfüge; er säuberte die Regierung und den ehrwürdigen Sender BBC von Journalisten, die sich weigerten, Blairs Lügen zu verbreiten. Laut Berichten diskutierten Bush und Blair die Möglichkeit, ein Flugzeug mit UNO-Bemalung in der Nähe von irakischen Flugabwehrstellungen herumfliegen zu lassen in der Hoffnung, dass die Iraker darauf schießen würden. Bush sagte zu Blair, dass er nach der Eroberung des Irak die Absicht habe, in den Iran, Syrien, Libyen und Pakistan einzumarschieren.

In Wirklichkeit besaß der Irak keine “Waffen der Massenvernichtung” außer einigen rostigen Fässern mit Senf- und Nervengas, die von den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vereinigten Königreich für den Gebrauch gegen den Iran geliefert worden waren. Gegen Ende 1990 berichtete ich darüber aus Bagdad.

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#Kurdistan: Jin, Jiyan, Azadi - Frauen, Leben, Freiheit

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von Larissa Kaché


Im Nahen Osten wird das Leben der Frauen noch immer stark vom Patriarchat bestimmt. Hausarbeit und die Erziehung werden als selbstverständlich von der Frau zu erfüllende Arbeiten angesehen, oft neben der Berufstätigkeit. Frauen haben oft kein Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper, noch dürfen sie eigenständig gesellschaftliche Entscheidungen treffen, sondern müssen dem Patriarchen Folge leisten. So werden junge Frauen oft gegen ihren Willen verheiratet und müssen ihrem Mann Kinder gebären, tw. unter lebensgefährlichen Bedingungen. Vergewaltigungen werden dem Opfer als Ehebruch vorgeworfen, durch welchen der Ehemann seine Ehre verliert. Um das Ansehen wieder zu erlangen, kommt es vor, dass Männer ihre Frauen ermorden.
 

 

Der Grad der Frauenunterdrückung in den verschiedenen Ländern ist abhängig von den jeweiligen nationalen Kräfteverhältnissen der Klassen. In Saudi Arabien haben Frauen z.B. immer noch kein Wahlrecht, auch dürfen sie keinen Führerschein machen. Frauen in den Industriezentren Ägyptens sind dagegen massiv in der Produktion tätig, werden aber in der Textilindustrie und in der Landwirtschaft besonders ausgebeutet, erhalten wesentlich geringe Löhne als ihre männlichen Kollegen und sind sexistischer Diskriminierung am Arbeitsplatz ausgesetzt.

In der Türkei erklärte die AKP-Regierung die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen als Angriff auf die Familienstrukturen. Immer noch wird Frauen die Rolle der Hausfrau und Erzieherin zugeteilt und es besteht kaum Verständnis dafür, dass sie einer bezahlten Arbeit nachgehen möchte oder gar in der Politik agiert. Gewalt gegen Frauen nimmt enorme Ausmaße an, wovon besonders Kurdinnen betroffen sind, da sie als nationale Minderheit von der Gesellschaft ausgegrenzt und unterdrückt werden. So kam es mehrfach zu Angriffen auf kurdische Demonstrationen, Dörfer und Städte. Es gibt kaum Möglichkeiten für sie, sich fortzubilden oder eine Arbeit auszuüben.

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